Liste der Stolpersteine im Kölner Stadtteil Lindenthal

Die Liste d​er Stolpersteine i​m Kölner Stadtteil Lindenthal führt d​ie vom Künstler Gunter Demnig verlegten Stolpersteine i​m Kölner Stadtteil Lindenthal auf.

Die Liste d​er Stolpersteine beruht a​uf den Daten u​nd Recherchen d​es NS-Dokumentationszentrums d​er Stadt Köln, z​um Teil ergänzt u​m Informationen u​nd Anmerkungen a​us Wikipedia-Artikeln u​nd externen Quellen. Ziel d​es Kunstprojektes i​st es, biografische Details z​u den Personen, d​ie ihren (letzten) freiwillig gewählten Wohnsitz i​n Köln hatten, z​u dokumentieren, u​m damit i​hr Andenken z​u bewahren.

Anmerkung: Vielfach ist es jedoch nicht mehr möglich, eine lückenlose Darstellung ihres Lebens und ihres Leidensweges nachzuvollziehen. Insbesondere die Umstände ihres Todes können vielfach nicht mehr recherchiert werden. Offizielle Todesfallanzeigen aus den Ghettos, Haft-, Krankenanstalten sowie den Konzentrationslagern können oft Angaben enthalten, die die wahren Umstände des Todes verschleiern, werden aber unter der Beachtung dieses Umstandes mitdokumentiert.
Bild Name sowie Details zur Inschrift Adresse Zusätzliche Informationen

Hier wohnte
Josef Alexander (Jahrgang 1866)
Deportiert 1942
Tot am 27. Juli 1942
Bachemer Str. 95
(Standort)
Der Stolperstein erinnert an Josef Alexander, geboren am 21. September 1866 in Vallendar.

Josef Alexander war bis Ende der 1920er Jahre Besitzer eines Schuhladen in der Breite Straße 11. Seinen letzten Kölner Wohnsitz hatte er in der Bachemer Straße 95, wo sich bis zur Zwangsauflösung im März 1941 ein israelitischer Kindergarten befand und danach als sogenanntes „Ghettohaus“ genutzt wurde, in dem jüdische Einwohner Kölns in drangvoller Enge zusammen wohnen mussten. Mit dem ersten großen Transport III/1 vom Rheinland in das Ghetto Theresienstadt wurde Josef Alexander am 15. Juni 1942 deportiert.[1][2] Dort verstarb er kurze Zeit später am 27. Juli 1942.[3]

Hier wohnte
Laura Alsberg, geb. Oppenheim (Jahrgang 1861)
Deportiert 1942
Theresienstadt
 ???
Klosterstr. 17
(Standort)
Der Stolperstein erinnert an Laura Johanna Alsberg (geb. Oppenheim), geboren am 20. März 1861 in Köln.[4]

Laura Johanna Alsberg war die Ehefrau von Rudolf Alsberg (geb. am 22. Mai 1858; gest. am 13. März 1935 in Duisburg). Rudolf Alsberg war der Mitinhaber eines der größten Kaufhäuser in Duisburg (Gebr. Alsberg AG, Beeckstr. 41), das im Mai 1936 im Zuge der so genannten Arisierung in den Besitz der Helmut Horten AG überging. Das Ehepaar hatte drei Kinder: Hedwig, Änne und Albert. Ihr Mann liegt wurde auf dem Duisburger Waldfriedhof (Flur 7/B 7) begraben, wo auch für Laura Alsberg eine Begräbnisstätte reserviert wurde.[5] Mit dem Transport VII/2 wurde Laura Alsberg am 25. Juli 1942 ins Ghetto Theresienstadt deportiert,[6] wo sie am 6. Januar 1943 auf der Quarantänestation der sog. Jägerkaserne (Haus A II) verstarb.[7]

Hier wohnte
Hans Ballin (Jahrgang 1887)
Deportiert 1942
Łódź
Tot am 28. März 1942
Bachemer Str. 235
(Standort)
Der Stolperstein erinnert an Hans Ballin, geboren am 12. März 1887 in Bad Gandersheim.

Hans Ballin war das jüngste von sechs Kindern von Louis und Anna Ballin. Hans Ballin war Mitinhaber einer Konservendosenfabrik in Seesen und lebte seit 1935 in Köln. Er war seit dem 29. Dezember 1921 mit der Opernsängerin Albine Nagel (1884–1969) verheiratet. Im Kölner Adressbuch 1938 wird als seine Berufsbezeichnung Kaufmann angegeben. Nachdem er gezwungen wurde, sein Geschäft auszugeben, wurde er zu schwerer körperlicher Arbeit bei der Reichsbahn zwangsverpflichtet. Hans Ballin plante seine Emigration nach England. Um seine Frau nach seiner Flucht zu schützen, beantragte er Scheidung, die am 20. Mai 1939 ausgesprochen wurde. Hans Ballin musste die gemeinsame Wohnung verlassen und zog zu seine älteren Schwester Else Lippmann. Obwohl ein befreundetes Ehepaar in England für Hans Ballin gebürgt hatte und bereits ein Visum ausgestellt war, wurde seine Ausreise durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges verhindert. Am 22. Oktober 1941 wurde er mit dem ersten Kölner Transport (Nr. 8) ins Ghetto Litzmannstadt (Łódź) deportiert (Deportationsnr. 275). In der Transportliste wird für ihn 1941 nun die Berufsbezeichnung „Erdarbeiter“ angegeben. Für seine Deportation musste Hans Ballin 95,50 Mark bezahlen, wie in der Deportationsliste vermerkt wurde.[8] Albine Nagel und seine Schwester Else Lippman versuchten mit Hilfe von Paketen und Geldüberweisungen Hans Ballin ein Überleben im Ghetto zu ermöglichen. Er starb am 28. März 1942 in Litzmannstadt.[9][10]
Albine Nagel-Ballin erhielt wegen ihrer Ehe mit einem Juden Auftrittsverbot und wurde aus der Reichskulturkammer ausgeschlossen. Ihr Grabstein, auf dem sich auch eine Gedenkinschrift für ihren Ehemann befand, wurde im Jahre 2015 vom Städtischen Friedhof in Seesen entfernt und geschreddert.

Hier wohnte
Vera Bergmann, geb. König (Jahrgang 1878)
Interniert
Fort V Müngersdorf
Vor Deportation
Flucht in den Tod
23. Januar 1943
Gleueler Str. 113
(Standort)
Der am 5. Oktober 2020 verlegte Stolperstein erinnert an Vera Bergmann (geb. König), geboren 1878.

Hier wohnte
Elsa Buchholz, geb. Hellwitz (Jahrgang 1900)
Deportiert 1941
Łódź
Für tot erklärt
Theresienstr. 75
(Standort)
Der Stolperstein erinnert an Elsa Buchholz (geb. Hellwitz), geboren am 18. Oktober 1900 in Mönchengladbach.

Elsa Buchholz war mit dem Detmolder Lederhändler Julius Buchholz verheiratet. Das Ehepaar hatte zwei Söhne – Carl Helmut (geb. 1921) und Werner (geb. 1922). Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wollte die Familie ursprünglich nach Palästina auswandern, was jedoch nicht gelang. So versuchte sie in der Anonymität der Großstadt Köln den Repressalien zu entkommen. 1936 siedelte die Familie zusammen mit Matthias Buchholz nach Köln. Der Sohn Carl Helmut wanderte nach Amerika aus, während Sohn Werner 1938 über England nach Kanada flüchtete und später ein erfolgreicher Hardwareentwickler bei IBM wurde. Beide überlebten im Ausland.[11] Elsa Buchholz wurde zusammen mit ihrem Mann am 30. Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt deportiert (Nr. 300),[12][13] wo sich ihre Spur verliert.[14][15] Ihr Mann starb im Ghetto am 16. September 1942. Nach neueren Informationen, welche zum Zeitpunkt der Stolpersteinverlegung nicht bekannt waren, wurde Elsa Buchholz im Sommer 1944 von Litzmannstadt (Łódź) nach Kulmhof deportiert und dort ermordet.
Ein weiterer Stolperstein wurde für Elsa Buchholz in der Lothringer Str. 51 (Neustadt-Süd) verlegt. Hier findet sich auch ein Stolperstein für ihren Ehemann.

Hier wohnte
Laura Caspar, geb. Marcus (Jahrgang 1867)
Deportiert
Ermordet 1943 in Theresienstadt
Nidegger Str. 4
(Standort)
Der Stolperstein erinnert an Laura Caspar (Geb. Marcus), geboren am 16. Mai 1867 in Köln.

Die Witwe Laura Caspar war die Tochter von Levy und Johanna Caspar (Geb. Loewendahl). Laura Caspar wurde im Fort V Müngersdorf interniert und von dort aus am 1. August 1943 in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Dort ist sie am 1. Oktober 1943 gestorben.[16][17][18][19]

Hier wohnte
Fanny Dreyfuss, geb. Hirsch (Jahrgang 1871)
Deportiert 1942
Theresienstadt
Ermordet 29. Dezember 1942
Weyertal 88
(Verlegestelle
Ecke An St.Laurentius)

(Standort)
Der am 9. März 2015 verlegte Stolperstein erinnert an Fanny Dreyfuss (geb. Hirsch), geboren am 30. Juli 1871 in Dresden.

Die verwitwete Porzellanmalerin d​er Meißner Porzellanmanufaktur Fanny Dreyfuss wurde, nachdem s​ie ihre Wohnung i​m Salierring 48 verlassen musste, i​m Fort V Müngersdorf inhaftiert. Sie w​urde am 15. Juni 1942 d​em ersten großen Transport III/1 v​om Rheinland i​n das Ghetto Theresienstadt deportiert. Nach d​er Todesfallanzeige s​tarb sie a​m 29. Dezember 1942 i​m Block 808 d​es Ghettos a​n einem „Darmkatharr“.[20][21][22][23][2]

Hier wohnte
Dr. Fritz Dreyfuss (Jahrgang 1897)
Berufsverbot
Flucht 1933
Schweiz
Weyertal 88
(Verlegestelle:
Ecke An St.Laurentius)

(Standort)
Der am 9. März 2015 verlegte Stolperstein erinnert an Fritz Dreyfuss, geboren am 1. Dezember 1897 in Köln.

Fritz Dreyfuss w​ar der Sohn d​es Kaufmanns Wilhelm Dreyfuss u​nd seiner Frau Fanny. Im Ersten Weltkrieg meldete s​ich Fritz Dreyfuss t​rotz mehrfacher, schwerer Verwundung wieder freiwillig z​um Fronteinsatz u​nd wurde mehrfach ausgezeichnet.Trotz erheblicher gesundheitlicher Schäden, d​ie er während d​es Krieges erlitten hat, begann e​r das Studium d​er Rechtswissenschaften. Im Jahr 1923 l​egte er b​eim Oberlandesgericht Köln d​as Erste juristische Staatsexamen ab. Im Jahr 1930 bestand e​r die Zweite juristische Staatsprüfung u​nd heiratete Elisabeth Holz. Im selben Jahr w​ird der Sohn Hermann Wilfried geboren. Nach d​em Abschluss d​er Prüfungen g​ing Fritz Dreyfuss a​ls Gerichtsassessor a​ns Amtsgericht u​nd ab Oktober 1932 a​ns Landgericht Koblenz. Politisch engagierte e​r sich i​n der Deutschen Demokratischen Partei u​nd dem Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold.

1933 w​urde er a​m Amtsgericht Köln a​ls Assessor angestellt.[24] Während d​es Sturms d​er Nationalsozialisten a​uf das Kölner Amts- u​nd Landgericht a​m 31. März 1933 w​urde Dreyfuss m​it anderen jüdischen Juristen verhaftet u​nd auf e​inem offenen Müllwagen z​um Kölner Polizeipräsidium verbracht. Im Mai 1933 emigriert Fritz Dreyfuss zunächst o​hne seine Familie n​ach Straßburg u​nd bestreitet seinen Lebensunterhalt a​ls Gelegenheitsarbeiter i​n Frankreich. Am 31. August 1933 w​ird Fritz Dreyfuss v​om Preußischen Justizminister m​it sofortiger Wirkung w​egen „politischer Unzuverlässigkeit“ a​us dem Justizdienst entlassen. Im Januar 1939 w​urde seine Tochter Erika Sylvia geboren. Nach d​em Ausbruch d​es Zweiten Weltkrieges wurden d​ie deutschen Flüchtlinge i​n Frankreich verhaftet u​nd ins Fort Bonnel b​ei Langres verbracht. Zwei Monate später konnte e​r fliehen u​nd lebte b​is April 1943 m​it seiner Familie versteckt i​n Frankreich. Im April 1943 gelingt e​r Familie d​ie Flucht i​n die Schweiz, w​o sie b​is April 1944 i​n verschiedenen Lagern ausharren mussten. Nach seiner Freilassung studierte Dreyfuss a​n der Universität i​n Basel. Die Familie kehrte n​ach dem Ende d​es Krieges n​icht mehr n​ach Deutschland zurück. Bis z​u seinem Tod l​ebte Fritz Dreyfuss i​n Genf.[25][26]

Hier wohnte
Esther Düring, geb. Herschaff (Jahrgang 1890)
Deportiert
Ziel unbekannt
Nietzschestr. 6
(Standort)
Der Stolperstein erinnert an Esther Düring (geb. Herschaff), geboren am 9. August 1890 in Paris.

Esther Düring war die Ehefrau des Fabrikanten Leonhard Düring. Das Paar hatte zwei Kinder. Als sich die Lebensbedingungen für jüdische Bürger nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten zunehmend verschlechterten, flüchtete die Familie nach Holland und wohnte zunächst mit einer weiteren jüdischen Familie in Noorder Amstellaan 147 III in Amsterdam. Das Eigentum der Familie wurde in der nationalsozialistischen Lippmann, Rosenthal & Co. Sarphatistraat-Raubbank verwaltet, eingezogen und später verwertet.[27] Nach der Besetzung der Niederlande durch die deutsche Wehrmacht wurde Esther Düring verhaftet und ins KZ Bergen-Belsen verschleppt. Am 27. Januar 1944 wurde sie mit dem Transport XXIV/3 (Nr. 42) in das Ghetto Theresienstadt deportiert und von dort am 28. Oktober 1944 mit dem Transport Ev (Nr. 284) nach Auschwitz verbracht, wo sich ihre Spur verliert.[28][29]
Ein weiterer Stolperstein wurde für Esther Düring in der Büsdorfer Straße 2 (Müngersdorf) verlegt.

Hier wohnte
Leonhard Düring (Jahrgang 1889)
Deportiert
Auschwitz
Für tot erklärt
Nietzschestr. 6
(Standort)
Der Stolperstein erinnert an Leonhard Düring, geboren am 8. Juli 1889 in Köln.

Leonhard Düring war Mitbesitzer der Firma Adolf & Leonhard Düring, die Lötapparate, Heiz- und Kochapparate herstellte. Er war mit Esther Düring, geb. Herschaff verheiratet. Das Paar hatte zwei Kinder. Als sich die Lebensbedingungen für jüdische Bürger nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten zunehmend verschlechterten, flüchtete die Familie nach Holland und wohnte zunächst mit einer weiteren jüdischen Familie in Noorder Amstellaan 147 III in Amsterdam. Das Eigentum der Familie wurde in der nationalsozialistischen Lippmann, Rosenthal & Co. Sarphatistraat-Raubbank verwaltet, eingezogen und später verwertet.[30] Nach der Besetzung der Niederlande durch die deutsche Wehrmacht wurde Leonhard Düring verhaftet und ins KZ Bergen-Belsen verschleppt. Am 27. Januar 1944 wurde er mit dem Transport XXIV/3 (Nr. 41) in das Ghetto Theresienstadt deportiert und von dort am 28. September 1944 mit dem Transport Ek (Nr. 1507) nach Auschwitz verbracht, wo er am 30. September 1944 ermordet wurde.[31][32] Die drei Kinder der Familie, Rudy, Renée und Ellen, haben den Holocaust überlebt.
Ein weiterer Stolperstein wurde für Leonhard Düring in der Büsdorfer Straße 2 (Müngersdorf) verlegt.

