Bielsko-Biała
Bielsko-Biała [bʲɛlskɔˈbʲawa], deutsch Bielitz-Biala (tschechisch Bílsko-Bělá, schlonsakisch Biylsko-Biołŏ), ist eine kreisfreie Stadt in der Woiwodschaft Schlesien in Polen, die 1951 durch den Zusammenschluss der (österreichisch-)schlesischen Stadt Bielsko (Bielitz) und der kleinpolnischen bzw. galizischen Stadt Biała (Biala), die in polnischer Zeit zum Kreis Schlesien (1564–1792) gehört hatte, entstand. Die Stadt wurde zum wirtschaftlich-kommerziellen, kulturellen Zentrum eines Gebiets, das oft informell als Beskidenland benannt wurde.
Bielsko-Biała | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Schlesien | ||
Powiat: | Kreisfreie Stadt | ||
Fläche: | 125,00 km² | ||
Geographische Lage: | 49° 49′ N, 19° 3′ O | ||
Höhe: | 300 m n.p.m. | ||
Einwohner: | 169.756 (31. Dez. 2020)[1] | ||
Postleitzahl: | 43-300 bis 43-382 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 33 | ||
Kfz-Kennzeichen: | SB | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Straße: | Krakau–Wien | ||
Bielsko-Biała–Warschau | |||
Eisenbahn: | Bielsko-Biała–Cieszyn | ||
Nächster int. Flughafen: | Katowice | ||
Gmina | |||
Gminatyp: | Stadtgemeinde | ||
Fläche: | 125,00 km² | ||
Einwohner: | 169.756 (31. Dez. 2020)[1] | ||
Bevölkerungsdichte: | 1358 Einw./km² | ||
Gemeindenummer (GUS): | 2461011 | ||
Verwaltung (Stand: 2018) | |||
Stadtpräsident: | Jarosław Klimaszewski | ||
Adresse: | pl. Ratuszowy 1 43-300 Bielsko-Biała | ||
Webpräsenz: | www.bielsko-biala.pl |
Geographie
Die Stadt Bielsko-Biała liegt im Schlesischen Vorgebirge südlich des Oberschlesischen Industriegebiets, beidseitig der Bialka, eines rechten Nebenflusses der Weichsel. Die Hauptstadt der Woiwodschaft Schlesien, Kattowitz, liegt ca. 60 km nördlich der Stadt. Die tschechische Grenze befindet sich ca. 40 km westlich der Stadt in Teschen.
Südlich von Bielsko-Biała erstrecken sich die Schlesischen Beskiden sowie östlich der Stadt die Kleinen Beskiden.
Geschichte
Bielsko
Aus dem 12. Jahrhundert stammt die slawische Wallburg in Stare Bielsko (Alt-Bielitz) und im frühen 13. Jahrhundert gab es möglicherweise eine Siedlung an der Stelle des heutigen Marktplatzes in Bielitz, nahe der Furt am Fluss Biała (Bialka), auf dem Weg zwischen Skoczów (Skotschau) und Kęty (Kenty), die damals wahrscheinlich schon der Grenze zwischen den Bistümern Breslau (Teschener Kastellanei im Westen) sowie Krakau (Auschwitzer Kastellanei mit Pless im Osten und Norden) war. Im Jahr 1290 entstand das Herzogtum Teschen-Auschwitz, dessen zum großen Teil Gebirgsgegend bis 1281 eher die Peripherie des Herzogtums Oppeln-Ratibor war. Der erste Piastenherzog Mieszko I. initiierte eine starke deutschrechtliche Kolonisation, einschließlich des Biala-Tals direkt auf dem Weg zwischen den zwei wichtigsten herzöglichen Residenzen. Damals entstanden zwischen den Flüssen Ostravice im Westen und Skawinka im Osten einige deutsche Sprachinseln, aber um Bielitz war die Teilnahme der deutschen Siedler wahrscheinlich am stärksten und die Bielitz-Bialaer Sprachinsel blieb als einzige bis nach dem 17. Jahrhundert bestehen.
