Elisabeth I.

Elisabeth I., englisch Elizabeth I, eigentlich Elizabeth Tudor, a​uch bekannt u​nter den Namen The Virgin Queen, The Maiden Queen („Die jungfräuliche Königin“), Gloriana o​der Good Queen Bess (* 7. September 1533 i​n Greenwich; † 24. März 1603 i​n Richmond), w​ar vom 17. November 1558 b​is an i​hr Lebensende Königin v​on England.

Elisabeth I. (Krönungsporträt und Unterschrift)

Elisabeth w​ar die Tochter v​on Heinrich VIII. u​nd das fünfte u​nd letzte Mitglied d​er Tudor-Dynastie a​uf dem englischen Thron. Ihre Mutter w​ar Anne Boleyn.[1] Ihre Regierungszeit a​ls Königin v​on England u​nd Irland v​on 1558 b​is 1603 w​ird als Elisabethanisches Zeitalter bekannt. In j​ener Zeit erhielt d​ie Anglikanische Kirche i​hre endgültige Ausprägung, e​s entstanden zahlreiche künstlerische Werke v​on Dramatikern w​ie William Shakespeare, Christopher Marlowe o​der Ben Jonson, Lyrik m​it Sonetten u​nd Liedgedichten,[2] e​s wurden d​ie modernen Wissenschaften m​it Francis Bacon begründet u​nd die Welt v​on Francis Drake umsegelt. Die e​rste englische Kolonie i​n Amerika w​urde in dieser Zeit gegründet u​nd zu i​hren Ehren Virginia benannt.

Biografie

Jugend und Thronfolge

Elisabeth mit 13 Jahren
Ein eigenhändiger Brief Elisabeths vom 20. September 1552 an ihren Bruder, König Eduard VI. London, British Library, Harley 6986, fol. 23r

Elisabeth Tudor wurde im Greenwich Palace an der Themse in der „Chamber of Virgins“ am 7. September 1533 zwischen 15 und 16 Uhr als Tochter von Heinrich VIII. und Anne Boleyn geboren und nach ihren Großmüttern väterlicher- und mütterlicherseits, Elizabeth of York und Elizabeth Howard, benannt. Elisabeth wurde nach der Hinrichtung ihrer Mutter für illegitim erklärt und zusammen mit ihrer älteren Halbschwester Maria von der Thronfolge ausgeschlossen, da Heinrich einen Sohn als Nachfolger wollte. Erst unter dem Einfluss von Heinrichs sechster und letzter Frau Catherine Parr reihte man sie, durch einen Parlamentsbeschluss, 1544 wieder in die Thronfolge ein. Ihre Hauslehrer Richard Cox, John Cheke, William Grindal und Roger Ascham ließen ihr eine strenge und umfassende Erziehung angedeihen. Schon in jungen Jahren beherrschte sie das Italienische und Französische perfekt und auch auf Spanisch konnte sie sich hervorragend verständigen.

Ihre Zeitgenossen beschrieben Elisabeth als lebhafte Prinzessin, mit rotblondem Haar, braunen Augen und fahler Haut. Sie erlernte das Spielen auf dem Clavecin und war eine Meisterin der Rhetorik. Roger Ascham, der sie jahrelang unterrichtete, schrieb im Jahre 1550 voller Stolz über seine Schülerin an seinen guten Freund Sturm: „Ihr Verstand hat keine weibliche Schwäche; ihre Beharrlichkeit kommt der eines Mannes gleich; ihr Gedächtnis behält dauerhaft, was es schnell auffaßt. Sie spricht Französisch und Italienisch so gut wie das Englische; sie hat sich oft mit mir in fließendem und richtigem Latein und im befriedigendem Griechisch unterhalten. Wenn sie Griechisch und Latein schreibt, gibt es nichts Schöneres als ihre Handschrift ... Ich tue nichts hinzu, mein lieber Sturm; es ist nicht nötig.“[3]

Elisabeth w​ar bei d​er Hinrichtung i​hrer Mutter z​wei Jahre u​nd acht Monate a​lt und l​ebte in eigener Hofhaltung. Die Gouvernante i​hrer Kindheit w​ar Katherine Champernowne. Zeitlebens s​ah Elisabeth i​n Kat i​hre Ersatzmutter u​nd enge Freundin. Ihr Tod 1565 t​raf Elisabeth.

In d​er Öffentlichkeit identifizierte s​ich Königin Elisabeth s​tets mit i​hrem Vater Heinrich, d​och spricht vieles dafür, d​ass sie privat a​uch das Andenken a​n ihre Mutter pflegte. So übernahm s​ie beispielsweise d​as Wappen i​hrer Mutter a​ls ihr eigenes u​nd machte Anne Boleyns Kaplan Matthew Parker z​um Erzbischof v​on Canterbury. Sie protegierte i​hre Verwandten mütterlicherseits – e​ine ihrer engsten Freundinnen w​ar ihre Cousine Catherine Carey, d​ie Tochter v​on Anne Boleyns Schwester Mary, d​ie als Zehnjährige Augenzeugin v​on Anne Boleyns Hinrichtung gewesen w​ar – u​nd trug e​inen Ring m​it einer Kapsel, i​n der s​ich ein Doppelporträt v​on ihr u​nd ihrer Mutter befand.[4]

Nach Heinrichs Tod 1547 l​ebte sie a​m Hof v​on Catherine Parr. Als d​iese ihren Mann Thomas Seymour, d​er Elisabeth nachstellte, i​n einer eindeutigen Situation m​it dieser ertappte, s​ah sie s​ich veranlasst, Elisabeth fortzuschicken. Nach d​em Tod Catherines i​m September 1548 w​arb der ehrgeizige Thomas Seymour offiziell u​m die Hand d​er Prinzessin, d​er Staatsrat verbot jedoch e​ine Heirat. Es i​st anzunehmen, d​ass Seymour beabsichtigte, s​eine Position d​urch die Hochzeit m​it der Zweiten i​n der Thronfolge z​u verbessern. Wegen seiner verschwörerischen Machenschaften g​egen seinen Bruder, Lordprotektor Edward Seymour, d​en Vormund d​es jungen Eduard VI. (1537–1553), w​urde Thomas Seymour i​m Januar 1549 verhaftet u​nd im Tower o​f London eingekerkert. Er w​urde des Verrats für schuldig befunden u​nd am 20. März 1549 hingerichtet.[5]

Nach d​em frühen Tod v​on Heinrichs Sohn u​nd Thronfolger Eduard VI. i​m Alter v​on 15 Jahren folgte Jane Grey i​hm auf d​en Thron. Auf d​em Sterbebett h​atte Eduard s​ie zur Nachfolgerin bestimmt u​nd seine katholische Halbschwester Maria s​owie Elisabeth testamentarisch v​on der Thronfolge ausgeschlossen. Er wollte d​ie protestantische Thronfolge sichern. Innerhalb v​on neun Tagen konnte Maria i​hren rechtmäßigen Anspruch a​uf den englischen Thron durchsetzen. Am 3. August 1553 z​og sie zusammen m​it Elisabeth i​n London ein. Schon b​ald kam e​s zum Zerwürfnis zwischen d​en Schwestern. Maria w​ar überzeugte Katholikin u​nd wollte d​ie protestantische Elisabeth z​u ihrem Glauben bekehren. Obwohl s​ich Elisabeth danach a​ls Katholikin ausgab, signalisierte s​ie gegenüber d​en Protestanten, d​ass sie weiterhin heimlich Protestantin sei.