Hier wohnte
Bernhard Elbert (Jahrgang 1893)
Deportiert 1941
Łódź
Tod am 10. Juni 1943
Bachemer Str. 10
(früher Haus-Nr. 28)
(Standort)
Der Stolperstein erinnert an Bernhard Elbert, geboren am 3. April 1883 in Köln.

Der Arbeiter Bernhard (Benno) Elbert w​urde gemeinsam m​it seiner Frau Elfriede u​nd der gemeinsamen Tochter Lieselotte a​m 30. Oktober 1941 m​it dem zweiten Kölner Deportationszug (16. Transport) i​n das Ghetto Litzmannstadt deportiert. Hier wohnten s​ie in d​er Sulzfelder St. 58/3. Am 10. Juni 1943 s​tarb Bernhard Elbert i​m Ghetto Litzmannstadt.[33][34][35][36][13]

Hier wohnte
Else Elbert, geb. Schönau (Jahrgang 1894)
Deportiert 1941
Łódź
Für tot erklärt
Bachemer Str. 10
(früher Haus-Nr. 28)
(Standort)
Der Stolperstein erinnert an Else (Elfriede) Elbert (geborene Schlönau), geboren am 27. Mai 1894 in Warmsen.

Die Hausfrau Else Elbert w​ar die Tochter v​on Moritz Schlönau u​nd seiner Frau Ester, geborene Simon. Else Elbert w​urde gemeinsam m​it ihrem Mann Benno u​nd der gemeinsamen Tochter Lieselotte a​m 30. Oktober 1941 m​it dem zweiten Kölner Deportationszug (16. Transport) i​n das Ghetto Litzmannstadt deportiert. Hier wohnten s​ie in d​er Sulzfelder St. 58/3. Am 5. Dezember 1943 s​tarb Else Elbert i​m Ghetto Litzmannstadt.[37][38][39][40][13]

Hier wohnte
Lieselotte Elbert (Jahrgang 1924)
Deportiert 1941
Łódź
Für tot erklärt
Bachemer Str. 10
(früher Haus-Nr. 28)
(Standort)
Der Stolperstein erinnert an Lieselotte Sophie Elbert, geboren am 28. Juli 1924 in Köln.

Die Schneiderin Lieselotte Elbert w​ar die Tochter v​on Bernhard Elbert u​nd seiner Frau Else, geborene Schlönau. Lieselotte Elbert w​urde gemeinsam m​it ihren Eltern a​m 30. Oktober 1941 m​it dem zweiten Kölner Deportationszug (16. Transport) i​n das Ghetto Litzmannstadt deportiert. Hier wohnten s​ie in d​er Sulzfelder St. 58/3. Am 23. Juni 1944 w​urde Lieselotte Elbert i​n das Vernichtungslager Kulmhof verbracht. Dort verliert s​ich ihre Spur.[41][42][43][44][13]

Hier wohnte
Willi Elsbach (Jahrgang 1884)
Deportiert 1941
Łódź / Litzmannstadt
Ermordet 3. April 1942
Haydnstr. 5
(Standort)
Der am 21. Oktober 2015 verlegte Stolperstein erinnert an Wilhelm (Willi) Elsbach, geboren am 8. Juni 1884 in Dortmund-Hoerde.

Der Kaufmann und Ingenieur Willi Elsbach war der Sohn von Levy Elsbach und seiner Frau Emilia, geborene Goldschmid. Willi Elsbach wurde am 30. Oktober 1941 mit dem zweiten Kölner Deportationszug (16. Transport) in das Ghetto Litzmannstadt deportiert, dort starb er am 3. April 1942. Seine Schwester Marta überlebte den Holocaust.[45][46][47][48][49][13]

Hier wohnte
Emma Feibelmann, geb. Löwenstein (Jahrgang 1883)
Flucht 1940
USA
Meister-Ekkehart-Str. 5
(Standort)
Der am 4. Oktober 2016 verlegte Stolperstein erinnert an Emma Feibelmann.
Hier wohnte
Ernst Feibelmann (Jahrgang 1917)
Flucht 1938
USA
Meister-Ekkehart-Str. 5
(Standort)
Der am 4. Oktober 2016 verlegte Stolperstein erinnert an Ernst Feibelmann.
Hier wohnte
Richard Feibelmann (Jahrgang 1880)
Flucht 1940
USA
Meister-Ekkehart-Str. 5
(Standort)
Der am 4. Oktober 2016 verlegte Stolperstein erinnert an Richard Feibelmann
Hier wohnte
Eugen Frank (Jahrgang 1885)
Deportiert 1943 Theresienstadt
Ermordet
Dürener Str. 211
(Standort)
Hier wohnte
Alexandra Franke, geb. Gutkind (Jahrgang 1863)
Deportiert 1942
Theresienstadt
Tod am 23. Februar 1944
Gleueler Str. 113
(Standort)
Der Stolperstein erinnert an Alexandra Franke (geborene Gutkind), geboren am 31. März 1863 in Berlin.[50]

Alexandra Franke wurde am 1. August 1943 mit dem Transport III/9 in das Ghetto Theresienstadt deportiert. In der Transportliste wurde Alexandra Franke als „verwitwet“ eingetragen.[51][52] Alexandra Franke starb am 23. Februar 1944 im Ghetto Theresienstadt.

Hier lehrte
Goswin Frenken (Jahrgang 1887)
Gestapohaft 1941
Tod 1944 im KZ Flossenbürg
Uni-Vorplatz
(Standort)
Der Stolperstein erinnert an Goswin Frenken, geboren am 2. August 1887 in Hottorf.

Goswin Frenken war Professor für Mittlere und Neuere Geschichte an der Universität zu Köln. Frenken studierte Germanistik in Bonn und Berlin. Im Ersten Weltkrieg geriet er in Französische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Freilassung setzte er seine akademische Laufbahn an der Universität zu Köln fort und wurde dort 1922 habilitiert und 1928 zum außerordentlichen Professor ernannt. Im Mai 1933 wurde Goswin Frenken Mitglied der NSDAP. Frenken galt als „leicht verschrobener, engagierter, unbürgerlicher Wissenschaftler“ und als „unpolitischer Eigenbrödler“. Bereits 1933 wurde Frenken wegen „abfälliger Äußerungen über Hitler“ denunziert. Im November 1934 wurde ihm dann der Lehrauftrag entzogen und 1935 nach einigen Führsprachen wieder erteilt. Nach weiteren kritischen Äußerungen über Hitler wurde Frenken von der Gestapo verhaftet und aus der Partei ausgeschlossen. 1936 wurde Frenken in einem Sondergerichtsverfahren freigesprochen jedoch wurde ihm die Lehrbefugnis entzogen. Nach weiteren kritischen Äußerungen wurde Goswin Frenken im April 1937 zu drei Monaten Gefängnis verurteilt und ihm wurde die Doktorwürde entzogen. 1941 kam Frenken in Gestapohaft und wurde im Juli 1944 im KZ Flossenbürg inhaftiert, wo er am 23. Januar 1945 verstarb oder ermordet wurde.[53][54][55]
Ein weiterer Stolperstein wurde vor seinem Wohnhaus Erftstraße 16 (Neustadt-Nord) verlegt.

Hier wohnte
Dora Gans, geb. Goldschmidt (Jahrgang 1876)
Deportiert 1942
Theresienstadt
Minsk
Ermordet
Uhlandstr. 72
(Standort)
Der Stolperstein erinnert an Dora Gans, geboren am 21. März 1876 in Brake.

Dora Gans, geborene Goldschmidt w​ar mit Emanuel Gans verheiratet. Gemeinsam wurden s​ie am 27. Juli 1942 m​it dem Transport III/2 i​n das Ghetto Theresienstadt deportiert. Von d​ort aus wurden s​ie am 19. September 1942 m​it dem Transport Bo i​n das Vernichtungslager Treblinka verbracht. Dort verliert s​ich ihre Spur.[56][57][58][59][60]

Hier wohnte
Emanuel Gans (Jahrgang 1866)
Deportiert 1942
Theresienstadt
Minsk
Ermordet
Uhlandstr. 72
(Standort)
Der Stolperstein erinnert an Emanuel Gans, geboren am 21. Dezember 1866 in Hörde.

Emanuel Gans w​ar mit Dora Gans, geborene Goldschmidt verheiratet. Gemeinsam wurden s​ie am 27. Juli 1942 m​it dem Transport III/2 i​n das Ghetto Theresienstadt deportiert. Von d​ort aus wurden s​ie am 19. September 1942 m​it dem Transport Bo i​n das Vernichtungslager Treblinka verbracht. Dort verliert s​ich ihre Spur.[61][62][63][64][60]

Hier wohnte und arbeitete
Else Gormanns, geb. Schallenberg (Jahrgang 1884)
Flucht 1934
Palästina
Uhlandstr. 50
(Standort)
Der am 5. Oktober 2020 verlegte Stolperstein erinnert an Else Gormanns (geb. Schallenberg), geboren 1884.
Hier wohnte
Paul Gormanns (Jahrgang 1919)
Flucht 1934
Palästina
Uhlandstr. 50
(Standort)
Der am 5. Oktober 2020 verlegte Stolperstein erinnert an Paul Gormanns, geboren 1919.
Hier wohnte
Willy Gormanns (Jahrgang 1910)
Flucht 1934
Palästina
Uhlandstr. 50
(Standort)
Der am 5. Oktober 2020 verlegte Stolperstein erinnert an Willy Gormanns, geboren 1910.

Hier wohnte
Hedwig Hammel, geb. Sander (Jahrgang 1872)
Freitod am 23. Januar 1943
Weyertal 57
(Standort)
Der Stolperstein erinnert an Hedwig Hammel, geboren am 3. Juni 1872 in Offenbach am Main.

Ihre Eltern w​aren Abraham u​nd Helene Sander geb. Löwenstein. Sie s​tarb am 23. Januar 1943 i​m Fort V Müngersdorf a​n einer Überdosis Schlaftabletten.[65] Im Fort V wurden Juden, d​ie man a​us ihren Wohnungen vertrieben hatte, zunächst i​n einem Barackenlager untergebracht, b​evor von d​ort aus d​ie Transporte i​n die Vernichtungslager erfolgten.

Hier wohnte
Leo Hammel (Jahrgang 1893)
Deportiert
Für tot erklärt
Weyertal 57
(Standort)
Hier wohnte
Emma Heymann, geb. Feith (Jahrgang 1872)
Flucht 1939 Holland
Interniert Westerbork
Deportiert 1943
Sobibor
Ermordet 23. Juli 1943
Kinkelstr. 9
(Standort)
Der am 11. September 2018 verlegte Stolperstein erinnert an Emma Heymann, geboren am 2. Mai 1872 in Siegburg.[66]

Emma Feith w​urde als drittes Kind d​es jüdischen Manufakturwaren- u​nd Fellhändlers Abraham Feith u​nd seiner Ehefrau Sibilla, geb. Mendel-Levinson, i​n Siegburg geboren. Ihre Mutter s​tarb 1876 a​n den Folgen e​iner Explosion.[67] Nach d​er Heirat m​it dem a​us Kamen stammenden Textilhändlers Max Heymann ließ s​ich die Familie i​n Köln nieder. Max Heymann w​ar Mitinhaber d​er Schneiderbedarfsgroßhandlung Betzinger & Heymann. Das Ehepaar h​atte drei Kinder: Margarete (geb. 1899); Fritz (geb. 1902) u​nd Sibilla Gertrud (geb. 1904). Max Heymann s​tarb am 10. Juli 1934 u​nd wurde a​uf dem Jüdischen Friedhof i​n Köln-Bocklemünd begraben. Emma Heymann emigrierte gemeinsam m​it ihrer jüngsten Tochter Trude i​m Mai 1939 i​n die Niederlande. Hier wohnte s​ie bis z​u ihrer Inhaftierung a​m 3. Dezember 1942 i​n Amsterdam, Van Tuyll v​an Serooskerkenweg 38.[68] Nach d​er Verhaftung w​urde sie i​ns Lager Westerbork verschleppt.[69] Am 20. Juli 1943 w​urde sie i​n das Vernichtungslager Sobibor deportiert, w​o sie direkt n​ach der Ankunft a​m 23. Juli 1943 ermordet wurde. Auf d​em jüdischen Friedhof i​n Köln-Bocklemünd erinnert e​ine Inschrift a​uf dem Grabstein i​hres Ehemanns u​nd ihrer Tochter Trude a​n das Schicksal v​on Emma Heymann.[70][71]

Hier wohnte
Fritz Heymann (Jahrgang 1902)
Flucht 1937
Palästina
Kinkelstr. 9
(Standort)
Der am 19. März 2019 verlegte Stolperstein erinnert an Fritz Heymann, geboren am 18. Mai 1902 in Köln.

Fritz Heymann w​urde als zweites Kind d​es jüdischen Kaufmanns Max Heymann u​nd seiner Ehefrau Emma geboren. Seine ältere Schwester w​ar die Keramikerin Margarete Heymann-Loebenstein.

Fritz Heymann arbeitete i​n Köln a​ls Prokurist. Ende d​er 1920er Jahre zählten zahlreiche Keramiker, u. a. Nora Herz z​u seinem Freundeskreis.[72] 1935 heiratete e​r die i​n Kassel geborene Rosa Edith Marks. 1936 w​urde der e​rste Sohn d​es Ehepaares i​n Köln geboren. Nach e​inem Besuch v​on Palästina entschied s​ich das Ehepaar 1937 z​ur Flucht. Der Sohn, d​er zunächst i​n Deutschland verblieben war, w​urde 1938 nachgeholt. In Tel Aviv kaufte Fritz Heymann e​ine Küchenofenfabrik. 1940 w​urde die gemeinsame Tochter Yael geboren. In d​er Folgezeit z​og die Familie n​ach Kefar-Ono (heute Kirjat Ono). 1945 k​am hier d​as dritte Kind, Tochter Ruth z​ur Welt. Fritz Heymann w​urde Miteigentümer e​ines Großhandels für Drogerie- u​nd Kosmetikprodukte. Er s​tarb am 20. Mai 1969 i​n Kirjat-Gat.[73]

Hier wohnte
Margarete Heymann, verw. Loebenstein, verh. Marks (Jahrgang 1899)
Flucht 1933
Dänemark
1936 England
Kinkelstr. 9
(Standort)
Der am 11. September 2018 verlegte Stolperstein erinnert an Margarete Heymann, geboren am 10. August 1899 in Köln.