Die ersten urkundlichen Erwähnungen des Orts Belsko stammen aus der Jahrhundertwende vom 13. zum 14. Jahrhundert. Etwa nach der Aufstellung des Dokuments Liber fundationis episcopatus Vratislaviensis (wo Bielsko nicht erwähnt worden war) und vor 1312 erhielt Bilitz das Stadtrecht. Zu dieser Zeit bestand es aus lediglich 56 Häusern.
Als 1315 das Herzogtum Auschwitz von Teschen abgespalten wurde, verlief die Grenze durch das Bielitzer Land und die Bialka wurde zum Grenzfluss. Seit 1327 standen beide unter der Lehnsherrschaft des Königreichs Böhmen, was 1335 mit dem Vertrag von Trentschin politisch bestätigt wurde. Mit dem Übergang des Herzogtums Auschwitz an den polnischen König war Bielitz ab 1475 de facto Grenzstadt zu Polen.
Nachdem 1526 die Habsburger die böhmische Königswürde erlangten, gehörte Bielitz zum Habsburger Reich. 1553 wurde das Bielitzer Gebiet eine eigene Herrschaft, die dann 1572 dem Herzogtum Teschen abgekauft wurde und als Minderstandesherrschaft dem Oberamt Breslau unterstand. In ihr lebten etwa 2500 Einwohner, davon waren drei Viertel Deutsche. Im Gegensatz zum Rest Teschener Schlesiens wurde in Bielitz im Jahr 1565 die Amtssprache Deutsch, während im Rest des Gebiets Tschechisch lang die Hauptamtssprache blieb.
Im 16. Jahrhundert wurde die Stadt zu einem Zentrum des Handwerks. Vor allem die Tuchmacherei wurde dort ansässig. Der Tuchmacherzunft, die seit 1548 bestand, gehörten 1571 17 Meister an. Bielitz war auf 179 Häuser angewachsen und gelangte zu einem gewissen Reichtum, der es ermöglichte, im Jahre 1570 dem Herzog von Teschen das Dorf Nikelsdorf und einen großen Stadtwald abzukaufen.
Die Reformation setzte sich in Bielitz recht schnell durch; auch die 1628 und 1654 durchgeführten Rekatholisierungen zeigten wenig Erfolg. Zwar wurden sämtliche Kirchen wieder katholisch, doch die Bielitzer besuchten sie nicht. Mit Unterstützung der evangelischen Herrschaft wurden in den Wäldern heimlich Gottesdienste abgehalten; in der Stadt bestanden an geheimen Orten evangelische Winkelschulen.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde der Ort von den Schweden geplündert und das Schloss niedergebrannt. Im 18. Jahrhundert entwickelte sich die Tuchweberei zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor der Stadt. Im Polnischen Thronfolgekrieg eroberten die Russen 1734 Bielitz, im Ersten Schlesischen Krieg, 1741 die Preußen. Diese verloren die Stadt nur ein Jahr später wieder an Österreich. Bielitz war die einzige evangelische Stadt in ganz Österreich.
1751 wurde die Minderstandesherrschaft Bielitz zur Freien Standesherrschaft, 1752 zum Fürstentum und 1754 durch Maria Theresia in ihrer Eigenschaft als Königin von Böhmen zum Herzogtum Bielitz erhoben.
Durch das 1781 von Kaiser Joseph II. erlassene Toleranzpatent entstanden 1782 in Bielitz wie auch in Biala evangelische Kirchgemeinden.
Um 1800 hatte Bielitz 4200 Einwohner und verschmolz mit Biala zu einem Ballungszentrum, das 1815 mit 8000 Einwohnern nach Troppau das zweitgrößte in Österreichisch-Oberschlesien war. Die Industrialisierung in beiden Städten schritt schnell voran. 1806 wurde die erste Wollspinnmaschine in Betrieb genommen und 1811 entstand die erste Textilfabrik, die nicht mehr dem Zunftzwang der Tuchmacher unterlag.
