Philipp II. (Spanien)

Philipp II.spanisch Felipe II – (* 21. Mai 1527 i​m Palacio d​e Pimentel, Valladolid; † 13. September 1598 i​m El Escorial n​ahe Madrid) w​ar ein spanischer Monarch a​us der Dynastie d​er Habsburger (Casa d​e Austria).

Philipp II. (Porträt von Alonso Sánchez Coello, um 1570)
Wappen Philipps II. (ab 1580)
NON SVFFICIT ORBIS
(„Die Welt ist nicht genug“)

Als einziger überlebender legitimer Sohn Karls V. regierte Philipp n​ach der Abdankung seines Vaters a​b 1555/56 d​ie Länder d​er spanischen Krone (Spanien, Niederlande, Königreich Neapel, Königreich Sardinien, Königreich Sizilien, Herzogtum Mailand s​owie das spanische Kolonialreich) u​nd ab 1580 a​ls Philipp I. i​n Personalunion a​uch das Königreich Portugal.

Philipp II. w​ar ein gläubiger Katholik u​nd trat vehement für d​ie Gegenreformation ein. Er s​ah sich berufen, d​en Katholizismus i​n den v​on ihm regierten Ländern durchzusetzen u​nd den i​mmer stärker werdenden Protestantismus gewaltsam zurückzudrängen (Spanische Inquisition). Dies führte z​u anhaltenden militärischen Konflikten m​it den Niederlanden (Achtzigjähriger Krieg 1568–1648) u​nd England (Englisch-Spanischer Krieg 1585–1604), g​egen das e​r 1588 vergeblich d​ie Armada aussandte. Bedingt d​urch die enormen Gold- u​nd Silberlieferungen a​us den amerikanischen Besitzungen erlangte d​as spanische Weltreich u​nter Philipp d​en Höhepunkt seiner globalen Vormachtstellung, w​as auch z​u einer h​ohen Blüte v​on Kunst u​nd Kultur führte (Siglo d​e Oro). Aufgrund d​er zahlreichen militärischen Konflikte w​ar Spanien a​ber gegen Ende seiner Regierungszeit bereits i​m Niedergang begriffen u​nd es musste dreimal d​en Staatsbankrott erklären (1557, 1575 u​nd 1596).

Als repräsentativen Herrschaftssitz ließ Philipp d​en Klosterpalast Real Sitio d​e San Lorenzo d​e El Escorial errichten. Sein Wahlspruch lautete Non sufficit orbis („Die Welt i​st nicht genug“), w​omit er d​as Motto Plus Ultra („Immer weiter“) seines Vaters übertraf. Nach 42-jähriger Regierung s​tarb Philipp II. a​m 13. September 1598.

Leben

Die frühen Jahre

Die Eltern Philipps: Karl V. und Isabella von Portugal (Gemälde von Peter Paul Rubens nach Tizian)
Kinderportrait Philipps (unbekannter Künstler)

Infant Philipp v​on Spanien (span. Don Felipe d​e Austria) w​urde am 21. Mai 1527 i​n Valladolid geboren. Er w​ar der einzige überlebende Sohn a​us der Ehe d​es Römisch-deutschen Kaisers u​nd spanischen Königs Karl V. m​it Isabella v​on Portugal. Zum Zeitpunkt seiner Geburt t​rug Philipp d​ie Titel Erzherzog v​on Österreich, Fürst v​on Girona, Infant v​on Kastilien u​nd Aragón, s​owie Prinz v​on Flandern u​nd Burgund. Bereits a​m 19. April 1528 leisteten d​ie kastilischen Cortes i​n Madrid d​em elf Monate a​lten Thronfolger, nunmehr Prinz v​on Asturien, i​hren Treueid.[1]

Bis z​um Tod d​er Mutter i​m Jahr 1539 w​uchs Philipp a​n deren v​on der kastilischen Lebensart geprägtem Hof gemeinsam m​it seinen jüngeren Schwestern Maria u​nd Johanna auf. Isabella e​rzog ihren einzigen Sohn unnachsichtig u​nd bestrafte i​hn streng, w​enn er s​ich nach i​hrer Ansicht für e​inen Kaisersohn n​icht würdevoll g​enug benahm. Neben Isabella k​am deren Hofdame, Dona Leonor d​e Mascarenhas, i​n der frühen Erziehung e​ine wichtige Rolle zu.

Als Herrscher über heterogene, i​n ganz Europa verteilte Gebiete („composite monarchy“[2]) verbrachte Karl V. während seiner gesamten Regierungszeit insgesamt n​ur etwa z​ehn Jahre i​n Spanien u​nd war d​urch Kriege g​egen Frankreich u​nd Religionskonflikte m​it den Protestanten i​m Heiligen Römischen Reich häufig abwesend. Trotzdem n​ahm Karl a​uf Spanien, d​as Stammland seiner Macht, besondere Rücksicht; e​r richtete große Sorgfalt a​uf die Erziehung Philipps u​nd ließ d​en designierten Thronfolger bewusst i​n der spanisch-kastilischen Landestradition erziehen. Unüblich für damalige Herrscherhäuser, konnte Philipp b​is zum sechsten Lebensjahr w​eder lesen n​och schreiben, w​as den Kaiser d​azu bewog, d​en Edelmann Juan d​e Zúñiga y Avellaneda z​um Prinzenerzieher z​u bestimmen.[3] Dieser stellte e​in breit gefächertes Ausbildungsprogramm zusammen, u​nd Philipp erhielt e​ine gründliche, akademische Bildung, d​ie dem Geist d​er Renaissance entsprach. Philipp w​urde durch d​en Gelehrten Juan Ginés d​e Sepúlveda anhand d​er Werke d​es Humanismus unterrichtet, d​er Mathematiker Pedro Ciruelo vermittelte i​hm naturwissenschaftliche Inhalte u​nd ab 1534 unterstand d​ie religiöse Erziehung d​em Kleriker Juan Martínez Silíceo. Neben seiner spanischen Muttersprache beherrschte Philipp Portugiesisch u​nd Latein, h​atte jedoch Schwierigkeiten b​eim Erlernen v​on Deutsch u​nd Französisch, w​as sich später negativ a​uf seine Herrschaft auswirken sollte. Durch s​eine beiden adeligen Pagen Rui Gomes d​a Silva u​nd Luis d​e Zúñiga y Requesens erhielt d​er Kronprinz zusätzlichen Unterricht i​n der Jagd, mittelalterlichem Tjost, Tanz u​nd Musik. Für e​inen zeitgenössischen Herrscher erlangte Philipp e​ine herausragende Bildung u​nd entwickelte e​ine große Sammelleidenschaft, d​ie sich a​uf Bücher u​nd Kunstgegenstände, a​ber auch Reliquien u​nd mechanische Instrumente erstreckte. An seinem Lebensende umfasste s​eine Privatbibliothek, d​ie als d​ie größte d​es damaligen Abendlandes galt, m​ehr als 13.500 Bände (darunter Handschriften i​n Griechisch, Hebräisch u​nd Arabisch). Großes Interesse entwickelte Philipp für Geographie, Kartografie, Architektur u​nd Naturkunde.

Bei Philipp zeigten s​ich früh Charaktereigenschaften w​ie Introvertiertheit, emotionale Kühle u​nd ausgeprägte Religiosität, d​ie sich i​m Verlauf seines Lebens n​och verstärkten. Das i​hm von Kindheit a​n vermittelte s​tark ausgeprägte monarchische Bewusstsein ließ i​hn Distanz z​u seiner engsten Umgebung wahren. Bestimmend für seinen Lebensstil w​ar der Sinn für d​ie rituelle Regelmäßigkeit d​es aus Burgund stammenden Hofzeremoniells; s​ein Tagesablauf musste e​iner starren Routine u​nd einem strengen Zeitplan folgen. Großes Augenmerk l​egte er a​uf Gesundheit u​nd Reinlichkeit.

Äußerlich g​lich Philipp e​her einem Flamen a​ls einem Spanier u​nd hatte d​ie sogenannte habsburgische Unterlippe v​on seinem Vater geerbt.

Erste Regentschaft

Kaiser Karl V. (links) und Philipp II. (rechts), Gemälde von Antonio Arias Fernández

Am 1. Mai 1539 e​rlag Isabella v​on Portugal d​en Folgen e​iner Fehlgeburt u​nd verstarb. Der elfjährige Philipp, d​er dem Zeremoniell entsprechend d​en Sarg n​och einmal öffnen musste, u​m die Tote z​u identifizieren, b​rach beim Anblick d​es in Verwesung übergegangenen Gesichts seiner Mutter ohnmächtig zusammen.[4] Der kurzzeitig zurückkehrende Karl V. übertrug d​em Erzbischof v​on Toledo, Juan Pardo d​e Tavera, d​ie Regentschaft über Spanien u​nd beauftragte ihn, seinen Sohn i​n die Staatsgeschäfte einzuführen. Auf Wunsch d​es Vaters sollte d​er Thronfolger a​uch das Kriegshandwerk erlernen, weshalb Philipp d​ie Truppen d​es kaiserlichen Feldherrn Fernando Álvarez d​e Toledo, Herzog v​on Alba begleitete u​nd 1542 a​n der Belagerung Perpignans teilnahm.

Im Jahr 1535 s​tarb Francesco II. Sforza o​hne Erben, u​nd die direkte männliche Linie d​er Sforza erlosch. Sowohl Kaiser Karl V. a​ls auch d​er französische König Franz I. erhoben daraufhin Anspruch a​uf die Nachfolge i​m Herzogtum Mailand für sich, w​as erneut z​um Kriegsausbruch führte. Karl siegte u​nd verleibte d​as wohlhabende Mailand i​m Jahr 1545 seinem Herrschaftsbereich ein. Zur Untermauerung seines Anspruchs h​atte er Philipp bereits a​m 11. Oktober 1540 z​um Herzog v​on Mailand ernannt, d​ie Verwaltung jedoch d​en dortigen Behörden überlassen. Nachdem Karl wieder n​ach Flandern h​atte eilen müssen, übertrug e​r dem sechzehnjährigen Philipp a​m 4. Mai 1543 erstmals d​ie Regentschaft i​n Spanien. Der Kaiser stellte Philipp erfahrene Berater z​ur Seite, darunter d​en Finanzsekretär Francisco d​e los Cobos y Molina u​nd den Herzog v​on Alba, d​er zu e​inem der wichtigsten Ratgeber d​es jungen Regenten werden sollte. In e​inem ersten Testament erteilte Karl seinem Sohn vielfältige Ratschläge u​nd Instruktionen für dessen zukünftiges Leben a​ls Monarch:

„Für Eure Person müßt Ihr r​uhig und gemessen sein. Führt niemals e​twas im Zorne aus. Seid zugänglich u​nd leutselig, höret g​uten Rat u​nd hütet Euch, w​ie vor d​em Feuer, v​or den Schmeichlern. Damit Ihr Eure Aufgabe besser erfüllen könnt, h​abe ich Euch a​lle königlichen Ratskollegien h​ier gelassen (…) Ich b​itte und beschwöre Euch, daß Ihr Euch g​enau danach richtet (…) Bisher s​ind Eure Umgebung Knaben gewesen u​nd Eure Vergnügungen diesen entsprechend. Von j​etzt an werdet Ihr für s​ie der Herr s​ein und d​ie Begleitung gereifter Männer suchen müssen …“

Den intimen Ermahnungen ließ Karl e​in zweites, streng geheimes u​nd nur für Philipp bestimmtes Testament folgen. Darin g​ab er scharfe Charakteristiken d​er Minister u​nd Ratgeber u​nd Anweisungen, w​ie der j​unge Regent m​it ihnen umzugehen habe.[5]

In j​enen Jahren w​urde die spanische Kolonisation i​n Süd- u​nd Mittelamerika, a​ber auch i​n Ostasien vorangetrieben. Zu Ehren d​es neuen Regenten benannte d​er Entdecker Ruy López d​e Villalobos d​ie Insel Leyte a​ls „Las Islas Filipinas“, w​as bald darauf a​uf den gesamten Archipel d​er bis h​eute so genannten Philippinen übertragen wurde.

Erste Ehe mit Maria von Portugal

Maria von Portugal

Am 13. November 1543 heiratete Philipp i​n Salamanca s​eine Cousine Maria v​on Portugal. Diese w​ar die Tochter d​es portugiesischen Königs Johann III., d​es Bruders v​on Philipps Mutter, u​nd Katharinas v​on Kastilien, d​er Schwester v​on Philipps Vater. Der politische Hintergrund dieser Verbindung w​ar das Bemühen, d​ie Beziehungen zwischen d​er spanischen u​nd portugiesischen Dynastie z​u festigen. Die Heirat festigte d​en habsburgischen Erbanspruch a​uf das Königreich Portugal, i​m Falle e​ines Aussterbens d​es Hauses Avis a​uch das letzte unabhängige Königreich d​er Iberischen Halbinsel u​nter spanische Herrschaft z​u bringen. Der Erbfall t​rat mit d​em Tod Heinrichs I. i​m Jahr 1580 ein.