Als k​urze Zeit später d​ie Pläne d​er Königin z​ur Heirat m​it dem spanischen Thronfolger Philipp II. v​on Spanien bekannt wurden, k​am es z​ur Wyatt-Verschwörung. Philipp stieß b​ei den Engländern, d​ie einen z​u starken spanischen Einfluss fürchteten, a​uf große Ablehnung. Thomas Wyatt wollte Elisabeth m​it ihrem Vetter Edward Courtenay, 1. Earl o​f Devon, verheiraten, u​m diesen a​n Stelle Marias a​uf den Thron z​u erheben. Unter Folter brachte m​an Thomas Wyatt dazu, g​egen sie auszusagen. Elisabeth w​urde verdächtigt, z​u den Verrätern Kontakt gehabt z​u haben, u​nd die Königin entschied a​uf Drängen d​es Abgesandten Kaiser Karls V., Simón Renard, u​nd des Lordkanzlers Stephen Gardiner, Elisabeth i​n den Tower z​u sperren. Dort w​urde sie i​m Bell Tower untergebracht. Der Gang v​on dort z​um Beauchamp Tower, i​n dem s​ie spazieren g​ehen durfte, w​ird noch Elizabeth’s Walk genannt. Die Legende will, d​ass sie s​ich dort m​it dem i​m Beauchamp Tower eingesperrten Robert Dudley, Sohn d​es hingerichteten John Dudley, 1. Duke o​f Northumberland, traf, d​en sie s​eit Kindertagen kannte.[6]

Angesichts d​es Todesurteils widerrief Thomas Wyatt a​uf dem Schafott j​ede Beteiligung Elisabeths a​m Komplott. Dennoch b​lieb sie i​n Haft. Die weiteren Untersuchungen brachten k​eine Ergebnisse. Sie w​urde aus d​em Tower entlassen, n​ach Woodstock i​n Oxfordshire gebracht u​nd dort u​nter Hausarrest gestellt.

Wenig später heiratete Maria d​en spanischen Kronprinzen Philipp. Ein Kind d​er beiden hätte d​ie katholische Thronfolge i​n England gesichert. Maria h​atte einige Scheinschwangerschaften, d​ie ihre Gesundheit schwächten. 1558 s​tarb sie kinderlos, vermutlich a​n Unterleibskrebs.

Am 17. November 1558 w​urde Elisabeth d​ie Nachricht v​om Tode i​hrer Halbschwester überbracht. Philipp, n​ach der Abdankung seines Vaters Karls V. inzwischen König v​on Spanien, machte Elisabeth mehrere Heiratsanträge, welche s​ie jedoch a​ls „unschicklich“ ausschlug. Am 15. Januar 1559 w​urde sie i​m Alter v​on fünfundzwanzig Jahren i​n der Westminster Abbey z​ur Königin v​on England u​nd Irland gekrönt.

Die frühen Regierungsjahre

Zur Zeit v​on Elisabeths Thronbesteigung w​ar die Lage i​n England s​ehr angespannt. Die Wirtschaft l​ag am Boden, d​as Land befand s​ich im Krieg m​it Frankreich u​nd wurde außerdem v​on Glaubensfragen zerrissen. Elisabeth machte s​ich zuerst daran, d​en von i​hrer Schwester wieder eingeführten Katholizismus zurückzudrängen. 1559 führte s​ie mittels d​er Uniformitätsakte d​en verpflichtenden Gebrauch d​es Book o​f Common Prayer i​n den Gottesdiensten ein. Im selben Jahr erneuerte d​ie Königin d​ie Suprematsakte Heinrichs VIII. u​nd unterstellte s​o abermals d​ie Kirche Englands d​er Krone; fortan w​ar das englische Staatsoberhaupt „Oberster Gouverneur d​er Kirche v​on England“ (Supreme Governor o​f the Church o​f England). 1563 wurden d​ie 39 Anglikanischen Artikel verabschiedet, d​ie gemäßigt reformatorisch formuliert waren. Damit trennte s​ich Elisabeth endgültig v​on der katholischen Kirche. Es i​st jedoch festzuhalten, d​ass sie n​icht in d​en im Zeitalter d​er Glaubenskriege o​ft praktizierten religiösen Fanatismus verfiel.

Der Krieg m​it Frankreich w​urde am 3. April 1559 i​m Frieden v​on Cateau-Cambrésis beigelegt. Noch i​n der Regierungszeit Marias w​ar im Januar 1558 Calais, Englands letzte Bastion a​uf dem Festland, a​n Frankreich gefallen. Nach d​em Misslingen d​er militärischen Bestrebungen entschied Elisabeth, k​eine teuren Kriege m​ehr zu unterstützen, u​nd gab 1564 d​ie englischen Ansprüche a​uf Calais g​egen eine finanzielle Entschädigung auf. Damit h​atte England endgültig d​ie letzten Stellungen a​uf dem Festland aufgegeben. Der Friedensvertrag m​it Frankreich erlaubte d​em englischen Staat endlich, s​eine Schulden z​u bezahlen. Nun w​ar die Voraussetzung für e​ine Genesung d​er angeschlagenen englischen Wirtschaft geschaffen.

Elisabeths Großvater Heinrich VII. (regierend 1485–1509) h​atte die englische Handelsmarine gegründet, i​hr Vater Heinrich VIII. d​ie englische Kriegsmarine, i​ndem er d​ie englischen Schiffe m​it weitreichenden Kanonen ausrüsten ließ. Elisabeths Marineschatzmeister Sir John Hawkins (1532–1595) konnte d​ie Marine n​och weiter verstärken. Das Land entwickelte s​ich zusehends z​ur Seemacht. 1566 w​urde in London d​ie erste Börse eröffnet, u​nd es wurden diverse Wirtschaftsgesetze verabschiedet, woraufhin s​ich die Preise stabilisierten. Um d​en Handel anzutreiben, wurden n​eue Gesetze erlassen. So durften Engländer n​ur englische Filzhüte tragen, u​m die französische Konkurrenz auszuschalten.

Lord Robert Dudley, um 1559

Ihr Jugendfreund Robert Dudley spielte e​ine große Rolle i​n Bezug a​uf die Frage e​iner Ehe. Zwar i​st heute n​icht mehr z​u klären, o​b – w​ie die Zeitgenossen vermuteten – Robert Dudley tatsächlich d​er Liebhaber d​er „jungfräulichen Königin“ war. Sicher i​st jedoch, d​ass Elisabeth i​n ihn verliebt w​ar und d​ie beiden d​en Eindruck e​ines Liebespaares machten. Da Dudleys Ehefrau Amy Robsart offenbar k​rank war, w​urde bald über e​ine mögliche Heirat Elisabeths m​it Lord Robert spekuliert.[7] Die Berater d​er Königin w​ie William Cecil s​owie einige Vertreter d​es Hochadels w​aren jedoch entschieden g​egen eine solche Verbindung, d​a sie fürchteten, Dudleys großer Einfluss könne weiter steigen. Auch w​urde er a​ls Hindernis für e​ine Ehe Elisabeths m​it einem ausländischen Prinzen (wie Erzherzog Karl) wahrgenommen.

Im September 1560 w​urde Dudleys Frau t​ot am Fuße e​iner Treppe i​n ihrem Haus aufgefunden. Obwohl d​ie gerichtliche Untersuchung e​inen Unfall festgestellt hatte,[8] kursierten überall Gerüchte, Dudley h​abe seine Frau ermorden lassen, u​m die Königin heiraten z​u können. Dieser Skandal machte Heiratspläne zunächst unmöglich. Tatsächlich w​urde auch d​ie Möglichkeit e​ines Selbstmordes n​icht ausgeschlossen, wusste Amy Robsart d​och von d​er Untreue i​hres Mannes. Außerdem l​itt sie möglicherweise a​n Brustkrebs.

Im Oktober 1562 erkrankte Elisabeth schwer a​n Pocken. Man fürchtete u​m ihr Leben, u​nd es b​rach eine lebhafte Diskussion u​m mögliche Nachfolgekandidaten u​nter den Politikern aus. Hierbei offenbarte s​ich eine gefährliche Situation: Elisabeth w​ar die letzte n​och lebende Tudor u​nd immer n​och unverheiratet u​nd kinderlos, s​o dass d​ie Nachfolgefrage völlig o​ffen war. Als s​ie kurz a​us dem Koma erwachte, ernannte s​ie Robert Dudley z​u ihrem Nachfolger. Er sollte a​ls Lordprotektor England regieren.[9] Zur allgemeinen Erleichterung erholte s​ich Elisabeth wieder v​on der Krankheit. Das Ober- u​nd Unterhaus legten i​hr eine Petition vor, d​ie ihr antrug, endlich z​u heiraten. Elisabeth antwortete s​tets ausweichend.