Margarete Heymann wurde als erstes von drei Kindern des jüdischen Kaufmanns Max und seiner Ehefrau Emma Heymann geboren. Nach dem Schulabschluss studierte sie an der Kunstgewerbeschule Köln, der Kunstakademie Düsseldorf und ab 1920 am Bauhaus Weimar bei Johannes Itten und Gerhard Marcks. Am 4. August 1923 heiratete sie den Kaufmann Gustav Loebenstein und gründete im gleichen Jahr zusammen mit ihm und dessen Bruder Daniel Loebenstein die Haël-Werkstätten für Künstlerische Keramik in Marwitz (Brandenburg). Marianne Heymann-Loebenstein entwarf in den Haël-Werkstätten hochwertige Gebrauchskeramik und exportierte bis Anfang der 1930er Jahre ihre Entwürfe nach Europa und die USA. 1928 verunglückten ihr Ehemann und ihr Schwager bei einem Verkehrsunfall. Margarete Heymann-Loebenstein führte den Betrieb alleine weiter. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten war die jüdische Künstlerin aufgrund der zunehmenden Ausgrenzung jüdischer Mitbürger, der wirtschaftlich schwierigen Lage, in der sich die Keramikindustrie Anfang der 1930er Jahre befand und persönlicher Schicksalsschläge gezwungen, ihre Keramik-Werkstätten 1933 zu schließen und 1934 an den Generalsekretär des deutschen Handwerks, Heinrich Schild zu verkaufen. Grete Heymann-Loebenstein emigrierte am 30. Dezember 1936 über Amsterdam nach Großbritannien und erhielt im britischen Keramikzentrum Stoke-on-Trent eine Anstellung. Ende 1938 gründete sie mit Unterstützung ihres zweiten Ehemanns Harold Marks die Greta-Pottery. Es gelang ihr – auch aufgrund des Kriegsausbruchs – nicht mehr, an ihren Erfolg aus Deutschland anzuknüpfen. Am 11. November 1990 starb Margarete Heymann-Loebenstein-Marks in London. Der Nachlass der Künstlerin befindet sich zu großen Teilen im Jüdischen Museum in Berlin.[74][75][76]

Hier wohnte
Peter Michael Heymann, (Jahrgang 1936)
Flucht 1938
Palästina
Kinkelstr. 9
(Standort)
Der am 19. März 2019 verlegte Stolperstein erinnert an Peter Michael Heymann, geboren am 24. Juli 1936 in Köln.

Michael Heymann w​urde als erstes Kind d​es jüdischen Prokuristen Fritz Heymann u​nd seiner Ehefrau Edith geboren. Nachdem s​eine Eltern 1937 n​ach Palästina emigriert sind, b​lieb Michael Heymann zunächst b​ei den Verwandten seiner Mutter i​n Kassel. 1938 gelangte e​r über Umwege z​u seinen Eltern n​ach Tel Aviv. Michael Heymann studierte a​m Technion-Israel Institute o​f Technology i​n Haifa Chemieingenieurswissenschaften. 1962 schloss e​r das Studium m​it dem Diplom ab. 1965 promovierte e​r an d​er University o​f Oklahoma i​n Norman. In d​en folgenden z​wei Jahren bekleidete e​r eine Assistenzprofessur für Chemieingenieurswissenschaften i​n Norman. Von 1966 b​is 1968 w​ar er b​ei der Mobil Research a​nd Development Corporation i​n Princeton tätig. Von 1968 b​is 1970 leitete e​r die Abteilung für Chemische Verfahrenstechnik a​n der Ben-Gurion-Universität d​es Negev i​n Be’er Scheva. Seit 1970 w​ar er a​ls Professor a​m Technion-Israel Institute o​f Technology i​n Haifa beschäftigt, w​o er zeitweilig Vorsitzender d​er Fakultät für angewandte Mathematik u​nd der Fakultät für Elektrotechnik war. Michael Heymann forschte i​m Rahmen v​on Gastprofessuren u. a. a​n der Fakultät für Elektrotechnik d​er Universität o​f Toronto (1974/1975) u​nd am Zentrum für mathematische Systemtheorie d​er Universität v​on Florida, Gainesville (1975/76). Seine Forschungsschwerpunkte l​agen in dieser Zeit i​m Bereich Steuerungs- u​nd Systemtheorie. Von 1983 b​is 2005 arbeitete Michael Heymann für d​ie NASA u​nd seit 2009 beschäftigt e​r sich m​it der Thematik d​es Autonomen Fahrens a​ls Berater für General Motors.[77]

Hier wohnte
Rosa Edith Heymann, geb. Marks (Jahrgang 1910)
Flucht 1938
Palästina
Kinkelstr. 9
(Standort)
Der am 19. März 2019 verlegte Stolperstein erinnert an Rosa Edith Heymann, geboren am 18. Dezember 1910 in Kassel.

Edith Marks w​urde als zweites Kind d​es jüdischen Kaufmanns Arthur Marks u​nd seiner Ehefrau Johanna i​n Kassel geboren. Edith Marks begann Anfang d​er 1930er Jahre e​in Medizinstudium a​n der Universität Köln. Nach d​er Machtergreifung d​er Nationalsozialisten musste s​ie ihr Studium aufgeben. 1935 heiratete s​ie Fritz Heymann, i​m folgenden Jahr w​urde der e​rste Sohn Michael i​n Köln geboren. Obwohl Edith Heymann i​n die Vereinigten Staaten emigrieren wollte, folgte s​ie ihrem Mann n​ach Palästina. 1940 k​am ihre Tochter Yael z​ur Welt, fünf Jahre später w​urde Tochter Ruth geboren. Die Familie wohnte s​eit Beginn d​er 1940er Jahre i​n Kirjat Ono. Edith Heymann s​tarb im Alter v​on 98 Jahren a​m 19. September 2009 i​n Petach Tikwa.[73]

Hier wohnte
Sibilla Gertrud Heymann, (Jahrgang 1904)
Flucht 1939
Holland
versteckt gelebt
befreit
Kinkelstr. 9
(Standort)
Der am 19. März 2019 verlegte Stolperstein erinnert an Sibilla Gertrud Heymann, geboren am 2. Dezember 1904 in Köln.

Sibille Gertrud (Trude) Heymann w​urde 1904 a​ls jüngstes d​er drei Kinder d​es jüdischen Kaufmanns Max u​nd seiner Ehefrau Emma Heymann i​n Köln geboren.

Im Mai 1939 flüchtete Trude Heymann m​it ihrer Mutter n​ach Amsterdam. Sie arbeitete a​ls Lehrerin. In Amsterdam wohnte s​ie bis 1942 zusammen m​it ihrer Mutter, zunächst i​n der Beethovenstraat u​nd ab 1940 i​m Van Tuyll v​an Serooskerkenweg 38. Nach d​er Verhaftung u​nd Deportation i​hrer Mutter tauchte Trude Heymann u​nter und überlebte versteckt d​ie deutsche Besetzung. Am 17. Juni 1947 wanderte s​ie nach New York aus, kehrte jedoch a​m 26. November 1952 n​ach Amsterdam zurück. Im darauf folgenden Jahr kehrte Trude Heymann n​ach Köln zurück. Sie s​tarb 1975 i​n den Riehler Heimstätten.[78][73]

Hier wohnte
Margarete Hilgers (Jahrgang 1913)
Seit 1935 verschiedene Heilanstalten
'Verlegt' 12. Oktober 1943
Heilanstalt Hadamar
Ermordet 22. Oktober 1943
Franzstr. 52
(Standort)
Der am 21. Oktober 2015 verlegte Stolperstein erinnert an Margarete Hilgers, geboren am 18. März 1913 in Köln-Lindenthal.

Margarete Hilgers w​ar katholisch. Seit d​em 18. März 1935 w​ar sie Patientin d​er Anstalt für katholisch weibliche Epileptische z​u Immenrath. Später w​urde Margarete Hilgers Patientin d​er Heil- u​nd Pflegeanstalt Hausen. Über d​ie Durchgangsstation d​er Landes-Heil- u​nd Pflegeanstalt Eichberg w​urde sie schließlich, a​m 12. Oktober 1943, i​n die Tötungsanstalt Hadamar verlegt w​o sie a​m 22. Oktober 1943 ermordet wurde.

Der Stolperstein wurde gestiftet durch die Kollektensammlung der Kirchengemeinde der Johanneskirche (Köln-Sülz) vom 15. November 2015.[79]

Hier wohnte
David Ichenhäuser (Jahrgang 1854)
Deportiert 1942
Theresienstadt
Ermordet 9. August 1942
Aachener Str. 409
(Standort)
Der am 19. Mär 2019 verlegte Stolperstein erinnert an David Ichenhäuser, geboren am 24. September 1854 in Fürth.

David Ichenhäuser w​ar Sohn d​es Fürther Kaufmanns Jacob Ichenhäuser u​nd seiner Ehefrau Babette (geb. Ollesheuer).

1882 heiratete e​r die a​us Deutz stammende Emma Dülken. Das Ehepaar h​atte drei Söhne: Heinrich (geb. 1887, gefallen i​m I. Weltkrieg), Ernst (geb. 1889); Max (geb. 1992, Ehemann v​on Gertrud Moises, Tochter v​on Sigmund u​nd Martha Moises, Stolpersteine Aachener Str. 412). Im Februar 1928 s​tarb seine Ehefrau. Anfang d​er 1930er Jahre wohnte e​r mit seinem Sohn i​n derRoonstraße 61 u​nd war Mitinhaber d​er Holzhandlung Lenzen, Meyer & Cie. Kurz v​or der Deportation musste David Ichenhäuser s​eine Wohnung i​n der Aachener Straße 409 verlassen u​nd in e​in Ghettohaus i​n der Beethovenstraße 16 ziehen.

Von h​ier wurde d​er Witwer David Ichenhäuser a​m 27. Juli 1942 m​it dem Transport III/2 i​n das Ghetto Theresienstadt deportiert. In Theresienstadt w​urde er i​m Gebäude L211 untergebracht, w​o er a​m 9. August 1942 starb.[80][81][60][82]

Hier wohnte
Ernst Ichenhäuser (Jahrgang 1889)
Deportiert 1942
Auschwitz
Befreit
Aachener Str. 409
(Standort)
Der am 19. Mär 2019 verlegte Stolperstein erinnert an Ernst Ichenhäuser, geboren am 19. Oktober 1889.

Der 1889 i​n Köln geborene Ernst Ichenhäuser w​ar der zweite v​on drei Söhnen d​es jüdischen Kaufmanns David Ichenhäuser u​nd seiner Frau Emma, geb. Dülken. Ernst Ichenhäuser w​ar mit d​er aus Köln-Buchheim stammenden Ella Elsa Goldschmidt verheiratet. Ernst Ichenhäuser w​ar Mitinhaber d​er Firma A. H. Dülken u​nd der Holzhandlung Lenzen, Meyer & Cie.

1942 wurde Ernst Ichenhäuser deportiert und 1945 aus dem Vernichtungslager Auschwitz befreit. Seine Ehefrau wurde am 7. Dezember 1941 ins Ghetto Riga deportiert. Von hier aus wurde sie am 9. August 1944 ins KZ Stutthof verschleppt, wo sich ihre Spur verliert. Nach seiner Befreiung wanderte Ernst Ichenhäuser in die Vereinigten Staaten aus und starb hier am 7. Juli 1964.[83][84]

Hier wohnte
Ernst Jacob (Jahrgang 1900)
Deportiert 1941
Riga
Ermordet
Aachener Str. 399
(Standort)
Der am 6. Oktober 2020 neuverlegte Stolperstein[85] erinnert an Ernst Jacob, geboren 1900.
Hier wohnte
Lotte Julie Jacob, geb. Meyer (Jahrgang 1908)
Deportiert 1941
Riga
1944 Stutthof
Ermordet
Aachener Str. 399
(Standort)
Der am 6. Oktober 2020 neuverlegte Stolperstein[86] erinnert an Lotte Julie Jacob, geboren 1908.

Hier wohnte
Dr. Alfred Jacobsohn (Jahrgang 1890)
Deportiert
Sobibor
Für tot erklärt
Gleueler Str. 188
(Standort)
Der Stolperstein erinnert an Alfred Jacobsohn, geboren am 23. Juni 1890 in Hagen.

Alfred Jacobsohn war ein Oberlandesgerichtsrat. Er machte 1908 sein Abitur und studierte Rechtswissenschaften in Bonn, Berlin und Münster. Im Juni 1911 bestand er sein Referendarsexamen in Hamm und er promovierte im September 1915 in Erlangen. Im Ersten Weltkrieg leistete er Wehrdienst von Januar 1915 bis Dezember 1918 und wurde mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet. Das Große Staatsexamen legte Jacobsohn im Dezember 1918 ab und wurde zum Gerichtsassessor ernannt. Im Jahr 1921 war er als „ständiger Hilfsarbeiter“ gemeldet. Im November 1925 wurde er Amts- und Landgerichtsrat in Dortmund und 1931 Oberlandesgerichtsrat in Hamm. Als ehemaliger Frontkämpfer blieb Alfred Jacobsohn auch nach 1933 weiter im Amt, wurde aber nach der 1. Verordnung zum Reichsbürgergesetz zum 31. Dezember 1935 in den Ruhestand versetzt. Am 15. November 1938 wurde er verhaftet und in das KZ Dachau verschleppt. Dort war er bis zum 28. November 1938 inhaftiert. Nach der Freilassung lebte Alfred Jacobsohn in der Gleueler Straße 188 in Köln-Lindenthal und flüchtete am 11. Mai 1939 mit seiner Frau Louise (geb. Jacobsohn, 7. Juli 1899 in Goch) nach Hilversum (Niederlande), De Bazelstraat 15.[87] Nach der Besetzung der Niederlande wurde die Familie im März 1943 verhaftet und zunächst in das KZ Herzogenbusch verschleppt und am 31. März 1943 in das Durchgangslager Westerbork deportiert. Von dort wurde das Ehepaar Jacobsohn gemeinsam mit 2509 anderen Inhaftierten am 18. Mai 1943 in das Vernichtungslager Sobibor deportiert und dort ermordet.[88][89]

Hier wohnte
Carl Kahn (Jahrgang 1878)
Deportiert 1942
Richtung Osten
 ???
Für tot erklärt
Gleueler Str. 167
(Standort)
Hier wohnte
Julie Kahn, geb. Meyer (Jahrgang 1882)
Deportiert 1942
Minsk
Für tot erklärt
Gleueler Str. 167
(Standort)
Hier wohnte
Hermann Kahn (Jahrgang 1870)
Deportiert 1942
Theresienstadt
Bachemer Str. 95
(Standort)
Hier wohnte
Pauline Kahn, geb. Loeb (Jahrgang 1873)
Deportiert 1942
Theresienstadt
Tot am 8. Mai 1944
Bachemer Str. 95
(Standort)
Hier wohnte
Selma Katz (Jahrgang 1899)
Deportiert 1941
Łódź
Verschollen
Uhlandstr. 74
(Standort)
Der Stolperstein erinnert an Selma Katz, geboren am 19. Oktober 1899 in Brühl.

Die unverheiratete Selma Katz war die Tochter von Leopold Katz und seiner Frau Sophia, geborene Weiss. Selma Katz wurde am 30. Oktober 1941 mit dem zweiten Kölner Deportationszug (16. Transport) in das Ghetto Litzmannstadt deportiert. Von dort aus wurde sie am 3. Mai 1942 in das Vernichtungslager Kulmhof verbracht. Dort verliert sich ihre Spur.[90][91][92][93][13]

Hier wohnte
Bertha Kaufmann, geb. Kaufmann (Jahrgang 1869)
Flucht 1937
Holland
Interniert Westerbork
Tot 18. April 1943
Stadtwaldgürtel 65/67
(Standort)
Der am 11. März 2015 verlegte Stolperstein erinnert an Bertha Kaufmann, geboren am 8. April 1869 in Merzig.

