Kilb
Kilb ist eine Marktgemeinde im Bezirk Melk im niederösterreichischen Mostviertel mit 2580 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021).
Marktgemeinde Kilb | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Melk | |
Kfz-Kennzeichen: | ME | |
Fläche: | 45,18 km² | |
Koordinaten: | 48° 6′ N, 15° 24′ O | |
Höhe: | 300 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.580 (1. Jän. 2021) | |
Bevölkerungsdichte: | 57 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 3233 | |
Vorwahl: | 02748 | |
Gemeindekennziffer: | 3 15 14 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Marktplatz 4 3233 Kilb | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Manfred Roitner (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015) (21 Mitglieder) |
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Lage von Kilb im Bezirk Melk | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
Kilb liegt im Hügelland des Alpenvorlandes an der Sierning, die hier entspringt, sowie an der Bundesstraße 29 Manker Straße B 29. Etwa 26 Prozent der Fläche der Gemeinde ist bewaldet.
Gemeindegliederung
Katastralgemeinden sind:
- Hauersdorf
- Heinrichsberg
- Kettenreith
- Kilb
- Rametzberg
- Teufelsdorf
- Umbach
Kettenreith liegt vom Ortskern Kilb etwa fünf Kilometer entfernt und ist die zweite größere Besiedelung der Marktgemeinde. Kettenreith hat einen eigenen Ortskern, ein Gasthaus sowie einen Kindergarten und eine eigene Freiwillige Feuerwehr.
Das Gemeindegebiet umfasst folgende 44 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2021[1]):
- Braunöd (26)
- Bühren (17)
- Dörfl (9)
- Dornhof (53) samt Dreihöf
- Feld (9)
- Fleischessen (30)
- Fohra (11)
- Fohrafeld (36)
- Freyen (87)
- Gartling (29)
- Glosbach (27)
- Graben (18)
- Graben bei Haag (13)
- Grub bei Kilb (21)
- Guglberg (18)
- Hauersdorf (19)
- Haxenöd (10)
- Heinrichsberg (26)
- Hohenbrand (28)
- Hummelbach (3)
- Kettenreith (152)
- Kilb (1287)
- Kohlenberg (23)
- Laach (19)
- Maierhöfen (29)
- Mallau (51)
- Niederhofen (58)
- Oberneuberg (34)
- Panschach (46)
- Petersberg (61)
- Rametzberg (31)
- Ranzenbach (12)
- Ruttersdorf (13)
- Schlögelsbach (16)
- Schützen (19)
- Taubenwang (4)
- Teufelsdorf (21)
- Umbach (49)
- Unterneuberg (7)
- Unterschmidbach (31)
- Volkersdorf (19)
- Wötzling (25) samt Baumgarten
- Waasen bei Kilb (23)
- Wiesenöd (60)
Geschichte
Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum.
Zwischen Dornhof und Schützen soll auf 11 Hektar wertvoller Ackerböden eine Fotovoltaik-Anlage errichtet werden, wogegen sich Kritik regt, weil das politisch angekündigte Maximum mit der Zwei-Hektar-Grenze wohl bald nur noch ein Richtwert ist.[2]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Schloss Grünbühel, (auch Grünbichl), Renaissanceschloss an der Stelle einer Burg von Nikolaus Gienger von Grienpichel errichtet, 1830 klassizistisch umgestaltet.
- Katholische Pfarrkirche Kilb hll. Simon und Judas: Gegründet vom Bischof Altmann von Passau um 1080, wurde im 15. Jahrhundert zur dreischiffigen spätgotischen Staffelkirche erweitert und wird wegen ihrer Größe auch die „Königin der Landpfarrkirchen“ genannt.
- Seit 2004 gibt es das Kultur- und Veranstaltungszentrum „K4 – Kunst, Kultur, Kulinarium Kilb“ mit maximal 400 Sitzplätzen.
- 1988 wurde im Ortszentrum ein mächtiger Zunftbaum aus einer 130 Jahre alten und 22 m hohen Lärche errichtet.
