Le Bourdeix
Le Bourdeix, okzitanisch Lu Bordelh oder Lu Borg Dei, ist eine französische Gemeinde mit 227 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Dordogne in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016 Aquitanien). Sie gehört zum Arrondissement Nontron und zum Kanton Périgord Vert Nontronnais (bis 2015 Nontron). Zuständiger Gemeindeverband ist die Communauté de communes du Périgord Nontronnais. Die Einwohner werden Bourdeixois bzw. Bourdeixoises genannt.
Le Bourdeix | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Nouvelle-Aquitaine | |
Département (Nr.) | Dordogne (24) | |
Arrondissement | Nontron | |
Kanton | Périgord Vert Nontronnais | |
Gemeindeverband | Périgord Nontronnais | |
Koordinaten | 45° 35′ N, 0° 38′ O | |
Höhe | 141–275 m | |
Fläche | 11,58 km² | |
Einwohner | 227 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 20 Einw./km² | |
Postleitzahl | 24300 | |
INSEE-Code | 24056 | |
Kirche und Mairie von Le Bourdeix |
Etymologie
Das Okzitanische Lu Borg Dei ist wahrscheinlich aus Lu Borg d'Aún hervorgegangen, was sich seinerseits wiederum vom Gallischen Burgus Agedunus ableiten dürfte.
Geographie
Le Bourdeix ist etwa zehn Kilometer von dem südsüdöstlich liegenden Nontron und rund sieben Kilometer von Piégut-Pluviers im Nordosten entfernt.
Le Bourdeix wird von folgenden sieben Nachbargemeinden umgeben:
Étouars | Saint-Estèphe | |
Teyjat | Augignac | |
Javerlhac-et-la-Chapelle-Saint-Robert | Saint-Martin-le-Pin | Nontron |
Zum Gemeindegebiet von Le Bourdeix gehören folgende Weiler, Gehöfte, eine ehemalige Schmiede, eine Ziegelei und Geländepunkte: Bonnefont, Bouchardières, Chaffrelière, Chez Carrier, Combas, La Bosse, La Chapoulie, La Grange, La Renardière, Le Claud, Le Débat, Le Doyer, Le Dubreuil, Le Moulin Rou, Le Petit Pys, Le Pont de Lavaud, Le Prieuré, Les Forges, Les Grenouilles, Les Queyroux, Moulin de Pinard, Pay Blanc, Plaisance, Puydivert, Rapy, Rouméjoux und Serpine.
Der topographisch tiefste Punkt des Gemeindegebietes liegt mit 141 Metern über dem Meer an der Doue im äußersten Südwesten, der höchste Punkt mit 275 Metern bei Puydivert im Nordosten. Die absolute Höhendifferenz beträgt 134 Meter. Der Ortskern befindet sich auf 226 Meter Meerhöhe.
Verkehrsanbindung
Le Bourdeix liegt an der D 3 von Nontron nach Bussière-Badil. Über die nach Nordosten abzweigende D 91 E3 kann Piégut-Pluviers erreicht werden. Eine vom Ortskern nach Osten ausgehende Kommunalstraße führt nach dem benachbarten Saint-Estèphe. Eine weitere Kommunalstraße zieht nach Süden, durchquert das Tal der Doue und gabelt sich dann in Richtung Saint-Martin-le-Pin und Nontron auf. Ferner besteht eine Verbindung nach Westen in Richtung D 93 mit Anschluss nach Javerlhac bzw. über Étouars nach Piégut-Pluviers.
Hydrographie
Das Gemeindegebiet wird von der Doue in zwei Hälften geteilt. Die Doue kommt von Saint-Estèphe herüber und fließt anfänglich noch in west-östlicher Richtung. Südwestlich vom Ortskern nimmt sie als rechten Seitenarm den Ruisseau des Forges auf und biegt dann nach Südwesten ab. Die Südgrenze des Gemeindegebiets zu Saint-Martin-le-Pin bildet der in WNW-Richtung fließende Combas, ein kleiner linker Seitenbach der Doue.
Geologie
Die Gemeinde Le Bourdeix liegt zum Großteil auf dem Piégut-Pluviers-Granodiorit in seiner grobkörnigen Normalfazies (γ3M). Nur im Westabschnitt (am Höhenrücken westlich des Ruisseau des Forges und der Doue) transgredieren flachliegende Liassedimente des nordöstlichen Aquitanischen Beckens – Arkosen des Hettangiums (Formation l1-4) und Tonsteine des Toarciums (Formation l5-9) über den Granodiorit. Der Höhenrücken nördlich des Combas (zwischen Le Prieuré und La Chapoulie) wird ebenfalls vom Lias eingenommen. Die Tonsteine des Toarciums wurden früher bei Les Grenouilles als Rohstoff für die mittlerweile stillgelegte Ziegelei abgebaut.
Westlich vom Weiler Bouchardières quert eine Nordnordwest-streichende Störung; die im Westen liegenden Liassedimente sind an ihr gegenüber dem Granodiorit abgesenkt worden. Eine weitere Störung zieht in Ostnordost-Richtung am Weiler Combas vorbei.
Die Liassedimente des südlichen Höhenrückens werden an zwei Stellen von pleistozänem Kolluvium der Formation HC maskiert (bei Les Queyroux und bei Le Moulin Rou) – sandig-tonige Kiese mit Quarzgeröllen.
