Champs-Romain
Champs-Romain, okzitanisch Los Champs e Romanh, ist eine französische Gemeinde mit 282 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Norden des Départements Dordogne in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016 Aquitanien). Sie gehört zum Arrondissement Nontron und zum Kanton Périgord Vert Nontronnais (bis 2015 Saint-Pardoux-la-Rivière). Zuständiger Gemeindeverband ist die Communauté de communes du Périgord Nontronnais.
Champs-Romain Los Champs e Romanh | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Nouvelle-Aquitaine | |
Département (Nr.) | Dordogne (24) | |
Arrondissement | Nontron | |
Kanton | Périgord Vert Nontronnais | |
Gemeindeverband | Périgord Nontronnais | |
Koordinaten | 45° 32′ N, 0° 47′ O | |
Höhe | 155–344 m | |
Fläche | 20,80 km² | |
Einwohner | 282 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 14 Einw./km² | |
Postleitzahl | 24470 | |
INSEE-Code | 24101 | |
Rathaus von Champs-Romain |
Etymologie
Das nordokzitanische champs, abgeleitet vom Lateinischen campus, bedeutet Felder. Romanh ist aus dem gallorömischen Eigennamen Romanius hervorgegangen.
Geographie
Champs-Romain liegt neun Kilometer östlich von Nontron und fünf Kilometer nordnordöstlich von Saint-Pardoux-la-Rivière (Luftlinie).
Die Gemeinde wird von folgenden 4 Nachbargemeinden umgeben:
Abjat-sur-Bandiat | Saint-Saud-Lacoussière | |
Savignac-de-Nontron | Saint-Saud-Lacoussière | |
Saint-Pardoux-la-Rivière | Saint-Pardoux-la-Rivière |
Zum Gemeindegebiet von Champs-Romain gehören neben dem Ortskern folgende Weiler, Gehöfte, Schlösser, eine Mühle und Geländepunkte:
Bellevue, Bord, Champs-Romain, Château le Verdoyer, Croix de Mâlemorts, Fresseing, La Bruyère, La Chabaudie, La Courière, La Croix, La Forge, La Pinière, La Robertie, La Valade, Le Caillou Blanc, Le Claud Durand, Le Codert, Le Communal de Bord, Le Grand Bols, Le Jolivet, Le Petit Bois, Le Piélut, Le Terme, Le Terme de la Motte, Le Verdoyer, Le Verthamont, Les Bessines, Les Bruneries, Les Charbonnières, Les Grands Clauds, Les Gravoux, Les Juilleries, Les Pinquelies, Les Placiaux, Marmeix, Moulin de la Valade, Paugnac, Pierres Blanches, Plaisance, Puyhardy, Romain, Saut du Chalard und Verlaine.
Der topographisch tiefste Punkt des Gemeindegebietes liegt mit 155 Metern über dem Meer an der Dronne im äußersten Süden, der höchste Punkt mit 344 Metern nördlich von Verlaine im Nordosten. Der Ortskern befindet sich auf 302 Meter. Die maximale Höhendifferenz beträgt 189 Meter.
Verkehrsanbindung
Der Ortskern wird von der D 83 gequert, die hinter Saint-Saud-Lacoussière bei Les Bessines von der nach Nontron führenden D 79 aus in südwestlicher Richtung nach Saint-Pardoux-la-Rivière abzweigt. Entlang der Nordwestgrenze des Gemeindegebietes verläuft die D 85 von Châlus (Département Haute-Vienne) nach Nontron. In die D 85 münden von Osten kommend die D 79 aus Saint-Saud-Lacoussière sowie bei Les Gravoux aus Südosten die D 96, eine von der D 79 abzweigende Querverbindung nach Abjat-sur-Bandiat und weiter nach Piégut-Pluviers.
Hydrographie
Die Südostgrenze des Gemeindegebietes von Champs-Romain wird von der in einer engen Schlucht nach Südwesten mäandrierenden Dronne gebildet, die sich um die 100 Meter tief in das Grundgebirge eingeschnitten hat. Ihr rechter Nebenfluss, der Ruisseau de Lachenaud, definiert die Südwestgrenze zu Saint-Pardoux-la-Rivière. In ihn mündet der von Nordosten kommende Le Manet, der in etwa zentral das Gemeindegebiet entwässert. Ein rechter Nebenarm des Le Manet ist der Ruisseau de la Grand Mère. Der in Nord-Süd-Richtung fließende Ruisseau la Malencourie, ebenfalls ein rechter Seitenarm der Dronne, markiert die Ostgrenze zu Saint-Saud-Lacoussière. Das Gemeindegebiet gehört zum Einzugsgebiet der Dronne.
Geologie
Das Gemeindegebiet von Champs-Romain liegt vollständig auf dem metamorphen, variszischen Grundgebirge des nordwestlichen Massif Central. Insbesondere gehört es zum Saint-Mathieu-Dom. Der Westteil wird von neoproterozoischen Paragneisen (ζ1 und ζ1-2) aufgebaut, die im Ostteil von strukturell tieferliegenden Glimmerschiefern (ξ1) der Parautochthonen Glimmerschiefereinheit abgelöst werden. Sehr wahrscheinlich dürfte es sich hier um einen bedeutenden anormalen Kontakt handeln (Deckenüberschiebung).
