Liste der Stolpersteine im Kölner Stadtteil Rath/Heumar
Die Liste der Stolpersteine im Kölner Stadtteil Rath/Heumar führt die vom Künstler Gunter Demnig verlegten Stolpersteine im Kölner Stadtteil Rath/Heumar auf.
Die Liste der Stolpersteine beruht auf den Daten und Recherchen des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln, zum Teil ergänzt um Informationen und Anmerkungen aus Wikipedia-Artikeln und externen Quellen. Ziel des Kunstprojektes ist es, biografische Details zu den Personen, die ihren (letzten) freiwillig gewählten Wohnsitz in Köln hatten, zu dokumentieren, um damit ihr Andenken zu bewahren.
- Anmerkung: Vielfach ist es jedoch nicht mehr möglich, eine lückenlose Darstellung ihres Lebens und ihres Leidensweges nachzuvollziehen. Insbesondere die Umstände ihres Todes können vielfach nicht mehr recherchiert werden. Offizielle Todesfallanzeigen aus den Ghettos, Haft-, Krankenanstalten sowie den Konzentrationslagern können oft Angaben enthalten, die die wahren Umstände des Todes verschleiern, werden aber unter der Beachtung dieses Umstandes mitdokumentiert.
Bild | Name sowie Details zur Inschrift | Adresse | Zusätzliche Informationen |
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Hier wohnte Joseph Apfel (Jahrgang 1859)
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Rösrather Str. 593 (Standort) |
Der am 3. April 2017 verlegte Stolperstein erinnert an Joseph Apfel, geboren am 2. Dezember 1859 in Urfeld.
Joseph Apfel war der Sohn von Andreas und Sophia (geb. Israel) und war mit Josephine Apfel (geb. Salm) verheiratet, gemeinsam hatten sie die Tochter Else. Joseph Apfel wurde am 15. Juni 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Am 19. September 1942 wurde er in das Vernichtungslager Treblinka verschleppt, dort verliert sich seine Spur. Joseph Apfel wurde für tot erklärt.[1][2][3] | |
Hier wohnte Josephine Apfel, geb. Salm (Jahrgang 1864)
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Rösrather Str. 593 (Standort) |
Der am 3. April 2017 verlegte Stolperstein erinnert an Josephine Apfel (geb. Salm), geboren am 17. März 1864 in Köln-Buchheim.
Die Hausfrau Josephine Apfel war die Tochter von Leopold und Clara Salm (geb. Marx) und war mit Joseph Apfel verheiratet, gemeinsam hatten sie die Tochter Else. Josephine Apfel wurde am 15. Juni 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Am 19. September 1942 wurde Sie in das Vernichtungslager Treblinka verschleppt, dort verliert sich ihre Spur.[4][5][3] | |
Hier wohnte Else Drucker, geb. Apfel (Jahrgang 1901)
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Rösrather Str. 593 (Standort) |
Der am 3. April 2017 verlegte Stolperstein erinnert an Else Drucker (geb. Apfel), geboren am 7. Januar 1901 in Köln.
Die Modistin Else Drucker war die Tochter von Joseph und Josephine Apfel (geb. Salm) und war mit dem Kaufmann Karl Drucker verheiratet, gemeinsam hatten sie die Tochter Margot. Else Drucker wurde gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer Tochter am 30. Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt deportiert. Dort verliert sich ihre Spur.[6][7][8][9][10] | |
Hier wohnte Karl Drucker (Jahrgang 1889)
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Rösrather Str. 593 (Standort) |
Der am 3. April 2017 verlegte Stolperstein erinnert an Karl Drucker, geboren am 20. Dezember 1889 in Bengel.
Die Kaufmann Karl Drucker war der Sohn von Michel und Klara (geb. Faber) und war mit der Modistin Else Drucker verheiratet, gemeinsam hatten sie die Tochter Margot. Karl Drucker wurde gemeinsam mit seiner Frau und seiner Tochter am 30. Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt deportiert. Dort verliert sich seine Spur.[11][12] [13][14][10] | |
Hier wohnte Margot Drucker (Jahrgang 1926)
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Rösrather Str. 593 (Standort) |
Der am 3. April 2017 verlegte Stolperstein erinnert an Margot Klara Drucker, geboren am 7. März 1926 in Köln.
