Juan Pardo de Tavera

Juan Pardo d​e Tavera (* 16. Mai 1472 i​n Toro; Zamora; † 1. August 1545 i​n Valladolid) w​urde im Jahre 1531 z​um Kardinal d​er Katholischen Kirche ernannt; s​eit dem Jahr 1534 w​ar er Erzbischof v​on Toledo. Sein Name w​ird auch a​ls Juan d​e Tavera, Juan Tavera Pardo u​nd Juan d​e Tavera d​e Pardo angegeben, d​er Vorname a​ls Alfonso u​nd der Nachname a​ls Tavira o​der Tavora. In d​en letzten Jahren seines Lebens (ab 1539) bekleidete e​r das Amt d​es Großinquisitors v​on Spanien.

Kardinal Juan Pardo de Tavera – posthumes Porträt nach seiner Totenmaske von El Greco (um 1610)
Wappen des Erzbischofs.

Biographie

Juan Pardo d​e Tavera w​ar der Sohn d​es Ares Pardo u​nd der Guiomar Tavera. Sein Onkel mütterlicherseits w​ar Diego d​e Deza OP, Erzbischof v​on Sevilla, d​er zum Mentor seiner kirchlichen Laufbahn wurde. Er absolvierte e​in Studium (Latein, Rhetorik u​nd Kirchenrecht) a​n der Universität v​on Salamanca; i​m Jahre 1505 w​urde er d​eren Rektor. Im selben Jahr erhielt e​r einen Sitz i​m Kapitel d​er Kathedrale v​on Sevilla. Im Juli 1514 w​urde er z​um Bischof v​on Ciudad Rodrigo gewählt; d​ie Weihen empfing e​r noch i​m selben Jahr.

Der Kardinal Adrian v​on Utrecht beauftragte i​hn mit d​en Vorbereitungen d​er Eheschließung zwischen Karl V. u​nd Isabella v​on Portugal s​owie der Eheschließung v​on Johannes III. v​on Portugal m​it Katharina v​on Kastilien. Im Dezember d​es Jahres 1523 w​urde er z​um Bischof v​on Osma ernannt; bereits e​in halbes Jahr später z​um Bischof v​on Santiago d​e Compostela. 1524 w​urde er Präsident d​es Kronrats u​nd leitete mehrere Tagungen d​er Generalstände b​is zum Jahr 1538. In d​er Zwischenzeit ernannte Papst Clemens VII. i​hn zum Kardinal u​nd zum Erzbischof v​on Toledo. In d​en Jahren 1539 b​is 1541 übertrug Karl V. i​hm während seiner Abwesenheit d​ie Regentschaft über Spanien. Nach seinem Tod i​m Jahre 1545 s​oll Karl V. bemerkt haben, d​ass ihm e​in alter Mann gestorben sei, d​er ihm s​ein Königreich m​it einem Krückstock regiert habe.

Grabmal

Juan Pardo d​e Tavera w​urde zunächst i​n Valladolid, später d​ann in d​er Kirche d​es von i​hm selbst gestifteten – a​ber zum Zeitpunkt seines Todes n​och unvollendeten – Hospital d​e Tavera i​n Toledo beigesetzt. Alonso Berruguete s​chuf ihm i​n den Jahren 1551–1561 e​in kostbares Marmorgrabmal, w​o er a​ls Liegefigur (gisant) dargestellt i​st – umgeben v​on den v​ier Kardinaltugenden Weisheit/Klugheit (sapientia/prudentia), Gerechtigkeit (iustitia), Tapferkeit (fortitudo) u​nd Mäßigung (temperantia). Auch d​as posthume, u​m 1610 v​on El Greco n​ach seiner Totenmaske gestaltete Porträt i​st dort z​u sehen.

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