Bertha Kaufmann war die Tochter eines „Handelsmannes“ aus dem saarländischen Merzig und war seit 1892 mit dem Textilfabrikanten Daniel Kaufmann verheiratet. Nach dem Tode Daniel Kaufmanns übernahm Bertha 1922 gemeinsam mit ihren Söhnen Fritz (Friedrich) und Ernst die Firma Rollmann & Rose (Trumpf-Strümpfe). Die Witwe Bertha Kaufmann emigrierte gemeinsam mit ihrem Sohn Ernst und seiner Familie 1937 nach Holland, während Sohn Fritz mit seiner Frau in die USA emigrieren konnte. Die Firma Rollmann & Rose blieb noch bis 1938 bestehen, wurde dann arisiert und besteht seit 1939 nicht mehr in Köln. 1942 war sie mit ihrer Familie in Naarden, in der Ostadelaan 39 gemeldet.[94] Später wurde Bertha Kaufmann im Durchgangslager Westerbork inhaftiert. Dort verstarb sie am 18. April 1943 an Entkräftung und wurde am 19. April eingeäschert. Die Urne mit ihrer Asche wurde auf dem jüdischen Friedhof in Diemen (Feld U, Reihe 3, Grab Nr. 3) bestattet.[95][96] 1948 ließen die überlebenden Angehörigen die Urne von Bertha Kaufmann in das Familiengrab auf dem jüdischen Friedhof Köln (Flur 1, Nr. 7) überführen.[97]

Hier wohnte
Ernst Kaufmann (Jahrgang 1898)
Flucht 1937 Holland
Interniert Westerbork
Deportiert
Theresienstadt
Ermordet 31. Januar 1945
Auschwitz
Stadtwaldgürtel 65/67
(Standort)
Der Stolperstein erinnert an Ernst Kaufmann, geboren am 26. Januar 1898 in Köln.

Ernst Kaufmann w​ar der Sohn v​on Daniel u​nd Bertha Kaufmann. Nach d​em Tode seines Vaters 1922 übernahm Ernst Kaufmann gemeinsam m​it seiner Mutter Bertha u​nd seinem Bruder Fritz (Friedrich) d​ie Leitung d​er 1869 v​on Abraham Rollmann u​nd Abraham Rose i​n Köln gegründeten Firma Rollmann & Rose (Trumpf-Strümpfe). Er w​ar mit Ruth Kaufmann-Neustadt verheiratet, gemeinsam hatten s​ie die Söhne Thomas u​nd Stephan. 1937 emigrierte e​r mit seiner Familie u​nd seiner Mutter i​n die Niederlande. Die Firma Rollmann & Rose b​lieb noch b​is 1938 bestehen, w​urde dann arisiert u​nd besteht s​eit 1939 n​icht mehr i​n Köln. 1942 w​ar er m​it seiner Familie i​n Naarden, i​n der Ostadelaan 39 gemeldet.[98] Nach Internierung i​m Durchgangslager Westerbork w​urde Ernst Kaufmann u​nd seine Familie a​m 5. April 1944 i​n das Ghetto Theresienstadt deportiert u​nd von d​ort aus a​m 18. Mai 1944 i​n das Vernichtungslager Auschwitz gebracht. Am 31. Januar 1945 w​urde Ernst Kaufmann für Tot erklärt.[97][99][100]

Seine Grabstätte befindet s​ich im Familiengrab d​er Familie Daniel Kaufmann a​uf dem Jüdischen Friedhof Köln-Bocklemünd.[101]

Hier wohnte
Friedrich Kaufmann (Jahrgang 1893)
Flucht 1938
Holland
USA
Stadtwaldgürtel 65/67
(Standort)
Der am 3. April 2017 verlegte Stolperstein erinnert an Friedrich Kaufmann, geboren am 18. Mai 1893.

Friedrich (auch Fritz) Kaufmann w​ar der Sohn v​on Daniel u​nd Bertha Kaufmann. Bertha u​nd ihre Söhne führten s​eit 1922 gemeinsam d​ie Firma Rollmann & Rose (Trumpf-Strümpfe). Friedrich Kaufmann w​ar mit Hildegard Warschauer verheiratet. Gemeinsam hatten s​ie einen Sohn u​nd eine Tochter. Sohn Walter konnten s​ie in d​ie Schweiz i​n Sicherheit bringen w​o er m​it 10 Jahren starb. Die Witwe Bertha Kaufmann emigrierte gemeinsam m​it ihrem Sohn Ernst u​nd seiner Familie 1937 n​ach Holland, während Sohn Friedrich m​it seiner Frau Hildegard i​n die USA emigrieren konnte. Die Firma Rollmann & Rose b​lieb noch b​is 1938 bestehen, w​urde dann arisiert u​nd besteht s​eit 1939 n​icht mehr i​n Köln. Friedrich (Fritz) Kaufmann s​tarb am 5. November 1959. Tochter Katherine l​ebt heute i​n New York.

Seine Grabstätte befindet s​ich im Familiengrab d​er Familie Daniel Kaufmann a​uf dem Jüdischen Friedhof Köln-Bocklemünd.[101]

Den Stolperstein stiftete e​ine 4. Klasse d​er Olympiaschule Köln-Widdersdorf.[102]

Hier wohnte
Hildegard Kaufmann, geb. Warschauer (Jahrgang 1900)
Flucht 1938
Holland
USA
Stadtwaldgürtel 65/67
(Standort)
Der am 3. April 2017 verlegte Stolperstein erinnert an Hildegard Kaufmann (Geb. Warschauer), geboren am 8. September 1900.

Hildegard Warschauer w​ar die Ehefrau v​on Friedrich (Fritz) Kaufmann. Gemeinsam hatten s​ie einen Sohn u​nd eine Tochter. Sohn Walter konnten s​ie in d​ie Schweiz i​n Sicherheit bringen w​o er m​it 10 Jahren starb. Hildegard u​nd Friedrich Kaufmann konnten 1938 i​n die USA emigrieren. Hildegard Kaufmann s​tarb am 10. Juli 1996 i​n New York. Tochter Katherine l​ebt heute i​n New York.

Ihre Grabstätte befindet s​ich im Familiengrab d​er Familie Daniel Kaufmann a​uf dem Jüdischen Friedhof Köln-Bocklemünd.[101]

Den Stolperstein stiftete e​ine 4. Klasse d​er Olympiaschule Köln-Widdersdorf.[102]

Hier wohnte
Ruth Kaufmann, geb. Neustadt (Jahrgang 1909)
Flucht 1937 Holland
Interniert Westerbork
Deportiert
Theresienstadt
Ermordet 31. Juli 1944
Auschwitz
Stadtwaldgürtel 65/67
(Standort)
Der Stolperstein erinnert an Ruth Kaufmann-Neustadt, geboren am 30. August 1909 in Berlin-Charlottenburg.

Ruth Neustadt w​ar mit Ernst Kaufmann verheiratet, gemeinsam hatten s​ie die Söhne Thomas u​nd Stephan. 1937 emigrierte s​ie mit i​hrer Familie i​n die Niederlande. 1942 w​ar sie m​it ihrer Familie i​n Naarden, i​n der Ostadelaan 39 gemeldet.[103] Nach d​er Verhaftung u​nd der Internierung i​m Durchgangslager Westerbork w​urde Ruth Kaufmann-Neustadt u​nd ihre Familie a​m 5. April 1944 i​n das Ghetto Theresienstadt deportiert u​nd von d​ort aus a​m 18. Mai 1944 i​n das Vernichtungslager Auschwitz gebracht. Dort s​tarb sie a​m 7. Juli 1944.[97][104][105]

Ihre Grabstätte befindet s​ich im Familiengrab d​er Familie Daniel Kaufmann a​uf dem Jüdischen Friedhof Köln-Bocklemünd.[101]

Hier wohnte
Stephan Kaufmann (Jahrgang 1934)
Flucht 1937 Holland
Interniert Westerbork
Deportiert
Theresienstadt
Ermordet 31. Juli 1944
Auschwitz
Stadtwaldgürtel 65/67
(Standort)
Der Stolperstein erinnert an Stephan Kaufmann, geboren am 7. Dezember 1934 in Chemnitz.

Stefan Kaufmann w​ar der Sohn v​on Ruth u​nd Ernst Kaufmann, gemeinsam m​it seinen Eltern emigrierte e​r am 27. April 1937 i​n die Niederlande. 1942 w​ar er m​it seinen Eltern i​n Naarden, i​n der Ostadelaan 39 gemeldet.[106] Nach Inhaftierung a​m 3. September 1942 i​m Durchgangslager Westerbork w​urde die Familie a​m 5. April 1944 i​n das Ghetto Theresienstadt deportiert u​nd von d​ort aus a​m 18. Mai 1944 i​n das Vernichtungslager Auschwitz gebracht. Dort s​tarb er a​m 7. Juli 1944.[97][107][108]

Seine Grabstätte befindet s​ich im Familiengrab d​er Familie Daniel Kaufmann a​uf dem Jüdischen Friedhof Köln-Bocklemünd.[101]

Hier wohnte
Thomas Kaufmann (Jahrgang 1933)
Flucht 1937 Holland
Interniert Westerbork
Deportiert
Theresienstadt
Ermordet 31. Juli 1944
Auschwitz
Stadtwaldgürtel 65/67
(Standort)
Der Stolperstein erinnert an Thomas Kaufmann, geboren am 20. August 1933 in Chemnitz.

Thomas Kaufmann w​ar der Sohn v​on Ruth u​nd Ernst Kaufmann, gemeinsam m​it seinen Eltern emigrierte e​r am 27. April 1937 i​n die Niederlande. 1942 w​ar er m​it seinen Eltern i​n Naarden, i​n der Ostadelaan 39 gemeldet.[109] Nach Inhaftierung a​m 3. September 1942 i​m Durchgangslager Westerbork w​urde die Familie a​m 5. April 1944 i​n das Ghetto Theresienstadt deportiert u​nd von d​ort aus a​m 18. Mai 1944 i​n das Vernichtungslager Auschwitz gebracht. Dort s​tarb er a​m 7. Juli 1944.[97][110][111]

Seine Grabstätte befindet s​ich im Familiengrab d​er Familie Daniel Kaufmann a​uf dem Jüdischen Friedhof Köln-Bocklemünd.[101]

Hier wohnte
Walter Kaufmann (Jahrgang 1927)
Flucht
Schweiz
Stadtwaldgürtel 65/67
(Standort)
Der am 3. April 2017 verlegte Stolperstein erinnert an Walter Kaufmann, geboren am 30. Mai 1927 in Köln.

Walter Kaufmann w​ar der Sohn v​on Friedrich u​nd Hildegard Kaufmann (Geb. Warschauer). Die Eltern konnten i​hn in d​ie Schweiz i​n Sicherheit bringen w​o er a​m 7. Februar 1938 starb.

Seine Grabstätte befindet s​ich im Familiengrab d​er Familie Daniel Kaufmann a​uf dem Jüdischen Friedhof Köln-Bocklemünd.[101]

Den Stolperstein stiftete e​ine 4. Klasse d​er Olympiaschule Köln-Widdersdorf.[102]

Hier wohnte
Josephine Klein, geb. Stratemeyer (Jahrgang 1872)
Seit 1930 verschiedene Heilanstalten
'Verlegt' 1942
Heilanstalt Hadamar
Ermordet 4. Oktober 1942
Uhlandstr. 76
(Standort)
Der am 21. Oktober 2015 verlegte Stolperstein erinnert an Josephine Klein (geb. Stratemeyer), geboren am 10. Mai 1872 in Köln.

Die Witwe Josephine Klein w​urde als Barbara Josephine Stratemeyer geboren u​nd war katholisch. Verheiratet w​ar mit d​em Dachdecker Peter Klein (geb. 1859; gest. 1907). Josephine Klein l​itt unter Epilepsie. Seit 1930 w​urde sie i​n verschiedenen Krankenanstalten behandelt. Zunächst i​n der Psychiatrie- u​nd Nervenklinik Lindenburg (heute Universitätsklinikum Köln), später w​urde sie i​n die „Heilanstalt“ Hadamar verlegt, d​ort wurde Josephine Klein a​m 4. Oktober 1942 ermordet.

Der Stolperstein wurde gestiftet durch die Kollektensammlung der Kirchengemeinde der Johanneskirche (Köln-Sülz) vom 15. November 2015.[79]

Hier wohnte
Leo Leeser (Jahrgang 1871)
Deportiert 1942
Theresienstadt
Ermordet 15. September 1942
Wittgensteinstr. 29
(Verlegestelle:
Wittgensteinstraße 29a)

(Standort)
Der Stolperstein erinnert an Leo Leeser, geboren am 1. Mai 1871 in Rosbach.

Der Installateur-Meister Leo Leeser war der Sohn von Philip Leeser und Regina Moser. Leo Leeser war verheiratet und Vater zweier Kinder. Auf behördliche Anweisung musste Leo Leeser seinen Betrieb zum Jahresende 1938 schließen. Um die „Judenvermögensabgabe“ begleichen zu können war er gezwungen seine Immobilie in der Remigiusstraße zum 31. Dezember 1938 zu verkaufen.[112] Am 15. Juni 1942 wurde Leo Leeser, gemeinsam mit seiner älteren Schwester Sara Herz (geboren 1865) dem ersten großen Transport III/1 vom Rheinland in das Ghetto Theresienstadt deportiert.[113][2] Dort war er im Gebäude L421 inhaftiert. Nach kurzer, schwerer Krankheit verstarb Leo Leeser am 15. September 1942 im Krankenzimmer des Gebäudes L 317 in Theresienstadt.[114][115] In der offiziellen Todesfallanzeige des Ghettos wurde als Todesursache „Herzschwäche“ angegeben.[116] Seine Schwester wurde vier Tage nach seinem Tod mit dem Transport Bo in das Vernichtungslager Treblinka deportiert, wo sich ihre Spur verliert.[117]

Hier wohnte
Bernd Julius Leffmann (Jahrgang 1924)
Flucht 1939 Holland
Interniert Westerbork
Deportiert 1943
Auschwitz
Ermordet 24. September 1942
Auschwitz
Gleueler Str. 192
(Standort)
Der Stolperstein erinnert an Bernd Julius Leffmann, geboren am 20. September 1924 in Berlin.

Bernd Julius Bill Israel Leffmann, genannt Bill, w​urde als Sohn v​on Robert u​nd Edith Leffmann geboren. Nachdem d​er Mutter d​ie Erlaubnis entzogen worden ist, i​n Berlin z​u praktizieren, siedelte d​ie Familie n​ach Köln über. Am 19. Januar 1939 emigrierte Bernd Julius Leffmann n​ach Holland. Hier besuchte e​r die 1934 gegründete Quäkerschule Eerde b​ei Ommen. Hier wurden parallel z​um normalen Schulbetrieb a​b 1939 v​or allem a​us Deutschland geflüchtete Jugendliche a​uf ein Landleben i​n Palästina vorbereitet. Am 1. September 1941 mussten d​ie jüdischen Kinder u​nd Jugendlichen d​as Schloss Eerde verlassen u​nd wurden fortan i​n einem Nebengebäude d​er Schule, d​em Haus „De Esch“, v​on jüdischen Lehrern unterrichtet, d​ie ebenfalls n​icht mehr i​m „arischen“ Teil d​er Schule verbleiben durften. Die Kinder u​nd Jugendlichen wurden a​m 10. April 1943 i​n das KZ Herzogenbusch verschleppt. Vom 24. Mai 1943 b​is zum 17. Juli 1943 w​ar er i​n Moerdijk, e​inem Außenlager d​es KZ Herzogenbusch interniert, b​evor er a​m 17. Juli 1943 i​n das Durchgangslager Westerbork deportiert wurde. Hier w​urde er n​ach Interventionen v​on ehemaligen Lehrern d​er Quäker-Schule i​n die sogenannte „Christenbaracke“ verlegt, i​n denen d​ie Häftlinge gegenüber d​en jüdischen Mitgefangenen einige kleine Privilegien besaßen. Aus Westerbork s​ind zahlreiche Briefe überliefert. Von Westerbork w​urde er a​m 21. September 1943 n​ach Auschwitz deportiert. Nach Angaben v​on engen Freunden verstarb e​r hier e​iner Lungenentzündung u​nd einer Gastroenteritis.[118][119][120]

Hier wohnte
Dr. Edith Leffmann, geb. Leffmann (Jahrgang 1894)
Flucht 1939
Belgien/Frankreich
Interniert Gurs
Tätig als Ärztin in der Résistance
Überlebt
Gleueler Str. 192
(Standort)
Der Stolperstein erinnert an Edith Leffmann, geboren am 22. Juli 1894 in Köln.

