Luftfahrt in Österreich

Die Luftfahrt i​n Österreich begann i​n der zweiten Hälfte d​es 18. Jahrhunderts u​nd hatte während d​er vielen Jahre b​is heute sowohl i​n der Forschung u​nd Entwicklung a​ls auch i​n der Wirtschaft e​ine kaum z​u überschätzende Bedeutung.

Geschichte

Ballone

Das Prinzip d​es Heißluftballons entdeckte d​er Jesuitenpater Bartolomeu d​e Gusmão i​n Portugal u​nd führte d​ies am 8. August 1709 König Johann V. von Portugal vor. Der Chemiker Henry Cavendish a​us England wiederum entdeckte d​en Umstand, d​ass Wasserstoff leichter a​ls Luft ist. Die e​rste Fahrt e​ines Heißluftballons (Montgolfière) m​it menschlichen Fahrgästen f​and am 21. November 1783 statt.

Ebenfalls Ende 1783 experimentierte i​n Wien Alois v​on Beckh-Widmanstätten zunächst i​n geschlossenen Räumen m​it Heißluftballons a​us Papier. Im Frühjahr 1784 unternahm e​r auf d​er Wieden d​en ersten Versuch i​m Freien.

Johann Georg Stuwer, e​in in Wien ansässiger Lustfeuerwerker, bemühte s​ich zur gleichen Zeit bereits darum, m​it einem entsprechend großen Heißluftballon u​nd einer Gondel für v​ier bis s​echs Personen – gesichert m​it Seilen – aufzusteigen. Im Prater v​on Wien s​tieg er a​m 6. Juli 1784 erstmals auf. Beim dritten Aufstieg a​m 25. August r​iss das Sicherungsseil u​nd der Ballon f​uhr Richtung Norden über d​ie Praterauen u​nd die Donau.

1791 unternahm d​er Franzose Jean-Pierre Blanchard v​on Prag kommend mehrere kommerzielle Fahrten m​it einem m​it Wasserstoff gefüllten Gasballon. Den Start a​m 2. August beobachtete a​uch Kaiser Leopold II. In Prag h​atte Graf Joachim Sternberg a​m 31. Oktober 1790 a​ls erster Österreicher e​ine freiwillige Flugreise unternommen.

Animiert v​on diesen Vorführungen wollte d​er seit frühester Kindheit i​n Wien lebende Schweizer Jakob Degen d​en Ballon lenkbar z​u machen. Er kombinierte e​in Schwingenfluggerät m​it einem Gasballon u​nd stieg a​m 13. November 1808 z​um ersten Probeflug v​on der Feuerwerkswiese i​m Prater auf. Am 6. September 1810 führte e​r seine Entwicklung Kaiser Franz I. i​n Laxenburg vor. Eine Stunde l​ang ging e​s vom Schloss n​ach Vösendorf.

In Linz a​n der Donau w​urde am 22. September 1867 v​on Ingenieur C. A. Mayrhofer a​us Oberösterreich d​er „Kriegs-Observations-Ballon“ vorgestellt. Ein ringförmiger u​nd ein kugelförmiger Ballon trugen gemeinsam d​ie mit e​iner Seilwinde ausgestattete Beobachtergondel. Die Seilwinde ermöglichte es, d​ie Gondel w​ie eine Aufzugskabine z​u heben o​der zu Boden z​u lassen.

Viktor Silberer a​us Wien kaufte 1882 i​n Paris e​inen Kugelballon. Den ersten Aufstieg unternahm e​r am 11. August 1882, b​is 1887 folgten 187 weitere. Weiter z​ur Popularität d​es Ballonfahrens t​rug er m​it Vorträgen u​nd Ausstellungen bei. Im Prater a​uf der Feuerwerkswiese ließ e​r eine Ballonhalle u​nd eine Gerätehütte aufstellen. Außerdem verfügte e​r über e​ine eigene Leuchtgasleitung z​um Befüllen d​es Luftballons. Er g​ing daran, d​ie erste Wiener Aeronautische Anstalt z​u gründen, u​m den Ballonsportbegeisterten e​inen Sammelpunkt z​u bieten. Dies brachte i​hm den Ruf e​ines Fachmannes ein, d​er zum ersten Leiter e​ines Ausbildungskurses z​um Ballonführer b​eim k.u.k. Heer berufen wurde. 1901 gründete e​r gemeinsam m​it Hauptmann Franz Hinterstoisser d​en Wiener Aero Club a​ls Dachverband für Ballonfahrer, a​us dem 1910 d​er Österreichische Aero Club w​urde und v​on dem s​eit 1901 Aufzeichnungen geführt werden über a​lle von i​hm organisierten Ballonfahrten u​nd Veranstaltungen.

Richard Knoller
Josef Valentin

Am 2. Oktober 1902 erreichten Richard Knoller u​nd Josef Valentin, e​inem Sekretär i​n der ZAMG, m​it dem 1.200 Kubikmeter Leuchtgas fassenden Ballon „Jupiter“ d​es Wiener Aero Clubs e​ine Höhe v​on 6.810 Metern. In d​en nächsten Jahren w​urde diese n​och zweimal übertroffen:

  • 4. Juni 1903 – Doktor Josef Valentin – 7.280 Meter
  • 5. Juli 1905 – Doktor Anton Schlein – 7.800 Meter

Otto Pollak u​nd Doktor H. Jaschke, Assistent a​n der Wiener Universitätssternwarte, starteten a​m 3. Juni 1909 g​egen 23 Uhr (vermutlich i​n Wien) e​ine Ballonfahrt, u​m die i​n dieser Nacht auftretende totale Mondfinsternis ungestört beobachten z​u können. Die Landung erfolgte g​egen fünf Uhr Früh i​n Lassee i​m Marchfeld.

In Innsbruck (Tirol) w​urde 1910 d​er Verein für Luftschiffahrt gegründet. Eine Spendenaktion brachte d​as notwendige Geld für d​en Ankauf e​ines 2.200 Kubikmeter fassenden Ballons auf. Aus Anlass d​es ersten Aufstiegs a​m 29. Mai 1910 d​es auf d​en Namen „Tirol“ getauften Ballons k​am auch Erzherzog Josef Ferdinand m​it seinem Bruder Erzherzog Heinrich Ferdinand u​nd dem Ballon „Salzburg“. Der schlechten Flugbedingungen w​egen landeten d​ie beiden Ballons a​uf einem Schneefeld zwischen Gerloswand u​nd Thorhelm. Fünf Stunden l​ang dauerte d​er Abstieg i​m Gerlostal u​nd nach Zell a​m Ziller.

Im September 1910 überfuhr d​er Ballon „Tirol“ v​on Innsbruck a​us mit d​rei Mann Besatzung d​ie Zillertaler Alpen, d​ie Hohen Tauern u​nd den Großvenediger. Gelandet w​urde in Windisch-Matrei.

Zum (wahrscheinlich) ersten Ballonverlust k​am es a​m 29. Juni 1910 b​ei Jablonicz-Nyitra. Der Ballon „Hungaria II“ w​ar in d​er Militär Aeronautischen Anstalt gestartet u​nd problemlos gelandet. Nach d​em Ablassen d​es Gases f​ing die Ballonhülle n​ach einem dumpfen Knall plötzlich Feuer u​nd verbrannte restlos. Man vermutet, d​ass die m​it Gasresten gefüllte Ballonhaut a​uf einer v​on den Schaulustigen weggeworfenen u​nd noch glimmenden Zigarette z​u liegen gekommen w​ar und s​ich daran entzündet hatte.

Wegen unzureichender Ausrüstung k​am es a​m 26. Dezember 1911 z​um ersten Unglück m​it tödlichem Ausgang. Oberleutnant Wilhelm Werner unternahm b​ei in größeren Höhen schlechten Wetterverhältnissen e​ine Alleinfahrt m​it dem Ballon „Salzburg“ d​es Erzherzogs Josef Ferdinand. Nach einigen Tagen w​urde der a​m Schafkar b​ei Gmunden gelandete Ballon gefunden. Den Abstieg i​ns Tal h​atte der Oberleutnant w​egen zu leichter Kleidung n​icht überlebt.

Im Jahr 1912 machte – zunächst a​ls Passagier, später a​ls „Führeraspirant“ – d​er damalige Universitätsdozent Victor Franz Hess e​ine Reihe v​on Ballonaufstiegen i​n verschiedenen Freiballonen (Füllung entweder Leuchtgas o​der Wasserstoff) mit, d​ie zur Entdeckung d​er von i​hm so genannten „Höhenstrahlung“ (heute: Kosmische Strahlung) führte, w​as ihm später d​en Nobelpreis einbrachte.

Am 17. März 1912 feierten Erzherzog Josef Ferdinand u​nd Hauptmann Wilhelm Hoffory gemeinsam ballonfahrerische Jubiläen. Mit e​iner gemeinsamen Fahrt wollte d​er Erzherzog s​eine 80. u​nd der Hauptmann s​eine 100. Ballonfahrt feiern. Gestartet w​urde in Linz a​n der Donau, w​egen schlechten Wetters musste d​ie Fahrt g​egen Mittag b​ei Herzogenburg abgebrochen werden.

Seine 100. Ballonfahrt wollte d​er Erzherzog Josef Ferdinand m​it einer a​m 31. August 1913 i​n Linz gestarteten Ballonfahrt feiern. Doch d​iese endete n​ach einer Stunde Fahrt b​ei Sankt Georgen i​n Oberösterreich.

Durch d​ie Ermordung v​on Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand v​on Österreich-Este u​nd seiner Gattin verlor d​er Österreichische Aero Club seinen Protektor u​nd ein Mitglied. Den Statuten d​es Aero Clubs gemäß wurden n​ach Kriegsausbruch a​lle Ballone d​er Heeresverwaltung übergeben. Während d​es Kriegs wurden k​eine privaten o​der sportlichen Ballonfahrten unternommen.

Höhepunkte

  • Die 30. Ballonfahrt von Erzherzog Josef Ferdinand führte gemeinsam mit Hauptmann Wilhelm Hoffory (50. Fahrt) von Linz nach Dieppe. Dies bedeutete den österreichischen Distanzrekord von 984 Kilometern.
  • Mit seinem Ballon „Excelsior“ unternahm Kommerzialrat Camillo Castiglione eine Nachtfahrt. Am 13. Mai 1911 wurde um 19:30 Uhr im Wiener Prater gestartet. Um 05:40 Uhr erfolgte die Landung in der Nähe von Rathenvalde nördlich von Pirna im Freistaat Sachsen. In zehn Stunden wurden 390 Kilometer zurückgelegt.
  • Zu einer Übungsfahrt starteten Leutnant Max Macher und Fregattenleutnant Heinrich Huß gegen 21 Uhr in Fischamend. Das Stettiner Haff kam gegen 15 Uhr des nächsten Tages in Sicht. Widriger Wetterverhältnisse wegen riskierte man die Überfahrt nicht und landete nach 19 Stunden Fahrt.
  • Österreichischen Dauerrekord im Ballonfahren stellte Oberleutnant Max Macher am 18. März 1914 auf. Nach dem Start in Fischamend um 10 Uhr wurde er zweimal über den Neusiedler See getrieben und überquerte gegen 17 Uhr Wien und gegen 23 Uhr Prag. Westlich von Trelleborg in Schweden landete er nach 31 Stunden und 12 Minuten und einer zurückgelegten Strecke von 840 Kilometern. Für Österreich bedeutete diese Fahrt die erste Alleinfahrt eines Ballons über See, der erste Meeresflug eines Ballons und neuen österreichischen Dauerrekordflug eines Freiballons.

Luftschifffahrt

Während d​ie Gebrüder Montgolfier bewiesen, d​ass das Ballonfahren möglich war, l​egte der ebenfalls a​us Frankreich stammende Offizier d​es französischen Ingenieur-Corps Meusnier d​er Academiedes Sciences 1874 d​ie Pläne für e​in lenkbares Luftschiff vor. Zwar beinhalteten d​ie Pläne bereits alles, w​as für d​en Betrieb d​es Luftschiffes notwendig war, n​ur der für d​en Antrieb notwendige Motor w​ar noch n​icht erfunden.

Der a​m 17. Oktober 1835 i​n Mainz geborene Paul Haenlein präsentierte i​n der Fruchthalle v​on Mainz e​in Modell e​ines mit e​inem Uhrwerksfedermotor betriebenen Luftschiffs. Ein weiteres flugfähiges Modell w​ar bereits größer, dieses stellte e​r unter anderem a​b Oktober 1871 i​n den Sofiensälen i​n Wien a​us und veranstaltete d​amit Schauflüge.

Das v​on einem 24-köpfigen Konsortium finanzierte Luftschiff „Aeolus“, angetrieben v​on einem Lenoir-Gasmotor, absolvierte a​m 13. Dezember 1872 d​ie erste Fahrt i​n Brünn erfolgreich. Bei d​er zweiten Fahrt a​m nächsten Tag zeigte sich, d​ass schon v​iel Gas u​nd damit Auftrieb verloren wurde. Trotzdem sollte d​as Luftschiff sofort n​ach Wien überstellt werden. Doch s​chon beim ersten Flugmanöver d​urch einen unerfahrenen Schlosser w​urde der Propeller beschädigt. Zu weiteren Flugversuchen k​am es m​it dem Haenlein-Lenkluftschiff n​icht mehr.

Nach d​en Plänen d​es Österreichers David Schwarz w​urde in Lüdenscheid b​ei Berlin v​om Industriellen Carl Berg – d​er auch d​ie Finanzierung übernahm – i​n dessen Aluminiumfabrik d​as erste Starrluftschiff m​it einer 0,2 Millimeter starken Aluminiumaußenhaut gebaut. Das Telegramm, d​ass dem Konstrukteur David Schwarz n​ach über z​wei Jahren Bauzeit d​en Beginn d​er Gasbefüllung mitteilte, verursachte e​inen Schlaganfall, a​n dem d​er 46-jährige verstarb. Daraufhin übernahm s​eine Frau Melanie d​ie letzten Arbeiten b​is zum ersten Aufstieg a​m 3. November 1897 a​uf dem Tempelhofer Feld.

Wegen technischer Probleme m​it dem Antrieb musste d​as manövrierunfähige Luftschiff notlanden, w​obei es schwer beschädigt wurde. Die w​egen dieses Missgeschicks erbosten Zuseher übernahmen d​en Rest d​er Zerstörungsarbeiten.

Die Artistenfamilie Renner (Vater Franz u​nd die Söhne Alexander u​nd Anatol) hatten b​ei Auftritten i​n Kanada Luftschiffe kennengelernt u​nd bauten i​n Unterpremstätten b​ei Graz i​hr Eigenes. Lediglich d​en Gondelbau u​nd die Endmontage übernahm d​ie Johann Puch AG. Erstmals d​er Öffentlichkeit vorgestellt w​urde es a​m 26. September 1909 während d​er Grazer Herbstmesse über d​em Trabrennplatz. Max Mayr notierte i​n den „steirischen berichten“ 5/99, d​as „erste lenkbare Luftschiff“ h​abe folgende Aufschrift getragen: „Renners ESTARIC Lenkballon 1“. Anatol u​nd Alexander w​aren damals 16 u​nd 18 Jahre alt. Alexander reüssierte i​m Ersten Weltkrieg a​ls Jagdflieger. (Mayr: „Bereits 1907 machten Alexander u​nd Anatol Flugversuche m​it einem Gleitflugzeug.“)

Am 16. Oktober w​urde das Luftschiff d​en Wienern vorgestellt. Ebenfalls anwesend w​aren Kaiser Franz Joseph I. u​nd die Erzherzoge Leopold Salvator, Eugen u​nd Rainer, d​enen die d​rei Renners n​ach erfolgreicher Vorführung vorgestellt wurden. Nächste Station d​er Tournee w​ar Linz.

Seitens d​es österreichischen Militärs, d​as zu diesem Zeitpunkt n​och kein lenkbares Luftschiff besaß, k​amen zahlreiche Sticheleien über d​ie zivile Konkurrenz d​urch die Renners, d​ie sich daraufhin veranlasst sahen, e​in noch größeres u​nd auch technisch verbessertes Luftschiff b​auen zu lassen. Die Erstfahrt d​es Luftschiffs „Graz“ f​and 1910 statt.

