Wilhelm Wigand
Wilhelm Antonius Friedrich Karl Wigand (* 2. Juli 1895 in Barth; † nach 1945) war ein deutscher Politiker (NSDAP).
Leben und Wirken
Wilhelm Wigand wurde am 2. Juli 1895 in Barth, einer Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern, geboren. Seine Eltern waren der „Eisenbahn-Betriebs- und verkehrskontrolleur“ Wilhelm Wigand (1854–1943) und dessen Ehefrau Anna, geb. König (1873–1929). Eine Schwester wurde im Juli 1900 in Halle (Saale) geboren, später zog die Familie nach Berlin.[1] Nach dem Besuch des Gymnasiums, das er mit dem Abitur abschloss, nahm Wigand von 1914 bis 1918 am Ersten Weltkrieg teil, in dem er mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet und bis zum Unteroffizier befördert wurde. Von November 1918 bis März 1920 befand er sich in französischer Kriegsgefangenschaft. Später hörte er Vorlesungen über Geschichte und Germanistik an verschiedenen Universitäten.
Von 1922 bis 1927 verdiente Wigand seinen Lebensunterhalt als Polizeibeamter.
Ende der 1920er Jahre trat Wigand in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) ein. In der Partei übernahm er zunächst vor allem Aufgaben in der Sturmabteilung (SA).
Bei der Reichstagswahl im September 1930 wurde Wigand als Kandidat der NSDAP für den Wahlkreis 5 (Frankfurt an der Oder) in den Reichstag der Weimarer Republik gewählt. Nachdem sein Mandat in den folgenden Jahren sechs Mal bei Wahlen bestätigt wurde – Juli 1932, November 1932, März 1933, November 1933, März 1936 und Mai 1938 – gehörte Wigand dem deutschen Parlament insgesamt knapp vierzehneinhalb Jahre lang, vom September 1930 bis zum Ende der NS-Herrschaft im Mai 1945, an. Zu den wichtigen parlamentarischen Ereignissen, an denen Wigand während seiner Abgeordnetenzeit beteiligt war, zählte unter anderem die Abstimmung über das Ermächtigungsgesetz im März 1933, das unter anderem mit Wigands Stimme beschlossen wurde und die Grundlage für die Errichtung der NS-Diktatur bildete.
Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten amtierte Wigand von 1933 bis 1945 als Landrat von Luckau. Dort hatte er 1938 seinen Wohnsitz an der Adresse Klinkmüllerstraße 12.[2]
Ehe und Familie
Wigand heiratete im Jahr 1932 in Betsche.[3]
Literatur
- Joachim Lilla, Martin Döring, Andreas Schulz: Statisten in Uniform: Die Mitglieder des Reichstags 1933–1945. Ein biographisches Handbuch. Unter Einbeziehung der völkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924. Droste, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-5254-4.
- Erich Stockhorst: 5000 Köpfe. Wer war was im 3. Reich. Arndt, Kiel 2000, ISBN 3-88741-116-1 (Unveränderter Nachdruck der ersten Auflage von 1967).
Weblinks
- Wilhelm Wigand in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
Einzelnachweise
- Personenstandsunterlagen online eingesehen auf ancestry.com am 22. Dezember 2021.
- Adreßbuch für den Kreis Luckau 1938, S. 45.
- Standesamt Betsche: Heiratsregister für das Jahr 1932: Heiratsregisternummer 13/1932.