Die Schülerin Margot Drucker war die Tochter von Karl und Else Drucker (geb. Apfel). gemeinsam mit ihren Eltern wurde Margot Drucker am 30. Oktober 1941 in das Ghetto Litzmannstadt deportiert. Dort verliert sich Ihre Spur. Margot Drucker wurde für tot erklärt.[15][16][17][18][10] | |
Hier wohnte Margareta Philip, geb. Nockher (Jahrgang 1900)
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Wodanstr. 60 (Standort) |
Der am 6. Oktober 2020 verlegte Stolperstein erinnert an Margareta Philip (geb. Nockher), geboren am 18. März 1900 in Köln-Lindenthal.[19]
Nach Abschluss der Höheren Schule, begann Margareta Nockher eine Ausbildung zur Kindererzieherin, die sie mit einem Examen abschloss. Am 29. Mai 1923 heiratete sie den Juristen Paul Philip. Seit Mitte der 1920er Jahre engagierte sie sich ehrenamtlich für soziale Projekte in Köln.[20] Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde das Ehepaar Philip zunehmend gesellschaftlich ausgegrenzt. Nachdem ihr Mann im November 1938 kurzzeitig verhaftet und ins KZ Dachau verschleppt wurde, bereitete das Ehepaar ab Ende 1938 die Emigration in die Niederlande vor. Pfingsten 1939 wanderte das Ehepaar, das durch die Nationalsozialisten ihrer finanziellen Rücklagen beraubt wurde, in die Niederlande aus. Nach der Ausbürgerung ihres Mannes und der damit verbundenen Einstellung der Ruhegehaltszahlungen im Jahr 1941 verschlechterten sich die Lebensbedingungen im Exil zusehends. Mehrfach wechselten sie den Wohnort. Nach dem Tod ihres Mannes am 26. März 1942 kehrte Marga Philip zu ihrer Mutter nach Köln zurück. Nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges engagierte sich Marga Philip in verschiedenen lokalen und überregionalen Vereinen für die Rechte und Belange von Frauen und Kindern.[21] Für ihr Engagement wurde sie 1971 mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.[22] Marga Philip starb am 28. September 1974 in Köln.[19] | |
Hier wohnte Dr. Paul Philip (Jahrgang 1884)
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Wodanstr. 60 (Standort) |
Der am 6. Oktober 2020 verlegte Stolperstein erinnert an Dr. Paul Philip, geboren am 3. März 1884 in Aachen.
Paul Philip war der Sohn des jüdischen Textilfabrikanten Kosmann Karl Philip. Nach dem Schulabschluss studierte Paul Philip Rechtswissenschaften in Bonn. Er promovierte 1905 und absolvierte das Erste Juristische Staatsexamen. Im Juli des gleichen Jahres konvertierte er zum evangelischen Glauben. Paul Philips Name findet sich auf einer 2010 enthüllten Gedenktafel im Haus des Deutschen Richterbundes in Berlin, die an das Schicksal der verfolgten jüdischen Juristen erinnert.[25] |
Einzelnachweise
- bundesarchiv.de: Gedenkblatt für Apfel, Josef Joseph Yosef
- Yad Vashem: Gedenkblatt für: Yosef Apfel
- Deportationsliste der Transporte am 15. Juni 1942
- bundesarchiv.de: Gedenkblatt für Apfel, Josefine
- Yad Vashem: Gedenkblatt für: Josephine Apfel
- bundesarchiv.de: Gedenkblatt für Drucker, Else Elise
- Yad Vashem: Gedenkblatt für: Else Drucker, englisch
- Yad Vashem: Gedenkblatt für: Else Drucker
- Deportationsliste des Transportes am 30. Oktober 1941 von Köln nach Litzmannstadt: Seite 7, Eintrag Nr. 302
- Deportationsliste des Transportes am 30. Oktober 1941 von Köln nach Litzmannstadt
- bundesarchiv.de: Gedenkblatt für Drucker, Karl
- Yad Vashem: Gedenkblatt für: Karl Drucker
- Yad Vashem: Gedenkblatt für: Karl Drucker
- Deportationsliste des Transportes am 30. Oktober 1941 von Köln nach Litzmannstadt: Seite 7, Eintrag Nr. 304
- bundesarchiv.de: Gedenkblatt für Drucker, Margot Klara
- Yad Vashem: Gedenkblatt für: Margot Klara Drucker
- Yad Vashem: Gedenkblatt für: Margot Drucker
- Deportationsliste des Transportes am 30. Oktober 1941 von Köln nach Litzmannstadt: Seite 7, Eintrag Nr. 303
- NS-Dokumentationszentrum (Hrsg.): Anwohnerinformation: Stolpersteinverlegung Paul und Marga Philip am 6. Oktober 2020. Köln 2020, S. 2.
- Stadt Köln ; NS-Dokumentationszentrum (Hrsg.): Jüdisches Schicksal in Köln 1918 bis 1945. Katalog zur Ausstellung des Historischen Archivs der Stadt Köln / NS-Dokumentationszentrum. Köln 1988, S. 127.
- Helga Bargel: "10 Uhr pünktlich Gürzenich" : hundert Jahre bewegte Frauen in Köln ; zur Geschichte der Organisationen und Vereine. Hrsg.: Kölner Frauengeschichtsverein. Agenda, Münster 1995, ISBN 3-929440-53-9, S. 299 ff.
- Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. In: Ministerpräsident (Hrsg.): Ministerialblatt des Landes Nordrhein-Westfalen. Band 110. Düsseldorf 1971, S. 1566.
- Gedenkbucheintrag Abtei Brauweiler: Paul Philip. Abgerufen am 10. Oktober 2020.
- Klaus Luig: --weil er nicht arischer Abstammung ist : jüdische Juristen in Köln während der NS-Zeit. Hrsg.: Rechtsanwaltskammer Köln. O. Schmidt, Köln 2004, ISBN 3-504-01012-6, S. 306 ff.
- Gedenktafeln in Berlin - Gedenktafel Anzeige. Abgerufen am 7. Oktober 2020.