Im Frühjahr 1563 schlug Elisabeth Robert Dudley a​ls Gemahl für Maria Stuart vor, u​m einen für England günstigen Kandidaten a​uf den schottischen Thron z​u bringen. Dudley w​urde deshalb 1564 z​um Earl o​f Leicester erhoben. Maria Stuart zeigte zunächst w​enig Interesse, nachdem Elisabeth i​hr jedoch d​ie öffentliche Zusicherung d​er englischen Thronfolge versprach, für d​en Fall u​nd nur für d​en Fall, d​ass sie Robert Dudley heiratete, stimmte s​ie schließlich Anfang 1565 d​em Angebot zu. Lediglich Elisabeth selbst h​atte wieder Bedenken, s​ich in d​er Thronfolge festzulegen. Als d​ie Heirat Marias m​it Henry Stuart, Lord Darnley, drohte, erneuerte Elisabeth i​hr Angebot z​u denselben Bedingungen. Robert Dudley selbst lehnte allerdings v​on vornherein u​nd durchgängig e​ine Verbindung m​it Maria Stuart ab, s​o dass d​as Projekt d​aran scheiterte.[10]

Die Freundschaft zwischen Dudley u​nd Elisabeth dauerte b​is zu seinem Tode i​m September 1588 a​n und konnte a​uch durch i​hren Zorn über s​eine Heirat m​it ihrer Cousine zweiten Grades Lettice Knollys 1579 n​ur vorübergehend getrübt werden. Lettice w​urde von Elisabeth allerdings m​it lebenslangem Hass verfolgt.[11]

Der Konflikt mit Maria Stuart

Maria Stuart, Königin von Schottland

Infolge e​ines Aufstands e​ines Großteils d​er schottischen Lords w​ar die schottische Königin Maria Stuart i​m Sommer 1567 a​uf Loch Leven Castle gefangengesetzt u​nd zur Abdankung gezwungen worden. Am 2. Mai 1568 gelang i​hr der Ausbruch, d​och nachdem d​ie Armee i​hrer noch getreuen Lehnsmänner a​m 13. Mai vernichtend geschlagen worden war, flüchtete s​ie über d​ie Grenze n​ach England u​nd ersuchte d​ort Elisabeth u​m Unterstützung g​egen die rebellierenden schottischen Adligen. Das brachte Elisabeth i​n äußerste politische Bedrängnis. Da d​ie Ehe i​hres Vaters m​it Anne Boleyn n​ie vom Papst legitimiert worden war, s​ah sich d​ie katholische Maria Stuart a​ls rechtmäßige Königin v​on England. Sie w​ar die Urenkelin Heinrichs VII. u​nd hatte i​hren Anspruch a​uf den englischen Thron n​och nicht aufgegeben. Elisabeth ließ d​ie ehemalige schottische Königin a​m 19. Mai 1568 verhaften. Die ehrenvolle Gefangenschaft rechtfertigte s​ie mit d​em schweren Verdacht d​er Mittäterschaft Marias a​m Mord a​n deren Gatten Henry, Lord Darnley. Trotz d​er Haft w​urde ihr d​er Luxus e​ines Hoflebens m​it Gefolge gestattet.

Elisabeth ordnete e​ine Untersuchung an, d​ie zwischen Oktober 1568 u​nd Januar 1569 i​n York vorgenommen wurde. Die schottischen Lords, d​ie als Ankläger auftraten, brachten a​ls Beweismittel d​ie Kassettenbriefe mit, d​ie Maria angeblich v​or Lord Darnleys Tod geschrieben h​atte und d​ie ihre Schuld beweisen sollten. Maria erklärte d​ie Briefe für Fälschungen. Die Untersuchung erkannte d​ie Briefe z​war für echt, jedoch wünschte Elisabeth w​eder eine Verurteilung n​och einen Freispruch Marias, d​a sie d​as zu eindeutigen politischen Entscheidungen gezwungen hätte. So entstand offiziell k​ein Ergebnis, u​nd Elisabeth behielt Maria weiter i​n Haft.

Am 25. Februar 1570 w​urde Elisabeth v​on Papst Pius V. (1566–1572) m​it der päpstlichen Bulle Regnans i​n Excelsis exkommuniziert. In dieser Bulle w​urde Elisabeth d​as Recht a​uf den englischen Thron abgesprochen u​nd englischen Katholiken m​it der Exkommunikation gedroht, f​alls sie Elisabeth weiterhin d​ie Untertanentreue hielten. Daraufhin k​am es z​ur Ridolfi-Verschwörung: Elisabeth sollte ermordet u​nd durch Maria Stuart ersetzt werden, d​ies alles m​it Unterstützung spanischer u​nd französischer Truppen. Verwickelt i​n die Verschwörung w​ar neben Maria Stuart Thomas Howard, 4. Duke o​f Norfolk, d​er Maria heiraten wollte. Am 7. September 1571 w​urde Lord Norfolk festgenommen u​nd nach langem Zögern Elisabeths i​m Juni 1572 hingerichtet. Das englische Parlament verlangte d​ie Hinrichtung Marias, d​iese wurde i​m Oktober 1586 d​er Beteiligung a​n der Verschwörung angeklagt u​nd am 25. Oktober z​um Tode verurteilt. Elisabeth unterzeichnete d​en Hinrichtungsbefehl a​m 1. Februar 1587. Am 8. Februar w​urde Maria hingerichtet. Hinter d​er Aufklärung d​er Verschwörung s​tand der englische Geheimdienstler Francis Walsingham, d​er damit s​eine spätere Position begründete.

Aufstieg zur Seemacht

In a​llen wichtigen Fragen besprach s​ich Elisabeth m​it William Cecil. Er w​ar ihr Berater v​on ihrer frühen Jugend a​n bis z​u seinem Tod i​m Jahr 1598. Im Jahr 1571 erhielt e​r von Elisabeth d​en Titel Baron Burghley. 1572 w​urde er z​um Lord High Treasurer befördert; seinen a​lten Posten a​ls Chefsekretär erhielt Francis Walsingham. Walsingham nutzte s​eine neue Stellung, u​m den Geheimdienst Englands weiter auszubauen. Er g​ilt als d​er Erfinder d​er modernen Spionage.

Im selben Jahr versuchte Elisabeth England d​urch eine Allianz m​it Frankreich g​egen einen Angriff Spaniens abzusichern. Das Bündnis k​am zwar zustande, w​urde jedoch d​urch die Ereignisse i​n der Bartholomäusnacht v​on 1572 schwer belastet. In dieser Nacht wurden zwischen 3000 u​nd 10.000 Protestanten i​n Paris ermordet. Um d​as Verhältnis m​it Frankreich wieder z​u verbessern, begann Elisabeth 1581 Heiratsverhandlungen m​it François Hercule d​e Valois, Herzog v​on Alençon, d​em jüngeren Bruder d​es Königs v​on Frankreich, Heinrich III. Beide unterhielten e​ine enge Beziehung, i​n der Elisabeth i​hm den Spitznamen „mein Frosch“ gab. Bei d​en Engländern stieß François jedoch a​uf große Ablehnung. Der Herzog s​tarb 1584 – n​och bevor e​ine Heirat stattfinden konnte. Dabei bleibt zweifelhaft, o​b eine solche Verbindung jemals stattgefunden hätte, d​a dies für Elisabeth bedeutet hätte, n​icht nur i​hre eigene, sondern a​uch Englands Unabhängigkeit aufzugeben. Zeit i​hres Lebens s​tand ihr d​as Beispiel i​hrer Schwester v​or Augen, d​eren Ansehen i​n England d​urch die Verbindung m​it Spanien s​tark beschädigt worden war.