1808 und 1836 wüteten Brände in Bielitz und zerstörten den Ort zu großen Teilen.
1848 wurde der evangelische Pastor Karl Samuel Schneider in den Wiener Reichstag gewählt, der sich dort als der einzige protestantische Abgeordnete für die Rechte der Protestanten in der neuen Verfassung einsetzte.
Die evangelische Gemeinde Bielitz gründete bis 1881 zusammen mit der Stadt u. a. eine Realschule, ein Gymnasium und eine Ingenieurschule. Besondere Verdienste erwarb sich dabei der evangelische Superintendent Theodor Karl Haase, der auch Abgeordneter des Reichsrates war.
In dem 1867 gegründeten evangelischen Lehrerseminar lehrte Professor Karl Volkmar Stoy aus Heidelberg erstmals in Österreich die Herbartsche Pädagogik und bildete Lehrer aus dem ganzen Lande, von Kärnten bis zur Bukowina, aus. 1890 erhielt die Stadt ein deutsches Theater.
Bielitz war die Stadt der Wollindustrie in Schlesien geworden, aber auch der Textilmaschinenbau spielte eine gewichtige Rolle.
Nach 1900 waren in den Industriebetrieben von Bielitz 20.000 Arbeiter beschäftigt, die aber größtenteils in den Dörfern der deutschen Sprachinsel wohnten. Ungelernte Arbeiter kamen vielfach als Pendler aus den armen polnischen Beskidendörfern. Das hatte zur Folge, dass die Einwohnerzahl von Bielitz nur wenig stieg, während andere Nachbarstädte Oberschlesiens in dieser Zeit einen enormen Zuzug verzeichneten.
1910 lebten 17.970 Menschen in Bielitz, davon 15.144 Deutschsprachige (84,2 %). Ähnlich verhielt es sich in den umliegenden Dörfern: dort lebten 13.839 Einwohner, von denen 11.573 (83,6 %) deutschsprachig waren. Allgemein stieg die Prozentzahl der Deutschsprachigen im Bezirk Bielitz von 16,1 % im Jahr 1880 auf 21,5 % im Jahr 1910. Im Jahr 1910 war die Verteilung der Konfessionen in Bielitz wie folgt (hierbei wurden 598 nicht dauerhaft hier Wohnhafte mitgezählt): 10.278 Römische Katholiken (55,3 %), 4942 Lutheraner (26,6 %), 13 Reformierte (0,1 %), 3024 Juden (16,3 %) und 211 Andere (1,1 %). 7598 Personen waren in Bielitz selbst heimatberechtigt, 3497 Personen stammten aus anderen Orten Österreichisch-Schlesiens und 6875 aus anderen Gebieten der Monarchie.[2]
Bielitz wurde 1920 Bestandteil des wiedererrichteten Polen und nach der Volksabstimmung in Oberschlesien zusammen mit den Gebieten Ostoberschlesiens 1922 in der Autonomen Woiwodschaft Schlesien vereinigt. Die Stadt blieb auch innerhalb Polens mehrheitlich von Deutschen (Juden machten um 20 % der Bewohner aus und waren überwiegend deutschsprachig) bewohnt. Auch bedingt durch die 600-jährige Geschichte als deutsche Sprachinsel war die Abwanderung der deutschen Bevölkerung hier nur sehr gering. Das deutsche Lehrerseminar wurde nun auch zur Unterrichtsstätte deutschsprachiger Lehrer aus den ehemals preußischen oder russischen Teilen Polens.
Beim Überfall auf Polen wurde die Stadt am 3. September 1939 durch deutsche Truppen besetzt, wobei es zu keinen Gefechten kam. Aus dem polnischen Landkreis Bielsko und Teilen des Kreises Biala wurde völkerrechtswidrig der Landkreis Bielitz mit Bielitz als Sitzgemeinde gebildet, mit der am 1. Juli 1941 die Stadt Biala vereinigt wurde.
