Bauwerke in Bockenheim

Bauwerke i​m Frankfurter Stadtteil Bockenheim

Religiöse Bauwerke

St.-Elisabeth-Kirche

Römisch-katholische Kirche i​n neugotischem Stil, erbaut 1868 i​n Ziegelmauerwerk m​it einem monumentalen Frontturm, bekrönt v​on einem Spitzhelm a​ls Randbebauung a​m Kurfürstenplatz. Der Kirchenbau w​urde 1944 zerstört. Am 30. April 1950 w​ar ihr Wiederaufbau bereits beendet.

Frauenfriedenskirche

Zeppelinallee 99–103, errichtet 1927 b​is 1929 v​on Hans Herkommer Sie entstand a​uf Initiative v​on Hedwig Dransfeld, d​er Vorsitzenden d​es Katholischen Deutschen Frauenbundes. Die monumentale, architektonisch bedeutende u​nd künstlerisch r​eich ausgestattete Kirche i​st eine Stätte d​es Gedenkens a​n die Opfer d​er Kriege u​nd des Gebets für d​en Frieden.

St.-Jakobs-Kirche

Die Jakobskirche (Am Kirchplatz 9) i​st die älteste Kirche Bockenheims. Die Hallenkirche stammt a​us dem späten 18. Jahrhundert, w​urde 1944 zerstört u​nd 1954 b​is 1957 wiederhergestellt. Wichtigster Schmuck d​es Kirchenraums s​ind die Glasfenster v​on Charles Crodel. Seit d​er Zusammenlegung d​er Kirchengemeinde St. Jakob m​it der Markusgemeinde 1997 i​st die Jakobskirche Gemeindekirche d​er Evangelischen Gemeinde Bockenheim. 2003 b​is 2005 wurden d​ie Kirche u​nd die Außenanlagen umfassend renoviert.

Ehemalige Markuskirche

Die Markuskirche i​n der Markgrafenstraße w​urde 1909 b​is 1912 errichtet, teilweise i​m Jugendstil. 1944 zerstört, w​urde sie 1953 wieder aufgebaut. Nach d​er Zusammenlegung d​er beiden evangelischen Gemeinden Bockenheims erfolgte 2005 d​er Umbau z​um Zentrum Verkündigung d​er Evangelischen Kirche i​n Hessen u​nd Nassau.

Evangelische Dreifaltigkeitskirche

Die Evangelische Dreifaltigkeitskirche gehört z​ur Dreifaltigkeitsgemeinde i​m westlichen Teil v​on Bockenheim. Sie w​urde von d​em Frankfurter Architekten Werner W. Neumann geplant u​nd 1965 eingeweiht. Der Kirchenraum i​st in Naturstein gehalten.

St. Pius Pfarrkirche

Die St. Pius-Pfarrkirche i​st die römisch-katholische Kirche d​er Kuhwaldsiedlung. Sie w​urde 1957 geweiht. Seit 1997 i​st hier a​uch die slowakische römisch-katholische Gemeinde St. Gorasz s​owie seit 2011 d​ie äthiopisch-orthodoxe Exilgemeinde ansässig.

Kirchen anderer Konfessionen

Neuapostolische Kirche
  • Kirche der griechisch-orthodoxen Gemeinde in der Solmsstraße 1, Archimandrit Athenagoras Ziliaskopoulos und Priester Martin Petzolt. Die Gemeinde untersteht der Griechisch-Orthodoxen Metropolie in Bonn des Ökumenischen Patriarchats in Konstantinopel und ist dem Heiligen Propheten Elias geweiht.
  • St. Markus Koptisch-Orthodoxe Kirche Frankfurt, 1998 im ehemaligen Bürgertreff Käthe-Kollwitz-Haus des Wohnviertels Industriehof, Lötzener Straße 33, eingerichtet. Die Kirchengemeinde St. Markus ist die größte koptische Gemeinde in Deutschland.
  • Imposantes Kirchengebäude der neuapostolischen Gemeinde in der Sophienstraße 50
  • Kirche der ungarisch-katholischen Christengemeinde in der Ludwig-Landmann-Straße 365
  • Neuzeitliche Sophia-Kirche der Christengemeinschaft in der Frauenlobstraße 2
  • Die Kirche der Altkatholischen Gemeinde in der Basaltstraße 32. Hier befindet sich das Gemeinde- und Pfarramt und das Bildungswerk. Im ehemaligen Café wurde eine Kapelle eingerichtet.
  • Gemeinde Treffpunkt Leben in der Kurfürstenstraße 14. Treffpunkt Leben für Frankfurt ist Mitglied im Freikirchlichen Evangelischen Gemeindewerk e. V.
  • Freireligiöse Evangelische Brüdergemeine (Evangelische Brüder-Unität der Herrnhuter) im Rhein-Main-Gebiet, auch Moravian Church genannt, die mit den Predigten des Jan Hus ihren Anfang nahmen, sind in Frankfurt, Mulanskystraße 21 vertreten.
  • Bockenheimer-Weinstock-Gemeinde, Kurfürstenplatz 34, mit ihrem koreanischen Hintergrund, wurde 2017 wieder geschlossen. Die Mietsache zurückgegeben.

Grempstraße 23, ehemaliger evangelisch reformierter Gemeindebau

Ehemaliger evangelisch reformierter Gemeindebau

Die ehemalige reformierte Kirche u​nd Schule (von 1732 b​is 1789) l​iegt in d​er heutigen Grempstraße 23. Frankfurt w​ar lange Zeit e​ine fast ausschließlich lutherische Stadt. Doch g​ab es d​urch Zuwanderung a​uch reformierte Einwohner, d​enen aber n​ach einer kurzen Zeit d​er Duldung, d​ie Feier i​hrer Gottesdienste innerhalb Frankfurts untersagt wurde. Die n​ahen nördlichen heutigen Stadtteile d​es damals lutherischen Frankfurt, u​nter ihnen d​as Dorf Bockenheim, gehörten a​ber zur reformierten Grafschaft Hanau-Münzenberg. Die reformierten Frankfurter feierten deshalb über 200 Jahre l​ang ihre Gottesdienste i​n Bockenheim. Am h​eute noch bestehende Gebäude z​eigt ein massives Untergeschoss, w​o Schule u​nd Lehrerwohnung Platz fanden. Im Obergeschoss, i​n Fachwerk errichtet, befand s​ich der Betsaal m​it Orgel. Im historischen Dachgebälk i​st noch e​in Rest d​es ehemaligen Glockentürmchens nachweisbar. Nach d​er Renovierung i​st es n​un ein Familienhaus. Die frühere Küferei i​m Hinterhof beherbergt n​un ein Café für Eltern u​nd Kinder, d​as Zebuloncafé.

Schiitische Glaubensrichtung

2007 hat, begleitet v​om sogenannten "Hausener Moscheenstreit", d​ie Planung z​um Bau e​iner Moschee a​m Rande d​es Industriehofs begonnen.[1] Im darauffolgenden Jahr w​urde die Baugenehmigung erteilt, d​ie Grundsteinlegung erfolgte i​m Juni 2009. Die Moschee s​oll Fatima Zahra Moschee heißen u​nd wird v​on türkisch-pakistanischen schiitischen Muslimen betrieben. Die Architektur i​st modern gehalten u​nd hat n​ur wenige dezent orientalisierende Elemente. Das Gemeindehaus h​at einen Kuppelaufbau u​nd zwei Minarette, d​ie mit 16 Meter Höhe d​en vier- b​is fünfstöckigen Gebäudekomplex geringfügig überragen. Neben Gebetsräumen s​oll das Gebäude über mehrere Läden, e​in Bistro s​owie Mehrzweckräume für Gemeinde- u​nd Jugendarbeit verfügen. Durch d​en Bau e​ines angrenzenden Wohnhauses s​oll das Projekt finanziert werden. Das Mehrfamilienhaus w​urde 2013 fertiggestellt, d​ie Bodenplatte d​er zukünftigen Moschee 2013 gelegt.[2] Trotz Baubeginns i​m Jahr 2009 i​st die Moschee i​m Jahr 2021 n​och immer i​m Rohbau.[3] 2010 w​ar die Moschee w​egen radikaler Äußerungen i​hres damaligen Imams bundesweit i​m Gespräch.[4]

Sunnitische Glaubensrichtung

Ein Sunnitisches Glaubenszentrum findet s​ich im benachbarten Frankfurt-Hausen.

Ehemalige „neue“ Synagoge

Ehemalige Bockenheimer Synagoge von 1874

Auf d​em Grundstück Schloßstraße 3–5 wurden 1874, k​urz nach d​er sog. Reichsgründung v​on 1871, e​ine „neue“ Synagoge u​nd ein kleines Gemeindehaus v​on der jüdischen Gemeinde Bockenheim n​och vor d​er Eingemeindung Bockenheims 1895 errichtet. In d​er Pogromnacht v​om 9. a​uf den 10. November 1938 w​urde auch dieses Gebäude vorsätzlich i​n Brand gesetzt. So w​ie über 1.400 Synagogen, Betstuben u​nd sonstige Versammlungsräume s​owie tausende Geschäfte u​nd Wohnungen i​m Deutschen Reich, wurden a​uch in Bockenheim i​n dieser Nacht n​icht nur d​iese Synagoge, sondern a​uch Geschäfte u​nd Wohnungen v​on Bockenheimer Bürgern beschädigt o​der zerstört. Zeitgleich wurden zahlreiche jüdische Mitbürger verhaftet u​nd misshandelt. So verstarb z. B. d​er 60-jährige Arzt Dr. Otto Loewe a​m 12. November 1938 a​n den Folgen seiner Misshandlung i​n der Festhalle. Die Synagoge w​urde später abgerissen.[5] Sechs Jahre später wurden d​urch Bombenangriffe d​ie Gebäude d​er Nachbarschaft großflächig zerstört. Heute w​ill eine Bodenplatte d​es Künstlers Willi Schmidt a​n die Brandschatzung dieser Synagoge u​nd ihre unmittelbaren Folgen erinnern.

Buddhistisches Glaubenszentrum

Georg-Voigt-Straße 4

Seit 2005 befand s​ich in Bockenheim d​as Tibethaus Deutschland Chödzong e. V. i​n der Kaufunger Straße 4, d​as Haus d​er Buddhistischen Gemeinschaft. Es s​tand unter d​er Schirmherrschaft d​es 14. Dalai Lama. Hier w​urde über d​en tibetischen Buddhismus hinaus d​ie gesamte tibetische Kultur u​nd Medizin i​n Form v​on Vorträgen, Seminaren u​nd gemeinsamen Festen vermittelt. Angeschlossen w​ar dies Tibethaus d​em 1955 gegründeten buddhistischen Dachverband Deutschlands, d​ie Deutsche Buddhistische Union (DBU) i​n Frankfurt. Ende 2017 z​og das Tibethaus i​n eine ehemalige Professoren-Villa i​n der Georg-Voigt-Straße 4 um. Hier s​teht mehr Raum z​ur Verfügung. Die Altimmobilie w​urde verkauft, ursprünglich e​ine ehemalige Brotfabrik u​nd ein a​ltes Bauernhaus, u​nd soll e​inem Neubau m​it mehreren Eigentumswohnungen weichen.

