Armeeabteilung Hollidt
Die Armeeabteilung Hollidt war ein Großverband der Wehrmacht, der nur wenige Monate im Zweiten Weltkrieg bestand und im Winter 1942/43 bei den Kämpfen im Donbogen und am Donez eingesetzt wurde.
Armeeabteilung Hollidt | |
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Aktiv | 23. Januar 1943 bis 6. März 1943 |
Staat | Deutsches Reich |
Streitkräfte | Wehrmacht |
Teilstreitkraft | Heer |
Truppengattung | Großverband |
Typ | Armeeabteilung |
Zweiter Weltkrieg | Deutsch-Sowjetischer Krieg |
Der Großverband wurde am 23. Januar 1943 durch Umbenennung der Armeegruppe Hollidt gegründet, der Führungsstab und die unterstellten Einheiten blieben dabei identisch.
Geschichte
Nach Einschließung der deutschen 6. Armee in Stalingrad versuchten sowjetische Verbände Anfang Dezember 1942, die auf den unteren Don und Tschir zurückgedrängte deutsche Abwehrfront in Richtung auf Rostow am Don zu durchstoßen und so den deutschen Truppen im Kaukasus den Rückzug abzuschneiden.
Armeegruppe Hollidt
Ende November wurden am Fluss Tschir aus sogenannten Alarmeinheiten und zusammengewürfelten Kampfgruppen eine neue Abwehrfront gebildet, anfangs hauptsächlich aus auch rückwärtigen Einheiten der 6. Armee, welche nicht in den Stalingrad-Kessel geraten waren. Um diese teils sehr geschwächten Einheiten einheitlich führen zu können, wurde die Armeegruppe Hollidt geschaffen, welche wiederum den linken Flügel der am 21. November aufgestellten Heeresgruppe Don bildete. Namensgeber und Befehlshaber war der Kommandierende General des XVII. Armeekorps, General der Infanterie Karl-Adolf Hollidt, als Chef des Generalstabes fungierte dabei Oberst Walther Wenck. Als erste nachhaltige Verstärkung für diese Armeegruppe wurde aus Frankreich die 306. Infanterie-Division neu zugeführt, deren Verbände ab 16. Dezember 1942 auf dem Bahnhof von Morosowskaja und Millerowo eintrafen.
Unterstellte Einheiten am 22. Dezember 1942
- 62. Infanterie-Division
- 294. Infanterie-Division
- 306. Infanterie-Division
- Kampfgruppe 22. Panzer-Division
- I. Rumänisches Korps (rumän. 7., 9. und 11. Division)
- II. Rumänisches Korps (Reste rumän. 14. Infanterie,- 7. Kavallerie- und 1. Panzer-Division)
Gliederung der Armeegruppe am 1. Januar 1943
- Direkt unterstellt: 306. Infanterie- und 213. Sicherungs-Division
- 336. Infanterie- und 7. Luftwaffen-Felddivision
- Kampfgruppen Burgstaller, Heilmann, Stahel
- Gruppe Spang
- 294. Infanterie- und 8. Luftwaffen-Felddivision
- rumänische 7. Kavallerie- und 14. Infanterie-Division
- Stab. 94. I. D.
- 6. und 11. Panzer-Division
- rumänische 1. Panzer-Division
- 62. Infanterie-Division
- Kampfgruppe Schuldt
- Reste der italienische Divisionen Celere, Torino, Sforczesca und Pasubio
- rumänische 7., 9. und 11. Infanterie-Division
Armeeabteilung Hollidt
Der Ende Januar 1943 in Armeeabteilung Hollidt umbenannte Großverband unterstand auch weiterhin der Heeresgruppe Don (ab 12. Februar umbenannt in Heeresgruppe Süd).
Die Armeeabteilung stand in der Woroschilowgrader Operation (29. Januar – 18. Februar 1943) umgehend im Großkampf mit den Armeen der sowjetischen Südwestfront (Generaloberst N. F. Watutin). Die Angriffe der sowjetischen 1. und 3. Gardearmee (unter den Generalleutnants W. I. Kusnezow und D. D. Leljuschenko), welche von Süden her durch die 5. Panzerarmee (Generalleutnant I. T. Schljomin) unterstützt wurde, konnte dabei die Stadt Woroschilowgrad (14. Februar) und den unteren Don-Bogen bis zum Asowschen Meer zurückerobern. Die Rückeroberung des Industriegebietes von Stalino wurde von der Armeeabteilung Hollidt verhindert. Nach dem deutschen Rückzug zum Mius wurde die Armeeabteilung am 6. März 1943 zur Fortsetzung der Tradition der in Stalingrad untergegangenen Armee, in 6. Armee umbenannt.
Literatur
- Percy E. Schramm (Hrsg.): Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht, Bernard & Graefe Verlag für Wehrwesen, Frankfurt am Main 1965.
- Band I: 1940/41, bearbeitet von Hans-Adolf Jacobsen.
- Band II: 1942 bearbeitet von Andreas Hillgruber, Bernard & Graefe Verlag für Wehrwesen, Frankfurt am Main 1965.
- Band III: 1943 bearbeitet von Walther Hubatsch, Bernard & Graefe Verlag für Wehrwesen, Frankfurt am Main 1965.
- Erich von Manstein: Verlorene Siege, Bernard & Graefe Verlag, Bonn 2011, ISBN 978-3-7637-5253-9.
- Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 14. Die Landstreitkräfte. Namensverbände. Die Luftstreitkräfte. Fliegende Verbände. Flakeinsatz im Reich 1943–1945. Biblio-Verlag, Bissendorf 1980, ISBN 3-7648-1111-0, S. 110 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).