Saint-Pierre-de-Frugie
Saint-Pierre-de-Frugie (okzitanisch Sent Peir de Frègia) 404 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Nordosten des Départements Dordogne, Region Nouvelle-Aquitaine. Sie ist integraler Bestandteil des Regionalen Naturparks Périgord-Limousin.
Saint-Pierre-de-Frugie Sent Peir de Frègia | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Nouvelle-Aquitaine | |
Département (Nr.) | Dordogne (24) | |
Arrondissement | Nontron | |
Kanton | Thiviers | |
Gemeindeverband | Périgord-Limousin | |
Koordinaten | 45° 34′ N, 1° 0′ O | |
Höhe | 305–491 m | |
Fläche | 22,26 km² | |
Einwohner | 404 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 18 Einw./km² | |
Postleitzahl | 24450 | |
INSEE-Code | 24486 | |
Der Ortskern von Saint-Pierre-de-Frugie |
Etymologie
Der Name der Gemeinde leitet sich ab vom Heiligen Petrus sowie vom Lateinischen fracto Iove (zerbrochener Jupiter), wahrscheinlich in Anspielung an einen zerstörten Jupitertempel.
Geographie
Saint-Pierre-de-Frugie liegt 4 Kilometer nordöstlich von La Coquille und 9 Kilometer südlich von Châlus (Luftlinie). Die Gemeinde ist Grenzgemeinde zum Département Haute-Vienne. Sie wird von folgenden Nachbargemeinden umgeben:
- Bussière-Galant (Département Haute-Vienne) im Norden und Osten
- Saint-Priest-les-Fougères im Süden
- La Coquille im Südwesten
- Firbeix im Westen
Neben dem Ortskern besteht die Gemeinde aus folgenden Weilern, Gehöften, Mühlen und Schlössern: Aillac, Bussin, Château de Frugie, Château de Montcigoux, Château de Vieillecour, Fot, Froidefond, L'Age, La Gare, La Grange, La Lande du Puy, Le Breuilh, Le Mont, Le Moulin de Bussin, Le Moulin du Breuilh, Le Pont de Montcigoux, Le Puy, Les Landes d'Arsac, Les Landes de Vieillecour, Les Poujades, Les Trois Fontaines, Loubatour, Montcigoux, Plagne de Vassoux, Tulle, Vassoux, Verdemille und Vieillecour.
Das Gemeindegebiet von Saint-Pierre-de-Frugie wird in etwa mittig von der Valouse in südlicher Richtung entwässert. Die Valouse nimmt mehrere kleinere rechte Seitenbäche auf. Der Périgord fließt aus dem Massiv von Vieillecour (Forêt de Vieillecour) ebenfalls in südlicher Richtung ab und bildet auch die Südostgrenze zur Nachbargemeinde Bussière-Galant (Ortsteil Saint-Nicolas-de-Courbefy).
Der topographisch tiefste Punkt im Gemeindegebiet mit 305 Metern liegt an der Südgrenze südlich von Le Breuilh; hier verlässt die Valouse die Gemeinde in Richtung Süden. Der höchste Punkt mit 491 Meter befindet sich an der Ostgrenze zu Saint-Nicolas-de-Courbefy (Gemeinde Bussière-Galant) im Forêt de Vieillecour. Er stellt damit auch die höchste Erhebung im Département Dordogne dar.
Geologie
Die Gemeinde Saint-Pierre-de-Frugie befindet sich vollständig auf dem metamorphen Grundgebirge des nordwestlichen Massif Central. Die anstehenden Gesteine bilden Teil der Unteren Gneisdecke, es handelt sich hier vorwiegend um Paragneise, Leptynite und leptynitische Augengneise. Diese metamorphen Gesteine aus der Sillimanitzone werden im Osten des Gemeindegebietes (Forêt de Viellecour) vom Saint-Nicolas-Courbefy-Granit intrudiert, einem kalkalkalischen Zweiglimmergranit.
Die La Coquille-Störung quert die Gemeinde in nordöstlicher Richtung (N 040 – N 050) – ein System mehrerer, in etwa parallel orientierter Störungen. Entlang dieser Störungszone haben sich einige mineralisierte Quarzgänge gebildet. Die Ausgangsgesteine wurden ferner gelegentlich in Kataklasite oder Mylonite umgewandelt (beispielsweise bei Le Puy). Die Störungszone durchschlägt auch den Granit und hat ihn stellenweise kataklasiert.
Als Mineralisierungen in den Quarzgängen sind anzuführen: Bleiglanz und Zinkblende, sowie Antimonit, Arsenopyrit, Chalkopyrit, Covellin und Pyrit (bei Château de Vieillecour und Le Puy).
Geschichte
Älteste erhaltene Baureste in der Gemeinde Saint-Pierre-de-Frugie finden sich am Château de Montcigoux aus dem 12. Jahrhundert. In etwa gleich alt dürfte auch die romanische Kirche im Ortskern sein. Das Château de Frugie geht ins 14. und 15. Jahrhundert zurück. Das Château de Vieillecour stammt aus dem 16. Jahrhundert. Auf der Cassini-Karte von 1746 wird der Ort als Frugie aufgeführt.
Bevölkerungsentwicklung
Bevölkerungsentwicklung in Saint-Pierre-de-Frugie | ||||
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Jahr | Einwohner |
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1962 | 679 | |||
1968 | 584 | |||
1975 | 516 | |||
1982 | 487 | |||
1990 | 413 | |||
1999 | 373 | |||
2006 | 403 | |||
2016 | 391 |
Quelle: INSEE[1]
Die Bevölkerungszahlen von Saint-Pierre-de-Frugie waren bis 1999 stark rückläufig, haben sich aber seitdem wieder etwas erholt.
Sehenswürdigkeiten
- romanische Kirche Saint-Pierre et Saint-Paul, baulich stark verändert im 17. Jahrhundert
- Château de Montcigoux aus dem 17. Jahrhundert mit Überresten aus dem 12. Jahrhundert
- Château de Frugie aus dem 17. Jahrhundert mit Ruinen aus dem 14. und 15. Jahrhundert, Monument historique seit 1968
- Château de Vieillecour aus dem 16. Jahrhundert, Monument historique seit 1946
- Écocentre im Weiler Froidefond, ein Ausbildungszentrum für ökologisches Bauen
Verkehrsanbindung
Den Ortskern von Saint-Pierre-de-Frugie quert die von Norden kommende D 67; sie verbindet die Ortschaft La Gare (Gemeinde Bussière-Galant) mit La Coquille. Am Westrand des Gemeindegebietes zieht die Hauptverkehrsader N 21 (Limoges – Périgueux) in Nord-Süd-Richtung vorbei. Die Gemeinde wird außerdem von der Bahnstrecke Nexon – La Coquille in südsüdwestlicher Richtung durchzogen, Teilstück der Strecke Limoges – Thiviers – Périgueux.
Einzelnachweise
Literatur
- Briand, B. et al.: Feuille Châlus. In: Carte géologique de la France à 1/50000. BRGM.
- Dominique Richard (Hrsg.): Le Guide Dordogne-Périgord. Fanlac, Périgueux 1993, ISBN 2-86577-162-8.