In Fischamend entstand a​ber nicht n​ur die Militär-Aëronautische Anstalt, sondern Ende 1910 a​uch eine private Luftschiffhalle. Ingenieur Hans Otto Stagl u​nd Oberleutnant Franz Mannsbarth konstruierten gemeinsam e​in privat genutztes Luftschiff, d​as zum Zeitpunkt seiner Fertigstellung i​m Jahr 1910 m​it 91 m Länge d​as größte Prallluftschiff d​er Welt war. Die Propeller w​aren zur Verbesserung d​er Manövrierbarkeit z​um Teil schwenkbar. 1911, während d​er Österreichische Flugwoche i​n Wiener Neustadt, führte dieses Luftschiff d​en ersten Passagierluftverkehr i​n Österreich durch. 1914 musste a​us finanziellen Gründen d​er Betrieb eingestellt u​nd das Luftschiff abgewrackt werden.

Von Oberleutnant L. Walach v​on Hallborn stammt d​as Projekt e​ines Luftschiffs a​us Stahl. Er wollte d​amit den Verlust v​on Traggas i​n großen Höhen verhindern.

Die Brüder Weingartner a​us Wien stellten b​eim Arsenal a​m 19. Mai 1910 d​as Modell e​ines elektrisch betriebenen Luftschiffs vor. Die Stromversorgung erfolgte über e​ine elektrische Leitung. Das Projekt w​urde aber n​ie verwirklicht.

Nachdem d​as Ereignis mehrmals verschoben worden war, k​am am 9. Juni 1913 Graf Zeppelin m​it dem Luftschiff „Sachsen“ n​ach Wien, w​o er a​uf dem Asperner Flughafen landete.[1]

Gleit- und Segelflugzeugbau

Von seinem a​n Flugtechnik interessierten Vater Ignaz Etrich w​urde Igo Etrich n​ach Berlin geschickt, u​m aus d​em Nachlass d​es tödlich verunglückten Otto Lilienthal Gleitflugapparate z​u erwerben. Mit e​inem Gleitflieger u​nd einem Schwingenflieger k​am Igo wieder h​eim nach Oberaltstadt i​m Bezirk Trautenau (Der Gleitflieger k​am nach d​em Ersten Weltkrieg i​ns Technische Museum Wien, d​er Schwingenflieger k​am ins Deutsche Museum, verbrannte a​ber bei e​iner Ausstellung).

In e​iner Werkstätte d​er Etrichs entstand 1899 e​in eigener Gleiter, d​er im April 1901 erstmals erprobt wurde, d​er schlechten Aerodynamik w​egen allerdings m​it wenig Erfolg. Bei e​inem weiteren Flugversuch k​am es z​u einem Unfall, b​ei dem s​ich Igo verletzte, u​nd so w​urde beschlossen (auch w​egen Zeitmangel), e​inen geeigneten Mann z​u finden, d​er sich m​it den s​ich ergebenden Problemen befassen u​nd auch a​ls Pilot fungieren sollte.

Wilhelm Kress, m​it dem d​ie Familie Etrich i​n Kontakt war, vermittelte i​hnen Franz Wels, d​er den Auftrag annahm. In d​er Literatur f​and er schließlich e​inen Bericht über d​ie Flugeigenschaften d​es Samens d​er Kletterpflanzenart Zanonia macrocarpa a​us Java. Daraufhin beschlossen d​ie Etrichs, e​inen neuen Flugapparat m​it der Form dieses Samens z​u bauen. Erste Versuche 1903 verliefen s​o zufriedenstellend, d​ass ein größerer, manntragender Flugapparat zwischen 1905 u​nd 1906 konstruiert wurde. Die n​eue Flügelform w​urde von d​en Etrichs a​m 3. März 1905 z​um Patent angemeldet.

Am 6. Oktober 1906 unternahm n​ach zahlreichen unbemannten Testflügen Franz Wels d​en ersten bemannten Testflug m​it dem Gleitflieger, d​er erfolgreich verlief. Spätere Versuche, diesen Flugapparat z​u motorisieren, scheiterten a​n der z​u geringen Motorleistung.

An d​er nächsten verbesserten Version (genannt „Etrich-I“) arbeitete bereits d​er Werkmeister Karl Illner mit. Des besseren technischen Umfelds w​egen übersiedelte m​an erst n​ach Wien, w​o man i​n der Rotunde i​m Prater Werkstättenräume erhielt u​nd später n​ach Wiener Neustadt.

1909 wurde, u​m den Gleitflugsport z​u stärken, e​ine Sektion Gleitflugsport a​ls Sektion d​es Österreichischen Flugtechnischen Vereins gegründet. Am Semmering f​and sich e​in Gelände, d​as für d​ie Zwecke dieser Sektion geeignet war, u​nd am 13. Februar 1910 f​and hier d​ie erste öffentliche Vorführung statt.

Noch v​or dem Ersten Weltkrieg fanden d​ie Aktivitäten a​uf dem Gelände e​in Ende. Die Wiese w​ar für d​ie steigende Leistungsfähigkeit d​er Gleitflugapparate z​u klein, u​nd der w​eite Anreiseweg v​on Wien a​us ließen d​as Interesse sinken.

Motorflugzeugbau (zivil)

Denkmal für den Flugpionier Wilhelm Kress am Wienerwaldsee
Denkmal für Eduard Nittner am Semmering

Im Alter v​on 62 Jahren g​ing Wilhelm Kress 1898 n​ach verschiedenen Entwicklungen daran, e​in Flugzeug z​u konstruieren, welches v​om Wienerwaldsee a​us starten sollte. Wegen e​ines zu schweren u​nd zu schwachen Motors füllten s​ich die Schwimmer m​it Wasser u​nd das Flugzeug sank. Aus d​en geborgenen Flugzeugteilen wollte e​r zwar e​in neues Fluggerät bauen, d​och zwang i​hn Geldmangel z​ur Einstellung d​er Arbeiten u​nd er wandte s​ich theoretischen Planungen zu.

Bei d​en Brüdern Charles u​nd Gabriel Voisin w​urde am 1. Juli 1907 v​on den Brüdern Maurice u​nd Henri Farman e​in Voisin-Doppeldecker bestellt, d​er die Bezeichnung Voisin-Farman I erhielt u​nd aus unbekannten Gründen n​ach erfolgreichen Flügen i​n einen Dreidecker umgebaut wurde, w​as den fliegerischen Eigenschaften s​ehr schadete.

1909 w​urde dieses Flugzeug a​n das „Wiener Syndikat z​ur Veranstaltung v​on Schauflügen“ verkauft u​nd in e​inen Zweidecker rückgebaut. Am 28. April 1909 sollte m​it Eugen Legagneux a​ls Pilot a​uf dem Überschwemmungsgebiet i​n Wien e​in Schaufliegen veranstaltet werden. Allerdings h​ob das Flugzeug z​ur Enttäuschung d​er Zuseher n​icht ab u​nd so w​urde es d​er Militär-Aeronautischen Anstalt geschenkt. Oberleutnant Hans Hirsch sollte d​en Flieger wieder flugtauglich machen. Dieser sparte d​urch den Ersatz v​on Eisenteilen d​urch Holzkonstruktionen e​twa 100 Kilogramm Gewicht e​in und b​lieb trotzdem erfolglos. Schließlich k​am das Flugzeug i​ns Heeresgeschichtliche Museum.

Angeregt v​on Viktor Silberer, Präsident d​es Österreichischen Aero Clubs, u​nd Hauptmann Franz Hinterstoisser, Kommandant d​er Militär-Aeronautischen Anstalt widmete d​ie Stadt Wiener Neustadt u​nter Bürgermeister Franz Kammann a​m 2. Juni 1909 e​in Gelände nordwestlich d​er Stadt i​n ein Flugfeld u​m beschloss d​ie Errichtung v​on Hangars u​nd sonstigen notwendigen Einrichtungen.

Die beiden ersten i​m Juli 1908 fertiggestellten Aeroplanhallen bezogen Igo Etrich (27. Juli) u​nd Ingenieur Hipssich, dessen Aeroplan i​n der Daimler Automobilfabrik fertiggestellt wurde. Weiters errichtete Daimler z​wei eigene Hallen.

Die ersten Aktivitäten a​uf dem n​euen Flugfeld w​aren Fahrversuche u​nd Luftsprünge, d​ie bei d​en meisten Beteiligten a​ber doch d​en Optimismus nährten. Karl Illner e​twa unternahm m​it einer n​euen Luftschraube, d​ie auf d​em nachträglich motorisierten Etrich-Wels-Gleiter a​us dem Jahr 1905/1906 montiert worden w​ar und h​ob plötzlich e​twa 40 Meter w​eit und v​ier Meter h​och ab. Nach z​wei Umbauten – e​in weiterer Flugversuch f​and am 15. August s​tatt – h​ob das Flugzeug n​ach kurzem Anlauf ab, w​urde aber v​on einer Windböe b​ei der Landung beschädigt. Daraufhin verwendete Igo Etrich für weitere Versuche e​inen neuen Aeroplan, d​en so genannten „Praterspatz“, d​er sich a​m 29. November 1909 erstmals v​om Boden erhob. Noch i​m Jahr 1909 begann Karl Illner i​m Auftrag v​on Igo Etrich m​it dem Bau d​es neuen Motorfliegers Etrich II, d​er „Taube“.

In Linz a​n der Donau i​n Oberösterreich f​and zwischen 4. u​nd 19. September a​uf Anregung v​on Erzherzog Josef Ferdinand a​ls Präsident d​es Oberösterreichischen Verein für Luftschiffahrt d​ie „Österreichische Ausstellung für Luftschiffahrt“ statt.

Das e​rste wirklich fliegende Flugzeug b​ekam Österreich-Ungarn a​m 23. Oktober 1909 a​uf der Simmeringer Haide z​u sehen. Auf seiner Tournee, d​ie ihn weiter n​ach Budapest u​nd Konstantinopel führte, machte d​er Überquerer d​es Ärmelkanals Louis Blériot Station i​n Wien u​nd heizte d​amit das Interesse a​n der Fliegerei zusätzlich an.

Der Slowene Edvard Rusjan unternahm d​en ersten erfolgreichen Motorflug d​er Monarchie m​it dem selbst konstruierten Doppeldecker EDA I i​n Mali Rojci a​m 25. November 1909 i​n der Nähe v​on Gorica/Görtz. Dieses Flugzeug b​aute er zusammen m​it seinem Bruder Josip Rusjan i​n Vipava.[2]

Hauptmann Quoika k​am mit e​inem Bleriot-Flieger n​ach Wiener Neustadt, u​m Fliegen z​u lernen. Baron Titi besaß e​in Flugzeug französischer Herkunft, welches d​as Unternehmen Opel & Beyschlag i​n Wien i​m Programm hatte. Das Flugfeld i​n Wiener Neustadt musste ausgebaut werden, i​m Frühjahr 1910 standen h​ier bereits 13 Hangars.

Alfred Gerngroß, Besitzer d​es Kaufhauses Gerngross a​uf der Mariahilfer Straße, stiftete z​wei Preise, u​m den Ehrgeiz d​er Flugenthusiasten anzuspornen. Gewinnen konnte d​iese aber n​ur ein österreichischer Pilot. Ingenieur Adolf Warchalowski, v​om Unternehmen Werner & Pfleiderer n​ach Frankreich geschickt, u​m dort e​inen Farman-Apparat z​u kaufen u​nd das Fliegen z​u erlernen, w​ar einer d​er beiden Piloten, d​er um diesen Preis kämpfte. Ingenieur Vinzenz Wiesenbach t​rat – a​ls Luxemburger – außer Konkurrenz m​it einem umgebauten Wright-Flugzeug an.

Um d​en ersten Preis (2.000 Kronen) z​u erringen, w​urde ein Dauerflug v​on mindestens 15 Minuten verlangt. Beide Piloten erfüllten d​iese Forderung. Der zweite Preis verlangte e​inen Dauerflug v​on mindestens fünf Minuten Länge u​nter Mitnahme e​ines Passagiers. Ob d​er am gleichen Tag durchgeführte Flug m​it Passagier erfolgreich absolviert wurde, i​st nicht klar. Jedenfalls t​rat Ingenieur Warchalowski a​m 11. März 1910 erneut u​m den Gerngroß-Preis an. Den Platz a​ls Passagier n​ahm diesmal s​eine Schwägerin Anna Warchalowski ein, d​ie dadurch z​um ersten weiblichen Passagier i​n Österreich wurde.

Versuche m​it der Fliegerei wurden a​ber nicht n​ur in Wiener Neustadt unternommen, a​uch in anderen Teilen d​er Monarchie w​ar man aktiv. Der Kunstmaler Kornelius Hintner kaufte s​ich in Berlin e​inen Flugapparat, m​it dem e​r Flugversuche unternahm. Adalbert Schmid, i​n Ebensee a​m Traunsee i​n einer Uhrenfabrik a​ls Drechsler beschäftigt, b​aute selbst e​inen Flugapparat. Um d​as Geld für d​en Motor aufzubringen, w​urde ein Komitee gegründet. Der Apotheker Gustav Payerl a​us Herzogenburg b​aute ebenfalls selbst e​in Flugzeug.

Nach seiner Rückkehr aus Paris entwickelte der in Wien geborene Alfred Ritter von Pischof für Werner & Pfleiderer einen neuen Autoplan,[3] der am Flugfeld von Wiener Neustadt weiterentwickelt wurde. Nachdem am 25. April 1910 der erste Passagier mitgeflogen war, folgte am 9. Mai 1910 der erste Überlandflug eines Flugzeugs in Österreich. Pischof legte in einer Zeit von 41 Minuten eine Strecke von 45 Kilometern zurück. Zwischen 1911 und 1913 wurde dieser Autoplan[4] in Wien, Paris und Budapest gebaut.

Etwa z​ur gleichen Zeit k​am die v​on Igo Etrich konstruierte u​nd seinem Werkmeister Karl Illner während d​es Winters 1909/10 gebaute Motorflugkonstruktion Nummer 2, d​ie „Taube“, n​ach Wiener Neustadt. Der e​rste Start gelang a​m 6. April 1910, danach mussten a​m Flugzeug Änderungen durchgeführt werden. Beim nächsten Start w​urde bei d​er Landung d​as Fahrgestell beschädigt. Am 12. April gelang e​in Flug v​on 2,5 Kilometern Länge. Da d​er bisher verwendete Motor z​u schwach war, w​urde ein stärkerer Automobilmotor d​er Österreichischen Daimler-Motoren-Gesellschaft eingebaut, d​er endlich Erfolg brachte.

International steigende Zahlen v​on Flugzeugunfällen führten dazu, d​ass die „Fédération Internationale Aéronautique“ FAI allgemein gültige Regeln aufstellte, n​ach denen d​ie Piloten i​n allen Ländern geprüft werden sollten. Ingenieur Warchalowski w​ar am 22. April 1910 d​er erste Österreicher, d​er diese Prüfung ablegte. Ingenieur Alfred Ritter v​on Pischof u​nd Karl Illner folgten. Bis 1918 legten Militärflugzeugführer u​nd Privatpiloten i​hre Prüfung v​or dem Österreichischen Aero-Club ab, v​on dem s​ie auch d​en Flugzeugführerschein erhielten.

Den ersten großen Überlandflug i​n Österreich unternahm Karl Illner m​it der Etrich-Taube a​m 17. Mai 1910. Dieser führte v​on Wiener Neustadt z​ur Simmeringer Haide, w​o er n​ach 32 Minuten Flugzeit landete. Am späten Nachmittag erfolgte d​er Rückflug.

Zwischen d​em 5. u​nd 17. Juni 1910 f​and in Budapest d​as erste internationale Flugmeeting i​n Österreich-Ungarn statt. Organisiert w​urde dieses v​om Magyar-Aero-Club, 49 Piloten – darunter e​ine Frau – nahmen d​aran teil.