Der Granodiorit zeigt Vererzungen an Baryt bei Combas und Moulin de Pinard sowie Bleiglanz bei Moulin de Pinard.
Ökologie
Le Bourdeix bildet einen integralen Bestandteil des Regionalen Naturparks Périgord-Limousin.
Geschichte
Die ältesten erhaltenen Bauwerke in Le Bourdeix sind der aus Granodioritquadern erbaute Donjon aus dem 11. Jahrhundert und die romanische Kirche Saint-Pierre et Saint-Paul aus dem 12. Jahrhundert, ebenfalls in Granodiorit. Der Donjon ist der einzige Überrest der einstigen Wehrschlösser von Le Bourdeix, deren erstes in der Regierungszeit von Karl VII. gegen 1450 von den Engländern im Verlauf des Hundertjährigen Kriegs zerstört wurde. Im 15. Jahrhundert wurde ein zweites Wehrschloss 50 Meter weiter errichtet, im 17. Jahrhundert folgte ein drittes nahe der Kirche. Im 18. Jahrhundert waren diese beiden Wehrschlösser noch erhalten.
Die ursprüngliche romanische Kirche wurde 1480 um ein auf der Südseite angebautes zweites Nebenschiff erweitert und bildet jetzt eine 21 × 6 Meter messende, rechteckige Hallenkirche. Der romanische Deckenteil wird von runden Gewölbebogen abgestützt, der Anbau jedoch von Spitzbogen. In der ehemaligen Schmiede Les Forges, durch die die Grenze zum benachbarten Étouars läuft, wurde zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert Eisenerz aus dem Nontronnais in Hochöfen geschmolzen (Gusseisen) und zu Kanonen für die französische Marine in Rochefort weiterverarbeitet. Die Schmiede wurde mit Wasserkraft betrieben, für diesen Zweck wurde der Ruisseau des Forges daher zu einem Weiher aufgestaut.
Bevölkerungsentwicklung
Bevölkerungsentwicklung in Le Bourdeix | ||||
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Jahr | Einwohner | Einwohnerdichte |
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1962 | 296 | 25/km² | ||
1968 | 254 | 22/km² | ||
1975 | 207 | 18/km² | ||
1982 | 212 | 18/km² | ||
1990 | 230 | 20/km² | ||
1999 | 229 | 20/km² | ||
2006 | 251 | 22/km² | ||
2007 | 254 | 22/km² | ||
2008 | 260 | 22/km² | ||
2012 | 240 | 20/km² | ||
2013 | 239 | 20/km² | ||
2015 | 234 | 20/km² | ||
2017 | 226 | 19/km² |
Quelle: INSEE[1]
Die Bevölkerung hatte in den 1960er Jahren starke Einbußen erlitten, war jedoch seit 1975 wieder stetig am Wachsen, um dann ab 2008 erneut zurückzugehen.
Bürgermeister
Bürgermeister ist seit März 2001 der Handwerker Alain Lapeyronnie, der Debout la France vertritt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Beschäftigung
Im Jahr 2012 betrug die erwerbstätige Bevölkerung zwischen 15 und 64 Jahren 100 Personen, was 41,7 % der Gesamtbevölkerung entspricht. Davon hatten 88 eine Beschäftigung, 12 waren arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum September 2007 ist die Zahl der Arbeitslosen angestiegen, die Arbeitslosenquote liegt jetzt bei 12,0 %.
Unternehmen
Am 31. Dezember 2013 waren in der Gemeinde 26 Unternehmen ansässig, davon 14 in Handel, Transport und Dienstleistungen, 7 in Industrie, 2 im Baugewerbe, 2 im Sektor Verwaltung, Lehrwesen, Gesundheitswesen und Soziales sowie eines im Sektor Landwirtschaft, Forst- und Fischereiwesen.
Sehenswürdigkeiten
Sehenswert in Le Bourdeix sind:
- Der 20 Meter hohe Donjon aus dem 11. Jahrhundert, seit 1988 Monument Historique.
- Die Kirche Saint-Pierre et Saint-Paul aus dem 12. Jahrhundert
- Ein alter Taubenturm
- Die Mühle Moulin de Pinard in der Mehl gemahlen und Walnussöl produziert wurde
- Die Schmiede Les Forges d'Étouars.
Die im 15. Jahrhundert und gegen 1600 stark veränderte Kirche von Le Bourdeix ist für ihre erstaunlichen Fresken bekannt. Dargestellt sind Verstorbene mit blassen Gesichtern, eingehüllt in schwarze Roben. Die aus dem 15. – 16. Jahrhundert stammenden Abbildungen sollen eine symbolische Abwehrfunktion gegenüber der Pest und anderer Seuchen gehabt haben.
Photogalerie
- Der Donjon von Le Bourdeix
- Die Doue flussabwärts von Ligneras
- Rathaus (Mairie)
- Eingangsportal von Saint-Pierre et Saint-Paul
- Romanisches Kirchenschiff
- Friedhof
- Antriebswelle der Mühle von Pinard
Literatur
- G. Le Pochat u.a.: Feuille Montbron. In: Carte géologique de la France à 1/50 000. BRGM, 1986.