Heinrich August Knickmann
Heinrich August Knickmann, auch Heinz Knickmann, (* 25. September 1894 in Horstermark; † 5. August 1941 bei Sabolotje)[1] war ein deutscher Politiker (NSDAP).
Leben und Wirken
Heinrich Knickmann besuchte die Volksschule, dann das Gymnasium. Anschließend wurde er an der Unteroffiziersvorschule in Weißenfels in der Provinz Sachsen und an der Unteroffiziersvorschule Weilburg im Oberlahnkreis ausgebildet. Später besuchte Knickmann die Verwaltungsakademie Recklinghausen.
Im Ersten Weltkrieg wurde Knickmann zweimal verwundet. Nach dem Krieg war er eine Zeit lang in Selbstschutzorganisationen und Grenzverbänden tätig. Nach einer Ausbildung im Kommunalverwaltungsdienst war Knickmann bei der Stadtverwaltung Buer angestellt. Während der Ruhrbesetzung 1923 nahm Knickmann an Sabotageaktionen gegen die französischen und belgischen Besatzungstruppen teil. Namentlich führte er die Aktion im Gebiet Emscher-Lippe an.
Ab 1924 gehörte Knickmann der Reichswehr als Organisationsoffizier beim Wehrkreiskommando VI in Münster an. Am 15. August 1932 wurde Knickmann auf eigenen Wunsch aus der Reichswehr entlassen. Stattdessen wurde er Stabsführer bei der SA-Untergruppe Westfalen Nord in Osnabrück.
In den 1920er Jahren wurde Knickmann Mitglied der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP). Später wurde er auch Mitglied der Schutzstaffel (SS).
Bei der Reichstagswahl vom Juli 1932 wurde Knickmann als Kandidat seiner Partei für den Wahlkreis 17 (Westfalen Nord) in den Reichstag gewählt, dem er zunächst bis zum November desselben Jahres angehörte. Im Januar 1933 kehrte Knickmann im Nachrückverfahren für den ausgeschiedenen Alfred Meyer ins Parlament zurück,[2] dem er fortan ohne Unterbrechungen bis zu seinem Tod im August 1941 als Abgeordneter für den Wahlkreis 18 (Westfalen Süd) angehörte. Das wichtigste parlamentarische Ereignis, an dem Knickmann teilhatte, war die Verabschiedung des Ermächtigungsgesetzes im März 1933, das die juristische Grundlage für die Errichtung der NS-Diktatur bildete und das unter anderem auch mit seiner Stimme beschlossen wurde. Nach seinem Tod wurde Knickmanns Mandat bis zum Kriegsende von Franz Bielefeld weitergeführt.
1933 wurde Knickmann zum Polizeipräsidenten von Duisburg-Hamborn ernannt. Von 1937 bis 1941 führte Knickmann die SA-Gruppe Niederrhein.
Knickmann fiel[3] nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion bei Kampfhandlungen in der Nähe von Sabolotje.
Literatur
- Erich Stockhorst: 5000 Köpfe. Wer war was im 3. Reich. Arndt, Kiel 2000, ISBN 3-88741-116-1 (Unveränderter Nachdruck der ersten Auflage von 1967).
Weblinks
- Heinrich August Knickmann in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
Einzelnachweise
- Martin Schumacher (Hrsg.): M.d. R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. Politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung 1933–1945. Droste-Verlag, Düsseldorf 1991, ISBN 3-7700-5162-9, S. 332.
- Reichstagsprotokolle, 1932,3. Während der VII. Wahlperiode 1932 eingetretene Änderungen im Alphabetischen Verzeichnis der Mitglieder des Reichstags.
- Handbuch Der Großdeutsche Reichstag, 1943, S. 41.