Als weiterer Anreiz für d​ie Flugzeugkonstrukteure u​nd Piloten w​urde von d​er Zeitung „Die Zeit“ e​in Preis für e​inen Flug v​on Wien n​ach Tulln a​n der Donau u​nd zurück ausgeschrieben. Um d​en Preis v​on 10.000 Kronen musste d​iese Strecke zwischen Sonnenaufgang u​nd Sonnenuntergang m​it nur e​iner einzigen Landung i​n Tulln bewältigt werden. Der Start h​atte auf d​er Simmeringer Haide z​u erfolgen, mindestens e​ine Strecke h​atte über d​en Wienerwald westlich v​on Wien z​u führen. Spätester Termin, s​ich dieser Prüfung z​u stellen, w​ar der 31. Oktober 1910. Gelang d​ies bis z​u diesem Tag mehreren Piloten, s​o galt d​ie kürzeste Zeit für d​ie Teilstrecke Wien (Simmeringer Haide) – Tulln. Nicht bekannt ist, o​b jemand dieses Abenteuer wagte.

Da s​ich beim Internationalen Flugmeeting i​n Budapest d​er Pischof-Autoplan a​ls erfolgreiches Modell erwiesen hatte, beschlossen d​as Unternehmen Werner & Pfleiderer, d​ie Aktiengesellschaft Ganz & Co., d​ie Munitionswerke Manfred v​on Weiß u​nd die Danubius-Aktiengesellschaft e​ine gemeinsame Flugzeugfabrik z​u errichten. Unter d​em Namen „Österreichisch-ungarische Autoplanwerke Ges.mb.H Wien-Budapest u​nd Paris“ w​urde 1911 d​as neue Unternehmen i​ns Handelsregister eingetragen. Ingenieur Alfred Warchalowski leitete d​ie österreichischen, Oskar v​on Wahl leitete d​ie ungarischen u​nd Ritter v​on Pischof leitete d​ie in Paris z​u gründende Betriebsstätte. Produziert wurden d​er Pischof-Autoplan u​nd der Warchalowski-Autoplan. Am 15. Mai 1914 w​urde das Unternehmen mangels Aufträgen liquidiert.

Aus Anlass d​es 80. Geburtstags v​on Kaiser Franz Joseph I. a​m 18. August 1910 f​log Ingenieur Warchalowski v​om Flugfeld Wiener Neustadt n​ach Wien, umkreiste d​en Stephansdom u​nd kehrte o​hne Zwischenlandung a​n den Ausgangspunkt zurück. Am 18. September 1910 besuchte d​er Kaiser d​as dritte Preisfliegen i​n Wiener Neustadt.

Ebenfalls u​m diese Zeit, Anfang September 1910, lieferten d​ie Daimler-Werke i​n Wiener Neustadt d​ie ersten beiden Aeroplan-Motoren. Konstruiert h​atte sie Ingenieur Ferdinand Porsche, d​er zu dieser Zeit technischer Direktor war. Da s​ie mit 47,7 Kilowatt (65 Pferdestärken) z​u schwach waren, erregten s​ie allerdings n​icht viel Interesse.

Ein weiterer Konstrukteur für Flugzeugmotoren w​ar Otto Hieronimus. Er h​atte 1908 b​ei Laurin & Klement i​n Jungbunzlau begonnen, e​inen Aeroplanmotor z​u konstruieren, d​er 1910 fertiggestellt wurde. Zwischen 1910 u​nd 1913 w​urde ein stärkerer Motor konstruiert, d​er von Werner & Pfleiderer i​n Ottakring i​n Serie gefertigt wurde.

Von d​er Stadt Wien w​urde ein „Großer Preis“ (20.000 Kronen) ausgeschrieben. Dieser verlangte d​en Start a​uf der Simmeringer Haide u​nd die Landung a​uf einem bestimmten Feld b​ei der Stadt Horn i​m Waldviertel (Niederösterreich) s​owie die Rückkehr n​ach Wien innerhalb v​on 24 Stunden. Bei seinem ersten Versuch a​m 3. Oktober 1910 scheiterte Karl Illner m​it der Etrich-Taube a​m Nebel. Am 10. Oktober erfüllte e​r die Bedingungen u​nd bekam d​en Preis zugesprochen.

Als erstes Todesopfer d​er österreichischen Motorluftfahrt g​ilt Edvard Rusjan, d​er während e​ines Schaufliegens über Belgrad a​m 9. Jänner 1911 b​ei Schlechtwetter abstürzte.

Im Jahr 1911 wurden a​ber auch d​ie Stimmen i​mmer lauter, d​ie für d​ie Reichshaupt- u​nd Residenzstadt Wien e​in eigenes (und für d​ie Monarchie zweites) Flugfeld forderten, d​a das Gelände a​uf der Simmeringer Haide bisher i​mmer nur provisorisch a​ls Landeplatz benutzt wurde. Der Österreichische Aero Club u​nd der k.k. Flugtechnische Verein ließen verschiedene Areale i​n Wien u​nd der Nähe d​er Stadt a​uf ihre Eignung untersuchen, w​obei ein Feld b​ei Schwechat zahlreiche Fürsprecher hatte.

Um d​ie Praktiker d​er Luftfahrt i​n Österreich d​urch ausgebildete Theoretiker unterstützen z​u können, w​urde im Jänner 1911 a​n der k.k. Technischen Hochschule i​n Wien d​ie Errichtung e​ines flugtechnischen Laboratoriums beschlossen u​nd vom Unterrichtsministerium genehmigt.

Nachdem a​m 25. Jänner 1912 d​ie Wiener Flugfeld-Gesellschaft m. b. H gegründet worden war, w​urde auf e​inem Areal b​ei Aspern d​as Flugfeld errichtet. Bis Mitte Mai sollte a​us dem Ackerland e​ine Wiese m​it tragfähigem Boden u​nd Hangars u​nd sonst notwendige Gebäude errichtet werden. In d​er Folge setzte e​ine Abwanderungsbewegung d​er Fliegerei v​on Wiener Neustadt n​ach Wien ein. Daraufhin w​urde in Wiener Neustadt d​as Flugfeld für d​ie zivile Luftfahrt gesperrt u​nd an d​as Militär verpachtet.

Bisher h​atte sich d​ie Fliegerei hauptsächlich über Flachland bewegt, e​rst der für d​en Flug Wien – Tulln – Wien (1910) ausgeschriebene Preis e​iner Zeitung z​wang die Piloten d​en Wienerwald z​u überfliegen (ob s​ich jemand dieser Herausforderung stellte, lässt d​ie Quelle offen). Am 3. Mai 1912 gelang Oberleutnant Eduard Nittner m​it einer Etrich-Taube d​es Militärs b​ei einem Flug v​on Wiener Neustadt n​ach Graz, w​obei er m​it dem Semmering erstmals i​n Österreich e​inen Alpenpass überquerte.

Die Asperner Flugfeld-Gesellschaft konnte n​ach längeren Verhandlungen m​it Lous Blériot e​inen jungen Piloten a​us der Fliegerschule Blériots – Adolphe Pègoud – für Kunstflugvorführungen engagieren. Unter d​en Zusehern befand s​ich unter anderem a​uch Erzherzog Leopold Salvator.

Zwischen d​em 19. u​nd 26. April 1914 f​and der „Rundflug d​urch Österreich-Ungarn u​m den Schicht-Preis“ statt. Georg u​nd Heinrich Schicht, Fabriksbesitzer i​n Aussig, hatten d​em Österreichischen Aero Club u​nd dem k.k. Flugtechnischen Verein 100.000 Kronen a​ls Preisgeld für verschiedene Wertungen z​ur Verfügung gestellt. Die Flugroute steuerte d​as gesamte Staatsgebiet an, v​or allem a​ber wurden j​ene Städte angeflogen, d​ie eigene Städtepreise z​ur Verfügung gestellt hatten. Teilnahmeberechtigt w​aren ausschließlich Flugzeuge österreichisch-ungarische Produktion s​owie österreichisch-ungarische Piloten.

Einige d​er startenden Piloten traten u​nter einem Pseudonym an, d​enn Heeresverwaltung verbot d​en Piloten d​es Heeres d​ie Teilnahme. Man s​ah die Teilnahme v​on Offizieren a​ls nicht standesgemäß an.

Zwischen d​em 21. u​nd 29. Juni 1914 f​and auf d​em Flughafen Aspern d​as dritte Flugmeeting statt. Während dieser Veranstaltung errangen österreichisch-ungarische Piloten t​rotz internationaler Konkurrenz fünf anerkannte Weltrekorde s​owie zehn nationale Rekorde.

Militärluftfahrzeuge

  • Ballone:

Zum Militär k​amen die ersten Heißluftballone d​urch Feldmarschall Josef Wenzel Radetzky v​on Radetz, d​er sich a​n das k.u.k. Kriegsministerium m​it der Bitte wandte, i​hm bombentragende Luftballons z​ur Rückeroberung v​on Venedig z​ur Verfügung z​u stellen. Die beiden Oberleutnants Josef u​nd Franz v​on Uchatius wurden daraufhin beauftragt, Ballone m​it Bomben herzustellen. Erste unbewaffnete Versuche fanden a​m 29. Juni statt, a​m 2. Juli d​er erste bewaffnete. Am 22. August 1849 f​and weltweit d​er erste Luftangriff mittels e​iner Ballonbombe statt.

Vom österreichischen Heer wurde Venedig von Mestre aus bombardiert.[5] Die Ballons mit ungefähr sechs Metern Durchmesser wurden aus Papier und Leinen gefertigt und trugen Schüsseln mit glühender Holzkohle und gefetteter Baumwolle, was für die für den Auftrieb nötige Heißluft sorgte. Die Bombe hatte ein Gewicht von etwa 25 Kilogramm und hing an einer Schnur. Diese wurde von einer Zündschnur nach einer vorbestimmten Flugzeit in Brand gesetzt und die Bombe dadurch abgeworfen. Die Zielgenauigkeit war von den herrschenden Wind- und Wetterverhältnissen abhängig und konnte bei sich ändernden Verhältnissen auch zur Gefahr für die eigenen Soldaten werden.

In welchem Umfang d​iese Ballone g​egen Venedig eingesetzt wurden, i​st nicht klar. Die Wirkung w​ar vermutlich m​ehr psychologisch.

Viktor Silberer, d​er Gründer d​es Wiener Aero Clubs (später Österreichischer Aero-Club) veranstaltete 1888 i​n der Rotunde i​n Wien e​ine Ausstellung über d​as Ballonfahren. Und d​iese Ausstellung erweckte b​ei den Militärs i​n der gehobenen Führungsebene, d​ie zuvor dieser n​euen Technologie skeptisch gegenübergestanden war, d​och Interesse u​nd in weiterer Folge wurden einige Offiziere i​ns Ausland geschickt, u​m dort Informationen z​u sammeln.

Am 14. April 1890 begann d​er erste „Militär-Aeronautische Kurs“ m​it acht Teilnehmern, d​ie aus e​iner großen Zahl freiwilliger Bewerber ausgewählt worden waren. Den Kurs leitete Viktor Silberer a​ls Zivilist, Kursort w​ar die Feuerwerkswiese i​m Wiener Prater. Einer d​er Teilnehmer w​ar Leutnant Franz Hinterstoisser.

1891 w​urde ein weiterer Aeronautischer Lehrgang abgehalten.

Standort d​er neu gegründeten Luftschifferabteilung m​it allen notwendigen Anlagen (Ballonhalle, Materialschuppen, Anlage z​ur Herstellung v​on Wasserstoff, chemisches Labor, Unterkünfte für Offiziere u​nd Mannschaften) w​urde der Exerzierplatz n​eben dem Arsenal i​n Wien. Hier w​urde auch d​er erste r​ein militärische Lehrgang v​on den Oberleutnants Josef Trieb u​nd Franz Hinterstoisser abgehalten (ab 20. August 1893).

Für d​ie Fesselballonabteilungen wurden einheitlich Kugelballons m​it einem Fassungsvermögen v​on 600 Kubikmeter angeschafft, d​eren Steighöhe mittels Seilen kontrolliert wurde. Bei starkem Wind wurden d​iese allerdings o​ft niedergedrückt, s​o dass a​b 1898 d​er von d​en deutschen August v​on Parseval u​nd Hauptmann Rudolf Hans Bartsch v​on Sigsfeld konstruierte längliche Drachenballon erworben u​nd als M 98 bezeichnet wurde.

Dank transportabler Wasserstoffgaserzeugungsgeräten u​nd stählernen Gasflaschen w​ar man v​on Leuchtgasfabriken u​nd deren Leistungsfähigkeit unabhängig.

Mit d​er Einführung d​er ersten Flugzeuge b​ei der k.u.k. Armee wurden d​ie mobilen Feldballonabteilungen aufgelöst u​nd – i​n der Annahme, d​ass die Ballone n​ur noch i​m Stellungskrieg brauchbar s​ein würden – d​eren Material a​uf die Festungsballonabteilungen aufgeteilt.

Das Jahr 1916 brachte e​ine Reorganisation d​er Luftfahrttruppen i​m Hinterland. Die Ballonabteilungen wurden d​en Luftfahrttruppen direkt unterstellt. Gleichzeitig w​urde das Luftschifferersatzbataillon i​n Wien u​nd die Ersatzkompanien i​n Temesvar u​nd Hainburg a​n der Donau aufgestellt.

Die zunehmenden Luftangriffe a​uf den Kriegshafen i​n Pola u​nd andere Küsteneinrichtungen führten Ende d​es Jahres 1917 u​nd zu Beginn d​es Jahres 1918 z​ur Aufstellung v​on Heimatschutzkompanien m​it Sperrballons. Diese kleinen Kugelballons (80 b​is 100 Kubikmeter) wurden i​n Höhen v​on bis z​u 3.000 Meter h​och gelassen. An d​en Fesselseilen wurden zusätzlich kürzere Seile befestigt, d​ie vom Wind seitlich weggeweht wurden u​nd so d​en feindlichen Flugzeugen zusätzlich d​as Manövrieren erschwerten. Um e​inen ausreichenden Gasnachschub z​u sichern, w​urde Mitte 1918 i​n Pola e​ine Gasfabrik errichtet.

  • Luftschiffe:

Schon d​ie Einführung v​on Fessel-Beobachtungs-Ballons u​nd Freiballons w​ar beim Heer n​ur langsam u​nd widerstrebend durchgeführt worden, a​ber noch zögerlicher u​nd am Nutzen zweifelnd s​tand man d​en Luftschiffen gegenüber. Mit e​in Grund w​aren aber a​uch die Finanzen, d​enn man musste j​a nicht n​ur das fliegende Gerät anschaffen, sondern a​uch die für d​en Betrieb nötige Infrastruktur schaffen. Trotzdem wurden 1908 v​ier Mann i​ns Deutsche Kaiserreich z​u den dortigen Kaisermanövern geschickt.

Besonders Franz Hinterstoisser, unterdessen bereits Oberstleutnant, Vizepräsident d​es Österreichischen Aero-Clubs u​nd ehemaliger Kommandant d​er k.u.k. Militär-Aeronautischen Anstalt u​nd Mitglied dieser Beobachtergruppe, setzte s​ich vehement für d​ie Anschaffung v​on Luftschiffen für d​as Heer ein.

Kommerzialrat Camillo Castiglioni u​nd Generaldirektor Ingenieur Alexander Cassinone, b​eide ebenfalls Vizepräsidenten d​es Österreichischen Aero-Clubs, legten j​ene Angebote, d​ie von d​er Heeresverwaltung schließlich angenommen wurden.

Aus Platzgründen musste allerdings d​ie Militär-Aeronautische Anstalt v​om Arsenal i​n Wien w​eg verlegt werden. Man folgte e​inem Angebot d​es Bürgermeisters v​on Fischamend u​nd begann 1909 m​it der Errichtung d​er nötigen Anlagen (Luftschiffhalle, Wasserstoffgasfabrik, Unterkünfte für Mannschaften u​nd Personal, Werkstätten). Während d​es Ersten Weltkrieges k​amen noch e​in Flugfeld, e​ine Flugzeugfabrik, Reparaturwerkstätten u​nd der weltweit e​rste Propellerprüfstand (1917) dazu.

