Chalais (Dordogne)
Chalais, okzitanisch Chalès, ist eine französische Gemeinde mit 405 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Nordosten des Départements Dordogne, Region Aquitanien. Sie ist integraler Bestandteil des Regionalen Naturparks Périgord-Limousin.
Chalais | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Nouvelle-Aquitaine | |
Département (Nr.) | Dordogne (24) | |
Arrondissement | Nontron | |
Kanton | Thiviers | |
Gemeindeverband | Périgord-Limousin | |
Koordinaten | 45° 31′ N, 0° 56′ O | |
Höhe | 220–313 m | |
Fläche | 19,15 km² | |
Einwohner | 405 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 21 Einw./km² | |
Postleitzahl | 24450 | |
INSEE-Code | 24095 | |
Kirche Saint-Aignan |
Etymologie
Der Name Chalais geht zurück auf die vorkeltische Wurzel kal- mit der Bedeutung Stein, Fels, gefolgt von der Endung -ensem.
Geographie
Chalais liegt 17 Kilometer südsüdwestlich von Châlus (Haute-Vienne) und 10 Kilometer nördlich von Thiviers (Luftlinie). Die Gemeinde wird von folgenden Nachbargemeinden umgeben: La Coquille im Norden, Saint-Paul-la-Roche im Osten, Saint-Jory-de-Chalais im Süden, Südwesten und Westen sowie Mialet im Nordwesten.
Neben dem Ortskern besteht die Gemeinde aus folgenden Weilern, Gehöften, einer Mühle und einem Schloss: Boucherie, Château de Mavaleix, Chirolle, L'Age, La Croix de Marafret, La Fond des Anes, La Fonderie, La Gilardie, La Guillaumas, La Pouyade, La Rame, Las Pradeaux, Laubanie, Lavaud, Le Bois de Filleuls, Le Mas, Le Moulin de Lascombas, Le Noir, Le Petit Mas, Le Puy, Le Touroulet, Les Champs, Les Rivaux, Maison-Rouge, Marafret, Mavaleix, Puy de Bost, Puyrigaud, Réchignac, Sausse und Vergnelibert.
Die Ostgrenze der Gemeinde Chalais zu Saint-Paul-la-Roche wird von der nach Süden entwässernden Valouse gebildet. Ebenfalls in südlicher Richtung fließt der Touroulet, der in der Nähe des Ortskerns aus dem Zusammenfluss des linksseitigen Ruisseau de la Pouyade und des rechtsseitigen Ruisseau de Jalinie hervorgegangen ist und dessen Verlauf dann die Westgrenze der Gemeinde zu Saint-Jory-de Chalais markiert. Zwischen Valouse und Touroulet entspringt etwas südöstlich vom Ortskern ein kleiner Bach, der Ruisseau le Maroussie; er zieht nach Südwest und mündet dann im Gemeindegebiet von Saint-Jory-de-Chalais als linker Seitenarm in den Touroulet.
Der topographisch höchste Punkt des Gemeindegebiets mit 313 Meter über dem Meer befindet sich an der Nordgrenze bei Le Bois de Filleuls, der tiefste Punkt mit 220 Meter liegt an der Südgrenze, südöstlich von L'Age an der Valouse.
Geologie
Die Gemeinde Chalais liegt vollständig auf metamorphem Grundgebirge des nordwestlichen Massif Central. Die Gesteine – vorwiegend Paragneise, glimmerschiefrige Paragneise, Orthogneise und leptynitische Orthogneise – gehören zur Unteren Gneisdecke des Zentralmassivs. Ausgangsgesteine der Paragneise waren neoproterozoische Grauwacken, die glimmerschiefrigen Paragneise entstanden aus tonreichen Grauwacken, bei den Orthogneisen dürfte es sich um Leukogranite des Kambriums handeln, die leptynitischen Komponenten sprechen für Gesteine mit granitischer bzw. Rhyolithischer Zusammensetzung.
Die Foliation der Metamorphite streicht entweder Nordost-Südwest mit flachem Einfallen nach Südost oder liegt flach. Die Gesteine wurden im Devon von einer mittel- bis hochgradigen Regionalmetamorphose erfasst, die überall die Staurolithzone, stellenweise aber auch die Disthen-Staurolithzone (im Südosten bei L'Age) oder gar die Disthenzone (nördlich des Ortskerns) erreichte.
Unmittelbar westlich des Ortskerns verläuft eine NNO-SSW-streichende Störung, an der die Grundgebirgsgesteine brekziiert oder kataklastisch verformt wurden; ferner wurde ein massiver Quarzkörper mit eingeschleppt.
Tertiäre Hüllsedimente sind sehr weitverbreitet, sie verdecken in der Regel Höhenlagen zwischen den Flusstälern. Zuunterst liegt umgelagertes Kolluvium, das bei Mavaleix noch von einer sehr ausgedehnten Lage alluvialer Flussschotter aus dem Pliozän oder Pleistozän überlagert wird.
Geschichte
Im Mittelalter war Chalais Zwischenstation auf der Via Lemovicensis des Jakobswegs. Die Kirche Saint-Agnan (auch Saint-Aignan) ist romanischen Ursprungs, wurde aber im 15. Jahrhundert bzw. 16. Jahrhundert baulich abgeändert. Das Château de Mavaleix stammt aus dem 13. Jahrhundert. Die dazugehörige Schmiede wurde im 16. Jahrhundert erbaut. Auf der Carte de Cassini wird der Ort im 18. Jahrhundert als Chalaix bezeichnet. Bis 2009 trug die Gemeinde dann den Namen Chaleix.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2016 |
Einwohner | 562 | 513 | 456 | 385 | 425 | 435 | 443 | 398 |
Quellen: Cassini und INSEE |
Sehenswürdigkeiten
- Romanische Kirche Saint-Agnan
- Schloss Château de Mavaleix aus dem 13. Jahrhundert, seit 1947 als Monument historique geschützt
- Schmiede von Mavaleix aus dem 16. Jahrhundert, seit 1972 als Monument historique geschützt
Verkehrsanbindung
Durch den Ostteil der Gemeinde Chalais quert die Hauptverkehrsachse N 21 von Châlus nach Thiviers in südsüdwestlicher Richtung. Parallel hierzu verläuft die Bahnstrecke Limoges – Thiviers – Périgueux mit Halt bei Mavaleix. Der Ortskern ist mittels der D 98 an die N 21 angebunden; die D 98 führt dann weiter nach Osten in Richtung Jumilhac-le-Grand. Über Kommunalstraßen lassen sich vom Ortskern aus La Coquille, Mialet und Saint-Jory-de-Chalais erreichen.
Literatur
- Guillot, P.-L. et al.: Feuille Thiviers. In: Carte géologique de la France à 1/50000. BRGM.