Am 13. und 14. September 1939 wurden durch die Einsatzgruppe I der SS unter der Führung von Bruno Streckenbach die Synagoge Bielitz und die Synagoge (Biala) gesprengt. Bis Ende November 1939 wurden die jüdischen Einwohner in Biala ghettoisiert und später zum Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Die meisten jüdischen Einwohner wurden bis 1944 umgebracht.
Am 11. Februar 1945 erreichte die Rote Armee Bielsko. Seit dem Zweiten Weltkrieg, der u. a. die Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa 1945–1950 zur Folge hatte (etwa 50 % der deutschen Bewohner flüchtete, danach wurden etwa 2400 Deutsche zwangsausgesiedelt),[3] gibt es keine deutschsprachige Bevölkerung in Bielitz mehr. Nur etwa 1600 Juden kehrten in die Stadt zurück. Aus der Sowjetunion deportierte Juden vergrößerten bis März 1951 ihre Anzahl auf 3366. Danach sank durch Auswanderung nach Israel ihre Zahl auf 469 im Jahr 1956, bis schließlich 1989 nur noch 50 verblieben.[4] Bis Juli 1947 wurde Bielitz mit 3684 polnischen Familien (21.290 Personen) als neuen Siedlern besiedelt – die zweitgrößte Zahl nach Kattowitz in den Grenzen der ehemaligen Woiwodschaft Schlesien.[5] In die benachbarten Dörfer kamen im Zuge der Zwangsumsiedlung von Polen aus den ehemaligen polnischen Ostgebieten 1944–1946 etwa 595 Familien (2225 Personen). Die unkontrollierte und ungezählte Umsiedlung machte in Bielitz weniger Probleme als in Biala, wo die „Repatriierung“ nicht vom Staat organisiert wurde.[6]
Biała
Bielsko-Biała
Bereits am 1. Juli 1941 wurden beide Orte zu einer Stadt zusammengelegt, was jedoch nach Kriegsende rückgängig gemacht wurde. In der Nachkriegszeit erfolgte ein Ausbau der Industrie und die Stadt vergrößerte sich weiter.
Am 1. Januar 1951 wurden beide Städte erneut zu einer Stadt Bielsko-Biała vereinigt, die der Woiwodschaft Katowice angehörte. 1961 lebten in der Doppelstadt 77.571 Einwohner. Zum 1. Januar 1969 wurden verschiedene Orte eingemeindet, sodass Bielsko-Biała 1970 105.700 Einwohner hatte und damit zu einer Großstadt geworden war. 1975 bis 1998 war die Stadt selbst Woiwodschaftshauptstadt. Die Verwaltungsreformen aus dem Jahr 1975 wurden von der Stadtbevölkerung weitgehend positiv aufgenommen. Für das Gebiet der Woiwodschaft wurde damals die Bezeichnung Podbeskidzie ([das Land] unterhalb der Beskiden) gebräuchlich, die die neue Identität des Gebiets in der Umgebung der Stadt Bielsko-Biała gegenüber Oberschlesien sowie Kleinpolen betonte.[7] Seit 1999 ist Bielsko-Biała Sitz des Powiats Bielski, während es selbst kreisfrei ist.
Etymologie des Namens Bielsko-Biała
Beide Namen der Orte Bielsko und Biała, aus dem Bielsko-Biała zusammengesetzt ist, leiten sich vom Namen des Flusses Biała (weiß[er Fluss]) ab, an den beide Orte grenzen. Der Name des Flusses ist abgeleitet vom weißen Grund (polnisch bielice).
Historische Ansichten
- Bielitz war ein bedeutendes Industriezentrum, Unternehmen wie die Erste österreichische Bürsten und Pinsel Fabrik Gebrüder Sennewaldt hatten ihren Sitz hier
- Bielsko im Jahr 1801
- Karte der Städte Bielitz und Biala 1855
- Bielsko im Jahr 1895
- Bahnhof im Jahr 1905
- Anfang der galizischen Reichsstraße an der Biała, Richtung Lemberg
- Theaterplatz um 1915
- Bielsko im Jahr 1920
Religion
Bielsko-Biała ist Amtssitz des Bischofs der Diözese Teschen der Evangelisch-Augsburgischen (d. h. lutherischen) Kirche in Polen.
