Stoke-on-Trent
Stoke-on-Trent ( [stəʊk ɒn trɛnt] , meist kurz Stoke) ist eine Stadt in den englischen Midlands (Staffordshire). Sie entstand im frühen 20. Jahrhundert aus dem Zusammenschluss von sechs Gemeinden, daher stammt die Bezeichnung der Stadt als The Six Towns (Die Sechs Dörfer). Es ist zudem die Heimat der englischen Töpferei-Industrie und so auch bekannt als The Potteries (Die Töpfereien).[2]
City of Stoke-on-Trent | |||
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– VIS UNITA FORTIOR – (vereinigte Kraft ist stärker) | |||
Koordinaten | 53° 0′ N, 2° 11′ W | ||
OS National Grid | SP066868 | ||
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Traditionelle Grafschaft | Staffordshire | ||
Einwohner | 255.833 (Stand: 30. Juni 2018[1]) | ||
Fläche | 93,45 km² (36,08 mi²) | ||
Bevölkerungsdichte: | 2738 Einw. je km² | ||
Verwaltung | |||
Postleitzahlenabschnitt | ST | ||
Vorwahl | 01782 | ||
Landesteil | England | ||
Region | West Midlands | ||
Zeremonielle Grafschaft | Staffordshire | ||
ONS-Code | 00GL | ||
Website: stoke.gov.uk | |||
Geografie
Stoke liegt in geringer Entfernung zu mehreren nordenglischen Großstädten wie Manchester, Birmingham, Leicester, Nottingham, Liverpool und Sheffield. Ihr Name wurde von dem ihr angegliederten Stadtbezirk Stoke-upon-Trent übertragen. Der Namenszusatz on-Trent bzw. upon-Trent bezieht sich wie bei vielen britischen Städten üblich auf den nahegelegenen Fluss – Trent; die nähere Ortsbeschreibung dient meist der Vermeidung von Verwechslungen bei mehrfach vorhandenen Städtenamen (vergleichbar mit deutschen Bezeichnungen wie Frankfurt am Main, Rothenburg ob der Tauber oder Freiburg im Breisgau).
Mit den angrenzenden Boroughs von Newcastle-under-Lyme und den Staffordshire Moorlands bildet es die Region North Staffordshire mit rund 470 000 Einwohnern (Stand: 2011). Stoke-on-Trent und Newcastle-under-Lyme werden mit etwa 350 000 Einwohnern als The Potteries Urban Area zusammengefasst, die flächenmäßig bedeutend größeren Moorlands sind dagegen eher ländlich und weniger dicht besiedelt.[3]
Stoke-on-Trent ist eine polyzentrale Gemeinde. Obwohl die Stadt nach Stoke-upon-Trent benannt wurde und sich sowohl das Rathaus als auch der Hauptbahnhof dort befinden, liegt das eigentliche Stadtzentrum in Hanley.
Geschichte
Seit dem 17. Jahrhundert war die Gegend bekannt für die Töpfereien. Bekannte Marken wie Spode, Royal Doulton, Wedgwood und Minton waren hier angesiedelt. Auch heute noch zeugen geschwärzte Backsteingebäude von dieser Vergangenheit. Die Geschichte dieser Industrie hält das Gladstone Pottery Museum wach, ein Ankerpunkt der Europäischen Route der Industriekultur (ERIH).
Die wirtschaftliche Entwicklung der Töpfereien war auch geprägt durch den Bau des Trent-und-Mersey-Kanals, einem sog. Narrowboat-Kanal. Dieser war der erste verfügbare Transportweg für Massengüter im Rahmen der industriellen Revolution. Das heutige Stadtgebiet entwickelte sich zu einer Region der Steinkohlenbergwerke und Eisenhütten. Das Stahlwerk Shelton Bar in Hanley galt im dritten Viertel des 19. Jahrhunderts als eines der modernsten Englands.[4]
Die Föderation der Six Towns führte 1910 die Bezirke Hanley, Burslem, Longton und Stoke-upon-Trent mit den Distrikten Tunstall und Fenton als einen gemeinsamen Grafschaftsbezirk von Stoke-on-Trent zusammen. 1925 erhielt die Gemeinde den City-Status.
Der mit Selbstverwaltung einhergehende County-Status der Stadt wurde 1974 aufgehoben, und die Stadt wurde Teil der Grafschaft Staffordshire. Am 1. April 1998 kehrte Stoke-on-Trent zu seiner Funktion als eigenständiger Stadtkreis (Unitary Authority) zurück, gehört jedoch weiterhin zur Grafschaft.
Die insbesondere von Margaret Thatcher forcierte Deindustrialisierung des Vereinigten Königreiches wirkte sich in Stoke besonders stark aus. 1994 wurde das letzte Bergwerk, der Trentham Superpit (ein Zusammenschluss der Zechen Hem Heath, Stafford Collieries and Florence Collieries) stillgelegt, das letzte Walzwerk 2002.[5]
Wirtschaft
Im vierten Viertel des 20. Jahrhunderts schlossen die Betriebe der Keramikindustrie einer nach dem anderen. Die Arbeitslosigkeit in der Potteries-Region stieg dadurch merklich an. Heute sind die meisten Arbeitskräfte im tertiären Sektor (Dienstleistungssektor) beschäftigt. Einige Betriebe der Keramikindustrie wechselten von der Keramikherstellung zum Handel mit Importware.[5]
Politik
Die Stadt wird – anders als die meisten englischen Städte – durch einen direkt gewählten Bürgermeister regiert.
Bei der Entscheidung über den Austritt Großbritanniens aus der EU (Brexit) 2016 stimmten fast 70 % der wahlberechtigten Einwohner Stoke-on-Trents für den Brexit.[6]
Das Wappen der Stadt enthält als Inschrift das Motto des Grafschaftsbezirks Vis Unita Fortior (etwa: Vereinte Kraft ist stärker, sinngemäß: Einheit heißt Stärke).[7]
Söhne und Töchter der Stadt
Fußballclubs
Städtepartnerschaften
Weblinks
Einzelnachweise
- Mid 2018 Estimates of the population for the UK, England and Wales, Scotland and Northern Ireland
- Minerals in the City of Stoke-on-Trent, abgerufen am 19. Juli 2018.
- Bevölkerung von England und Wales am 30. Juni 2012 (ZIP; 832 kB)
- Samuel Griffiths: Griffiths’s Guide to the Iron Trade of Great Britain. London 1873, S. 117.
- Karl-Heinz Büschemann, Björn Finke: Stoke-on-Trent … Besuch in einer Stadt, deren Menschen sehr stolz waren auf ihre Industrie. Doch dann setzte der Niedergang ein. In: Süddeutsche Zeitung vom 2. Juli 2016, S. 34.
- The Guardian
- Fakten und Zahlen (Facts and figures) über Stoke-on-Trent