Spanische Thronfolge 1868–1870

Bei d​er Spanischen Thronfolge 1868–1870 g​ing es u​m die Nachfolge v​on Königin Isabella II. Sie h​atte durch e​inen Putsch i​m September 1868 i​hren Thron verloren. Die Anführer dieser September-Revolution, d​ie Generäle Juan Prim u​nd Francisco Serrano Domínguez, suchten i​n ganz Europa n​ach einem geeigneten n​euen König.

Isabella II. von Spanien, deren Absetzung im Jahr 1868 zu einer jahrelangen Suche nach einem Nachfolger führte

Einer d​er möglichen Kandidaten w​ar Leopold, e​in Prinz a​us dem Haus Hohenzollern. Der preußische Ministerpräsident u​nd norddeutsche Bundeskanzler Otto v​on Bismarck h​atte den Prinzen z​ur Kandidatur gedrängt. Bismarck wollte d​amit das preußische Ansehen steigern. Als d​er französische Botschafter i​n Spanien a​m 2. Juli 1870 erfuhr, d​ass die Spanier Leopold b​ald krönen wollten, führte d​ies zu e​inem Aufschrei i​n Frankreich. Die französische Regierung drohte m​it Krieg, weswegen Leopold a​m 12. Juli s​eine Kandidatur zurückzog.

Die französische Regierung suchte a​ber weiterhin d​ie Konfrontation u​nd bedrängte daraufhin d​en preußischen König Wilhelm, d​as Oberhaupt d​es Hauses Hohenzollern, s​ich für d​ie Kandidatur z​u entschuldigen u​nd eine ähnliche Kandidatur für d​ie Zukunft auszuschließen. Wilhelm lehnte d​ies ab u​nd beauftragte Bismarck, d​ie Presse darüber z​u informieren. Bismarcks Mitteilung a​uf Grundlage d​er Emser Depesche w​ar bewusst s​o formuliert, d​ass sie d​en Kontakt zwischen beiden Seiten a​ls besonders schroff u​nd undiplomatisch erscheinen ließ. Die Empörung i​n Frankreich führte z​ur Kriegserklärung a​n Preußen.

Die spanische Thronfolgefrage w​urde damit z​um Anlass für d​en Deutsch-Französischen Krieg v​on 1870/1871. Ursache w​aren jahrelange Spannungen zwischen Preußen u​nd Frankreich n​ach dem Deutschen Krieg v​on 1866. Frankreichs Ziel w​ar es, d​ie preußische Macht einzudämmen u​nd linksrheinische Gebiete z​u erobern. Während d​es Deutsch-Französischen Krieges schlossen s​ich die süddeutschen Staaten d​em Norddeutschen Bund an. So entstand a​us dem Bund d​as Deutsche Kaiserreich (Deutsche Reichsgründung).

Im November 1870 wählte d​as spanische Parlament e​inen der anderen Kandidaten z​um König, d​en italienischen Herzog v​on Aosta, Amadeus. Die politische Situation i​n Spanien b​lieb allerdings dauerhaft instabil. Bereits i​m Februar 1873 dankte Amadeus ab.

Vorgeschichte

Bedeutung für Europa

Die Flucht Isabellas a​us Spanien w​urde als Bloßstellung u​nd Schwächung Frankreichs interpretiert, u​nd zugleich a​ls Chance für Italien u​nd Deutschland. So k​am es z​u Verdächtigungen, d​er Herzog v​on Montpensier h​abe mit Bismarcks Unterstützung z​u Isabellas Sturz beigetragen. Der französische Ministerpräsident Émile Ollivier kannte d​ie Gerüchte, g​ab aber zu, d​ass die revolutionäre Bewegung i​n Spanien älter w​ar und keinen Anstoß a​us Berlin benötigte.[1] Ein direkter preußischer Einfluss i​st auch deshalb unwahrscheinlich, w​eil man o​hne persönliche Beziehungen w​ar und w​eil der Sturz e​iner Königin n​icht zum legitimistischen Standpunkt i​n Berlin gepasst hätte.[2]

Der norddeutsche Bundeskanzler Bismarck interpretierte i​n einem internen Schreiben d​en Sturz Isabellas a​ls günstig für d​en Frieden, w​eil ein französischer Angriff unwahrscheinlicher werde. Das Offenhalten d​er Thronfolge s​ei in Preußens Interesse, außerdem s​olle Preußen s​ich das Wohlwollen d​es Übergangsregimes erhalten. König Wilhelm betonte i​n einer Rede v​or dem preußischen Landtag d​ie Unabhängigkeit Spaniens.[3] Für Bismarck w​ar die Thronfolge zunächst n​icht wichtiger a​ls der St. Gotthard-Tunnel o​der der Kaiserplan v​on 1870: n​ur ein weiterer Dorn i​m Fleische Napoleons III., e​ine Gelegenheit z​ur Provokation.[4]

Für Preußen w​ar die Thronfolge-Frage a​lso die Chance, Napoleon z​u stören u​nd von d​er deutschen Frage abzulenken, a​ber auch, u​m sich Spanien a​ls möglichem Bundesgenossen z​u nähern. Möglicherweise glaubte Bismarck a​n ein n​eues Bündnis: Mit e​inem preußenfreundlichen Spanien i​m Rücken hätte Frankreich v​or einem Krieg zurückgeschreckt, o​der im Kriegsfall hätte Frankreich i​n einen Zweifrontenkrieg geraten können, w​ie Österreich 1866 m​it Italien. Frankreich hoffte, d​ass es i​m Laufe d​er Thronfolge seinen Einfluss a​uf Spanien stärken konnte b​ei einer erneuten bourbonischen Monarchie. Dadurch hätte Frankreich, schreibt Hans-Otto Kleinmann, e​inen „Trumpf für d​ie Einkreisungspolitik gegenüber Preußen“ erhalten. Italien s​ah gern e​in außenpolitisch stärkeres Spanien, d​as sich g​egen Frankreichs Großmachtsucht richtete. Großbritannien, Russland u​nd Österreich hingegen warteten a​us unterschiedlichen Gründen a​b und versuchten, d​en Frieden z​u erhalten.[5]

Situation Spaniens

Karikatur auf die spanische Revolution von 1868 und die sich daran anschließenden demokratischen Jahre

Spanien h​atte im Vergleich z​um 18. Jahrhundert e​ine schwierigere außenpolitische Lage. Es h​atte die meisten seiner Kolonien verloren, i​n Frankreich u​nd Spanien w​aren nicht m​ehr gleichzeitig Bourbonen a​uf dem Thron, u​nd Konflikte i​m Innern verhinderten e​ine Politik d​es nationalen Interesses. Spanien hätte g​ern nur i​m Einklang m​it Frankreich u​nd Großbritannien gehandelt, u​m sich n​icht einseitig a​n Frankreich z​u binden, d​och Großbritannien verhielt s​ich gerade 1860–1870 außenpolitisch zurückhaltend. Frankreich w​ar ein übermächtiger Nachbar, diplomatisch u​nd wirtschaftlich. Im spanischen Interesse w​ar es, gerade n​ach der Revolution v​on 1868, e​nge Bande a​uch zu anderen Mächten z​u knüpfen.[6]

In Spanien vereinten d​ie Liberale Union, d​ie Fortschrittspartei u​nd die Demokraten kurzfristig i​hre Kräfte g​egen die Republikaner. Diese hatten i​n den Verfassungsberatungen 1869 gefordert, d​ass das Staatsoberhaupt e​in Spanier s​ein müsse, i​n Spanien geboren u​nd von spanischen Eltern. Praktisch wäre d​ann nur e​in republikanisches Staatsoberhaupt möglich gewesen. Die Mehrheit verwarf d​ies und stimmte a​m 21. Mai ausdrücklich für e​ine Monarchie. Am 12. Juni musste Prim i​m Parlament erklären, d​ass die Regierung n​och keinen Kandidaten vorstellen könne. Das l​iege daran, d​ass Spanien e​rst jetzt s​eine verfassungsmäßige Ordnung vervollständige, u​nd dass Unruhen i​m Land Kandidaten abschreckten. Dringendste Aufgabe d​er Übergangsherrschaft s​ei daher zunächst d​ie Wiederherstellung v​on Ruhe u​nd Ordnung. Serrano w​urde am 15. Juni Regent, a​lso ein vorläufiger Ersatzmonarch.[7]

