ATP Kitzbühel
Das ATP-Turnier von Kitzbühel (offiziell Generali Open, zuvor bet-at-home Cup Kitzbühel und Austrian Open Kitzbühel) ist ein Tennisturnier der ATP Tour 250, das seit 1945 alljährlich in Kitzbühel auf Sand ausgetragen wird. Zwischen 1999 und 2008 war es Teil der ATP International Series Gold, damals nach der Masters Series die zweithöchste Turnierkategorie der ATP Tour. Danach war das Turnier nur mehr Teil der ATP International Series bzw. deren Nachfolgeserie ATP World Tour 250. Im Mai 2009 wurden in Kitzbühel die „Interwetten Austrian Open Kitzbühel“ ausgetragen, die zuvor in Pörtschach und St. Pölten stattgefunden hatten.
Generali Open Kitzbühel | |
ATP Tour | |
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Austragungsort | Kitzbühel Österreich |
Erste Austragung | 1945 |
Kategorie | Tour 250 |
Turnierart | Freiplatzturnier |
Spieloberfläche | Sand |
Auslosung | 28E/16Q/16D |
Preisgeld | 524.340 € |
Center Court | 6400 Zuschauer |
Website | Offizielle Website |
Stand: 27. Juli 2019 |
2010 wurde das Turnier in Kitzbühel durch das ATP-Turnier in Nizza ersetzt.[1] Trotzdem fanden im August 2010 die 66. Austrian Open statt, jedoch im Rahmen der ATP Challenger Tour.[2] Ein Jahr später wurde das Turnier allerdings wieder im Rahmen der ATP Tour 250 in Kitzbühel durchgeführt; man übernahm dabei die Lizenz des ATP-Turniers von Warschau.
Rekordsieger in der Open Era ist der Argentinier Guillermo Vilas mit vier Titeln. Turnierdirektor ist Alex Antonitsch.
Geschichte
Turniertradition (seit 1895)
Das Kitzbüheler Tennisturnier fand erstmals 1895 statt, also bereits 50 Jahre vor der Durchführung des ersten Alpenländerpokals 1945. Knapp nach Kriegsende wurde dieses Kitzbüheler Turnier aus der Taufe gehoben, das 2017 bereits zum 73. Mal stattfand.
Alpenländerpokal und internationale Tennismeisterschaften (1945–1970)
Im Alpenländerpokal in Kitzbühel konnte sich Österreichs Spitze mit mitteleuropäischen Spielern vergleichen. Oft wurden Länderkämpfe vorangesetzt und bis 1956 konnten sich namhafte Spieler in die Siegerliste eintragen. Ein interner Streit unter den Tennisspielern im Herbst 1956 führte zur Gründung des Tennisclubs Kitzbühel; denn bis zu diesem Zeitpunkt veranstaltete die Tennissektion des Kitzbüheler Eissportclubs den Alpenländerpokal. Die Kitzbüheler Tennisspieler wählten Hans Zwerger zu ihrem Präsidenten. Der junge Tennisclub war von Anfang an bestrebt, die Veranstaltung Alpenländerpokal weiter auszubauen und den Anschluss an Spitzenturniere zu finden. Schon in den jungen Jahren des KTC trafen sich die ersten Weltklassespieler in Kitzbühel. Diese Entwicklung wurde auch vom österreichischen Tennisverband honoriert und 1959 fanden erstmals die Internationalen Österreichischen Meisterschaften in Kitzbühel statt. Daneben brachte der Club auch Profigruppen nach Kitzbühel.
Head Cup (1971–1993)
Die Einführung der offenen Turniere mit hohen Geldpreisen sprengte die Möglichkeiten des Clubs, sodass mit Head Austria, Österreichs erstem Tennisschlägerhersteller, ein finanzstarker Sponsor gewonnen wurde. Im Winter 1970/71 wurde der Vertrag unterzeichnet und im Jahre 1971 wurde aus dem Alpenländerpokal der Head Cup Kitzbühel. Das erste Preisgeld betrug damals 25.000 US-Dollar. Der Head Cup konnte sich daraufhin als Fixveranstaltung auf der Grand-Prix-Tour etablieren.
