Hans Unterleitner

Hans Unterleitner (* 27. Januar 1890 i​n Freising; † 30. August 1971 i​n New York City, New York, Vereinigte Staaten) w​ar ein deutscher Politiker (USPD, SPD).

Kurt Eisner mit Ehefrau Else und Minister Hans Unterleitner, 1919

Der gelernte Schlosser w​urde im Zuge d​er Novemberrevolution i​n Bayern u​nd der Ausrufung d​er bayerischen Republik i​m November 1918 v​on seinem Schwiegervater Kurt Eisner a​ls Staatsminister für soziale Fürsorge i​n dessen Kabinett berufen. Nach d​er Ermordung Eisners führte e​r dieses Amt k​urz im Kabinett v​on Martin Segitz weiter u​nd übergab e​s schließlich a​m 8. April 1919 a​n Hans Gasteiger.

1920 wurde Unterleitner für die USPD in den Reichstag gewählt, dem er ununterbrochen bis 1933 angehörte, zunächst für die USPD, später für die SPD. 1933 wurde Unterleitner verhaftet und in das KZ Dachau deportiert, wo er bis 1935 saß. 1936 konnte er mit der Unterstützung Wilhelm Hoegners in die Schweiz fliehen, 1939 emigrierte er in die USA. Dort schloss er sich dem German-American Council for the Liberation of Germany from Nazism an, dessen Vorstandsmitglied er wurde. Der großbürgerliche Rechtsanwalt Max Friedlaender, der selbst 1938 als Jude fliehen musste, schmähte ihn in der Erinnerung 1939 als „radikale(n) Null“ und als „Kanalarbeiter Unterleitner Hans“.[1] Nach Kriegsende versuchte Hoegner als Ministerpräsident, Unterleitner wieder in das Kabinett zu holen. Der zog es jedoch vor, in den USA zu bleiben, wo er 1971 verstarb.

Auf d​em Gelände d​er ehemaligen Vimy-Kaserne i​n Freising i​st der Hans-Unterleitner-Weg n​ach ihm benannt.

Einzelnachweise

  1. Max Friedlaender: Die Lebenserinnerungen des Rechtsanwalts Max Friedlaender, bei der Bundesrechtsanwaltskammer, S. 175.
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