Der ursprüngliche Kontakt wird aber vollständig vom intrusiven Saint-Mathieu-Leukogranit (γ2M) verdeckt, der auch den größten Teil des östlichen Gemeindegebietes als Saint-Saud-Leukogranit unterlagert. Die Glimmerschiefer sind daher nur noch als kleinere Inseln (bei Les Pinquelies und bei Paugnac) im Leukogranit erhalten geblieben. Im Unterlauf des Le Manet sind ordovizische Leptynite (fλb3-4) in die Paragneise eingelagert. Die Paragneise sind hochgradig metamorph und haben stellenweise den Grad der Anatexis erreicht, zu erkennen an kleineren Granodioritkörpern (γb3-4) westlich von Les Juilleries (bereits im Gemeindegebiet von Saint-Pardoux-la-Rivière), die mit dem aus dem Westphal stammenden Piégut-Pluviers-Granodiorit assoziiert sind; der eigentliche Granodiorit (γ3M) wird gerade noch bei Les Gravoux im Nordwesten gestreift, ist aber hier tiefgründig zu Alteriten verwittert.
Der Leukogranit drang seinerseits gegen Ende des Oberkarbons entlang der nord-südlich orientierten Kontaktzone auf; er wurde in seiner Abkühlphase von mikrogranitischen (μγ3) und lamprophyrischen (ν) Gangschwärmen durchsetzt. Die Mikrogranitgangschar streicht Nordnordwest-Südsüdost, die Lamprophyre sind mehr oder weniger Nord-Süd orientiert. Auch einige Quarz- (Q) und Pegmatitgänge (P) sind gegenwärtig, die ebenfalls Nord-Süd streichen. Ein größeres, Nordnordost-orientiertes Pegmatitvorkommen findet sich östlich von Croix de Mâlemorts. Ein bei Moulin de la Valade beginnender Graphitzug (gra) in den Paragneisen streicht in Richtung Nordwest.
Das Grundgebirge wird von zahlreichen Störungen durchzogen, die alle typisch variszisches Streichen an den Tag legen – Nord, Nordnordost und Ost.
Der Leukogranit ist in der Nähe der Nord-Süd-streichenden Lamprophyrgänge stellenweise an Uran angereichert (bei Les Gravoux) und enthält beispielsweise bei La Robertie die Minerale Autunit und Chalkolith. Die Vorkommen wurden aber als nicht abbauwürdig eingestuft. Turmalin (Schörl) kann in den Paragneisen gefunden werden.
Die Höhenrücken entlang der D 85 und bei Marmeix werden von wahrscheinlich würmzeitlichen Kolluvium (Formation Ac) verdeckt – vorwiegend mit Quarzgeröllen angereicherte Sande. Ebenfalls aus der Würmzeit stammen die Alluvialsedimente der Dronne (Formation K). Sie werden bis zu 2 Meter mächtig und enthalten Grundgebirgsgerölle aus Quarz, Granit und Leptynit sowie in ihrem Hangenden Flusssande.
Ökologie
Champs-Romain bildet einen integralen Bestandteil des Regionalen Naturparks Périgord-Limousin.
Geschichte
Die Gemeinde hieß bis 1875 nur Romain, abgeleitet von dem gleichnamigen Ortsteil. Es wurde dann der heute gültige Doppelname gewählt.
Bevölkerungsentwicklung
Bevölkerungsentwicklung in Champs-Romain | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1962 | 433 | |||
1968 | 410 | |||
1975 | 373 | |||
1982 | 332 | |||
1990 | 331 | |||
1999 | 328 | |||
2006 | 318 | |||
2007 | 317 | |||
2008 | 313 | |||
2012 | 308 | |||
2015 | 301 | |||
2017 | 286 |
Quelle: INSEE[1]
Die Bevölkerungsentwicklung in Champs-Romain ist seit 1962 generell rückläufig (Bevölkerungsverlust von 34 Prozent), der Trend hat sich aber seit 1982 verflacht.
Bei einer Fläche von 20,33 Quadratkilometer besitzt die Gemeinde Champs-Romain eine Bevölkerungsdichte von 14 Einwohner/km².
Bürgermeister
Bürgermeister von Champs-Romain ist seit März 2008 der parteilose, leitende Postangestellte Guy Lastère.
Wirtschaft
Beschäftigung
Im Jahr 2012 betrug die erwerbsfähige Bevölkerung zwischen 15 und 64 Jahren 119 Personen, was 38,6 % der Gesamtbevölkerung entspricht. Die Zahl der Arbeitslosen hat sich im Vergleich zu 2007 von 7 auf 6 verringert, die Arbeitslosenquote beträgt somit 5,0 % der Erwerbsfähigen.
Unternehmen
Am 31. Dezember 2013 waren in der Gemeinde 35 Unternehmen ansässig, davon 12 im Sektor Handel, Transport oder Dienstleistungen, 9 in Landwirtschaft, Forst oder Fischerei, 8 im Baugewerbe, 3 in der Industrie und 3 im Sektor Verwaltung, Lehre, Gesundheitswesen oder Soziales.
Sehenswürdigkeiten
- Kirche Saint Avit[2]
- Saut du Chalard, Stromschnellen in der Dronne unterhalb von Romain.
- Château le Verdoyer mit Campingplatz.
Photogalerie
- Ortskern mit Rathaus und Festsaal
- Altes Wägehaus neben der Kirche
- Altes Wegekreuz in Champs-Romain
- Die Dronne am Saut du Chalard
Literatur
- B. Briand u. a.: Feuille Châlus. In: Carte géologique de la France à 1/50000. BRGM.
- P.-L. Guillot u. a.: Feuille Thiviers. In: Carte géologique de la France à 1/50000. BRGM.
Einzelnachweise
- Champs-Romain auf der Website des Insee
- Abbé Charles: Dictionnaire des paroisses du Périgord (Neuauflage). éditions du Roc de Bourzac, Bayac 2004, ISBN 2-87624-125-0, S. 241.