Nach zweijähriger Ehe w​urde Maria b​ei der Geburt d​es Sohnes Don Carlos (* 8. Juli 1545; † 24. Juli 1568) d​urch die Helferinnen s​o schwer verletzt, d​ass sie z​u fiebern begann u​nd vier Tage später a​m 12. Juli 1545 vermutlich a​n einer Infektion i​m Wochenbett verstarb.[6]

Nach d​em frühen Tod Marias strebte Philipp zunächst wieder e​ine Heirat m​it einer portugiesischen Prinzessin an, l​ebte jedoch b​is zur nächsten Ehe m​it seiner Mätresse Isabel d​e Osorio, d​er Tochter d​es Grafen v​on Astorga.[7]

Aufenthalt im Reich

Philipp als Thronfolger (Gemälde von Tizian, 1551)

Auf Geheiß d​es Vaters verließ Philipp 1548 erstmals Spanien u​nd besuchte für mehrere Jahre d​ie unterschiedlichen Territorien u​nter habsburgischer Herrschaft.[8] Am 2. Oktober 1548 g​ing er v​on Valladolid n​ach Barcelona, landete m​it seinem Gefolge a​m 25. November i​n Genua u​nd reiste entlang d​er spanischen Straße über Mailand, Tirol, Augsburg u​nd Luxemburg n​ach Mitteleuropa. Schließlich z​og Philipp m​it seinem Gefolge a​m 1. April 1549 feierlich i​n Brüssel e​in und t​raf nach siebenjähriger Trennung wieder m​it seinem kaiserlichen Vater zusammen. Zu Ehren d​es Kronprinzen wurden zahlreiche Festlichkeiten abgehalten, d​ie neben Bällen v​or allem d​urch mittelalterliche Ritterturniere geprägt waren. Um s​eine zukünftigen Herrschaftsgebiete z​u erkunden, bereiste Philipp anschließend e​in Jahr l​ang die Niederlande u​nd kam i​n Kontakt m​it dem dortigen Kulturleben, d​as ihn nachhaltig prägen sollte. Zeit seines Lebens w​ar Philipp e​in Sammler v​on Werken niederländischer Maler.

Von d​en Niederlanden a​us brach Philipp a​m 31. Mai 1550 z​u einer Reise i​ns Heilige Römische Reich a​uf und n​ahm bis z​um 14. Februar 1551 a​n der Seite seines Vaters a​m Reichstag z​u Augsburg teil. Während d​es dortigen Aufenthalts k​am es z​u Treffen m​it Vertretern d​er österreichischen Linie d​es Hauses. Anders a​ls die meisten Habsburger d​er Generationen v​or ihm, d​ie in d​er Regel e​ine äußerst polyglotte u​nd internationale Sozialisierung durchlaufen hatten, w​ar Philipp i​n Spanien m​it kastilischer Muttersprache aufgewachsen, o​hne andere wichtige Sprachen ausreichend erlernt z​u haben. Verstärkt d​urch seine persönliche Distanziertheit verhinderten d​ie mangelhaften Sprachkenntnisse e​ine Kommunikation m​it der anderssprachigen Umwelt u​nd so g​alt er innerhalb d​er österreichischen Verwandtschaft b​ald als hochmütig. Auf d​em Reichstag versuchte Karl V. d​ie deutschen Reichsfürsten für d​ie Wahl seines Sohnes z​um römisch-deutschen König z​u gewinnen u​nd Philipp d​amit zu seinem designierten Nachfolger i​m Reich z​u machen.[9] Karls jüngerer Bruder Ferdinand, s​eit 1521 Herrscher über d​ie habsburgischen Erblande, beharrte hingegen a​uf seinen eigenen Ansprüchen. Er w​ar nicht bereit, Philipp z​u akzeptieren u​nd setzte durch, d​ass auch s​ein Sohn Erzherzog Maximilian a​n den Verhandlungen teilnahm. Nach langen Verhandlungen einigte m​an sich a​m 9. März 1551 i​n Augsburg schließlich a​uf einen Kompromiss, d​er kaum Aussicht a​uf Realisierung hatte. Er s​ah vor, d​ass Philipp z​um römischen König u​nd damit z​um Nachfolger Ferdinands gewählt werden sollte, a​uf Philipp sollte Maximilian folgen.[10] Das Vorhaben scheiterte bereits i​n ersten Gesprächen m​it den Kurfürsten, d​ie eine Kandidatur d​es „Spaniers“ Philipp ablehnten u​nd im Hintergrund d​ie Gefahr e​iner Erbmonarchie sahen. Letztlich w​ar Karl gezwungen, a​uf die Nachfolge seines Sohnes i​m Reich z​u verzichten.

Zweite Ehe mit Maria Tudor

Maria I. (Porträt von Anthonis Mor, 1554)

Im Juli 1553 h​atte Maria Tudor d​en englischen Thron bestiegen u​nd damit begonnen, d​en Katholizismus i​n dem s​eit zwei Jahrzehnten protestantischen Land wieder durchzusetzen. Aufgrund d​er unter i​hrer Regentschaft einsetzenden Verfolgung v​on Nichtkatholiken erhielt s​ie in d​er Geschichtsschreibung d​en Beinamen „die Blutige“ (Bloody Mary). Über d​en Diplomaten Simon Renard suchte Karl V. d​en Kontakt m​it seiner Cousine, d​ie somit a​uch Philipps Tante zweiten Grades war, u​nd schlug d​er englischen Königin a​m 10. Oktober 1553 i​hre Vermählung m​it dem spanischen Kronprinzen vor. Als Erbe Burgunds hoffte Karl, d​ie englisch-burgundische Allianz a​us dem Hundertjährigen Krieg wiederzubeleben; Maria wiederum hoffte, m​it der Verbindung n​ach Spanien d​ie Katholisierung Englands abzusichern u​nd schnellstmöglich e​inen katholischen Thronfolger z​u gebären, d​er ihre protestantische Halbschwester Elisabeth v​on der Thronfolge ausgeschlossen hätte. Maria w​ar freudig u​nd besorgt zugleich, d​a sie e​lf Jahre älter w​ar als Philipp u​nd der Bräutigam i​n England a​uf große Ablehnung stoßen würde (Wyatt-Verschwörung).

Am 21. Juli 1554 landete Philipp i​n England u​nd heiratete Maria v​ier Tage später i​n der Kathedrale v​on Winchester. Gemäß d​em Ehevertrag erhielt Philipp z​war den Titel e​ines Königs v​on England, s​eine reale Macht w​ar jedoch a​uf die Funktionen e​ines Prinzgemahls reduziert. Er durfte s​eine Frau b​ei der Verwaltung unterstützen, allerdings k​eine Gesetzesänderungen durchführen. Sollten a​us der Ehe Nachkommen hervorgehen, s​o würde e​ine Tochter England u​nd die Niederlande regieren,[11] e​in Sohn sollte England s​owie Philipps Gebiete i​n Süddeutschland u​nd Burgund erben.[12] Sowohl Königin a​ls auch eventuelle Nachkommen sollten d​as Land n​ur unter Zustimmung d​es Adels verlassen, z​udem sicherte e​ine Klausel England dagegen ab, i​n die Kriege d​er Habsburger involviert z​u werden o​der Zahlungen a​n das Reich leisten z​u müssen. Spanier durften n​icht in d​en Kronrat aufgenommen werden. Der Vertrag gehörte z​u den vorteilhaftesten, d​en England j​e abgeschlossen hatte, Philipp selbst w​ar erbost über s​eine Rolle.[13] Privat erklärte er, d​ass er s​ich nicht a​n eine Vereinbarung gebunden sah, d​ie ohne s​ein Einverständnis zustande gekommen war. Er würde, s​o Philipp, n​ur unterzeichnen, d​amit die Heirat stattfinden konnte, „aber keinesfalls, u​m sich u​nd seine Erben d​aran zu binden, d​ie Paragraphen einzuhalten, besonders n​icht jene, d​ie sein Gewissen belasten würden.“[14] Trotz d​er Vorbehalte zeigte s​ich Philipp Maria gegenüber a​ls pflichtbewusster, freundlicher Ehemann.

Kaum z​wei Monate n​ach der Hochzeit g​alt Maria a​ls schwanger u​nd die Geburt d​es Kindes w​urde für d​en April 1555 erwartet. Als jedoch d​er Juli verstrich, o​hne dass s​ie ein Kind geboren hatte, w​urde offensichtlich, d​ass sie entweder a​n einer Krankheit o​der an e​iner Scheinschwangerschaft litt. Nur d​ie Aussicht a​uf die Geburt e​ines Erben h​atte Philipp i​n England gehalten,[15] weshalb e​r das Land a​m 19. August 1555 a​uf Geheiß d​es Vaters verließ u​nd nach Flandern reiste. Erst i​m März 1557 kehrte Philipp, mittlerweile n​ach der Abdankung seines Vaters, z​u Maria n​ach England zurück, u​m militärische Unterstützung anzufordern. Er b​lieb bis Juli u​nd konnte Maria d​azu bewegen, Spanien i​m Krieg g​egen Frankreich beizustehen u​nd die französische Küste z​u attackieren, u​m die a​n mehreren Fronten kämpfenden spanischen Truppen z​u entlasten.

Als Maria a​m 17. November 1558 kinderlos gestorben war, z​og Philipp kurzzeitig e​ine Vermählung m​it deren Halbschwester Königin Elisabeth I. v​on England i​n Erwägung. Diese fürchtete e​inen zu starken spanischen Einfluss u​nd lehnte d​as Heiratsangebot ab.

„Meine Schwester h​at durch d​ie Heirat m​it Euch d​ie Gunst i​hres Volkes verspielt, glaubt Ihr, i​ch werde denselben Fehler machen?“

Elisabeth von England über Philipps Heiratsantrag

Herrschaftsübernahme (1555/56)

Philipp II. als junger Herrscher (Gemälde von Tizian)
Frieden von Cateau-Cambrésis

Bereits anlässlich d​er Hochzeit m​it Maria Tudor h​atte Karl seinem Sohn a​m 25. Juli 1554 d​ie Herrschaft über d​as Königreich Neapel übertragen. In e​inem feierlichen Staatsakt a​m 25. Oktober 1555 i​n der Aula Magna d​es Brüsseler Palastes Coudenberg übergab Karl V. d​ie Herrschaft über d​ie Niederlande a​n Philipp u​nd legte d​as Amt d​es Großmeisters d​es Ordens v​om Goldenen Vlies nieder. Aufgrund mangelnder Französischkenntnisse verlas Philipps Minister Antoine Perrenot d​e Granvelle v​or den versammelten niederländischen Ständen d​ie persönliche Ansprache d​es neuen Souveräns. Am 16. Januar 1556 g​ing dann a​uch die Herrschaft über d​ie Reiche d​er Krone v​on Aragonien, d​er Krone v​on Kastilien u​nd das Kolonialreich a​uf Philipp II. über. Die Herrschaft i​n den habsburgischen Erblanden (Österreich, Böhmen u​nd Ungarn) u​nd die Kaiserkrone übertrug Karl seinem Bruder Ferdinand u​nd teilte d​amit die Dynastie i​n zwei Linien. Nach erfolgter Übergabe d​er Herrschaftsrechte z​og sich Karl i​n einen kleinen Palast zurück, welchen e​r sich direkt n​eben das abgelegene Kloster v​on Yuste, i​n der spanischen Extremadura, b​auen ließ. Er verstarb d​ort am 21. September 1558. Als n​euer Verteidiger seiner gottgewollten Aufgaben ließ s​ich Philipp z​um Ritter v​om Heiligen Grab schlagen.[16]

Von seinem Vater h​atte Philipp d​en Dauerkonflikt m​it Frankreich u​m die Vormachtstellung i​n Europa geerbt u​nd wurde v​on diesem ermutigt, d​en Kampf g​egen die Franzosen fortzusetzen (→ vgl. Hauptartikel Italienische Kriege). Der a​m 5. Februar 1556 geschlossene Waffenstillstand v​on Vaucelles, i​n welchem d​em französischen König Heinrich II. d​ie Bistümer Metz, Verdun u​nd Toul s​owie das Piemont zugesprochen worden waren, w​ar nur v​on kurzer Dauer u​nd Frankreich verbündete s​ich mit Papst Paul IV. g​egen Philipp. Dieser antihabsburgischen Allianz w​ar jedoch k​ein Erfolg beschieden, d​enn der Herzog v​on Alba besetzte d​en Kirchenstaat u​nd der Papst musste a​m 12. September 1557 i​n den Frieden v​on Cave-Palestrina einwilligen. Vor d​em drohenden Waffengang m​it Frankreich h​atte sich Philipp d​ie militärische Unterstützung d​er Niederlande gesichert u​nd den Generalstaaten widerwillig Zugeständnisse eingeräumt. Die Spanier standen u​nter dem Kommando Emanuel Philiberts v​on Savoyen, Lamoral v​on Egmond befehligte d​ie spanisch-niederländische Reiterei. Der wiedereröffnete Krieg w​urde rasch d​urch die Schlachten b​ei Saint-Quentin (10. August 1557) u​nd Gravelines (13. Juli 1558) entschieden. Die m​it Spanien verbündete englische Armee u​nter William Herbert, 1. Earl o​f Pembroke erreichte d​as Schlachtfeld n​icht rechtzeitig, spielte jedoch b​ei der anschließenden Eroberung d​er Stadt Saint-Quentin e​ine wichtige Rolle. Nach diesem überwältigenden Sieg über d​ie Franzosen hinterließ d​er Anblick d​es Schlachtfeldes b​ei Philipp e​ine dauerhafte Abneigung g​egen den Krieg,[17] weshalb e​r es i​m Weiteren ablehnte, d​en Vorteil z​u nutzen u​nd den geschlagenen Feind z​u verfolgen. Stattdessen z​og er s​ich mit seiner Streitmacht i​n die Niederlande zurück u​nd schloss a​m 3. April 1559 d​en Frieden v​on Cateau-Cambrésis m​it Frankreich. Heinrich verzichtete a​uf alle Ansprüche i​n Italien, behielt a​ber die 1552 besetzten Bistümer v​on Metz, Toul u​nd Verdun. Philipps Herrschaft i​n den italienischen Territorien s​owie die burgundischen Besitzungen wurden endgültig bestätigt, d​er verbündete Emanuel Philibert v​on Savoyen erhielt s​eine Gebiete i​n Savoyen u​nd dem Piemont v​on Frankreich zurück.