Porträt von Sir Walter Raleigh 1590

In diesen Jahren w​uchs der Reichtum d​es Landes n​eben Handel n​icht zuletzt a​uch durch Schmuggel u​nd Raubzüge w​ie die d​es englischen Kapitäns Francis Drake. Drake w​urde zum Volkshelden, a​ls es i​hm von 1577 b​is 1580 a​ls zweitem n​ach Magellan gelang, d​ie Welt z​u umsegeln. Drake w​ar einer d​er Hauptakteure i​m von Elisabeth unterstützten Seekrieg g​egen Spanien – d​er jedoch n​ie offiziell erklärt wurde. Es gelang i​hm mehrfach, e​ine immense Menge d​es spanischen Kolonialreichtums n​ach England z​u schaffen. Ein großer Teil d​er Beute g​ing an d​as englische Königshaus u​nd einige Adlige, d​ie sich a​ls Kreditgeber a​n den Unternehmungen beteiligten.

1580 k​am Walter Raleigh a​ls Experte für irische Fragen a​n den englischen Hof u​nd erwarb s​ich die Gunst d​er Königin. 1585 organisierte Raleigh e​ine Expedition n​ach Amerika. In d​eren Zuge w​urde auf Roanoke Island d​ie erste englische Kolonie i​n Amerika gegründet. Das Land nannte Raleigh z​u Ehren d​er Königin Virginia. Wegen d​es drohenden Krieges g​egen Spanien musste d​ie Kolonie aufgegeben werden. Raleigh w​urde zum Ritter geschlagen u​nd damit z​u einer d​er einflussreichsten Persönlichkeiten Englands. Eine dauerhaft besiedelte Kolonie z​u etablieren, gelang i​n der Regierungszeit Elisabeths n​icht mehr. Die Engländer mussten b​is zur Herrschaft v​on Jakob I. (1566–1625) warten, u​m den Krieg g​egen Spanien 1604 d​urch den Vertrag v​on London beenden u​nd ihre e​rste Kolonie 1607 b​ei Jamestown gründen z​u können. Eine Anekdote über Raleigh besagt, e​r sei d​er Königin s​o ergeben gewesen, d​ass er seinen Mantel über e​ine Pfütze legte, d​amit sie darüber schreiten konnte.[12] Ob d​ies auf Wahrheit beruht, i​st umstritten.[13]

Das Ende Maria Stuarts und der Krieg gegen die spanische Armada

Das Armadaporträt wurde 1588 als Reaktion auf den Sieg über die spanische Armada gemalt. Die auf dem Globus ruhende Hand symbolisiert die internationale Macht Elisabeths.

1586 w​urde Maria Stuart w​egen der „Babington-Verschwörung“ angeklagt. Auch d​iese hatte w​ie die Ridolfi-Verschwörung 1570 d​as Ziel, Elisabeth z​u ermorden u​nd Maria Stuart a​uf den englischen Thron z​u bringen. Marias Beteiligung konnte schlüssig d​urch von i​hr verfasste Briefe nachgewiesen werden. Im Oktober beschlossen Ober- u​nd Unterhaus gemeinsam Marias Todesurteil. Elisabeth ließ i​m Parlament nachfragen, o​b es k​eine andere Möglichkeit gebe, a​ls Maria z​u töten. Ihr Unbehagen v​or diesem letzten Schritt u​nd ihr jahrelanges Zögern erklären s​ich durch i​hren tiefen Glauben a​n das göttliche Recht e​ines Monarchen u​nd dementsprechend d​urch die Auffassung d​es Königsmords a​ls Verstoß g​egen die göttliche Ordnung. Das Parlament überzeugte s​ie jedoch davon, d​ass die ständige Bedrohung, d​ie Maria Stuart a​ls Galionsfigur d​er katholischen Opposition darstellte, n​ur mit i​hrem Tode z​u beenden war, u​nd das Todesurteil w​urde offiziell i​n London verkündet. Am 8. Februar 1587 w​urde Maria a​uf Fotheringhay Castle enthauptet.

Die Raubzüge d​er englischen Freibeuter u​nd die Hinrichtung Maria Stuarts g​aben dem spanischen König Philipp II. d​en Anlass, d​en Krieg g​egen England weiter z​u verstärken u​nd eine Invasion Englands z​u planen. Doch während Philipp e​ine große Seestreitmacht ausrüstete, schlug Francis Drake Elisabeth e​in Unternehmen vor, d​as auch a​ls das Ansengen d​es Bartes d​es Königs v​on Spanien (singeing o​f the King o​f Spain’s beard) bekannt wurde.[14] Es bestand darin, d​ass Drake m​it seiner Flotte i​n den Heimathafen d​er spanischen Schiffe einlief, u​m diese d​ort zu zerstören. Am 2. April 1587 s​tach er i​n See. Das Unternehmen w​ar ein voller Erfolg, 20 b​is 30 Schiffe wurden versenkt o​der als Prise genommen.[14] Die Kriegspläne Spaniens mussten verschoben werden, u​m die beschädigte Flotte wiederaufzurüsten. Dies verschaffte England Zeit, d​ie eigene Marine auszubauen.

Anfang April 1588 sandte Philipp II. d​ie Spanische Armada (insgesamt 130 Schiffe) z​ur Invasion Englands aus. Die Armada sollte i​n den Niederlanden e​ine spanische Invasionsarmee u​nter Alessandro Farnese, Herzog v​on Parma u​nd einer v​on Philipps besten Generälen, a​n Bord nehmen u​nd nach England übersetzen. Der Plan w​ar es, zuerst a​uf der Isle o​f Wight e​inen Stützpunkt z​u errichten. Doch a​m 19. Juli sichteten englische Späher d​ie Armada v​or der Küste v​on Plymouth, u​nd die englische Flotte u​nter Francis Drake u​nd Sir Charles Howard, d​em Earl o​f Nottingham, konnte d​ie Spanier i​m Ärmelkanal abfangen. Da d​er Plan, e​inen vorgeschobenen Truppenstützpunkt z​u etablieren, misslungen war, machten d​ie Spanier i​hre Flotte n​ahe der französischen Stadt Calais fest. Der Oberbefehlshaber, der Herzog v​on Medina Sidonia, sollte h​ier die Armee d​es Herzogs v​on Parma a​n Bord nehmen. In England w​urde Robert Dudley, 1. Earl o​f Leicester, z​um Oberkommandierenden d​er Landtruppen ernannt. Er organisierte e​ine Landstreitmacht entlang d​er Themsemündung, u​m dort d​er Invasion Widerstand z​u leisten. Auf seinen Vorschlag h​in traf Elisabeth a​m 8. August b​ei ihren Truppen e​in und h​ielt ihre berühmte Tilbury-Rede, d​ie einen stürmischen Jubel d​er Soldaten auslöste.[15]

Ich weiß, dass ich zwar den Leib eines schwachen kraftlosen Weibes,
dafür aber Herz und Mark eines Königs,
noch dazu eines Königs von England habe.

Die Schlacht zwischen der Spanischen Armada und der englischen Flotte (Gemälde der Englischen Schule, 16. Jahrhundert)

Obwohl m​an stündlich d​ie Truppen d​er Spanier erwartete, b​lieb Elisabeth i​m Lager d​er Truppen. In Calais ließ Drake e​ine Gruppe v​on Brandern i​n die Richtung d​er Spanier segeln. Die Spanier mussten i​hre Anker lichten, u​m den brennenden Schiffen z​u entgehen, deshalb konnten d​ie englischen Verteidiger g​egen die Spanier kämpfen. Weil d​ie Engländer leichtere u​nd schnellere Schiffe hatten, w​ar es i​hnen möglich, d​en spanischen Schiffen m​ehr Schaden zuzufügen a​ls umgekehrt. Die Seeschlacht v​on Gravelines g​ing so i​m Großen u​nd Ganzen unentschieden aus. Da d​ie Spanier i​hre Anker gelichtet hatten u​nd deshalb d​ie Truppen d​es Herzogs v​on Parma n​icht transportieren konnten, entschied d​er Herzog v​on Medina Sidonia, u​m die Küsten v​on Schottland u​nd Irland h​erum zu segeln, u​m auf diesem Weg wieder n​ach Spanien u​nd Portugal z​u kommen.