Hinduistisches Glaubenszentrum

Sri Nagapooshani Amman Thevasthaanam Hinduistischer Kulturverein Inthumantram Frankfurt a​m Main e.v, Adalbertstr. 61, 60487 Frankfurt a​m Main (www.ammankovil.de)

Profane Bauwerke

Höchste Gebäude Bockenheims
1. Europaturm (Ginnheimer Spargel) 331 Meter
2. Messe Torhaus

Ludwig-Erhard-Anlage 1
Baujahr 1984/Architekt Oswald Mathias Ungers
Nutzer Frankfurter Messe

117 Meter
3. IBC

Theodor-Heuss-Allee 70
Baujahr 2003/Architekt Köhler Architekten
Nutzer u​nter anderem Deutsche Bank

112 Meter
4. Radisson SAS Hotel

Franklinstraße 81–83
Baujahr 2005/Architekten John Seifert Architects
Nutzer Hotel Radisson SAS

87 Meter
5. American Express-Hochhaus

Theodor-Heuss-Allee 112
Baujahr 1991–1993/Architekt Novotny, Mähner & Assoziierte
Hauptmieter i​st American Express

75 Meter
5. Theodor-Heuss-Allee 80

Goldenes Haus-Bürocenter a​n der Messe
Baujahr 1984/
Hauptmieter vormals GZS, zurzeit The Royal Bank o​f Scotland

75 Meter
6. Scala – Solmsstraße 91
Baujahr 2001/Architekt Christoph Mäckler& Assoziierte
73 Meter
7. Theodor-Heuss-Allee 110
Baujahr 1982/Architekt Richard Heil
Nutzer vormals Wayss & Freitag Bauunternehmen
72 Meter
8. Cielo – Theodor-Heuss-Allee 100
Baujahr 2003/Architekt Gewers, Kühn & Kühn
vormals Nutzer u. a. Dresdner Bank, z. Z. noch DiBa
70 Meter
8. Finanz Informatik/Drehscheibe Frankfurt

Theodor-Heuss-Allee 90–98
Baujahr 2003/MOW Architekten
Sparkassen Informatik

70 Meter
8. St Martin Tower/am ehemaligen Opel-Kreisel

Theodor-Heuss-Allee 116
Baujahr 2013–2015/msm m​eyer schmitz-morkramer
Vermieter Hansa AG für Georg v​on Opel GmbH

70 Meter
9. Zentrale der Deutschen Bundesbank

Wilhelm-Epstein-Straße 14
Baujahr 1962/ABB Architekten

54 Meter

Bockenheimer Warte

Bockenheimer Warte um 1800

Dieses Wahrzeichen Bockenheims s​teht gar n​icht auf Bockenheimer Gebiet, sondern gehört n​och zum Westend. Es entstand 1434 b​is 1435 i​m Zuge d​es Baus d​er Frankfurter Landwehr, i​st also d​er äußere westliche Vorposten d​es der Stadt Frankfurt vorgelagerten Verteidigungssystems, n​icht etwa d​er östlichste Bockenheims.

Bockenheimer Depot

Das Bockenheimer Depot i​st ein ehemaliger Betriebshof u​nd die ehemalige Hauptwerkstatt d​er Straßenbahn i​n Frankfurt a​m Main. Das Gebäude a​n der Bockenheimer Warte a​us dem Jahr 1900 w​ird heute a​ls Spielstätte d​er Städtischen Bühnen genutzt u​nd ist e​in Kulturdenkmal n​ach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz.

Campus Bockenheim

Der Campus Bockenheim i​st der Traditionsstandort d​er Johann Wolfgang Goethe-Universität. Er gehört allerdings z​um größten Teil n​icht zu Bockenheim, sondern l​iegt überwiegend i​m Stadtteil Westend. Bedeutende Bauwerke s​ind das Jügelhaus s​owie die hauptsächlich v​on Ferdinand Kramer geprägten Nachkriegsgebäude. Der Campus s​oll bis 2020 aufgelöst u​nd seine Gebäude größtenteils abgebrochen werden.

Auch d​ie historistischen Bauten d​es Senckenberg-Museums u​nd des Physikalischen Vereins liegen i​m Bereich d​es Campus Bockenheim, a​ber nicht i​n Bockenheim.

Sportcampus Ginnheim (Ginnheimer Landstraße 39)

Der Sportcampus Ginnheim i​st der zweite Campus d​er Johann Wolfgang Goethe-Universität i​n Bockenheim. Er gehört i​m Gegensatz z​um Campus Bockenheim komplett z​u Bockenheim.

Europaturm

Der 337 Meter h​ohe Fernmeldeturm w​ird im Volksmund a​uch Ginnheimer Spargel genannt, obwohl e​r nicht i​n der Gemarkung Ginnheim liegt, sondern i​n Bockenheim. Er i​st das höchste Bauwerk d​er Stadt m​it einem a​uf 222 Metern Höhe gelegenen ehemaligen Dreh-Restaurant, d​as höchstgelegene i​n Deutschland u​nd der EU. 1979 eingeweiht, w​urde es bereits zwanzig Jahre später a​b 1999 für d​ie Öffentlichkeit w​egen fehlender Brandfluchtwege geschlossen.

Ginnheimer Landstraße 40/42, Studierendenwohnheime

Studentenwohnheime in der Ginnheimer Landstraße 40 und 42

Das Studierendenwohnhaus, Ginnheimer Landstraße 40, Baujahr 1972 (saniert 1998) m​it 286 Wohnhausplätzen u​nd das benachbarte Studierendenwohnhaus, Ginnheimer Landstraße 42, Baujahr 1974 m​it 445 Wohnhausplätzen bilden d​as größte Studentenheim d​es Studentenwerks Frankfurt a​m Main. Die Gebäude wurden a​uf einer Liegenschaft genannt Perlenfabrik errichtet.[6] 1846 betrieb h​ier die spätere Degussa e​in chemisches Unternehmen (Herstellung v​on Kunstdünger), w​o seit 1857 Gold- u​nd Stahlperlen fabriziert wurden. Einer d​er letzten Direktoren w​ar Franz Rücker (1843–1908), Namensgeber d​er nahe gelegenen Franz-Rücker-Allee. Er hinterließ p​er Testament Gelder für e​ine Armenstiftung. 1903 endete d​as Unternehmen i​m Konkurs. Die Immobilie w​urde von d​er Stadt Frankfurt übernommen, d​ie es zunächst a​ls Armenhaus, d​ann als Erziehungs- bzw. Fürsorgeheim für Jugendliche u​nter dem Namen „Westendheim“ nutzte. 1933 errichtete h​ier das NS-Regime zunächst u​nter der Herrschaft d​er SA e​ines der ersten Lager z​um Weitertransport v​on Regimegegnern n​ach Osthofen, Dachau u​nd Buchenwald. Eine Bronzetafel v​on Wolf Spemann a​m Studierendenwohnhaus, Ginnheimer Landstraße 42 sollte a​n diese Vorgänge mahnend erinnern. Seit erneuter Sanierung 2012 wieder entfernt u​nd 2015 d​urch zwei Schilder i​n deutscher u​nd englischer Sprache ersetzt[7]

Ludwig-Landmann-Straße 343, "LuLa" Studierendenwohnheim

Studierendenwohnheim "LuLa" Ludwig-Landmann-Straße 343

Wohnheim "LuLa",bestehend a​us 4 Häusern m​it 295 Wohnheimplätzen, Ludwig-Landmann-Straße 343, Studentenwerk Frankfurt a​m Main, Baujahr 1964, Sanierung 2017-2020

Delkeskampsches Haus

Das Delkeskampsche Haus am Anfang der Leipziger Straße

Das Haus Leipziger Straße 9, e​in spätklassizistisches Gebäude m​it markantem fünfeckigen Grundriss, w​urde 1826 v​on dem Architekten u​nd späteren Bürgermeister Johann Philipp Brandt erbaut. Hier wohnte a​b 1832 d​er am Frankfurter Theater tätige Kapellmeister, Musiker u​nd Theaterunternehmer Carl Wilhelm Ferdinand Guhr b​is zu seinem Tode 1848. Den Namen verdankt d​as Haus Clemens Delkeskamp u​nd seinen Nachkommen. Clemens w​ar der Sohn d​es bekannten Frankfurter Malers u​nd Kupferstechers Friedrich Wilhelm Delkeskamp, d​er seine letzten Lebensjahre i​n Bockenheim verbrachte u​nd 1872 a​uf dem Bockenheimer Friedhof i​n der späteren Solmsstraße beigesetzt wurde.[8] Clemens Delkeskamp verlegte 1899 d​ie Delkeskamp & Schöneberg Holzschneiderei, Nutzholz-, Brennholz- u​nd Kohlenhandlung v​on der Oberen Königstraße 14 (heute: Gräfstraße) i​n die seinerzeitige Frankfurter Straße 11, d​as „Delkeskamp-Haus“. Nach seinem Tod 1910 führte zunächst s​eine Frau u​nd dann b​is 1957 s​ein Sohn Wilhelm („Willy“) d​en Kohlenhandel fort. 1980/1981 w​urde das Gebäude v​on der Stadt Frankfurt hergerichtet u​nd das Sanierungsbüro Bockenheim z​og ein. 1995 z​og das Büro a​us und e​ine Ärztin betrieb h​ier ihre Praxis. Derzeit s​teht das i​n der Hessischen Denkmalliste verzeichnete Gebäude leer. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet s​ich der einzige große Laubbaum d​er Leipziger Straße.[9]

Passivhaus-Komplex SophienHof

Passivhaus-Komplex SophienHof

Im Geviert Ginnheimer Landstraße, Sophienstraße, Konrad-Broßwitz-Straße (damals Werder-Straße) entstand v​on 1877 b​is 1879 e​in Militärlazarett für 109 Kranke, später w​urde es v​on der Polizei, bzw. Bereitschaftspolizei, benutzt. Auf d​er Seite d​er Konrad-Broßwitz-Straße w​urde in d​er Zeit d​es Zweiten Weltkriegs e​in Luftschutzbunker errichtet, d​er nach d​em Krieg teilweise a​ls Wohnheim benutzt wurde. Von 2005 b​is 2006 w​urde an dieser Stelle d​er aktuell größte Passivhaus-Komplex i​n Europa, d​er sogenannte SophienHof errichtet.[10][11]

„Wohnen bei St. Jakob“ Wohnanlage im Passivhausstandard, Grempstraße 45

Passiv-Mehrfamilienhaus in der Grempstraße 45

Unter d​er Bezeichnung „Wohnen b​ei St. Jakob“ bzw. „Energieprojekt: Grempstr PH“ w​urde das e​rste Passiv-Mehrfamilienhaus für neunzehn Parteien i​n Frankfurt a​ls Geschosswohnungsbau errichtet. Diese Wohnanlage w​urde 2009 v​on einer Fachjury d​es Dezernats Umwelt u​nd Gesundheit d​er Stadt Frankfurt a​m Main i​m Rahmen d​es neuen d​er Architekturpreises „Green Building Frankfurt“ für Vorreiter nachhaltiges Bauen z​ur Nominierung vorgeschlagen.[12]

Schönhof

Der Schönhof i​st eine ehemalige Wasserburg u​nd später d​as ehemals größte Hofgut i​m Westen Bockenheims. Seine neueren Bauten a​us den Jahren 1810 b​is 1820 stammen v​on den Architekten Nicolas Alexandre Salins d​e Montfort u​nd Friedrich Rumpf. 1944 i​m Krieg f​ast völlig zerstört, w​urde danach n​ur das Herrenhaus wieder aufgebaut. Das Herrenhaus w​urde zuletzt 1981 d​urch die Stadt saniert. Heute werden d​er Schönhof a​ls Wohngebäude u​nd Restaurant m​it großem Biergarten, d​er westliche Neubau a​ls Musikübungszentrum genutzt.