Generali Open (1994–2008)
Als 1990 Profispieler und Veranstalter die ATP Tour gründeten, war Kitzbühel von der ersten Minute mit eigener Lizenz an dabei. 1991 ging der Kitzbühel Tennis Club unter Präsident Klaus Lackner und Turnierdirektor Hellmuth Dieter Küchenmeister eine zunächst zehnjährige Partnerschaft mit dem rumänischen Unternehmer und Ex-Spieler Ion Țiriac ein. 1994 wurde der europäische Versicherungskonzern Generali Haupt- und Titelsponsor. 1997 entschied der Veranstalter, das Preisgeld auf 535.000 US-Dollar zu erhöhen und steigerte so weiter die Bedeutung dieses Turniers innerhalb der ATP. Diese Aufstockung brachte nicht nur höhere Gewinne für die Spieler, sondern auch mehr Punkte für die ATP-Weltrangliste. 1997 wurde das Kitzbüheler Turnier von den ATP-Profis zum besten World-Series-Turnier gekürt. 1998 wurde die Lizenz für dieses Turnier an die ATP verkauft. Im Gegenzug wurde eine noch höhere Championship-Series-Lizenz angemietet. Um schon zur völlig neu gestalteten ATP Tour 2000 die maximale Punkteanzahl in der neuen Wertung ATP Champions Race zu bekommen, wurde 1999 das Preisgeld um weitere 200.000 US-Dollar erhöht. Beim Turnier 2002 betrug das Preisgeld eine Million US-Dollar und die ATP-Profis wählten die Veranstaltung nach 1997 erneut zum bestorganisierten Turnier – diesmal in der höheren und mittlerweile umbenannten Kategorie International Series Gold. Bis ins Jahr 2008 wurde in dieser Kategorie gespielt.
Zurück zu den Wurzeln (2009–heute)
Die großen Reformen in der ATP (weniger Turniere, noch höheres Preisgeld) sowie das Fehlen einer eigenen Lizenz und die damit verbundene Abhängigkeiten von Lizenzbesitzern führten in den angespannten wirtschaftlichen Jahren dazu, dem Turnier eine neue Ausrichtung zu geben. Nachdem das Turnier 2009 wieder eine Kategorie niedriger spielte, erhielt der KTC am 21. Dezember 2009 für die erste Augustwoche 2010 eine Challenger-Lizenz. Noch im selben Jahr der ersten Austragung des Challenger-Turniers, erhielt der Kitzbüheler Tennisclub wieder eine Lizenz für die ATP World Tour 250. Als Titelsponsor des Turniers wurde der internationale Wettanbieter bet-at-home.com gewonnen. 2015 wechselte der Sponsor, das Turnier heißt nun wie in den Neunzigern wieder Generali Open. Turnierdirektor ist der ehemalige österreichische Davis-Cup-Spieler Alex Antonitsch.
Bis 2019 soll das 1991 erbaute Stadion in Kitzbühel renoviert werden, es soll 5,2 Millionen Euro kosten.[3]
Siegerliste seit 1945
ATP Challenger Tour |
ATP World Tour |
Einzel
Doppel
Weblinks
Einzelnachweise
- Nice to Host New ATP World Tour Tournament In 2010; Replaces Kitzbuhel. In: atpworldtour.com. ATP, 27. November 2009, archiviert vom Original am 30. November 2009; abgerufen am 10. August 2017 (englisch).
- Über Aufwind, Niedergang und Wiederauferstehung. In: generaliopen.com. Abgerufen am 10. August 2017.
- Kitzbühel: Stadionumbau bis 2019. In: tirol.orf.at. 1. August 2018, abgerufen am 13. November 2018.