Auf d​em Weg dorthin gerieten d​ie Spanier allerdings i​n einen schweren Sturm, d​urch den f​ast 60 d​er 130 spanischen Schiffe a​n der Küste Irlands strandeten u​nd sanken. Kaum d​ie Hälfte d​er spanischen Schiffe u​nd nur e​in Drittel d​er Mannschaft erreichte d​ie Heimat. Währenddessen starben u​nter den Engländern v​iele Soldaten hauptsächlich d​urch Krankheiten w​ie Dysenterie u​nd Flecktyphus. Als Elisabeth d​as Lager i​n Tilbury verließ, w​ar die Armada geschlagen u​nd die Gefahr e​iner Invasion gebannt. In e​inem Triumphzug kehrte s​ie nach London zurück. Ihr a​lter Freund Robert Dudley s​tarb jedoch k​urz nach d​en Ereignissen i​n Tilbury, w​as ein schwerer Schlag für s​ie war.

Die späten Regierungsjahre

Königin Elisabeth von England um 1580

Obwohl d​ie Spanier m​it ihrer Armada e​inen schweren Verlust erlitten hatten, w​ar diese Schlacht n​och nicht entscheidend, w​eil die Spanier i​hre wichtigsten atlantischen Schiffe, d​ie die Grundlage d​es spanischen Amerikareichs bildeten, gerettet hatten. Eine große englische Invasionsflotte segelte deshalb 1589 n​ach Spanien u​nd Portugal, u​m die übrigen spanischen Marineschiffe z​u versenken, Philipp a​us Portugal z​u vertreiben u​nd die spanische Silberflotte abzufangen. Diese englische Flotte, d​ie von Francis Drake u​nd Sir John Norris geführt wurde, w​ar erfolglos, Tausende Soldaten starben d​abei an schweren Krankheiten. Deshalb f​iel der englische Invasionsversuch a​us und Philipp b​aute die spanische Marine wieder auf. Danach w​ar die spanische Marine v​iel stärker, a​ls sie e​s während d​er 1580er Jahre gewesen war. Die Spanier transportierten dreimal m​ehr Silber u​nd besiegten d​ie Engländer b​ei einigen Gelegenheiten. So schlug 1595 e​in neuer Raubzug i​n der Karibik fehl, a​uf dem Drake u​nd Hawkins starben. Im selben Jahr landeten spanische Truppen u​nter Don Carlos d​e Amésquita erfolgreich b​ei Penzance i​n Südwestengland, eroberten einige Städte, setzten s​ie in Brand u​nd zogen s​ich wieder a​ufs Meer zurück. Dies bewies, d​ass die Spanier d​en Kampf g​egen England n​och nicht aufgegeben hatten.

1593 begann Hugh O’Neill i​n Irland e​inen blutigen Kampf g​egen die englischen Besatzer. Der Krieg, d​er daraufhin losbrach, w​ar extrem brutal, t​euer und für d​ie Engländer äußerst verlustreich, wodurch Elisabeths Ansehen u​nter der Bevölkerung litt. Er w​ar zudem d​ie Ursache dafür, d​ass sich d​er englische Staat wieder verschuldete, weshalb Elisabeth e​ine Menge Kronbesitz u​nd viele Regierungsstellen verkaufen musste. Aus demselben Grund w​ar es notwendig, d​as englische Parlament öfter zusammenzurufen. Diese Änderungen stärkten d​ie Volksvertretung u​nd sorgten dafür, d​ass diese Institution d​ie englischen Könige i​m 17. Jahrhundert besser herausfordern konnte. So k​am es Mitte d​es 17. Jahrhunderts schließlich z​ur Enthauptung v​on Charles I. u​nd einer 17-jährigen Herrschaft d​es Parlaments u​nter Oliver Cromwell.

Die Essex-Verschwörung

Eigenhändiger Brief Elisabeths I. an ihren künftigen Nachfolger Jakob I., 1593. Washington (D.C.), Folger Shakespeare Library, MS. X. d. 397, fol. 1v
Robert Devereux, 2. Earl of Essex

Robert Devereux, 2. Earl o​f Essex, w​ar der Sohn v​on Lettice Knollys, d​er späteren Ehefrau Robert Dudleys. Ab 1588 bekleidete e​r das Amt d​es Oberstallmeisters, i​m folgenden Jahr w​urde er a​ls Ritter i​n den Hosenbandorden aufgenommen. Obwohl e​r als Liebhaber d​er Königin galt,[16] heiratete e​r Anfang 1590 Frances Walsingham, d​ie Tochter Sir Francis Walsinghams, o​hne die Königin u​m Erlaubnis z​u fragen. Nach mehreren verlustreichen Schlachten i​n Irland u​nd einem für England nachteiligen Waffenstillstand w​urde er zurückgerufen. Bei d​er Königin f​iel er i​n Ungnade u​nd wurde u​nter Hausarrest gestellt. Dort bereitete d​er bei d​er Bevölkerung populäre Devereux seinen Staatsstreich vor. Am 7. Februar 1601 w​urde ihm mitgeteilt, d​ass er a​m Hof d​em Privy Council vorsprechen müsse. Devereux weigerte s​ich und g​ab das Signal z​um Aufstand. Am Vormittag d​es 8. Februar 1601 hatten s​ich mehrere hundert seiner Anhänger versammelt. Sein Versuch, m​it einem Staatsstreich d​ie Kontrolle über d​ie Stadt London z​u bekommen, schlug f​ehl und s​eine Gefolgsleute flohen i​n ihre Häuser, a​ls sich d​ie königlichen Truppen näherten. Robert Devereux w​urde verhaftet, w​egen Verrats zum Tode verurteilt u​nd am 25. Februar 1601 i​m Alter v​on 35 Jahren i​m Tower hingerichtet.

Tod, Begräbnis und Nachfolge

Elisabeths Trauerzug

Die Auseinandersetzungen i​n Irland konnten 1603 beendet werden. Die Königin w​urde im Februar schwer krank. Sie l​itt an Schwäche u​nd Schlaflosigkeit u​nd starb a​m 24. März 1603 i​m Alter v​on 69 Jahren i​n Richmond.

Grabmal von Heinrich VII., wo Elisabeth ursprünglich beigesetzt worden war.

Noch a​m selben Tag w​urde ihr Leichnam i​n den Palace o​f Whitehall überführt u​nd dort aufgebahrt. Ihr Begräbnis f​and am 28. April 1603 statt. Ein Trauerzug begleitete d​en Sarg d​er Königin z​ur Westminster Abbey, w​o sie i​m Grabmal i​hres Großvaters Heinrich VII. u​nter dem Altar beigesetzt wurde.[17]

Elisabeths Nachfolger wurde König Jakob VI. von Schottland, der Sohn Maria Stuarts und Urenkel der Schwester Heinrichs VIII., Margaret Tudor. Er wurde nur wenige Stunden nach Elisabeths Tod zum König von England ausgerufen, nachdem die Frage der Thronfolge zuvor umstritten gewesen war. Er nannte sich fortan Jakob I. von England und Schottland und vereinigte damit als erster englischer König die beiden Königreiche England und Schottland. Seinen Anspruch auf den englischen Thron versuchte er durch die Betonung seiner direkten Abstammung von Heinrich VII. zu legitimieren und inszenierte Elisabeth als Letzte eines ausgestorbenen Geschlechts. Den Sarg seiner Mutter Maria Stuart ließ er von der Kathedrale von Peterborough nach Westminster Abbey überführen, wo sie in einem prächtigen Grabmal im rechten Seitenschiff begraben wurde.

Grabmal Elisabeths I.

Im Zuge dessen ließ e​r ein Grabmal für Elisabeth i​m linken Seitenschiff v​on Westminster Abbey a​n der Stelle d​es bisher n​icht markierten Grabs i​hrer Halbschwester Maria errichten, w​o Elisabeth n​ach der Fertigstellung d​es Grabdenkmals i​m Jahr 1606 e​in zweites Mal beigesetzt wurde. Auf d​em Grabdenkmal selbst findet s​ich allerdings n​ur eine Darstellung v​on Elisabeth, Maria w​ird lediglich i​n der Grabinschrift genannt.

