Saint-Jory-de-Chalais
Saint-Jory-de-Chalais (okzitanisch Sent Jòri de Chalés) ist eine französische Gemeinde mit 601 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Nordosten des Départements Dordogne, Region Nouvelle-Aquitaine. Sie ist Bestandteil des Regionalen Naturparks Périgord-Limousin.
Saint-Jory-de-Chalais Sent Jòri de Chalés | ||
---|---|---|
Staat | Frankreich | |
Region | Nouvelle-Aquitaine | |
Département (Nr.) | Dordogne (24) | |
Arrondissement | Nontron | |
Kanton | Thiviers | |
Gemeindeverband | Périgord-Limousin | |
Koordinaten | 45° 30′ N, 0° 54′ O | |
Höhe | 178–300 m | |
Fläche | 32,41 km² | |
Einwohner | 601 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 19 Einw./km² | |
Postleitzahl | 24450 | |
INSEE-Code | 24428 | |
Die Ortskirche Saint-Georges |
Etymologie
Saint-Jory leitet sich ab vom Heiligen Georg (Sanctus Georgius). Chalais geht auf die vorkeltische Wurzel kal- mit der Bedeutung Stein, Fels zurück.
Geographie
Saint-Jory-de-Chalais liegt 19 Kilometer ostsüdöstlich von Nontron und 9 Kilometer nordnordwestlich von Thiviers (Luftlinie). Die Gemeinde wird von folgenden Nachbargemeinden umgeben:
- Mialet im Norden
- Chalais im Osten
- Saint-Paul-la-Roche im Südosten
- Thiviers im Süden
- Saint-Martin-de-Fressengeas im Südwesten
- Saint-Saud im Nordwesten
Neben dem Ortskern besteht die Gemeinde aus folgenden Weilern, Gehöften und Schlössern:
Beaudouil, Bord, Bourdellas, Château de la Grange, Château de la Rhüe, Clos de la Rode, Comboux, Dintras, Etempas, Gaubert, Goursolas, Jalinie, Javanaud, L'Angelie, L'Autarias, L'Auzelie, L'Étang, La Beaudrigie, La Croix, La Grenie, La Jubertie, La Maurie, La Mauroussie, La Pouge, La Pouyade, La Roulandie, Lage, Le Busson, Le Clos des Enfants, Le Grand Clos, Le Grand Gué, Le Grenier, Les Chaumes, Les Gadeaux, Les Genêts, Les Pouyouleix, Les Riffes, Les Verderies, Maisonneuve, Montléry, Paradol, Puy Pelat, Puyrajoux, Sauvajoux, Terrasson, Vauriac und Vialezin.
Die Gemeinde wird in etwa mittig von der nach Süden abfließenden Côle entwässert, an welcher der Ortskern liegt. Im Ostteil fließt der Touroulet, ebenfalls in Südrichtung. Er bildet über mehrere Kilometer die Ostgrenze zu Chalais. Die Westgrenze zu Saint-Saud und Saint-Martin-de-Fressengeas stellt die Queue d’Ane; auch sie zieht nach Süden. Kleinere Bäche im Gemeindegebiet sind der Ruisseau de Jalinie, ein rechter Seitenarm des Touroulet und nördlicher Grenzbach zu Chalais, sowie der Ruisseau le Mauroussie, ein linker Seitenarm des Touroulet und südlicher Grenzbach zu Chalais.
Der topographisch niedrigste Punkt mit 178 Metern über dem Meer liegt am Zusammenfluss von Côle und Touroulet im äußersten Süden, der höchste Punkt mit 300 Metern befindet sich bei Vialezin an der Nordgrenze zu Mialet.
Geologie
Saint-Jory-de-Chalais liegt vollständig auf dem metamorphen Grundgebirge des nordwestlichen Massif Central. Die Gemeinde hat Anteil an zwei Deckeneinheiten: entlang der Westgrenze an Glimmerschiefern der Parautochthonen Glimmerschiefereinheit und im restlichen Gebiet an Gesteinen der strukturell höherliegenden Unteren Gneisdecke, im Wesentlichen Glimmerschiefer, Paragneise, Leptynite und Orthogneise. Die bei La Croix im Süden anstehenden, Nordost streichenden Glimmerschiefer sind dem Roche Noire-Massiv in Saint-Paul-la-Roche sehr ähnlich – auch sie führen als ozeanische Krustenreste eingeschuppte Amphibolite (Epidot-haltig) und Eklogite. Über den Glimmerschiefern folgen mittelkörnige Leptynite, die aus ordovizischen Graniten hervorgegangen sein dürften. Sie enthalten südlich von Comboux einen kilometerlangen, Nordost ausgerichteten Peridotitkörper (Serpentinit). Über den Leptyniten liegen Paragneise, deren Ausgangsgesteine neoproterozoische Grauwacken sind, gefolgt schließlich von den kambrischen Orthogneisen des Dronne-Bogens. Die Paragneise enthalten bei Vauriac einen größeren Pegmatitkörper, der ebenfalls der Nordostrichtung folgt. Die Orthogneise sind aus Leukograniten hervorgegangen und können auch als Leptynite oder als Augengneise ausgebildet sein. Bei Les Riffes werden sie entlang einer Störung von einem Nordnordost-streichenden Lamprophyrgang durchschlagen.
Die während des Devons erfolgte, mittel- bis hochgradige Regionalmetamorphose erreichte generell den Staurolith-Isograd, stellenweise auch den Disthen-Isograd (insbesondere im Norden der Unteren Gneisdecke).
Höhenlagen zwischen den Flussläufen werden meist von kolluvialen Hüllsedimenten des Tertiärs verdeckt, in der Regel Sande und Tone. Über diesem meist umgelagerten Kolluvium liegt im Südosten eine sehr ausgedehnte alluviale Flusszunge (Flussschotter) aus dem Pliozän bzw. Pleistozän.
Geschichte
Aus der Megalithzeit ist der Dolmen Pierre-Levée bei Jalinie erhalten. Die Ortskirche ist romanischen Ursprungs und wird von einem Templerkreuz verziert. Das Schloss Château de la Rhüe geht ins 17. Jahrhundert zurück.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2016 |
Einwohner | 978 | 943 | 827 | 677 | 600 | 596 | 626 | 579 |
Quellen: Cassini und INSEE |
Verkehrsanbindung
Die Hauptverkehrsader N 21 (ehemalige Route Napoléon) von Châlus nach Thiviers definiert die Südostgrenze der Gemeinde Saint-Jory-de-Chalais zu Saint-Paul-la-Roche. Parallel hierzu verläuft die Bahnstrecke Limoges-Thiviers-Périgueux. Über eine Kommunalstraße kann von der N 21 aus der im Nordwesten gelegene Ortskern erreicht werden. Von ihm ausgehend führt die D 77 in Nordrichtung nach Mialet. Eine Verbindung zum nur 3 Kilometer im Nordosten gelegenen Chalais wird von der D 98 hergestellt. Milhac-de-Nontron und Saint-Martin-de-Fressengeas können mittels Kommunalstraßen angesteuert werden.
Sehenswürdigkeiten
- romanische Ortskirche
- Dolmen de la Pierre-Levée (Saint-Jory-de-Chalais) bei Jalinie
- Château de la Rhüe
Literatur
- Guillot, P.-L. et al.: Feuille Thiviers. In: Carte géologique de la France à 1/50000. BRGM.