Bismarck-Museum Friedrichsruh
Das Bismarck-Museum Friedrichsruh ist ein Museum in Friedrichsruh, einem Ortsteil der Gemeinde Aumühle, Kreis Herzogtum Lauenburg, in Schleswig-Holstein. Es zeigt Objekte über das Leben und Wirken von Otto von Bismarck. Auch im Empfangsgebäude des nicht mehr vom Zugverkehr bedienten Bahnhofs Friedrichsruh wird Bismarck gewürdigt.[1] Hier hat seit 1999 die Otto-von-Bismarck-Stiftung mit öffentlich zugänglicher Bibliothek sowie einer Ausstellung über Bismarck und die Reichseinigung ihren Sitz.
Lage
Das Museum liegt an der Landesstraße L 208 in Schleswig-Holstein im Abschnitt von Grande nach Aumühle in einem Fachwerkhaus am Straßenrand in Friedrichsruh.
Geschichte
Bereits am 29. September 1891 wurde im Schloss II in Schönhausen (Elbe) ein Bismarck-Museum eröffnet.[2][3] 1927 wurde ein Teil der Sammlung des Bismarck-Museums in Schönhausen (Elbe) nach Aumühle in die Villa Alter Forsthof transferiert. Im April 1933 wurde diese Sammlung in den Friedrichsruher Marstall gebracht, wo sie bis kurz vor Kriegsende 1945 präsentiert werden konnte, bis die Familie Bismarck die Räumlichkeiten aufgrund der Zerstörung des zentralen Wohngebäudes vorübergehend als Unterkunft nutzen musste. Am 4. Dezember 1950 wurde das Museum im Alten Landhaus, einem ehemaligen Gasthaus, wiedereröffnet. Seit 2009 wird das Bismarck-Museum Friedrichsruh von der Otto-von-Bismarck-Stiftung betreut.[4]
Ausstellung
In zehn Ausstellungsräumen und Bismarcks nachgestelltem Arbeitszimmer werden rund 350 Original-Objekte und einige Reproduktionen gezeigt: Karten der unterschiedlichen Zollgebiete, die Urkunden in Bismarcks Werdegang, eine Abbildung der Emser Depesche sowie der Pressemitteilung Bismarcks, die Pistolen der zwei Attentate auf Bismarck, seine Uniform und seine Stiefel, seine zahlreich erhaltenen Orden, sein Arbeitszimmer mit Sofa für ihn und zwei Lederdiwanen für seine beiden Hunde, sein Schreibtisch, das Bild von Anton von Werner: Die Proklamierung des deutschen Kaiserreiches (18. Januar 1871) in der Fassung von 1885 und ein Prunkharnisch.[4][5]
- Privates Arbeitszimmer von Otto von Bismarck
- Arbeitstisch und Stuhl von Otto Fürst von Bismarck
- Das Gemälde Die Proklamierung des Deutschen Kaiserreiches sowie die Büsten von Otto von Bismarck (links) und Kaiser Wilhelm I. (rechts)
Weitere Bismarck-Museen
Siehe auch
- Bismarck-Mausoleum, Friedrichsruh
Literatur
- Das Bismarck-Museum in Bild und Wort. Ein Denkmal deutscher Dankbarkeit. Becker, Berlin 1897 (Digitalisat).
- Ingeborg Köpke: Bismarck-Museum Friedrichsruh. (= Führer zu schleswig-holsteinischen Museen. Band 2). Wachholtz, Neumünster 1984, ISBN 3-529-02951-3.
- Renate Marklein-Hebbel (Hrsg.): Bismarck-Museum und Mausoleum Friedrichsruh. Isensee, Oldenburg 2008, ISBN 978-3-89995-541-5.
Weblinks
- Bismarck-Museum und Mausoleum. In: Bismarck-Stiftung.de
- Bismarck-Museum und Mausoleum. In: Museen-SH.de
- Bismarck-Museum. In: Sachsenwald.de
- Auf Bismarcks Spuren durch Friedrichsruh. In: NDR.de, 25. April 2018
- Florian Büh: Historiker wacht über die Schätze Otto von Bismarcks. In: Abendblatt.de, 19. September 2019
Einzelnachweise
- Marc-Oliver Rehrmann: Ein Bahnhof mit großer Geschichte auf NDR.de, abgerufen am 4. Februar 2021
- Das Bismarck-Museum in Bild und Wort. Ein Denkmal deutscher Dankbarkeit. Becker, Berlin 1897, S. 4 (Digitalisat)
- Ehemaliges Bismarck-Museum in Schönhausen. In: ElbHavelWinkel.com. Abgerufen am 30. Januar 2021.
- Bismarck-Museum Friedrichsruh. In: Bismarck-Stiftung.de. Abgerufen am 30. Januar 2021.
- Renate Marklein-Hebbel (Hrsg.): Bismarck-Museum und Mausoleum Friedrichsruh. Isensee, Oldenburg 2008.