Liste der Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik (8. Wahlperiode)
Die 8. Wahlperiode des Reichstages der „Weimarer Republik“ wurde nachträglich zur 1. Wahlperiode „nach der Machtübernahme durch Adolf Hitler“ erklärt.[1]
Zusammensetzung
Nach der Reichstagswahl vom 5. März 1933 setzte sich der Reichstag wie folgt zusammen:
Fraktion | Sitze |
---|---|
NSDAP | 288 |
SPD | 120** |
KPD | 81* |
Zentrum | 73 |
DNVP | 50 + 3 Gäste |
BVP | 19 |
Deutsche Bauernpartei | 2 |
DStP | 5** |
DVP | 2 |
Christlich-Sozialer Volksdienst | 4 |
gesamt | 647 |
* Aufgrund der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat vom 28. Februar 1933[2] hatte die Reichsregierung die Mandate der KPD am 8. März 1933 annulliert.
** Mit § 1 der aufgrund § 18 des Gleichschaltungsgesetzes vom 31. März 1933[3] vom Reichsminister des Innern Wilhelm Frick (NSDAP) erlassenen Verordnung zur Sicherung der Staatsführung vom 7. Juli 1933[4] wurde sämtlichen Abgeordneten der SPD und DStP das Mandat aberkannt.
Viele der Abgeordneten wurden während der NS-Zeit vom NS-Regime drangsaliert, inhaftiert, gefoltert, in die Emigration oder zum Suizid getrieben oder sogar ermordet (siehe auch Denkmal für die 96 von den Nationalsozialisten ermordeten Reichstagsabgeordneten).
Präsidium
- Präsident des Reichstages: Hermann Göring (NSDAP)
- Erster Stellvertreter: Thomas Eßer (Zentrum)
- Zweiter Stellvertreter: Walther Graef (DNVP)
- Dritter Stellvertreter: Ernst Zörner (NSDAP)
Zu Beginn der konstituierenden Sitzung des 8. Reichstages am 21. März 1933 gab der Präsident der 7. Wahlperiode Hermann Göring (NSDAP) bekannt, dass § 13 der Geschäftsordnung für den Reichstag, der bisher die Eröffnung der ersten Sitzung durch den Alterspräsidenten vorsah, „außer Kraft gesetzt“ sei und der Reichstag daher entsprechend Artikel 27 der Verfassung des Deutschen Reichs vom geschäftsführenden Präsidenten – also ihm selbst – eröffnet werde. Präsident und Stellvertreter wurden durch Zuruf gewählt.[5]
Mitglieder
Literatur
- Reichstags-Handbuch. VIII. Wahlperiode 1933. Berlin 1933 (Digitalisat)
- Nachtrag zum Reichstags-Handbuch der VIII. Wahlperiode 1933. Berlin 1933 (Digitalisat)
- Alphabetisches Verzeichnis der Mitglieder des Reichstags. In: Verhandlungen des Reichstages. VIII. Wahlperiode 1933. Band 457, Berlin 1934 (Digitalisat)
- Während der VIII. Wahlperiode 1933 erfolgte Änderungen im Alphabetischen Verzeichnis der Mitglieder des Reichstages. In: Verhandlungen des Reichstages. VIII. Wahlperiode 1933. Band 457, Berlin 1934 (Digitalisat)
Einzelnachweise
- Parteien in der I. bis IV. Wahlperiode nach der Machtübernahme durch Adolf Hitler (30.1.1933). In: Der Großdeutsche Reichstag 1938, IV. Wahlperiode (nach dem 30. Januar 1933). Ernst Kienast, Direktor beim Reichstag, Juni 1938, S. 598, abgerufen am 28. Mai 2017.
- Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat. In: Reichsgesetzblatt Teil I, Nr. 17. Reichsministerium des Innern, 28. Februar 1933, S. 83, abgerufen am 28. Mai 2017.
- Vorläufiges Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich. In: Reichsgesetzblatt Teil I, Nr. 29. Reichsministerium des Innern, 2. April 1933, S. 153–154, abgerufen am 28. Mai 2017.
- Verordnung zur Sicherung der Staatsführung. In: Reichsgesetzblatt Teil I, Nr. 78. Reichsministerium des Innern, 11. Juli 1933, S. 462, abgerufen am 28. Mai 2017.
- Änderung der Geschäftsordnung (§ 13, Alterspräsident); Wahl des Präsidiums. In: Verhandlungen des Reichstags, VIII. Wahlperiode 1933, Band 457, Stenographische Berichte, Anlagen zu den Stenographischen Berichten, Sach- und Sprechregister. 21. März 1933, S. 15–16, abgerufen am 28. Mai 2017.