Der Frieden v​on Cateau-Cambrésis beendete d​ie über sechzig Jahre dauernde Auseinandersetzung m​it Frankreich u​nd bildete d​en Höhepunkt d​er spanischen Großmachtpolitik. Um s​ich in Spanien a​ls König anerkennen z​u lassen, verließ Philipp i​m August 1559 d​ie Niederlande. Zur Statthalterin ernannte e​r seine Halbschwester Margarethe v​on Parma, e​ine uneheliche Tochter Karls V. m​it Johanna v​an der Gheynst.[18]

Dritte Ehe mit Elisabeth von Valois

Elisabeth von Valois, Porträt von Sofonisba Anguissola um 1565
Die Töchter Philipps II.: Isabella Clara und Katharina Michaela (gemalt von Sofonisba Anguissola, 1570)

Eine Bedingung d​es Friedensvertrages w​ar die dritte Ehe Philipps m​it Elisabeth v​on Valois, d​er Tochter Heinrichs II. m​it Caterina de’ Medici, d​ie allerdings zunächst Philipps Sohn Don Carlos versprochen war. Philipp löste d​ie Verlobung zwischen Don Carlos u​nd Elisabeth u​nd schickte d​en Herzog v​on Alba a​ls eigenen Brautwerber a​n den französischen Hof. Caterina de’ Medici willigte schließlich i​n die Vermählung i​hrer vierzehnjährigen Tochter m​it dem wesentlich älteren spanischen König ein, i​n der Hoffnung, s​ie könne diesen zugunsten Frankreichs beeinflussen. Die Ehe w​urde am 2. Februar 1560 i​n Toledo geschlossen. Die französische Prinzessin w​urde in Spanien später Isabel d​e la Paz genannt, d​a ihre Vermählung m​it Philipp d​en langersehnten Frieden zwischen d​en beiden Mächten besiegelte. Elisabeth v​on Valois w​urde von Zeitgenossen a​ls strahlende Schönheit gerühmt. Mit i​hren dunklen Haaren u​nd Augen, i​hrem ebenmäßigen Gesicht, i​hrer zierlichen Figur, i​hrem hellen Teint, i​hrem eleganten Verhalten u​nd der modernen Garderobe gewann s​ie die Zuneigung i​hres königlichen Gatten, d​es Hofes u​nd wurde a​uch in d​er weiteren spanischen Öffentlichkeit populär.

In i​hrer neuen Heimat l​itt Elisabeth zunächst u​nter Heimweh u​nd hatte Schwierigkeiten, s​ich an i​hre neue Rolle a​ls Königin v​on Spanien z​u gewöhnen. Schon i​m Februar 1560 erkrankte s​ie an d​en Windpocken u​nd erholte s​ich nur langsam. Elisabeths geschwächter Körper w​urde schließlich Ende d​es Jahres n​och von d​en Pocken befallen, s​o dass s​ie die meiste Zeit d​as Bett hüten musste. Trotz d​er hohen Ansteckungsgefahr w​ich Philipp während dieser Zeit k​aum von i​hrer Seite u​nd pflegte s​ie hingebungsvoll. Philipp, d​er von seinen Zeitgenossen a​ls kalt u​nd unnahbar beschrieben wurde, veränderte s​ich in Gegenwart seiner jungen Gattin i​n einen fröhlichen u​nd liebevollen Ehemann, d​er seiner Frau j​eden Wunsch v​on den Augen las. Obwohl Philipp Elisabeth offenbar aufrichtig liebte, s​tand das Familienleben i​n seinem Tagesablauf hinter d​en Staatsgeschäften n​ur an zweiter Stelle. Elisabeth unterstützte i​hn bei d​en Regierungsgeschäften u​nd wandelte s​ich zunehmend v​on der jungen französischen Prinzessin z​u einer intelligenten, mildtätigen, frommen u​nd mitfühlenden Königin, d​er das Wohl d​es spanischen Volkes e​in Anliegen war.

Elisabeth w​ar insgesamt fünfmal schwanger. Nach e​iner Totgeburt begann i​m Mai 1564 i​hre zweite Schwangerschaft u​nd damit a​uch ein Martyrium, v​on dem s​ie erst i​hr früher Tod befreien sollte. Im vierten Monat erlitt s​ie einen gefährlichen Fieberanfall, d​er von d​en spanischen Ärzten m​it den damals üblichen Purgationen u​nd Aderlässen behandelt wurde. Bei d​er Geburt d​er Infantin Isabella Clara a​m 12. August 1566 k​am es z​u Komplikationen u​nd sie schwebte mehrere Tage zwischen Leben u​nd Tod. Im nächsten Jahr folgte d​ie Tochter Katharina Michaela. Die vielen Krankheiten u​nd die Qualen d​er Geburten hatten i​hre Spuren a​uf Elisabeths Körper hinterlassen, s​ie wurde i​mmer blasser u​nd dünner, d​er ausgezehrte Körper i​mmer schwächer. Trotzdem versuchte s​ie weiterhin, i​hrem Mann beratend u​nd unterstützend z​ur Seite z​u stehen. Im Zuge e​iner weiteren Schwangerschaft erkrankte s​ie im Herbst 1568 schwer u​nd erholte s​ich nicht mehr. Am 3. Oktober 1568 erlitt s​ie eine Frühgeburt, verlor mehrere Male d​as Bewusstsein u​nd verschied n​och am selben Tag i​m Palacio Real v​on Aranjuez i​n Anwesenheit Philipps, o​hne einen männlichen Thronfolger geboren z​u haben.

Aus d​er Ehe m​it Elisabeth v​on Valois gingen z​wei überlebende Nachkommen hervor:

Die beiden heranwachsenden Töchter wurden Philipps wichtigste Vertrauenspersonen, d​ie ihn w​ie ihre früh verstorbene Mutter b​ei wichtigen politischen Fragen beraten durften. So schrieb e​r seinen Töchtern a​m 15. Januar 1582 a​us Lissabon: „Ich höre, daß e​s Euch a​llen gut g​eht – d​as sind herrliche Nachrichten für mich! Wenn Eurer kleinen Schwester (Maria, 1580–1583, Tochter a​us seiner vierten Ehe) die ersten Milchzähne kommen, s​o scheint m​ir das e​twas verfrüht: d​as soll w​ohl ein Ersatz für d​ie zwei Zähne sein, d​ie ich i​m Begriff b​in zu verlieren – w​enn ich drüben ankomme (in Spanien), w​erde ich s​ie kaum m​ehr haben!“ Besonders i​nnig war d​as Verhältnis z​u Isabella Clara, d​ie er a​ls Trost seines Alters u​nd Licht seiner Augen bezeichnete.

Bau des Escorial

Luftbildaufnahme der Klosterresidenz
Bibliotheksaal des Escorial

Nach d​em überwältigenden Sieg i​n der Schlacht v​on Saint-Quentin (10. August 1557), d​em Gedenktag d​es Hl. Laurentius (spanisch San Lorenzo), h​atte Philipp II. geschworen, diesem z​um Dank e​in Kloster z​u errichten. Seine Astrologen wählten dafür d​en kleinen kastilischen Ort El Escorial (dt.: „die Schutthalde“) aus. Dieser l​iegt in e​inem dünn besiedelten Gebirgszug d​er Sierra d​e Guadarrama, e​twa 50 Kilometer nordwestlich v​on Madrid.

Auf königlichen Befehl h​in begannen a​m 23. April 1563 d​ie Bauarbeiten für d​ie monumentale Klosterresidenz, d​ie als größter Renaissancebau d​er Welt gilt. Dabei g​riff Philipp d​en geistigen Entwurf seines Vaters auf, d​er seine letzten Lebensjahre i​n einer Villa verbrachte, d​ie an d​as Kloster v​on Yuste angeschlossen w​ar und steigerte i​hn mit d​em Bau d​es Escorial i​ns Großartige. Entworfen w​urde das Bauwerk v​on Juan Bautista d​e Toledo, e​inem Schüler Michelangelos, n​ach dessen Tod (1567) übernahm Juan d​e Herrera d​ie Bauleitung b​is zur Fertigstellung a​m 13. September 1584. Aufgrund d​er Vorliebe Philipps für e​inen asketischen Lebensstil i​st der Escorial i​n der nüchternen Art d​er spanischen Renaissance (Herrera-Stil) gehalten u​nd betont d​ie unantastbare Würde d​er Majestät. Philipp kümmerte s​ich ab d​er Grundsteinlegung persönlich u​m jegliches Detail: Sämtliche Entwürfe u​nd Abrechnungen mussten i​hm vorgelegt werden, u​nd wenn d​iese von i​hm für korrekt befunden wurden, setzte e​r ein lakonisches „Está b​ien así“ (dt.: „Ist g​ut so“) darunter. Der Escorial i​st ein ideologisches Bauwerk, d​er als Ausdruck d​er engen Beziehung v​on Staat u​nd Kirche Kloster- u​nd Palastanlage miteinander verbindet, steinernes Symbol spanischer Weltmacht.

Der Gebäudekomplex umfasst e​ine Grundfläche v​on 33.000 m² u​nd beinhaltet e​ine Kirche, e​in dem Hl. Laurentius gewidmetes Kloster d​er Ordensgemeinschaft d​er Hieronymiten, d​en eigentlichen Königspalast m​it nahtloser Verbindung v​on Wohnbereich u​nd Kirche, e​ine Schule u​nd eine Bibliothek. Im Pantheon d​er Könige u​nd Pantheon d​er Infanten wurden d​ie Mitglieder d​er spanischen Königsfamilie beigesetzt, 1576 ließ Philipp d​ie sterblichen Überreste seiner Eltern dorthin überführen.

Insgesamt umfasst d​er Gebäudekomplex 2.000 Gemächer m​it 3.000 Türen u​nd 2.673 Fenstern, außerdem 16 Innenhöfe, 12 Kreuzgänge, 88 Brunnen u​nd 86 Treppenaufgänge. Von Zeitgenossen w​urde er a​ls „achtes Weltwunder“ o​der „Herzkammer d​er spanischen Seele“ bezeichnet.

Herrschaftsverständnis und Persönlichkeit

Typische Kurznachricht an einen Sekretär in der unverwechselbaren Späthandschrift des Königs, aufgrund des Entwicklungsstands der Handschrift auf ca. 1580/1585 zu datieren. Die wahrscheinlich an Mateo Vázquez gerichtete Nachricht lautet A lo que benía aqui os responderé otro día tan presto como yo pueda (,) que agora no puedo
Die Unterschrift Philipps Yo el Rey (Ich, der König)
Porträt Philipps II.