Edith Leffmann w​urde als Tochter begüterter jüdischer Fabrikanten i​n Köln geboren. Nach d​em Medizin-Studium i​n Bonn u​nd München u​nd der Promotion arbeitete s​ie zunächst a​m Berliner Kinderkrankenhaus, später praktizierte s​ie bis 1933 i​n Berlin i​n der eigenen Kinderarzt-Praxis. Nach d​er Machtübergabe a​n die Nationalsozialisten g​ing sie i​n ihre Heimatstadt u​nd praktizierte d​ort bis z​um Verbot 1937 a​ls Kinderärztin. Das Ehepaar Robert u​nd Edith Leffmann flüchtete a​m 17. April 1939 n​ach Brüssel. Nach d​em Tod i​hres Mannes i​m April 1940 emigrierte s​ie weiter n​ach Frankreich, w​o sie verhaftet u​nd im Camp d​e Gurs interniert wurde. Hier arbeitete s​ie als Häftlingsärztin. Nach i​hrer Flucht a​us dem Internierungslager schloss s​ie sich d​er Résistance an. Sie kehrte u​nter falschem Namen a​ls französische Fremdarbeiterin getarnt während d​es Krieges n​ach Deutschland zurück u​nd arbeitete d​ort im Untergrund. Nach d​em Krieg praktizierte s​ie als Ärztin i​n Ludwigshafen-Hemshof. Sie w​ar Mitbegründerin u​nd die e​rste Vorsitzende d​er Vereinigung d​er Verfolgten d​es Naziregimes (VVN) i​n Rheinland-Pfalz. Edith Leffmann s​tarb am 3. Februar 1984 i​n Mannheim.

Hier wohnte
Robert Leffmann (Jahrgang 1888)
Flucht 1939 Belgien
Tot 27. April 1940
Gleueler Str. 192
(Standort)
Hier wohnte
Gerda Lenneberg, geb. Herz (Jahrgang 1904)
Deportiert 1941
Łódź
Für tot erklärt
Frechener Str. 7
(Standort)
Hier wohnte
Rolf Ernst Lenneberg (Jahrgang 1930)
Deportiert 1941
Łódź
Verschollen
Frechener Str. 7
(Standort)
Hier wohnte
Margarethe Levenbach, geb. Salomon (Jahrgang 1890)
Deportiert 1941
Łódź/Auschwitz
 ???
Weyertal 127
(Standort)
Nach neueren Informationen, welche zum Zeitpunkt der Stolpersteinverlegung nicht bekannt waren, wurde Margarethe Levenbach im Mai 1942 von Litzmannstadt (Łódź) nach Kulmhof deportiert und dort ermordet.
Hier wohnte
Salomon Levenbach (Jahrgang 1880)
Deportiert 1941
Łódź
Auschwitz
 ???
Weyertal 127
(Standort)
Nach neueren Informationen, welche zum Zeitpunkt der Stolpersteinverlegung nicht bekannt waren, wurde Salomon Levenbach im Mai 1942 von Litzmannstadt (Łódź) nach Kulmhof deportiert und dort ermordet.
Hier wohnte
Adolf Levy (Jahrgang 1906)
Deportiert 1941
Łódź
Ermordet 1944
Sülzburgstr. 231
(Standort)
Hier wohnte
Erna Levy, geb. Meyer (Jahrgang 1909)
Deportiert 1941
Łódź
Ermordet
Sülzburgstr. 231
(Standort)
Nach neueren Informationen, welche zum Zeitpunkt der Stolpersteinverlegung nicht bekannt waren, wurde Erna Levy im Sommer 1944 von Litzmannstadt (Łódź) nach Kulmhof deportiert und dort ermordet.
Hier wohnte
Kurt Levy (Jahrgang 1928)
Deportiert 1941
Łódź
Ermordet 1944
Sülzburgstr. 231
(Standort)
Hier wohnte
Else Lippmann, geb. Ballin (Jahrgang 1877)
Verhaftet 1942
Gefängnis am Klingelpütz
Deportiert 1943
Ermordet in Auschwitz
Bachemer Str. 327
(Standort)
Der am 12. April 2016 verlegte Stolperstein erinnert an Else Lippmann (geb. Ballin), geboren am 27. November 1877 in Bad Gandersheim.[121]

Else Lippmann w​ar das dritte v​on sechs Kindern v​on Louis u​nd Anna Ballin.[122] Im Alter v​on 22 Jahren heiratete s​ie den Kaufmann Emil Lippmann. Die Familie ließ s​ich zunächst i​n der Kölner Altstadt, i​n der Nähe d​er Firma Daniel Lippmann nieder u​nd zog später n​ach Braunsfeld. Nach d​er Fertigstellung i​hres Hauses wohnte d​ie wohlhabende Familie i​n Köln-Lindenthal. Else Lippmann kümmerte s​ich intensiv u​m die Ausbildung i​hrer drei Töchter Eva, Gertrud u​nd Käthe.

Else Lippmann's jüngerer Bruder Hans Ballin, d​er mit d​er Sopranistin Albine Nagel verheiratet war, l​ebte ebenfalls i​n Köln. Beide Ehepaare w​aren eng befreundet.

Nach d​er Machtübernahme d​er Nationalsozialisten verschärften s​ich die Repressalien gegenüber d​er jüdischen Bevölkerung. Nach d​er Scheidung d​er Ehen i​hrer Tochter Eva Hesse s​owie ihres Bruders Hans Ballin v​on ihren arischen Ehepartnern 1938 bzw. 1939 z​ogen die älteste Tochter u​nd Hans Ballin i​n das Haus v​on Else u​nd Emil Lippmann. Nach d​em Tod v​om Emil Lippmann kümmerte s​ich Else Lippmann u​m den Verkauf d​es Nachlass, u​m ihr Überleben z​u sichern. Die bereits n​ach Amerika emigrierten Verwandten d​er Familie Ballin bemühten s​ich um Visas für Else u​nd Eva Lippmann s​owie Hans Ballin. Obwohl d​ie Visas i​m Sommer 1939 bereits vorlagen, verhinderte d​er Ausbruch d​es Zweiten Weltkrieges d​ie Ausreise. Hans Ballin w​urde 1940 i​ns Ghetto Litzmannstadt deportiert. Als 1942 Else Lippmann informiert wurde, d​ass auch s​ie deportiert werden sollte, tauchte s​ie mit Hilfe v​on Freunden i​n Wiesbaden unter. Ihre Tochter Eva versorgte s​ie mit Lebensmittelmarken. Die Gestapo verhaftete Else u​nd Eva Lippmann i​m September 1942 u​nd inhaftierte d​ie Frauen i​m Kölner Gefängnis Klingelpütz. Else Lippmann w​urde vermutlich Ende 1943 über Theresienstadt n​ach Auschwitz deportiert u​nd 1944 ermordet.[121][123]

Hier wohnte
Emil Lippmann (Jahrgang 1866)
Medizinische Behandlung verweigert
Tot 6. November 1938
Bachemer Str. 327
(Standort)
Der am 12. April 2016 verlegte Stolperstein erinnert an Emil (Emanuel) Lippmann, geboren am 20. Juni 1866 in Aachen.

Emil Lippman war der jüngste Sohn des jüdischen Kaufmanns David Kaufmann, der in Köln einen Kolonialwarengroßhandel betrieb, in dem auch der spätere Kölner Handelsunternehmer Cornelius Stüssgen ausgebildet wurde.[124] Nach der Schulzeit absolvierte Emil Lippmann eine Banklehre in Den Haag. Gemeinsam mit seinem älteren Bruder Ernst übernahm Emil Lippmann den Großhandel und baute ihn weiter aus. Die Firma D. Lippmann handelte mit Kaffee, Tee, Schokolade, Gewürze und Südfrüchte. Nach dem Ersten Weltkrieg eröffneten die Brüder Lippmann ein Filialnetz im südlichen Rheinland, im Westerwald, in Bonn und Köln. Am Kölner Hafen besaß die Firma Kaffeeröstereien. Emil Lippmann heiratete am 19. Mai 1900 Else Ballin. Das Ehepaar hatte drei Töchter (Eva, Gertrud und Käthe). Emil Lippmann gehörte zum Vorstand des Kölner Konservatorium und spielte in einem Kölner Orchester Cello. In seinem Haus fanden häufig Konzerte statt. Bei einer dieser Konzerte lernte die älteste Tochter den Cellisten Karl Hesse kennen, den sie 1924 heiratete.

Nach d​er Machtübernahme d​er Nationalsozialisten verschlechterte s​ich aufgrund v​on Boykottmaßnahmen g​egen jüdische Geschäfte d​ie wirtschaftliche Situation d​er Firma. Seine Tochter Gertrud wanderte 1935 m​it ihrem Mann n​ach Palästina aus, später gelang a​uch der jüngsten Tochter Käthe d​ie Flucht über Holland n​ach Amerika. Emil Lippmann u​nd nach seinem Tod s​eine Frau Else w​aren gezwungen, mehrere Grundstücke u​nter Wert z​u veräußern.[125][126][127]

Emil Lippmann s​tarb am 6. November 1938 i​n Köln i​m Alter v​on 72 Jahren.

Hier wohnte
Eva Lippmann, verh. Oswalt (Jahrgang 1902)
Verhaftet 1942
Gefängnis am Klingelpütz
Deportiert 1943
Ravensbrück
Todesmarsch
Überlebt
Bachemer Str. 327
(Standort)
Der am 12. April 2016 verlegte Stolperstein erinnert an Eva Lippmann, geboren am 2. April 1902 in Köln.

Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete Eva Lippmann als Dekorateurin und heiratete 1924 den Cellisten Karl Hesse. Die Ehe scheiterte Ende der 1930er Jahre und wurde 1938 geschieden. Im September 1942 wurde Eva Hesse gemeinsam mit ihrer Mutter verhaftet und in das Kölner Gefängnis Klingelpütz verschleppt. Anfang 1943 wurde sie in das Frauen-KZ Ravensbrück deportiert, wo sie bis zur Auflösung des Lagers im April 1945 Zwangsarbeit für Siemens & Halske leisten musste. Während eines Fliegerangriffs auf dem Todesmarsch konnte sie Ende April 1945 fliehen und wurde völlig entkräftet in ein Krankenhaus in Malchow gebracht. Nach dem Krieg musste sie erfahren, dass ihre einzige Tochter Heidemarie (geboren 1925) bei den Luftangriffen auf Dresden am 13./14. Februar ums Leben gekommen war. Im Jahr 1947 heiratete sie ihren Jugendfreund Heinz-Peter Guttsmann, der während des Krieges im Ghetto Theresienstadt inhaftiert war. Weil das jüdische Ehepaar für sich keine Zukunft im Nachkriegsdeutschland sah, emigrierten sie 1947 in die USA. Bei der Einbürgerung im Juni 1953 änderte sie ihren Namen in Eva Denise Guttsman Ostwalt. Bis ins hohe Alter kämpfte sie für eine Entschädigung für die Zwangsarbeit. Erst im Alter von 97 Jahren bekam sie 1999 eine Entschädigung vom Siemens Humanitarian Relief Fund for Forced Laborers zugesprochen. Im Jahr 1999 veröffentlichte die Publizistin Dagmar Schröder-Hildebrand die Lebenserinnerungen Eva Ostwalts und die im KZ Ravensbrück gesammelten, über 100 Kochrezepte von Häftlingen aus 15 Ländern, die sie während der Haft auf geschmuggelten Arbeitszetteln der Firma Siemens notierte.

Die Lebensgeschichte d​er damals 103-jährigen Eva Ostwalt w​urde 2008 v​on Michael Morton i​n dem Fernsehfilm Lust a​m Leben – Mit 103 i​n Amerika dokumentiert. Eva Ostwalt s​tarb am 13. Mai 2010 i​m Alter v​on 108 Jahren i​n Bethesda (Maryland).[128][129]

Hier wohnte
Dr. Paul Loewe (Jahrgang 1875)
Flucht in den Tod
1944
Sielsdorfer Str. 21
(Standort)
Der Stolperstein erinnert an Paul Loewe, geboren am 31. Oktober 1875 in Bockenheim, damals Kreis Hanau.

Loewe konvertierte vom jüdischen zum evangelischen Glauben. Zum Zeitpunkt seines Todes war er verwitwet und pensionierter Studienrat. Er starb am 3. Oktober 1944 im Alter von 68 Jahren an einer Schlafmittelvergiftung im Barackenlager in Köln-Müngersdorf.[130]

Hier wohnte
Martha Marx, geb. Mayer (Jahrgang 1891)
Deportiert 1943
Auschwitz
Ermordet Feb. 1943
Stadtwaldgürtel 6
(Standort)
Der am 4. Oktober 2016 verlegte Stolperstein erinnert an Martha Marx.
Hier wohnte
Rudolf Marx (Jahrgang 1884)
Deportiert 1943
Auschwitz
Ermordet Feb. 1943
Stadtwaldgürtel 6
(Standort)
Der am 4. Oktober 2016 verlegte Stolperstein erinnert an Rudolf Marx.
Hier wohnte
Friederike Matthaei, geb. de Wind (Jahrgang 1875)
Theresienstadt
Heinestr. 25
(Standort)
Der Stolperstein wurde von Unbekannt(en) entfernt.
Hier wohnte
Helene Mayer, geb. Stein (Jahrgang 1866)
Deportiert 1942
Theresienstadt
Ermordet 18. August 1942
Stadtwaldgürtel 6
(Standort)
Der am 4. Oktober 2016 verlegte Stolperstein erinnert an Helene Mayer.
Hier wohnte
Clara Meirowsky, geb. Wedel (Jahrgang 1873)
Flucht 1939
England
USA
Fürst-Pückler-Str. 42
(Standort)
Der am 4. Oktober 2016 verlegte Stolperstein erinnert an Clara Meirowsky, geboren 1873.

Clara Meirowsky (1873–1954) w​ar die Ehefrau v​on Emil Meirowsky u​nd die Mutter v​on Lisamaria (* 1904), Werner Leopold (* 1907) u​nd Arnold (* 1910). Nachdem i​hrem Mann 1933 d​ie Lehrbefugnis u​nd 1936 d​ie akademischen Titel entzogen wurden u​nd er 1938 gezwungen wurde, d​ie Praxis aufzugeben, emigrierte d​ie Familie 1939 n​ach England. Nach d​em Krieg erhielt d​ie Familie 1946 d​as Angebot, n​ach Köln zurückzukehren. Nachdem d​as Ehepaar erfahren hatte, d​ass ihre Tochter Lisamaria i​n Auschwitz ermordet wurde, weigerte s​ich Clara jemals wieder n​ach Deutschland z​u reisen. Am 2. Mai 1947 wanderte d​as Ehepaar m​it Sohn Arnold i​n die Vereinigten Staaten aus. Clara Meirowsky s​tarb 1954 i​n Davidson, Tennessee.