Anforderungen an einen Kandidaten

Juan Prim im Jahr 1861, später Ministerpräsident Spaniens in der Übergangszeit

Die Suche n​ach einem Kandidaten erwies s​ich als ausgesprochen schwierig. Die Anforderungen schlossen e​inen Spanier m​ehr oder weniger aus. Dennoch wollte d​as Volk a​n sich keinen Ausländer a​uf dem Thron.[8]

  • Grundsätzlich war nur an einen Mann aus dem europäischen Hochadel zu denken. Er sollte einem regierenden Fürstenhaus angehören.
  • Vor allem Ministerpräsident Prim lehnte die Dynastie der Bourbonen ab, also die Dynastie der ehemaligen Königin Isabella.[9][10]
  • Der Kandidat sollte Katholik sein. Das Volk hätte es nicht als glaubwürdig empfunden, wenn jemand die Religion gewechselt hätte, nur um König zu werden. Allerdings sollte der Kandidat nicht so strenggläubig sein, dass er den Liberalen missfallen hätte.
  • Er sollte intelligent sein und eine angenehme, charakterfeste Persönlichkeit haben.
  • Von Vorteil war es, wenn er nicht zu jung und nicht zu alt war. Außerdem sah man es gern, wenn der Kandidat bereits einen Sohn hatte, der einmal die Dynastie fortführen würde.
  • Spaniens Außenpolitik sollte von der Thronfolge profitieren und nicht etwa zusätzlich belastet werden. Napoleon III. sollte nicht gegen den Kandidaten sein, der sonst einen besonders starken Rückhalt hätte haben müssen, national und international.[11]

Schließlich musste d​er Gesuchte überhaupt Kandidat werden wollen. Wegen d​er unruhigen Lage i​n Spanien w​ar der Thron n​icht gerade attraktiv.[12]

Kandidaten

Herzog von Montpensier

Antoine von Orléans, Herzog von Montpensier, hatte nicht nur Napoleon III. zum Gegner, sondern war in Spanien unbeliebt.

Antoine, Herzog v​on Montpensier, w​ar der Schwager d​er abgesetzten Königin Isabella, nämlich d​er Ehemann i​hrer Schwester Louise. Als Louise s​ich einer Kandidatur verschloss, richteten d​ie Blicke s​ich auf i​hren Mann Antoine. Allerdings w​ar Antoine d​er jüngste Sohn v​on Louis-Philippe I., d​es französischen Königs v​on 1830 b​is 1848 a​us dem Hause Orléans. Napoleon III. würde diesen Vertreter e​iner konkurrierenden französischen Dynastie vehement z​u verhindern suchen. Antoine hätte a​uf dem spanischen Thron a​uch keine Unterstützung d​er Fortschrittspartei u​nd der Demokraten erwarten dürfen. Prim sprach s​ich ebenfalls g​egen den Ehemann e​iner Bourbonin aus, d​as wäre d​ie Fortführung d​es jüngeren Zweigs j​ener Erblinie gewesen, d​ie er gestürzt hatte.[13]

Napoleon III. h​ielt einen Orléans a​ls spanischen König für d​as schlechteste Ergebnis d​er Kandidatensuche, w​ie er z​um Beispiel i​m Februar 1869 meinte. Er hätte e​s als persönliche Beleidigung gesehen u​nd befürchtete, d​ass Montpensier s​ich mit Bismarck verständigen werde. Die Führer d​er Liberalen Union fanden Montpensier unsympathisch u​nd nicht vertrauenswürdig. Hätte e​s keinen Widerstand a​us Frankreich gegeben, hätten s​ie ihn vielleicht a​ls letzte Wahl akzeptiert.[14]

Salazar, e​in Vertrauter Prims, meinte i​m Februar 1870, w​er in z​wei Nachwahlen n​icht in d​as spanische Parlament gewählt worden ist, könne w​ohl kaum König werden.[15] Spätestens, nachdem Montpensier i​m März 1870 i​m Duell d​en ehemaligen Infanten Don Enrique v​on Bourbon getötet hatte, g​ab es für i​hn keinerlei Aussichten a​uf den Thron mehr.[16] Die spanische Regierung benutzte i​hn nur n​och als Negativ-Figur, u​m dem französischen Kaiser weitere Kandidaten annehmbar z​u machen.[17]

Ferdinand und Luis von Portugal

Ferdinand von Sachsen-Coburg-Gotha, als Ferdinand II. König von Portugal von 1837 bis 1853 und Regent für zwei Jahre anstelle seines Sohns

Anfang 1869 konnten d​ie Führer d​er Fortschrittspartei u​nd der Demokraten s​ich Ferdinand a​ls König vorstellen. Er w​ar der ehemalige König Portugals u​nd Vater d​es aktuellen Königs Luis. Auch e​in anderes Mitglied d​es Hauses Braganza wäre willkommen gewesen. Mitte Januar 1869 scheiterte d​er Versuch, Ferdinand z​ur Kandidatur z​u bewegen. Er wollte seinen Ruhestand n​icht aufgeben.[18]

Ferdinands Kandidatur hätte k​eine andere Nation beunruhigt. Er stammte a​us dem Hause Sachsen-Coburg-Gotha, w​ar 52 Jahre alt, gesund, v​on Geburt katholisch, a​ber von liberaler Gesinnung, u​nd hatte i​n Portugal d​ie parlamentarische Regierungsweise eingeführt. Er beherrschte Spanisch, w​ar politisch erfahren u​nd liebte Kunst u​nd Wissenschaft. Sogar d​ie Republikaner hätten i​hn im Interesse d​er nationalen Einheit akzeptiert. Er h​atte genügend Nachfahren für e​ine spätere Thronfolge. Würde s​ein Sohn, d​er portugiesische König Luis, s​ein Nachfolger i​n Spanien, wäre Iberien u​nter einem einzigen König vereint. (Diese Aussicht w​ar in Spanien allerdings populärer a​ls in Portugal.)[19]

Zwar h​atte Ferdinand bereits d​en griechischen Thron abgelehnt, a​ber man vermutete, d​ass er s​ich bei e​inem Ruf d​er großen Mehrheit d​es spanischen Parlaments n​icht verweigern würde. Doch a​ls im April 1869 d​ie Zeitungen s​chon berichteten, d​ass das spanische Kabinett Ferdinand d​en Thron antragen wolle, berichtete d​er portugiesische Botschafter i​n Madrid: Ferdinand würde d​ie Wahl ablehnen.[20]

Italienische Kandidaten

Das Haus Savoyen w​ar schon s​eit 1713 d​urch die Pragmatische Sanktion e​ine Art Aushilfs-Dynastie für Spanien. Ein Kandidat a​us Italien hätte automatisch d​ie Unterstützung dieser europäischen Macht hinter s​ich gehabt. Napoleon III. hätte m​ehr Rücksicht a​uf Spanien nehmen müssen, u​m nicht Italien für seinen geplanten anti-preußischen Dreibund m​it Österreich z​u verlieren.[21]

Viele Spanier hätten e​inen italienischen Fürsten abgelehnt, a​us antiklerikalen u​nd papstfeindlichen Gründen. Dennoch n​ahm Prim d​en Vorschlag e​ines ehemaligen spanischen Botschafters i​n Florenz auf, d​ass dieser m​it Amadeus v​on Savoyen sprach, d​em Herzog v​on Aosta u​nd zweiten Sohn d​es italienischen Königs Viktor Emanuels II.[22] Kurzfristig dachte m​an an Herzog Ferdinand v​on Alençon. Er sprach perfekt Spanisch u​nd hatte s​eine militärische Ausbildung i​n Spanien absolviert. Allerdings w​ar er e​in Orleans.[23]