Das Bistum Bielsko-Żywiec (deutsch Bielitz-Saybusch) der römisch-katholischen Kirche hat seinen Sitz in Bielsko-Biała (deutsch Bielitz). Es umfasst die Powiate Bielski, Cieszyński und Żywiecki in der südlichen Woiwodschaft Schlesien. Bischofskirchen (Kathedrale und Konkathedrale) befinden sich in Bielitz und Saybusch.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
In Bielsko-Biała befindet sich das Teatr Polski (dt. polnisches Theater), das 1890 als Deutsches Theater gegründet wurde. Zuvor bestand bereits ein deutschsprachiges Theater in Bielitz, das am 16. März 1857 im damaligen „Zunfthaus“ eröffnet wurde.[8]
Museen
Im historischen Sułkowski-Schloss befindet sich das historische Stadtmuseum Museum Bielsko-Biała. Weitere Museen sind das Museum der Technik und Textilindustrie und das Julian-Fałat-Museum.
Musik
Die Hardcore-Punk-Rock-Band eye for an eye wurde 1997 in Bielsko-Biała gegründet.
Bauwerke
- Sulkowski-Schloss mit Schlosskapelle und Museum Schloss Bielsko in Bielsko
- „Bielitzer Zion“ (Erlöserkirche und Lutherdenkmal am Lutherplatz, ehemalige evangelische Schulen, evangelisches Pfarrhaus und evangelischer Friedhof) in Bielsko
- Kathedrale St. Nikolaus in Bielsko
- Polnisches Theater (erbaut als Deutsches Theater 1890) in Bielitz
- Bahnhof in Bielsko
- Weberhaus in Bielsko
- Kirche Johannes der Täufer in Alt-Bielitz (westlich gelegener Stadtteil)
- Rathaus in Biała
- Lutherkirche in Biała
- Kirche der Göttlichen Vorsehung in Biała
- St.-Barbara-Kirche (Holzkirche) in Mikuszowice Krakowskie
- Seilbahn zur Szyndzielnia (Kamitzer Platte)
- Jüdischer Friedhof (Kulturdenkmal)
- Bolek-und-Lolek-Denkmal.
Sport
Von 1907 bis 1939 bestand der Fußballverein Bielitz-Bialaer Sportverein. Erfolgreichster Fußballverein ist heute der Verein Podbeskidzie Bielsko-Biała, der 2018/19 zweitklassig spielt und in fünf Spielzeiten in der Ekstraklasa antrat.
Verkehr
Durch das Stadtgebiet von Bielsko-Biała verlaufen mehrere überörtliche Straßen. Hierzu zählen die beiden um 2011 fertiggestellten Schnellstraßen S1 und S52.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Ernst Traugott von Kortum (1742–1811), Jurist, Autor, Beamter, Hofrat und Politiker
- Carl Samuel Schneider (1801–1882), evangelischer Pastor und Reichstagsabgeordneter in Wien[9]
- Adolph von Pratobevera (1806–1875), österreichischer Jurist[10]
- Alois Scholz (1821–1883), Direktor der Eisenwerke in Zöptau und Stefanau
- Carl Gustav Zipser (1822–1896), lutherischer Pfarrer und Superintendent
- Friedrich Gerhardt (1828–1921), Maler
- Georg Demski (1844–1918), österreichischer Architekt
- Albert Schickedanz (1846–1915), Architekt
- Josef Unger (1846–1922), Architekt
- Carl Josef Bayer (1847–1904), österreichischer Chemiker
- Johannes Volkelt (1848–1930), Philosoph und Professor
