Jumilhac-le-Grand
Jumilhac-le-Grand, okzitanisch Jumilhac lu Grand, ist eine französische Gemeinde mit 1175 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Nordosten des Départements Dordogne, Region Nouvelle-Aquitaine. Sie ist integraler Bestandteil des Regionalen Naturparks Périgord-Limousin.
Jumilhac-le-Grand | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Nouvelle-Aquitaine | |
Département (Nr.) | Dordogne (24) | |
Arrondissement | Nontron | |
Kanton | Thiviers | |
Gemeindeverband | Périgord-Limousin | |
Koordinaten | 45° 30′ N, 1° 4′ O | |
Höhe | 186–442 m | |
Fläche | 68,05 km² | |
Einwohner | 1.175 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 17 Einw./km² | |
Postleitzahl | 24630 | |
INSEE-Code | 24218 | |
Schloss von Jumilhac-le-Grand |
Geographie
Jumilhac-le-Grand liegt 14 Kilometer nordöstlich von Thiviers und elf Kilometer westsüdwestlich von Saint-Yrieix-la-Perche (Luftlinie). Die Gemeinde ist Grenzgemeinde zum Département Haute-Vienne. Sie wird von folgenden Nachbargemeinden umgeben:
- Bussière-Galant (Haute-Vienne), Berührungspunkt im Norden
- Ladignac-le-Long (Haute-Vienne) im Norden
- Le Chalard (Haute-Vienne) im Nordosten
- Saint-Yrieix-la-Perche (Haute-Vienne) im Nordosten und Osten
- Sarlande im Südosten
- Sarrazac im Süden
- Saint-Paul-la-Roche im Westen
- Saint-Priest-les-Fougères im Nordwesten
Neben dem Ortskern besteht die Gemeinde aus folgenden Weilern, Gehöften, Mühlen und einem Schloss: Auzeillas, Belair, Bione, Bourdoux, Bretenoux, Chaban, Chalusset, Château de Jumilhac, Combeyrol, Combrin, Faneix, Faye de Port, Garlandie, Grand Seignat, Gravier, Janiat, La Bouchemoussie, La Farge, La Faye, La Forêt Jeune, La Grande Borne, La Grange, La Jarousse, La Lande du Mas, La Lande de Prunoux, La Mouthe, La Perdicie, La Peyrière, La Pouyade de Vaux, La Robertie, La Tour, La Vacherie, Lachereau, Latrade, Le Bitour, Le Bost, Le Châtaignier du Guet, Le Cheyroux, Le Cros, Le Grand Gollier, Le Mas, Le Moulin de Fouilloux, Le Moulin de Loule, Le Queyroi, Le Rat, Les Feynières, Les Fouilloux, Les Perinches, Les Trois Bornes, Les Valades, Les Vignes de Chalusset, Livier, Marsaud, Moulin de la Vergne, Piaulet, Pontroy, Prends-y-Garde, Puygers, Rhue, Rouledie, Sevey (Seveix), Teyssonnière, Vaux, Veyrinas, Vialette, Vialle, Vignes du Bac und Villesanges.
Hauptfluter ist die Isle, die in etwa mittig das Gemeindegebiet von Jumilhac-le-Grand in generell südwestlicher Richtung entwässert. Er nimmt an der Nordgrenze als rechten Seitenbach den aus Norden kommenden Ruisseau le Galet auf. Flussabwärts, nur unweit nördlich des Ortskerns mündet in den Isle dann der aus Nordwesten kommende Périgord. Im Süden reicht die Gemeinde bis an den in etwa parallel zum Isle verlaufenden Roulet (bzw. dessen Verlängerung, den Ruisseau de Layaud), Grenzfluss zu Sarlande. Im Westen erreicht Jumilhac-le-Grand bei Marsaud die nach Süden fließende Rochille, einen linken Nebenfluss der Valouse.
Der topographisch tiefste Punkt im Gemeindegebiet mit 186 Meter liegt an der Südwestgrenze bei Combeyrol; hier verlässt der Isle die Gemeinde in Richtung Südwesten. Der höchste Punkt mit 442 Meter befindet sich im Osten bei Grand Seignat nahe der Grenze zu Saint-Yrieix-la-Perche.
Geologie
Die Gemeinde Jumilhac-le-Grand liegt vollständig auf dem metamorphen Grundgebirge des nordwestlichen Massif Central. Die anstehenden Gesteine bilden Teil der Unteren Gneisdecke, vorwiegend sind dies Glimmerschiefer, Paragneise, glimmerschiefrige Paragneise und mittelkörnige Leptynite; Letztere bilden den Bogen von Saint-Yrieix und den Bogen von Sarlande. Die Glimmerschiefer sind aus Argiliten hervorgegangen, die Paragneise dürften aus spätneoproterozoischen Grauwacken sowie mehr tonigen Ausgangsgesteinen entstammen. Die granitischen Leptynite werden dem Ordovizium zugerechnet.
