Remy de Gourmont
Remy de Gourmont (* 4. April 1858 in Bazoches-au-Houlme[1] bei Argentan; † 27. September 1915 in Paris) war ein französischer Schriftsteller, Mitbegründer und lange Zeit Mitarbeiter des Mercure de France sowie ein bedeutender Theoretiker des Symbolismus; er wurde mit literarischen[2] und philosophischen Essays bekannt und verfasste daneben Romane, Erzählungen, Lyrik und Theaterstücke. Er hatte einen wichtigen Einfluss auf Blaise Cendrars.
Biographie
Remy de Gourmont war der Sohn von Auguste-Marie de Gourmont, Comte de Gourmont, und seiner Frau Mathilde de Montfort. 1866 zog die Familie nach Villedieu-les-Poêles. Später studierte er Rechtswissenschaft in Caen und wurde 1879 Bachelor in Recht. Nach seinem Abschluss zog Gourmont nach Paris. Ab 1881 war er an der Bibliothèque nationale de France angestellt, nebenher schrieb er auch Artikel in den französischen Tageszeitungen Le Monde und Le Contemporain. Sein Interesse lag in der antiken Literatur, auf den Spuren von Gustave Kahn. In dieser Zeit lernte er Berthe Courrière, Model und Erbe des Bildhauers Auguste Clésinger, kennen und lieben. Remy de Gourmont begann eine literarische Allianz mit Joris-Karl Huysmans, und 1889 wurde er einer der Gründer von Mercure de France. Im Jahre 1891 veröffentlichte er eine politische Streitschrift, genannt Le Joujou Patriotisme, in der er argumentierte, dass Frankreich und Deutschland gemeinsam eine ästhetische Kultur hätten, und eine Annäherung zwischen den beiden Ländern forderte – im Gegensatz zu den Nationalisten in der französischen Regierung. Dieser politische Essay führte zu seiner Entlassung aus der Bibliothèque nationale de France. Die späteren Jahre waren von Krankheit und Depressionen geprägt. 1915 starb Remy de Gourmont an einem Gehirnschlag und wurde auf Père Lachaise bestattet. Als Alleinerbin galt seine langjährige Lebensgefährtin Berthe Courrière, die aber auch wenige Monate später starb.
Werke (Auswahl)
Prosa
- Sixtine, roman de la vie cérébrale
- Lettres à l'Amazone, für Natalie Clifford Barney
- Le latin mystique
- Le joujou patriotisme
- Le Livre des masques
- Esthétique de la langue française
- Physique de l'amour
Gedichte
- Litanies de la rose
- Les Saintes du paradis
- Divertissements
Einzelnachweise
- Yves Lecouturier: Célèbres de Normandie. Orep Editions, 2007, ISBN 978-2-915762-13-6, S. 17. (französisch)
- Dazu gehört "Le Livre des Masques", eine Sammlung von Autoren-Biografien mit Holzschnitt-Porträts von Félix Vallotton. Zunächst 1896 und 1898 und später in zahlreichen weiteren Editionen erschienen u. a. 1913 eine russische Übersetzung (s. Volkmar Dietsch: Russische Moderne im Buch, S. 26 ff. Saarbrücken 2015, ISBN 978-3-942701-20-4)