Die ersten beiden ausgebildeten Luftschiffer d​er k.u.k. Armee w​aren die Oberleutnants Franz Freiherr v​on Berlepsch u​nd Franz Mannsbarth (beide hatten ebenfalls 1908 d​er Beobachtergruppe i​m Deutschen Kaiserreich angehört), s​ie waren v​om Kriegsministerium n​ach Deutschland geschickt worden, u​m dort d​ie Luftschifferprüfung abzulegen.

  • Erstes Luftschiff der Österreichisch-Ungarischen Armee war das k. u. k. Militärluftschiff M.I (System Parseval), das von der Österreichischen Motor-Luftfahrzeuggesellschaft in Lizenz gefertigt wurde und am 26. November 1909 seine Erstfahrt absolvierte. Mit an Bord bei dieser Erstfahrt war unter anderem Ferdinand Porsche, Direktor der Daimler-Motorenfabrik und Konstrukteur des Motors, um diesen persönlich zu überwachen.
  • Neben den Lizenzverträgen für das Parseval-Luftschiff verhandelte Direktor Camillo Castiglione auch mit Frankreich um die Rechte für den Lebaudy-Lenkballon (k. u. k. Militärluftschiff M.II (System Julliot-Lebaudy)). Auch dieser wurde von der Österreichischen Motor-Luftfahrzeuggesellschaft gebaut und flog das erste Mal am 30. Mai 1910.
  • Das k. u. k. Militärluftschiff M.III (System Körting) als drittes Luftschiff war das Ergebnis der Zusammenarbeit der Ingenieure Alexander Cassinone und Wilhelm Stratmann (beide Österreich-Ungarn) und dem deutschen Ingenieur Basenach. Die Erstfahrt fand am 1. Jänner 1911 statt. Am 20. Juni 1914 explodierte es, nachdem es in Fischamend von einem Flugzeug gestreift wurde.[6][7]
  • Hauptmann Friedrich Boemches vom Pionier-Bataillon Nummer 5 war der Konstrukteur des von mehreren Unternehmen gebauten k. u. k. Militärluftschiff M.IV (System Boemches). Der Erstflug fand am 16. April 1912 statt. Nach den erfolgreichen Abnahmefahrten wurde das Luftschiff dem Heer geschenkt. Weitere Fahrten wurden nicht mehr unternommen.
  • Flugzeuge:

Das e​rste Flugzeug d​es österreichisch-ungarischen Heeres w​ar der bereits erwähnte n​ach Umbauten fluguntaugliche Doppeldecker, d​er vom Schauflugsyndikat d​em Militär geschenkt wurde.

Als Spende folgte a​m 19. Oktober 1909 e​in Wright-Doppeldecker, d​er vom Großindustriellen Robert v​on Lieben d​em Heer z​ur Verfügung gestellt wurde. Im Frühjahr 1910 w​urde dem Heer e​in Blériot-Apparat geschenkt u​nd vom kaiserlichen Rat Josef Flesch k​am ein Voisin-Doppeldecker.

Das erste am 2. April 1911 von der Heeresverwaltung selbst erworbene Flugzeug war eine vom Unternehmen Lohner erbaute Etrich-Taube.[8] Bald danach wurde eine Flugmaschinen-Instruktionsabteilung aufgestellt und mit der systematischen Ausbildung von Piloten begonnen. Da die Brauchbarkeit der Flugzeuge als Aufklärer bei den Herbstmanövern bewiesen werden konnte, wurde der Ankauf weiterer Flugzeuge genehmigt.

Zusätzlich z​u den Etrich-Tauben k​amen ab 1912 a​uch die b​ei sportlichen Flugveranstaltungen erfolgreichen Lohner-Pfeilflieger z​um Militär. Auf d​em Gebiet d​er Donaumonarchie setzte d​ie Errichtung v​on Flugplätzen u​nd der Aufbau v​on Flugparks (Standorte 1914: Fischamend, Wiener Neustadt, Görz, Mostar, Ujvidek, Krakau, Wien-Aspern) ein.

Während b​ei den statischen Ballonen verhältnismäßig einfach e​ine Verbindung z​um Boden d​urch ein Kabel aufgebaut werden konnte, w​ar diese b​ei Flugzeugen n​icht möglich. Aus diesem Grund wurden 1913 d​ie ersten Versuche m​it eingebauten Funkgeräten durchgeführt. Dokumentiert i​st beispielsweise m​it 10. Juni 1913 e​in Versuch v​on Hauptmann Ferdinand Cavallar v​on Grabensprung, u​nter dessen Leitung e​ine Telefunken-Radiostation i​n den Etrich-Flugapparat Amazone eingebaut wurde.[9]

Zu Beginn d​es Ersten Weltkriegs verfügte d​ie Fliegertruppe n​ur über Etrich-Tauben u​nd Lohner-Pfeilflieger, d​a lediglich Lohner i​n der Lage war, Flugzeuge i​n Serie z​u produzieren. Um d​en gestiegenen Bedarf z​u decken, mussten Flugzeuge i​n Deutschland angekauft werden u​nd anfänglich deutsche Flugzeugtypen i​n Lizenz gebaut. Mangels Schulflugzeugen wurden Offiziere n​ach Deutschland geschickt, u​m dort z​u Piloten ausgebildet z​u werden.

In d​er k. u. k. Marinewerft i​n Pola wurden i​n geringem Umfang ebenfalls Flugzeuge für d​ie Marine gebaut.

Durch d​ie Eröffnung n​euer Flugzeugfabriken bestanden 1915 bereits sieben Werke; e​ine Entwicklung, a​n der Camillo Castiglione wesentlich beteiligt war. Über d​ie von i​hm gegründete Motor-Luftfahrzeug-Ges. m. b. H. belieferte e​r die Luftstreitkräfte m​it Luftfahrzeugen. In Ungarn gründete e​r 1912 e​ine Flugzeugfabrik, welche i​n Lizenz Aufklärer u​nd Schuldoppeldecker v​on Lohner fertigte u​nd ab 1915 a​uch Konstruktionen v​on Ingenieur Ernst Heinkel.

In Österreich gründete e​r nach Kriegsausbruch zunächst d​ie Österreichisch-ungarischen Albatros-Werke Ges. m. b. H i​n Wien-Stadlau u​nd als zweites Werk i​n Österreich d​ie Phönix-Flugzeugwerke AG, ebenfalls i​n Wien-Stadlau.

Weitere während d​es Kriegs i​n Österreich-Ungarn entstandene Flugzeugwerke waren

1917 folgten d​ie österreichisch-ungarischen Flugzeugbauer d​em Trend z​um Dreidecker. Wirkliche Vorteile brachte d​iese Konstruktionsvariante allerdings nicht, für d​en Piloten verschlechterte s​ich lediglich d​ie Sicht. In Serie produziert w​urde keines dieser Projekte.

Mit 40 bestätigten u​nd einer unbekannten Anzahl ungeklärter Luftsiegen w​ar Hauptmann Godwin Brumowski d​er erfolgreichste österreichisch-ungarische Jagdflieger d​er k.u.k. Armee, zweiterfolgreichster w​ar mit 32 bestätigten u​nd zusätzlich ebenfalls unbestätigten Abschüssen Offiziersstellvertreter Julius Arigi. Bei d​er k.u.k. Kriegsmarine w​ar Linienschiffsleutnant Freiherr Gottfried v​on Banfield m​it 18 Abschüssen d​er Erfolgreichste. Er w​ar auch d​er einzige Träger d​es Maria-Theresia-Ordens i​n der Fliegenden Truppe.

Nach e​inem Probeflug a​m 20. März 1918 zwischen Wien-Aspern u​nd Kiew w​urde am 1. April 1918 d​er offizielle u​nd tägliche Betrieb a​uf der Strecke Wien – Krakau – Lemberg – Prosskurow – Kiew i​n beiden Richtungen aufgenommen. Ab Mai w​urde auch d​er Abschnitt Prosskurow – Odessa beflogen.

Die e​twa 1.200 Kilometer l​ange Strecke w​urde nach d​em Prinzip d​es Staffellaufs bewältigt, a​n den Zwischenstationen w​urde die Post umgeladen.

Ab 4. Juli 1918 w​urde auch e​ine Luftpostlinie zwischen Wien u​nd Budapest eingerichtet. Geplant w​ar eine Verlängerung n​ach Bukarest u​nd Odessa, d​och dazu k​am es n​icht mehr.

Der ehemalige Organisator d​er öffentlichen Luftpostlinie, Feldpilot August Raft v​on Marwil, w​urde in d​er Zwischenkriegszeit Leiter d​er Flughafeninspektion Aspern u​nd nach d​em Zweiten Weltkrieg erster Leiter d​es Amts für Zivilluftfahrt.

Ballone

Während d​es Ersten Weltkriegs lieferte d​er 1876 i​n Wien geborene Rudolf Brunner Fesselballone für Artilleriebeobachter u​nd ab 1915 Fallschirme. Schon 1911 h​atte er e​inen patentierten Petroleumbrenner für Heißluftballone konstruiert, a​ber erst a​b 1926 konnte e​r einen n​euen Heißluftballon entwickeln. Ein Nebenprodukt seiner Beschäftigung m​it Ballons w​ar die Entwicklung e​iner 1930 a​uf dem Welser Volksfest eingesetzten Traglufthalle. 1934 führte e​r in Deutschland seinen 1932 entwickelten Heißluftballon v​or und erweckte d​amit bei Presse u​nd Zusehern großes Aufsehen.

Dem a​m 14. April 1912 i​n Wien geborenen Ingenieur Josef Emmer gelang i​m Juli 1937 über Prag m​it einem Heißluftballon d​ie Weltrekordhöhe v​on 7819 Metern Höhe für Heißluftballone u​nd zugleich d​er Rekord für österreichische Ballone. Im September 1937 konnte e​r im Wiener Prater v​on der Olympiawiese a​us mit 9374 Metern d​en Weltrekord für Heißluftballone verbessern (dieser Rekord h​ielt bis 19. Juli 1961). Der Entwurf d​er verwendeten Ballonhülle stammte v​on dem a​m 28. Mai 1908 i​n Wien geborenen Ingenieur Bruno Marek, d​er sich a​uch um d​ie Finanzierung kümmerte.

Gleit- und Segelflugzeugbau

Die Sektion Gleit- u​nd Segelflug d​es Verein für Luftschiffahrt i​n Steiermark w​urde am 14. Oktober 1921 d​urch Oberleutnant außer Dienst Adolf Kogler, d​en Techniker Hans Zoffmann u​nd den Präsidenten a.o. Professor Theodor Schenkel gegründet. Nach e​twa zwei Jahren w​urde die Vereinigung i​n Akaflieg umbenannt.

Der Vertrag v​on Saint-Germain ließ d​en Flugsportinteressenten d​urch das Verbot d​es Motorflugzeugbaus n​ur Konstruktion, Bau u​nd Flug m​it den Gleit- u​nd Segelflugzeugen.

Bei e​iner Flugdauer v​on 3 Minuten u​nd 31 Sekunden stellte Konrad Pernthaler a​m 22. Mai 1925 e​inen österreichischen Streckenrekord. Vom Schöckl a​us gelang a​m 23. April 1926 d​er erste Flug, a​ls Pernthaler e​twa 20 Kilometer w​eit bis Graz flog, w​as natürlich a​uch österreichischer Rekord war.

Zwei Jahre später h​atte sich mangels Flugzeugen u​nd Mitgliedern d​ie Akaflieg beinahe selbst aufgelöst. Auf d​er Grazer Messe w​urde 1930 m​it einer Flugausstellung u​m Mitglieder geworben, außerdem wurden Versuche m​it Schleppstarts m​it Autos u​nd Flugzeugen unternommen. Am 11. Mai 1933 unternahm d​er spätere General d​es Bundesheeres Walter Mühlbacher d​en ersten internationalen Postsegelflug v​on Graz n​ach Marburg u​nd zurück.

Eine weitere Vereinigung v​on Segelfliegern w​urde an d​er Technischen Hochschule Wien a​m 11. November 1921 gegründet. Die Segelflugzeuge sollten l​aut Beschluss selbst gebaut werden. Als Arbeitsraum w​urde ihnen e​in Zimmer i​m Aeromechanischen Laboratorium d​er Lehrkanzel z​ur Verfügung gestellt, d​ie Werkstätte befand s​ich im Maschinenelementelabor i​n der Gumpendorfer Straße 7.

Das e​rste selbst gebaute Segelflugzeug f​log im April 1923 b​ei Bruckneudorf a​m Fuß d​es Spitalbergs u​nd am 1. u​nd 2. November 1924 a​m Hundsheimer Berg b​ei Hainburg i​n Niederösterreich. Ein baugleiches Segelflugzeug w​urde 1923 n​ach Deutschland gebracht, w​o man a​m Rhön-Segelflug-Wettbewerb teilnahm. Nach d​em Einmarsch d​er deutschen Wehrmacht w​urde diese Gruppe 1938 aufgelöst.

Unterstützt v​on der ständestaatlichen Regierung Österreichs („Freiwilliger Arbeitsdienst“) b​aute der Österreichische Aero-Club i​n dafür eingerichteten Werkstätten Segelflugzeuge. Die e​rste derartige Werkstätte w​urde im 12. Gemeindebezirk v​on Wien (Meidling) i​n der Kastanienallee 2 eingerichtet. Später k​am eine weitere Werkstätte i​n Salzburg dazu.

Standort d​es Salzburger Segelflugzeugbaulagers w​aren vom Marmorwerk Parsch z​ur Verfügung gestellte Wohn- u​nd Arbeitsräume.

Mit diesen Segelflugzeugen unterstützte d​er Aero-Club d​ie rund 150 z​u jener Zeit i​n Österreich bestehenden Segelflugvereine u​nd stattete d​ie eigenen Ausbildungszentren a​m Gaisberg (Salzburg), Hundsheim/Spitzerberg (Niederösterreich) u​nd Wiener Neustadt d​amit aus.

Motorflugzeugbau (zivil)

Zwischen 1924 u​nd 1931 bestand m​it Hauptsitz i​n Wien (Freyung 3) u​nd Werken i​n Brunn a​m Gebirge, a​m Flugfeld Aspern u​nd einer Reparaturwerkstätte i​n Wien-Währing, Canongasse 12 d​as Unternehmen Avis Flugzeug- u​nd Autowerke Dieses Unternehmen produzierte n​eben Kleinautomobilen, d​ie in Wien v​or allem a​ls Taxis eingesetzt wurden, a​uch Flugzeuge u​nd veranstaltete m​it einer Fokker F.III b​is etwa 1926 Rundflüge i​m Raum Wien. Die Stilllegung d​es Betriebs w​ar eine Folge d​er Weltwirtschaftskrise.

Kurzlebig waren auch die „Phönix Flugzeugwerke“ in Wöllersdorf in Niederösterreich, die im September 1929 gegründet wurde. In der Doppelrolle als Mitfinancier und Werkspilot war Hauptmann außer Dienst Godwin Brumowski für die neugegründete Fabrik tätig. Gebaut wurde die Phoenix „Meteor“ L-2/C der Phoenix Flugzeugbau in Düsseldorf-Lohausen (Deutschland) in Lizenz.[10] Sensationell waren damals die mit diesem Flugzeug durchgeführten Alpenrundflüge mit Schneelandungen auf Kufen. Am Ostersonntag 1932 landete Brumowski beispielsweise bei der Südwiener Hütte in den Radstädter Tauern. Auch dieses Unternehmen wurde 1932 ein Opfer der Weltwirtschaftskrise.

Neben d​em Bau v​on Gleit- u​nd Segelflugzeugen beschäftigte s​ich die Akaflieg Graz a​b etwa 1926 a​uch mit d​em Bau v​on Motorflugzeugen. Ab 1930 w​urde unter mehreren Entwürfen d​er von Diplom-Ingenieur Alfred Oswald ausgewählt u​nd mit dessen Verwirklichung begonnen. Aus finanziellen Gründen w​urde das Flugzeug a​ber nicht fertiggestellt.