- Hugo von Seeliger (1849–1924), deutscher Astronom
- Heinrich Conried (Cohn) (1855–1909), Direktor der Metropolitan Opera in New York
- Vinzenz Freiherr von Fox (1859–1931), k.u.k. General
- Gerhard Seeliger (1860–1921), Historiker und Hochschullehrer
- Rudolf Dittrich (1861–1919), österreichischer Musiker und Hochschullehrer in Tokio
- Jan Kotrč (1862–1943), tschechischer Schachspieler, -komponist und -publizist
- Josef Strzygowski (1862–1941), Kunsthistoriker
- Fannie Bloomfield Zeisler (1863–1927), österreichisch-amerikanische Pianistin
- Arthur von Pongracz (1864–1942), österreichischer Dressurreiter
- Hans Zenker (1870–1932), Admiral
- Leo Nachtlicht (1872–1942), Architekt
- Selma Kurz (1874–1933), Opernsängerin
- Emil Schaeffer (1874–1944), österreichischer Kunsthistoriker, Publizist und Dramatiker
- Karl Fuchs (1876–unbekannt), Abgeordneter der deutschen Minderheit im Schlesischen Parlament
- Ludwig Wolff (1876–1956), Schriftsteller und Filmregisseur
- Reinhard Machold (1879–1961), österreichischer Politiker
- Artur Schnabel (1882–1951), österreichischer Pianist und Komponist
- Viktor Glondys (1882–1949), Bischof der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien
- Robert Lohan (1884–1953), österreichisch-amerikanischer Literaturhistoriker, Regisseur und Schriftsteller
- Rudolf Komorek (1890–1949), Salesianer Don Boscos und Missionar
- Franz Sauer (1894–1962), österr. Organist (Salzburger Domorganist) und Professor am Mozarteum
- Ralph Erwin (eigentlich Vogl, 1896–1943), Dichter und Komponist
- Hertha Karasek-Strzygowski (1896–1990), österreichisch-deutsche Künstlerin und Schriftstellerin
- Alfred Hetschko (1898–1967), deutsch-österreichischer Musikpädagoge, Dirigent und Komponist
- Irene Meyer-Hanno (1899–1983), Pianistin, Klavierlehrerin und Korrepetitorin am Theater
- Leopold Fischer (1901–1975), österreichischer Architekt
- Hugo Huppert (1902–1982), österreichischer Schriftsteller und Kommunist
- Walter Kuhn (1903–1983), deutscher Volkskundler und Siedlungshistoriker
- Paweł Finder (1904–1944), Kommunist
- Martin Kirchschlager (1910–1985), Pfarrer und Superintendent in der Steiermark
- Anton Spatschek (1910–1988), Schriftsteller[11]
- Kurt Attermann (1913–2002), Pathologe und Kinderarzt
- Karl Guttmann (1913–1995), Theaterregisseur, Schauspieler, Theaterproduzent
- Herfried Hoinkes (1916–1975), österreichischer Professor für Meteorologie
- Helga Freifrau von Heintze (1919–1996), österreichisch-deutsche Klassische Archäologin
- Izhak Naor-Lerner, Holocaust-Überlebender, Autor und Unternehmer
- Gerda Weissmann-Klein (* 1924), Holocaust-Überlebende
- Herwig Karzel (1925–2001), österreichischer evangelisch-lutherischer Theologe
- Hans von Keler (1925–2016), evangelischer Theologe (württembergischer Landesbischof)