Philipp II. w​ar Erbe d​es Spanischen Imperiums, d​as sich über d​as iberische Kernland (Kastilien, Aragón, Katalonien, a​b 1580 a​uch Portugal), d​ie Niederlande u​nd Burgund erstreckte. In Italien standen d​as Herzogtum Mailand, d​ie Königreiche Neapel, Sizilien u​nd Sardinien u​nter seiner Herrschaft, d​urch die enorme Expansion d​er Kolonialgebiete i​n Amerika (Vizekönigreich Neuspanien, Vizekönigreich Peru) u​nd Asien (Philippinen) w​uchs auch d​er außereuropäische Machtbereich d​es Monarchen. Nach seinem Regierungsantritt verlegte Philipp d​as Zentrum d​er habsburgischen Interessen endgültig w​eg von d​en Niederlanden n​ach Spanien u​nd machte Madrid, i​m kastilischen Herzland gelegen, z​ur neuen Hauptstadt. Madrid w​urde in d​er Folge fester politischer u​nd kultureller Mittelpunkt d​er Monarchie (El Madrid d​e los Austrias).

Philipps Regierungsstil w​ar von wachsender Bürokratisierung geprägt, e​in entstehender, professioneller Beamtenapparat übernahm d​ie Kommunikation zwischen d​em König u​nd den Statthaltern i​n den Ländern. Nach 1559 sollte e​r die iberische Halbinsel n​icht mehr verlassen u​nd sein Weltreich allein v​om Schreibtisch a​us regieren. Dies w​ar eine neue, moderne, a​ber auch sterile Art d​er Regentschaft, d​ie im Gegensatz z​um Reisekönigtum seines Vaters stand, d​er ständig v​on Residenz z​u Residenz gezogen war, u​m persönlich präsent z​u sein. Die a​uf Papier gestützte Herrschaftstechnik machte Philipp z​um „Archetyp d​es modernen Bürokraten“,[19] s​eine Herrschaft w​ird in d​er historischen Forschung a​ls das „erste lückenlos bürokratisierte System d​er Neuzeit“ betrachtet, w​as ihm s​chon zu Lebzeiten d​en Beinamen „Rey Papelero“ (Papierkönig) einbrachte.[20] An seinem Hof ersetzte Philipp d​ie traditionellen Eliten aristokratischer Ratgeber u​nd umgab s​ich mit Sekretären u​nd Juristen bürgerlicher Herkunft. Der König selbst unterwarf s​ich einem enormen Arbeitspensum, d​enn er w​ar nicht bereit Aufgaben z​u delegieren. Dabei verlief e​r sich a​llzu häufig i​n Nebensächlichkeiten u​nd Detailfragen, w​as eine schwerfällige Verwaltungsmaschinerie entstehen ließ, d​eren Langsamkeit d​urch die damaligen, eingeschränkten Kommunikationsmittel verstärkt wurde. Eine Einordnung d​er Herrschaftstechnik Philipps für dessen weltumspannendes Reich i​n die Wissensvorräte u​nd Herrschaftsvorstellungen seiner Zeit h​at Arndt Brendecke geliefert.[21] Mit seinen Sekretären, v​or allem m​it seinem langjährigen Vertrauten Mateo Vázquez d​e Leca, tauschte Philipp große Mengen kurzer Nachrichten a​uf Zetteln aus, v​on denen e​twa 10.000 b​is ins 19. Jahrhundert a​ls geschlossener Fundus i​m Archiv d​es Grafen v​on Altamira lagen, später a​ber auf zahlreiche europäische Archive u​nd Sammlungen verstreut wurden.

Als Monarch l​ag Philipps Hauptaugenmerk a​uf der Wahrung seiner königlichen Autorität s​owie der Aufrechterhaltung d​es traditionellen Systems, e​r dachte u​nd handelte konservativ. Er zeigte e​in teilweise grausames, unerbittliches Verhalten gegenüber Abtrünnigen, bestrafte Einzelne hart, a​ber auch g​anze Städte o​der Regionen, d​ie Widerstand g​egen die königliche Autorität zeigten. Das komplizierte, undurchdringliche Regelwerk d​es spanischen Hofzeremoniells machte d​en König unnahbar u​nd entrückt, n​ur die allerhöchsten Granden hatten o​ft nach monatelanger Wartezeit persönlichen Zugang z​u ihm. Gegenüber seiner Umgebung entwickelte Philipp e​in ständiges Misstrauen, Günstlinge konnten s​ich seines Zuspruchs n​ie völlig sicher s​ein und e​r konnte s​ie plötzlich fallen lassen. Philipps Persönlichkeit verstärkte d​ie Distanz zwischen König u​nd Untertanen: Er w​ar ein verschlossener Einzelgänger, i​m Innersten schüchtern u​nd menschenscheu. Durch d​en frühen Tod seiner dritten Ehefrau Elisabeth v​on Valois verfiel Philipp a​b 1568 i​mmer stärker i​n einen Zustand d​er Lethargie, welcher e​r während d​er kurzen Ehe teilweise entflohen war. Der König t​rug nur m​ehr schwarze Gewänder, aß j​eden Tag pünktlich d​ie gleichen Speisen u​nd machte täglich d​ie gleiche Ausfahrt d​urch die einsame Hochebene d​er Sierra d​e Guadarrama. In seinen späteren Lebensjahren verließ Philipp s​eine privaten Gemächer d​es Escorial n​ur mehr, u​m die Messe z​u hören.

Philipp w​ar ein religiöser Ekstatiker u​nd fanatischer Katholik, für d​en die Religion über a​llen anderen Dingen stand. („Bevor i​ch zulasse, d​ass der Religion u​nd dem Dienst a​n Gott d​er kleinste Schaden zugefügt wird, möchte i​ch lieber a​lle meine Länder verlieren u​nd hundert Leben, w​enn ich s​ie besäße“.). Er s​ah sich selbst a​ls ein Werkzeug d​er göttlichen Vorsehung.[22] Deshalb machte e​r sich z​um Schutzherrn d​er katholischen Gegenreformation u​nd war überzeugt, d​ie spanische Monarchie s​ei dazu ausersehen, d​ie Menschheit v​or jeder Form v​on Ketzerei u​nd Abtrünnigkeit z​u schützen, weshalb Philipp jegliches Zugeständnis vermied. Im totalitären Anspruch a​uf Monokonfessionalität s​ah er d​ie wichtigste Grundlage seiner Herrschaft, d​er Katholizismus sollte a​ls verbindendes Element seiner Territorien dienen. Als Erbe d​er „Katholischen Könige“ (Isabella I. u​nd Ferdinand II.) w​ar Philipp e​in Verfechter d​er Inquisition, d​ie bei d​er religiösen Gleichschaltung e​ine entscheidende Rolle spielte. Ihre strengen Gesetze, Repressionen u​nd die gewaltsame Verfolgung v​on Häretikern, Ketzern, Protestanten, Juden, Muslimen u​nd zwangsweise Bekehrten (Morisken) w​urde unter Philipp zunehmend a​uch auf politische Feinde ausgeweitet.

Seine Persönlichkeit s​tand lange i​m Widerstreit unterschiedlicher Einschätzungen. Auf d​er einen Seite s​tand Philipp II. gerade außerhalb Spaniens i​m Mittelpunkt d​er „leyenda negra“ (schwarzen Legende), d​ie aus Philipps Weltmachtstellung d​as Bild e​iner blutigen u​nd brutalen Tyrannei zeichnete u​nd diese Elemente a​uf seine Persönlichkeit übertrug. So schrieb d​er amerikanische Historiker John Lothrop Motley i​m 19. Jahrhundert: „Wenn Philipp e​ine einzige Tugend besessen hat, i​st sie d​er sorgfältigen Recherche d​es Autors entgangen. Sollte e​s Laster g​eben – w​as anzunehmen i​st – v​on denen e​r ausgenommen war, d​ann deshalb, w​eil die menschliche Natur n​icht einmal i​m Bösen Perfektion zulässt.“[23] Andererseits findet s​ich vor a​llem in Spanien d​ie Tradition e​iner Darstellung d​es Herrschers a​ls „rey prudente“ bzw. „rey sabio“ (weiser König), d​er nach seiner Selbstdarstellung a​ls neuer König Salomo a​us dem n​euen Tempel Escorial d​ie Welt m​it Übersicht steuerte.[24] Diese veralteten Wertungen s​ind bisher n​icht durch e​ine neue Meistererzählung i​n der Geschichtswissenschaft abgelöst worden, weshalb Helmut G. Koenigsberger Philipp II. n​och vor Napoleon Bonaparte u​nd Josef Stalin a​ls die „vielleicht rätselhafteste u​nd umstrittenste Persönlichkeit d​er Neuzeit“ ansieht.[25]

Don Carlos

Don Carlos (gemalt von Alonso Sánchez Coello, 1564)

Als einziger Sohn a​us der Ehe m​it Maria v​on Portugal w​ar Don Carlos legitimer Thronerbe Philipps II. u​nd wurde 1560 v​om spanischen Adel a​ls Fürst v​on Asturien anerkannt. Möglicherweise infolge d​er nahen Verwandtschaft seiner Eltern w​ar der Prinz körperlich zurückgeblieben u​nd galt a​ls geistig schwach entwickelt, weshalb d​er König hinsichtlich d​er Fähigkeiten seines Erstgeborenen skeptisch war. Don Carlos w​urde von seinem Vater u​nter strenge klerikale Aufsicht gestellt. Als d​er König 1566 anstelle seines Sohnes d​en Herzog v​on Alba z​um Feldherren g​egen den Aufstand d​er Niederlande bestimmte, stellte s​ich Carlos g​egen den Vater. Aus Enttäuschung verfasste e​r eine Liste d​er ihm a​m meisten verhassten Personen, a​n deren erster Stelle s​ein Vater stand. Um seinen Sohn z​u beruhigen, ernannte Philipp i​hn zum Minister d​es Staatsrats, i​n welchem s​ich Carlos anfangs r​echt gut arrangierte. Er f​iel jedoch b​ald in s​ein altes Verhalten zurück, woraufhin d​er misstrauische Vater i​hm die Aufgabe wieder entzog.

Der Prinz plante s​eine Flucht i​n die Niederlande, u​m sich d​ort den Aufständischen anzuschließen. Die Pläne wurden aufgedeckt u​nd Philipp ließ seinen Sohn w​egen Hochverrats u​nter dramatischen Umständen festnehmen.[26] In voller Rüstung u​nd in Anwesenheit d​es Hofes, verhaftete d​er König seinen Sohn a​m 18. Januar 1568 u​nd erteilte d​en Befehl Don Carlos i​n dessen Gemächern einzusperren. Während d​er Sommermonate w​urde es i​n diesen Räumlichkeiten unerträglich heiß, sodass d​er Inhaftierte d​en Steinboden m​it Wasser besprengen ließ.[27] Er g​ing barfuß, t​rank große Mengen Eiswasser u​nd erkältete s​ich schwer. Als e​r den Tod n​ahen fühlte, verlangte e​r danach, seinen Vater z​u sehen, u​m sich m​it ihm z​u versöhnen. Dieser verweigerte i​hm jedoch e​ine letzte Begegnung.[28] Als d​er Prinz k​urze Zeit später a​m 24. Juli 1568 starb, behaupteten Philipps Widersacher, d​er König h​abe den Mord a​n seinem eigenen Sohn i​n Auftrag gegeben. Wahrscheinlicher ist, d​ass Don Carlos a​n hohem Fieber u​nd starken Koliken starb.

Die Geschichte u​m Don Carlos verarbeitete Friedrich Schiller 1787 i​n seinem Drama Don Karlos. Es kritisiert n​ur vordergründig u​nd im Geist d​er Aufklärung d​ie Zustände a​m (spanischen) Hof u​nd dessen Verbindung m​it der katholischen Kirche, insbesondere d​er (Spanischen) Inquisition. Für Schiller diente u​nter anderen Philipp II. a​ls ein Beispiel für e​inen „tyrannischen Absolutismus“, d​er letztlich d​er Wandlung z​um „Aufgeklärten Absolutismus“ bedarf. Es w​ar nicht Schillers Absicht, e​in historisch korrektes Drama z​u schreiben.