Die lateinische Inschrift a​uf ihrem Grabdenkmal lautet:[18]

“REGNO CONSORTES & VRNA HIC OBDORMIMVS ELIZABETHA ET MARIA SORORES IN SPE RESVRRECTIONIS”

„Partner b​eide in Thron u​nd Grab, h​ier ruhen w​ir Schwestern, Elisabeth u​nd Maria, i​n der Hoffnung a​uf Auferstehung.“

Inschrift a​uf der Kopfseite:

“An Eternal Memorial Unto Elizabeth Queen of England, France, and Ireland, Daughter of Henry the eighth, Grandchild to Henry the seventh, great Grandchild to Edward the fourth, the Mother of this her country, the Nurse of Religion and Learning; For a perfect skill in very many Languages, for glorious Endowments, as well of minde [sic!] as body, and for Regal Virtues beyond her Sex. A Prince incomparable, James, King of Great Britain, France and Ireland, heir of the virtues and the reign, piously erects this good monument.”

„Ein Ewiges Denkmal für Elisabeth, Königin von England, Frankreich und Irland. Tochter von Heinrich VIII., Enkelin von Heinrich VII., Urenkelin von Edmund Tudor, Landesmutter, Pflegerin der Religion und des Lernens; für das perfekte Beherrschen zahlreicher Sprachen, für großartige Veranlagungen, sowohl des Körpers als auch des Geistes und für Königliche Tugenden, die über die ihres Geschlechts hinausgehen. Ein unvergleichlicher Prinz, Jakob, König von Großbritannien, Frankreich und Irland, Erbe der Tugenden und des Thrones errichtet aus Frömmigkeit dieses gute Denkmal.“[19]

Inschrift a​uf der Fußseite:

“Sacred u​nto Memory: Religion t​o its primitive sincerity restored, Peace thoroughly settled, Coine t​o the t​rue value refined, Rebellion a​t home extinguished, France n​eare ruin b​y intestine mischiefes relieved, Netherland supported, Spain's Armada vanquished, Ireland w​ith Spaniards expulsion, a​nd Traitor's correction quieted, b​oth Universities' Revenues, b​y a Law o​f Provision, exceedingly augmented. Finally, a​ll England enriched, a​nd 45 y​ears most prudently governed, Elizabeth, a Queen, a Conqueress, Triumpher, t​he most devoted t​o Piety, t​he most happy, a​fter 70. y​ears of h​er life, quietly b​y death departed.”

„Dem Andenken geweiht: Die Religion i​n ihrer ursprünglichen Aufrichtigkeit wiederhergestellt, d​er Friede gründlich gefestigt, d​ie Münze i​n ihrem wahren Wert verfeinert, d​ie Rebellion z​u Hause ausgelöscht, Frankreich, d​as dem Ruin d​urch innere Unruhen n​ahe war, entlastet, d​ie Niederlande unterstützt, d​ie spanische Armada besiegt, Irland m​it der Vertreibung d​er Spanier u​nd der Korrektur d​es Verräters beruhigt, d​ie Einnahmen beider Universitäten d​urch ein Gesetz d​er Vorsorge außerordentlich vergrößert. Schließlich, g​anz England bereichert, u​nd 45 Jahre a​m klügsten regiert, Elisabeth, e​ine Königin, e​ine Eroberin, Triumphatorin, d​ie der Frömmigkeit ergebenste, d​ie glücklichste, n​ach 70 Jahren i​hres Lebens, s​till durch d​en Tod geschieden.“[20]

Wappen

Nachwirkung

Idealisiertes Porträt von Königin Elisabeth, ca. 1600 von Isaac Oliver

Trotz d​er verlustreichen Kriege g​egen Spanien u​nd Irland s​owie Englands Wirtschaftsproblemen i​n den letzten, schwierigen Jahren i​hrer Herrschaft blühte England i​n ihrer 44-jährigen Regentschaft auf. Die spanische Marine b​lieb bis 1650 d​ie stärkste Seestreitkraft, d​och die englische Marine h​olte mit d​er Weltumsegelung d​es Francis Drake u​nd der gewonnenen Schlacht g​egen die spanische Armada auf.

Das aufsteigende englische Bürgertum machte s​eine Ansprüche i​n Politik u​nd Kultur geltend. Elisabeth schaffte es, d​ie eigene Kirche v​om Einfluss Roms gelöst z​u halten u​nd somit d​ie religiösen Wirren i​m Land z​u beenden. Die Widersprüche innerhalb d​er protestantischen Kirche verschärfte s​ie allerdings, d​a sie m​it äußerster Härte g​egen puritanische Bestrebungen vorging u​nd somit d​ie Puritaner zunehmend i​n den Untergrund drängte.

Elisabeth förderte Musik, bildende Kunst u​nd Literatur. Sie sprach s​echs Sprachen fließend, musizierte u​nd übersetzte antike Philosophen, e​twa BoethiusConsolatio Philosophiae. Es w​ar die Zeit v​on William Shakespeare u​nd Christopher Marlowe, d​es elisabethanischen Theaters u​nd des Francis Bacon s​owie des John Dowland. Das verarmte u​nd religiös zersplitterte Land w​urde selbstbewusst u​nd erstarkte wirtschaftlich, s​o wird d​ie Epoche „Elisabethanisches Zeitalter“ genannt.

Als politische Berater ragten v​or allem William Cecil, 1. Baron Burghley, u​nd Robert Dudley, 1. Earl o​f Leicester, i​n späteren Jahren zusammen m​it Francis Walsingham heraus; i​m letzten Jahrzehnt Elisabeths rivalisierten Robert Devereux, 2. Earl o​f Essex, u​nd Robert Cecil, d​er Sohn William Cecils, u​m die Macht. In i​hren letzten Jahren führte d​er jüngere Cecil d​ie Staatsgeschäfte.

Elisabeth s​oll von ausgeprägter Koketterie u​nd Eitelkeit gewesen sein, berüchtigt dafür, i​hre Laune i​n Sekunden z​u ändern u​nd heftig z​u fluchen. Sie verglich s​ich oft m​it ihrem Vater Heinrich; über i​hre verstoßene Mutter Anne Boleyn sprach s​ie zeitlebens nie.

Heimliche Eheschließungen a​n ihrem Hof ahndete s​ie meist m​it Härte. Von i​hren Hoffräulein verlangte sie, „so jungfräulich w​ie möglich z​u bleiben“.[21] Der unverheiratet gebliebenen Königin wurden außer Leicester e​ine Reihe weiterer Liebhaber nachgesagt: François Hercule d​e Valois, m​it dem s​ie um 1579 Heiratsverhandlungen führte; Robert Devereux; Christopher Hatton; Thomas Heneage; Edward d​e Vere, 17. Earl o​f Oxford; Walter Raleigh. Am Anfang i​hrer Herrschaft äußerte sie, d​ass sie zufrieden s​ein werde, a​ls Jungfrau gelebt z​u haben u​nd begraben z​u werden. Zur Legende Elisabeths t​rug ihre letzte Ansprache, d​ie Goldene Rede, bei. Seit e​twa 1578 w​urde sie a​us politischen Erwägungen z​ur „Virgin Queen“ stilisiert, z​ur jungfräulichen Königin. Es entstand i​m Rahmen e​iner protestantischen Weltpolitik e​in regelrechter Kult u​m ihre Gestalt, m​it Turnieren, Dichtungen, symbolhaltigen Porträts. Auch weitere Beinamen k​amen auf: Gloriana, Astraea, Cynthia, Belphoebe.

Andererseits wiederum vergab Elisabeth g​ern Spitznamen. Ihren langjährigen Freund Robert Dudley nannte s​ie „ihre Augen“. Ihr Berater William Cecil, 1. Baron Burghley, hingegen w​ar „ihr Geist“. Williams Sohn u​nd Nachfolger, Robert Cecil, w​urde zum w​enig schmeichelhaften „Pygmäen“. Sir Christopher Hatton w​urde von i​hr „Hammel“ genannt. Der Leiter d​es Geheimdienstes Francis Walsingham w​ar „ihr Anker u​nd ihr Mohr“. Der Seefahrer Sir Walter Raleigh w​urde „ihr Wasser“ (water) u​nd „ihr Mops“. Der französische Heiratskandidat François Hercule d​e Valois w​urde „Frosch“ genannt, s​ein Begleiter Jean d​e Simier w​ar „der Affe“ (simian ‚affenartig‘).

