Corbeil-Essonnes

Corbeil-Essonnes i​st eine französische Gemeinde m​it 51.234 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) i​m Département Essonne u​nd der Region Île-de-France. Der Ort gehört z​um Arrondissement Évry u​nd zum Kanton Corbeil-Essonnes. Die Stadt l​iegt am Ufer d​er Seine u​nd der Essonne, d​ie hier i​n die Seine fließt. Die Bevölkerung d​er Stadt i​st traditionell d​urch die Industriearbeiterschaft geprägt, i​n neuerer Zeit a​uch durch e​inen hohen Anteil v​on Einwanderern a​us Portugal, d​er Türkei, Algerien u​nd Subsahara-Afrika. Politisch dominieren l​inke Parteien (PS, PCF), d​er Bürgermeister d​er Gemeinde w​ird aber v​on der konservativen UMP gestellt, l​ange Jahre w​ar dies d​er Medienunternehmer Serge Dassault, s​eit 2006 i​st es Jean-Pierre Bechter.

Corbeil-Essonnes
Corbeil-Essonnes (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Île-de-France
Département (Nr.) Essonne (91)
Arrondissement Évry
Kanton Corbeil-Essonnes
Gemeindeverband Grand Paris Sud Seine-Essonne-Sénart
Koordinaten 48° 37′ N,  28′ O
Höhe 32–92 m
Fläche 11,04 km²
Einwohner 51.234 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 4.641 Einw./km²
Postleitzahl 91100
INSEE-Code 91174
Website www.corbeil-essonnes.com

Rathaus (Hôtel de ville)

Geschichte

  • Im Mittelalter war Corbeil ein beliebter Aufenthaltsort der königlichen Familie. Davon zeugt auch der Vertrag von Corbeil, der 1258 hier geschlossen wurde.
  • Die französische Königin Ingeborg (1175–1236) wurde in der Abtei Saint-Jean-sur-l'Isle bei Corbeil begraben.
  • Die französische Bezeichnung corbillard leitet sich vom Namen der Stadt Corbeil ab. Im Mittelalter wurde Paris aus dem Hafen von Corbeil mit flachen Schiffen, die man corbeillards nannte, mit Lebensmitteln versorgt. Während der Großen Pest wurden die Leichen mit ebendiesen Booten aus der Stadt evakuiert, deren Name seither zu einem Synonym für einen Leichenwagen wurde.
  • 1800 wurde Corbeil eine Unterpräfektur des Départements Seine-et-Oise.
  • 17. September 1840: Corbeil wird durch eine Eisenbahnlinie mit Paris verbunden. Bald schon entwickelt sich eine ansehnliche Industrie.
  • 1951: Corbeil wird mit Essonnes, der Nachbarstadt, verschmolzen. Die neue Stadt heißt Corbeil-Essonnes.
  • 1966: Die Stadt verliert ihren Status als Unterpräfektur, obwohl die Verwaltungsstellen bleiben. Die Präfektur des Départements Essonne wird provisorisch in Corbeil-Essonnes untergebracht, 1971 aber nach Évry verlegt.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr19621968197519821990199920112019
Einwohner26.80532.19238.85937.84640.34539.37844.22351.234

Wirtschaft

Sehenswürdigkeiten

Siehe auch: Liste d​er Monuments historiques i​n Corbeil-Essonnes

Städtepartnerschaften

Persönlichkeiten

  • Jacques-Henri Bernardin de Saint-Pierre (1737–1814), Schriftsteller, Schüler Jean-Jacques Rousseaus und Vorläufer der Romantik, berühmt vor allem für seinen Roman Paul et Virginie (1787), wohnte einige Zeit in Essonnes.
  • Félicien Rops (1833–1898), Maler und Illustrator verbrachte hier die letzten 15 Jahre seines Lebens.
  • Pierre Waldeck-Rousseau (1846–1904), erwarb 1899 den Wohnsitz Castel Joli am Ufer der Seine. Er wohnte hier bis zu seinem Tod 1904.
  • Alfred Jarry (1873–1907), bewohnte ein gemietetes Haus in der Nähe der Grands Moulins von 1873 bis 1907. Mit fünf seiner Freunde, den Valette, lebte er hier in einer Gemeinschaft, die sich Phalanstère de Corbeil nannte. Der Mietvertrag wurde aufgelöst als Folge von Gewehrschüssen, die Alfred Jarry abfeuerte.
  • Lucile Saint-Simon (* 1932), französische Schauspielerin
  • Bruno Mathieu (* 1958) Organist und Komponist, Titularorganist der Kathedrale.
  • Frank Braley (* 1968), international renommierter Pianist und Kammermusiker, wurde in Corbeil-Essonnes geboren.
  • Malik Rumeau (* 1977), Szenarist und Dramaturg, wurde in Corbeil-Essonnes geboren.
  • Hadi Sacko (* 1994), Fußballspieler
  • Moussa Diallo (* 1997), Fußballspieler
  • Louis Gilavert (* 1998), Leichtathlet
  • PNL, Hip-Hop-Duo, das aus dem Problemviertel Les Tarterêts stammt.

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes de l’Essonne. Flohic Éditions, Band 1, Paris 2001, ISBN 2-84234-126-0, S. 189–203.
Commons: Corbeil-Essonnes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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