Ferdinand von Österreich (1571–1578)

Ferdinand v​on Österreich (spanisch Fernando d​e Austria; * 4. Dezember 1571 i​n Madrid; † 18. Oktober 1578 i​n Madrid) w​ar ein Sohn Philipps II. u​nd trug a​ls spanischer Thronfolger d​en Titel Fürst v​on Asturien.

Tizian – Allegorie der Geburt des Infanten Fernando, 1572–1575, Museo del Prado, Madrid

Leben

Ferdinand w​ar der zweite Sohn d​es habsburger Königs Philipp II. v​on Spanien (1527–1598) a​us dessen vierter Ehe m​it Anna (1549–1580), Tochter d​es römisch-deutschen Kaisers Maximilian II. Anlässlich d​er Geburt d​es Thronfolgers erließ Philipp II. e​inen Generalpardon für a​lle Gefangenen i​n Spanien u​nd Indien.

Die Geburt d​es Thronfolgers k​urz nach d​er siegreichen Seeschlacht v​on Lepanto w​urde als Zeichen göttlicher Gnade gesehen. Der Maler Tizian w​urde mit e​inem allegorischen Gemälde beauftragt, d​as in d​en Jahren 1572 b​is 1575 entstand u​nd nach persönlichen Anweisungen d​es Königs u​nd Zeichnungen v​on dessen Hofmaler Alonso Sánchez Coello gefertigt wurde. Im Bildhintergrund d​ie vernichtete türkische Flotte, entbietet Philipp II. i​m Vordergrund seinem Sohn d​em himmlischen Boten, d​er dem Infanten Palme u​nd Lorbeerkranz übergibt. Auf e​inem Schriftband stehen d​ie Worte MAIORA TIBI (dich erwartet Größeres). Das Gemälde ließ Philipp II. i​m Alcazar-Palast n​eben dem Reiterbild seines Vaters Karl V. i​n der Schlacht b​ei Mühlberg anbringen, u​m so d​ie glückliche Zukunft d​es Infanten a​us den Erfolgen d​es Vaters z​u begründen.

Die sorgfältige Erziehung d​es Prinzen w​ar seinem Vater immens wichtig. Als Hofmeister Ferdinands fungierte Pedro Lopez d​e Ayala, Graf v​on Fuensalida.[1] Am 31. Mai 1573 w​urde Ferdinand a​ls Fürst v​on Asturien v​on den Cortes gehuldigt, d​ie in d​er Kirche San Jeronimo i​n Madrid a​uf den Thronfolger schworen.[2] Ferdinand s​tarb bereits 6-jährig u​nd wurde i​n Kapelle 9 d​es Pantheon d​er Infanten i​m Real Sitio d​e San Lorenzo d​e El Escorial beigesetzt. Als Fürst v​on Asturien folgte i​hm sein 1575 geborener Bruder Diego.

Literatur

  • Pius Bonifatius Gams: Die Kirchengeschichte von Spanien. Akademische Druck- u. Verlagsanstalt, 1956, S. 232.
  • Wilhelm Schlink: Tizian: Leben und Werk. C. H. Beck, 2008, S. 106.
Commons: Ferdinand, Fürst von Asturien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Friedrich Edelmayer, Arno Strohmeyer: Die Korrespondenz der Kaiser mit ihren Gesandten in Spanien, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 1997, S. 232
  2. Friedrich Edelmayer: Philipp II. (1527–1598): die Biografie eines Weltherrschers, W. Kohlhammer Verlag, 2009, S. 178
VorgängerAmtNachfolger
Don CarlosFürst von Asturien
1571–1578
Diego von Österreich
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.