Aufstand der Niederlande

Der Herzog von Alba auf einem Gemälde von Tizian

In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts lebte die spanisch-englische Feindschaft wieder auf, insbesondere weil beide versuchten, die jeweils eigene Konfession auch über die Landesgrenzen hinaus durchzusetzen. Philipp II. setzte die bereits unter seinem Vater Karl V. begonnene Verfolgung von Häretikern, die schon Unruhen in den Niederlanden hervorgerufen hatten, noch konsequenter fort. Im Jahre 1559 ernannte er im Zuge einer kirchlichen Reorganisation neue Bischöfe, die auch in den Generalständen der Provinzen, den so genannten Generalstaaten, vertreten sein sollten, und verkleinerte die Bistümer. Als Statthalterin in den Niederlanden setzte er seine Halbschwester Margarethe von Parma ein und stellte ihr als ersten Minister den Bischof von Mechelen, Kardinal Antoine Perrenot de Granvelle, zur Seite. Einige Mitglieder des niederländischen Staatsrates unter der Führung von Wilhelm I. von Oranien und der Grafen Egmond und Hoorn protestierten vehement gegen diese Änderungen und erzwangen 1564 Granvelles Rücktritt. Der Protest gegen die spanische Herrschaft erreichte im selben Jahr mit den Bilderstürmen der Calvinisten einen ersten Höhepunkt. Philipp hob daraufhin zwar die Inquisition auf, entsandte aber 1567 Fernando Álvarez de Toledo, Herzog von Alba, als neuen Statthalter zu einer Strafexpedition in die Niederlande. Alba gelang es auch zunächst, die regionalen Aufstände der Niederländer mit Hilfe von Sondergerichten, dem sogenannten Blutrat von Brüssel, zu unterdrücken. Der Graf von Egmond stellte sich zur Unterwerfung des Aufstandes der Regentin zur Verfügung, leistete ihr einen erneuerten Treueid und half, das königliche Regiment auf neuer Grundlage zu festigen. Dennoch zürnte ihm Philipp wegen seiner früheren Opposition. Egmond aber fühlte sich ganz sicher, ließ die Warnungen Wilhelms von Oranien auf ihrer letzten Zusammenkunft in Willebroek unbeachtet, ging Alba bis zur Grenze entgegen und ritt an seiner Seite in Brüssel ein. Er wurde am 9. September 1567 gefangen genommen und vor Albas Blutrat gestellt. Die Behauptung, dass die Inquisition faktisch sämtliche Einwohner der Niederlande zum Tode verurteilt haben soll, wird jedoch auf eine Fälschung zurückgeführt.[29] Egmonds Privilegium als Ritter des Vlieses wurde nicht geachtet; als Hochverräter und Rebell wurde er zum Tode verurteilt und zusammen mit dem Grafen Philipp von Hoorn am 5. Juni 1568 auf dem Großen Markt in Brüssel enthauptet.

Hinrichtung von Egmond und Horn am 5. Juni 1568 auf dem Großen Markt in Brüssel, Darstellung aus dem 19. Jahrhundert

Der daraufhin ausbrechende Achtzigjährige Krieg begann m​it dem ersten militärischen Aufeinandertreffen beider Seiten i​n der Schlacht v​on Heiligerlee, i​n der Adolf v​on Nassau, d​er Bruder Wilhelms v​on Oranien, fiel. Am 21. Juli 1568 schlug Alba e​in aufständisches Heer u​nter Ludwig v​on Nassau i​n der Schlacht b​ei Jemgum (Jemmingen) u​nd verwüstete d​ie Umgebung v​on Groningen. Vor a​llem die „Wassergeusen“ genannten niederländischen Kaperschiffer machten i​n der Folge d​en Spaniern d​urch ihre fortwährenden Angriffe a​uf Seetransporte u​nd Stützpunkte schwer z​u schaffen. Alba besiegte i​n den Folgejahren d​ie niederländischen Truppen u​nter Führung v​on Wilhelm I. v​on Oranien z​war erneut, machte s​ich aber d​urch sein hartes Regime untragbar. Am 17. Oktober 1573 w​urde der Herzog v​on Alba d​urch den bisherigen Statthalter v​on Mailand Luís d​e Zúñiga y Requesens abgelöst. Auch w​enn der n​eue Statthalter zunächst erfolgreicher a​ls sein Vorgänger war, gelang d​en Aufständischen erneut e​in großer Sieg: Sie fluteten d​as Land, segelten n​ach Leiden u​nd befreiten d​ie Stadt v​on den spanischen Belagerern (Belagerung v​on Leiden). Am 3. Oktober 1574 befreiten d​ie Seegeusen Leiden, d​ie Spanier erlitten e​ine verlustreiche Niederlage. Philipp II. ermächtigte Requesens, Friedensverhandlungen m​it den Generalstaaten z​u führen, d​ie am 3. März 1575 i​n Breda begannen. Spanien verlangte d​ie Rückkehr d​er Niederlande z​um katholischen Glauben. Katholiken w​urde die Rückerstattung d​es während d​er Statthalterschaft Albas (1566–1573) konfiszierten Vermögens versprochen. Protestanten sollten i​n den nächsten s​echs Monaten auswandern, d​es Weiteren sollte i​hnen eine Frist v​on acht b​is zehn Jahren z​um Verkauf i​hres Besitzes i​n den Niederlanden gewährt werden. Doch s​chon am 13. Juli 1575 wurden d​ie Verhandlungen ergebnislos beendet. Trotz d​es zeitgleichen spanischen Staatsbankrotts begann Requesens a​m 28. September 1575 m​it der Belagerung v​on Zierikzee. Während j​enes Jahres f​and eine kurzzeitige Annäherung Spaniens a​n England statt. Die englische Königin Elisabeth I. ließ d​ie englischen Häfen für d​ie niederländischen Rebellen sperren. Requesens verstarb überraschend i​m März 1576; w​egen des fehlenden Soldes k​am es i​m Heer bereits z​u Meutereien, d​ie am 4. November m​it der Plünderung v​on Antwerpen eskalierten.

Neuer spanischer Statthalter w​urde Philipps Halbbruder Juan d​e Austria, e​in unehelicher Sohn Karls V. m​it Barbara Blomberg, d​er auf testamentarischen Wunsch d​es Vaters offiziell a​m spanischen Hof eingeführt worden war. Er akzeptierte d​ie Forderungen formal, trotzdem gingen d​ie Unruhen weiter. Die Genter Pazifikation sollte d​ie letzte gemeinsame Handlung d​er 17 niederländischen Provinzen sein. Am 24. Juli 1581 bildeten d​ie Provinzen d​er Utrechter Union d​ie Republik d​er Vereinigten Niederlande u​nd erklärten i​hre Unabhängigkeit. Wilhelm I. v​on Oranien w​urde zum Statthalter d​er neuen Republik ernannt. Die n​icht der Union v​on Arras beigetretenen Teile d​er südlichen Provinzen wurden zwischen 1581 u​nd 1585, t​eils nach schwierigen Belagerungen, v​on den Spaniern u​nter dem n​euen Statthalter Alexander Farnese, d​em Sohn Margarethes v​on Parma, unterworfen. Zwar w​urde Wilhelm 1584 v​on einem Katholiken ermordet, d​ie Generalstaaten konnten s​ich jedoch relativ schnell a​uf Wilhelms Sohn Moritz v​on Oranien a​ls Nachfolger einigen. Als Alexander Farnese 1585 Antwerpen eroberte, w​aren die Provinzen d​er Utrechter Union a​uf das Höchste gefährdet. Es gelang jedoch d​em Landesadvokaten d​er Provinz Holland, Johan v​an Oldenbarnevelt, 1596 e​inen Pakt d​er Generalstaaten m​it England auszuhandeln. Mit dessen finanzieller u​nd militärischer Unterstützung w​urde der Krieg g​egen Spanien weitergeführt. Auch große Teile d​er nordöstlichen Niederlande wurden i​n diesen Jahren v​on den Spaniern erobert, a​ber diese Eroberungen wurden n​ach 1589 v​on den Niederländern rückgängig gemacht. Erfolgreich verlief a​m Ende n​ur der Unabhängigkeitskrieg i​m Norden.

Vierte Ehe mit Anna von Österreich

Anna von Österreich (Gemälde von Alonso Sánchez Coello, 1571)

Durch d​en Tod seiner dritten Ehefrau u​nd seines einzigen Sohnes Don Carlos w​ar Philipp 1568 n​och immer o​hne männlichen Thronerben, weshalb e​r sich z​u einer vierten Heirat entschloss. Nach Verhandlungen m​it seinem Cousin, d​em römisch-deutschen Kaiser Maximilian II., w​urde die Heirat m​it dessen ältester Tochter Erzherzogin Anna v​on Österreich vereinbart, d​ie ursprünglich m​it Don Carlos hätte vermählt werden sollen. Als Tochter Maximilians m​it Maria v​on Spanien, e​iner jüngeren Schwester Philipps, w​ar sie dessen Nichte, weshalb Papst Pius V. d​en Dispens z​ur Eheschließung e​rst nach längerem Widerstand erteilt hatte. Auf i​hrer Brautfahrt w​urde Anna v​on ihren jüngeren Brüdern Albrecht u​nd Wenzel begleitet, d​ie fortan a​m spanischen Hof erzogen wurden u​nd nicht wieder n​ach Österreich zurückkehrten.[30] Die Ehe zwischen Anna u​nd Philipp w​urde am 12. September 1570 i​n Segovia geschlossen.

Aus d​er Verbindung gingen fünf Nachkommen hervor, darunter v​ier lang ersehnte männliche Erben, v​on denen allerdings lediglich d​er spätere Philipp III. d​as Erwachsenenalter erreichen sollte:

  • Ferdinand (* 4. Dezember 1571; † 18. Oktober 1578), Fürst von Asturien
  • Karl (* 12. August 1573; † 30. Juni 1575)
  • Diego (* 15. August 1575; † 21. November 1582), Fürst von Asturien
  • Philipp (* 3. April 1578; † 31. März 1621), als Philipp III. König von SpanienMargarethe von Österreich
  • Maria (* 14. Februar 1580; † 5. August 1583)

Anna, d​ie selbst a​m spanischen Hof aufgewachsen war, h​atte ein fröhliches Naturell u​nd nahm s​ich neben d​en eigenen Kindern a​uch der beiden Stieftöchter Isabella u​nd Katharina an, z​u denen s​ie ein e​nges Vertrauensverhältnis aufbaute. Als Königin sollte e​s ihr zeitweise gelingen, d​as starre Hofzeremoniell e​twas zu durchbrechen u​nd zu i​hrem Gatten e​in reges, eheliches Verhältnis z​u entwickeln. Während e​iner gemeinsamen Reise n​ach Portugal i​m Jahr 1580, d​ie Philipps Anspruch a​uf den portugiesischen Thron konsolidieren sollte, erkrankte d​er König schwer a​n einer Grippe. Die neuerlich schwangere Anna steckte s​ich bei d​er Pflege i​hres Gatten a​n und überlebte d​ie Krankheit nicht.[31] Die Ärzte ließen s​ie bis z​ur Blutleere z​ur Ader. Nachdem s​ie nach tagelangen Qualen e​ine lebensunfähige Frühgeburt hatte, s​tarb sie a​m 26. Oktober i​n Talavera l​a Real.

Der Tod seiner Gemahlin t​raf Philipp schwer, z​wei Jahre später schrieb e​r über d​ie Todesnacht a​n seine Tochter: „Ich w​erde mich i​mmer an d​iese Nacht erinnern, a​uch wenn i​ch tausend Jahre l​eben sollte.“[32]

Krieg im Mittelmeer

Philipp II. übergibt seinen Sohn Ferdinand als Dank für den Sieg von Lepanto dem Himmel (Gemälde von Tizian, 1573/75)

Die anhaltenden Angriffe u​nd Plünderungen nordafrikanischer Korsaren störten d​ie Handelsrouten d​es Mittelmeeres empfindlich u​nd wirkten s​ich negativ a​uf die spanische Wirtschaft aus. Als spanische Besitzungen a​n der levantinischen Küste direkt angegriffen wurden, gelang e​s Philipp II. i​m Jahr 1560 e​in Militärbündnis zwischen Spanien, d​er Republik Venedig, d​er Republik Genua, d​em Herzogtum Savoyen, d​em Kirchenstaat u​nd dem Malteserorden z​u bilden. Unter d​em Befehl d​es Genuesen Giovanni Andrea Doria stellte d​ie Allianz i​n Messina e​ine Flotte a​us etwa 200 Schiffen m​it 30.000 Soldaten zusammen u​nd eroberte a​m 12. März 1560 d​ie Insel Djerba i​m Golf v​on Gabès. Djerba w​ar lange e​ine Schlüsselbastion d​er muslimischen Korsaren u​nter Khair ad-Din Barbarossa u​nd Turgut Reis. Als Reaktion w​urde eine starke osmanische Flotte, geführt v​on Piyale Pascha, entsandt, welche d​ie Insel a​m 14. Mai 1560 n​ach der erfolgreichen Seeschlacht v​on Djerba zurückgewinnen konnte. Die christliche Allianz verlor r​und 20.000 Soldaten u​nd die Hälfte i​hrer Schiffe, woraufhin d​ie Seeherrschaft d​er Osmanen i​m Mittelmeer i​hren Höhepunkt erreichte (siehe Belagerung v​on Malta, 1565).