- Roman Frister (1928–2015), polnisch-israelischer Journalist und Schriftsteller
- Viktor Siuda (1928–2019), Sportler und Unternehmer
- Hans A. Nikel (1930–2018), deutscher Verleger und Künstler
- Hans Oleak (1930–2018), deutscher Astrophysiker
- Shlomo Avineri (* 1933), israelischer Historiker und Politologe
- Jan Szarek (1936–2020), Lutherischer Theologe und Bischof der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen
- Peter Andraschke (1939–2020), deutscher Musikwissenschaftler
- Helmut Kajzar (1941–1982), polnischer Dramatiker und Theaterregisseur
- Annette Kammertöns (1941–2020), deutsche Politikwissenschaftlerin
- Horst Kubatschka (* 1941), Politiker (SPD), Mitglied des Deutschen Bundestags
- Gero Vogl (* 1941), österreichischer Physiker in München, Berlin und Wien
- Edward Fender (1942–2021), Rennrodler
- Dieter Boris (* 1943), deutscher Soziologe
- Urszula Dudziak (* 1943), polnische Jazzsängerin
- Bogusław Kierc (* 1943), Dichter, Schauspieler und Essayist
- Eduard Geyer (* 1944), deutscher Fußballtrainer und -spieler
- Bronisław Suchanek (* 1948), Jazzbassist
- Zbigniew Preisner (* 1955), polnischer Komponist
- Piotr Fijas (* 1958), Skispringer
- Zbigniew Malik (* 1962), Skispringer
- Małgorzata Handzlik (* 1965), Politikerin
- Ryszard Koziołek (* 1966), Literaturwissenschaftler und Literaturhistoriker
- Renata Przemyk (* 1966), Liedermacherin
- Dorota Kwaśny (* 1972), Skilangläuferin
- Katarzyna Gębala (* 1974), Skilangläuferin
- Stefan Hula (* 1986), Skispringer
- Katarzyna Kłys (* 1986), Judoka
- Aneta Sablik (* 1989), Sängerin und Gewinnerin der elften Staffel von DSDS
- Kasia Pietrzko (* 1994), Jazzmusikerin
- Justyna Iskrzycka (* 1997), Kanutin
- Kinga Rajda (* 2000), Skispringerin
Ehrenbürger
- Karl von Stremayr (1823–1904), Minister für Kultus und Unterricht im Zusammenhang mit der Gründung und Förderung der höheren Lehranstalt[12]
Politik
Stadtpräsidenten
An der Spitze der Stadtverwaltung steht ein Stadtpräsident, der von der Bevölkerung direkt gewählt wird. Von 2002 bis 2018 war dies Jacek Krywult.
Bei der Wahl 2018 trat Krywult nicht erneut als Stadtpräsident an, kandidierte aber mit seinem eigenen Wahlkomitee zum Stadtrat. Bei der Stadtpräsidentenwahl unterstützte er Jarosław Klimaszewski von Platforma Obywatelska.[13] Die Abstimmung brachte folgendes Ergebnis:[14]
- Jarosław Klimaszewski (Koalicja Obywatelska) 39,9 % der Stimmen
- Przemysław Drabek (Prawo i Sprawiedliwość) 32,7 % der Stimmen
- Janusz Okrzesik (Wahlkomitee „Okrzesik und Unabhängige Bielsko-Biała“) 23,0 % der Stimmen
- Jerzy Jachnik (Kukiz’15) 2,5 % der Stimmen
- Übrige 1,9 % der Stimmen
In der daraufhin nötigen Stichwahl setzte sich Klimaszewski mit 55,0 % der Stimmen gegen Drabek durch und wurde neuer Stadtpräsident.