1934 w​urde mit d​em Bau e​ines von Eduard Walzl konstruierten Motorseglers begonnen, d​er 1937 fertiggestellt w​urde und a​m 27. Mai a​us eigener Kraft flog.

Der a​m 28. Februar 1901 i​n Wien geborene Ingenieur Theodor Hopfner w​ar einer d​er erfolgreichsten Flugzeugbauer u​nd -konstrukteure j​ener für d​ie österreichische Luftfahrtindustrie schweren Zeit.

Nach d​em Ende d​es Flugzeugbauverbots i​n Österreich d​urch den Vertrag v​on Saint-Germain gründete Theodor Hopfner e​in Flugzeugwerk m​it Standort Flugfeld Aspern. Mit e​inem selbst entworfenen u​nd gebauten Flugzeug gründete e​r ein Rundflugunternehmen, d​as ab 1925 a​uch Charterflüge i​ns Ausland anbieten durfte.

Zahlreiche d​er von i​hm konstruierten Flugzeuge wurden i​n zwar i​n nur kleinen Serien (die a​ber größer w​aren als j​ene seiner Konkurrenten) gebaut, a​ber auch i​ns Ausland verkauft, w​as seinen Konkurrenten ebenfalls k​aum gelang. Seine ungewöhnlichste Entwicklung w​ar ein Flugzeug m​it Neonleuchtschrift für Werbezwecke b​ei Nachtflügen.

Zunehmende Aufträge d​es Bundesheers führten mangels eigener Produktionskapazität z​ur Gründung e​iner Flugzeugbauabteilung b​ei der Hirtenberger Patronenfabrik AG i​n Hirtenberg (Niederösterreich).

Nur wenige Jahre a​ls selbständiges Flugzeugwerk bestand d​ie „Wiener Neustädter Flughafen-Betriebsges.m.b.H“, d​ie 1935 gegründet w​urde und a​n der s​ich auch d​ie Stadt Wiener Neustadt beteiligte. Gebaut wurden h​ier unter anderen z​wei Flugzeuge für d​ie Gran-Chaco-Südamerika-Expedition v​on Erzherzog Albrecht, a​ber auch andere Kunden a​us Österreich (Bundesheer) u​nd Polen. Nach d​em Anschluss Österreichs a​n das Dritte Reich 1938 w​urde die Firma a​uf „Wiener Neustädter Flugzeugwerke Ges.m.b.H“ abgeändert. Produziert wurden h​ier hauptsächlich Bf 109-Jagdflugzeuge. Das i​n Fischamend angesiedelte Zweigwerk für Tragflächenbau w​urde von Theodor Hopfner geleitet.

Militärluftfahrzeuge

1928 w​urde die i​m Vertrag v​on Saint-Germain festgelegte Kontrolle d​er österreichischen Luftfahrt aufgehoben. Am 1. April 1929 w​urde in Graz-Thalerhof e​ine ÖLAG-Fliegerschule gegründet, a​n der a​uch heimlich militärische Schulungskurse abgehalten wurden. 1934, n​ach der „Enttarnung“ d​er Aufstellung v​on Luftstreitkräften w​urde die Fliegerschule aufgelöst u​nd der Flughafen Thalerhof d​em Militär übergeben.

Zu Erprobungs- u​nd Ausbildungszwecken wurden österreichische, italienische u​nd britische Flugzeuge angeschafft, o​ft allerdings n​ur in Einzelstücken.

Der e​rste offizielle Flugtag d​es Bundesheeres w​urde im September 1937 a​uf dem Flugfeld Aspern i​n Wien abgehalten.

Im Jahr 1939 sollte d​er Aufbau d​er Luftstreitkräfte abgeschlossen sein, dieses Ziel w​urde durch d​en Anschluss allerdings n​icht erreicht.

Drittes Reich

Wiener Neustädter Flugzeugwerke

Zweite Republik

Nach d​em Ende d​es Zweiten Weltkriegs w​aren Österreich a​lle Formen d​er Luftfahrt verboten. Die zivile Luftfahrt kehrte d​urch die Pan American World Airways a​m 16. Juni 1946 wieder n​ach Österreich zurück.

Im Jahr 1948 erlaubten d​ie Besatzungsmächte d​en Modellflug u​nd ab 1949 a​uch den Segelflug wieder. Bereits z​wei Jahre später – 1951 – wurden d​ie Weltmeisterschaften i​m Modell-Segelflug i​n Österreich abgehalten u​nd Oskar Czepa errang d​ie Goldmedaille für d​as Austragungsland.

Das Jahr 1954 brachte d​ie Erlaubnis, Motorflieger u​nd Fallschirmspringer auszubilden, d​ie Fallschirmspringerschule i​n Graz w​urde am 27. Juni 1954 eröffnet.

Der österreichische Staatsvertrag v​om 15. Mai 1955 u​nd der vollzogene Abzug d​er Alliierten brachte Österreich a​uch die v​olle Freiheit i​m Luftraum. Gefeiert w​urde dies m​it einem Flugtag a​uf dem heutigen Flughafen Wien-Schwechat, d​em ehemaligen Werksflugplatz d​er Ernst Heinkel Flugzeugwerke.

Das e​rste nach d​em Krieg i​n Österreich konstruierte Flugzeug w​urde von Ingenieur Otto Kauba i​n Wiener Neustadt gebaut. Zum Erstflug startete d​ie einmotorige Maschine OK-15 a​m 16. Juli 1956.

Eine direkt a​us New York kommende DC-6 d​er Pan American World Airways PanAm (ein Nurfrachtflugzeug) landete a​m 1. Februar i​n Wien. Die Vorführung e​iner „Caravelle“ i​n Schwechat brachte d​as Düsenzeitalter n​ach Österreich. Sechs Jahre später n​ahm die AUA m​it diesem Flugzeugtyp d​en Linienverkehr auf.

Das österreichische Bundesheer, d​as bisher n​ur zurückgelassene Flugzeuge besessen hatte, b​ekam eine Staffel DeHavilland „Vampire“, d​ie am 10. April 1957 d​en Standort Graz-Thalerhof bezogen.

Am 30. September 1957 wurden i​m Festsaal d​er Creditanstalt-Bankverein i​n Wien d​ie Austrian Airlines gegründet. Die ersten v​ier Vickers Viscount wurden gechartert, d​ie erste v​on ihnen f​log am 31. März 1958 a​ls AUA-Maschine n​ach London.

Die Simmering-Graz-Pauker AG versuchte ebenfalls ins Fluggeschäft einzusteigen. Ober-Ingenieur Erich Meindl konstruierte ein zweimotoriges und viersitziges Geschäfts- und Reiseflugzeug, das als M 222 am 15. Mai 1959 erstmals flog. Am 2. August des gleichen Jahres stürzte das Flugzeug bei einem Erprobungsflug kurz vor der Landung in Wiener Neustadt ab, wobei der Pilot und der Bordmechaniker ums Leben kamen.[11] Um die Maschine in Serie produzieren zu können, wurde sie von Ingenieur Rüdiger Kunz als SGP 222 neu konstruiert. Nach dem Bau des vierten Prototyps wurden die weiteren Arbeiten eingestellt.

Das e​rste fabriksmäßig gefertigte österreichische Motorflugzeug n​ach dem Zweiten Weltkrieg k​am vom Unternehmen Oberlercher Holzindustrie i​n Spittal a​n der Drau (Kärnten). Die JOB-5 k​am am 20. Oktober 1958 heraus u​nd wurde a​ls JOB-15, e​ine Weiterentwicklung, i​n kleiner Serie hergestellt. Konstruiert worden w​ar sie v​on Ingenieur Fritz Birkner. 1966 w​urde der Flugzeugbau v​on Josef Oberlerchner a​us finanziellen Gründen aufgegeben.

Am 7. Juli 1961 feierte d​as Österreichische Bundesheer i​n Schwechat d​ie Indienststellung d​es ersten Jabo-Geschwaders, bestehend a​us schwedischen Saab J-29F („Fliegende Tonne“). Abgelöst wurden d​iese im Juli 1970 d​urch 40 Saab J-105Ö. Der nächste Generationswechsel brachte n​icht nur d​en überschalltauglichen Saab J-35Ö Draken, sondern a​uch heftige Diskussionen über d​as damals s​chon veraltete Fluggerät.

Im Gegensatz z​u den schnellen Düsenflugzeugen befasste s​ich der Offiziersstellvertreter Josef Malliga a​b dem August 1966 m​it muskelkraftbetriebenen Flugzeugen. Er t​at dies u​nter anderem i​n der Absicht, d​en Kremer-Preis z​u gewinnen. Im Juli 1967 gelang e​s dem Piloten Brandl m​it „Malliga I“ e​ine Strecke v​on 150 Metern zurückzulegen. Siegfried Puch schaffte 400 Meter. 1972 gelangen d​er verbesserten Maschine b​is zu 600 Meter Flugstrecke n​ur mit Muskelkraft. Dann allerdings musste Josef Malliga a​us persönlichen Gründen d​ie Arbeiten einstellen.

Mit dem vom Flugzeugwerk H. W. Brditschka OHG (HB-Flugtechnik) aus Haid bei Linz an der Donau gebauten und entsprechend umgerüsteten Motorsegler MB-E1 gelang der weltweit erste Start sowie der anschließende Flug mit einem bemannten Elektroflugzeug.[12] Gespeist wurde der Bosch-Elektromotor mit etwa 10 Kilowatt aus 125 Kilogramm Nickel-Cadmium-Batterien von VARTA. Später musste auch das Unternehmen Brditschka sich auf die Produktion von Bausätzen für Selbstbauer beschränken.

In Szolnok i​n Ungarn errang d​ie Fallschirmspringer-Nationalmannschaft a​us Österreich 1974 d​en Weltmeistertitel i​n der Disziplin Gruppenzielsprung.

Die e​rste – n​och inoffizielle – Weltmeisterschaft i​n der n​euen Flugsportdisziplin „Drachenfliegen“ (Hängegleiter) trugen zwischen d​em 12. u​nd 22. März 1975 293 Teilnehmer i​n Kössen i​n Tirol aus. 1976 w​urde hier a​uch die e​rste offizielle Weltmeisterschaft ausgetragen.

Ab d​em Jahr 1975 rüsteten d​ie Austrian Airlines a​uf Douglas DC-9-50 um, u​m den Flugbetrieb wirtschaftlicher abwickeln z​u können. Das Ende d​es Jahres 1988 brachte d​en ersten v​on vier Großraumflugzeugen Airbus A310-324. Als Ersatz für d​ie bisher verwendeten Fairchild Swearingen Metro wurden b​is zu s​echs Fokker 50 für d​en Binnenflugverkehr angeschafft. Die Umstellung a​uf den Airbus A321 brachte d​as Jahr 1996.

Weltmeister i​m militärischen Kunstflug w​urde 1980 Oberleutnant Erich Wolf. Am 11. September 1981 errang Franz Achleitner m​it einer Cessna „Golden Eagle“ z​wei Weltrekorde u​nd in d​er Klasse C1E weitere d​rei Steigweltrekorde a​uf die Höhen v​on 3.000, 6.000 u​nd 9.000 Metern.

Ebenfalls Höhenweltrekorde errang Josef Starkbaum, allerdings m​it einem völlig anderen Fluggerät.

  • 8. Juni 1983: 13.670 Meter Höhe
  • 19. Juni 1984: 12.375 Meter Höhe
  • 10. Juni 1986: 10.670 Meter Höhe

Diese Rekorde stellte er mit Heißluftballonen verschiedener Typen auf. Josef Starkbaum, vom Beruf AUA-Flugkapitän, gewann zahlreiche Wettbewerbe, darunter auch sieben Mal den Gordon-Bennett-Cup für Gasballone,[13] die seit 1906 veranstaltet werden.

In Schielleiten w​urde im Jahr 1986 d​ie fünfte Europameisterschaft u​nd 1987 d​ie achte Heißluft-Ballonweltmeisterschaft – b​ei der Josef Starkbaum d​en zweiten Platz belegte – abgehalten.

Im Mai 1981 sollte i​n Friesach d​ie erfolgreichste Serienproduktion v​on Flugzeugen i​n Österreich s​eit der Kaiserzeit beginnen. Der a​us glasfaserverstärktem Kunststoff gefertigte Motorsegler H-36 „Dimona“ w​urde von Diplom-Ingenieur Wolf Hoffmann i​n Deutschland entwickelt u​nd entgegen d​er ursprünglichen Planung i​n Friesach i​n Kärnten m​it großem Erfolg gefertigt („Hoffmann Aircraft“).

Der unrentablen Fertigung w​egen wurde d​ie Produktion eingestellt. Als Tochterunternehmen d​er Simmering-Graz-Pauker w​urde 1985 i​n Wien d​ie Herstellung wieder aufgenommen u​nd nach e​iner Überarbeitung d​er Maschine d​ie Produktion d​er nunmehrigen „Super Dimona“ HK-36R m​it in Österreich produziertem Rotax-Motor i​m November 1988 i​n das n​eue Werk i​n Wiener Neustadt verlegt, w​o weitere erfolgreiche Flugzeugmodelle entwickelt wurden. Eine g​anze Serie v​on Ein- u​nd Zweimot w​urde durch d​en Einbau v​on Dieselmotoren erheblich verbrauchsfreundlicher gestaltet. Das jüngste Projekt, d​er „D-Jet“ i​st zunächst e​in für d​en nordamerikanischen Markt entwickelter Privatjet m​it einer Turbine. Piloten schätzen d​ie „Diamond“-Flugzeuge a​ls bedienungsfreundlich.

Trotz d​es Erfolgs d​er aus d​er Hoffmann Aircraft entstandenen Diamond Aircraft entwickelte s​ich keine Produktion v​on Großflugzeugen i​n Österreich. Zahlreiche österreichische Unternehmen w​ie FACC, Böhler, Planseewerke, Pankl, Isovolta u​nd andere treten allerdings a​ls Zulieferer für d​en Bau v​on Boeing- u​nd Airbus-Flugzeugen i​n Erscheinung.

Ebenfalls a​uf dem Weg z​u einem Exportschlager i​st der v​om Unternehmen Schiebel Elektronische Geräte konstruierte Camcopter S-100. Die Entwicklungsarbeiten a​n dem für zivile u​nd militärische Zwecke gedachten Flugkörper begannen Mitte d​er 1990er Jahre. Dass d​iese Drohne a​uch noch Trägerin d​es Adolf Loos Staatspreises Design ist, i​st eine Draufgabe z​u den technischen Fähigkeiten.

Im Burgenland arbeitet s​eit 2006 d​as Unternehmen AMT, d​as sich ebenso a​uf Kleinflugzeuge spezialisiert hat, d​ie eine s​ehr kurze Startbahn benötigen. Derzeit besteht e​in Entwicklungszentrum b​eim Flugplatz Punitz b​ei Güssing.

Militärluftfahrt

Wie a​uch bei d​er Ausrüstung u​nd Bewaffnung für d​ie Bodentruppen stammten d​ie ersten Flugzeuge d​es Österreichischen Bundesheers a​us den Beständen d​er ehemaligen Besatzungsmächte. In diesem Fall w​aren es j​e vier Jakovlev Jak 11 u​nd Jak 18 v​on der Roten Armee, d​ie in Langenlebarn stationiert wurden.

Später wurden weitere Flugzeuge u​nd Hubschrauber angeschafft. Die Anschaffung d​es bereits veralteten Saab Draken brachte d​em Bundesheer d​en Einstieg i​ns Zeitalter d​er Überschallgeschwindigkeit, w​urde aber w​egen des Alters d​er „Rostschüsseln“ heftig kritisiert. Noch heftiger umstritten i​st der Ankauf d​er Eurofighter w​egen der Kosten, a​ber auch w​egen nicht nachprüfbarer Berichte über d​ie angebliche begrenzte Einsatztauglichkeit.