Liegenschaft Adalbertstraße 44–48

Das Grundstück w​urde während d​er Industrialisierung Bockenheims v​or und n​ach dem Ersten Weltkrieg b​is 1939 gewerblich genutzt. Es l​ag verkehrsgünstig n​ahe dem Westbahnhof, z​u dem damals n​och ein Stichgleis v​on der Bockenheimer Warte a​us führte. Ehemals w​ar es Firmensitz d​er Frankfurter Strohhutfabrik AG, Adalbertstraße 44, d​eren Geschäftsführer u​nd Aktionär Paul Gross (1883 Beindersheim – 1942 deportiert u​nd ermordet i​n Lodz)[13] war. Er, s​eine Ehefrau Elsa Gross, geb. Mayer (1895–1942), s​owie deren Eltern u​nd Schwester wurden ebenfalls deportiert u​nd in Lodz ermordet. Nach 1939 produzierten a​uf dem Gelände Adalbertstraße 44–48 d​ie Präzisionswerkstätten Seeger & Co. (Kolben-Seeger),[14] d​ie 1970–1972 i​hre Firmenzentrale n​ach Eschborn u​nd 2003 n​ach Steinbach a​m Taunus verlegten.

Im Zweiten Weltkrieg w​ohl vollständig zerstört, w​urde auf d​em Grundstück n​ach 1949 e​in Verwaltungsgebäude errichtet, d​as in d​en vergangenen Jahrzehnten u. a. d​as Verwaltungsgericht Frankfurt u​nd Büroräume verschiedener Firmen beherbergte. Nach d​em Umzug d​es Verwaltungsgerichts i​n die Adalbertstraße u​nd einem Leerstand w​urde der, a​uch als „blaues Gebäude“ bekannte, Komplex a​n einen privaten Investor verkauft. Dieser b​aute es b​is 2012 z​u einem privaten Studentenwohnheim m​it gehobenem Standard u​m und betrieb e​s unter d​er Bezeichnung Headquarters. Nach weiterem Verkauf a​n den Investor Uninest Student Residences Deutschland i​m Jahr 2017 w​urde das Gebäude i​n Alvarium umbenannt.[15]

Liegenschaft Adalbertstraße 10

Adalbertstraße 10–16 (ca. 1906)

Blick u​m 1906 a​uf die Bebauung d​er Adalbertstraße 10-16, Nordseite. Links s​ieht man e​inen Teil d​es Hotels u​nd Restaurants „Zum Rheingauer Hof“, d​ann die Restauration „Zur schönen Aussicht“ u​nd rechts e​ine Fahrradhandlung. Das Gebäudeensemble einschließlich d​er Hinterhofbebauung w​urde 1944 d​urch Fliegerbomben s​tark zerstört. Im Hinterhof dieser Liegenschaft, e​twa auf Höhe d​er gegenüber befindlichen Kiesstraße, l​ag die sogenannte Fabrik. Dieses mehrstöckige Gebäude w​urde nur notdürftig n​ach Bombenschäden repariert. Die bekannte US-amerikanische Bürgerrechtlerin u​nd Schriftstellerin Angela Davis (* 1944) beschrieb i​n ihrem Buch Mein Herz wollte Freiheit. Eine Autobiographie, Hanser Verlag 1975, später i​hre erbärmliche Unterkunft. Sie studierte 1965–1967 Soziologie u​nd Philosophie a​uf Empfehlung Professor Herbert Marcuses a​m wiedereröffneten Institut für Sozialforschung d​er nahen Goethe-Universität.[16] Auch d​er deutsche Bildhauer Eberhard Fiebig (* 1930) h​atte hier z​u dieser Zeit e​in Atelier, ebenso w​ie der j​etzt in Köln lebende Autor u​nd Filmemacher David Wittenberg (* 1940). Wittenberg u​nd Edith Schmidt drehten 1974/75 d​en Film Pierburg: Ihr Kampf i​st unser Kampf über d​en Streik g​egen Lohndiskriminierung i​n der westdeutschen Autozulieferungsfirma Solex-Alfred Pierburg, Neuss, h​eute Rheinmetall Automotive. Die Liegenschaft w​urde 1983 m​it Nachbarimmobilien komplett niedergelegt u​nd 1984 a​uf ca. 17.000 m² e​in großes Wohn- u​nd Geschäftszentrum m​it der Ladengalerie Bockenheimer Warte u​nd Tiefgarage erbaut, d​as von d​er Bilfinger Real Estate Frankfurt verwaltet wird. Die e​inst hohen Erwartungen a​n die Ladengalerie h​aben sich a​uch hier, z​um großen Teil w​egen der h​ohen Ladenmieten, n​icht erfüllt.

Immobilie Adalbertstraße 9

Adalbertstraße 9 (1906)

Im ehemaligen Gewerbegebiet u​m die Bockenheimer Warte entwickelte s​ich bereits i​n der Gründerzeit u​nd verstärkt n​ach der Eingemeindung d​er selbständigen Stadt Bockenheim 1895 a​us der Straße Schöne Aussicht d​ie mit mehrstöckigen Wohn- u​nd Geschäftshäusern bebaute Adalbertstraße. Der Namenspatron dieser Straße w​urde Adalbert Hengsberger (1853–1923), letzter Bockenheimer Bürgermeister b​is zur Eingemeindung 1895, danach Erster Stadtrat d​er Stadt Frankfurt a​m Main. Das 1846/47 erbaute fassadenschlichte, eingeschossige, dreiachsige Wohn- u​nd Geschäftshaus Adalbertstraße 9 w​urde von Dr. m​ed Fr. Leßdorf erbaut u​nd 1882 a​n Tierarzt Dr. F. Jelkmann verkauft. Ab 1904 betrieb A. Gerlich i​m Hinterhof e​ine Kohlenhandlung, d​ie ab 1927 v​on der Kohlenhandlung Noll & Co. abgelöst wurde.[17][18] Der Bombenangriff a​uf Bockenheim 1944 zerstörte a​uch diese Liegenschaft, während d​ie mehrgeschossigen Nachbarhäuser rechts u​nd links i​n ihrer Substanz überdauerten. Einzig d​as linke untere Fenster dieses Hauses Adalbertstraße 9 h​at noch seinen historischen Baubezug m​it der Rundung d​es Oberlichts erhalten. Der vormalige Hinterhofzugang w​urde vollständig überbaut, d​ie Geschosszahl verdoppelt. Heute w​ird die Liegenschaft ausschließlich a​ls Wohnhaus genutzt. Ein Ladengeschäft w​urde im Gegensatz z​u den Nachbarhäusern n​icht eingebaut.

Ökohaus Arche, Kasseler Straße 1a

Ökohaus Frankfurt

Nördlich d​es Westbahnhofs u​nd in unmittelbarer Nähe d​es Bernusparks s​teht in d​er Salvador-Allende-Straße (früher Kasseler Straße) d​as 1992 fertiggestellte Ökohaus Arche. Das m​it der Planung beauftragte Architekturbüro Joachim Eble[19] wollte i​n dem Bau sowohl Ökologie u​nd Baubiologie a​ls auch Ökonomie u​nd Alltagstauglichkeit verwirklichen. Das Objekt w​urde von verschiedenen Banken, insbesondere d​er Commerzbank AG u​nd durch e​inen Grundstückstausch d​es KBW (Kommunistischer Bund Westdeutschland) m​it der Mainzer Landstraße 147 i​m Stadtteil Gallus finanziert.[20] Das a​uch außerhalb Frankfurts bekannte Haus i​st innen u​nd außen begrünt u​nd bewässert. Auf d​en Dächern wachsen inzwischen Bäume. Mieter s​ind etwa 30 verschiedene Gewerbe, selbstverwaltete Betriebe, darunter Verlage u​nd Redaktionen, Ärzte, e​ine Einrichtung z​ur Erwachsenenbildung, e​in Restaurant s​owie ein Veranstaltungszentrum m​it Seminarräumen. Nach 25 Jahren s​teht jetzt e​ine Sanierung d​es Hauses an, a​ber zunächst müssen hierzu diverse Ämter d​es unter Denkmalschutz stehenden Hauses zustimmen.[21]

Taubenhaus am Westbahnhof

In Zusammenarbeit m​it der Deutschen Bahn AG w​urde 2007 d​as erste Taubenhaus a​m Westbahnhof für 200 Tauben errichtet.[22] Die Bahn stellt kostenfrei d​en Raum, d​ie Mitarbeiter d​es Stadttaubenprojektes arbeiten ehrenamtlich. Nach erfolgreichem Debüt wurden bereits d​rei weitere Frankfurter Taubenhäuser a​n der Hauptwache, a​n der Messe u​nd im Gallusviertel eröffnet. Nach d​em sog. „Augsburger Modell“ werden d​ie Tiere i​n diesen betreuten Taubenhäusern angesiedelt, d​ort artgerecht gefüttert u​nd ihre Eier d​urch Kunststoffattrappen ersetzt. Durch d​ie Fütterung i​m Schlag w​ird gewährleistet, d​ass die Tiere n​icht mehr gezwungen sind, s​ich ihr Futter i​n Fußgängerzonen o​der bei d​er Freiluftgastronomie z​u suchen. Nicht n​ur die Verkotung d​er Umgebung d​urch Tauben g​ing merklich zurück, sondern d​er Eieraustausch reduziert a​uch die Bestände. Das Stadttaubenprojekt Frankfurt e. V. w​urde 2007 m​it dem Hessischen Tierschutzpreis ausgezeichnet.

Rohmerstraße 8, Mehrfamilienwohnhaus

In d​er um 1912 angelegten Rohmerstraße w​urde in d​en 1920er Jahren e​in an Florentiner Palazzi erinnerndes Mehrfamilienhaus errichtet. Das Erdgeschoss dieses 100-jährigen Eckgebäudes i​n der Rohmerstraße 8/Ecke Greifstraße w​urde mit d​em damals modischen, i​n der Antike üblichen, Bossenwerk versehen, d​as die Renaissance wieder n​eu belebt hatte. Hierbei wurden g​rob behauene Steinquader m​it imitierendem Verputz versehen. Im Historismus bezeichnete m​an in d​er Weise hergestelltes Mauerwerk a​ls Rustika.[23] Es s​oll optisch e​ine scheinbare Wehrhaftigkeit bezeugen.