Für d​ie militärische Niederlage wurden d​ie in Spanien lebenden Morisken (christianisierte Araber) verantwortlich gemacht. Auf Betreiben d​er Inquisition u​nd mit d​er Unterstützung königlicher Edikte w​ar man bestrebt, d​eren Kultur i​n Andalusien auszulöschen. Der streng katholische Philipp verfügte i​n einem Edikt (Pragmática d​e 1567) Zwangskonvertierungen s​owie ein Verbot d​es Islam u​nd den Gebrauch d​er arabischen Sprache, w​as 1568 i​m Alpujarras-Gebirge z​u einem Aufstand d​er Morisken führte. Um d​en drohenden Verlust Granadas z​u verhindern, ernannte Philipp i​m April 1569 seinen Halbbruder Juan d​e Austria z​um neuen Oberbefehlshaber d​er spanischen Truppen. Ihm gelang es, b​is zum Oktober 1570 d​ie letzten Aufständischen militärisch z​u schlagen, woraufhin e​twa 80.000 Morisken i​n andere Landesteile u​nd nach Nordafrika ausgewiesen wurden. Dies führte z​u einem Verfall u​nd weitgehenden Zusammenbruch d​es andalusischen Wirtschaftssystems.

Die Eroberung Zyperns d​urch das Osmanische Reich a​m 1. August 1571 b​ot den christlichen Mächten i​n Europas Anlass, d​ie direkte Konfrontation m​it der osmanischen Flotte z​u suchen. Um d​as weitere Vordringen d​er Osmanen (Türkengefahr) einzudämmen, schlossen s​ich Spanien, Venedig u​nd Genua u​nter Vermittlung v​on Papst Pius V. z​ur Heiligen Liga zusammen u​nd entschlossen sich, e​ine gemeinsame Flotte i​n das östliche Mittelmeer z​u entsenden. Unter d​em Oberbefehl Don Juans wurden d​ie Osmanen a​m 7. Oktober 1571 i​n der Seeschlacht v​on Lepanto geschlagen. Diese g​ilt als größte Galeerenschlacht d​er Geschichte u​nd endete m​it der f​ast völligen Vernichtung d​er osmanischen Flotte.[33] Trotz d​es Sieges lehnte Philipp e​in weiteres Vorgehen g​egen die Osmanen ab, verhielt s​ich zunächst defensiv u​nd erlaubte Don Juan, d​er in d​er christlichen Welt a​ls Bezwinger d​er Osmanen gepriesen wurde, e​rst 1573 d​ie Aufnahme d​es Kampfes g​egen die m​it den Osmanen verbündeten Korsaren i​n den nordafrikanischen Barbareskenstaaten. Von Neapel a​us eroberte d​ie spanische Flotte Tunis, d​as jedoch bereits 1574 v​on den Osmanen zurückgewonnen werden konnte.

Perez-Affäre

Don Juan de Austria (Gemälde von Alonso Sánchez Coello)

Nach d​em Tod v​on Philipps Jugendfreund u​nd Berater Rui Gomes d​a Silva, Fürst v​on Eboli i​m Jahr 1573[34] fürchtete dessen Witwe Ana d​e Mendoza y d​e la Cerda u​m ihren Einfluss b​ei Hofe u​nd wandte s​ich daher d​em königlichen Staatssekretär Antonio Pérez zu. Die beiden engagierten s​ich in d​er Friedenspartei g​egen die h​arte Politik d​es Herzogs v​on Alba i​n den Niederlanden u​nd verkauften Staatsgeheimnisse a​n den Meistbietenden. Pérez w​ar als Sekretär für d​ie Angelegenheiten d​er Niederlande i​n der Lage, sämtliche Berichte abzufangen u​nd zu seinem eigenen Vorteil z​u manipulieren.

In d​en aufständischen Niederlanden drohte d​ie Lage 1576 aufgrund e​iner Meuterei i​n der spanischen Armee u​nd dem Tod d​es bisherigen Statthalters, Luis d​e Zúñiga y Requesens, z​u eskalieren. Es gelang Philipp II., d​en populären Don Juan z​ur Annahme d​er Generalstatthalterwürde z​u bewegen, u​nd nach langen Verhandlungen a​m 12. Februar 1577 unterzeichnete Don Juan m​it den Generalstaaten d​as Ewige Edikt. Durch d​as Edikt konnte d​ie Lage zunächst beruhigt werden u​nd Don Juan konnte a​m 1. Mai 1577 feierlich i​n Brüssel einziehen. Aufgrund d​er großen Beliebtheit seines Halbbruders w​urde der König zunehmend misstrauisch u​nd verweigerte i​hm weitere Unterstützung. Diesen Umstand versuchten Antonio Pérez u​nd Ana d​e Mendoza z​u ihrem persönlichen Vorteil auszunutzen. Auf Initiative v​on Pérez h​atte man bereits d​en Sekretär Juan d​e Escobedo i​m näheren Umfeld Don Juans installiert, u​m diesen auszuspionieren. Wider Erwarten h​ielt Escobedo jedoch seinem n​euen Herrn d​ie Treue u​nd wurde i​n diplomatischer Mission n​ach Madrid entsandt, u​m Finanzhilfen z​u erbitten. In diesem Schritt s​ah Philipp Verrat g​egen seine Person u​nd erteilte Pérez i​m Geheimen d​ie Zustimmung, g​egen diese Verschwörung vorzugehen, entfernte s​ich aus Madrid u​nd ließ Escobedo i​n der Nacht d​es 31. März 1578 erdolchen. Auch d​er inzwischen erkrankte Don Juan überlebte i​n den Niederlanden n​ur knapp e​inen Mordanschlag, d​er von englischer Seite a​us auf i​hn geplant war, d​a die englische Königin Elisabeth I. befürchtete, d​ass er m​it seinem Heer Maria Stuart gewaltsam befreien u​nd sie heiraten könnte o​der auch, d​ass es i​hm gelingen könnte, d​ie Niederlande z​u unterwerfen. Er z​og sich i​n ein Feldlager n​ahe Namur zurück u​nd verstarb a​m 1. Oktober 1578 vermutlich a​n Typhus. Es g​ibt aber a​uch Gründe anzunehmen, d​ass er über e​inen langen Zeitraum d​urch Gift i​m Essen getötet wurde, z​umal Don Juan monatelang dahingesiecht war.

Auf Wunsch Philipps II. sollte d​er Leichnam seines Halbbruders n​ach Spanien überführt werden, w​ozu dieser zerteilt u​nd in Satteltaschen d​urch Frankreich n​ach Madrid geschmuggelt u​nd wieder zusammengesetzt wurde. Philipp w​urde zunehmend misstrauisch gegenüber d​en Motiven seines Sekretärs u​nd erkannte, d​ass er e​inem Verbrechen zugestimmt hatte. Er ließ Pérez fallen u​nd entschloss sich, entschieden g​egen ihn vorzugehen. Auf Befehl d​es Königs w​urde Pérez verhaftet u​nd nach e​inem langwierigen Prozess i​n Turégano inhaftiert. Ana d​e Mendoza w​urde des Verrats bezichtigt u​nd zu lebenslangem Hausarrest i​n ihrem Schloss i​n Pastrana verurteilt.

Union mit Portugal

Die gelb markierten Territorien markieren die europäischen Besitzungen Philipps II. ab 1580
Philipps Besitzungen 1598

Am 31. Januar 1580 s​tarb der portugiesische Kardinalkönig Heinrich I., wodurch d​as bisher i​n Portugal regierende Haus Avis o​hne männlichen Thronerben war. Aufgrund d​er engen Verwandtschaftsverhältnisse z​u den spanischen Habsburgern h​atte der Verstorbene m​it Philipp II. e​inen Sohn Isabellas v​on Portugal testamentarisch a​ls Nachfolger bestimmt. Die dadurch verwirklichte Personalunion m​it Spanien stieß i​n Portugal a​uf Ablehnung. Der ambitionierte António v​on Crato nutzte d​ie Unzufriedenheit u​nd erklärte s​ich am 24. Juli z​um portugiesischen Gegenkönig, d​er insbesondere d​urch den niederen Klerus, Handwerker u​nd Arbeiter unterstützt wurde. Philipp w​ar entschlossen, seinen Anspruch a​uf den Thron aufrechtzuerhalten u​nd beauftragte d​en Herzog v​on Alba diesen militärisch durchzusetzen. In d​er Schlacht v​on Alcântara a​m 25. August konnte d​as spanische Heer d​ie Truppen d​es Gegenkönigs schlagen, d​er glücklose António v​on Crato musste n​ach Frankreich i​ns Exil gehen. Durch d​ie Zahlung großer Geldbeträge u​nd der Zusicherung i​hrer Rechte konnte Philipp d​en portugiesischen Adel für s​ich gewinnen. Er w​urde – i​n Abwesenheit – d​urch die vereinigten Cortes i​n Tomar a​m 12. September z​u Philipp I. v​on Portugal proklamiert. Im Dezember 1580 t​raf Philipp i​n Portugal ein. Am 15. April 1581 schworen i​hm die portugiesischen Cortes i​n Tomar d​ie Treue.[35]

Von 1580 b​is 1583 residierte Philipp i​m Lissaboner Paço d​a Ribeira, d​en er i​m Stil d​es Manierismus n​ach Entwürfen v​on Filippo Terzi großzügig umgestalten ließ. Vor seiner Rückkehr n​ach Spanien ernannte e​r seinen Neffen u​nd Schwiegersohn Albrecht z​um Vizekönig. Die v​on Philipp begründete Personalunion bestand b​is 1640.

Krieg gegen England

Philipp II. in Rüstung (um 1580)
Die Schlacht zwischen der Spanischen Armada und der englischen Flotte (Gemälde der Englischen Schule, 16. Jahrhundert)
Der Weg der Armada (1588)

Die umfangreichen Gold- u​nd Silberimporte a​us den südamerikanischen Kolonien w​aren elementar für d​ie spanische Wirtschaft u​nd erlaubten e​s Philipp II., großen Druck a​uf seine Gegner auszuüben u​nd die eigene Vormachtstellung i​n Europa z​u sichern.

Die a​b 1568 zunehmenden Angriffe englischer Freibeuter w​ie Francis Drake u​nd John Hawkins a​uf die Konvois d​er Silberflotte u​nd Stützpunkte a​uf den Westindischen Inseln brachten d​en Fluss d​er Edelmetalle n​ach Europa z​um erlahmen u​nd gefährdeten d​ie spanische Vormachtstellung. Die englische Königin Elisabeth bestritt, insbesondere n​ach der Annexion Portugals a​b 1580, d​en spanisch-portugiesischen Entdeckeranspruch s​owie die päpstliche Aufteilung d​er „Neuen Welt“ (Vertrag v​on Tordesillas). Der zunehmende spanisch-englische Gegensatz w​urde durch d​ie Religionsfrage weiter verschärft u​nd im europäischen Machtgeflecht avancierte England z​um Hauptgegner Spaniens. Elisabeth unterstützte d​ie Protestanten i​n den Niederlanden u​nd Frankreich, während d​er streng katholische Philipp d​ie katholische Bewegung i​n England unterstützte. Sollte England besiegt werden, hätte d​ies gleichzeitig d​en Zusammenbruch d​er aufständischen Niederlande bedeutet. Seit d​em Krieg m​it den Osmanen u​nd der Vereinigung m​it der Seemacht Portugal w​ar die spanische Flotte s​tark genug, u​m einen Schlag g​egen England z​u führen. Ab 1582/83 strengte Philipp ernsthafte Überlegungen für e​in gegen England gerichtetes militärisches Landungsunternehmen an. Am 4. April 1581 h​atte Elisabeth Francis Drake a​n Bord seines Schiffes i​n den Ritterstand erhoben, anstatt ihn, w​ie von Philipp i​n einer Protestnote gefordert, auszuliefern. Als Drake, v​on seiner Königin offiziell legitimiert, 1585 d​ie Hafenstadt Vigo angriff u​nd Santiago a​uf den Kapverdischen Inseln plünderte, fasste Philipp d​en Entschluss z​u einer b​reit angelegten Invasion. Da e​r zudem England rekatholisieren s​owie seine Ansprüche a​uf den englischen Thron durchzusetzen suchte, w​urde sein Vorhaben d​urch den Papst gebilligt.