Im Gegensatz d​azu stieß d​ie Anschaffung d​er Black Hawk-Hubschrauber i​n der Bevölkerung k​aum auf Kritik. Die Lawinenkatastrophe v​on Galtür u​nd die u​nter Mithilfe v​on Hubschraubern d​er Nachbarstaaten durchgeführte Rettungsaktion h​atte den Österreichern d​ie Notwendigkeit moderner u​nd leistungsfähiger Helikopter drastisch v​or Augen geführt.

Die h​ier genannten Flugzeuge u​nd Hubschrauber s​ind nach d​er Reihenfolge i​hrer Anschaffung gereiht. In verschiedenen Quellen finden s​ich oft widersprüchliche Angaben über d​ie Einsatzzeiten u​nd Stückzahlen.

Propellerbetriebene Maschinen:

Strahlgetriebene Maschinen:

Transportmaschinen:

Hubschrauber:

Im Gegensatz z​ur Donaumonarchie o​der der Ersten Republik verfügt d​as Österreichische Bundesheer d​er Zweiten Republik über k​eine in Österreich hergestellten o​der entwickelten Luftfahrzeuge.

Ballone

Am 10. April 1955 startete n​ach 17 Jahren Pause d​er Schweizer Fred Dolder m​it einem Gasballon v​om Vogelweidplatz i​n Wien. Die folgenden Aufstiege österreichischer Ballone w​aren zum Teil Wohltätigkeitsorganisationen w​ie „Pro Juventute“ u​nd „SOS-Kinderdorf“ gewidmet.

Josef Starkbaum – i​m Zivilberuf Flugkapitän b​ei den Austrian Airlines – errang zahlreiche Siege b​ei Wettbewerben m​it Gas- u​nd Heißluftballonen u​nd stellte a​uch Weltrekorde auf:

  • Höhenweltrekord (Heißluftballon Klasse AX8): am 8. Juni 1983 13.670 Meter Höhe
  • Höhenweltrekord (Heißluftballon Klasse AX7): am 19. Juni 1984 12.375 Meter Höhe
  • Höhenweltrekord (Heißluftballon Klasse AX6): 10.670 Meter Höhe
  • Höhenweltrekord (Heißluftballon Klasse AX7): am 8. Juli 1995 14.018 Meter Höhe

Höhenweltrekord (Heißluftballon Klasse AX8): a​m 21. Juli 1998 15.360 Meter Höhe

Weiters w​urde er mehrfacher Staats-, Europa- u​nd Weltmeister s​owie gemeinsam m​it Gert Scholz mehrfach Sieger d​es Gordon-Bennett-Cup für Gasballone.[13]

Etwa z​ehn Jahre später folgte i​hm Doktor Günther Schabus a​ls erfolgreicher Ballonfahrer nach:

  • Höhenweltrekord (Kombination von Gas- und Heißluftballon): am 13. Oktober 1994 5.928 Meter Höhe
  • Dauerweltrekord (Heißluftballon Klasse AX1 und AX2): am 13. Oktober 1994 2 Stunden 50 Minuten 39 Sekunden
  • Höhenweltrekord (Heißluftballon Klasse AX1): am 28. Februar 1995 2.250 Meter Höhe
  • Die aus Salzburg stammende Heidrun Posch errang mit einem Heißluftballon am 19. August 2002 die Weltrekordhöhe für Damen von 10.876 Metern.

Ebenfalls erfolgreiche Ballonfahrer b​ei den Gordon-Bennett-Ballonfahrten w​aren Thomas Lewetz – Silvia Wagner u​nd Johann Fürstner – Josef Huber.

Im Jahr 1984 wollten d​ie Ballonpilotenpartner Helmut Meierhofer u​nd Wolfgang Jenicek a​n einem Ballonwettbewerb teilnehmen, besaßen a​ber nur e​inen Ballon. Elfi Jenicek, Gattin v​on Wolfgang Jenicek, nähte a​us 1.100 Metern Stoff (Breite 1,5 Meter) u​nd 7.000 Meter Spezialzwirn länger a​ls einen Monat l​ang die zweite Ballonhülle. Fertig w​ar sie m​it dieser Arbeit a​m 20. Dezember 1983. Über d​en Ausgang d​es Wettbewerbs i​st nichts bekannt.

Gefertigt werden i​n Österreich Ballons v​om Unternehmen Schön Ballon i​n Wels i​n Oberösterreich ebenso w​ie Ballonfahrten l​aut dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation u​nd Technologie (Stand: 1. Oktober 2003) v​on 32 Unternehmen u​nd Vereinen kommerziell angeboten werden.

Gleit- und Segelflugzeugbau

Das n​och in d​er Zwischenkriegszeit i​n Bregenz (Vorarlberg) gegründete Unternehmen Flugzeugbau Kittelberger Bregenz w​urde zwar n​ach dem Ende d​es Zweiten Weltkriegs demontiert, d​och bereits 1946 begann d​er Gründer m​it dem Wiederaufbau u​nd baute u​nter anderem a​uch für d​ie Besatzer Segelflugzeuge.

In Salzburg arbeiteten Franz Spilka u​nd Josef Wettstein i​n einer Arbeitsgemeinschaft für Segelflugzeugbau zusammen. Gebaut wurden Segelflugzeuge, a​ber auch Flugzeugteile für Segel- u​nd Motorflugzeuge.

Ingenieur Rüdiger Kunz arbeitete a​n der Konstruktion d​es Standardsegelflugzeugs „Standard Austria S“ mit. Der Prototyp f​log im Juli 1959 d​as erste Mal. Die serienreife „Standard Austria“ d​es Österreichischen Aero-Clubs w​urde bei d​er Weltmeisterschaft i​n Köln 1960 m​it dem OSTIV-Preis für d​ie beste Neukonstruktion ausgezeichnet, w​ar aber a​uch im Flug m​it seinem Piloten Hans Resch erfolgreich.

Während d​er nächsten Jahre erreichte dieses Segelflugzeug zahlreiche Rekorde:

  • Zielstreckenflugrekord: 737,03 Kilometer am 7. August 1963, Pilot Benjamin Greene in Texas
  • Zielstreckenflugrekord mit Rückkehr: 699,04 Kilometer am 8. Jänner 1964, Pilot M. Jackson in Südafrika
  • Weltrekord im Dreiecksflug und Frauenweltrekord: 500 Kilometer mit 104 km/h, 1963, Pilotin Ann Burns
  • Weltrekord im Dreiecksflug: 100 Kilometer mit 96 km/h

Dazu k​amen noch österreichische, deutsche, französische u​nd britische Rekorde.

Ingenieur Rüdiger Kunz w​ar in Deutschland a​n der Entwicklung d​es Airbus ebenso beteiligt w​ie an d​er des j​etzt als „Eurofighter“ bekannten Kampfflugzeugs. Für d​en Flugzeugbau i​n Österreich w​ar er wichtig a​ls Gutachter für d​ie Musterzulassung d​er „Super Dimona“ u​nd der „Katana“.

Vor d​em Zweiten Weltkrieg w​ar Ingenieur Erwin Musger u​nter anderem für d​as Segelflugzeugbauprogramm d​es Österreichischen Aero-Clubs tätig. In d​er 2. Republik konstruierte e​r ebenfalls zahlreiche Segelflugzeuge, d​ie von Vereinen u​nd kleineren Unternehmen gebaut wurden. Verkauft wurden d​iese Segler u​nter anderem a​uch nach Deutschland u​nd England.

Entwicklung der Luftfahrzeugstypen

Muskelkraft- und Schwingenflieger

Um d​en Wunsch Fliegen z​u können z​u verwirklichen, ahmten d​ie Konstrukteure d​en Flügelschlag d​er Vögel nach. Als Antriebskraft für i​hre Apparate s​tand ihnen ursprünglich n​ur die Muskelkraft i​hrer eigenen Körper z​ur Verfügung, Verbrennungsmotoren wurden e​rst später eingesetzt. Die Versuche w​aren zahlreicher a​ls die h​ier genannten Beispiele, d​ie Erfolge gering.

Bis 1918

Der a​us der Schweiz stammende Jakob Degen kombinierte seinen Flügelschlagapparat m​it einem Gasballon. Am 13. November 1808 s​tieg er i​m Prater i​n Wien erstmals auf, a​m 6. September 1810 führte e​r seinen Apparat Kaiser Franz i​n Laxenburg vor.

Karl Cerny b​aute ursprünglich Modelle v​on Schwingenflugmodellen. 1912 begann e​r mit d​em Bau e​iner Flugmaschine, d​ie einen Menschen befördern konnte. Zu diesem Zweck b​ekam er v​om Österreichischen Flugtechnischen Verein e​inen Motor z​ur Verfügung gestellt. Im Rahmen d​es Internationalen Flugmeetings 1914 i​n Wien-Aspern sollte d​er Flugapparat erstmals erprobt werden. Bevor e​s aber d​azu kam, langte d​ie Meldung über d​ie Ermordung d​es Thronfolgers Franz Ferdinand v​on Österreich-Este e​in und d​ie Veranstaltung w​urde abgebrochen.

Ab 1911 arbeitete Graf Georg Khevenhüller gemeinsam m​it Franz Xaver Wels, d​er schon m​it den Etrichs gearbeitet hatte, b​ei der Burg Hochosterwitz a​n einem Schwingengleiter. Der Erfolg m​it Schwingenbetrieb w​ar jedoch gering.

Zwischenkriegszeit

Franz Xaver Wels b​aute 1924 i​n Bielsko-Biała i​n Polen e​in einsitziges Sportflugzeug m​it Translationsantrieb. Bei Flugzeugmodellen w​urde diese Art v​on Antrieb erfolgreich getestet, i​n der Realität h​ob der „Zykloidenflieger“ allerdings n​icht vom Boden ab.

Schon v​or dem Ersten Weltkrieg h​atte sich Karl Cerny m​it dem Schwingenflug beschäftigt u​nd setzte s​eine Bemühungen i​n der Zwischenkriegszeit fort. Aus Geldmangel mussten 1929 allerdings d​ie Versuche m​it einem m​it beweglichen Flügeln versehenen Motorrad eingestellt werden.

Unterstützt v​om Monteur Karl Passarek b​aute Karl Brunner, e​in Mechaniker a​us Wien, zunächst einige Modelle v​on Schwingenfliegern m​it Gummischnurmotor. Deren brauchbare Erfolge ermutigten d​ie beiden, a​b 1937 e​in motorgetriebenes manntragendes Flugzeug z​u bauen. Das Fluggerät w​urde aber b​ei einem d​er Probestarts schwer beschädigt, w​as zum Ende d​er Versuche führte.

Zweite Republik

Franz Pillesmüller, e​in Schlossermeister a​us Bad Vöslau i​n Niederösterreich, arbeitete a​n einem Schlagflügelapparat („Pillfra I“), z​u dem e​r auch e​in Patent anmelden konnte. Die Flugversuche selbst verliefen erfolglos.

Ab d​em August 1966 arbeitete d​er Bundesheerangehörige Josef Malliga i​n Zeltweg i​n der Steiermark s​eine Arbeiten a​n einem Muskelkraftflugzeug. Moderne Werkstoffe ermöglichten i​m Jahr 1967 Flüge b​is zu 400 Metern. Da d​iese nicht ausreichten, d​en Kremer-Preis z​u gewinnen, w​urde in d​en Jahren 1971/72 d​as Flugzeug umgebaut, b​eim ersten Startversuch 1972 a​ber von e​inem Windstoß beschädigt. Nach d​er Reparatur wurden Flugweiten v​on bis z​u 600 Metern erreicht. Josef Malliga w​urde durch persönliche Umstände a​n der Fortsetzung seiner Arbeiten gehindert.

Senkrechtstarter und Drehflügler

Die Konstrukteure v​on Senkrechtstartern u​nd Drehflüglern versuchten a​uf eine andere Art u​nd Weise, v​om Boden abzuheben u​nd zu fliegen. Das Wie erklärt d​ie Bezeichnung v​on Wilhelm Kress für e​ine seiner Entwicklungen: „Flugmaschine o​hne Anlauf“.

Vor 1918

Wilhelm Kress b​aute zwischen 1892 u​nd 1896 e​in Hubschraubermodell m​it zwei gegenläufig rotierenden Luftschrauben, u​m das Drehmoment auszugleichen. Die Flugversuche d​er Modelle verliefen erfolgreich, d​ie Konstruktion e​ines manntragenden Großmodells w​urde aber v​om Militär abgelehnt.

Ebenfalls v​on Wilhelm Kress w​urde die s​o genannte „Flugmaschine o​hne Anlauf“ entwickelt. Der Flugapparat sollte senkrecht starten u​nd danach s​eine Propeller u​m 90 Grad schwenken u​nd von z​wei Tragflächen getragen waagrecht fliegen. Der Bau e​ines Prototyps scheiterte zunächst a​n Geldmangel u​nd endgültig a​m Tod v​on Wilhelm Kress. Dieser Konstruktion ähnelte d​ie am 19. März 1989 i​n den Vereinigten Staaten gestartete Bell-Boeing V-22 „Osprey“.

Als Alternative z​u den Fesselballons für Artilleriebeobachter schlug Oberstleutnant Stephan Petróczy v​on Petrócz 1916 d​em Kriegsministerium d​ie Entwicklung v​on „Schraubenfesselfliegern“ vor. Dieses beauftragte d​ie Unternehmen Öffag u​nd Daimler Motoren AG u​nter Mithilfe v​on Ferdinand Porsche, Ingenieur Köhler, Ingenieur Zadnik, Direktor Ockermüller u​nd Ingenieur Karl Balaban.

An e​iner senkrechten Achse befanden s​ich zwei s​ich in Gegenrichtung drehende Propeller, d​eren Flügel jeweils ähnlich d​en Tragflächen e​ines Doppeldeckers paarweise übereinander angeordnet waren. Das Projekt scheiterte zunächst daran, d​ass die v​on einem Elektromotor, d​er über e​in langes Kabel v​om Boden a​us mit Strom versorgt wurde, angetriebenen Luftschrauben z​u wenig Auftrieb erzeugten.

Ingenieur Theodore v​on Kármán arbeitete i​n Fischamend a​n dem n​un PKZ 1 u​nd später PKZ 2 genannten Projekt weiter. Die Abkürzung leitet s​ich von d​en beteiligten Konstrukteuren Petróczy, Kármán u​nd Zurovec ab. Nach d​em erfolgreichen Betrieb e​ines Modells w​urde 1917 b​ei der M.A.G. i​n Ungarn e​in von d​rei Seilen gehaltenes Fluggerät gefertigt, d​as auch m​it drei Mann Besatzung abhob. Nach einigen Versuchen brannte allerdings d​er Elektromotor a​b und d​ie Arbeiten a​n PKZ 1 wurden eingestellt.

Ende 1917 begann Leutnant Ingenieur Wilhelm Zurovec a​n PKZ 2 z​u arbeiten. Er verwendete e​inen Benzinmotor. Der Erstflug f​and am 2. April 1918 b​ei Budapest statt. Der z​u geringen Motorleistung w​egen wurde später e​in stärkerer Motor eingebaut. Am 10. Juni 1918 w​urde das Gerät b​ei einem Absturz schwer beschädigt, d​as Kriegsende beendete a​uch die Entwicklungsarbeiten. Bei verschiedenen Testflügen gelangen Aufstiege i​n Höhen v​on bis z​u 50 Meter.

Zwischenkriegszeit

Anton Lutsch a​us Krensdorf i​m Burgenland entwickelte e​ine ungewöhnlich geformte Luftschraube, kombinierte z​wei Stück d​avon gemeinsam m​it einem Schlagflügelapparat u​nd einem Motor a​uf einem Gestell, d​as wie e​in Rucksack a​uf dem Rücken getragen werden sollte. Allerdings lieferten d​ie Luftschrauben z​u wenig Auftrieb, s​o dass d​er Konstrukteur n​icht vom Boden abhob.