- Seit 1986 bildet die Pfarrkirche die Kulisse für die Kilber Passionsspiele, bei denen Laienschauspieler aus der Gemeinde das „Leiden, Sterben und Auferstehen unseres Herrn“ darstellen. Weiters fanden in den Jahren 1989, 1994, 1999, 2004, 2009 und 2014 Vorführungen statt.[3]
- Taverne des Stiftes Melk in Kettenreith
- Zunftbaum
Wirtschaft und Infrastruktur
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 78, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 184. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 1134. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 46 Prozent.
Verkehr
- Bahn: Kilb war eine Station an der schmalspurigen Lokalbahn Ober-Grafendorf–Gresten, die 2010 eingestellt wurde.
Politik
Der Gemeinderat hat 21 Mitglieder.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP, 4 SPÖ und 1 FPÖ.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP, 3 SPÖ, 1 FPÖ und 1 Bürgerliste Kilb 2000.[4]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP, 4 SPÖ und 1 FPÖ.[5]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP und 5 SPÖ.[6]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 16 ÖVP und 5 SPÖ.[7]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP und 6 SPÖ.[8]
Bürgermeister
- 1995–2010 Ernst Gansch (ÖVP)
- seit 2010 Manfred Roitner (ÖVP)
Wappen
- Entstehung und geschichtliche Hintergründe
Zur Zeit des Abtes Bartholomäus erhielt der Ort Khülb über eigenes Ansuchen von „Richter Rath und Gemaind“ ein Marktwappen. Diese kaiserliche Urkunde wurde vom Vizekanzler Georg Gienger am 17. Mai 1541 ausgestellt und gefertigt.[9]
Der mittlere und zugleich Hauptteil der zur Zeit Kaiser Ferdinand I. erlassenen Urkunde lautet im Originaltext:
„Das wir demnach gnediglich angesehen, wargenohmen und betracht haben soll ich der gedachten Richter Rath und Gemaind demüthig und zimblich bitte, und darumb mit wolbedachten muet, gutem Rath und rechter wissen berürter Markht Külb mit dem hernach geschriebenen Wappen so mit Namen sein am Rotter oder Rubinfarber Schilt habend in der mitte über zwerchs ain weisse oder Silberfarbe strassen, in des Schiltsgrund oberhalb drey grüne Pucht, aus der Erde über sich erscheinend drey Paum mit ihrem gruenen Laub und Esten über sich in die Höhe gezogen darob aingewunden weyßgewülckh, wir dann sollich Wappen und Clainatt in mitten diß unseres Kuniglichen briefs gemahlet und mit Farben aigentlichr außgestrichen sein, Von neuem gnediglichen Verliehen und gegeben.“
Gemeindepartnerschaften
- seit 1983 Kirtorf (Hessen, Deutschland), seit 1983
Öffentliche Einrichtungen
In der Gemeinde gibt es zwei Kindergärten,[10] eine Volksschule und eine Neue Mittelschule.[11]
Persönlichkeiten
- Edith Specht (* 1943), Althistorikerin
Sonstiges
Die Marktgemeinde Kilb ist ein Handlungsort im Roman Holzfällen des österreichischen Schriftstellers Thomas Bernhard. Die Anfangsszenen im Film Happy Hour von Xaver Schwarzenberger wurden ebenfalls in Kilb gedreht.
Weblinks
- Eintrag zu Kilb in der Datenbank Gedächtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederösterreich (Museum Niederösterreich)
- 31514 – Kilb. Gemeindedaten, Statistik Austria.
- Seite der Marktgemeinde Kilb
Einzelnachweise
- Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2021 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2021), (xlsx)
- Josef Poyer: Fotovoltaik-Lawine als große Gefahr. Kronen Zeitung, 28. Februar 2021, S. 30–31.
- Website der Passionsspiele (Memento des Originals vom 14. September 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Kilb. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 17. Oktober 2019.
- Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Kilb. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 17. Oktober 2019.
- Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Kilb. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 17. Oktober 2019.
- Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Kilb. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 17. Oktober 2019.
- Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Kilb. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 17. Oktober 2019.
- Das Gemeindewappen (Memento des Originals vom 20. November 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf www.kilb.at, abgerufen am 20. November 2016
- Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 25. Oktober 2020.
- Schulensuche auf Schulen online, abgerufen am 15. September 2020