Assoziiert mit den glimmerschiefrigen Paragneisen ist ein Südost-streichendes Glimmerschieferband bei La Farge sowie mehrere kleinere Apophysen des Muskovit-führenden Bourneix-Granits entlang den Tälern des Isle und des Périgord. Ferner finden sich in den Glimmerschiefern sowie in ihrer Nähe mehrere isolierte Amphibolitvorkommen mit Epidot oder Granat. Die Glimmerschiefer tauchen erneut entlang der Südgrenze bei Combeyrol auf, sie streichen aber an dieser Stelle Nordost. Außerdem berührt die Gemeinde hier gerade noch das ultrabasische Sarrazac-Massiv mit kleineren isolierten Serpentinitvorkommen, serpentinisierten Peridotit- und Metagabbrokörpern (ehemaliges ozeanisches Krustenmaterial). Dieses Massiv wird im Westen von Combeyrol an einer Nord-Süd-streichenden, teils kataklasischen Störungszone abgeschnitten.
Die Metamorphite haben überall den Grad der Staurolithzone erreicht, können aber auch höher metamorph vorliegen (Disthen- und Sillimanitzone), insbesondere im Norden des Gemeindegebiets in Nähe der Intrusionen des Bourneix-Granits.
Die Foliation streicht im Westteil der Gemeinde generell Nordost-Südwest, biegt aber im Nordosten auf Südostrichtung ein. Es entstand dadurch strukturell eine Synform, die sogenannte Jumilhac-Synform.
Die Grundgebirgsgesteine werden auf den Höhenrücken zwischen den Flussläufen stellenweise von pleistozänen Alteriten verdeckt, in der Regel Kolluvium fluviatilen Ursprungs. Zwei größere Zungen von Flusssedimenten sind bei La Forêt Jeune und Les Trois Bornes erhalten geblieben, die möglicherweise ins Pliozän zurückgehen. Die Schotter bestehen aus bis zu 30 cm großen Quarzgeröllen, eingebettet in einer Sandmatrix.
An Bodenschätzen und Mineralen zu erwähnen sind vor allen Dingen die Goldvorkommen bei Les Fouilloux, die bereits seit dem 3. Jahrhundert vor Christus abgebaut werden. Sie sind an einen Nordnordost-streichenden Gangzug innerhalb der glimmerschiefrigen Paragneise gebunden, nur unweit einer der Intrusionen des Bourneix-Granits. Etwas weiter südlich bei Sevey wurde ein ähnlich orientierter Pegmatitgang auf Kaolin abgebaut. Beide Gänge stehen mit dem großen goldführenden Gang von Bourneix (Haute-Vienne) im Zusammenhang. In der dolomitischen Brekzie von Combeyrol, welche sich an der oben bereits angesprochenen Störungszone bildete, finden sich neben Dolomit Fuchsit und Chromit.
Geschichte
Die vorgeschichtliche Anwesenheit des Menschen wird in Jumilhac-le-Grand durch mehrere Tumuli belegt, beispielsweise bei La Peyrière. Der Goldabbau erfolgte zwischen 250 und 150 vor Christus. Die Anfänge des Château de Jumilhac gehen bis ins 12. Jahrhundert zurück. Die Kirche stammt (zumindest) aus dem 14. Jahrhundert.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2018 |
Einwohner | 1896 | 1654 | 1535 | 1411 | 1260 | 1213 | 1233 | 1207 |
Quellen: Cassini und INSEE |
Sehenswürdigkeiten
- Château de Jumilhac
- Die Ortskirche
- im Schloss untergebrachtes Goldmuseum
- Pont de la Tour, Steinbrücke über die Isle an der Grenze zur Gemeinde Saint-Yrieix-la Perche, als Monument historique ausgewiesen[1]
Verkehrsanbindung
Vom Ortskern von Jumilhac-le-Grand gehen mehrere Départementalstraßen aus, so beispielsweise die nach Nordosten führende D 79 E (Verbindung mit Ladignac-le-Long), die D 18 nach Saint-Yrieix-la-Perche, die D 80 nach Sarlande und weiter nach Angoisse im Südosten, die D 78 nach Thiviers und in Nordwestrichtung die D 79 nach Saint-Priest-les-Fougères und La Coquille. Über die D 78 kann die Hauptverkehrsachse RN 21 von Limoges nach Périgueux erreicht werden und über die D 80 die D 704 von Limoges nach Montignac-Lascaux und Sarlat-la-Canéda. Die zahlreichen Weiler sind über Kommunalstraßen zugänglich.
Quellen
- Pont de la Tour in der Base Mémoire des Ministère de la Culture. Abgerufen am 18. März 2011 (französisch).
Literatur
- Briand, B. et al.: Feuille Châlus. In: Carte géologique de la France à 1/50000. BRGM.
- Guillot, P.-L. et al.: Feuille Thiviers. In: Carte géologique de la France à 1/50000. BRGM.
- Dominique Richard (Hrsg.): Le Guide Dordogne-Périgord. Éditions Fanlac, Périgueux 1993, ISBN 2-86577-162-8.
Weblinks
- Gemeindepräsentation (französisch, englisch und niederländisch)