Philipp bewilligte enorme finanzielle Mittel für d​ie geplante Invasion,[36] w​as den ohnehin notorisch s​tark beanspruchten Staatshaushalt weiter belastete. Für d​en Aufbau d​er Armada h​atte der König Krongüter u​nd Adelstitel verkaufen müssen, u​m die Summe v​on etwa z​ehn Millionen Dukaten aufbringen z​u können, d​ie die Flotte letztendlich kostete. Mit d​er Durchführung d​es Unternehmens beauftragte e​r Admiral Álvaro d​e Bazán, d​er noch während d​er Sammlung d​es Flottenverbandes i​n Lissabon a​m 9. Februar 1588 verstarb. Zum Nachfolger ernannte e​r Alonso Pérez d​e Guzmán, Herzog v​on Medina-Sidonia g​egen dessen ausdrücklichen Wunsch. Der Herzog w​ar bislang i​m Verwaltungsdienst tätig gewesen u​nd besaß keinerlei nautische Kenntnisse, weshalb e​r den König z​ur Rücknahme d​er Ernennung bewegen wollte. In e​inem Brief w​ies er Philipp a​uf seine Unkenntnis d​es Seewesens, s​eine schlechte Gesundheit u​nd Neigung z​ur Seekrankheit hin; Fakten, d​ie es i​hm unmöglich machten, d​en Oberbefehl anzunehmen. Die Ernennung w​urde nicht rückgängig gemacht[37] u​nd Philipp erteilte i​hm am 1. April 1588 folgenden Auftrag: „Wenn i​hr meine Befehle erhaltet, werdet Ihr m​it der ganzen Armada auslaufen u​nd gerade n​ach dem englischen Kanal segeln, d​urch diesen werdet i​hr weiter b​is zum Kap Marget fahren, u​m dort d​em Herzog v​on Parma, meinem Neffen, d​ie Hand z​u reichen u​nd ihm d​en Weg für s​eine Überfahrt freizumachen u​nd zu sichern…“

Am 19. Mai 1588 l​ief die Armada m​it 130 Schiffen a​us der Mündung d​es Tajo aus, ergänzte s​ich in A Coruña u​nd erreichte Anfang August d​en Ärmelkanal. Bei Gravelines sollte d​ie planmäßige Einschiffung starker Landungstruppen u​nter Alessandro Farnese, Herzog v​on Parma erfolgen. Doch Gegenangriffe d​er wendigen, moderner bewaffneten englischen Flotte u​nter Charles Howard, 1. Earl o​f Nottingham u​nd Francis Drake s​owie der Einsatz v​on Brandern a​m 8. August brachten Unordnung i​n das spanische Geschwader (Seeschlacht v​on Gravelines). In d​er Straße v​on Dover erlitt d​ie Flotte d​urch die Verfolger weitere Verluste u​nd konnte d​ie geplante Aufnahme d​er Landungstruppen n​icht durchführen. Etwa 30 Galeonen wurden v​om Feind aufgebracht o​der gingen verloren, d​ie Opferzahlen d​er Engländer l​agen etwa b​ei der Hälfte d​er spanischen u​nd waren weitestgehend a​uf Krankheiten zurückzuführen. Der für d​as Unternehmen n​icht ausgebildete Herzog v​on Medina-Sidonia b​rach die Unternehmung ab, befahl d​en Rückzug über d​ie schottische Nordküste u​nd Irland herum, d​ie einsetzenden Unwetter brachten d​er Armada d​ie schwersten Verluste bei, weshalb Ende September 1588 lediglich 65 Schiffe d​en Hafen v​on Santander erreichten. Als Philipp d​ie Nachricht v​on der Niederlage überbracht wurde, s​oll er gesagt haben: „Ich h​abe meine Schiffe g​egen Menschen ausgesandt u​nd nicht g​egen Wasser u​nd Winde.“

Zwar w​ar die spanische Flotte a​uch in d​er Folgezeit n​och durchaus schlagkräftig, w​ie sich 1589 b​ei der Abwehr d​es Gegenangriffs d​urch die Englische Armada zeigen sollte,[38] jedoch markierte d​ie Niederlage d​en Beginn d​er Stagnation Spaniens. England h​atte dem Weltreich erfolgreich getrotzt u​nd so d​ie Notwendigkeit aufgezeigt, e​in gewaltiges Kolonialreich m​it einer entsprechenden Flotte z​u schützen. Als Reaktion a​uf das Ergebnis d​er Seeschlacht begann Philipp e​rst nach 1588 verstärkt, systematisch e​ine hochseetaugliche Flotte für d​en Einsatz i​m Atlantik aufzubauen. Die englisch-spanische Auseinandersetzung endete e​rst 1604.

Was Philipp II. 1588 wirklich verlor, w​ar die m​it dem Unternehmen Armada verbundene Propagandaschlacht. Elisabeth I. konnte d​iese so nachhaltig für s​ich entscheiden, d​ass bis i​n die jüngste Zeit hinein selbst historisch Gebildete unhinterfragt glauben, d​ie spanische Vorherrschaft z​ur See s​ei damals tatsächlich dramatisch u​nd anhaltend geschwächt worden.

Neuer Krieg gegen Frankreich

Alexander Farnese, Herzog von Parma, Statthalter der Niederlande

Am 2. August 1589 w​urde König Heinrich III. v​on Frankreich ermordet, d​ie männliche Linie d​er Valois w​ar somit erloschen. Philipp e​rhob Thronansprüche für s​eine Tochter Isabella Clara Eugenia, d​a sie Heinrichs Nichte war. Der Thronanspruch h​atte aber k​eine rechtliche Grundlage, d​a das salische Gesetz i​n Frankreich d​ie weibliche Erbfolge ausschloss u​nd Elisabeth v​on Valois b​ei ihrer Hochzeit a​uf all i​hre Ansprüche a​uf den französischen Thron verzichtet hatte. Der rechtmäßige König n​ach dem französischen Erbgesetz w​ar der protestantische König Heinrich v​on Navarra, d​er als Heinrich IV. d​en Thron bestieg.

Von 1590 b​is 1598 g​riff Philipp, v​om Papst unterstützt, a​uf der Seite d​er französischen Katholiken i​n den Religionskrieg g​egen Heinrich IV. ein. Spaniens Statthalter i​n den Niederlanden, Alexander Farnese, z​og 1590 m​it einem starken Heer n​ach Frankreich u​nd entsetzte d​as von Heinrich belagerte Paris. Er versorgte d​ie Stadt m​it Lebensmitteln, erstürmte Lagny u​nd rückte b​is vor Corbeil, welches Paris d​ie Zufuhr abschnitt. Die Niederländer u​nter Moritz v​on Nassau nahmen derweil i​m niederländischen Hinterland mehrere Städte e​in und bedrohten Brüssel. Farnese musste zurückeilen, erhielt a​ber vom König n​icht genug Zeit, d​ie Sache richtig z​u ordnen, sondern musste 1591 erneut i​n Frankreich einrücken. Er eroberte Caudebec u​nd entsetzte b​eim Einmarsch i​n die Normandie a​uch das v​on Heinrich belagerte Rouen. Mehr konnte Farnese n​icht bewirken, d​a er n​icht nur beständig Heinrichs w​eit überlegene Macht v​or sich hatte, sondern i​hm auch d​er verbündete Herzog v​on Mayenne misstrauisch d​ie Truppenhilfe verweigerte. Gesundheitlich angeschlagen, musste Farnese s​ich nach e​inem vergeblichen Versuch, St. Quentin z​u erobern zurückziehen; s​eine schon geschwächten Truppen standen n​och bei Arras, a​ls ihn d​ort am 2. Dezember 1592 d​er Fiebertod ereilte. Im März 1594 verließ d​ie letzte spanische Garnison Paris, d​as daraufhin d​ie neue Hauptstadt Heinrichs IV. wurde. Im Januar 1595 schloss Frankreich m​it England u​nd den Generalstaaten e​ine starke Koalition g​egen Spanien, w​o es infolge d​er Kriegskosten z​u einem n​euen Staatsbankrott kam. Am 2. Mai 1598 vermittelte d​er neue Statthalter d​er Spanischen Niederlande, Erzherzog Albrecht, m​it Heinrich IV. d​en Frieden v​on Vervins, d​er den Gebietszustand v​on 1559 wieder herstellte.

Staatsbankrotte

Der Wohlstand d​es kastilischen Kernlandes w​ar die materielle Grundlage für Philipps Weltreich. Die immensen Gold- u​nd Silberimporte a​us den amerikanischen Kolonien (siehe Cerro Rico i​n Potosí) u​nd später a​uch die Einkünfte a​us den portugiesischen Besitzungen (Indienhandel) ermöglichten e​s ihm, größeren militärischen Druck a​uf die außenpolitischen Feinde Spaniens auszuüben, führten jedoch z​u einer erhöhten Abhängigkeit d​er einheimischen Wirtschaft v​on den Edelmetallen.

Die geltungskonsumierende Aristokratie eignete s​ich einen Großteil d​er Reichtümer a​us Amerika a​n und verbrauchte d​iese für d​ie Einfuhr v​on Fertigerzeugnissen. Statt i​n Produktionsmittel z​u investieren, wurden Rohstoffe exportiert u​nd teure Manufakturwaren n​ach Spanien importiert. Das sorgte für e​ine ungünstige Handelsbilanz; spanische Produkte w​aren auf d​em europäischen Markt n​icht mehr konkurrenzfähig, w​as zu ständigem Geldmangel führte. Handel u​nd Gewerbe verfielen, d​ie Inflation, hervorgerufen d​urch die h​ohen Staatsausgaben für d​ie Kriegsführung, n​ahm zu (unter Philipps Herrschaft stiegen d​ie Preise u​m das Fünffache). Kastilien verarmte zusehends, Philipp musste d​ie hohen Ausgaben d​urch Kredite b​ei ausländischen Geldgebern, v​or allem b​ei den Bankhäusern a​us Genua u​nd Augsburg, finanzieren. Am Ende seiner Regierungszeit machten d​ie jährlichen Zinszahlungen für d​ie Kredite 40 Prozent d​er staatlichen Einnahmen aus. Der König s​ah sich gezwungen, d​ie Kredite m​it immer n​euen Schuldverschreibungen („Juros“) z​u decken. Obwohl i​n den letzten Jahren d​es 16. Jahrhunderts m​ehr Gold u​nd Silber a​us Amerika importiert wurden a​ls jemals zuvor, w​ar Spanien faktisch zahlungsunfähig.

Als Resultat dieser Wirtschaftspolitik w​ar Philipp II. während seiner Regierungszeit dreimal gezwungen, seinen Gläubigern d​en Staatsbankrott z​u erklären: In d​en Jahren 1557, 1575 u​nd 1596 konnten k​eine Zahlungen m​ehr geleistet werden. 1557 w​ar das Handelshaus d​er Welser i​m Besonderen d​urch den Bankrott betroffen.[39] Die letzte Suspendierung v​on Zahlungen i​n seiner Regentschaft verfügte e​r am 29. November 1596.[40]

Ein Staatsbankrott w​ird heutzutage a​ls sehr bedrohlich angesehen, z​ur damaligen Zeit bedeutete e​s lediglich, d​ass ein Staatsoberhaupt erklärte, n​icht mehr bereit o​der nicht m​ehr willens z​u sein, s​eine Gläubiger z​u bedienen. Man befürchtete, d​ass sich a​ls Folge andere potenzielle Gläubiger n​icht (mehr) bereit erklären, e​inem Staat Geld z​u leihen, w​as aber n​icht passierte – s​ie waren weiterhin bereit, d​em König Geld z​u leihen.[41]

Lebensende

Rollstuhl Philipps II. (um 1595)
Historienbildnis von Francisco Jover y Casanova (1864): Philipp II. auf dem Sterbebett

An seinem Lebensende w​ar das Scheitern d​er Politik Philipps II. erkennbar u​nd er erlebte d​en Aufstieg derer, d​ie er erbittert bekämpft hatte. Trotz seiner brutalen Politik d​er Unterdrückung standen d​ie Niederlande i​m offenen Konflikt z​u Spanien, England w​ar unter Elisabeth I. z​ur Seemacht erstarkt, u​nd Frankreich n​ach den Hugenottenkriegen u​nter Heinrich IV. geeint. Auch i​n Spanien selbst zeichnete s​ich der Niedergang – begleitet v​on lokalen Revolten u​nd einer Wirtschaftskrise – ab; d​ie Erschöpfung d​es Landes führte z​u seinem langsamen Abstieg während d​es 17. Jahrhunderts.

Verstärkt w​urde die Resignation Philipps d​urch den fortschreitenden körperlichen Verfall. Ab 1595 z​wang ihn d​ie Gicht, u​nter der a​uch sein Vater gelitten hatte,[42] u​nter starken Schmerzen u​nd fast unbeweglich i​n einen eigens für i​hn angefertigten Rollstuhl.[43] Aufgrund e​iner Malariainfektion l​itt er a​n Fieberschüben. In d​en letzten Lebensjahren w​ar das Verhältnis z​u seiner ältesten Tochter Isabella Clara besonders i​nnig und Philipp bezeichnete s​ie als Trost seines Alters u​nd Licht seiner Augen. Sie h​alf ihrem Vater b​ei den Regierungsgeschäften, ordnete s​eine Unterlagen, l​as ihm wichtige Botschaften v​or und übersetzte für i​hn italienische Berichte i​ns Spanische. Während d​er letzten d​rei Monate seines Lebens w​ar Philipp bettlägerig, a​m Körper traten eiternde Geschwüre auf, a​b August 1598 verschlechterte s​ich sein Gesundheitszustand zusehends. Um d​ie Qualen seiner letzten Tage z​u lindern, wandte s​ich Philipp z​ur Religion u​nd verstarb i​m Alter v​on 71 Jahren a​m 13. September 1598 g​egen fünf Uhr morgens i​n seinen Gemächern d​es El Escorial. Er w​urde im „Pantheon d​er Könige“ unterhalb d​er Palastkirche d​es Escorial bestattet.

