Teyjat
Teyjat (okzitanisch Taijac[1]) ist eine französische Gemeinde mit 274 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Dordogne in der Region Nouvelle-Aquitaine. Sie gehört zum Kanton Périgord Vert Nontronnais (bis 2014: Nontron). Zuständiger Gemeindeverband ist die Communauté de communes du Périgord Nontronnais. Die Einwohner werden als Teyjatois bzw. Teyjatoises bezeichnet.
Teyjat Taijac | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Nouvelle-Aquitaine | |
Département (Nr.) | Dordogne (24) | |
Arrondissement | Nontron | |
Kanton | Périgord Vert Nontronnais | |
Gemeindeverband | Périgord Nontronnais | |
Koordinaten | 45° 35′ N, 0° 35′ O | |
Höhe | 120–247 m | |
Fläche | 17,36 km² | |
Einwohner | 274 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 16 Einw./km² | |
Postleitzahl | 24300 | |
INSEE-Code | 24548 | |
Ortskern von Teyjat mit Kirche Saint-Pierre-ès-Liens |
Geographie
Das Gebiet der Gemeinde (französisch commune) Teyjat wird von folgenden sechs Nachbargemeinden umgeben:
Varaignes | Soudat | Bussière-Badil (Berührungspunkt) |
Varaignes | Étouars | |
Javerlhac-et-la-Chapelle-Saint-Robert | Javerlhac-et-la-Chapelle-Saint-Robert | Le Bourdeix |
Die Gemeinde umfasst die Weiler, Gehöfte, Ziegeleien und Geländepunkte: Barancourt, Beaumont, Bellevue, Bois de Braugnac, Boisbernard, Boisseuil, Bouère, Braugnac, Caillaud, Chauffour, Chez Gourjout, Chez le Mège, Forgeneuve, Grotte de la Mairie, La Borie, La Maurendie, La Rondée, La Villa, Laudonie, Lauterie, Le Bouchage, Le Châtelard, Le Claud des Landes, Le Forestier, Le Forestier Haut, Les Brandeaux, Les Grenouilles, Les Penauds, Les Planes, Malibas, Pierre Plate, Pisse-Roussine, Quillac, Terre Nègre und Vaubrunet.
Der topographisch tiefste Punkt des Gemeindegebietes mit 120 Metern über dem Meer liegt kurz vor der Einmündung des Marcourive in den Bandiat am Westrand, der höchste Punkt mit 247 Metern am Ostrand nördlich der Ziegelei Bellevue an der D 93. Die maximale Höhendifferenz beträgt 127 Meter.
Verkehrsanbindung
Der Ortskern der Gemeinde ist über eine Straße an die etwas weiter im Westen verlaufende D 75 von Nontron nach Marthon angebunden, er befindet sich etwa 3,5 Kilometer von der Hauptstraße entfernt. Über drei weitere Straßen bestehen Verbindungen zur im Süden vorbeiziehenden D 93 von Javerlhac nach Étouars und anschließend nach Piégut-Pluviers. Auch die im Norden gelegene D 92 von Mainzac und La Chapelle-Saint-Robert nach Piégut-Pluviers wird über Straßenverbindungen erreicht.
Durch die Gemeinde Teyjat querte einst bei La Villa die Bahnstrecke Quéroy-Pranzac–Thiviers.
Hydrographie
Das Gemeindegebiet wird zentral vom Marcourive in südwestlicher Richtung durchflossen, einem rechten Nebenfluss des Bandiats. Auf seiner Nordseite wird es vom Ruisseau de l'Étang d'Assat (auch als le Crochet bezeichnet) und auf seiner Südseite vom Merlancon begrenzt – beides ebenfalls rechte Nebenflüsse des Bandiats, die in etwa parallel zum Marcourive entwässern.
Geologie
Im Norden und Osten berührt das Gemeindegebiet Gesteine des variszischen Grundgebirges des nordwestlichen Massif Central. So schneidet der Ruisseau de l'Étang d'Assat in seinem Oberlauf metatexitische Paragneise (Mζ1-2) an und der Marcourive legt in seinem Oberlauf den Piégut-Pluviers-Granodiorit bloß – seine feinkörnige Randfazies bei Bouère (fγ3M) gefolgt von der mittel- bis grobkörnigen Normalfazies (γ3M) weiter im Oberlauf.
Auf die Grundgebirgsgesteine transgredierten flussabwärts die Liassedimente des nordöstlichen Aquitanischen Beckens – feldspathaltige, grobe Sandsteine des Hettangiums (Basistransgression), gefolgt von Arkosen und rotgefärbten, kryptokristallinen Dolomiten (Formation l1-4). Das Sinemurium fehlt. Über dem Hettangium lagern erneut transgressiv Sedimente des Pliensbachiums, Toarciums und des Aaleniums – im Wesentlichen Tonsteine und graue Mergel mit detritischen Einschaltungen (Formation l5-9). Die Tonsteine liefern den Rohstoff für (mittlerweile stillgelegte) Ziegeleien am Ostrand des Gemeindegebiets.
Es folgen sodann Sedimente des Doggers, die flächenmäßig den größten Teil für sich in Anspruch nehmen. Sie liegen meist in einem rekristallisierten Zustand vor (Formation jC) – so beispielsweise im Ortskern als an Störungen gebundene Rosettenfazies (radiale Kalzitkristalle). Gelegentlich lassen sich auch noch unveränderte Sedimente erkennen – Mittleres und Oberes Bajocium bei le Forestier, bestehend aus grauen und weißen Oolithkalken (Formationen j1b und j1c).