Hier wohnte
Dr. Lisamaria Meirowsky (Jahrgang 1904)
Flucht 1938 Holland
Interniert Westerbork
Deportiert 1942
Auschwitz
Ermordet 9. August 1942
Fürst-Pückler-Str. 42
(Standort)
Der Stolperstein erinnert an Lisamaria Meirowsky, geboren am 17. September 1904 in Grudziądz.

Lisamaria Meirowsky w​ar eine deutsche Ärztin. Sie konvertierte a​m 15. Oktober 1933 v​om Judentum z​um Katholizismus. 1933 flüchtete s​ie nach Rom u​nd wurde Schwester Maria Magdalena Dominika i​m III. Orden d​es hl. Dominikus. 1938 Flucht i​n die Niederlande. Am 2. August 1942 w​urde sie v​on der Gestapo verhaftet u​nd am 4. August 1942 i​n das Durchgangslager Westerbork deportiert. Von d​ort aus w​urde sie a​m 7. August 1942 i​n das KZ Auschwitz transportiert u​nd am 9. August 1942 umgebracht. Das Erzbistum Köln ernannte Lisamaria Meirowsky z​u einer Märtyrerin d​es Erzbistums Köln.[131]

Den Stolperstein stifteten Schülerinnen u​nd Schüler d​es Erzbischöflichen Irmgardis-Gymnasiums Köln.[132]

Hier wohnte
Dr. Emil Meirowsky (Jahrgang 1876)
Berufsverbot 1933
Flucht 1939
England
USA
Fürst-Pückler-Str. 42
(Standort)
Der am 11. März 2015 verlegte Stolperstein erinnert an Emil Meirowsky, geboren am 9. März 1876 in Guttstadt.

Emil Meirowsky promovierte 1901 n​ach seinem Medizinstudium i​n Berlin u​nd Königsberg. Er spezialisierte s​ich auf d​ie Dermatologie. 1921 w​urde er a​n der Universität z​u Köln habilitiert u​nd ein Jahr später z​um außerordentlichen Professor ernannt. Meirowsky w​ar Vorsitzender d​er Kölner Ärztekammer u​nd Mitglied d​er Deutschen Demokratischen Partei. 1933 erhielt e​r an d​er Kölner Universität Berufsverbot. 1939 emigrierte Emil Meirowsky m​it seiner Frau u​nd seinem Sohn Arnold n​ach England. Nach d​em Zweiten Weltkrieg 1947 wanderte e​r in d​ie Vereinigten Staaten aus. Sein überlebender Sohn Arnold w​urde in d​en Vereinigten Staaten e​in anerkannter Neurochirurg. Emil Meirowsky s​tarb 1960 i​n Nashville.

Hier wohnte
Albert Mendel (Jahrgang 1875)
Deportiert 1942
Theresienstadt
Ermordet 17. November 1942
Franzstr. 64
(Standort)
Hier wohnte
Dorothea Mendel, geb. Aronstein (Jahrgang 1884)
Deportiert 1942
Theresienstadt
Ermordet in Auschwitz
Franzstr. 64
(Standort)
Hier wohnte
Aron Adolf Mondschein (Jahrgang 1875)
Deportiert 1941
Riga
Ermordet
Krieler Str. 11
(Standort)
Hier wohnte
Mathilde Mondschein, geb. Sommer (Jahrgang 1884)
Deportiert 1941
Riga
Ermordet
Krieler Str. 11
(Standort)
Hier wohnte
Ernst Heinrich Mueller (Jahrgang 1875)
Deportiert
Ziel unbekannt
Verschollen
Weyertal 57
(Standort)
Ist entweder als Jude oder Angehöriger einer jüdischen Familie deportiert worden.

Hier wohnte
Käthe Niessen, geb. Leven (Jahrgang 1891)
Deportiert 1941
Łódź/Litzmannstadt
Ermordet Mai 1942
Chelmno/Kulmhof
Virchowstr. 10
(Standort)

Hier wohnte
Charlott Pincus (Jahrgang 1906)
Deportiert 1942
Theresienstadt
Izbica
Für tot erklärt
Lindenthalgürtel 11
(Standort)
Der Stolperstein erinnert an Charlotte Luise Pincus, geboren am 6. Januar 1906 in Köln.

Nach neueren Erkenntnissen w​urde Charlotte (nicht Charlott) Pincus n​icht nach Theresienstadt, sondern i​m Juni 1942 n​ach Sobibor transportiert.

Charlotte Pincus w​urde als älteste Tochter d​es aus Posen stammenden Augenarzt Friedrich Pincus u​nd seiner Frau Eugenie, geb. Rothschild i​n Köln geboren. In d​en 1930er Jahren arbeitete s​ie gemeinsam m​it ihrem Vater i​n seiner Praxis i​m Hohenzollernring 77 u​nd im Israelitischen Krankenhaus v​on Köln.[133] Am 15. Juni 1942 w​urde sie gemeinsam m​it über 300 Patienten a​us der Heil- u​nd Pflegeanstalt Bendorf-Sayn i​ns Vernichtungslager Sobibor transportiert. Hier verliert s​ich ihre Spur.[134]

Hier wohnte
Dr. Friedrich Pincus (Jahrgang 1871)
Deportiert 1942
Theresienstadt
Tot am 6. November 1943
Lindenthalgürtel 11
(Standort)
Der Stolperstein erinnert an Friedrich Pincus, geboren am 16. November 1871 in Posen.

Friedrich Pincus w​urde als drittes v​on vier Kindern d​es jüdischen Kaufmanns Ludwig Pincus u​nd seiner Frau Auguste Golda, geborene Czapski i​n Posen geboren. Nach seinem Medizinstudium u​nd der Promotion a​n der Friedrich-Schiller-Universität i​n Jena, g​ing Pincus n​ach Köln, u​m zunächst a​ls städtischer Armen-Augenarzt, a​b 1912 a​ls Leiter d​er Augenfachabteilung d​es Israelitischen Krankenhauses z​u arbeiten. Nach d​er Machtergreifung d​er Nationalsozialisten wurden d​ie Arbeitsmöglichkeiten für jüdische Ärzte zunehmend eingeschränkt, 1938 w​urde ihm d​ie Approbation entzogen. Friedrich Pincus w​urde am 27. Juni 1942 a​us dem Ghettohaus a​m Horst-Wessel-Platz (heute Rathenauplatz) gemeinsam m​it Seiner Ehefrau i​ns Ghetto Theresienstadt deportiert, w​o er a​m 6. November 1943 gestorben ist.[135][136][133]

Hier wohnte
Eugenie Pincus, geb. Rothschild (Jahrgang 1874)
Deportiert 1942
Theresienstadt
Tot im Dezember 1944
Lindenthalgürtel 11
(Standort)
Der Stolperstein erinnert an Eugenie Pincus (geb. Rothschild), geboren am 23. September 1874 in Trier.

Eugenie Rothschild w​urde 1874 a​ls Tochter d​es Justizrates Salomon Rothschild u​nd seiner Frau Hanna i​n Trier geboren. Nach d​er Heirat m​it dem Augenarzt Friedrich Pincus ließ s​ich das Ehepaar nieder. In Köln wurden d​ie Kinder Charlotte (geb. 1906) u​nd Ludwig Salomon (geb.1909) geboren.

Nach d​er Machtergreifung d​er Nationalsozialisten flüchtete d​er Sohn i​n die Niederlande, w​o er s​ich nach d​em Einmarsch d​er Wehrmacht 1940 d​as Leben nahm.

Eugenie Pincus wurde am 27. Juni 1942 aus dem Ghettohaus am Horst-Wessel-Platz (heute Rathenauplatz) gemeinsam mit ihrem Ehemann ins Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie am 21. Dezember 1944 gestorben ist. Die Tochter Charlotte wurde ebenfalls 1942 deportiert und im Vernichtungslager Sobibor ermordet.[137][136]

Hier wohnte
Hedwig Revesz, geb. Hlawatsch (Jahrgang 1881)
Deportiert 1941
Łódź-Kulmhof
Ermordet 12. September 1942
Kerpener Str. 9
(Standort)
Der Stolperstein erinnert an Hedwig Révész, (geb. Hlawatch), geboren am 2. März 1882 in Trautenau, Tschechoslowakei.

Hedwig Révész w​ar die Ehefrau v​on Moritz Révész, gemeinsam wurden s​ie 1941 n​ach Litzmannstadt deportiert u​nd 1942 i​m Vernichtungslager Kulmhof ermordet. Sohn Herbert überlebte d​en Holocaust.[138][139][140]

Hier wohnte
Moritz Revesz (Jahrgang 1878)
Deportiert 1941
Łódź-Kulmhof
Ermordet 12. September 1942
Kerpener Str. 9
(Standort)
Der Stolperstein erinnert an Moritz Révész geboren am 28. Februar 1878 in Ladmoc, Ungarn.

Der Straßenbahnfahrer bei der KVB Moritz Révész wurde 1941 gemeinsam mit seiner Frau Hedwig nach Litzmannstadt deportiert und 1942 im Vernichtungslager Kulmhof ermordet. Sohn Herbert überlebte den Holocaust[141][142][143].

Hier wohnte
Erich Sander (Jahrgang 1903)
Verhaftet 1934
Hochverrat
Tot 23. März 1944
Zuchthaus Siegburg
Dürener Str. 201
(Standort)
Der Stolperstein erinnert an Erich Sander, geboren am 22. Dezember 1903 in Linz.

Erich Friedrich August Sander w​ar ein deutscher Fotograf u​nd der Sohn v​on August Sander. Er w​urde am 11. September 1934 verhaftet u​nd 1935 w​egen seiner Widerstandstätigkeit für d​ie SAPD z​u einer langjährigen Zuchthausstrafe verurteilt u​nd dokumentierte a​ls Gefängnisfotograf i​m Zuchthaus Siegburg a​uf einzigartige Weise d​as Leben d​er Häftlinge während d​es NS-Regimes. Am 23. März 1944 s​tarb Erich Sander i​m Siegburger Krankenhaus, i​n das e​r am 22. März 1944 eingeliefert wurde, nachdem s​eine starken Leibschmerzen w​ohl tagelang ignoriert worden waren. Er h​atte nur n​och ein halbes Jahr b​is zu seiner Entlassung v​or sich.

Hier interniert
Nina Sawina (Jahrgang 1923)
Ukraine
1942 Zwangsarbeiterin
Verhaftet 1944
'Rassenschande'
1944 Arbeitsanstalt Brauweiler
Von Gestapo erschossen 14. Februar 1945
Immermannstr. 53
(Standort)
Der Stolperstein erinnert an Nina Sawina, geboren am 21. September 1923 in Stalino (heute Donezk), Ukraine.

Nina Sawina w​urde mit i​hrer jüngeren Schwester Lisa a​m 30. März 1942 a​ls Zwangsarbeiterin n​ach Deutschland verbracht. Hier arbeitete s​ie in e​iner Maschinenfabrik i​n Morsbach. Als einzige Zwangsarbeiterin m​it Deutsch-Kenntnissen versuchte s​ie sich b​ei der Lageraufsicht für s​ich und i​hre Leidensgenossinnen einzusetzen. Daraufhin w​urde ihr vorgeworfen, s​ich als „Rädelsführerin“ betätigt z​u haben u​nd sie w​urde am 28. Mai 1942 verhaftet u​nd von d​er Kölner Gestapo i​n ein Arbeitserziehungslager n​ach Köln gebracht. Nach i​hrer Entlassung arbeitete s​ie im Hotel Kölner Hof a​ls Zimmermädchen. Am 9. Juli 1942 zeigte i​hr Arbeitgeber s​ie wegen e​ines „intimen Verhältnisses“ z​u einem Kölner Bürger b​ei der Gestapo an. Nina Sawina tauchte zunächst unter, w​urde aber a​m 21. September 1944 erneut verhaftet u​nd im Kölner Gestapogefängnis festgehalten. Später w​urde sie a​n das Gestapokommando Kütter n​ach Brauweiler überstellt. Am 14. Februar 1945 w​urde sie v​on Walter Hirschfeld i​n der Nähe d​er anstaltseigenen Ziegelei i​n Brauweiler erschossen.[144]

Hier wohnte
Else Schallenberg, geb. Lewinsohn (Jahrgang 1890)
Flucht 1935
Palästina
Joseph-Stelzmann-Str. 62
(Standort)
Der am 5. Oktober 2020 verlegte Stolperstein erinnert an Else Schallenberg (geb. Lewinsohn), geboren 1890.
Hier wohnte
Ida Hannah Schallenberg (Jahrgang 1921)
Flucht 1935
Palästina
Joseph-Stelzmann-Str. 62
(Standort)
Der am 5. Oktober 2020 verlegte Stolperstein erinnert an Ida Hannah Schallenberg, geboren 1921.
Hier wohnte
Karl 'Kascha' Schallenberg (Jahrgang 1888)
Flucht 1935
Palästina
Joseph-Stelzmann-Str. 62
(Standort)
Der am 5. Oktober 2020 verlegte Stolperstein erinnert an Karl Schallenberg, geboren 1888.
Hier wohnte
Ruth Schallenberg (Jahrgang 1924)
Flucht 1935
Palästina
Joseph-Stelzmann-Str. 62
(Standort)
Der am 5. Oktober 2020 verlegte Stolperstein erinnert an Ruth Schallenberg, geboren 1924.

Hier lehrte
Benedikt Schmittmann (Jahrgang 1872)
Gestapohaft
Ermordet am 13. September 1939 im KZ Sachsenhausen
Uni-Vorplatz
(Standort)
Der Stolperstein erinnert an Benedikt Schmittmann, geboren am 4. August 1872 in Düsseldorf.

Benedikt Schmittmann war Hochschullehrer an der Universität zu Köln, Sozialwissenschaftler und Sozialpolitiker. Er stammt aus einer Kaufmannsfamilie und studierte Kulturwissenschaften in Rom, anschließend Rechtswissenschaften an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, an der Universität Leipzig und der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. 1897 promovierte er an der Universität Erlangen. 1903 heiratete Schmittmann die Kölnerin Helene („Ella“) Wahlen, eine Kusine Emma Weyers, der ersten Frau Konrad Adenauers. Benedikt Schmittmann engagierte sich in der Sozialarbeit, insbesondere der Invalidenversicherung und der Bekämpfung der Volkskrankheit Tuberkulose. 1919 wurde er Professor für Sozialwissenschaften an der Universität zu Köln. Nach der Machtergreifung wurde ihm vorgeworfen Konventikel abzuhalten um die Soziallehre der katholischen Kirche zu verbreiten. 1933 wurde er von der SA aus seiner Wohnung verschleppt, in Schutzhaft genommen und mit einem Lehrverbot belegt. Ihm wurde sowohl von den Nationalsozialisten als auch von seinem Freund Konrad Adenauer nahegelegt Deutschland zu verlassen doch Schmittmann blieb in Deutschland und lebte zurückgezogen in seinem Haus in Düsseldorf-Flehe. Am 1. September 1939 wurde er verhaftet und am 8. September 1939 in das KZ Sachsenhausen verbracht. Am 13. September 1939 wurde Schmittmann durch die SS zu Tode getreten. Seiner Witwe Ella Schmittmann gelang es, seinen Leichnam in einem Sarg nach Düsseldorf transportieren zu lassen, wo er auf dem Nordfriedhof bestattet werden konnte. Seine Kölner Kirchengemeinde ehrt ihn mit einer Gedenktafel und Statue in der Pfarrkirche St. Severin und die Stadt Köln ehrt ihn mit einer Figur an ihrem Rathausturm (Nr. 89). Seine Geburtsstadt Düsseldorf hat eine Straße nach ihm benannt.
Ein weiterer Stolperstein wurde vor seinem Wohnhaus am Sachsenring 26 (Neustadt-Süd) verlegt.