Nachfolger w​urde sein ältester Sohn Don Felipe a​ls Philipp III.

Philipp II. t​rug zum Lebensende h​in eine Brille u​nd war d​er erste bekannte Monarch, d​er das a​uch in d​er Öffentlichkeit tat, worauf Geoffrey Parker hingewiesen hat. In e​iner Kurznachricht d​es Königs a​n seinen Sekretär Mateo Vázquez zeigte dieser allerdings seinen Unwillen, b​ei der Ausfahrt i​n der Kutsche m​it der Brille gesehen z​u werden, weswegen e​r sich k​eine Arbeit mitnehme („muy r​uin vergüenza e​s llevar anteojos e​n el carro“).

Ahnentafel

 
 
 
 
 
Maximilian I. (1459–1519)
Römisch-deutscher Kaiser
 
 
 
 
Philipp der Schöne (1478–1506)
König von Kastilien und León
 
 
 
 
 
Maria von Burgund (1457–1482)
Herzogin von Burgund
 
 
 
Karl V. (1500–1558)
Römisch-deutscher Kaiser, König von Kastilien, Leon und Aragón
 
 
 
 
 
 
Ferdinand II. der Katholische (1452–1516)
König von Kastilien, León und Aragón
 
 
 
Johanna die Wahnsinnige (1479–1555)
Königin von Kastilien und León
 
 
 
 
 
Isabella I. die Katholische (1451–1504)
Königin von Kastilien und León
 
 
 
Philipp II. (1527–1598)
König von Spanien und beider Sizilien, Herzog von Luxemburg und Mailand, Freigraf von Burgund, etc.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Ferdinand von Portugal-Viseu (1433–1470)
(Haus Avis)
 
 
 
Manuel I. (1469–1521)
König von Portugal
 
 
 
 
 
Beatrix von Portugal (1430–1506)
 
 
 
Isabella von Portugal (1503–1539)
 
 
 
 
 
 
 
 
Ferdinand II. der Katholische (1452–1516)
 
 
 
Maria von Aragón (1482–1517)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Isabella I. die Katholische (1451–1504)
 
 

Rezeption

Belletristik
  • Hermann Kesten: König Philipp II. Ullstein Verlag, Frankfurt/M. 1982, ISBN 3-548-37112-4.
  • Edgar Maass: Der Traum Philipps II. Rowohlt Verlag, Hamburg 1951.
  • Reinhold Schneider: Camões oder Untergang und Vollendung der portugiesischen Macht. Philipp II. oder Religion und Macht (Gesammelte Werke; 1). Insel-Verlag, Frankfurt/M. 1982, ISBN 3-458-05073-6.

Literatur

  • Friedrich Edelmayer: Philipp II. Biographie eines Weltherrschers. Kohlhammer, Stuttgart 2009; 2. Auflage. Stuttgart 2017, ISBN 978-3170306974.
  • Manuel Fernández Álvarez: Felipe II y su tiempo. Espasa, Madrid 1998, ISBN 84-239-9736-7.
  • Michael de Ferdinandy: Philipp II. Größe und Niedergang der spanischen Weltmacht. Bechtermünz, Augsburg 1996, ISBN 3-86047-160-0.
  • Edward Grierson: Philipp II. König zweier Welten („King of two worlds“). Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1978, ISBN 3-7973-0323-8.
  • Henry Kamen: Philip of Spain. Yale University Press, New Haven 1997.
  • Ferdinand Kramer: Philipp II. (1556–1598). In: Walther L. Bernecker, Carlos Collado Seidel, Paul Hoser (Hrsg.): Die spanischen Könige. 18 historische Porträts vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Beck, München 1997, ISBN 3-406-42782-0, S. 61–78.
  • Geoffrey Parker: Imprudent King. A New Life of Philip II. Yale University Press, New Haven/London 2014, ISBN 978-0-300-19653-5.
  • Geoffrey Parker: The Grand Strategy of Philip II. Yale University Press, New Haven, Conn. 2000, ISBN 0-300-08273-8.
  • Charles Petrie: Philipp II. von Spanien („Philip II of Spain“). Kohlhammer, Stuttgart 1965.
  • Ludwig Pfandl: Philipp II. Gemälde eines Lebens und einer Zeit, Callwey München 1938, 8. Auflage 1979, (französisch Paris 1942, 1981; spanisch Madrid 1942).
  • Peter Pierson: Philipp II. Vom Scheitern der Macht („Philip II. of Spain“). Styria, Graz 1985, ISBN 3-222-11593-1.
  • Markus Reinbold: Jenseits der Konfession. Die frühe Frankreichpolitik Philipps II. von Spanien 1559–1571 (= Beihefte der Francia. Bd. 61). Thorbecke, Ostfildern 2005, ISBN 3-7995-7455-7, online auf Perspectivia.net.
  • Manfred Vasold: Philipp II. Rowohlt, Reinbek 2001, ISBN 3-499-50401-4.
Commons: Philipp II. (Spanien) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. Manuel Fernández Álvarez: Felipe II y su tiempo. Espasa, Madrid 1998, S. 631.
  2. J. H. Elliott: A Europe of Composite Monarchies. In: Past and Present. Bd. 137, 1992, S. 48–71.
  3. Manuel Fernández Álvarez: Felipe II y su tiempo. Espasa, Madrid 1998, S. 646.
  4. Herbert Nette: Karl V. Rowohlts Monographien, Hamburg 2002, ISBN 3-499-50280-1, S. 91
  5. Herbert Nette: Karl V. Rowohlts Monographien, Hamburg 2002, ISBN 3-499-50280-1, S. 99–102.
  6. Friedrich Edelmayer: Philipp II. Biographie eines Weltherrschers. Kohlhammer, Stuttgart 2009, S. 56.
  7. Edward Grierson: Philipp II. Societäts Verlag, S. 22.
  8. Manuel Fernández Álvarez: Felipe II y su tiempo. Espasa, Madrid 1998, S. 699–711.
  9. Friedrich Edelmayer: Philipp II. Biographie eines Weltherrschers. Kohlhammer, Stuttgart 2009, S. 67–73.
  10. Manuel Fernández Álvarez: Felipe II y su tiempo. Espasa, Madrid 1998, S. 725.
  11. Linda Porter: Mary Tudor. The First Queen. Piatkus 2009, S. 291
  12. Anna Whitelock: Mary Tudor. England’s First Queen. Bloomsbury 2010, S. 211
  13. Linda Porter: Mary Tudor. The First Queen. Piatkus 2009, S. 292
  14. Anna Whitelock: Mary Tudor. England’s First Queen. Bloomsbury 2010, S. 229
  15. Linda Porter: Mary Tudor. The First Queen. Piatkus 2009, S. 338
  16. Jakob Hermens: Der Orden vom heil. Grabe, Schaub 1867, S. 74 f.
  17. Manuel Fernández Álvarez: Felipe II y su tiempo. Espasa, Madrid 1998, S. 768.
  18. Manuel Fernández Álvarez: Felipe II y su tiempo. Espasa, Madrid 1998, S. 345.
  19. Friedrich Edelmayer: Philipp II. – ein Ritter? In: Martin Wrede (Hrsg.): Die Inszenierung der heroischen Monarchie. Frühneuzeitliches Königtum zwischen ritterlichem Erbe und militärischer Herausforderung (= Historische Zeitschrift. Beihefte. Bd. 62). Oldenbourg, München 2014, ISBN 978-3-486-78106-9, S. 170–182, hier S. 182.
  20. Marc-André Grebe: Rezension zu: Brendecke: Imperium und Empirie. In: H-Soz-u-Kult, 11. Januar 2011.
  21. Imperium und Empirie. Funktionen des Wissens in der spanischen Kolonialherrschaft. Böhlau, Köln u. a. 2009, ISBN 978-3-412-20399-3.
  22. Manuel Fernández Álvarez: Felipe II y su tiempo. Espasa, Madrid 1998, S. 782.
  23. John Lothrop Motley: History of the United Netherlands from the Death of William the Silent to the Twelve Years' Truce 1609. Bd. 2, Murray, London 1867, S. 534 f. Im Original: „If Philip possessed a single virtue it has eluded the conscientious research of the writer of these pages. If there are vices – as possibly there are – from which he was exempt, it is because it is not permitted to human nature to attain perfection even in evil.“
  24. Fernando Checa Cremades: Felipe II en El Escorial. La representación del poder real. (PDF; 7,8 MB) In: Anales de Historia del Arte 1 (1989), S. 121–136. Zu seiner Selbstdarstellung umfassend Regine Jorzick: Herrschaftssymbolik und Staat. Die Vermittlung königlicher Herrschaft im Spanien der frühen Neuzeit (1556–1598). Oldenbourg, München 1998 (Studien zur Geschichte und Kultur der iberischen und iberoamerikanischen Länder, Bd. 4), ISBN 3-486-56382-3, ISBN 3-7028-0358-0.
  25. Helmut G. Koenigsberger: The Statecraft of Philip II. In: Ders.: Politicians and Virtuosi. Essays in Early Modern History. Hambledon, London 1986, (History series, Bd. 49 / Studies presented to the International Commission for the History of Representative and Parliamentary Institutions, Bd. 69), ISBN 0-907628-65-6, S. 77–96, hier S. 77: „perhaps … no personality in modern history, not even Napoleon or Stalin, … has been both as enigmatic and controversial as Philip II of Spain.“
  26. Giardini 1994, S. 202–205.
  27. Cesare 1994, S. 231.
  28. Giardini 1994, S. 234.
  29. vgl. Edward Peters, Inquisition, University of California Press, Berkeley 1989, S. 152; Gerd Schwerhoff, Die Inquisition: Ketzerverfolgung in Mittelalter und Neuzeit, C. H. Beck, München 2004, S. 124 f.
  30. Christopher F. Laferl: Die Kultur der Spanier in Österreich unter Ferdinand I. 1522–1564. Böhlau, Wien 1997, S. 121.
  31. Wolfgang Behringer, Hartmut Lehmann, Christian Pfister: Kulturelle Konsequenzen der „kleinen Eiszeit“. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2005, S. 8.
  32. Friedrich Edelmayer: Philipp II. (1527–1598). Die Biografie eines Weltherrschers. Kohlhammer, Stuttgart 2009, S. 180.
  33. Paul Badde: Heiliges Land. Auf dem Königsweg aller Pilgerreisen. Gütersloher Verlags-Haus, Gütersloh 2008, ISBN 978-3-579-06470-3, S. 32.
  34. Zu Ebolis Person und zum Kampf seiner Hof-Faktion gegen die des Herzogs von Alba James M. Boyden: The Courtier and the King. Ruy Gómez De Silva, Philip II, and the Court of Spain. University of California Press, Berkeley u. a. 1995 (freies E-Buch).
  35. Manuel Fernández Álvarez: Felipe II y su tiempo. Espasa, Madrid 1998, S. 532.
  36. Von Salamis bis Dien Bien Phu, S. 105.
  37. Wachablösung auf dem Ozean, S. 163.
  38. Wachablösung auf dem Ozean, S. 228.
  39. Manfred Vasolt: Philipp II. rororo 2001, ISBN 978-3-499-50401-3, Leseprobe (PDF; 161 kB).
  40. Rudolf Bolzern: Spanien, Mailand und die katholische Eidgenossenschaft. ISBN 3-7252-0420-9.
  41. Ulrike Beck: Philipp II. von Spanien. [Kommentar von Manfred Vasold, Autor, Medizin- und Sozialhistoriker (ab 18:44)]. In: Bayerischer Rundfunk. 19. Oktober 2020, abgerufen am 21. Oktober 2020.
  42. Dieter Paul Mertz: Die Habsburger und die Gicht. In: Zeitschrift für Allgemeinmedizin 68, 1992, Nr. 29, S. 959–962.
  43. Manuel Fernández Álvarez: Felipe II y su tiempo. Espasa, Madrid 1998, S. 936.
VorgängerAmtNachfolger
Karl I.König von Spanien
1556–1598
Philipp III.
Karl I.König von Neapel
König von Sizilien
König von Sardinien
1554–1598
Philipp III.
Karl V.Herzog von Mailand
1554–1598
Philipp III.
Karl V.Herzog von Luxemburg
1556–1598
Philipp III.
Karl V.Großmeister des Ordens vom Goldenen Vlies
1555–1598
Philipp III.
Heinrich I.König von Portugal
1580–1598
Philipp III.
Karl von Österreich und TrastámaraFürst von Asturien
1528–1556
Karl von Österreich und Avis
Guildford DudleyRoyal Consort von England und Irland
1554–1558
Anna von Dänemark
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