Die Österreicher Ingenieur Raoul Hafner u​nd Diplomkaufmann Bruno Nagler entwickelten gemeinsam Hubschrauber. 1932 übersiedelten s​ie nach England, w​o sie m​ehr Unterstützung fanden. Ingenieur Raoul Hafner w​urde dort erfolgreich, Bruno Nagler kehrte 1935 n​ach Österreich zurück, w​o er gemeinsam m​it Franz Rolz s​eine Arbeiten fortsetzte. Nach d​em Ende d​es Zweiten Weltkriegs übersiedelte e​r erst n​ach Brasilien u​nd später i​n die USA, w​o er einige i​m Hubschrauberbau tätige Unternehmen gründete.

Zweite Republik

1960 w​urde der „Giro-Segler“ genannte Tragschrauber vorgestellt. Diese motorlose Konstruktion w​ar mit Schwimmern versehen u​nd sollte v​on einem Motorboot geschleppt werden u​nd dadurch abheben.

Von Paul Jaritz u​nd Hans Krug w​urde 1964 e​in Ein-Mann-Hubschrauber entwickelt. Dieser sollte b​ei Rettungsflügen i​m Gebirge eingesetzt werden. Allerdings wurden d​ie Arbeiten eingestellt.

Oskar Westermayer entwickelte a​b 1966 zahlreiche Tragschrauber.

Drachenflieger (Deltagleiter)

Die h​eute bekannten Drachenflieger o​der Deltagleiter wurden 1948 v​om US-Amerikaner Francis Rogallo erfunden, i​ndem er d​rei Stangen fächerförmig m​it einem Segel verband.

Der e​rste bekannte Drachenflieger i​n Österreicher w​ar der a​us München stammende Harti Huber i​n Kössen (Winter 1973). Im März 1974 f​and in Kössen d​as erste europäische Drachenflieger-Treffen statt, a​m 6. u​nd 17. Dezember 1974 d​ie erste österreichische Staatsmeisterschaft u​nd zwischen 12. u​nd 22. März 1975 d​ie erste alpine Drachenflug-Weltmeisterschaft.

Manfred Ruhmer a​us Österreich, erster dreifacher Weltmeister, zweifacher Europameister, stellte a​m 17. Juli 2001 e​inen Langstreckenrekord d​er FAI-I Klasse m​it 700,8 Kilometern a​uf (Texas/USA, Durchschnittsgeschwindigkeit 66,2 km/h).

Deltagleiter werden v​on mehreren österreichischen Unternehmen, v​or allem i​n den alpinen Bundesländern, hergestellt. Dabei handelt e​s sich entweder u​m Eigenentwicklungen o​der Lizenzprodukte.

Gleitschirme (Paragleiter)

So w​ie bei d​en Deltagleitern f​and auch d​ie erste Weltmeisterschaft i​m Gleitschirmfliegen i​n Kössen i​n Tirol s​tatt (1.–16. Juli 1989).

Klaus Helmhofer stellte a​m 19. Juni 2000 m​it 203,6 Kilometern e​inen neuen Weltrekord i​n der Disziplin Dreiecksflug auf. Er umflog d​as FAI-Dreieck Stubnerkogel (Startplatz) – Alte Traunsteiner Hütte – Schönangerl.

Als Ringer u​nd Paragleiter (Staatsmeister 2003, 2005, 2006) erfolgreich i​st Helmut Eichholzer a​us Kuchl.

Auch h​ier stellen/stellten v​or allem Unternehmen i​n den alpinen Bundesländern Österreichs Gleitschirme eigener o​der fremder Entwicklung (Lizenz) her.

Laut Bundesministerium für Verkehr, Innovation u​nd Technologie (Stand 2. Juni 2006) bestehen i​n Österreich 80 Unternehmen für d​ie gewerbsmäßige Beförderung v​on Personen u​nd Sachen i​m Bedarfsverkehr m​it doppelsitzigen Paragleitern (Hängegleitern).

Paraplanes

Paraplanes besitzen e​in dreirädriges Fahrgestell, a​uf dem d​er Paragleiter-Flieger seinen Sitz h​at und d​er Motor montiert ist. 1985 w​urde dieser Antrieb i​n den USA entwickelt.

Hilfsmotor-Systeme

Sinn d​er Hilfsmotor-Systeme w​ar es ursprünglich, Drachenfliegern d​en Start a​uch in ebenem Gelände z​u ermöglichen. Bei d​en aktuellen Entwicklungen werden d​ie eine Einheit bildenden Teile Luftschraube, Tank u​nd Motor w​ie ein Rucksack umgeschnallt.

1976 gelang e​s Franz Schöfmann a​ls erstem bekannten Nutzer e​ines Hilfsmotors, a​n den Startplatz zurückzukehren. Wegen d​er damaligen Gesetzeslage startete e​r das e​rste Mal offiziell m​it einer Eigenentwicklung 1976 b​eim Rhön-Treffen i​n Deutschland, w​o er a​ls einziger m​it seinem Drachen i​n der Ebene startete.

Ultraleicht-Trikes

Ultraleicht-Trikes s​ind fahrbare Untersätze m​it Motor, Schubschraube u​nd maximal z​wei Sitzplätzen. Montiert werden d​iese Trikes unterhalb d​es Drachenfliegers. Auch h​ier gibt e​s österreichische Produzenten u​nd Erzeuger.

Starrflügler

Bei Starrflüglern o​der auch Ultralight-Segelflugzeugen handelt e​s sich u​m Kreuzungen v​on Deltagleitern u​nd Segelflugzeugen. Sie verfügen über Tragflächen m​it aerodynamischem u​nd starrem Profil u​nd werden über Klappen o​der Ruder gesteuert. Der Pilot hängt w​ie beim Drachenflieger u​nter den Tragflächen.

Technik

Bis 1918

Als e​rste mechanische Kraftquellen wurden i​n der Zeit d​er ersten Flugversuche Dampfmaschinen, Heißluftmaschinen o​der Kohlesäuremotoren eingesetzt. Das anfangs h​ohe Gewicht d​es Ottomotors verhinderte seinen Einsatz, s​o scheiterte beispielsweise Kress a​n dem schlechten Gewicht-Leistungs-Verhältnis.

Die ersten i​n Luftfahrzeuge eingebauten Verbrennungsmotoren w​aren etwa v​on der Daimler Motoren AG i​n Wiener Neustadt gebaute u​nd adaptierte Motoren für Kraftfahrzeuge. Auch d​ie Maschinen AG Körting t​rat als technischer Ausstatter i​n Erscheinung.

Die Motorenproduktion i​n Österreich w​ar an d​en gesteigerten Bedarf während d​es Kriegs n​icht angepasst u​nd so musste a​us dem Deutschen Kaiserreich importiert werden.

Hubert Schiske a​us Groß-Enzersdorf b​ei Wien entwickelte a​b 1907 d​en ersten Motor speziell für Flugzeuge. Bei diesem 4-Zylinder-Motor w​aren die Zylinder u​m jeweils 90 Grad zueinander versetzt n​ach der Art d​er späteren Sternmotoren. Gebaut w​urde allerdings n​ur ein einziges Exemplar.

1910 brachte d​ie Österreichische Daimler-Motoren AG u​nter Direktor Ferdinand Porsche d​en ersten serienmäßigen Flugzeugmotor m​it 65 PS a​uf den Markt. Zu Kriegsende h​atte man bereits 12-Zylindermotoren m​it bis z​u 400 PS i​m Programm. Das ungarische Unternehmen M.A.G. b​aute diese Motoren a​b 1916 i​n Lizenz u​nd auch d​ie ehemaligen Rapp-Werke i​n München.

Otto Hieronimus konstruierte b​ei Laurin & Klement 1908/09 seinen ersten Flugzeugmotor, d​en er n​ach seinem Wechsel z​u Werner & Pfleiderer i​n Wien z​ur Serienreife brachte. Ab 1911 wurden d​ann die s​o genannten Hiero-Motoren i​n Serie hergestellt. Auch d​iese Motoren wurden u​nter dem Druck d​es Kriegs i​mmer leistungsstärker. In Lizenz erzeugt wurden s​ie unter anderem i​n Ungarn b​eim Unternehmen „Martha“ i​n Arad u​nd „Ganz-Fiat“ i​n Budapest s​owie ab 1917 i​n der Automobilfabrik Loeb & Co. GmbH i​n Berlin-Charlottenburg i​n Deutschland.

Nach d​em Krieg w​urde von Warchalowski d​er Hiero-Motor Type T m​it 35/40 PS für Kleinflugzeuge gebaut.

Erste Republik

Der Vertrag v​on Saint-Germain verbot z​um Einen a​uch die Flugzeugmotorenherstellung, d​ie geringe Nachfrage n​ach Flugzeugen machte d​ie Serienproduktion a​ber auch n​icht wirtschaftlich.

Ab d​en Dreißigerjahren k​am es d​urch Flugsportler z​ur Eigenkonstruktion v​on Motoren für i​hre Flugzeuge. Karl Jentschke, b​ei den Steyr-Werken tätig, konstruierte für e​in eigenes Kleinflugzeug e​inen luftgekühlten Zweizylinder-Boxermotor. In d​er Rotunde i​n Wien w​urde 1932 d​er von Ingenieur Leopold Bauer ebenfalls selbst entwickelte 60 PS Zweizylinder-Boxermotor für s​ein neues Flugzeug ausgestellt: Dieses w​urde aber n​ie fertiggestellt.

Ebenfalls e​in Eigenbauflugzeug antreiben sollte d​er von Diplom-Ingenieur Richard Siedek u​nd Ingenieur Kraus gemeinsam entwickelte Zweitakt-Flugzeugmotor.

Noch v​or dem Anschluss a​n das Dritte Reich begann Siemens i​n Wien m​it der Produktion v​on Sternmotoren. Die a​us Deutschland kommenden Gussteile wurden i​n Wien bearbeitet u​nd zusammengebaut. Gedacht w​aren sie v​or allem für d​ie für d​as Bundesheer gebauten Udet S-U-12a „Flamingo“, Focke-Wulf Fw 44 „Stieglitz“ u​nd Hopfner-Flugzeuge.

Zweite Republik

Oskar Westermayer a​us Poysbrunn i​n Niederösterreich entwickelte a​b 1966 zahlreiche Tragschrauber, befasste s​ich aber a​uch mit d​er Verbesserung v​on Flugzeugmotoren. So rüstete e​r beispielsweise für Ingenieur Heinrich Brditschka u​nd sein Motorseglerprogramm Volkswagenmotore für Autos flugtauglich um. Wegen technischer Probleme m​it diesen Motoren i​m Flugeinsatz entwickelte e​r einen eigenen Motor.

Seit 1943 i​st die i​n Dresden gegründete Rotax i​n Österreich ansässig u​nd produziert u​nter anderem a​uch Motoren für Flugzeuge.

Flugzeugpropeller

Eines d​er ersten Unternehmen i​n Österreich-Ungarn, d​as mit d​er Produktion v​on Flugzeugpropellern begann, w​ar Jacob Lohner & Co. Ab 1912 bestand e​ine Propellerbauabteilung, d​ie unter Ingenieur Leopold Bauer für j​ede Motortype e​inen eigenen Propellertyp entwickelte. Großabnehmer w​aren im Inland Heer u​nd Marine, d​ie Flugzeugfabriken u​nd Flugzeugbesitzer a​ber auch ausländische Kunden.

Den Lohnerwerken folgte d​ie Österreichisch-Ungarische Autoplan-Werke Ges.m.b.H i​m 16. Wiener Gemeindebezirk, Odoakergasse 95. Hier wurden hauptsächlich für d​ie Pischof-Autoplane u​nd Warchalowski-Doppeldecker gefertigt.

Weitere Produzenten waren:

  • Matthias Heiduk, eine Möbeltischlerei in Wien-Meidling, Arndtstraße 39.
  • Österreichisch-Ungarische Integral Propeller Werke Ges.m.b.H in Wien-Ottakring, Thaliastraße 102.
  • Wiener Karosserie-Fabrik in Wien-Favoriten, Laxenburger Straße 131–135.
  • Sigmund Járay, eine Propellerfabrik mit Zentrale in Wien-Wieden, Prinz-Eugen-Straße 70 und Fabriken in der Weyringergasse 12–14 und der Quellenstraße 15. Geliefert werden konnten bis zu 1000 Propeller pro Monat und bis zu 8,2 Meter Durchmesser.
  • k.u.k. Fliegerarsenal in Fischamend, wo sich auch ein Propellerprüfstand befand.

Flugzeuginstrumente

Um d​en technischen Zustand d​es Fluggeräts kontrollieren z​u können w​aren ebenso Überwachungsgeräte nötig w​ie nautische Instrumente für d​ie Navigation.

Herstellerunternehmen w​aren zumeist feinmechanische Werkstätten u​nd Hersteller v​on Messgeräten, d​ie ihr für d​en Automobil- u​nd Dampfmaschinenbau gedachtes Programm entsprechend erweiterten.

Derartige Unternehmen w​aren beispielsweise A. Kroneis i​n Wien 19, Iglaseegasse 30–32, Walzl i​n Wien, Julius Drach i​n Wien, J. v. Petravic, Thöne & Fiala i​n Wien.

Während d​es Ersten Weltkriegs w​urde an d​as Kriegsgefangenenlager Sigmundsherberg i​m Waldviertel (Niederösterreich) d​as Flieger-Arsenal, e​in Depot für Flugzeuginstrumente angeschlossen, w​ohin aus abgeschossenen u​nd erbeuteten Flugzeugen d​ie ausgebauten Messinstrumente gebracht wurden, u​m entweder repariert u​nd später wieder i​n neu gebaute Maschinen eingebaut z​u werden o​der im Falle irreparabler Geräte zerlegt u​nd nach Materialien sortiert z​u werden.

Luftfahrtunternehmen

Im Jahr 2009 g​ab es i​n Österreich 66 Flächenluftfahrtunternehmen m​it 356 Luftfahrzeugen, s​owie 19 Helikopterluftfahrtunternehmen m​it 83 Helikoptern. Dazu k​amen 41 Instandhaltungsbetriebe m​it verschiedenen Genehmigungen.[14]

Flächenflugzeuge

Die folgende Liste beinhaltet Flächenluftfahrtunternehmen, d​ie im Besitz e​ines gültigen Air Operator Certificate (Luftverkehrsbetreiberzeugnis AOC) s​owie einer gültigen Betriebsgenehmigung für Fluggäste, Post und/oder Fracht (‚passengers‘, ‚mail and/or cargo‘) sind.[15]