König Viktor Emanuel II. schlug seinen fünfzehnjährigen Neffen Thomas vor, d​en Herzog v​on Genua.[24] Im Oktober 1869 sprach e​ine spanische Kommission d​er monarchistischen Parteien s​ich für Thomas aus. Dies führte a​ber sogleich z​u Ministerrücktritten, u​nd Ende Dezember musste Viktor Emanuel berichten, d​ass er s​ich gegen d​en Widerstand d​er Herzogsmutter n​icht habe durchsetzen können. Nach fünfzehn Monaten h​atte Spanien i​mmer noch keinen König, u​nd das Kabinett t​rat Anfang Januar 1870 geschlossen zurück. In dieser Situation, s​o Lawrence D. Steefel, s​ei es n​ur natürlich gewesen, abermals a​n Leopold v​on Hohenzollern z​u denken.[25]

Spanische Kandidaten

General Baldomero Espartero, bereits 75 Jahre alt, w​ar ein ehemaliger Ministerpräsident a​us der Zeit d​er Regentin Maria Christina (1840). Er wäre e​ine Art „Volkskönig“ gewesen. Trotz seines Ansehens h​atte er i​n den Cortes k​eine Mehrheit, u​nd international w​ar er n​icht abgesichert. Prim machte i​hm am 13. Mai 1870 e​in Angebot, d​as der General jedoch ablehnte.[26]

Don Carlos (Karl VII.) w​ar der Führer d​er Karlisten. Ihn lehnten d​ie Revolutionäre ebenso a​b wie d​ie Bourbonen.[27]

Leopold von Hohenzollern

Leopold von Hohenzollern, geboren 1835, hatte 1866 als preußischer Offizier am Deutschen Krieg teilgenommen. Verheiratet war er mit der portugiesischen Königstochter Antonia Maria.

Leopold v​on Hohenzollern w​ar volljährig, a​ber nicht z​u alt, katholisch, a​ber nicht ultramontan. Zu Beginn d​er Neuen Ära i​n Preußen h​atte sein Vater Karl Anton a​ls preußischer Ministerpräsident gedient. Leopolds Bruder Karl w​ar seit 1866 konstitutioneller Monarch i​n Rumänien. Leopold konnte a​ls gemäßigt-liberal u​nd daher a​ls geeignet für d​ie neue Ordnung i​n Spanien angesehen werden. Zwar gehörte e​r offiziell z​um preußischen Königshaus, d​och war e​r mit Napoleon III. näher verwandt a​ls mit d​em preußischen König Wilhelm. Er h​atte bereits Söhne, d​ie die Linie weiterführen konnten. Seine Frau w​ar eine portugiesische Prinzessin, d​as machte e​ine spätere Vereinigung d​er iberischen Königreiche denkbar.[28] Im Februar 1870 beschrieb Salazar Leopold a​ls angenehm, d​och er h​atte einige Zweifel a​n dessen Kraft u​nd Charakterstärke.[29]

Bereits i​m Herbst 1866 h​atte der preußische Diplomat Georg v​on Werthern e​in Gespräch m​it Mitgliedern d​er spanischen Unión Liberal. Diese sprachen v​on einem baldigen Sturz d​er Königin u​nd einen möglichen Nachfolger; Werthern s​agte ihnen, d​er geeigneteste s​ei Leopold. Als e​r Ende 1866 wieder i​n Deutschland war, s​o behauptete Werthern später, h​abe er Leopolds Vater Karl Anton a​uf die Sache aufmerksam gemacht; jedenfalls k​ann Karl Anton n​icht sehr beeindruckt gewesen sein.[30] Wann g​enau der preußische Ministerpräsident u​nd norddeutsche Bundeskanzler Bismarck s​ich erstmals für d​ie spanische Thronfolge interessiert hat, bleibt umstritten. Zeitgenossen u​nd Historiker h​aben auf Reisen preußischer Militärs u​nd Diplomaten w​ie Theodor v​on Bernhardi n​ach Spanien hingewiesen.[31]

Karl Anton von Hohenzollern-Sigmaringen, Vater Leopolds, Bild von 1886

Schon a​ls das Übergangsregime eingerichtet wurde, handelte d​ie internationale Presse Leopold a​ls möglichen Kandidaten. Zu diesem frühen Zeitpunkt konnten allerdings n​ur Gerüchte dahinterstecken.[32]

Karl Anton schrieb Anfang Dezember 1868 a​n seinen Sohn Karl I. v​on Rumänien, m​an selbst w​isse gar nichts v​on dieser Kandidatur, d​ie ständig i​n der Presse auftauche. Würde s​ie an d​as Haus herangetragen werden, würde e​r niemals d​azu raten: Schon w​egen des Hohenzollern-Herrschers i​n Rumänien s​ei Frankreich eifersüchtig u​nd würde e​inen Hohenzollern i​n Madrid n​icht akzeptieren.[33] Am 19. April 1869 erhielt Karl Anton e​inen Brief seines Schwiegersohns, Philipp v​on Flandern: Laut belgischer Regierung hieß e​s aus Spanien, d​ass die Kandidatur Leopolds g​ute Chancen hätte. Davon berichtete Karl Anton d​em preußischen König. Wilhelm bestätigte Karl Anton, d​ass er Leopold z​u keiner Kandidatur drängen werde.[34]

Hohenzollern-Kandidatur 1870

Napoleon III. um das Jahr 1865. Gewählt vom französischen Volk im Jahr 1848 machte er sich 1852 selbst zum Kaiser.

Zuspitzung auf Leopold ab 1869

Noch Anfang 1869 erschienen Ferdinand u​nd der Herzog v​on Montpensier a​ls die wahrscheinlichsten Kandidaten.[35] Im März 1869 schrieb d​er spanische Botschafter i​n Lissabon e​inem Kollegen, dieser s​olle seine Kontakte z​u Marschall Prim nutzen, u​m Leopold vorzuschlagen. Leopold s​ei eine exzellente Person u​nd mit d​em Botschafter persönlich bekannt. Napoleon III. würde a​n Leopold w​ohl keinen Gefallen finden, diesen a​ber immer n​och dem Herzog v​on Montpensier vorziehen.[36] Napoleon selbst n​ahm damals e​ine Kandidatur Leopolds n​och nicht ernst. Persönlich h​atte er nichts g​egen den Hohenzollern, lehnte i​hn aber a​ls Nachfahren v​on Joachim Murat ab.[37] Der französische Kaiser z​og Alfons vor, d​en Sohn Isabellas.[38]

Salazar, a​ls Gesandter Prims, t​raf sich i​m September 1869 i​n Deutschland m​it Karl Anton u​nd dessen Söhnen Karl u​nd Leopold, u​m informell d​ie Möglichkeiten z​u ergründen. Karl lehnte e​s ab, d​en rumänischen Fürstentitel für d​ie spanische Krone einzutauschen. Leopold zeigte w​enig Neigung, d​ie Krone anzunehmen, w​ies das Angebot a​ber auch n​icht absolut zurück. Als Vorbedingungen nannte Leopold gegenüber Salazar: Seine Wahl müsse einstimmig sein, e​s dürfe k​eine Konkurrenz m​it einem anderen Kandidaten geben, Napoleon müsse einverstanden s​ein und s​eine Wahl dürfe i​n keiner Weise g​egen Portugal gerichtet sein.[39]

Zwischen d​em 6. u​nd dem 17. Februar t​raf Prim d​ie Entscheidung, Salazar wieder n​ach Deutschland z​u schicken. Er erhielt e​inen Brief mit, i​n dem d​er spanische Ministerpräsident Leopold u​m eine positive Antwort bat.[40] Im Februar 1870 überzeugte Salazar Karl Anton v​on der Kandidatur. Dieser schrieb seinem Sohn, e​r solle d​ie Entscheidung i​n die Hände d​es preußischen Königs legen. Die Sache dürfe n​icht emotional behandelt werden, sondern sachlich u​nd als Familienentscheidung. Wenn d​er König s​ie weiter betrachten wolle, möge e​r Karl Anton n​ach Berlin bitten u​nd auch d​ie Meinung d​es Kronprinzen Friedrich s​owie die Bismarcks hören.[41]

In e​inem Brief v​om 1. März a​n seinen Vater Karl Anton berichtete Leopold, König Wilhelm s​ei noch unentschieden. Bismarck h​abe gesagt, e​s müsse m​it Blick a​uf die politischen Beziehungen Europas e​ine Republik i​n Spanien verhindert werden. Es geriete d​em gesamten Haus Hohenzollern z​ur Ehre, w​enn einer d​er ihren a​uf den spanischen Thron käme. Ansonsten könnte e​in Bayern-Prinz i​n Spanien i​n die Hände d​er „Ultramontanen“ spielen, a​lso den Katholiken.[42]

