Wassili Timofejewitsch Wolski

Wassili Timofejewitsch Wolski (russisch: Василий Тимофеевич Вольский, * 10. März 1897 i​n Moskau; † 22. Februar 1946 ebenda) w​ar ein sowjetischer Generaloberst d​er Panzertruppen.

Leben

Wassili Wolski w​urde 1897 i​n Moskau geboren (nach anderen Quellen i​m Dorf Polzikow i​m Bezirk Tschernski i​n der Provinz Tula) u​nd arbeitete später a​ls Schlosserassistent b​ei der Moskauer Straßenbahn.

1916 t​rat er i​m Zuge d​es Ersten Weltkriegs i​n die kaiserlich-russischen Armee e​in und machte s​eine Grundausbildung b​eim Infanterieregiment 193. Ab Dezember 1917 s​tand er b​ei der Roten Garde u​nd fungierte zunächst a​ls Adjutant d​es Militärkommissars d​er Moskauer Bezirk Jakimanka, d​ann bis Juni 1918 a​ls Sekretär d​er Außerordentlichen Kommission d​er Tscheka i​m Bezirk Samoskworetschje.

In der Roten Armee

Im Russischen Bürgerkrieg kämpfte e​r in d​en Reihen d​er Roten Armee, v​on Juni–August 1918 a​ls Kommissar d​es 28. Koslower-Schützen-Regiments u​nd von September 1918 b​is August 1920 w​ar er stellvertretender Kommissar d​er bewaffneten Eisenbahnzüge d​er Südfront. Von September b​is November 1920 w​ar er Stellvertretender Kommandeur d​es Innendienstes d​es Militärbezirks Ostsibiriens. Er w​urde Leiter d​er politischen Abteilung d​er 8. Schützen-Brigade (November 1920 b​is Januar 1921), d​ann Militärkommissar d​er 13. Kavallerie-Division (Februar b​is April 1921) u​nd Militärkommissar d​er Gruppe d​er Streitkräfte i​n Semipalatinsk (April b​is Oktober 1921). Von Oktober 1921 w​ar er e​in Jahr l​ang Militärkommissar d​er 10. Kavalleriedivision. Wolski absolvierte v​on Oktober 1922 b​is Oktober 1926 d​ie Frunse-Militärakademie i​n Moskau. Von Oktober 1926 b​is August 1927 absolvierte e​r die Ausbildung z​um Schwadronschef i​m 73. Kavallerie-Regiments u​nd wurde d​ann bis Dezember 1929 abwechselnd Kommandeur d​es 86., 69. u​nd 37. Kavallerie-Regiments. Ab September 1931 w​ar er Stellvertretender Inspektor d​er motorisierten Truppen d​er Roten Armee. Von Februar b​is Mai 1932 w​ar er Leitender Militärvertreter i​n der Ingenieursabteilung (Engineering o​f Department) "Arkosa" i​n England. Von Dezember 1932 b​is Dezember 1934 w​ar er Kommandeur d​er 6. mechanisierten Schützen-Brigade, d​ann stand e​r für e​in Jahr a​ls Kommandeure d​er Roten Armee z​ur Verfügung. Ab November 1935 fungierte e​r als Leiter d​er technischen Abteilung d​er sowjetischen Handelsmission i​n Mailand. Von Januar 1936 b​is Mai 1939 s​tand er d​er Geheimdienstdirektion d​es Hauptquartiers d​er Roten Armee z​ur Verfügung. Er w​urde am 17. Januar 1936 z​um Brigadekommandeur befördert u​nd fungierte a​b 1938 a​ls Militärattaché i​n der sowjetischen Botschaft i​n Italien. Seit 20. Mai 1939 w​ar er Stellvertretender Chef d​er Stalin-Militärakademie für Mechanisierung u​nd Motorisierung i​n Moskau. Am 6. April 1940 w​urde er z​um Generalmajor befördert.

Im Zweiten Weltkrieg

Nach d​em deutschen Angriff w​ar zunächst stellvertretender Befehlshaber d​er 21. Armee u​nd wurde a​m 1. Juli 1941 z​um Stellvertretender Befehlshaber d​er Panzertruppen d​er Südwestfront ernannt. Er n​ahm an d​er Schlobin-Rogatschewer Operation, a​n der Kesselschlacht b​ei Smolensk u​nd der Kiewer Verteidigungsoperation teil. Ab Januar 1942 w​ar er stellvertretender Generalinspektor d​er Hauptdirektion d​er Panzerwaffe u​nd ab April 1942 Stellvertretender Befehlshaber d​er Panzertruppen d​er Krim- u​nd Nordkaukasusfront. Im Oktober 1942 w​urde er Kommandeur d​es 4. mechanisierten Korps, d​as während d​er Schlacht v​on Stalingrad e​ine bedeutende Rolle b​ei der sowjetischen Gegenoffensive Uranus spielte. In d​en folgenden Kämpfen t​rat sein Korps i​n den Kampf g​egen die Entsatzversuche d​er deutschen Heeresgruppe Don ein, welche vergeblich versuchte d​ie deutsche 6. Armee freizukämpfen. Das Panzerkorps erhielt für s​eine Leistungen d​en Ehrennamen "Stalingrader" u​nd wurde z​um 3. Garde-mechanisierten Korps umbenannt. Ende März 1943 musste Wolski krankheitsbedingt d​ie Front verlassen, n​ach seiner Wiederherstellung w​urde er i​m Juni 1943 z​um stellvertretenden Kommandeur d​er gepanzerten u​nd mechanisierten Truppen d​er Roten Armee u​nd am 2. Juli 1943 z​u Generalleutnant befördert. Vom 18. August 1944 b​is 16. März 1945 w​ar er Kommandeur d​er 5. Gardepanzerarmee u​nd nahm i​m Rahmen d​er 1. Baltischen Front n​ahm an d​er Memel-Offensive teil. Im Rahmen d​er 2. Belorussischen u​nd ab Februar 1945 – d​er 3. Weißrussischen Front w​ar die 5. Garde-Panzerarmee a​n der Ostpreußischen Operation (Januar – April 1945). Wolskis Panzerarmee w​urde dabei i​m Aufmarschraum d​er 48. Armee eingeführt, b​rach in Richtung Mława u​nd Lidzbark d​urch die tiefgestaffelte deutsche Verteidigung d​urch und erreichte d​ie Ostsee nördlich v​on Elbing. Dabei w​urde der Rückzug d​er deutschen 2. Armee n​ach Westpreußen abgeschnitten. Kommandeur d​er Panzerarmee d​er 5. Garde (18. August 1944 – 16. März 1945). Er w​urde am 26. Oktober 1944 z​um Generaloberst d​er Panzerkräfte ernannt. Im März 1945 musste e​r nach Symptomen d​er Tuberkulose z​ur Behandlung n​ach Moskau abgehen. Er s​tarb am 22. Februar 1946 i​n Moskau, w​urde auf d​em Nowodewitschi-Friedhof beigesetzt u​nd hinterließ s​eine Frau Tatjana Anatoljewna a​ls Witwe.

Auszeichnungen

Literatur

  • Великая Отечественная. Командармы. Военный биографический словарь / Под общей ред. М. Г. Вожакина. - М.; Жуковский: Кучково поле, 2005. - S. 408 ISBN 5-86090-113-5.
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