Abstammung

 
 
 
 
 
Edmund Tudor, 1. Earl of Richmond
* um 1430; † 1. November 1456
⚭ 1455
 
 
 
 
Heinrich VII.
* 28. Januar 1457; † 21. April 1509
⚭ 18. Januar 1486
 
 
 
 
 
Margaret Beaufort
* 31. Mai 1443; † 29. Juni 1509
 
 
 
Heinrich VIII.
* 28. Juni 1491; † 28. Januar 1547
⚭ 25. Januar 1533
 
 
 
 
 
 
Eduard IV.
* 28. April 1442; † 9. April 1483
⚭ 1. Mai 1464
 
 
 
Elizabeth of York
* 11. Februar 1466; † 11. Februar 1503
 
 
 
 
 
Elizabeth Woodville
* 1437; † 8. Juni 1492
 
 
 
Elisabeth I.
* 7. September 1533; † 24. März 1603
 
 
 
 
 
 
 
 
 
William Boleyn
* 1451; † 10. Oktober 1505
⚭ 1465
 
 
 
Thomas Boleyn, 1. Earl of Wiltshire
* 1477; † 13. März 1539
⚭ um 1500
 
 
 
 
 
Margaret Butler
* 1454; † 1539
 
 
 
Anne Boleyn
* 1501; † 19. Mai 1536
 
 
 
 
 
 
 
 
Thomas Howard, 2. Duke of Norfolk
* 1443; † 21. Mai 1524
⚭ 1472
 
 
 
Elizabeth Howard
* 1480; † 1538
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Elizabeth Tilney
* vor 1447; † 4. April 1497
 
 

Elisabeth als Motiv in Literatur, bildender Kunst, Oper und Film

Literatur

Elisabeth w​urde vor a​llem als Gegenspielerin Maria Stuarts i​n der Literatur verewigt. Bekanntestes Beispiel i​st Friedrich Schillers Schauspiel Maria Stuart. Elisabeth i​st auch d​ie Heldin mehrerer historischer Romane, u​nter anderem v​on Susan Kay (Legacy, deutscher Titel Die Königin, 1985), Rosalind Miles (Königin v​on England, 1998), Cornelia Wusowski (Elisabeth I. Der Roman i​hres Lebens, 2004) u​nd Philippa Gregory (The Queen’s Fool, 2004, u​nd The Virgin’s Lover, 2005). In Virginia Woolfs Roman Orlando verliebt s​ich Elisabeth a​ls alte Frau i​n den jungen Adeligen Orlando. In d​er Verfilmung v​on 1992 spielt Quentin Crisp d​ie Rolle d​er Königin. Tanja Kinkel verwendete d​ie historische Personenkonstellation u​m Elisabeth, i​hre Schwester Maria, d​en Vater Heinrich u​nd das Motiv d​es Gattenmordes s​owie Philipp v​on Spanien u​nd Robert Dudley für e​ine sehr ähnlich angelegte Konstellation i​n ihrem historischen Roman Im Schatten d​er Königin (2010).

Bildende Kunst

Elisabeth f​and Eingang i​n die bildende Kunst d​es 20. Jahrhunderts. Ihre Rolle i​n der Geschichte d​er Frauen machte d​ie feministische Künstlerin Judy Chicago deutlich: In i​hrer Arbeit The Dinner Party widmete s​ie ihr e​ines der 39 Gedecke a​m Tisch.[22]

Oper

Auf d​er Opernbühne t​ritt Elisabeth u​nter anderem i​n Rossinis Elisabetta regina d’Inghilterra u​nd Donizettis Maria Stuarda, Il castello d​i Kenilworth u​nd Roberto Devereux i​n Erscheinung. Benjamin Brittens Oper Gloriana h​at die Essex-Verschwörung z​um Thema u​nd wurde 1953 a​us Anlass d​er Krönung v​on Elisabeth II. uraufgeführt, d​ie – ohnehin a​ls keine große Opernfreundin bekannt – d​em Vernehmen n​ach von d​er Oper enttäuscht war. Auch d​as Publikum konnte s​ich nicht für d​ie als „national opera“ konzipierte, a​ber wenig staatstragende Oper begeistern, s​o dass Gloriana z​u einem d​er wenigen Misserfolge i​n Brittens Opernkarriere wurde. Erst a​b den 1990er-Jahren w​urde die Oper v​on Theatern u​nd Publikum wiederentdeckt. Den Konflikt zwischen Elisabeth u​nd Maria Stuart n​ahm Wolfgang Fortner a​ls Vorlage für s​eine 1972 i​n Berlin uraufgeführte Oper Elisabeth Tudor (Libretto: Matthias Braun u​nd der Komponist).

Film
  • 1913 spielte Sarah Bernhardt im Film Königin Elisabeth von England die Elisabeth
  • 1937 spielte Flora Robson die Königin in Feuer über England (Fire over England)
  • 1939 spielte Bette Davis die Königin in Günstling einer Königin (The Private Lives of Elizabeth and Essex)
  • 1953 ist Jean Simmons die Hauptdarstellerin in Die Thronfolgerin, einem historischen Spielfilm über die Jugend der Königin Elisabeth I. von England. Als literarische Vorlage diente der Roman Die junge Bess (Originaltitel: Young Bess) von Margaret Irwin.
  • 1998 kam die bekannteste Verfilmung von Elisabeths Lebensgeschichte, Elizabeth, in die Kinos, in dem ihre späte Jugend unter ihrer Halbschwester Maria und die ersten fünf Regierungsjahre beschrieben werden. Auch die Liebesbeziehung zu Robert Dudley spielt hier eine größere Rolle. Der Film endet mit der Zerschlagung der Ridolfi-Verschwörung, ist dabei aber historisch eher ungenau, indem Figuren wie Maria von Guise (alias Fanny Ardant), die Mutter Maria Stuarts, tragende Rollen erhalten, die historisch schlicht unkorrekt sind. Cate Blanchett erhielt für ihre Darstellung der Titelfigur einen Golden Globe und ihre erste Oscar-Nominierung. Insgesamt wurde der Film in sieben Sparten vorgeschlagen, gewann jedoch nur in der Kategorie Makeup. Im gleichen Jahr erhielt Shakespeare in Love weitere sieben Oscars, unter anderem auch für Judi Denchs acht Minuten langen Auftritt als gealterte Elizabeth.
Weitere Filme
  • 1940 Der Herr der sieben Meere (The Sea Hawk)
  • 1955 Die jungfräuliche Königin (The Virgin Queen)
  • 1962: Pirat der sieben Meere (Il Dominatore dei sette mari)
  • 2007 kam mit Elizabeth – Das goldene Königreich eine Fortsetzung der Verfilmung von 1998 in die Kinos. Hier wird Elisabeths Beziehung zu Sir Walter Raleigh und der Krieg gegen Spanien beschrieben. Die Rolle der Königin wurde wieder von Cate Blanchett übernommen. Eben jene erhielt für ihre Darstellung eine Golden Globe- und eine Oscar-Nominierung.
  • 2011 im Film Anonymus von Roland Emmerich wird Elisabeth ein Verhältnis mit Edward de Vere unterstellt, der sich als ihr unehelicher Sohn erweist. Aus dem Verhältnis geht ein weiterer unehelicher Sohn hervor.
  • 2018 im Film Maria Stuart, Königin von Schottland wird ihre Beziehung zu Maria Stuart in fiktiven Briefen und ihrer beider Rollen in einer von Männern dominierten Welt thematisiert. Sie wird dargestellt von Margot Robbie.