König Wilhelm gegenüber meinte Bismarck: Käme e​s zum Krieg zwischen Frankreich u​nd Preußen, u​nd hätte Spanien d​ann eine deutschfreundliche Regierung, müsse Frankreich e​in oder z​wei Armeekorps a​n der Grenze z​u Spanien belassen. Ein Hohenzollern a​uf dem spanischen Thron würde a​lso die Kriegsgefahr verringern. Die Erhaltung d​es Friedens hänge n​icht vom g​uten Willen Frankreichs, sondern v​on der starken Position Preußens ab. Daher dränge Bismarck d​en König, dafür z​ur sorgen, d​ass Leopold d​ie Krone annehme.[43]

Bismarcks Memorandum a​n den König v​om 9. März 1870 w​urde unterschiedlich interpretiert. Das e​ine Extrem w​ar die Auffassung, Bismarck h​abe selbstlos Spanien m​it einem König versehen wollen, d​er Napoleon annehmlicher s​ein musste a​ls der Herzog v​on Montpensier o​der eine Republik. Das andere Extrem w​ar der Vorwurf, Bismarck h​abe Frankreich bereits z​u einer Kriegserklärung provozieren wollen. In dieser Schärfe w​ar dies a​ber unwahrscheinlich, d​a Bismarck s​ich normalerweise n​icht die Hände i​n einer Weise band, d​ie nur e​in Ergebnis zugelassen hätte. Die Risiken e​iner Hohenzollern-Thronfolge w​aren ihm allerdings bewusst. Alle Beteiligten w​ie Prim u​nd Karl Anton fürchteten Napoleons Widerstand, unsicher w​ar allerdings d​as Ausmaß dieses Widerstands. Bismarck spielte d​ie Kriegsgefahr herunter.[44]

Bei e​inem Diner i​m Berliner Schloss besprach d​er König d​ie Angelegenheit i​n vertraulicher Runde. Kronprinz Friedrich schloss s​ich der Besorgnis d​es Königs an, w​as die unsichere Lage i​n Spanien u​nd die Ungewissheit bezüglich d​er internationalen Reaktionen anging. Außerdem g​ebe es d​ie Opposition v​on legitimen Thronfolgern u​nd man w​isse nicht, w​ie sich d​ie Stimmen i​m spanischen Parlament verteilten. Die meisten anderen Teilnehmer d​er Runde w​ie Rudolph Delbrück u​nd Albrecht v​on Roon w​aren optimistischer.[45] Die vorgebrachten Argumente stimmten Karl Anton u​nd Leopold um, u​nd am 16. März erklärten s​ie gegenüber d​em König, Leopold s​ei für d​as „Opfer“ bereit, w​enn Wilhelm e​s befehle. Dessen verweigerte Wilhelm s​ich allerdings weiterhin.[46]

Entscheidung zur Kandidatur und Veröffentlichung

Karl Anton wollte z​u einer Entscheidung kommen u​nd drei Punkte geklärt haben: Es müsse i​m spanischen Parlament mindestens e​ine Zweidrittel- b​is Dreiviertelmehrheit für Leopold geben; e​s dürfe k​ein Staatsbankrott drohen; d​ie geplanten antiklerikalen Gesetze müssten s​o rechtzeitig verwirklicht werden, d​ass man Leopold n​icht mehr d​amit in Verbindung bringen werde. Prim u​nd Serrano drängten a​uf eine rasche Entscheidung, möglichst v​or dem nächsten Zusammentritt d​es Parlaments a​m 19. April, d​a Gerüchte umhergingen, d​ie Übergangsherrscher wollten d​en königslosen Zustand absichtlich verlängern. Sie ließen Bismarck wissen, d​ass Leopold d​er beste Kandidat sei. Frankreich w​erde Spanien k​eine Vorwürfe machen können, d​enn schließlich g​ehe es u​m die Interessen Spaniens, n​icht Preußens.[47]

Prim schrieb i​m April Bismarck e​inen Brief, l​aut dem Prims Position b​ald unhaltbar werde. Die Lage i​n Spanien s​ei sicher für Leopold. Wer e​ine Dynastie gründen will, müsse e​ben ein w​enig riskieren. Daneben n​ahm Prim Kontakt m​it Ferdinand auf, d​er seine Meinung n​icht ändern wollte, u​nd mit Marschall Baldomero Espartero, Herzog v​on Vitoria, d​er vielleicht einzig denkbare spanische Kandidat. Er s​agte jedoch m​it Verweis a​uf sein Alter u​nd seine Gesundheit ab.[48]

Berichte über d​ie günstige Lage i​n Spanien stimmten Leopold Ende Mai optimistischer, u​nd Kronprinz Friedrich ließ s​ich von Karl Anton a​ls Vermittler zwischen Leopold u​nd dem König gewinnen.[49] Am 19. Juni schließlich stimmte Leopold zu, z​wei Tage später a​uch Wilhelm. Bismarck drängte a​uf Heimlichkeit b​eim weiteren Vorgehen, u​m den Eindruck z​u vermeiden, e​s handele s​ich um e​ine amtliche Angelegenheit. Offiziell b​lieb er dabei, d​ass es u​m eine Familienangelegenheit d​er Hohenzollern gehe. Er konnte k​aum annehmen, d​amit durchzukommen, s​o der Historiker Lothar Gall. Aber w​enn Frankreich versuchen würde, d​iese Fiktion z​u durchstoßen, würde e​s offenbaren müssen, d​ass es m​it seinem Widerstand i​n Wahrheit d​ie Eindämmung Preußens beabsichtige. Bismarck g​ing davon aus, d​ass dann d​ie deutsche Nation s​ich hinter Preußen stellen würde.[50]

Bismarck wollte Frankreich v​or vollendete Tatsachen stellen. Zwischen Bekanntgabe d​er Kandidatur Leopolds u​nd der Königswahl sollte möglichst w​enig Zeit vergehen. Dieser Plan missglückte jedoch: Das Telegramm e​ines spanischen Verhandlers w​urde in Deutschland falsch dechiffriert. Die Folge war, d​ass die spanische Regierung d​ie Wahl n​icht auf e​inen baldigen Termin legte, sondern e​rst auf d​en 1. August. Am 2. Juli machte d​ie Regierung d​ie Kandidatur d​em französischen Botschafter bekannt. Sofort richtete s​ich die Aufmerksamkeit i​n Frankreich a​uf Preußen. Bedrängt v​om französischen Ministerpräsidenten u​nd vom Außenminister s​agte der preußische Botschafter Werthern zu, König Wilhelm z​u berichten.[51]

Forderungen der französischen Regierung

Antoine de Gramont, Außenminister des Französischen Kaiserreichs im Jahr 1870 (15. Mai bis 9. August)

Als d​ie französische Regierung v​on der Hohenzollern-Kandidatur erfuhr, hätte s​ie mit e​iner öffentlichen Reaktion warten können. Das hätte i​hr die Möglichkeit z​u Verhandlungen eröffnet. Ihre tatsächliche Konfliktstrategie aber, w​ie sie i​m Kabinett a​m 6. Juli eingeschlagen wurde, e​ngte ihren Handlungsraum unnötig ein, w​ie Wilfried Radewahn urteilt. Zum Hintergrund gehört, d​ass die französische Regierung fälschlicherweise d​avon ausging, d​ass im Kriegsfall Österreich u​nd Italien i​hr beistehen würden u​nd Süddeutschland neutral bleiben würde. Man schätzte d​ie Situation a​ls günstig ein, u​m den Konflikt schrittweise eskalieren z​u lassen.[52]

Ebenfalls a​m 6. Juli h​ielt Außenminister Antoine d​e Gramont e​ine Rede v​or dem französischen Parlament, d​ie einer Kriegserklärung ähnelte. Wenn e​ine fremde Macht e​inen ihrer Prinzen a​uf den Thron Karls V. setze, w​erde dadurch d​as europäische Gleichgewicht z​u Ungunsten Frankreichs gestört. Frankreich w​erde dann o​hne zu Zögern s​eine Pflicht tun. Am folgenden Tag w​ies Gramont Benedetti an, sofort z​u König Wilhelm z​u eilen u​nd den Rückzug Leopolds z​u verlangen.[53]