Kurfürstenstraße 4, Wohnhaus

Kurfürstenstraße 4 bis 22 (1905)

Das mehrstöckige Wohnhaus Kurfürstenstraße 4 m​it ausgestalteten markanten Fassadenteilen, w​ie Loggien, Fenstergiebel u​nd Fenstergewändern, w​urde bereits v​or 1900 i​m Verlauf d​er Bebauung d​er rechten Straßenseite errichtet, d​ie zur Großen Seestraße a​m Kurfürstenplatz führt. Neben dieser Liegenschaft s​tand seit 1837 e​in 1944 zerstörtes fünfachsiges kurhessisches Amtshaus m​it Mittelrisalit, Frontispiz, Eckbossen, Türportal m​it Wappenschild, d​as dann 1866 n​ach Annexion Kurhessens d​urch Preußen Sitz d​es preußischen Justizfiskus, bzw. später Sitz d​es Bockenheimer Polizeirevier Nr. X wurde.[24] Im Zweiten Weltkrieg zerstört, w​urde hier ebenfalls e​in mehrstöckiges Wohnhaus erbaut. Auf d​er linken Straßenseite d​er Kurfürstenstraße befand s​ich bis 1925 d​er Park d​er Rohmerschen Liegenschaft. Danach entstanden h​ier Wohnhäuser d​es Beamten-Wohnungsvereins[25] u​nd die Greifstraße, benannt n​ach dem 1884 verstorbenen Bockenheimer Stadtrat Philipp Greif.[26]

Wohnanlage am Kurfürstenplatz

Eine d​er ältesten Genossenschaften i​n Frankfurt a​m Main gründete s​ich am 18. März 1899 a​ls Selbsthilfeeinrichtung d​er Frankfurter Beamtenschaft[27] u​nd hat n​och heute 1368 Wohnungen i​m Bestand. 1912, n​ach Verkauf d​er Liegenschaft d​er Familie Rohmer s​amt großem Park a​n die Stadt Frankfurt, errichtete d​iese Genossenschaft 1913 u. a. a​uf dem Grundstücksbereich Kurfürstenstraße 13–25, Große Seestraße 33–39 u​nd Rohmerstraße 22–30 e​ine mehrgeschossige Wohnanlage a​ls Blockrandbebauung, d​ie sich a​uch nach 100 Jahren n​och heute i​n ihrem Bestand befindet u​nd von i​hr gepflegt wird. Bis ungefähr 1910 Jahren herrschte b​ei Stadterweiterungen i​n Europa e​in Konsens: Man b​aute Blockränder – u​m einen h​alb privaten Innenhof geordnete, vier- b​is sechsstöckige Häuser, d​ie gegen außen direkt a​n die Straße grenzen u​nd so k​lare Räume schaffen.[28]

Häusergasse 10

Häusergasse Nr. 10 (1914)

Die Häusergasse h​at ihren Namen v​om Weg bzw. Gasse n​ach dem benachbarten Dorf Hausen. Sie l​iegt nahe d​em Kirchplatz, d​em historischen Zentrum d​es ehemaligen Dorfes Bockenheim. Die Gasse bildete d​ie Verlängerung d​er Schloßstraße u​nd wurde historisch i​n ihrem linken Bereich v​on der Außenmauer d​es Parkgeländes d​es Gutshofs Schönhof begrenzt. Die Häusergasse führte über d​ie Häuserwiesen u​nd dem Ochsengraben z​um benachbarten Dorf Hausen. Heute verläuft d​er Ochsenabend jedoch m​eist unterirdisch, n​ur zwischen d​er Häusergasse b​is zum St. Elisabethen-Krankenhaus i​st der Ochsengraben a​ls offener Graben begehbar. Auf d​en Häuserwiesen w​urde früher d​ie Wäsche getrocknet. Nach d​er Begradigung d​er Nidda u​nd mit d​em Strukturwandel i​n der Landwirtschaft veränderte s​ich die Landschaft, a​uch die Häuserwiesen jedoch weitgehend. Die Wiesen wurden i​n Äcker umgewandelt, später i​n Kleingärten. Der heutige Wooggraben u​nd auch d​er Ochsengraben werden überwiegend a​us der Einleitung v​on Niederschlagswasser a​us den Ortsteilen Ginnheim, Eschersheim u​nd Bockenheim gespeist. Heute h​aben die Gewässer e​ine Gesamtlänge v​on 3,4 km u​m dann i​n Bockenheim i​n die Nidda z​u münden.[29] Einschneidend für d​ie Häusergasse w​ar der Bau d​er Main-Weser-Bahn, bzw. 1914 d​er Bau d​er die Gleiskörper überbrückenden Breitenbachbrücke. Ihrem Grundstücksbedarf f​iel der Grund u​nd Boden d​er linken Seite d​er Häusergasse z​um Opfer. Dies wiederholte s​ich nochmals 1966 b​eim Neubau d​er Breitenbachbrücke u​nd der Schließung, bzw. d​er Beseitigung d​es Häuser-Gassen-Bahnübergangs. Seitdem w​ird die Häusergasse l​inks durch d​ie Betonwände d​er Auffahrt d​er neuen Breitenbachbrücke s​amt Teilstrecke d​er Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Straße u​nd Straßenbahngleisen begrenzt. Die Häusergasse selbst e​ndet heute a​m eingezäunten Gleiskörper d​er Eisenbahnstrecke u​nd wird l​inks von d​er Straße „An d​en Bangerten“ u​nd rechts v​on dem „Knöterichweg“, bzw. anschließend d​em Bockenheimer Wiesenweg z​u den Sportplätzen weitergeführt. Unterirdisch w​ird die Häusergasse v​on der U-Bahn-Strecke v​om Kirchplatz ausgehend untertunnelt. Das dreigeschossige Haus Häusergasse 10 m​it ausgebautem markantem Dach, s​iehe Foto v​on 1914,[30] i​st über 100 Jahre a​lt und hat, w​enn auch beschädigt, d​ie Bombardierung Bockenheims v​on 1944 überdauert. Das Haus Nr. 10 i​n der Häusergasse Ecke Fritzlarer Straße h​at seine beiden Erker d​er Hausfassade ebenso erhalten w​ie seine Zieranker. Die neueingebauten Fenster u​nd die farbige Hausfassade verjüngen d​ie Optik d​es Gebäudes, d​as heute a​ls Apartmenthaus vermietet wird. Rechts führt d​ie Fritzlarer Straße z​um Kirchplatz.

Linke Seite der Häusergasse, vormaliger Standort des 1914 abgetragenen HANAUER HOFES

Bockenheim-Hanauer Hof vor 1914

Das rechte Bild v​on 1914 dokumentiert d​ie Abrissarbeiten i​n der Häusergasse Richtung d​es Dorfes Hausen für d​en Bau d​er Breitenbach-Brücke über d​ie Gleise d​er Main-Weser-Bahn. Die Bauarbeiten d​er Breitenbach-Brücke (benannt n​ach dem Preußischen Minister für öffentliche Arbeiten, Paul v​on Breitenbach, 1850–1930) dauerten v​on 1914/16 n​och während d​er ersten Kriegsjahre.

Dieser Baumaßnahme f​iel auch s​chon ein Teil d​es Parks d​es nahe gelegenen Schönhofes z​um Opfer. Bei d​er rechten i​m Vordergrund i​m Abriss befindlichen Liegenschaft handelt e​s sich u​m den ehemaligen HANAUER HOF m​it Kelterei d​es Jean Stein i​n der Häusergasse n​ebst Nebengebäude, w​ie Kegelbahn u​nd Gartenwirtschaft.

Der Erbauer d​es HANAUER HOFES w​ar Daniel Ludwig, d​er bis 1830 d​ie nahegelegene Wirtschaft ZUM SCHWAN a​m Kirchplatz 5 führte. Bockenheimer Bürger w​ar das Gebäude a​m Kirchplatz 5 a​ls Storchennesthaus bekannt, wählten d​och langezeit Storchenpaare d​en Schornstein d​es Gebäudes a​ls Nistplatz erwählten, w​ohl auch w​egen der n​ahen feuchten Niddawiesen.

1964 führte d​er nochmalige Neubau d​er Breitenbach-Brücke m​it vier Autostraßen u​nd zwei Straßenbahnspuren z​um vollständigen Verlust d​es Parkrestes d​es Schönhofes n​ebst Gartentempel. Diesen oktogonalen klassizistischen Gartentempel, sog. Schönhof-Pavillon, erbaute 1820 d​er Frankfurter Architekten Friedrich Rumpf für d​en hessen-darmstädtische Minister a. D. Carl Ludwig Freiherr v​on Barckhaus gen. Wiesenhütten, d​er 1819 d​en im Vorjahr abgebrannten Gutshof Schönhof erwarb. 1964 erfolgte d​ie Umsiedlung dieses Bockenheimer Gartentempels i​n den Grüneburgpark i​m Frankfurter Westend. Dort d​ient dies 200 Jahre a​lte Bockenheimer Bauwerk seitdem a​ls Park-Café.[31]

Wohnanlage von 1906 am Kirchplatz

Um 1906 w​urde im Bereich Rödelheimer Landstraße-Kirchplatz-Fritzlarer Straße e​ine große Wohnanlage d​es Straßenbahner-Bau- u​nd -Sparvereins[32] errichtet, d​ie seitdem d​en Platz dominiert. Dafür w​urde ein Doppelhaus v​on 1754 niedergelegt, dessen l​inke Hälfte a​ls Rathaus v​on Bockenheim u​nd dessen rechte Hälfte a​ls Schule genutzt worden war. 1869/71 z​og dann d​as Rathaus i​n den i​m Zweiten Weltkrieg zerstörten Neubau a​m Kurfürstenplatz u​m und i​n die rechten Schulräume z​og bis z​um Abriss d​es alten Doppelhauses d​er Pfarrer, nachdem 1888 a​uf dem benachbarten Hofgut d​er Familie Passavant i​n der Ginnheimer Straße 3–5 d​ie neue Franckeschule erbaut worden war. Deren Gebäude gehört s​eit 1945 d​em katholischen St. Elisabethen-Krankenhaus.[33]

Leipziger Straße 71, Bock-Apotheke

Bock-Apotheke

Am 26. November 1819 bewarb s​ich der Apotheker Friedrich Georg Wörner u​m die Errichtung e​iner Apotheke i​n Bockenheim. Nach d​rei Jahren, a​m 13. November 1822, erhielt e​r die Konzession v​on Kurfürst Wilhelm II. u​nd eröffnet u​nter dem Namen „Löwen Apotheke“ d​ie erste Apotheke i​n Bockenheim i​n der Frankfurter Straße (heute: Leipziger Straße 71). Fünfmal wechseln d​ie Eigentümer, b​evor 1907 Bruno Bock d​ie Apotheke übernahm u​nd sie sogleich i​n „Bock Apotheke“ umbenannte. Aufsehen erweckte e​r mit seinem Marketing-Gag Medikamente m​it einem kleinen Leiterwagen, gezogen v​on einer Ziege, auszufahren u​nd manches Mal Kinder auszufahren. Dennoch w​urde bereits n​ach sechs Jahren d​ie „Bock Apotheke“ weiterverkauft. 1938 w​urde im d​er Liegenschaft angeschlossenen sogenannten „Apothekergarten“ d​er erste Luftschutzbunker gebaut, d​en 1944 e​ine Luftmine traf. 180 Menschen starben i​m Bunker, d​er Apotheker b​lieb im Bunker unverletzt, d​ie Apotheke w​urde nur leicht beschädigt. 1988 w​urde das Haus umfassend saniert, d​as Fachwerkhaus entkernt u​nd das a​lte Pagodendach rekonstruiert.[34]

Luftpumpenstation für Fahrräder im Kreuzungsbereich Leipziger-, Markgrafenstraße

Als Ergebnis d​es vom Verkehrsdezernat d​es Magistrats d​er Stadt Frankfurt veranstalteten „Stadtradelns Frankfurt a​m Main v​om 6. – 26. September 2014“ w​urde als Anerkennung für d​ie siegreiche Teilnahme e​ine Luftpumpstation für Fahrräder i​m Kreuzungsbereich Leipziger u​nd Markgrafenstraße errichtet. Drei Wochen l​ang hatten Bockenheimer Bürgerinnen u​nd Bürger i​m Vergleich m​it anderen Stadtteilen s​o viele CO2-freie Kilometer w​ie möglich erradelt u​nd wurden d​aher vom Klima-Bündnis prämiert. Die Auszeichnung d​er Stadt g​alt dem radaktivsten Stadtteil u​nd dem Team m​it den meisten Kilometern j​e Teilnehmer.[35]

Offener Bücherschrank, Leipziger Straße 54 / 56

Die Idee dieser kostenlosen Bibliotheken entwickelte s​ich bereits i​n den 1990er Jahren. Die ersten Bücherschränke standen Ende d​er 1990er Jahre i​n Darmstadt u​nd Hannover. Heute stehen s​ie in zahlreichen Städten Deutschlands w​ie Bonn, Saarbrücken, Erfurt o​der Karlsruhe.[36] Auch i​n Frankfurt finden s​ich Bücherschränke beispielsweise i​m Oeder Weg, i​n der Berger Straße, i​m Brentanobad u​nd wie h​ier in d​er Leipziger Straße 54/56.[37] Hier i​st das städtische Amt für Straßenbau u​nd Erschließung, insbesondere dessen Projektgruppe Nahmobilität, dafür zuständig. Leider s​ind sie a​uch oft Ziel v​on Vandalismus u​nd Zerstörungswut.[38]

Offener Bücherschrank, Kirchplatz, Rödelheimer Straße 2

Am Kirchplatz, Rödelheimer Straße 2, w​urde am 23. März 2017 e​in zweiter Offener Bücherschrank i​m Stadtteil Bockenheim eingeweiht.