Stadtrat
Der Stadtrat besteht aus 25 Mitgliedern und wird direkt gewählt. Die Stadtratswahl 2018 führte zu folgendem Ergebnis:[15]
- Prawo i Sprawiedliwość (PiS) 31,2 % der Stimmen, 10 Sitze
- Koalicja Obywatelska (KO) 26,7 % der Stimmen, 7 Sitze
- Wahlkomitee Jacek Krywult 19,2 % der Stimmen, 4 Sitze
- Wahlkomitee „Okrzesik und Unabhängige Bielsko-Biała“ 16,8 % der Stimmen, 4 Sitze
- Kukiz’15 3,2 % der Stimmen, kein Sitz
- Sojusz Lewicy Demokratycznej (SLD) / Lewica Razem (Razem) 2,4 % der Stimmen, kein Sitz
- Übrige 0,6 % der Stimmen, kein Sitz
Partnerstädte
- Akkon (Israel)
- Besançon (Frankreich)
- Berdjansk (Ukraine)
- Frýdek-Místek (Tschechien)
- Grand Rapids (Vereinigte Staaten von Amerika)
- Kirklees (Vereinigtes Königreich)
- Kragujevac (Serbien)
- Lilienthal (Deutschland, 2011 beendet)[16]
- Monreale (Italien)
- Rancagua (Chile)
- Shijiazhuang (China)
- Stadskanaal (Niederlande)
- Szolnok (Ungarn)
- Tienen (Belgien)
- Třinec (Tschechien)
- Wien-Donaustadt (dort seit 2019 der Bielsko-Biala-Weg)
- Wolfsburg (Deutschland)
- Žilina (Slowakei)
Gemeinde
Die Stadtgemeinde Bielsko-Biała umfasst ein Territorium von 124 km², auf dem 169.756 Einwohner (Stand 31. Dezember 2020) leben. Dazu zählen folgende Stadtteile (eingemeindete Dörfer):
- Schlesien: Bielsko (Bielitz O.S.), Komorowice Śląskie (Batzdorf), Stare Bielsko (Alt-Bielitz), Kamienica (Kamitz), Wapienica (Lobnitz), Aleksandrowice (Alexanderfeld), Mikuszowice Śląskie (Nickelsdorf), Olszówka Górna (Ober-Ohlisch), Olszówka Dolna (Nieder-Ohlisch).
- Galizien: Biała (Biala), Hałcnów (Alzen), Komorowice Krakowskie (Komorowitz), Mikuszowice Krakowskie (Nickelsdorf), Straconka (Dresseldorf), Lipnik (Kunzendorf), Leszczyny (Nussdorf).
Literatur
- Karl August Müller: Vaterländische Bilder, oder Geschichte und Beschreibung sämmtlicher Burgen und Ritterschlösser Schlesiens beider Antheile und der Grafschaft Glatz. Zweite Auflage, Glogau 1844, S. 191–193.
- Gerhard Wurbs: Die deutsche Sprachinsel Bielitz-Biala (Eckartschriften-Heft 79). Schutzverein Österreichische Landsmannschaft, Wien 1981.
- Idzi Panic (Red.): Bielsko-Biała. Monografia miasta. 2. Auflage. I. bis IV. Wydział Kultury i Sztuki Urzędu Miejskiego w Bielsku-Białej, Bielsko-Biała 2011, ISBN 978-83-60136-26-3 (polnisch).
Weblinks
- Webpräsenz der Stadt
- weitere Seite über die Stadt (polnisch und deutsch)
- Seite der Heimatgruppe (deutsch)
- Bielsko – Luftbilder
- Bielitz-Biala – Fotografie
Einzelnachweise
- Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.
- Ludwig Patryn: Die Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910 in Schlesien. Hrsg.: Landesstatistisches Amt des schlesischen Landesausschuses. Troppau 1912, S. 8–9 (Digitalisat).
- Monografia …, 2011, Band IV, S. 496.
- Monografia …, 2011, Band IV, S. 499–500.
- Monografia …, 2011, Band IV, S. 497.
- Monografia …, 2011, Band IV, S. 497.
- Monografia …, 2011, Band IV, S. 409.
- Bielitzer Wochenblatt Nr. 11 vom 21. März 1857
- aus Deutsche Biographie
- aus Deutsche Biographie
- aus Deutsche Biographie
- Hof- und Staats-Handbuch der Österreichisch-Ungarischen Monarchie für das Jahr 1894 nach amtlichen Quellen zusammengestellt. Hof- und Staatsdruckerei, 20 (1894), S. 398.
- „Jacek Krywult oddaje władzę! Rekomendacja dla Klimaszewskiego“, auf www.bielsko.biala.pl, abgerufen am 31. Juli 2020.
- Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission, abgerufen am 31. Juli 2020.
- Ergebnis auf der Seite der Wahlkommission, abgerufen am 31. Juli 2020.
- Die Freundschaft ist eingeschlafen Weser-Kurier.de, 19. Oktober 2011