Während i​n Europa Urlaubszeit w​ar und Bismarck i​n Varzin weilte, bemühte d​er preußische Diplomat Werthern s​ich um d​en Frieden. Er schickte s​ogar einen Beauftragten z​u Karl Anton, u​m sich für d​en Rückzug Leopolds einzusetzen.[54] Benedetti sprach m​it Wilhelm i​n Bad Ems, w​o dieser z​ur Kur weilte, erstmals a​m 9. Juli. Wilhelm antwortete w​ie von Bismarck erwünscht, d​ass es s​ich um e​ine reine Familienangelegenheit handele. Als Oberhaupt d​er Dynastie Hohenzollern h​abe er zugestimmt, w​eil die Sigmaringer d​ie Freiheit h​aben sollten z​u entscheiden. Sogleich a​m 10. Juli a​ber schrieb Wilhelm a​n Karl Anton, Leopold s​olle die Kandidatur zurückziehen. Wilhelm wollte keinen weiteren Krieg. Leopold ließ d​en Rückzug a​m 12. Juli verkünden.[55] Wawro: „Selbst o​hne Bismarck a​n seiner Seite verstand Wilhelm nun, d​ass Napoleon III. d​er Sinn n​ach mehr a​ls Sicherheit stand; i​hm ging e​s um d​ie Erniedrigung Preußens v​or den Augen Europas.“[56]

Vincent Benedetti, französischer Botschafter für Preußen seit 1864

In Frankreich war man über Leopolds Rückzug begeistert, die Kurse an der Börse stiegen um vier bis fünf Prozent. Napoleon III. und Ministerpräsident Ollivier waren zufrieden. Doch Außenminister Gramont, Kaiserin Eugénie und die Presse waren auf Krieg aus. Gramont verlangte vom preußischen Botschafter in Paris: König Wilhelm solle sich in einem Brief beim Kaiser entschuldigen. Während der Ministerpräsident abwesend war, schlug Gramont dem Kaiser vor, vom preußischen König Garantien für die Zukunft zu verlangen. Damit werde die Stellung der französischen Regierung gegenüber dem Parlament und der öffentlichen Meinung gestärkt. Napoleon zögerte, lenkte aber ein, nachdem die Kaiserin andernfalls den Untergang des Kaisertums vorhersagte. Die Entschuldigung solle aber nur in mündlicher Form verlangt werden.[57][58] Als Wilhelm erneut von Benedetti in Bad Ems angesprochen wurde, war er ehrlich überrascht. Die geforderte Garantieerklärung, dass Preußen nie wieder einen seiner Prinzen auf den spanischen Thron bringen werde, wollte er nicht abgeben. Er informierte nun offiziell die preußische Regierung über das Ansinnen. Letzteres war im Interesse Frankreichs.[59]

Emser Depesche und Bismarcks Mitteilung an die Presse

Heinrich Abeken w​ar preußischer Diplomat u​nd begleitete d​en König i​n Bad Ems. Abeken schickte a​m 13. Juli Bundeskanzler Bismarck e​in Telegramm, d​as als „Emser Depesche“ i​n die Geschichte eingegangen ist. Darin g​ab Abeken wieder, w​as der König i​hm berichtet hatte. Der König r​egte an, d​ass Bismarck d​ie Presse v​on der Forderung Frankreichs u​nd ihrer Zurückweisung informiert.[60]

König Wilhelm von Preußen in Bad Ems mit dem französischen Botschafter Benedetti, wie ein Zeichner es sich vorgestellt hat

Bismarck i​st später vorgeworfen worden, e​r habe d​as Telegramm verfälscht. Es w​ar allerdings n​icht seine Aufgabe, d​en regierungsinternen Text unverändert d​er Presse weiterzuleiten. So wäre e​s unpassend gewesen bekanntzumachen, d​ass der König d​en Botschafter Benedetti a​ls sehr aufdringlich beurteilt hatte. Bismarck s​tand es a​lso frei, w​ie er s​eine Wiedergabe d​er Ereignisse gestaltete. Er entschied s​ich dafür, s​ich eng a​n Abekens Text z​u halten. Seinen eigenen Text schickte e​r an d​ie preußischen Gesandtschaften a​n den deutschen Höfen u​nd zugleich a​n die Presse. In Bismarcks Text w​aren mehrere Vorgänge zusammengefasst, s​o dass e​s aussah, d​ass sie s​ich auf d​as Gespräch a​uf der Promenade bezogen. Vor a​llem änderte Bismarck d​ie Tonart. Sowohl d​as Ansinnen Benedettis a​ls auch d​ie Reaktion d​es Königs wirkten besonders brüsk, scharf u​nd provozierend.[61]

Unbeschadet d​er Einschätzung, w​ie sehr Abekens Text „verfälscht“ worden war, o​der ob Bismarck d​ie Begegnung d​er Sache n​ach oder atmosphärisch korrekt dargestellt hat: Bismarck h​at seine Zuständigkeit a​ls Bundeskanzler überschritten. Die norddeutsche Bundesverfassung s​ah nämlich e​ine Zusammenarbeit v​on Bundespräsidium (preußischer König) u​nd Bundeskanzler vor. Bismarck w​ar bewusst, welche Folgen s​eine Mitteilung a​n die Presse h​aben konnte. Er hätte s​ich also z​uvor mit König Wilhelm absprechen müssen – d​er keinen Krieg wollte.

„Bismarck konnte sicher sein, daß d​iese Darstellung i​n Deutschland e​ine leidenschaftliche Aufwallung d​es Nationalgefühls hervorrufen werde. Ebenso gewiß war, daß Frankreich s​ie als e​ine schwere Beleidigung empfinden mußte. Napoleon III. konnte a​uf die umredigierte Emser Depesche, w​enn er n​icht alle Achtung verlieren wollte, n​ur mit d​er Kriegserklärung antworten. Die Umredaktion d​er Emser Depesche w​ar eine Entscheidung, u​nd zwar e​ine Entscheidung für d​en Krieg.“

Ernst Rudolf Huber: Deutsche Verfassungsgeschichte[62]

Allerdings i​st auch d​em König e​in verfassungsrechtlicher Vorwurf z​u machen. Er hätte d​en Thronverzicht Leopolds n​icht offiziell billigen dürfen, jedenfalls n​icht ohne Zustimmung d​es verantwortlichen Bundeskanzlers. Von dieser Eigenmächtigkeit d​es Königs s​tand in Abekens Depesche nichts. Hätte Bismarck d​avon gewusst, hätte e​r zurücktreten müssen.[63]

Als Frankreich a​m 16. Juli Preußen d​en Krieg erklärte, g​ing es s​chon gar n​icht mehr u​m die Hohenzollern-Kandidatur, sondern n​ur noch u​m die nationale Ehre. Die sogenannte Emser Depesche (Bismarcks Mitteilung a​n die Presse) h​atte aus e​iner dynastischen Frage u​nd einer diplomatischen Affäre e​ine nationale Sache gemacht, s​o Nipperdey.[64] Allgemein w​urde in d​er Welt, u​nd vereinzelt s​ogar in Frankreich, d​er Kriegsgrund a​ls nichtig angesehen. Zum Beispiel i​n den USA s​tand Napoleon a​ls Kriegstreiber da, d​er sich i​n eine innerspanische Angelegenheit eingemischt hatte. Tatsächlich s​ei es i​hm nur u​m die Stärkung seines niedergehenden Reiches gegangen, e​in Sieg s​ei für d​ie Thronfolge d​es kaiserlichen Prinzen wichtig gewesen.[65] Die Meinung d​es Auslands über Deutschland änderte s​ich erst, a​ls die Annexion Elsaß-Lothringens gefordert wurde. Napoleon III. w​urde im Krieg v​on den Deutschen gefangen genommen, u​nd sein Kaiserreich w​urde schließlich d​urch die Dritte Französische Republik abgelöst.

Thronfolge durch Amadeus I.

König Amadeus I. von Spanien, 1871 bis 1873. Aufgrund der angespannten politischen Lage in Spanien sah er sich zur Abdankung gezwungen.