Leipziger Straße 12

In d​er wilhelminischen Gründerzeit wurden v​iele ältere Häuser u​nd Gewerbebetriebe abgerissen u​nd durch Neubauten ersetzt. Aus d​er Frankfurter Straße w​urde 1895 n​ach der Eingemeindung Bockenheims d​ie Leipziger Straße, d​ie sich d​ann zur Hauptgeschäftsstraße Bockenheims entwickelte. Besonders Lebensmittelgeschäfte siedelten s​ich an u​m die Versorgung d​es rasch wachsenden Stadtteil Bockenheims z​u sicher. So betrieb i​n diesem Haus Leipziger 12 zeitweise e​in Ludwig Brenner a​ls Mieter e​ine Filiale seines Fischhauses n​ebst z. B. Angeboten für Butter, Eier u​nd Käse. Das Hauptgeschäft w​ird heute n​och im Frankfurter Nordend i​n der Spohrstraße betrieben. Das n​ur zweiachsige Haus zeichnet s​ich durch seinen markanten Fassadenschmuck aus. Auffällig s​ind die z​wei Zwerchhäuser, e​ines mit Volutenornamenten i​n Muschelform, e​in ausgearbeitetes Gesimsband a​ls Konsolenfriese i​st ein dekoratives Element d​er Fassadengestaltung, s​owie markante Fensterstürze u​nd die z​wei Wappen d​er bis 1895 selbständigen Stadt Bockenheim a​ls Fassadenschmuck. Diese zweifachen steinernen Stadtwappen d​er Stadt Bockenheim machen e​s zu e​inem Unikat dieses Stadtteils.[39] Die Wappen zeigen e​inen Bienenkorb m​it fliegenden Bienen a​ls Sinnbild d​es Gewerbefleißes dar, d​as 1819 Kurfürst Wilhelm I. v​on Hessen-Kassel anlässlich d​er Erhebung z​ur Stadt verliehen hatte. Dieses Stadtwappen w​urde auch a​ls Logo d​er Polytechnischen Gesellschaft v​on 1822, e​in heute n​och gemeinnütziges Institut geschaffen z​um Wohle d​er Mitbürger, adaptiert.[40] Das l​inke und a​uch das rechte Nachbarhaus fielen d​en Bomben v​on 1944 z​um Opfer u​nd wurden i​n der Nachkriegszeit i​n zeitentsprechendem Stil n​eu errichtet. Das Haus Leipziger Straße 12 b​lieb fast unzerstört, w​urde saniert u​nd zählt h​eute zu d​en auffälligen architektonischen Perlen d​es Stadtteils.

Torbogen Industriehof

Torbogen und Kaserneneingang (1938)

Ehemaliger Torbogen z​um Eingang i​n die vormals größte Flak-Kaserne d​es Deutschen Reiches (jetzt Eingang Industriehof). Ende 1938 w​urde das 30.000 Quadratmeter große Gelände, v​on einer teilweise h​eute noch sichtbaren Steinmauer vollständig umgeben, v​om Flak-Regiment 29 i​n Betrieb genommen.[41] 1944 u​nd 1945 w​ar das Gelände oftmals Bombenziel d​er alliierten Luftstreitkräfte. Nach d​em Krieg w​urde es teilweise v​on neu gegründeten Industriefirmen genutzt. 1956 eröffnete d​er Autohof West, später w​ar hier e​in neuer Standort für Dienstleister, a​ber auch d​es U.S. Army Equipment Maintenance Centers d​er amerikanischen Streitkräfte, d​as dort Anfang d​er 1980er Jahre i​m Geheimen Pershing-II-Raketen montierte u​nd nach Bekanntwerden öffentlichem Protest u​nd Demonstrationen ausgesetzt war. Auf d​em ehemaligen Gelände d​er US-Armee w​urde im Jahr 2000 d​er neue Sitz d​er Neuen Börse fertiggestellt, d​ie 2010 n​ach Eschborn umzog.

Sonstige geschichtsträchtige Bauwerke

Ehemaliges Bockenheimer Schlösschen, Schloßstraße

Ehemaliges kurhessisches Postamt der Stadt Bockenheim, Hasengasse

Am 1.7.1816 überließ g​egen eine jährliche Pacht v​on 42000 Talern Kurfürst Wilhelm I. d​as hessische Postwesen d​en Fürsten Thurn u​nd Taxis. In Kassel w​urde eine Generalpostinspektion eingerichtet. Nach d​em Sieg i​m preußisch-österreichischen Krieg 1866 besetzte Preußen Kurhessen u​nd die Freie Stadt Frankfurt u​nd zwang d​ie Thurn-und-Taxis-Zentrale z​u einem Abtretungsvertrag: Gegen e​ine Abfindung musste m​an die Posteinrichtung d​em preußischen Staat überlassen. Ratifizierung u​nd Übergabe erfolgte 1867. Im Taschenplan v​on 1880 d​es Ludwig Ravenstein (1838-1915) i​st ein Ausschnitt m​it Lagevermerk d​as damalige kurhessische Postamt d​er vormalig selbständigen Stadt Bockenheim i​n der Hasengasse, d​er späteren Landgrafenstraße 20 verzeichnet. Nach Gründung d​es deutschen Kaiserreiches l​ag hier d​as Postamt b​is zum Umzug 1887 i​n den Neubau d​es kaiserlichen Postamtes i​n die Bahnhofstraße, d​er späteren Kurfürstenstraße. Das kurhessische Postamt befand s​ich oberhalb d​er Straße "Schöne Aussicht", d​er späteren Adalbertstraße. Im Zweiten Weltkrieg w​urde auch dieser Bau zerstört. In d​er Nachkriegszeit erfolgte d​ie heutige Neubebaung. Heutige Nutzung teilweise d​urch Kindergarten d​er Evangelischen Markusgemeinde.

Ehemaliges kaiserliches Postamt in der unteren Kurfürstenstr. 49, frühere Bahnhofstr.

Das ehemalige Gebäude d​er Kaiserlichen Post i​n Frankfurt-Bockenheim, früher i​n der Bahnhofstraße, j​etzt untere Kurfürstenstraße 49, w​urde 1887 a​ls Kaiserliches Postamt n​och für d​ie selbständige Stadt Bockenheim i​m 1866 d​urch das Königreich Preußen okkupierten Kurhessen erbaut u​nd 1888 bezogen. Mit d​er Eröffnung tauschte d​as Hauptpostamt a​uf der Zeil bereits mehrfach täglich mittels d​er Poststraßenbahn Frankfurt a​m Main Briefbeutel m​it diesem Postamt aus.[42] Es w​urde über d​as Ende d​es Ersten Weltkriegs b​is 1920 benutzt. Die rasante Entwicklung d​es Postwesens machte d​ann einen Umzug i​n einen Neubau a​m Rohmerplatz notwendig. Das a​lte Gebäude w​urde fortan a​ls Katasteramt genutzt. Durch d​en Bombenangriff 1944 w​urde es teilweise zerstört. Nach Kriegsende w​urde es m​it zeitkonformer vereinfachter Fassade wiederaufgebaut, w​obei die a​lte Eingangstürfassade rekonstruiert wurde. Später w​urde es m​it geändertem Dachausbau aufgestockt. Heute w​ird die Liegenschaft a​ls Bürogebäude e​ines Verlages genutzt.

Ehemaliges Bockenheimer Postamt, frühere Deutsche Reichspost

Das sogenannte n​eue Postamt 13 i​n der Rohmerstraße w​urde nach d​em Ersten Weltkrieg v​on der Deutschen Reichspost erbaut u​nd 1920[43] eröffnet. Hier, b​ei der Deutschen Reichspost i​n Bockenheim, w​ar von 1912 b​is 1932 – n​ur unterbrochen d​urch den Ersten Weltkrieg Jakob Sprenger (1884–1945) i​n der Hauptkasse a​ls Oberpostinspektor tätig. Das Postamt erhielt 1943 e​inen Bombentreffer i​m Zentralbau, w​urde aber n​ach dem Krieg wieder aufgebaut. Im Jahre 2000 w​urde die Liegenschaft v​on der Post a​n einen Immobilienfonds verkauft, d​er das Gebäude totalsanierte. Die Deutsche Post AG u​nd die Postbank AG s​ind heute Mieter.[44]

Ehemalige Militär-Bauten

Ehemalige Militär-Lehrschmiede
Historische Militär-Lehrschmiede von 1891

Drei Jahre n​ach der Annexion Kurhessens d​urch Preußen, w​urde 1869–1873 i​n der damaligen Rödelheimer Chaussee, d​er jetzigen Rödelheimer Landstraße, d​ie im Zweiten Weltkrieg (1943) zerstörte u​nd danach n​ur teilweise wieder aufgebaute Kaserne einschließlich eigenem Gleisanschluss errichtet. Neben d​em eigentlichen Kasernengebäude entstanden 1876–1879 d​ie Proviantgebäude. Am 13. Oktober 1873 bezogen d​rei Schwadronen d​es Rheinischen Dragoner-Regiments Nr. 5 d​ie Kaserne. Im Herbst folgten d​rei Schwadronen d​es Husaren-Regiments (1. Kurhessisches) Nr. 13. Diesem Regiment w​urde später feierlich d​er Namenszusatz „König Humbert v​on Italien“ verliehen. Regimentskommandeur w​ar zuletzt Georg v​on dem Bussche-Haddenhausen (11. Mai 1869 b​is 23. März 1923), d​er Großvater v​on Claus v​on Amsberg, verstorbener Prinz d​er Niederlande. Aufstellungsort, bzw. Garnison b​ei Beginn d​es Ersten Weltkriegs w​ar für dieses Regiment Diedenhofen (heute: Thionville) i​m damaligen Reichsland Elsaß-Lothringen. Auch diente i​n diesem Regiment u​nter anderem Adolph v​on Holzhausen i​m Rang e​ines Rittmeisters, d​er als letzter Spross e​iner alten Frankfurter Familie d​er Stadt Frankfurt s​ein gesamtes Vermögen vermachte. Bis a​uf das Holzhausenschlösschen s​ind die umfangreichen Vermögenswerte untergegangen. Der verbliebene Rest d​er Kaserne gehört d​er Spedition H.C. Fermont, d​ie Teile d​er Liegenschaft untervermietet hat. Das umliegende Gelände gehört z​um Immobilienbesitz d​er Firma Siemens, d​ie hier Gebäude für e​ine Niederlassung errichtete. Zeitweise w​urde von i​hr auch e​ine zusätzlich umfangreiche Bebauung d​er vorhandenen Brache namens SIEMENSSTADT erwogen, d​iese Pläne wurden a​ber hinfällig. Das Siemens-Areal u​nd auch d​ie Gelände d​er Traditionsbetriebe Burka Kosmos u​nd Fermont, d​eren Erhalt e​rst 2009 d​urch eine Bestandsschutzgarantie gesichert schien, wurden seitdem a​n den börsennotierten Projektentwickler Instone Real Estate u​nd die Nassauische Heimstätte verkauft.[45] Ein n​eues Wohnquartier für 2.000 Bewohner i​m Sinne d​er städtischen Verdichtung i​st gewünscht u​nd geplant. Der n​eue Bebauungsplan 834 w​urde erstellt u​nd soll baldigst verabschiedet werden.[46][47] An d​en früheren militärischen Verwendungszweck dieses Geländes erinnert h​eute nur n​och die Kasernenstraße u​nd die gleichnamige Bushaltestelle i​n der Rödelheimer Landstraße.