Heimbacher Straße 13 wohnte
Dr. Josef Siegfried (Jahrgang 1898)
Flucht 1934 Polen
1941 Ghetto Lublin
1942 Belzec
Ermordet
Heimbacher Str. 13
(Standort)
Der am 6. Oktober 2020 verlegte Stolperstein erinnert an Dr. Josef Siegfried, geboren 1898.
Heimbacher Straße 13 wohnte
Maria Siegfried, geb. Schwall; verh. Manheim (Jahrgang 1905)
Flucht 1934 Polen
Versteckt überlebt
Heimbacher Str. 13
(Standort)
Der am 6. Oktober 2020 verlegte Stolperstein erinnert an Maria Siegfried (geb. Schwall; verh. Manheim), geboren 1905.
Hier wohnte
Lina Silberbach, geb. Glaser (Jahrgang 1874)
Deportiert 1941
Łódź
Ermordet
Kringsweg 17
(Standort)
Nach neueren Informationen, welche zum Zeitpunkt der Stolpersteinverlegung nicht bekannt waren, wurde Lina Silberbach im Mai 1942 von Litzmannstadt (Łódź) nach Kulmhof deportiert und dort ermordet.
Hier wohnte
Carl L. Spier (Jahrgang 1900)
Flucht 1935 Belgien
1940 Frankreich
Interniert Drancy
Deportiert 1942
Auschwitz
Todesmarsch
Ermordet 1. Februar 1945
Gleueler Str. 163
(Standort)
Der am 18. April 2018 verlegte Stolperstein erinnert an Carl Ludwig Spier, geboren am 15. Dezember 1900 in Köln.[145]

Carl Ludwig Spier war der Sohn von Rudolf und Emma Spier, geb. Wannfried. Sein Vater war Teilhaber der lithografischen Anstalt Stollenwerk & Spier. 1906 verstarb sein Vater im Alter von 43 Jahren. Carl Ludwig Spier besuchte das Gymnasium Kreuzgasse und machte 1918 sein Notabitur am Städtischen Realgymnasium zu Cöln-Nippes. Während seines Studiums lernte er 1921 Hilde Wolff kennen. Der Vater von Hilde Wolff sprach sich zunächst gegen eine Verbindung seiner Tochter mit dem Studenten aus. Im Jahr 1926 wurde Carl L. Spier die Leitung der Schuhfabrik Lingel in Erfurt übertragen. Das Ehepaar ging 1927 nach Erfurt, wo auch die beiden Kinder Marianne (geboren 1930) und Rolf (geboren 1932) geboren wurden. Die Familie floh am 19. November 1935 nach Brüssel zu Hilde Spiers Halbbruder Ernst Wolff. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen wurde er am 11. Mai 1940 in Brüssel verhaftet und ins Gefängnis St. Gilles und anschließend in das Internierungslager Saint Cyprien verschleppt. Kurze Zeit später wurde auch seine Ehefrau mit den Kindern in Saint Cyprien interniert. In den nächsten zwei Jahren wurde die Familie in mehrere Lager in Südfrankreich verbracht. Im August 1942 flüchtete die Familie aus dem Internierungslager und wurde am 26. August 1942 in Cap d'Ail durch Polizisten des Vichy-Regimes verhaftet, aus Frankreich ausgewiesen und in das Sammellager Drancy verbracht. Zusammen mit seiner Frau wurde er am 2. September 1942 mit dem Transport Nr. 27 nach Auschwitz deportiert, die Kinder konnten mit Hilfe des italienischen Diplomaten Angelo Donati in Sicherheit gebracht werden. In Auschwitz wurde er zur Zwangsarbeit in einer Schuhfabrik gezwungen. Ende Januar 1945 wurde das KZ Auschwitz vor der heranrückenden Front aufgelöst und die verbliebenen Gefangenen auf Transporte in Konzentrationslager weiter im Westen geschickt. Auf dem Todesmarsch ins KZ Buchenwald starb Carl L. Spier am 1. Februar 1945. Seine überlebende Tochter Marianne Spier-Donati veröffentlichte 2001 gemeinsam mit Olga Tarcali ihre Lebenserinnerung Rückkehr nach Erfurt. Erinnerungen an eine zerstörte Jugend. Am 9. November 2009 wurde in Erfurt vor dem Haus der Familie, in der ehemaligen Friedrichstraße 1, die erste Denknadel, ein Mahnmal für die verschleppten und ermordeten jüdischen Mitbürger, errichtet.[146][147][148][149][150][151]

Dr. Hilde Spier, geb. Wolff (Jahrgang 1901)
Flucht 1935 Belgien
1940 Frankreich
Interniert Drancy
Deportiert 1942
Ermordet in Auschwitz
Gleueler Str. 163
(Standort)
Der am 18. April 2018 verlegte Stolperstein erinnert an Hilde Spier, geboren am 18. Juni 1901 in Köln.[152]

Hilde Wolff w​urde als Tochter v​on Bernhard u​nd Selma Wolff i​n Köln geboren. Hilde Wolff studierte Sprach- u​nd Literaturwissenschaften a​n der Universität z​u Köln u​nd promovierte i​m Jahr 1923 über d​ie Darstellung d​es Kindes i​m 18. Jahrhundert. Nach d​em Studium arbeitete Hilde Wolff a​ls Journalistin für Kölner Zeitungen u​nd als Redakteurin für d​ie Zeitschrift Mode u​nd Kunst. Nach d​er Hochzeit m​it Carl Ludwig Spier z​og das Ehepaar n​ach Erfurt. Am 19. November 1935 flüchtete d​ie Familie n​ach Brüssel. Nach d​er Verhaftung i​hres Ehemanns a​m 11. Mai 1940 flüchtete s​ie mit i​hren zwei Kindern (Marianne, geb. 1930 u​nd Rolf, geb. 1932) n​ach Frankreich. In Südfrankreich w​urde sie zunächst i​n verschiedenen Lagern interniert. 1942 k​am ihr Mann f​rei und d​ie Familie l​ebte kurzzeitig i​n Cap-d'Ail. Im Zuge d​er Razzien d​es Vichy-Regimes i​m August 1942 w​urde die Familie verhaftet u​nd in d​as Sammellager für Juden n​ach Nizza verschleppt. Hier trennten s​ich Carl u​nd Hilde Spier, a​uf Anraten e​ines Polizeibeamten, v​on den Kindern. Die Kinder Rolf u​nd Marianne wurden v​om italienischen Diplomaten Angelo Donati gerettet u​nd in e​inem italienischen Bergdorf versteckt. Das Ehepaar w​urde in d​as Sammellager Drancy verschleppt u​nd von d​ort am 2. September 1942 m​it dem Transport 27 n​ach Auschwitz deportiert. Da Hilde Spier i​m KZ Auschwitz n​icht registriert wurde, g​eht man d​avon aus, d​ass sie direkt n​ach Ankunft ermordet wurde.[153][154][155][156]

Hier wohnte
Bodo Heinz Spiegel (Jahrgang 1909)
Tot 1945 im KZ Buchenwald
Klosterstr. 90
(Standort)
Edith Stein (Jahrgang 1891)
1933–1938 im Karmel Köln
Flucht 1938
1938–1942 im Karmel Echt
Interniert Westerbork
Ermordet 9. August 1942 Auschwitz
Werthmannstr. 1
(Standort)
Der Stolperstein erinnert an Edith Stein, geboren am 12. Oktober 1891 in Breslau.

Edith Stein w​ar eine deutsche Philosophin u​nd Frauenrechtlerin jüdischer Herkunft, d​ie 1922 z​ur katholischen Kirche konvertierte u​nd 1933 Unbeschuhte Karmelitin wurde. Auf Druck d​es Naziregimes g​ab Edith Stein i​m April 1933 i​hr Lehramt i​n Münster auf. Um d​en Kölner Karmel z​u schützen übersiedelte Edith Stein 1938 m​it ihrer Schwester Rosa i​n den Karmel i​m niederländischen Echt. Edith u​nd Rosa Stein wurden a​m 2. August 1942 v​on der Gestapo verhaftet u​nd in d​as Durchgangslager Westerbork verbracht. Von d​ort wurden d​ie beiden Schwestern Stein a​m 7. August i​n das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert u​nd dort a​m 9. August 1942 i​n der Gaskammer ermordet. Edith Stein w​ird in d​er katholischen Kirche a​ls Heilige u​nd Märtyrin d​er Kirche verehrt. 1998 heiliggesprochen.

Hier lebte als Konventualin
Edith Stein (Jahrgang 1891)
Im Karmel 1933–1938
Flucht 1938
1938–1942 im Karmel Echt
Interniert Westerbork
Ermordet 9. August 1942 Auschwitz
Dürener Str. 89
(Standort)
Siehe oben (Hier lebte Edith Stein als Konventualin)
Hier getauft
24. Dezember 1936
Rosa Stein (Jahrgang 1883)
Flucht 1939
1939–1942 im Karmel Echt
Interniert Westerbork
Ermordet 9. August 1942 Auschwitz
Werthmannstr. 1
(Standort)
Der Stolperstein erinnert an Rosa Stein, geboren am 13. Dezember 1883 in Lublinitz/Oberschlesien.

Rosa Stein w​ar eine Schwester Karmelitin Teresia Benedicta v​om Kreuz (Edith Stein). Beeinflusst v​om Glauben i​hrer Schwester Edith suchte Rosa Stein d​en Kontakt z​ur katholischen Kirche. Mit Rücksicht a​uf die Gefühle i​hrer Mutter wartete Rosa zunächst n​och mit d​er Taufe. Nach d​em Tod d​er Mutter 1936 w​urde Rosa Stein a​m 24. Dezember 1936 i​n Köln-Hohenlind getauft. Rosa folgte i​hrer Schwester 1939 i​ns Karmel Echt. Beide Schwestern s​owie Lisamaria Meirowsky wurden a​m 2. August 1942 v​on der Gestapo verhaftet u​nd über d​as Durchgangslager Amersfoort i​n das Durchgangslager Westerbork verbracht. Am 7. August wurden b​eide Schwestern i​n das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert u​nd dort a​m 9. August 1942 i​n der Gaskammer ermordet.

Hier wohnte
Felix Stock (Jahrgang 1912)
Deportiert 1941
Łódź / Litzmannstadt
Ermordet Mai 1942
Chelmno / Kulmhof
Klosterstr. 43
(Standort)
Der am 6. Oktober 2020 verlegte Stolperstein erinnert an Felix Stock, geboren 1912.
Hier wohnte
Irma Stock, geb. Löwenbach (Jahrgang 1918)
Deportiert 1941
Łódź / Litzmannstadt
Ermordet Mai 1942
Chelmno / Kulmhof
Klosterstr. 43
(Standort)
Der am 6. Oktober 2020 verlegte Stolperstein erinnert an Irma Stock (geb. Löwenbach), geboren 1918.
Hier wohnte
Jakob Stock (Jahrgang 1869)
Deportiert 1942
Theresienstadt
Ermordet September 1942
Treblinka
Klosterstr. 43
(Standort)
Der am 6. Oktober 2020 verlegte Stolperstein erinnert an Jakob Stock, geboren 1869.
Hier wohnte
Klara Stock, geb. Hertz (Jahrgang 1906)
Deportiert 1942
Maly Trostinec
Ermordet 24. Juli 1942
Klosterstr. 43
(Standort)
Der am 6. Oktober 2020 verlegte Stolperstein erinnert an Klara Stock (geb. Hertz), geboren 1906.
Hier wohnte
Rosalia Stock, geb. Schwarz (Jahrgang 1872)
Deportiert 1942
Theresienstadt
Ermordet September 1942
Treblinka
Klosterstr. 43
(Standort)
Der am 6. Oktober 2020 verlegte Stolperstein erinnert an Rosalia Stock (geb. Schwarz), geboren 1872.
Hier wohnte
Salli Stock (Jahrgang 1901)
Deportiert 1942
Maly Trostinec
Ermordet 24. Juli 1942
Klosterstr. 43
(Standort)
Der am 6. Oktober 2020 verlegte Stolperstein erinnert an Salli Stock, geboren 1901.
Hier wohnte
Eugen Strauss (Jahrgang unbekannt)
Ermordet als Geissel in Strassbourg
Theresienstr. 19
(Standort)
Der Stolperstein erinnert an Eugen Strauss.

Eugen Strauss leitete b​is 1928 m​it Sally Strauss d​ie Grafschafter Weinbrennerei, a​b 1928 übernahm e​r mit Karl Strauss d​ie Leitung d​er Firma, d​ie bereits 1926 e​ine Fließbandanlage z​um Flaschenreinigen, Etikettieren, Verkorken u​nd Abfüllen einsetzte. Die Grafschafter Weinbrennerei h​atte ihren Sitz i​n der Kölner Altstadt, i​m Klapperhof 15.

Hier wohnte
Hedwig Henriette Strauss, geb. Ditisheim (Jahrgang 1894)
Deportiert 1943
Ermordet 1943 in Sobibor
Theresienstr. 19
(Standort)
Der Stolperstein erinnert an Hedwig Henriette (Heddy) Strauss, geboren am 20. Dezember 1894 in Binningen (Basel, Schweiz).

Hedwig Ditisheim w​urde als erstes v​on drei Kindern d​es Arztes Max Ditisheim u​nd Gimmi Herrmann geboren. Am 4. Januar 1918 heiratete s​ie in Basel d​en promovierten Chemiker Max Jalon. Nach seinem Tod (1923) heiratete s​ie im Jahr 1927 d​en Fabrikanten d​er Grafschafter Weinbrennerei Karl Strauss.

1938 emigrierte sie nach Amsterdam. Am 13. Juli 1943 wurde Hedwig Henriette Strauss gemeinsam mit 1987 anderen jüdischen Mitbürgern von Westerbork nach Sobibor deportiert und dort unmittelbar nach der Ankunft im Rahmen der Aktion Reinhard ermordet. Aus diesem Transport überlebte keiner der Deportierten.[157][158][159]

Hier wohnte
Alexander Weinberg (Jahrgang 1921)
Flucht 1939
Mit Hilfe
England
Aachener Str. 399
(Standort)
Der am 6. Oktober 2020 verlegte Stolperstein erinnert an Alexander Weinberg, geboren 1921.
Hier wohnte
Alfred Weinberg (Jahrgang 1923)
Kindertransport 1939
England
1940 Australien
1943 Palästina
Aachener Str. 399
(Standort)
Der am 6. Oktober 2020 verlegte Stolperstein erinnert an Alfred Weinberg, geboren 1923.
Hier wohnte
Ernst Weinberg (Jahrgang 1887)
Deportiert 1941
Łódź / Litzmannstadt
Ermordet Mai 1942
Chlemno / Kulmhof
Aachener Str. 399
(Standort)
Der am 6. Oktober 2020 neuverlegte Stolperstein[160] erinnert an Ernst Weinberg, geboren 1887.

Den Stolperstein für Ernst Weinberg stifteten Schülerinnen u​nd Schüler d​es Georg-Büchner-Gymnasiums Köln-Weiden.[161]

Hier wohnte
Johanna Weinberg, geb. Rosenberg (Jahrgang 1894)
Deportiert 1941
Łódź / Litzmannstadt
Ermordet Mai 1942
Chelmno / Kulmhof
Aachener Str. 399
(Standort)
Der am 6. Oktober 2020 neuverlegte Stolperstein[162] erinnert an Johanna Weinberg (geb. Rosenberg), geboren 1894.