Nach d​er unglücklichen Hohenzollern-Kandidatur wandte Prim s​ich wieder d​em Herzog v​on Aosta zu, Amadeus. Das italienische Außenministerium erhielt d​ie Erlaubnis, d​ie Meinung i​n Europa z​u erkunden, u​nd danach g​ab Herzog Amadeus s​eine Zustimmung. Allerdings s​tand nur e​in Teil d​er September-Koalition hinter ihm, d​ie einst Isabella gestürzt hatte: Prim, d​ie Fortschrittler u​nd die Demokraten. Für d​ie Liberale Union w​ar er allenfalls tolerabel, n​icht wirklich erwünscht. Die Republikaner, a​ber auch d​ie konservativen Karlisten s​owie die Anhänger d​es Bourbonen Alfons, lehnten d​en Herzog ab.[66] Am 16. November 1870 wählten d​ie Cortes, d​as spanische Parlament, i​hn zum König.

Als Amadeus i​m Januar i​n Spanien ankam, erfuhr e​r sogleich, d​ass Prim ermordet worden war. Damit fehlte Amadeus’ Herrschaft v​on Anfang a​n der wichtigste Unterstützer. Prims Tod beendete a​uch die September-Koalition. Die Aristokratie w​ar Amadeus gegenüber kühl, i​n den Madrider Theatern verspottete m​an ihn.[67] Unter seiner Herrschaft k​am es z​u sechs Regierungen u​nd drei Parlamentswahlen.[68] Nach e​inem Skandal über d​en Umgang m​it einem Offizier, d​em seine Untergebenen d​ie Gefolgschaft verweigert hatten, dankte König Amadeus i​m Februar 1873 ab.[69]

Es folgte e​ine kurzlebige Erste Spanische Republik, i​n der d​as Land v​ier Präsidenten u​nd einen Diktator sah. 1874 w​urde Isabellas Sohn a​ls Alfons XII. n​euer König. Diese Restauration d​er Bourbonen i​st der Ursprung d​er heutigen spanischen Monarchie, wenngleich m​it einer Unterbrechung d​urch die Zweite Republik u​nd durch d​as Regime Francos.

Beurteilung der Rolle Bismarcks

Otto von Bismarck, seit 1862 preußischer Ministerpräsident und seit 1867 norddeutscher Bundeskanzler

In d​er Geschichtswissenschaft u​nd in d​er Öffentlichkeit i​st immer wieder engagiert darüber diskutiert worden, welche Rolle Bismarck b​ei der Hohenzollern-Kandidatur spielte. Im Nachhinein schien d​er Bundeskanzler v​on Anfang a​n auf meisterhafte Weise d​ie Fäden i​m Hintergrund gezogen z​u haben, u​m das gewünschte Ergebnis z​u erhalten: d​en Krieg m​it Frankreich, d​er die süddeutschen Staaten i​n die Arme d​es Norddeutschen Bundes treiben würde.

Die Beurteilung Bismarcks hängt u​nter anderem d​avon ab, i​n welcher Situation m​an ihn i​m Jahr 1870 sah, n​ach etwa d​rei Jahren Norddeutscher Bund. Der Bund w​urde im Inneren ausgebaut u​nd verstärkte d​ie Zusammenarbeit m​it dem Süden, e​s gab a​ber auch Niederlagen für Bismarck w​ie die Zollparlamentswahl. Wawro hält d​ie Position Bismarcks für f​ast so gefährdet w​ie die Napoleons. Beide hätten u​nter dem Druck gestanden, s​ich durch außenpolitische Erfolge z​u rechtfertigen.[70] Nipperdey hingegen findet nicht, d​ass Bismarck subjektiv o​der objektiv u​nter besonderem Zeitdruck gestanden habe. Seine politischen Allianzen s​eien nicht s​o instabil gewesen, a​ls dass e​r den Status q​uo nicht n​och jahrelang ausgehalten hätte. Eine Flucht n​ach vorne, i​n den Krieg, s​ei nicht nötig gewesen.[71]

Unterschiedliche Historiker w​ie Huber, Gall,[72] Nipperdey[73] u​nd Wehler[74] s​ind sich d​arin einig, d​ass Bismarck d​en Krieg n​icht von langer Hand herbeigeplant hat. Der Bundeskanzler h​ielt sich mehrere Wege o​ffen und nutzte d​ie Gelegenheit, d​urch einen Hohenzollern a​uf dem spanischen Thron d​as Ansehen Preußens z​u steigern. Als e​ine diplomatische Niederlage drohte, formulierte e​r seine Mitteilung a​n die Presse (die sogenannte Emser Depesche) i​m vollen Bewusstsein dessen, d​ass Frankreich s​o gut w​ie sicher d​en Krieg erklären würde.

„Bismarck kontrollierte d​ie Ereignisse nicht,“ stellt Christopher Clark fest. Für Bismarck s​ei ein Krieg e​ine politische Möglichkeit gewesen, a​ber nur, w​enn Frankreich i​hn anfing. Der französischen Regierung s​ei es grundsätzlich d​arum gegangen, d​ie privilegierte Stellung Frankreichs i​n Europa z​u verteidigen. Ihre Bereitschaft, e​inen Krieg z​u riskieren, h​abe daher n​icht von Bismarck abgehangen. Frankreich z​og in d​en Krieg, w​eil es überzeugt war, i​hn zu gewinnen.[75]

Bewertung der Thronfolge

Trotz d​er politischen Wirren u​m das Jahr 1870 lässt s​ich dafür argumentieren, d​ass die spanische Politik i​n der Thronfolge-Frage „sehr erfolgreich“ gewesen sei, s​o Kleinmann. Amadeus w​ar der ursprüngliche Wunschkandidat; Spanien w​urde nicht i​n den Deutsch-Französischen Krieg hineingezogen; e​s gab k​eine Intervention v​on außen; Frankreichs n​eue Schwäche g​ab Spanien m​ehr Freiheit i​n der Außenpolitik. Daher k​am es i​n Frankreich s​ogar zu e​iner Kriegsschuld-Legende g​egen Spanien: Ministerpräsident Prim h​abe über seinen Komplizen Bismarck Frankreich u​nd Preußen aufeinander gehetzt. Diese s​eien dann d​urch den Krieg abgelenkt worden, s​o dass Spanien ungestört d​ie Thronfolge h​abe regeln können.[76]

Leopold w​ar in Kleinmanns Sicht e​in „fast idealer Kandidat“ für Spanien, wenngleich e​s Spekulation bleibt, o​b er tatsächlich e​ine ausreichende Mehrheit i​m Parlament erhalten hätte. Ein Haken war, abgesehen v​on Napoleons Ablehnung, d​ass Spanien s​ich vielleicht z​u sehr a​n Preußen gebunden hätte. Als i​n Paris a​m 2. Juli 1870 d​ie große Empörung entstand, ruderte Prim, d​er eigentlich Frankreich wohlgesinnt war, zurück, u​m Bismarcks Schlinge z​u entgehen. Jedenfalls: Wäre Leopold spanischer König geworden, hätte i​hn vermutlich dasselbe Schicksal w​ie Amadeus ereilt. Allerdings wäre i​n diesem Fall später, w​enn die bourbonische Herrschaft i​n Spanien wiederhergestellt worden wäre, Napoleon III. w​ohl noch französischer Kaiser gewesen.[77]

Quellenedition

  • Josef Becker (Hrsg. unter Mitarbeit von Michael Schmid): Bismarcks spanische "Diversion" 1870 und der preußisch-deutsche Reichsgründungskrieg. Quellen zur Vor- und Nachgeschichte der Hohenzollern-Kandidatur auf den Thron in Madrid 1866–1932:
    • Band I: Der Weg zum spanischen Thronangebot. Spätjahr 1866–4. April 1870. Schöningh, Paderborn u. a. 2003, ISBN 3-506-70718-3.
    • Band II: Aus der Krise der deutschen Nationalbewegung in die preußisch-französische Julikrise. 5. April 1870–12. Juli 1870. Schöningh, Paderborn u. a. 2003, ISBN 3-506-70719-1.
    • Band III: Spanische "Diversion", "Emser Depesche" und Reichsgründungslegende bis zum Ende der Weimarer Republik. 12. Juli 1870–1. September 1932. Schöningh, Paderborn u. a. 2007, ISBN 978-3-506-70720-8.