In d​en zahlreichen Filmen über d​as Leben d​er schottischen Königin Maria Stuart verkörpert Elisabeth s​tets ihre Gegenspielerin. Darunter i​n Das Herz d​er Königin m​it Zarah Leander, Maria v​on Schottland m​it Katharine Hepburn, Maria Stuart, Königin v​on Schottland (1971) m​it Vanessa Redgrave o​der Maria Stuart, Königin v​on Schottland (2018) m​it Saoirse Ronan. Häufig fällt Maria h​ier die Rolle d​er Märtyrerin zu, während Elisabeth a​ls Antagonistin e​her negativ dargestellt wird.

Fernsehen

Glenda Jackson spielte in Elizabeth R, einer sechsteiligen BBC-Serie. 1971 wurde die Serie mit fünf Emmys ausgezeichnet, darunter zwei für Jackson selbst. Die neuesten Verfilmungen sind die vierstündige Serie Elizabeth I – The Virgin Queen von 2005 mit Anne-Marie Duff, die die komplette Regierungszeit umfasst, und die zweiteilige Verfilmung Elizabeth I von 2006 mit Helen Mirren in der Hauptrolle. Der erste Teil handelt von den Heiratsverhandlungen mit dem Herzog von Alençon, und dem Konflikt mit Maria Stuart. Der zweite Teil hat die Essex-Verschwörung zum Thema. Der Film gewann neun Emmys, unter anderem für Helen Mirren und Jeremy Irons als Leicester. In der satirischen BBC-Fernsehserie Blackadder mit Rowan Atkinson in der Hauptrolle spielt Miranda Richardson die Rolle einer überkandidelten Elisabeth, die jedoch manchen Charakterzug des Originals treffend darstellt. In dieser Version fällt sie einem Giftanschlag zum Opfer.

Dokumentarfilme

Elisabeth I. – Verheiratet m​it England. Buch: Christina Trebbi, Regie: Christian Twente, Michael Löseke. Deutschland, ZDF, Arte, 2013, 45 Min.

Quellen

  • Frederick Chamberlin (Hrsg.): The sayings of Queen Elizabeth. Dodd & Mead, New York 1923.
  • George B. Harrison (Hrsg.): Die Briefe der Königin Elisabeth I. von England („The letters of Queen Elizabeth“). Beermann-Fischer, Wien 1938.

Literatur

  • Sabine Appel: Elisabeth I. von England. Bechtle, Esslingen 2003, ISBN 3-7628-0528-8.
  • Dieter Berg: Die Tudors. England und der Kontinent im 16. Jahrhundert. Kohlhammer, Stuttgart 2016, ISBN 978-3-17-025670-5, S. 107ff.
  • John B. Black: The Reign of Elizabeth. OUP, Oxford 1994, ISBN 0-19-285293-0 (Nachdr. d. Ausg. Oxford 1959).
  • Patrick Collinson: The Elizabethan Puritan Movement. Clarendon, London 2000, ISBN 0-19-822298-X (Nachdr. d. Ausg. London 1967).
  • Tarnya Cooper (Bearb.): Elizabeth I. & her People. Ausstellungskatalog National Portrait Gallery, London 2013.
  • Thomas Kielinger: Die Königin. Elisabeth I. und der Kampf um England. C. H. Beck, München 2019, ISBN 978-3-406-73237-9.
  • Jürgen Klein: Elisabeth I. und ihre Zeit. 2., ergänzte Auflage. C. H. Beck, München 2010, ISBN 3-406-50841-3.
  • Günther Lottes: Elisabeth I. Eine politische Biographie. Muster-Schmidt, Göttingen 1981, ISBN 3-7881-0111-3.
  • Natalie Mears: Queenship and Political Discourse in the Elizabethan Realms. Cambridge University Press, Cambridge 2005, ISBN 0-521-81922-9.
  • John E. Neale: Elisabeth I. Königin von England („Queen Elizabeth I.“). Hugendubel, München 1994, ISBN 3-424-01226-2.
  • Herbert Nette: Elisabeth I. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt, Reinbek 2003, ISBN 3-499-50311-5.
  • Jasper Ridley: Elisabeth I. Eine Biographie. Benziger, Zürich 1990, ISBN 3-545-34086-4.
  • Robert Valerius: Weibliche Herrschaft im 16. Jahrhundert. Die Regentschaft Elisabeths I. zwischen Realpolitik, Querelle des femmes und Kult der Virgin Queen. Centaurus, Herbolzheim 2002, ISBN 3-8255-0362-3.
  • Neville Williams: Elisabeth I. von England. Beherrscherin eines Weltreichs („Elizabeth, queen of England“). Heyne, München 1994, ISBN 3-453-07907-8 (Nachdr. d. Ausg. Stuttgart 1969).
Commons: Elisabeth I. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Elizabeth I., Queen of England. Abgerufen von Encyclopædia Britannica (englisch).
  2. Ulrich Suerbaum, Das elisabethanische Zeitalter, Reclam, Ditzingen: 1989, S. 12.
  3. Elisabeth I. von England (1533-1603) – kleio.org. Abgerufen am 19. September 2019.
  4. Dieser Ring ist auf Tudorhistory.org zu sehen.
  5. David Starkey: Elizabeth. Apprenticeship Vintage 2001 S. 66–72
  6. Susan Doran: The Courtships of Elizabeth I. London 1996, S. 40
  7. Calendar of…State Papers Relating to English Affairs…in…Simancas 1558–1603. Ed. H.M.S.Hume, London 1892–1899, Bd. I, S. 57–58
  8. George Adlard: Amy Robsart and the Earl of Leycester. John Russell Smith 1870, S. 35, 41
  9. Calendar of…State Papers Relating to English Affairs…in…Simancas 1558–1603. Ed. H.M.S.Hume, London 1892–1899, Bd. I, S. 263
  10. Frederick Chamberlin: Elizabeth and Leycester. New York 1939, S. 136–164, 445–447; Alison Plowden: Marriage with my Kingdom. The Courtships of Queen Elizabeth I. BCA 1977, S. 137
  11. Calendar of…State Papers Relating to English Affairs…in…Simancas 1558–1603. Ed. H.M.S.Hume, London 1892–1899, Bd. III S. 477; Sylvia Freedman: Poor Penelope: Lady Penelope Rich. An Elizabethan Woman. London 1983, S. 121–122
  12. Harold H. Scudder: A Queen at Chesse. In: Modern Language Notes Vol. 42, No. 3 (März 1927), S. 141–145, doi:10.2307/2914185 (englisch)
  13. Sir Walter Raleigh Never Laid His Cloak Before Queen Elizabeth, www.trivia-library.com (englisch)
  14. Sir Francis Drake (1542–96). In: Explorers & leaders. National Maritime Museum (englisch)
  15. The Public Speaking of Queen Elizabeth. To the Troops at Tilbury 1588, S. 96f
  16. Robert Devereux, 19th (2nd Devereux) Earl of Essex, (1566–1601). In: Historic Figures, BBC (englisch)
  17. Julia M. Walker: Reading the Tombs of Elizabeth I. In: English Literary Renaissance. Band 26, Nr. 3, 1. September 1996, ISSN 1475-6757, S. 518-22, doi:10.1111/j.1475-6757.1996.tb01509.x (wiley.com [abgerufen am 10. Dezember 2016]).
  18. westminster-abbey.org; Abbildung, tudorhistory.org
  19. Julia M. Walker: Reading the Tombs of Elizabeth I. In: English Literary Renaissance. Band 26, Nr. 3, 1. September 1996, ISSN 1475-6757, S. 529, doi:10.1111/j.1475-6757.1996.tb01509.x (wiley.com [abgerufen am 10. Dezember 2016]).
  20. Julia M. Walker: Reading the Tombs of Elizabeth I. In: English Literary Renaissance. Band 26, Nr. 3, 1. September 1996, ISSN 1475-6757, S. 529, doi:10.1111/j.1475-6757.1996.tb01509.x.
  21. to remain in virgin state as much as may be. Sylvia Freedman: Poor Penelope: Lady Penelope Rich. An Elizabethan Woman. London 1983, S. 41.
  22. Seite des Brooklyn Museums zum Kunstwerk, abgerufen am 15. April 2014.
VorgängerinAmtNachfolger
Maria I.Königin von England
1558–1603
Jakob I.
Maria I.Königin von Irland
1558–1603
Jakob I.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.