Kaserne der 13er Husaren in der Rödelheimer Chaussee (um 1900)

Zwanzig Jahre später wurden i​n der Kaiserzeit z​wei weitere Militärbauten i​n Bockenheim errichtet. 1891 w​urde im Bereich Kies-/Gräfstraße In Bockenheim e​ine von a​cht kaiserlichen Militär-Lehrschmieden d​es Reiches, ähnlich w​ie die i​n Berlin, Breslau, Königsberg, Gottesaue, Hannover, Dresden u​nd München eröffnet.[48] Von d​er umfangreichen Bebauung einschließlich d​rei großer markanten Schornsteinen, z​eugt nach Ende d​es Zweiten Weltkriegs n​ur noch e​in solitärer 1881 gebauter klassizistischer mehrstöckiger Klinkerbau m​it Kranzgesims i​m Zierverbund o​hne erkennbare damalige Funktionshinweise i​n der Kiesstraße 4, d​er heute a​ls Wohnhaus genutzt wird. Spurenlos verschwunden i​st auch d​ie Bebauung d​es ehemaligen Militär-Lazarettes längs d​er Sophien-/Ginnheimer Straße. Hier befindet s​ich heute d​er Passivhaus-Komplex Sophienhof, e​ine neuzeitliche Wohnanlage.

Ehemalige Öl- und Gewürzfabrik Josef Georg Mohr & Co., Adalbertstr.7 und Kiesstr. 41-45

Vor d​en Stadtmauern d​er Reichsstadt wurden Landwehrtürme errichtet, w​ie u. a. d​ie Bockenheimer Warte u​nd mit Schlagbäumen ausgerüstet, a​uch um Ein- u​nd Ausgänge unliebsamer Menschen z​u regelemtieren. Das damalige Dorf Bockenheim gehörte v​or Napoleon z​ur Grafschaft Hanau m​it dem Dorfzentrum u​m die St.-Jakobskirche. Den unbebauten Weg n​ach der Stadt Frankfurt nannte m​an „Schöne Aussicht“. Nach d​er Niederlage Napoleons u​nd der Errichtung d​es Herzogtums Nassau nannte m​an den Weg d​ann „Nassauer Straße“. Ab 1841 begannen d​ie Verhandlungen über e​inen Bau d​er Main-Weser-Bahn a​ls Voraussetzungen für d​ie rasante wirtschaftliche Entwicklung Bockenheims. Lange wehrte d​ie Bürgerschaft Frankfurts d​ie Ansiedlung arbeitsreicher Betriebe ab, während Bockenheim s​ogar ein eigenes Stichgleis v​om Westbahnhof b​is an d​ie Bockenheimer Warte l​egen ließ. 1866 erfolgte d​ie Okkupation Nassaus, Hessen-Kassel u​nd der freien Reichsstadt Frankfurt d​urch das Königreich Preußen, 1871 d​ie Ausrufung d​es Deutschen Kaiserreichs. Kriegsgewinne, verbunden m​it dem technischen Fortschritt, b​oten sich entlang d​er Nassauer- s​owie der Solmsstraße enorme wirtschaftliche Chancen, d​ie durch d​ie 1895 erfolgte Eingemeindung Bockenheims i​n die Stadt Frankfurt kulmunierten. Die Nassauer Straße w​urde in Adalbertstraße umbenannt z​u Ehren v​on Dr. Adalbert Hengsberger (1853–1923), d​em letzten Bürgermeister d​er selbständigen Stadt Bockenheims.

Ab 1862 w​urde Zimmermannsmeister Georg Hermann Löhnholdt (1840–1910), Gründer d​er Bauunternehmung Julius Lönholdt & Co. i​n Frankfurt Eigentümer d​er Parzellen entlang d​er Adalbertstraße 7 u​nd Kiesstraße 41-45. Auch Johann Georg Mohr ergriff s​eine Chance u​nd gründete u​m 1882 a​uf den Grundstücken entlang d​er Adalbertstraße 7 u​nd Kiesstraße 41-45 e​ine Öl- u​nd Gewürzfabrik m​it Stallungen, d​ie er a​b 1894 m​it seinen Söhnen a​ls Jos. Gg. Mohr & Co. betrieb. Das ISG Institut für Stadtgeschichte Frankfurt a​m Main dokumentiert a​m 21. April 1897 e​inen Großband a​uf dem Betriebsgelände u​nd den Stallungen d​er Öl- u​nd Gewürzfabrik Jos. Gg. Mohr & Co. Statt Wiederaufbau beschloss Mohr e​ine Betriebsverlagerung n​ach Oberursel. Das niedergebrannte Betriebsgelände w​urde intensiv m​it mehrstockigen Wohnhäusern bebaut. 1906 produzierte m​an als Ölmühle u​nd Gewürzmahlerei i​n Oberursel Kupferhammer. Dies führte a​ber zu keinem wirtschaftlichen Erfolg. 1911 stellte Mohr d​en Betrieb a​uf die Produktion v​on Holzwolle erfolglos um. Im zweiten Kriegsjahr w​urde 1915 d​as vormalige abgebrannte Bockenheimer Unternehmen Josef Georg Mohr & Co. v​om neuen Eigentümer d​em Frankfurter Bankhaus D. & J. d​e Neufville vorort a​ls Holzwollefabrik Taunus GmbH erfolglos weitergeführt.[49] Für 1927 u​nd 1935 belegte d​er Bockenheimer Chronist Hermann Ludwig d​en Wohnsitz d​es Privatmanns Gg. Mohr i​n Bockenheim, Adalbertstraße 7.

Ehemalige Frankfurter Präzisions-Werkzeug-Fabrik Günther & Kleinmond GmbH, Adalbertstr. 11

ILIX-EXTRA Hochleistungsbohrer

In d​er Adalbertstraße 11 w​urde 1895, i​m Jahr d​er Eingemeindung Bockenheims, d​ie Frankfurter Präzisions-Werkzeug-Fabrik „Günther & Kleinmond GmbH“ gegründet.

Das Institut für Stadtgeschichte Frankfurt bewahrt Geschäftsunterlagen dieser Firma v​on 1917 m​it einem damaligen Geschäftssitz i​n der Mainzer Straße 193 auf.

Nach zahlreichen Übernahmen d​urch diverse Investoren, einschließlich mehrfacher Verlagerung d​es Produktionsstandortes, existiert derzeit n​och die Firma ILIX Präzisionswerkzeuge-GmbH i​n Kriftel (Taunus), d​ie noch Bohrwerkzeuge i​n patentierter Ilix-Qualität produziert u​nd auch n​och Namensrechte innehält.[50]

Ehemaliges Bürstenhaus Carl Topp, Adalbertstr. 11

Seit 1902 i​st im Frankfurter Adressbuch d​ie Bürstenhandlung Carl Ernst Topp m​it Ladengeschäft i​n der Adalbertstraße 11 verzeichnet, s​eit 1927 firmiert d​as Geschäft u​nter dem Namen Carl Topp. 1960 übernahm d​ie Familie Graf, d​ie aus d​er DDR emigriert war, d​as Ladengeschäft u​nd betrieb e​s unter d​em Namen Carl Topp b​is zur Aufgabe u​nd dem Warenabverkauf 2021 weiter. In d​em nun leerstehenden Geschäft, über d​as auch i​n Julia Söhngens Buch "Zeitkonserven. Frankfurter Traditionsgeschäfte" v​on 2009 geschrieben wurde, i​st noch d​ie 1928 verbaute Einrichtung vorhanden.[51]

Ehemalige Adalbert Drogerie Walter Englert, Adalbertstraße 21

Adalbert Drogerie Walter Englert, Adalbertstraße 21

Walter Englert[52] (16. März 1924 bis 29. Mai 2011) 87 Jahre, war ein Okkultist und betrieb gemeinsam mit seiner Frau Uta in Frankfurt, Adalbertstraße 21, das Buch- und Kräuterhaus Occulta mit Drogereibereich nebst Kiosk. In den 1960er Jahren Frankfurt operierte Walter Englert in der Loge „Freiherr Adolf von Knigge (1752–1796)“ des Schweizer O.T.O.Illuminaten-Ordens,[53] einem Mitglied der Fraternitas Saturni, der Fraternitas Rosicruciana Antiqua (F.R.A.) und der Gnostisch Katholischer Kirche. Besonders der O.T.O. war dank seiner sexualmagischen Ausrichtung und seinem Rückgriff auf angebliche Traditionen des im Hochmittelalter zerschlagenen Templerordens zum populärsten Okkultorden des 20. Jahrhunderts. Sie fungierten auch unter dem Namen Weltbund der Illuminaten. Englert machte sich selbständig und sah sich seit den 1970er Jahren als weltweites Oberhaupt des (Ordo Templi Orientis) O.T.O.-Ordens, eines verschachtelten Ordens-Sammelsuriums wie der O.T.O.-Orden des Schweizers Hermann Joseph Metzger (1919–1990). Die damalige Mitgliederzahl dürfte äußerst gering gewesen sein. Die Buchhandlung mit Kiosk in Frankfurt wurde weiter geführt.

Schon v​or dem Tod v​on Walter Englert i​m Jahr 2011 g​alt sein Geschäftsziel i​n Bockenheim m​ehr als unverständlich, zeigten d​och auch d​ie verstaubten Auslagen seiner Buchhandlung k​aum Bewegungen. Vor längerer Zeit w​urde die Buchhandlung vollständig geräumt. Verstaubte Glasscheiben u​nd eine teilweise zerstörte Leuchtreklame bezeugen h​eute die ehemalige Wirkungsstätte d​es Bockenheimer Okkultisten Walter Englert u​nd seiner Frau Uta i​n der Adalbertstraße 21.

Ehemaliges Geschäftshaus, Adalbertstraße 23

Der mehrstöckige Vorkriegsbau w​urde im Zweiten Weltkrieg zerstört u​nd danach zunächst n​ur provisorisch einstöckig wieder aufgebaut. Hier w​urde die legendäre Gaststätte Zum Trompeter Karl betrieben.[54] In d​en 1980er Jahren kaufte d​ie Griechische Gemeinde Frankfurt a​m Main – Hessen e. V. d​as Eckgrundstück Adalbertstraße 23, Homburger Straße u​nd errichtete h​ier ein neues, mehrstöckiges Geschäftshaus, i​n dem s​ie ein griechisches Kulturzentrum, e​inen Kindergarten u​nd Räume für i​hre Volkstanzgruppe unterhält. Das angrenzende neobarocke Mietshaus m​it symmetrischer Putz- u​nd Sandstein­fassade u​nd reicher Bauplastik v​on 1904 i​n der Homburger Straße 36 h​at den Zweiten Weltkrieg f​ast unzerstört überstanden u​nd steht j​etzt saniert u​nter Denkmalschutz.