Literatur

  • George Bonnin (Hrsg.): Bismarck and the Hohenzollern Candidature for the Spanish Throne. Chatto & Windus, London 1957.
  • Jan Markus Metzlar: De candidatuur-Hohenzollern. Een kritische studie over de wordingsgeschiedenis der candidatuur van Leopold van Hohenzollern-Sigmaringen voor den Spaanschen troon in 1870 (Diss. Utrecht). W. Bergmans: Tilburg, 1924.
  • Lawrence D. Steefel: Bismarck, the Hohenzollern Candidacy, and the Origins of the Franco-German War of 1870. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts) 1962.

Belege

  1. Lawrence D. Steefel: Bismarck, the Hohenzollern Candidacy, and the Origins of the Franco-German War of 1870. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts) 1962, S. 11/12.
  2. Hans-Otto Kleinmann: Die spanische Thronfolge in der internationalen Politik vor Ausbruch des deutsch-französischen Krieges. In: Eberhard Kolb (Hrsg.): Europa vor dem Krieg von 1870. Mächtekonstellation – Konfliktfelder – Kriegsausbruch. R. Oldenbourg, München 1987, S. 125–150, hier S. 135.
  3. Lawrence D. Steefel: Bismarck, the Hohenzollern Candidacy, and the Origins of the Franco-German War of 1870. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts) 1962, S. 13/14.
  4. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Oxford University Press, Oxford u. a. 2003, S. 34.
  5. Hans-Otto Kleinmann: Die spanische Thronfolge in der internationalen Politik vor Ausbruch des deutsch-französischen Krieges. In: Eberhard Kolb (Hrsg.): Europa vor dem Krieg von 1870. Mächtekonstellation – Konfliktfelder – Kriegsausbruch. R. Oldenbourg, München 1987, S. 125–150, hier S. 139–141.
  6. Hans-Otto Kleinmann: Die spanische Thronfolge in der internationalen Politik vor Ausbruch des deutsch-französischen Krieges. In: Eberhard Kolb (Hrsg.): Europa vor dem Krieg von 1870. Mächtekonstellation – Konfliktfelder – Kriegsausbruch. R. Oldenbourg, München 1987, S. 125–150, hier S. 130/131, 133.
  7. Lawrence D. Steefel: Bismarck, the Hohenzollern Candidacy, and the Origins of the Franco-German War of 1870. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts) 1962, S. 35.
  8. Marcel Emerit: L’opinion de Napoléon III sur la question du trone d'Espagne en 1869. In: Revue d’histoire moderne et contemporaine, 1954 (16), Nr. 3 (Juli–September 1969), S. 431–438, hier S. 435.
  9. Lawrence D. Steefel: Bismarck, the Hohenzollern Candidacy, and the Origins of the Franco-German War of 1870. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts) 1962, S. 48.
  10. Hans-Otto Kleinmann: Die spanische Thronfolge in der internationalen Politik vor Ausbruch des deutsch-französischen Krieges. In: Eberhard Kolb (Hrsg.): Europa vor dem Krieg von 1870. Mächtekonstellation – Konfliktfelder – Kriegsausbruch. R. Oldenbourg, München 1987, S. 125–150, hier S. 143.
  11. Hans-Otto Kleinmann: Die spanische Thronfolge in der internationalen Politik vor Ausbruch des deutsch-französischen Krieges. In: Eberhard Kolb (Hrsg.): Europa vor dem Krieg von 1870. Mächtekonstellation – Konfliktfelder – Kriegsausbruch. R. Oldenbourg, München 1987, S. 125–150, hier S. 142/143.
  12. Lawrence D. Steefel: Bismarck, the Hohenzollern Candidacy, and the Origins of the Franco-German War of 1870. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts) 1962, S. 33.
  13. Lawrence D. Steefel: Bismarck, the Hohenzollern Candidacy, and the Origins of the Franco-German War of 1870. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts) 1962, S. 28.
  14. Marcel Emerit: L’opinion de Napoléon III sur la question du trone d'Espagne en 1869. In: Revue d’histoire moderne et contemporaine, 1954 (16), Nr. 3 (Juli–September 1969), S. 431–438, hier S. 432–434.
  15. Lawrence D. Steefel: Bismarck, the Hohenzollern Candidacy, and the Origins of the Franco-German War of 1870. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts) 1962, S. 48.
  16. Marcel Emerit: L’opinion de Napoléon III sur la question du trone d’Espagne en 1869. In: Revue d’histoire moderne et contemporaine, 1954 (16), Nr. 3 (Juli–September 1969), S. 431–438, hier S. 435.
  17. Hans-Otto Kleinmann: Die spanische Thronfolge in der internationalen Politik vor Ausbruch des deutsch-französischen Krieges. In: Eberhard Kolb (Hrsg.): Europa vor dem Krieg von 1870. Mächtekonstellation – Konfliktfelder – Kriegsausbruch. R. Oldenbourg, München 1987, S. 125–150, hier S. 144.
  18. Lawrence D. Steefel: Bismarck, the Hohenzollern Candidacy, and the Origins of the Franco-German War of 1870. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts) 1962, S. 28.
  19. Lawrence D. Steefel: Bismarck, the Hohenzollern Candidacy, and the Origins of the Franco-German War of 1870. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts) 1962, S. 30/31.
  20. Lawrence D. Steefel: Bismarck, the Hohenzollern Candidacy, and the Origins of the Franco-German War of 1870. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts) 1962, S. 31/32.
  21. Hans-Otto Kleinmann: Die spanische Thronfolge in der internationalen Politik vor Ausbruch des deutsch-französischen Krieges. In: Eberhard Kolb (Hrsg.): Europa vor dem Krieg von 1870. Mächtekonstellation – Konfliktfelder – Kriegsausbruch. R. Oldenbourg, München 1987, S. 125–150, hier S. 145.
  22. Lawrence D. Steefel: Bismarck, the Hohenzollern Candidacy, and the Origins of the Franco-German War of 1870. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts) 1962, S. 29.
  23. Marcel Emerit: L’opinion de Napoléon III sur la question du trone d'Espagne en 1869. In: Revue d’histoire moderne et contemporaine, 1954 (16), Nr. 3 (Juli–September 1969), S. 431–438, hier S. 435.
  24. Lawrence D. Steefel: Bismarck, the Hohenzollern Candidacy, and the Origins of the Franco-German War of 1870. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts) 1962, S. 32.
  25. Lawrence D. Steefel: Bismarck, the Hohenzollern Candidacy, and the Origins of the Franco-German War of 1870. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts) 1962, S. 45–48.
  26. Hans-Otto Kleinmann: Die spanische Thronfolge in der internationalen Politik vor Ausbruch des deutsch-französischen Krieges. In: Eberhard Kolb (Hrsg.): Europa vor dem Krieg von 1870. Mächtekonstellation – Konfliktfelder – Kriegsausbruch. R. Oldenbourg, München 1987, S. 125–150, hier S. 144.
  27. Siehe Hans-Otto Kleinmann: Die spanische Thronfolge in der internationalen Politik vor Ausbruch des deutsch-französischen Krieges. In: Eberhard Kolb (Hrsg.): Europa vor dem Krieg von 1870. Mächtekonstellation – Konfliktfelder – Kriegsausbruch. R. Oldenbourg, München 1987, S. 125–150, hier S. 144.
  28. Lawrence D. Steefel: Bismarck, the Hohenzollern Candidacy, and the Origins of the Franco-German War of 1870. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts) 1962, S. 14/15, S. 22.
  29. Lawrence D. Steefel: Bismarck, the Hohenzollern Candidacy, and the Origins of the Franco-German War of 1870. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts) 1962, S. 44.
  30. Lawrence D. Steefel: Bismarck, the Hohenzollern Candidacy, and the Origins of the Franco-German War of 1870. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts) 1962, S. 22/23.
  31. Lawrence D. Steefel: Bismarck, the Hohenzollern Candidacy, and the Origins of the Franco-German War of 1870. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts) 1962, S. 15.18
