Gerd Horseling
Gerd Horseling (* 15. April 1903 in Goch; † 22. März 1992 ebenda) war ein deutscher Reichstagsabgeordneter der KPD, Bezirksleiter der IG Bau-Steine-Erden und Gewerkschaftssekretär.
Leben
Gerd Horseling kam 1932 für die KPD, in die er 1923 eingetreten war, in den Reichstag. Zugleich gehörte er auch dem Gocher Stadtrat an und war Betriebsratsmitglied bei den Margarinewerken. Nach der Machtübernahme durch die NSDAP am 30. Januar 1933 wurde er am 28. Februar verhaftet und in das KZ Sonnenburg gebracht. Nach seiner Entlassung im August 1933 wurde er bei seiner Rückkehr nach Goch sofort wieder verhaftet und anschließend im Gefängnis Kleve inhaftiert. Hier wurde er im Dezember 1933 entlassen und unter Polizeiaufsicht gestellt. Horseling galt aufgrund seiner politischen Vergangenheit lange Zeit als „wehrunwürdig“ und wurde erst zum Ende des Zweiten Weltkrieges eingezogen. 1945 geriet er in Italien in Gefangenschaft. Im Juli 1945 konnte er nach Goch zurückkehren. Horseling nahm sofort wieder seine gewerkschaftliche Tätigkeit auf und trat energisch für die Einheitsgewerkschaft ein. 1947 wiederum Stadtrat für die KPD in Goch. 1950 hauptamtlicher Bezirksleiter der IG Bau-Steine-Erden. 1955 wurde Horseling wegen Verteidigung der parteipolitischen Neutralität der Gewerkschaften aus der KPD ausgeschlossen. 1961 trat er in die SPD ein, deren Mitglied er schon in den Jahren 1918 bis 1923 war. Für die SPD war er wieder Stadtratsmitglied von 1961 bis 1973.
Sein Leitspruch aus den Erfahrungen der Weimarer Republik war:
Zitat
„Eine Spaltung der Arbeiterschaft darf es nicht mehr geben.“
Werke
- Gerd Horseling: Erinnerungen. Gocher Schriften Heft 4, Hrsg. H. Werner, 1981.
- Gerd Horseling; Die gerade Linie beibehalten Lebenserinnerungen. Düsseldorf o. J. (1989).
Literatur
- Horseling, Gerhard. In: Hermann Weber, Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. 2., überarbeitete und stark erweiterte Auflage. Karl Dietz, Berlin 2008, ISBN 978-3-320-02130-6.