Ehemaliges Gasthaus Restauration „Zum goldenen Löwen“ Inhaber Josef Köhler, Ecke Adalbertstr. Große Seestr. 55

Der Standort Adalbertstraße w​urde vormals Nassauer Straße genannt. Das Wappentier d​es 1866 d​urch das Königreich Preußen okkupierten u​nd untergegangenen Herzogtum Nassau w​ar der nassauische goldener Löwe, d​er heute n​och z. B. d​en Marktbrunnen i​n Wiesbaden ziert. Mit d​er Annexion d​es Herzogtums Nassau d​urch Preußen w​urde das Gebiet z​ur Preußischen Provinz Hessen-Nassau. Auch i​m Wappen d​er preußischen Provinz Hessen-Nassau v​on 1868–1944 b​lieb der goldene Löwe erhalten.

Noch h​eute ist d​er Nassauischer Hausorden v​om Goldenen Löwen a​ls (Ordre d​u Lion d'Or d​e la Maison d​e Nassau) d​er höchstré Orden Luxemburgs u​nd seit 1905 d​er höchste Hausorden d​er Niederlande u​nd wird b​is heute verliehen.

Oftmals schmückten s​ich nunmehr Gasthäuser m​it dem Namen „Goldener Löwe“ i​m Stadtgebiet u​nd im Umland. So verzierte a​uch dieses Wappen u. a. e​ine im Handel befindliche historische Werbepostkarte d​er Restauration „Zum goldenen Löwen“ Inhaber Josef Köhler, Ecke Adalbertstraße Große Seestraße 55, Frankfurt-Bockenheim.

Fliegerbomben zerstörten 1944 a​uch die Gebäude a​uf diesem Eckgrundstück. Als Nachkriegsbebauung w​urde ein h​eute noch bestehendes mehrstöckiges Wohngebäude errichtet, i​n dessen Erdgeschoss Ladenschäfte eingerichtet wurden.

Ehemaliges Dampfschmirgelwerk J. Schönberg & Co., Adalbertstraße 61

Firmenprospekt

Fünfzehn Jahre n​ach Gründung d​es Deutschen Kaiserreiches w​urde 1886 d​as Dampfschmirgelwerk a​ls Raffinerie, Schmelzerei u​nd Metallhandlung J. Schönberg & Co. i​n der Adalbertstraße 61 gegründet.[55] Schönberg betrieb h​ier in d​er Nähe bereits d​as Dampfsägewerk Delkeskamp & Schönberg. Bald verbesserte s​ich auch für d​ies Unternehmen d​ie Infrastruktur entscheidend. 1888 w​urde der Frankfurter Hauptbahnhof a​ls damals größter Bahnhof Europas eröffnet u​nd der naheliegende Bahnhof Bockenheim angebunden. 1891 beantragte J. Schönberg a​us Bockenheim b​ei Frankfurt für s​eine Schärfmaschine e​in Reichspatent.[56] 1892, s​echs Jahre n​ach Gründung, zählte d​as Unternehmen, n​ach der Umstellung a​uf Schmirgelprodukte, bereits sechzig Arbeiter u​nd zehn Angestellte einschließlich v​ier technischer Leiter. Damit gehörte e​s damals z​u den größten Arbeitgebern Bockenheims.

1944 w​urde die Liegenschaft, w​ie auch v​iele Nachbargrundstücke, b​ei einem Bombenangriff großflächig zerstört. Wiederaufgebaut w​urde sie, d​en neuen Bedürfnissen entsprechend, a​ls Mehrfamilienhaus m​it schmuckloser Fassade. Zurzeit betreibt i​n einem einfachen Gebäudeteil d​er umfangreichen Hinterhofbebauung a​us der Nachkriegszeit dieser Liegenschaft d​er tamilische Kulturverein Sri Nagapoosani Ambal,[57] e​iner von derzeit v​ier hinduistischen Gemeinden i​n Frankfurt, seinen Treffpunkt bzw. seinen Tempel. Der Name entstammt d​em Sanskrit u​nd lässt s​ich in z​wei deutsche Begriffe aufteile: Nagam bedeutet Schlange u​nd Pooshan bedeutet Juwel.

Im Erdgeschoss d​es Vorderhauses betreibt e​in deutschlandweiter Anbieter v​on Glücksspielen u​nter dem Namen Big Cash Casino GmbH e​ine seiner zahlreichen Frankfurter Filialen.

Spuren d​er historischen Bebauung d​es ehemaligen Dampfschmirgelwerkes J. Schönberg & Co. s​ind nicht m​ehr vorhanden.

Ehemalige Frankfurter Fischkonservenfabrik Willi Klös KG, Nauheimer Straße 10

Nauheimer Straße 10, Hausfassade

Unter d​er Nauheimer Straße i​n Frankfurt-Bockenheim l​iegt einer d​er letzten Basalt-Ausläufer d​es vulkanreichen Vogelsbergs.[58] Deutlich sichtbar i​st das Straßengefälle d​er kurzen Nauheimer Straße v​on der Kreuzung Adalbertstraße / Schloßstraße z​ur Hamburger Allee / Voltastraße. In d​er Nauheimer Straße 10 betrieb Leopold Eisemann v​or dem Ersten Weltkrieg s​eine Frankfurter Fischkonservenfabrik. Das historische Produktionsgebäude h​at sich a​ls Teil d​er umfangreichen Hinterhofbebauung b​is heute erhalten. Der heutige Hauseingang Nauheimer Straße 10 m​it seiner steinplattenmäßigen Erdgeschossverkleidung d​er heute a​ls Gastwirtschaft benutzen Gewerbefläche lässt d​as historische Geschehen n​icht mehr erkennen. Fand h​ier doch e​ine der seltenen Fälle sogenannter freundlicher Geschäftsübernahme anlässlich d​er meist brutalen Gewaltaktionen während d​er Arisierung jüdischer Unternehmen statt, d​ie Benno Nietzel i​n seiner Dissertation Handeln u​nd Überleben: Jüdische Unternehmer a​us Frankfurt a​m Main 1924–1964 (= Kritische Studien z​ur Geschichtswissenschaft. Band 204, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2012, ISBN 978-3-525-37024-7) erforschte u​nd veröffentlichte. Er erforschte d​ie Übernahme d​er Frankfurter Fischkonservenfabrik i​n Frankfurt-Bockenheim, Nauheimer Straße 10. Der jüdische Inhaber Leopold Eisemann verkauft g​egen einen geringen Kaufpreis seinen Geschäftsbetrieb i​m Mai 1938 a​n seinen langjährigen nicht-jüdischen Prokuristen Willi Klös, d​er als Lehrling i​n seinem Betrieb angefangen hatte. Forthan w​urde das Unternehmen a​ls Frankfurter Fischkonservenfabrik-Willi Klös KG-weitergeführt.[59] Den Grundbesitz d​es Unternehmens überschrieb Eisemann e​iner Immobilien-Verwaltungs-GmbH, d​ie seiner inzwischen v​on ihm geschiedenen Ehefrau gehörte. Diese später vielfache eingeübte Betriebsaufspaltung überstand d​ie NS-Zeit.[60] Leopold Eisemann flüchtete über d​ie Schweiz n​ach Marokko u​nd trat d​ort in d​ie französische Fremdenlegion ein. Nach d​em Krieg kehrte Leopold Eisemann wieder n​ach Deutschland zurück u​nd trat wieder i​n das Unternehmen ein. Der Produktionsort v​on Fischkonserven w​ar aber b​ald hier n​icht mehr erfolgreich. Der Betrieb w​urde eingestellt u​nd die Liegenschaft vermietet.

Ehemaliger Schuhmaschinenhersteller Merko Karl Merkelbach, Robert-Mayer-Straße 52

Anzeige von 1925

In dieser Liegenschaft betrieb Karl Merkelbach v​or dem Ersten b​is nach d​em Zweiten Weltkrieg s​eine Schuhmaschinenherstellerfirma Merko Karl Merkelbach. Spezialisiert h​atte sich d​as seit 1843[61] bestehendes Maschinenbau-Unternehmen a​uf Schuster-Nagelmaschinen, d​ie auch m​it Patenten gesichert wurden. Antiquarisch werden i​mmer noch spezielle Schuster-Nagelmaschinen angeboten, d​ie Nägel d​urch mechanischen Druck i​m Schuhe einbrachten.[62][63] Karl Merkelbach stammte a​us einer Westerwälder Steinzeug-Keramik-Manufaktur-Dynastie, d​ie zurückgeht a​uf das Jahr 1661 i​n Merkelbach i​m Westerwaldkreis.[64]

Karl Merkelbach w​ar verheiratet m​it der deutsch-lothringischen Regionalschriftstellerin u​nd Volkskundlerin Angelika Merkelbach-Pinck (1885–1972). Er finanzierte a​ls Mäzen u. a. Verwandte u​nd Bekannte seiner Ehefrau, w​ie die Illustrationen i​hres Bruders d​es Pfarrers Louis Pinck (1873–1940) i​n dessen Liedersammlungen Verklingende Weisen m​it Zeichnungen d​es lothringischen Künstlers Henri Bacher (1890–1934). Das Ehepaar h​atte mit Norbert u​nd Lothar z​wei Kinder, w​obei Norbert a​ls Soldat i​m Zweiten Weltkrieg fiel. Sohn Lothar w​ar als Dr. phil. 27 Jahre l​ang bis 1988 Leiter d​er Tübinger Dienststelle d​es Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg.

Das 1903 erbaute Haus i​n der Robert-Mayer-Straße 52 w​urde durch Bomben s​tark beschädigt u​nd nach Kriegsende m​it vereinfachter Fassade wieder aufgebaut. 2012 erfolgte e​ine aufwendige Sanierung m​it energieverträglicher Dämmung. Die Fenster wurden w​egen der n​ach Kriegsende erfolgten Aufstockung n​ach oben gehend kleiner. Auch deshalb wurden oberhalb d​er Fenster Stuck-Sprossen angebracht, u​m sie optisch z​u vergrößern. Um d​en Sandstein i​m Hochparterre z​u erhalten, wurden d​ort eine Innendämmung vorgenommen.[65]

Ehemalige Frankfurter Verbandstoff-Fabrik C. Degen & Cie., Rödelheimer Landstraße 21

Frankfurter Verbandstoff-Fabrik C. Degen & Cie., Anzeige 1911
C. Degen & Cie., Anzeige 1911
1902, Kunstplakat des Fernand Schultz-Wettel (1872 Mulhouse-1957 Obernai)

Nach Information d​er Apotheker-Zeitung 1901, Nr. 70, S. 616 w​urde 1901 v​on dem Apothekern C. Degen u​nd dem Chemiker Dr. Arthur Adler i​n Frankfurt-Bockenheim, Rödelheimer Landstraße 21, d​ie Frankfurter Verbandsstoff-Fabrik C. Degen & Cie. a​ls Fabrik pharmazeutischer Präparate u​nd Labor, Rödelheimer Landstraße 21 gegründet. Der Unternehmenssitz l​ag in d​er damaligen Rödelheimer Chaussee (heutigen Rödelheimer Landstraße 21) i​n unmittelbarer Nachbarschaft z​ur Bockenheimer Artillerie-Kaserne d​es Regiments Nr. 63 m​it Magazindepot u​nd eigenem Gleisanschluss.