Auf den Höhenrücken zwischen den Flusstälern werden die flachliegenden mesozoischen Sedimente von kolluvialen Lockersedimenten des Pleistozäns (Formation HC) und zwei tertiären Schuttzungen (mit gerundeten Flussgeröllen) verdeckt (Höhenrücken entlang der D 92 nördlich von Braugnac und Malibas und Höhenrücken von Chauffour entlang der D 93 – Formation H-F). Die Flusstäler werden von holozänem Alluvium (ziegelrote Tone mit Geröllen von Quarz, Quarzit, Granodiorit und Kalk) ausgefüllt (Formation Fy-z).
Am Westrand des Gemeindegebietes bei Barancourt zieht die Nordwest-Südost-streichende Störungszone Javerlhac-Varaignes durch, welche mit Sphalerit, Bleiglanz, Pyrit und Baryt vererzt ist. Sie dürfte ein Ausdruck der rechten Trogschulter des Bandiatgrabens sein. Ihr südarmorikanischer Verlauf (Südost) wird ferner durch eine natürliche Quelle (Fontaine de Sainte-Marguerite) markiert. An ihr wurde das Grundgebirge gegenüber den Beckensedimenten angehoben. Assoziiert sind kleinere Nordost- bis Ostnordost-streichende Querbrüche.
Zwischen 1825 und 1850 wurde westlich von La Rondée im Kolluvium Manganerz (Pyrolusit, Manganit und Psilomelan) in Begleitung von Eisen- und Bariumoxiden gefördert. Die Vererzung (mit einem Vererzungsgrad von 45 Prozent) befand sich in dünnen Tonlagen an der Basis des Sidérolithique, welche hettangischen Arkosen aufliegen. Gefördert wurden mehrere tausend Tonnen Erz.
Ökologie
Naturpark
Die Gemeinde Teyjat bildet einen integralen Bestandteil des Regionalen Naturparks Périgord-Limousin.
Schutzgebiete
Unter Naturschutz stehen die Talungen des Ruisseau de l'Étang d'Assat und des Marcourive – beides rechte Nebenflüsse des Bandiats. Diese Gebiete sind als ZNIEFF (Französisch zone naturelle d'intérêt écologique, faunistique et floristique) des Typus 1 unter der Bezeichnung Vallées du réseau hydrographique du Bandiat ausgewiesen. Ihre Flora besteht aus über 100 Pflanzenarten mit Großer Odermennig (Agrimonia procera) und Atlantisches Hasenglöckchen (Hyacinthoides non-scripta) als Indikatorpflanzen.
Geschichte
Die vorgeschichtliche Anwesenheit des Menschen wird eindeutig durch die Höhle von Teyjat belegt, in der sich etwa 40 Ritzzeichnungen aus dem späten Magdalénien (um zirka 10 000 v. Chr.) befinden. Dargestellt sind Hornträger wie Wisente, Rinder, Rentiere und Hirsche. Ganz in der Nähe liegt noch der Abri Mège, der auch bereits sehr früh besiedelt gewesen sein dürfte. Auf einer Anhöhe bei Vaubrunet finden sich (die recht spärlichen) Überreste eines Dolmens (Pierre Plate) aus der Megalithzeit, erbaut aus Granodiorit und Paragneis.
Die Ortskirche Saint-Pierre-ès-Liens geht bis ins 12. Jahrhundert zurück.
Bevölkerungsentwicklung
Bevölkerungsentwicklung in Teyjat | ||||
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Jahr | Einwohner |
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1962 | 379 | |||
1968 | 363 | |||
1975 | 372 | |||
1982 | 364 | |||
1990 | 309 | |||
1999 | 320 | |||
2004 | 278 | |||
2007 | 269 | |||
2009 | 272 | |||
2014 | 278 | |||
2016 | 275 | |||
2017 | 275 |
Quelle: INSEE[2]
Die Bevölkerungszahlen sind generell rückläufig, mit besonders starken Einbrüchen nach 1982 und 1999.
Bei einer Fläche von 16,99 Quadratkilometer besitzt Teyjat eine recht niedrige Bevölkerungsdichte von 16 Einwohner/km².
Bürgermeister
Bürgermeister von Teyjat ist bereits seit März 1989 der zur Divers gauche gehörende Rentner Jean-Pierre Garraud.
Kartinganlage
Südlich der Weiler Beaumont und Laudonie befindet sich eine Kartsportanlage.
Sehenswürdigkeiten
- Höhle von Teyjat (franz. Grotte dite de la Mairie)
- Kirche Saint-Pierre-ès-Liens aus dem 12. Jahrhundert, wurde im 16. und 19. Jahrhundert baulich stark verändert, Monument historique seit 2019
- Manoir du Forestier, 17. und 18. Jahrhundert
- Manoir du Chatelard, 17. und 19. Jahrhundert
- Manoir de Brognac, ab 1871 erbaut.
Photogalerie
- Blick vom Höhlenmuseum nach Süden in den Ortskern
- Kirchenportal von Saint-Pierre-ès-Liens
- Taufstein
- Mairie
- Schloss Manoir de Chatelard
- Die Höhle von Teyjat
Einzelnachweise
Literatur
- G. Le Pochat u. a.: Feuille Montbron. In: Carte géologique de la France à 1/50 000. BRGM, 1986.
Weblinks
- Teyjat auf cartesfrance.fr in Französisch
- Teyjat auf annuaire-mairie.fr in Französisch
- Einwohnerentwicklung seit 1793 auf cassini.ehess.fr