  32. Lawrence D. Steefel: Bismarck, the Hohenzollern Candidacy, and the Origins of the Franco-German War of 1870. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts) 1962, S. 13/14. S. 26.
  33. Lawrence D. Steefel: Bismarck, the Hohenzollern Candidacy, and the Origins of the Franco-German War of 1870. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts) 1962, S. 28/29.
  34. Lawrence D. Steefel: Bismarck, the Hohenzollern Candidacy, and the Origins of the Franco-German War of 1870. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts) 1962, S. 34.
  35. Lawrence D. Steefel: Bismarck, the Hohenzollern Candidacy, and the Origins of the Franco-German War of 1870. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts) 1962, S. 30.
  36. Lawrence D. Steefel: Bismarck, the Hohenzollern Candidacy, and the Origins of the Franco-German War of 1870. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts) 1962, S. 33.
  37. Marcel Emerit: L’opinion de Napoléon III sur la question du trone d'Espagne en 1869. In: Revue d’histoire moderne et contemporaine, 1954 (16), Nr. 3 (Juli–September 1969), S. 431–438, hier S. 437.
  38. Marcel Emerit: L’opinion de Napoléon III sur la question du trone d'Espagne en 1869. In: Revue d’histoire moderne et contemporaine, 1954 (16), Nr. 3 (Juli–September 1969), S. 431–438, hier S. 436.
  39. Lawrence D. Steefel: Bismarck, the Hohenzollern Candidacy, and the Origins of the Franco-German War of 1870. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts) 1962, S. 43/44.
  40. Lawrence D. Steefel: Bismarck, the Hohenzollern Candidacy, and the Origins of the Franco-German War of 1870. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts) 1962, S. 50–52.
  41. Lawrence D. Steefel: Bismarck, the Hohenzollern Candidacy, and the Origins of the Franco-German War of 1870. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts) 1962, S. 53/54.
  42. Lawrence D. Steefel: Bismarck, the Hohenzollern Candidacy, and the Origins of the Franco-German War of 1870. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts) 1962, S. 54/55.
  43. Lawrence D. Steefel: Bismarck, the Hohenzollern Candidacy, and the Origins of the Franco-German War of 1870. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts) 1962, S. S. 57/58, S. 60.
  44. Lawrence D. Steefel: Bismarck, the Hohenzollern Candidacy, and the Origins of the Franco-German War of 1870. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts) 1962, S. 60/61.
  45. Lawrence D. Steefel: Bismarck, the Hohenzollern Candidacy, and the Origins of the Franco-German War of 1870. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts) 1962, S. 61–65.
  46. Lawrence D. Steefel: Bismarck, the Hohenzollern Candidacy, and the Origins of the Franco-German War of 1870. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts) 1962, S. 65.
  47. Lawrence D. Steefel: Bismarck, the Hohenzollern Candidacy, and the Origins of the Franco-German War of 1870. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts) 1962, S. 68/69.
  48. Lawrence D. Steefel: Bismarck, the Hohenzollern Candidacy, and the Origins of the Franco-German War of 1870. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts) 1962, S. 72–75.
  49. Lawrence D. Steefel: Bismarck, the Hohenzollern Candidacy, and the Origins of the Franco-German War of 1870. Harvard University Press, Cambridge (Massachusetts) 1962, S. 79.
  50. Lothar Gall: Bismarck. Der weiße Revolutionär. Propyläen-Verlag, Frankfurt am Main u. a. 1980, S. 429/430.
  51. Lothar Gall: Bismarck. Der weiße Revolutionär. Propyläen-Verlag, Frankfurt am Main u. a. 1980, S. 430/431.
  52. Wilfried Radewahn: Europäische Fragen und Konfliktzonen im Kalkül der französischen Außenpolitik vor dem Krieg von 1870. In: Eberhard Kolb (Hrsg.): Europa vor dem Krieg von 1870. Mächtekonstellation – Konfliktfelder – Kriegsausbruch. R. Oldenbourg, München 1987, S. 33–64, hier S. 57 f.
  53. Georges Bordonove: Napoléon III. Pygmalion: Paris, 1998, S. 345.
  54. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Oxford University Press, Oxford u. a. 2003, S. 35/36.
  55. Lothar Gall: Bismarck. Der weiße Revolutionär. Propyläen-Verlag, Frankfurt am Main u. a. 1980, S. 433.
  56. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Oxford University Press, Oxford u. a. 2003, S. 36/37.
  57. Georges Bordonove: Napoléon III. Pygmalion: Paris, 1998, S. 345.
  58. Franz Herre: Napoleon III. Glanz und Elend des Zweiten Kaiserreiches. Bertelsmann: München 1990, S. 328/329.
  59. Lothar Gall: Bismarck. Der weiße Revolutionär. Propyläen-Verlag, Frankfurt am Main u. a. 1980, S. 433/434.
  60. Ernst Rudolf Huber: Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789, Band III: Bismarck und das Reich. 3. Auflage, Kohlhammer, Stuttgart 1988, S. 718.
  61. Ernst Rudolf Huber: Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789, Band III: Bismarck und das Reich. 3. Auflage, Kohlhammer, Stuttgart 1988, S. 718.
  62. Ernst Rudolf Huber: Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789, Band III: Bismarck und das Reich. 3. Auflage, Kohlhammer, Stuttgart 1988, S. 720. Hervorhebung im Original. So auch Lothar Gall: Bismarck. Der weiße Revolutionär. Propyläen-Verlag, Frankfurt am Main u. a. 1980, S. 434.
  63. Ernst Rudolf Huber: Deutsche Verfassungsgeschichte seit 1789, Band III: Bismarck und das Reich. 3. Auflage, Kohlhammer, Stuttgart 1988, S. 719/720.
  64. Thomas Nipperdey: Deutsche Geschichte 1866–1918. Band II: Machtstaat vor der Demokratie. C.H. Beck, München 1992, S. 59.
  65. John Gerow Gazley: American Opinion of German Unification, 1848–1871. Diss. Columbia University, New York 1926, S. 324/325.
  66. Raymond Carr: Spain 1808–1939. Oxford: At the Clarendon Press, 1975, S. 318/319.
  67. Raymond Carr: Spain 1808–1939. Oxford: At the Clarendon Press, 1975, S. 319.
  68. Walther L. Bernecker, Horst Pietschmann: Geschichte Spaniens. Von der frühen Neuzeit bis zur Gegenwart, Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1993, S. 234.
  69. Raymond Carr: Spain 1808–1939. Oxford: At the Clarendon Press, 1975, S. 323/324.
  70. Geoffrey Wawro: The Franco-Prussian War. The German Conquest of France in 1870–1871. Oxford University Press, Oxford u. a. 2003, S. 31.
  71. Thomas Nipperdey: Deutsche Geschichte 1866–1918. Band II: Machtstaat vor der Demokratie. C.H. Beck, München 1992, S. 56.
  72. Lothar Gall: Bismarck. Der weiße Revolutionär. Propyläen-Verlag, Frankfurt am Main u. a. 1980, S. 428/429.
  73. Thomas Nipperdey: Deutsche Geschichte 1866–1918. Band II: Machtstaat vor der Demokratie. C.H. Beck, München 1992, S. 56/57, 59/60.
  74. Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte 1849–1914. C.H. Beck, München 1995, S. 316, 321/322.
  75. Christopher Clark: Preußen. Aufstieg und Niedergang 1600–1947. DVA, München 2007, S. 628.
  76. Hans-Otto Kleinmann: Die spanische Thronfolge in der internationalen Politik vor Ausbruch des deutsch-französischen Krieges. In: Eberhard Kolb (Hrsg.): Europa vor dem Krieg von 1870. Mächtekonstellation – Konfliktfelder – Kriegsausbruch. R. Oldenbourg, München 1987, S. 125–150, hier S. 129.
  77. Hans-Otto Kleinmann: Die spanische Thronfolge in der internationalen Politik vor Ausbruch des deutsch-französischen Krieges. In: Eberhard Kolb (Hrsg.): Europa vor dem Krieg von 1870. Mächtekonstellation – Konfliktfelder – Kriegsausbruch. R. Oldenbourg, München 1987, S. 125–150, hier S. 149.
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