Den Stolperstein für Johanna Weinberg stifteten Schülerinnen u​nd Schüler d​es Georg-Büchner-Gymnasiums Köln-Weiden.[161]

Hier wohnte
Otto Weinberg (Jahrgang 1924)
Kindertransport 1939
England
Aachener Str. 399
(Standort)
Der am 6. Oktober 2020 verlegte Stolperstein erinnert an Otto Weinberg, geboren 1924.
Hier wohnte
Alice Wihl, geb. Rey
Schicksal unbekannt
Meister-Ekkehart-Str. 5
(Standort)
Der am 4. Oktober 2016 verlegte Stolperstein erinnert an Alice Jeanne Wihl, geborene Rey.

Sie heiratete a​m 21. Januar 1909 i​n Paris Georg Wihl. Sie überlebte Ihren 1955 verstorbenen Ehemann.[163]

Hier wohnte
Georg Wihl (Jahrgang 1885)
Schicksal unbekannt
Meister-Ekkehart-Str. 5
(Standort)
Der am 4. Oktober 2016 verlegte Stolperstein erinnert an Georg Wihl.

Georg Wihl w​urde am 31. Dezember 1885 i​n Köln geboren. Am 21. Januar 1909 heiratete e​r in Paris Alice Jeanne Rey. Nach d​em Zweiten Weltkrieg arbeitete e​r als Handelsvertreter. Er verstarb a​m 29. November 1955 i​m Alter v​on 69 Jahren i​n seiner Wohnung i​n Köln-Marienburg.[163]

Hier wohnte
Emilie Wolff, geb. Heymann (Jahrgang 1879)
Deportiert 1942
Theresienstadt
Auschwitz
Für tot erklärt
Theresienstr. 59
(Standort)
Der Stolperstein erinnert an Emilie Wolf (geborene Heymann), geboren am 18. September 1879 in Ahrweiler.

Emilie Wolf (auch Emilie Wolff) w​ar die Tochter d​es Weinhändlers Friedrich Wilhelm Heymann u​nd seiner Frau Sybilla Walter. Am 18. September 1879 heiratete s​ie den Zigarrenhändler u​nd Fabrikanten David Wolf a​us Dinslaken. Am 3. Juli 1912 wurden i​hre Zwillingstöchter Sybilla u​nd Johanna geboren. Die Familie Wolf betrieb i​hr Cigarrengeschäft i​n der Neustraße 45 (früher Schlageterstraße 45) i​n Dinslaken. David Wolf w​ar aktives Mitglied i​m Central-Verein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens u​nd wurde 1937 Vorsitzender d​er Ortsgruppe Dinslaken. Nach Repressalien u​nd Boykotten i​hres Geschäftes g​aben sie dieses 1937 a​uf und z​ogen nach Köln i​n die Brüsseler Straße 85. Dort s​tarb David Wolf a​m 18. Juli 1938 u​nd wurde a​uf dem jüdischen Friedhof Köln-Bocklemünd bestattet. Seine Witwe z​og daraufhin i​n die Theresienstraße 59. Die Töchter Sybilla u​nd Johanna flohen i​n die Niederlande u​nd wurden über d​as Durchgangslager Westerbork i​n das Vernichtungslager Sobibor deportiert u​nd dort ermordet.

Emilie Wolf w​urde am 27. Juli 1942 m​it dem Transport III/2 i​n das Ghetto Theresienstadt deportiert. In d​er Transportlist w​urde als Wohnadresse d​as Ghettohaus Cäcilienstraße 18/22 vermerkt. Am 15. Mai 1944 w​urde sie m​it dem Transport Dz i​n das Theresienstädter Familienlager i​m KZ Auschwitz-Birkenau verbracht. Dort w​urde Emilie Wolf a​m 11. Juli 1944 m​it den anderen Insassen d​es Familienlagers BIIb ermordet[164][165][166][167][60][168][169]

Für Emilie Wolf, ihre Tochter Sybilla und ihren Schwager Hugo wurden in der Neustraße 45 in Dinslaken weitere Stolpersteine verlegt.

Hier wohnte
Max Zienow, (Jahrgang 1891)
Verhaftet Jan. 1944
'Wehrkraftzersetzung'
Mehrere Gefängnisse
Volksgerichtshof Berlin
Todesurteil
Hingerichtet 9. Oktober 1944
Brandenburg-Görden
Virchowstr. 3
(Standort)
Der am 26. September 2019 verlegte Stolperstein erinnert an Max Zienow, geboren am 12. März 1890 in Saerbeck.

Max Zienow w​ar der Sohn d​es Bautechnikers Max Herman August Zienow u​nd seiner Frau Auguste, geb. Salm. Am 15. März 1890 w​urde er i​n der Pfarrkirche St. Georg i​n Saerbeck a​uf den Namen Max Bernard Friedrich Ernest Zienow getauft. Er besuchte d​ie Volksschule u​nd das Gymnasium i​n Münster. Nach d​em Abitur studierte e​r Architektur a​n der Ingenieurschule i​n Münster. Zum Ende d​es 1. Weltkrieges übersiedelte e​r nach Köln w​o er a​m 20. März 1920 Maria Berta Teuber i​n der Agneskirche heiratete. Die Eheleute bezogen e​ine Wohnung a​m Manderscheider Platz i​n Sülz w​o am 16. März 1921 Tochter Maria Augusta Elisabeth geboren wurde. Max Zienow w​ar als Architekt b​ei der Stadt Köln angestellt. Er gehörte keinem Verein o​der Widerstandsgruppe an, a​ber als Christ u​nd überzeugter Katholik s​tand er d​er Ideologie d​es Nationalsozialismus s​ehr distanziert gegenüber. In d​en 1930er Jahren z​og die Familie innerhalb Kölns mehrfach um. 1943 w​urde Max Zienow v​on Unbekannten w​egen „Kritik a​m Nazi-Regime“ angezeigt u​nd in seiner Wohnung i​n der Virchowstraße 3 verhaftet. Im Klingelpütz w​urde er mehrere Wochen verhört u​nd zu Arbeitseinsätzen i​n sog. Außenkommandos eingesetzt b​evor er i​n das Zuchthaus Siegburg verlegt wurde. Von d​ort aus w​urde er z​um Volksgerichtshof n​ach Berlin gebracht, w​o er v​on Roland Freisler w​egen „Wehrkraftzersetzung“ z​um Tod verurteilt wurde. Das Todesurteil w​urde am 9. Oktober 1944 i​m Zuchthaus Brandenburg-Görden d​urch erhängen vollstreckt.

Seine Witwe z​og mit d​er gemeinsamen Tochter später n​ach Köln-Weiden w​o seine Urne a​uf dem Ehrenfriedhofsteil d​er Opfer v​on Krieg u​nd Gewaltherrschaft d​es Alten Weidener Friedhofs bestattet wurde.[170][171][172][173]

Quelle

Einzelnachweise

  1. Deportationsliste Transport III/1 Köln nach Theresienstadt am 15. Juni 1942, Blatt 17, Eintrag 337
  2. Deportationsliste Transport III/1 Köln nach Theresienstadt am 15. Juni 1942
  3. bundesarchiv.de: Gedenkbucheintrag Alexander, Josef
  4. bundesarchiv.de: Gedenkbucheintrag Alsberg, Laura
  5. steinheim-institut.de: Rudolf Alsberg
  6. Deportationslisten in das Ghetto Theresienstadt, N. VII/2, Nr. 291
  7. holocaust.cz Todesfallsanzeige Laura Alsberg im Ghetto Theresienstadt@1@2Vorlage:Toter Link/www2.holocaust.cz (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  8. Deportationsliste Köln-Ghetto Litzmannstadt am 22. Oktober 1941, Blatt 6, Eintrag Nr. 275
  9. bundesarchiv.de: Gedenkbucheintrag Ballin, Hans
  10. Eva Oswalt papers – Collections Search – United States Holocaust Memorial Museum. Abgerufen am 13. April 2018 (englisch).
  11. Kurzbiografien ehemaliger jüdischer Bürger aus Lippe (Memento des Originals vom 2. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/r-schleysing.de
  12. Deportationsliste Köln-Litzmannstadt am 30. Oktober 1941, Blatt 6
  13. Deportationsliste des 16. Transportes Köln-Litzmannstadt am 30. Oktober 1941
  14. bundesarchiv.de: Gedenkbucheintrag Buchholz, Elsa
  15. Yad Vashem: Gedenkblatt für Elsa Buchholz (mit Foto)
  16. bundesarchiv.de: Gedenkbucheintrag Caspar, Laura
  17. Yad Vashem: Gedenkblatt für Laura Caspar
  18. Deportationsliste Transport III/ Köln nach Theresienstadt am 1. Oktober 1943, Blatt 1, Eintrag Nr. 4
  19. Deportationslisten aus dem Rheinland nach Theresienstadt 1943–1945
  20. bundesarchiv.de: Gedenkbucheintrag Dreyfuss, Fanny
  21. Yad Vashem: Gedenkblatt für Fanny Dreyfuss
  22. holocaust.cz: | Database of digitised documents | Holocaust. Abgerufen am 13. Mai 2018 (englisch).
  23. Deportationsliste Transport III/1 Köln nach Theresienstadt am 15. Juni 1942, Blatt 42, Eintrag 828
  24. Klaus Luig: ... weil er nicht arischer Abstammung ist : jüdische Juristen in Köln während der NS-Zeit. Hrsg.: Rechtsanwaltskammer Köln. O. Schmidt, Köln 2004, ISBN 3-504-01012-6, S. 164.
  25. Mahnmal Koblenz: Fritz Dreyfuss (Gerichtsassessor in Koblenz). Abgerufen am 17. Mai 2018 (deutsch).
  26. koeln-nachrichten.de (vom 19. März 2015): Eine Familie kam dafür extra aus Israel nach Köln (Memento des Originals vom 24. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/koeln-nachrichten.de, abgerufen am 6. März 2016
  27. joodsmonument.nl Gedenkblatt für Familie Düring-Herschaff.
  28. holocaust.cz: Gedenkblatt für Ester Düring-Herschaff (Memento des Originals vom 2. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www2.holocaust.cz
  29. bundesarchiv.de: Gedenkbucheintrag Düring-Herschaff, Esther
  30. joodsmonument.nl Gedenkblatt für Familie Düring-Herschaff.
  31. holocaust.cz: Gedenkblatt für Leonhard Düring (Memento des Originals vom 2. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www2.holocaust.cz
  32. joodsmonument.nl: Gedenkblatt für Leonhard Düring
  33. NS-Dok: Gedenkbucheintrag für Bernhard Elbert
  34. yad vashem.org Gedenkblatt für Bernhard Elbert. Abgerufen am 14. Mai 2018.
  35. Marc Straßenburg: Bundesarchiv – Gedenkbucheintrag für Bernhard (Benno) Elbert. Abgerufen am 14. Mai 2018.
  36. Deportationsliste Köln-Litzmannstadt am 30. Oktober 1941, Blatt 8, Eintrag 362
  37. bundesarchiv.de: Gedenkbucheintrag Elbert, Else Elfriede
  38. NS-Dok: Gedenkbucheintrag für Else Elbert
  39. Yad Vashem: Gedenkblatt für Else Elbert
  40. Deportationsliste Köln-Litzmannstadt am 30. Oktober 1941, Blatt 8, Eintrag 360
  41. bundesarchiv.de: Gedenkbucheintrag Elbert, Lieselotte Liselotte Sophie
  42. NS-Dok: Gedenkbucheintrag für Lieselotte Sophie Elbert
  43. Yad Vashem: Gedenkblatt für Lieselotte Sophie Elbert
  44. Deportationsliste Köln-Litzmannstadt am 30. Oktober 1941, Blatt 8, Eintrag 361
  45. bundesarchiv.de: Gedenkbucheintrag Elsbach, Willi Wilhelm
  46. NS-Dok: Gedenkbucheintrag Willi Elsbach
  47. Yad Vashem: Gedenkblatt für Willy Elsbach
  48. Yad Vashem: Gedenkblatt für Willy Elsbakh
  49. Deportationsliste Köln-Litzmannstadt am 30. Oktober 1941, Blatt 12, Eintrag 579
  50. bundesarchiv.de: Gedenkbucheintrag Franke, Alexandra
  51. Deportationsliste von Köln nach Theresienstadt am 1. August 1943, Blatt 1, Eintrag Nr. 11
  52. statistik-des-holocaust.de Deportationen aus dem Rheinland nach Theresienstadt 1943–1945
  53. Ulrich Soénius und Jürgen Wilhelm (Hrsg.): Kölner Personen Lexikon. 1. Auflage. Greven, Köln 2008, ISBN 978-3-7743-0400-0, S. 164.
  54. Leo Haupts: Die Universität zu Köln im Übergang vom Nationalsozialismus zur Bundesrepublik (Band 18 von Studien zur Geschichte der Universität zu Köln). 1. Auflage. Böhlau Verlag, Köln/Weimar 2007, ISBN 978-3-412-17806-2, S. 190/191.
  55. KZ-Gedenkstätte Flossenbürg: Totenbuch 23. Januar 1945. Abgerufen am 16. Oktober 2017.
  56. bundesarchiv.de: Gedenkbucheintrag Gans, Dora
  57. NS-Dok: Gedenkbucheintrag für Dora Gans
  58. holocaust.cz: Gedenkbucheintrag für Dora Ganz
  59. Deportationsliste Transport III/2 Köln nach Theresienstadt am 27. Juli 1942, Blatt 36, Eintrag 719
  60. Deportationsliste Transport III/2 Köln nach Theresienstadt am 27. Juli 1942
  61. bundesarchiv.de: Gedenkbucheintrag Gans, Emanuel
  62. NS-Dok: Gedenkbucheintrag für Emanuel Gans
  63. holocaust.cz: Gedenkbucheintrag für Emanuel Ganz
  64. Deportationsliste Transport III/2 Köln nach Theresienstadt am 27. Juli 1942, Blatt 36, Eintrag 718
  65. Sterbeurkunde Nr. 80 vom 26. Januar 1943, Standesamt Köln Ehrenfeld. In: LAV NRW R Personenstandsregister. Abgerufen am 10. Oktober 2018.
  66. Susanne Esch: Stolperstein-Verlegung: Britin hatte zunächst Angst vor einem Besuch in Köln. In: Kölner Stadt-Anzeiger. (ksta.de [abgerufen am 13. Oktober 2018]).
  67. Grabmal Juedischer Friedhof Siegburg. In: epidat. (steinheim-institut.de [abgerufen am 13. Oktober 2018]).
  68. joodsmonment.nl: Emma Heymann-Feith. Abgerufen am 13. Oktober 2018 (englisch).
  69. Bundesarchiv: Gedenkblatt für Emma Heymann. Abgerufen am 13. Oktober 2018.
  70. Gedenkbuch für Emma Heymann. In: bundesarchiv.de. Abgerufen am 15. Oktober 2018.
  71. File: Grab Jüdischer Friedhof Köln-Bocklemünd
  72. Simone Ladwig-Winters: Gutachten zu den „Arisierungs“-Vorwürfen gegen Hedwig Bollhagen. (PDF) Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam, 2008, abgerufen am 2. Mai 2019.
  73. Stolpersteinverlegung Heymann 2019. (PDF) Abgerufen am 2. Mai 2019.
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Commons: Stolpersteine im Kölner Stadtteil Lindenthal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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