Ludesch
Ludesch ([luˈdeʃ] römisch Ludasko) ist eine österreichische Gemeinde mit 3645 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Walgau in Vorarlberg.
Ludesch | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Vorarlberg | |
Politischer Bezirk: | Bludenz | |
Kfz-Kennzeichen: | BZ | |
Fläche: | 11,26 km² | |
Koordinaten: | 47° 12′ N, 9° 47′ O | |
Höhe: | 555 m ü. A. | |
Einwohner: | 3.645 (1. Jän. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 324 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6713 | |
Vorwahl: | 05550 | |
Gemeindekennziffer: | 8 01 15 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Raiffeisenstraße 56 6713 Ludesch | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Martin Schanung (Gemeinsam für Ludesch) | |
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2020) (24 Mitglieder) |
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Lage von Ludesch im Bezirk Bludenz | ||
Ludesch, Blick von der L88 | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Name
Der Name des Dorfes Ludesch wird urkundlich 842 als Lodasco, 1265 als Ludaschg und 1402 als Ludäsch belegt. Der Name setzt sich aus Lud (Flussname) und dem ligurischen Suffix ascu ab und hat die Bedeutung: zur Lud gehörend, bzw. Schwemmland der Lud[1] und bezieht sich auf die hier fließende Lutz.
Geografie
Ludesch liegt am südöstlichen Ufer der Lutz, noch im Walgau, aber am Eingang zum Großen Walsertal. Das Ortszentrum befindet sich auf 555 m ü. A. Im Norden und Nordwesten wird das Gemeindegebiet von der Lutz begrenzt, im Süden von der Ill, im Südosten folgt die Gemeindegrenze dem Höhenrücken von der Matona (717 m) zum Nitzkopf, dem mit 1709 Meter höchsten Punkt der Gemeinde.
Die Gemeinde hat eine Fläche von elf Quadratkilometer. Davon sind 48 Prozent bewaldet, 35 Prozent werden landwirtschaftlich genutzt und acht Prozent sind Gärten.[2]
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende zwei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2021[3]):
- Ludesch (3568)
- Ludescherberg (71)
Die Gemeinde besteht aus der Katastralgemeinde Ludesch.
Ludesch bildet gemeinsam mit den benachbarten Gemeinden Thüringen, Bludesch und Thüringerberg die Blumenegg-Gemeinden.
Geschichte
Früher war die Gemeinde Zentrum für Landwirtschaft und Gemüseanbau, heute gibt es in der Gemeinde auch zahlreiche Industrie- und Handwerksbetriebe.
Ludesch war Teil der reichsunmittelbaren Herrschaft Blumenegg, stand damit von 1603 bis 1802 im Besitz der Fürstabtei von Weingarten und ging mit dieser nach dem Reichsdeputationshauptschluss 1802 an Oranien-Nassau. 1804 erwarben die Habsburger die gesamte Herrschaft im Tauschwege, seitdem ist Ludesch Teil von Österreich.[4]
Einen Aufschwung erhielt die Gemeinde durch die Einrichtung einer Poststelle und der Bau der Arlbergbahn in den Jahren 1871/72. Um die Jahrhundertwende (19./20. Jh.) entwickelten sich die ersten Gewerbe- sowie Handelsbetriebe. Seit den 1980er Jahren siedeln sich zunehmend unterschiedliche Wirtschaftsbetriebe an.[5]
Bevölkerungsentwicklung
Der Ausländeranteil lag Ende 2002 bei 13,7 %.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Alte Pfarrkirche Ludesch: Die dem hl. Martin geweihte Kirche ist das Wahrzeichen des Ortes. Der Mangel an Friedhofsraum und das Bestreben, die Vorfahren zu erhalten, führte dazu, dass dort ein Beinhaus eingerichtet wurde.
- Neue Pfarrkirche Ludesch: Die barocke Kirche hl. Sebastian wurde von 1637 bis 1639 mit der Unterstützung des Landvogtes Johann Rudolf von der Halden erbaut und 1640 zur Pfarrkirche erhoben.
- Europaschutzgebiet Ludescherberg.
Wirtschaft
Am Ort gab es im Jahr 2003 49 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit 408 Beschäftigten und 45 Lehrlingen. Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 1.280. Landwirtschaft spielt eine wichtige Rolle, der Anteil der landwirtschaftlichen Flächen an der Gesamtfläche liegt bei 40,6 %.
Wirtschaftssektoren
Von den landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 14 im Haupt-, 15 im Nebenerwerb, drei von Personengemeinschaften und drei von juristischen Personen geführt. Diese letzten drei bewirtschafteten 47 Prozent der Flächen. Im Produktionssektor arbeiteten 373 Erwerbstätige im Bereich Warenherstellung, 98 in der Bauwirtschaft und sechs in der Wasserver- und Abfallentsorgung. Die größten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste (206), Handel (99), Verkehr (94) und freiberufliche Dienstleistungen (48 Mitarbeiter).[6][7][8]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||
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2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 35 | 38 | 41 | 39 |
Produktion | 43 | 37 | 373 | 485 |
Dienstleistung | 117 | 67 | 492 | 330 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Arbeitsmarkt, PendelnIm Jahr 2011 wohnten 1666 Erwerbstätige in Ludesch. Davon arbeiteten 291 in der Gemeinde, mehr als achtzig Prozent pendelten aus. Von den umliegenden Gemeinden kamen 615 Menschen zur Arbeit nach Ludesch.[9] Ansässige Unternehmen |
Verkehr
Der Bahnhof Ludesch liegt an der Bahnstrecke Lindau–Bludenz, mit einer halbstündigen Schnellbahnverbindung bis nach Bregenz.[12]
Bildung
Im Ort wurden im Jänner 2003 180 Schüler gezählt.