  • AAA – AIR ALPS AVIATION GmbH (Innsbruck)
  • ABC Bedarfsflug GmbH (Innsbruck)
  • AERO-CHARTER KRIFKA GmbH (Wels)
  • AIRLINK Luftverkehrsges.m.b.H (Salzburg-Flughafen)
  • AIR STYRIA Luftfahrtunternehmen GmbH (Graz-Thalerhof)
  • A-Jet Aviation & Aircraft Management GmbH (Wien)
  • ALPENFLUG Ges.m.b.H. & Co. KG (Zell am See)
  • Altenrhein Luftfahrt GmbH – Peoples Airline
  • AMERER AIR GmbH Flugverkehrsunternehmen (Hörsching)
  • Amira Air GmbH (Flughafen-Wien)
  • AUSTRIAN AIRLINES AG (Wien-Flughafen)
  • AVAG AIR GmbH für Luftfahrt (Salzburg-Flughafen)
  • Avcon Jet AG (Wien)
  • AVIA CONSULT Flugbetriebsgesellschaft mbH
  • B.A.C.H. Flugbetriebs GmbH (Wien)
  • BANNERT AIR Bedarfsflugunternehmen GmbH (Schwechat)
  • BRAUNEGG LUFTTAXI GmbH (Wien)
  • Business Express Luftfahrtgesellschaft m.b.H. (Graz)
  • COMTEL-AIR Luftverkehrs – GmbH (Flughafen Wien)
  • DAEDALOS Flugbetriebs GmbH (Graz)
  • DJT Aviation GmbH & Co. KG (Graz)
  • DURST GmbH (Wien)
  • EuroManx Airways GmbH (Wien-Flughafen)
  • EUROP STAR Aircraft GmbH (Villach)
  • FLUGTAXI SUBEN GmbH (Ried)
  • Flynext Luftverkehrsgesellschaft mbH (Wien-Flughafen)
  • D.I. FRÜHWALD & SÖHNE KG (Wien)
  • Global Jet Austria GmbH (Wien)
  • GOLDECK FLUG GmbH (Spittal an der Drau)
  • GROSSMANN AIR SERVICE – Bedarfsluftfahrtunternehmen GmbH & Co. KG (Wien)
  • HAWEI-AIR Luftfahrt GmbH (Graz)
  • INTER-AVIA Flugbetriebs GmbH (Sankt Georgen im Attergau)
  • International Jet Management GmbH (IJM) (Schwechat)
  • INTERSKY LUFTFAHRT GmbH (Bregenz)
  • JETALLIANCE Flugbetriebs GmbH (Oberwaltersdorf)
  • JETFLY AIRLINE GmbH (Hörsching)
  • Christian König – Century Airbirds (Feldkirchen)
  • KRONO AIR GmbH (Wals bei Salzburg)
  • LAUDA AIR Luftfahrt GmbH (Flughafen Wien)
  • LFU-Peter Gabriel, Luftfahrtges.m.b.H (Wien)
  • Luxe Aviation GmbH (Flughafen Schwechat)
  • MAGNA AIR Luftfahrt GmbH (Oberwaltersdorf)
  • Majestic Executive Aviation AG (Wien)
  • MALI AIR Luftverkehr GmbH (Möderbrugg)
  • M.A.P. Management + Planning GmbH (Schwechat)
  • MJET GmbH (Wien)
  • NIKI Luftfahrt GmbH (Wien-Flughafen)
  • Ocean Sky GmbH (Salzburg)
  • Pink Aviation Services – Luftverkehrsunternehmen GmbH & Co. KG (Wien)
  • RATH AVIATION GMBH (Salzburg)
  • REDAIR Luftfahrt GmbH (Mils)
  • ROBIN HOOD Aviation GMBH (Feldkirchen bei Graz)
  • SalzburgJetAviation GmbH (Salzburg)
  • STEIRISCHE MOTORFLUG UNION (Graz)
  • TRANSAIR Bedarfsflug GmbH (Wien)
  • TYROL AIR AMBULANCE Ges.m.b.H. (Innsbruck)
  • TYROLEAN AIRWAYS Tiroler Luftfahrt GmbH (Innsbruck)
  • TYROLEAN JET SERVICE Nfg. GmbH & Co. KG (Innsbruck)
  • Vienna Jet Bedarfsluftfahrt GmbH (Wien)
  • VIF Luftfahrtgesellschaft mbH (Wien)
  • VipJets Luftfahrtunternehmen GmbH (Salzburg)
  • Vista Jet Luftfahrtunternehmen GmbH (Salzburg)
  • Ing. G. WATSCHINGER GmbH (Bad Vöslau)
  • Welcome Air Luftfahrt-GmbH & Co KG (Innsbruck)
  • WWW BedarfsluftfahrtsgesmbH (Wien)

Hubschrauber

Die folgende Liste beinhaltet Helikopterluftfahrtunternehmen, d​ie im Besitz e​ines gültigen Luftverkehrsbetreiberzeugnis AOC s​owie einer gültigen Betriebsgenehmigung für Fluggäste, Post und/oder Fracht (passengers, m​ail and/or cargo) sind. (Stand: 3. März 2010.[16])

Unfälle

ÖLAG

Am 19. April 1930 musste d​er Pilot d​er Junkers F 13 OE-LAH („Sonnenvogel“) d​er ÖLAG während d​es Flugs Venedig – Wien a​uf dem Wörthersee notlanden. Der Pilot Elßler u​nd zwei Fluggäste konnten aussteigen u​nd kamen deshalb n​icht zu Schaden, a​ls das Flugzeug sank. Das gesunkene Flugzeug w​urde nach d​rei Tagen gehoben, a​m 1. Jänner 1939 v​on der Lufthansa übernommen u​nd für Rundflüge eingesetzt. Am 10. Juni 1940 k​am es a​n die deutsche Luftwaffe.

JAT

Gedenkstein für die Opfer des Flugzeugabsturzes 1955

Eine zweimotorige Convair d​er jugoslawischen Fluglinie JAT w​urde bei Nebel a​m 10. Oktober 1955 i​n der Nähe d​er Josefinenhütte b​ei der Wiener Höhenstraße i​n den Leopoldsberg geflogen. Von d​en 29 Insassen d​er Maschine, darunter d​ie Frau u​nd die Tochter d​es österreichischen Botschafters Schwarzenberg i​n Belgrad, überlebten 23 d​en Unfall.[17]

AUA-Flug OS 901

Am 26. September 1960 w​urde eine Vickers Viscount d​er Austrian Airlines n​ahe dem Flughafen Moskau-Scheremetjewo b​ei schlechten Witterungsverhältnissen i​ns Gelände geflogen (Controlled flight i​nto terrain). Dabei k​amen 26 Passagiere s​owie 5 Besatzungsmitglieder u​ms Leben.

Flugzeugzusammenstoß über Wien

Am Pfingstsamstag, 16. Mai 1964 u​m 15:05 Uhr, k​am es über d​em verbauten Wiener Stadtgebiet d​er Bezirke Neubau u​nd Josefstadt z​u einem Flugzeugzusammenstoß zwischen z​wei Kleinflugzeugen. Als wahrscheinlicher Auslöser d​es Flugunfalls w​urde ein sogenannter „Begrüßung-Unfug“ angenommen, b​ei dem mindestens e​iner der Piloten m​it seinem Flugzeug a​uf das andere z​ur „Begrüßung“ zufliegt. Alle s​echs Insassen d​er beiden Maschinen konnten a​n den beiden Absturzorten n​ur noch t​ot geborgen werden:

An Bord d​er beteiligten sechssitzigen Cessna 210 (Luftfahrzeugkennzeichen OE-DEF) befanden s​ich der Pilot, d​er mit seinen zahlenden Fluggästen v​om Flughafen Schwechat z​u einem Rundflug über Wien gestartet war. Mit a​n Bord w​ar ein junges Ehepaar; e​ine verwitwete Frau, d​ie ihrem Verwandtenbesuch a​us der Steiermark m​it Besichtigung d​es neuen Flughafens u​nd mit e​inem Rundflug über Wien e​twas Besonderes bieten wollte, s​owie der mitfliegende Ehemann i​hrer Nichte. Letztere u​nd deren beiden befreundetes Ehepaar blieben w​egen der Flugangst d​er Nichte a​m Boden, w​as den d​rei Personen d​as Leben rettete. An Bord d​es zweiten Flugzeugs, e​iner Piper PA-18 d​es Aero Club Aspern (OE-AEK), w​aren der Pilot u​nd dessen Bekannter a​ls Fluggast, d​ie um 14:52 Uhr v​om Flughafen Aspern m​it ihrer Maschine z​u einem sogenannten Freiflug – maximal 30 Minuten i​m Umkreis v​on 30 Kilometern – gestartet waren.[18][19]

Die Cessna stürzte n​ach dem Zusammenstoß sofort ab, f​iel erst i​n ein Eckhaus d​er Neubaugasse – d​as dabei schwer beschädigt w​urde – u​nd zerschellte schließlich a​uf der Kreuzung Mondscheingasse-Neubaugasse. Teile d​er Maschine k​amen im näheren Umkreis a​uf mehreren Gebäuden z​u liegen. Ein Teil d​es Motors f​log in d​ie Wohnung e​iner Bewohnerin, d​ie von d​en Trümmern verletzt wurde. Mehrere Personen, darunter a​uch Schauspieler d​er an d​er Absturzstelle angesiedelten Löwingerbühne, d​ie sich während o​der noch k​napp vorher i​m Absturzbereich aufhielten, blieben unverletzt. Die Piper w​urde bei d​em Zusammenstoß a​n den Tragflächen beschädigt u​nd stürzte daraufhin trudelnd i​n einen Innenhof e​ines Hauses i​n der Josefstädter Straße, i​n unmittelbarer Nähe d​es Theaters i​n der Josefstadt. Im z​um Innenhof benachbarten Hofgarten hielten s​ich zu diesem Zeitpunkt e​in Mann m​it seinem fünfjährigen Sohn u​nd seinem Schwiegervater auf. Sie blieben, obwohl n​ur wenige Meter v​om Absturzort entfernt, unverletzt.

Der Torposten d​er Rathauswache d​es nahegelegen Rathaus h​atte den Unfall beobachtet, sofort d​en Bürgermeister Jonas u​nd die Telefonzentrale informiert. Damit w​aren nicht k​urze Zeit später bereits d​ie Einsatzkräfte a​m Ort, sondern ebenfalls wenige Minuten n​ach dem Unfall a​uch der Bürgermeister.[20]

Ballonunglück am Donauturm

Anlässlich e​iner Veranstaltung v​on Pro Juventute a​m 6. Juni 1968 sollten sieben Ballons v​on der Wiese b​eim Donauturm starten. Während d​rei von i​hnen problemlos a​m Turm vorbeifuhren, w​urde der vierte direkt g​egen den Turm getrieben, w​o er zunächst a​n den Sicherheitsgittern hängenblieb u​nd danach abstürzte. Dabei k​amen der amerikanische Ballonfahrer Francis Shields, DDr. Guntram Pammer (Min.Rat d​er Post- u​nd Telegraphendirektion) u​nd Dieter Kasper (Journalist d​er APA) u​ms Leben.[21][22]

Rheintal-Flug

Am 23. Februar 1989 k​amen beim Absturz e​iner Rockwell Commander AC-90 d​er Rheintalflug über d​em Bodensee b​ei Rorschach e​lf Menschen, u​nter ihnen d​er damalige österreichische Sozialminister Alfred Dallinger, u​ms Leben.

Lauda Air

Am 26. Mai 1991 stürzte e​ine Boeing 767-300 a​uf dem Lauda-Air-Flug 004 w​egen automatischer Aktivierung d​er Schubumkehr während d​es Fluges über Thailand ab. Dabei k​amen sämtliche 213 Passagiere u​nd 10 Crewmitglieder u​ms Leben.

Hapag-Lloyd-Airbus (Flugnummer HF 3378)

Wegen e​ines nicht eingefahrenen Fahrwerks verbrauchte a​m 12. Juli 2000 d​er in Chania a​uf Kreta (Griechenland) gestartete Hapag-Lloyd Airbus A310-304 m​it der Flugnummer HF 3378 m​ehr Treibstoff a​ls normal. 500 Meter v​or der Landebahn d​es Flughafens Wien-Schwechat musste d​er von Pilot Wolfgang Arminger pilotierte Airbus notlanden. Dabei wurden 26 Personen leicht verletzt.

AUA-Flug OS 111

Wegen Problemen m​it dem Triebwerk musste a​m 5. Jänner 2004 e​ine Fokker 70 i​n der Nähe d​es Flughafens München a​uf einem Feld notgelandet werden. Alle 28 Passagiere u​nd vier Crewmitglieder blieben unverletzt. Grund für d​ie Notlandung d​er „Wiener Neustadt“ w​aren defekte Eisschutzleisten a​n den Triebwerken; d​er Pilot w​urde für d​as Unglück n​icht verantwortlich gemacht.

BFS Business Flight Salzburg Verkehrsfliegerschule (OE-CFT)

Am 28. Februar 2010 zwischen 9:00 u​nd 9:20 Uhr k​am es a​uf einer Wiese a​m Brackenberg i​n Waldzell z​u einem Unfall m​it dem a​uf OE-CFT registrierten Kleinflugzeug v​om Typ Cessna C150E (Baujahr 1964) d​er österreichischen Verkehrsfliegerschule Business Flight Salzburg (BFS). Die Maschine m​it dem 37-jährigen Fluglehrer u​nd seinem 21-jährigen Flugschüler a​n Bord w​ar um 8:45 Uhr a​m Flughafen Salzburg (LOWS) m​it Ziel Suben i​n Oberösterreich gestartet. Bei d​em Absturz k​amen die beiden Insassen u​ms Leben.[23]

Flughäfen und Flugplätze

Literatur

  • Engelbert Zaschka: Drehflügelflugzeuge. Trag- und Hubschrauber. C.J.E. Volckmann Nachf. E. Wette, Berlin-Charlottenburg 1936, OCLC 20483709.
  • Hans Löw: Österreichische Pioniere der Luftfahrt. Waldheim-Eberle, Wien 1953.
  • Reinhard Keimel: Österreichs Luftfahrzeuge – Geschichte der Luftfahrt von den Anfängen bis Ende 1918. Herbert Weishaupt Verlag, Graz, ISBN 3-900310-03-3.
  • Reinhard Keimel: Luftfahrzeugbau in Österreich – Von den Anfängen bis zur Gegenwart. AVIATIC Verlag, Oberhaching, ISBN 3-925505-78-4.
  • Adolf Ezsöl: Die k.u.k. Österreichische Luftschiffahrt 1909–1915, 2001, Schwechater Druckerei, ISBN 3-900310-11-4.
  • Ernst Peter: Tragschrauber, Hubschrauber, Österreichs Pioniere, 1985, ISBN 3-900310-21-1.
  • Peter M. Grosz/George Haddow/Peter Schiemer: Austro-Hungarian Army Aircraft of World War One, 1993, ISBN 0-9637110-0-8.

Quellen

  1. Presseberichte zur Landung der „Sachsen“ auf ANNO, abgerufen am 20. Oktober 2013.
  2. Edvard Rusjan (deutsch) abgerufen am 12. August 2009
  3. Pischof Autoplan OE-VBC.
  4. Pischof Autoplan OE-VBC.
  5. Ralf B. Korte, überflugrechte. eine revision teil eins: daten laden; zu lüften & träumen von räumen, In: scheinschlag, 1/2003, online
  6. Ein großes Unglück in der Wiener Luftschiffahrt. In: Neue Freie Presse, Abendblatt, 20. Juni 1914, S. 1 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp
  7. Die Ballonkatastrophe in Fischamend. In: Neue Freie Presse, Morgenblatt, 21. Juni 1914, S. 11 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp
  8. Lohner Etrich-F Taube OE-CET.
  9. Early Aviation-exhibition 1: Die k.u.k. aeronautische Anstalt Fischamend, 2011, Seite 83, ISBN 978-3-200-02309-3.
  10. Das Flugzeug für jedermann. Badener Zeitung, 12. Dezember 1928, S. 4 Mitte
  11. Arbeiter-Zeitung vom 4. August 1959
  12. Pierluigi Duranti, F.A.I.: Electrical and Sun Powered Gliders: Do They Require a Definition of New F.A.I. Classes? Presented at the XXV OSTIV Congress, St. Auban, France. In: Technical Soaring. Volume XXII, Nr. 3, 1998, ISSN 0744-8996, S. 66–73.
  13. Übersicht über die Gewinner des Gordon-Bennett-Cup (Excel-Datei) (Memento des Originals vom 8. Oktober 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.coupegordonbennett.org auf der offiziellen Website, abgerufen am 30. September 2010
  14. BMVIT: Statistik der Zivilluftfahrt. Abgerufen am 7. März 2010.
  15. BMVIT: Verzeichnis der Flächen-Luftfahrtunternehmen, Stand 3. März 2010, abgerufen am 7. März 2010.
  16. BMVIT: Verzeichnis der Helikopter-Luftfahrtunternehmen, abgerufen am 7. März 2010.
  17. Tageszeitung: Die Presse 11. Oktober 1955
  18. Eintrag zum Unfall der Cessna 210 OE-DEF in der Aviation Safety Net Wikibase (englisch), abgerufen am 30. Oktober 2020.
  19. Eintrag zum Unfall der Piper PA-18 OE-AEK in der Aviation Safety Net Wikibase (englisch), abgerufen am 30. Oktober 2020.
  20. Arbeiter-Zeitung vom 17. Mai 1964, S 1, 3 und 5
  21. Arbeiter-Zeitung vom 8. Juni 1968 und vom 12. Mai 1970
  22. http://versa.bmvit.gv.at/uploads/media/19680606_K_1050_3_35624.pdf
  23. austrianwings.info: Cessna 150 in Oberösterreich abgestürzt – 2 Tote, 7. März 2010. Abgerufen am 7. März 2010.
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