In Ludesch gibt es einen Kindergarten eine Volksschule und einen Montessori-Kindergarten und Volksschule.
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung besteht seit dem Jahr 2005 aus 24 Mitgliedern (zuvor 21 Mandatare). Von diesen gehören nach der Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen in Vorarlberg 2020 17 der Liste „Gemeinsam für Ludesch“ und 7 der 2005 gegründeten Liste „LUTZ – Ludesch Unabhängig Transparent Zukunftsorientiert“ an.
Liste | 2020[13] | 2015[14] | 2010[15] | 2005[16] | 2000[17] | |||||
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Prozent | Mandate | % | M. | % | M. | % | M. | % | M. | |
Gemeinsam für Ludesch | 70,1 | 17 | 74,3 | 18 | 75,29 | 18 | 72,54 | 18 | 100 | 21 |
LUTZ | 29,9 | 7 | 25,7 | 6 | 24,71 | 6 | 27,46 | 6 |
Bürgermeister
- bis 2008 Paul Ammann (ÖVP)
- 2008 bis 2020 Dieter Lauermann (Gemeinsam für Ludesch)
- Seit 2020: Martin Schanung (Gemeinsam für Ludesch)[18]
Gemeindepartnerschaft
Wappen
Blasonierung: „Im geteilten Schild oben auf silbernem Grund zwei blaue Wolkenbalken und unten auf goldenem Grund ein nach unten verlaufender schwarzer Sparren von einem waagrechten schwarzen Balken gekreuzt.[19]“ | |
Wappenbegründung: Das Gemeindewappen entstand im Jahre 1968 nach einem Entwurf des Schrunser Künstlers und Heraldikers Konrad Honold. |
Persönlichkeiten
Ehrenbürger der Gemeinde
- Martin Thurnher (1844–1922), Lehrer und Politiker (CSP)
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Michael Anton Fuetscher (1774–1827), Maler
- Antonia Matt (1878–1958), Schaustellerin, geboren und aufgewachsen in Ludesch
- Karl Zerlauth (1894–1967), Politiker (CS, ÖVP) und Landwirt
- Johannes Wohlgenannt Zincke (* 1959), Komponist, Musiker und Veranstalter
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
- Hans Thöni (* 1931), Baumeister und Heimatforscher
- Martin Zerlauth (* 1945), Politiker (FPÖ) und Landesbeamter
Weblinks
- 80115 – Ludesch. Gemeindedaten, Statistik Austria.
Einzelnachweise
- Werner Vogt: Unsere Landschaft im Spiegel der Flurnamen in Ludesch (Heimatbuch), herausgegeben von der Gemeinde Ludesch, Ludesch 1996, ISBN 3-900851-45-X, S. 37.
- Ein Blick auf die Gemeinde Ludesch, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 20. Mai 2021.
- Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2021 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2021), (xlsx)
- Manfred Tschaikner: 200 Jahre Blumenegg bei Österreich. (1804–2004). Ausstellung. 2. Auflage. Vorarlberger Landesarchiv, Bregenz 2004 (PDF)
- Gemeinde Ludesch: Über Ludesch
- Ein Blick auf die Gemeinde Ludesch, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 20. Mai 2021.
- Ein Blick auf die Gemeinde Ludesch, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 20. Mai 2021.
- Ein Blick auf die Gemeinde Ludesch, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 20. Mai 2021.
- Ein Blick auf die Gemeinde Ludesch, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 20. Mai 2021.
- http://www.ball.com/eu
- Spatenstich – Neubau. In: Martin GmbH. 29. Januar 2019, abgerufen am 19. März 2019.
- Fahrplanauskunft. ÖBB, abgerufen am 20. Mai 2021.
- Gemeindevertretungswahl 2020. Land Vorarlberg, abgerufen am 20. Mai 2021.
- Gemeindevertretungswahl 2015. Land Vorarlberg, abgerufen am 20. Mai 2021.
- Gemeindevertretungswahl 2010. Land Vorarlberg, abgerufen am 20. Mai 2021.
- Gemeindevertretungswahl 2005. Land Vorarlberg, abgerufen am 20. Mai 2021.
- Gemeindevertretungswahl 2000. Land Vorarlberg, abgerufen am 20. Mai 2021.
- Wahl Gemeindevertretung 2020, Bürgermeister. Land Vorarlberg, abgerufen am 20. Mai 2021.
- Cornelia Albertani, Ulrich Nachbaur: Vorarlberger Gemeindewappenregistratur. Vorarlberger Landesarchiv, 2011, S. 35, abgerufen am 25. Dezember 2021.