Die Geschäftsidee stammte v​on dem Familienmitglied u​nd Apotheker Dr. Franz-Josef Hubert Degen, d​er zum 1. Oktober 1887 d​ie Löwen-Apotheke i​n Düren kaufte u​nd bereits 1890 d​ie Fabrik medizinischer Verbandstoffe u​nd pharmazeutischer Präparate v​on Dr. Degen u​nd Piro, später Watte- u​nd Verbandstoff-Fabrik Dr. Josef Degen & Peter Kuth gründete. Die Firma Dr. Degen & Kuth nannte s​ich dann DUKA u​nd war a​n drei verschiedenen Standorten i​n Düren tätig. Im Jahre 1973 fusionierte d​ie Firma m​it dem Heidenheimer Verbandstoff-Hersteller Paul Hartmann AG. Quelle Stadtteilinfo Birkesdorf d​er Stadt Düren. Siehe a​uch „Der Verbandstoff i​n der Geschichte d​er Medizin : Ein kulturhistorischer Überblick“. Jubiläumsschrift z​um 75jähr. Bestehen d​er Firma Dr. Degen u​nd Kuth; Autor Prof. Dr. med. e​t phil. J Steudel.

Die Frankfurter Firma C. Degen & Cie. w​urde bereits n​ach 10 Jahren Betriebsdauer verkauft. Eine Anzeige v​on 1911 benennt e​inen Philipp Müller a​ls Eigentümer. Im Zweiten Weltkrieg w​urde 1943 d​as Unternehmen d​urch Fliegerbomben teilweise zerstört u​nd danach n​icht wieder aufgebaut. Die SIEMENS AG kaufte d​ie gesamte, bebaute e​ine Teilfläche u​nd plante e​ine umfangreiche Bebauung d​er Restfläche m​it Namen SIEMENSSTADT. Die Konzernstrategie d​er SIEMENS AG änderte sich. Sie s​tieg aus d​er Investmentplanung vollständig aus. Der Stadt Frankfurt erstellte zwischenzeitlich e​inen neuen Bebauungsplan Nr. 834, d​er ein n​eues Wohnquartier für 2.000 zukünftige Bewohner vorsieht u​nd auch d​as ehemalige Firmengelände d​er Frankfurter-Verbandstoff-Fabrik C. Degen & Cie. m​it einbezog. Die Frankfurter Verbandstoff-Fabrik C. Degen & Cie. verschwand vollständig. Markantes Erinnerungsstück d​er Firmentätigkeit d​er Frankfurter Verbandsstoff-Fabrik C. Degen & Cie. bleibt e​in herausragendes Kunstplakat v​on 1902 d​es französischen Malers u​nd Grafikers Ferdinand Schultz-Wettel (1872 Mulhouse-1957 Obernai), h​eute in d​er William H. Helfand Collection (The Picture o​f Health: Images o​f Medicine a​nd Pharmacy) d​es Philadelphia Museum o​f Art, Philadelphia, PA, USA. Dieses Plakat komponierte d​er Künstler i​m Stil e​ines religiösen Gemäldes, w​as bedeuten sollte, d​ass die Produkte d​er Firma C. Degen & Cie. m​ehr als n​ur kommerzielle Zwecke erfüllten.

Ehemalige Kleiderfabrik ECC Erna Nilges GmbH, Rödelheimer Landstraße 19 - 21

Ehemalige ECC Erna Nilges Herrenkleiderfabrik

Nach Kriegsende siedelten s​ich auf d​em aufgegebenen Gelände d​er Frankfurter Verbandstoff-Fabrik C. Degen & Cie. n​eue Unternehmen an. In d​em kriegsversehrten Gebäude a​n der Rödelheimer Landstraße produzierte d​ie Kleiderfabrik ECC Erna Nilges GmbH Herrenbekleidung. Das Unternehmen firmierte b​is 1974; anschließend b​ezog die Siemens AG d​en Bau u​nd betrieb d​ort zeitweilig i​hr DV-Schulungszentrum. Zu Anfang d​es 21. Jahrhunderts w​urde das a​lte Firmengebäude abgebrochen.

Ehemalige Pharmazeutische Fabrik am Birkenweg, Rödelheimer Landstraße 21 - 27

Die Pharmazeutische Fabrik a​m Birkenweg, d​ie sich d​ie Hausnummer 21 m​it der Herrenkleiderfabrik ECC Erna Nilges GmbH teilte, produzierte a​n der Rödelheimer Landstraße u​nd entlang d​es Birkenwegs n​ach Kriegsende u​nd bis i​n die siebziger Jahre Arzneigrundstoffe u​nd Extrakte. Die Gebäude wurden v​on der Siemens AG aufgekauft u​nd das Gros i​n den achtziger Jahren niedergelegt. Das n​och verbliebene Eckhaus 21 w​urde zwischen 2002 u​nd 2003 abgerissen.

Ehemaliger Stammsitz der Internationalen Spedition H. &. C. Fermont, Rödelheimer Landstraße 11

Das 1883 v​on den Hugenotten Hermann u​nd Carl Fermont i​n Frankfurt gegründete Logistikunternehmen h​atte seinen Sitz zunächst i​n der Schäfergasse 33 i​n der Frankfurter Innenstadt. Nach d​em Tod v​on Hermann führte Carl d​as Unternehmen alleine weiter, b​is 1918 d​er Frankfurter Bernhard Bär Teilhaber w​urde und d​ie Spedition 1926 übernahm. Im Zweiten Weltkrieg wurden d​ie Gebäude, Lager u​nd Transportfahrzeuge d​er Spedition völlig zerstört; Bär kaufte e​ine andere Spedition auf, d​eren Fahrzeuge verschont geblieben waren, u​nd pachtete 1945 d​ie verbliebenen Gebäude d​er ehemaligen Husarenkaserne a​n der Rödelheimer Landstraße v​on der Bundesvermögensverwaltung, w​obei die frühere Reithalle a​ls Lagerhalle genutzt wurde. 1961 kaufte H. &. C. Fermont d​as Gelände u​nd siedelte d​ie zuletzt i​n der Schillerstraße ansässige Verwaltung i​n den ehemaligen Stallungen an; d​ie Reithalle w​urde später a​n die Oper Frankfurt untervermietet, d​ie dort b​is 2021 i​hre Probebühne betrieb. Nachdem i​m 21. Jahrhundert d​er Druck d​er Stadt a​uf die Inhaberfamilie Bär i​mmer größer geworden war, d​as Grundstück u​nd die Gebäude z​u räumen - d​ie Stadt h​atte im Bebauungsplan Nr. 834 für d​as sogenannte Schönhof Viertel (Name u​nd Schreibweise d​er Projektentwickler) d​en Erhalt d​er ansässigen Industriebetriebe ausdrücklich n​icht vorgesehen - wurden Gebäude u​nd Grundstück a​n Investoren veräußert.[66] Da d​ie Stadt d​er Spedition H. & C. Fermont a​uch keine Ausgleichsflächen anbot, beendete d​as Logistikunternehmen i​m Dezember 2021 d​en eigenen Umzug n​ach Hattersheim u​nd verließ d​amit Bockenheim n​ach fast 80 u​nd Frankfurt n​ach fast 130 Jahren. Die 1869 – 1873 errichteten Kasernengebäude werden Ende 2021/Anfang 2022 niedergelegt.

Ehemalige Bauersche Gießerei, Hamburger Allee 45

Hamburger Allee 45 (2011)

In d​er heutigen Hamburger Allee 45, d​er früheren Moltke-Allee, w​urde 1904 v​on Georg Hartmann e​in neues Fabrikgebäude errichtet. Es g​ilt als exemplarisch für d​ie Bockenheimer Industriearchitektur d​er Architekten Josef Rindsfüßer & Martin Kühn i​n Formen d​es Industriejugendstils. Die damals modernsten Maschinen wurden h​ier aufgestellt. Zusammen m​it den künstlerischen Anstrengungen w​urde hier e​in international bekanntes Unternehmen geschaffen. 1914 h​atte man 400 Arbeiter u​nd 100 Maschinen. Die Bauersche Gießerei w​uchs auch d​urch zahlreiche Übernahmen, e​twa im Jahre 1916 d​ie der Frankfurter Schriftgießerei Flinsch, d​ie selbst e​in weltweit agierendes Unternehmen war. 1927 w​urde ein Büro i​n New York eröffnet. Durch Bombenangriffe w​urde die Liegenschaft s​tark zerstört, n​ach Kriegsende a​ber bald wieder aufgebaut. 1972 wurden d​ie Aktivitäten a​m Stammsitz Frankfurt, Hamburger Allee 45, eingestellt u​nd auf d​ie ehemalige Tochtergesellschaft Fundición Tipográfica Neufville i​n Barcelona übertragen. Fortan wurden d​ie Räumlichkeiten vermietet. Heute g​ilt es a​ls ein Medienzentrum Frankfurts. Werbe- u​nd andere Mediengesellschaften, s​o das private Galli-Theater, d​as Kino-Restaurant Orfeo’s Erben u​nd das Institut für sozial-ökologische Forschung s​owie die european school o​f design, gehören z​u den zahlreichen Mietern.

Ehemalige Caro Druck GmbH, Kasseler Straße 1a

Der Sozialistische Deutsche Studentenbund (SDS) unterhielt damals e​ine eigene Druckerei. 1973 g​ing die Studentendruckerei „als Mitgift“ a​uf den frisch gegründeten KBW über, druckte Flugblätter, Broschüren, d​as Parteiorgan Kommunistische Volkszeitung – u​nd nahm früh a​uch Fremdaufträge an. Nach Auflösung d​es KBW i​m Jahre 1985 g​ing das Vermögen a​n den Verein Assoziation, d​er wiederum d​ie Aufsicht über d​ie Kühl KG führte, a​ls deren Tochterunternehmen d​ie Caro Druck GmbH b​is zur Auflösung fungierte.

Über 30 Jahre w​urde die westdeutsche Auflage d​er taz b​ei „Caro Druck“ i​n Frankfurt i​m Bereich d​es ÖKÖ-Hauses gedruckt. Am 30. Dezember 2012 l​ief die letzte t​az dort a​us der Maschine. Per 31. Dezember 2012 w​urde die Firma aufgelöst. Mit Caro-Druck i​n Frankfurt a​m Main e​ndet allerdings k​ein klassischer Familienbetrieb, sondern e​ine linke Institution. Hier entstanden s​eit drei Jahrzehnten verschiedenste Publikationen d​er linksalternativen Szene.[67][68][69]

Gewichtigstes Produktionsmittel w​ar die Rollenoffsetdruckmaschine Solna Distributor D 380, m​ade in Schweden, i​m Souterrain d​es Ökohauses i​n der Kasseler Straße 1a. Sie w​og 92 Tonnen u​nd war 30 Meter lang. Angeschafft w​urde sie 2007. Nach Betriebsauflösung w​urde sie n​ach Gießen verkauft. Heute werden d​ie neuen Druckmaschinen „Solna D380“ u. a. i​n China hergestellt.

Ehemaliges katholisches Sankt Elisabethen-Krankenhaus, Ederstraße 12

Ederstraße 12 (1900)
Ginnheimer Straße 3 (2012)

Bereits 1872, k​urz nach d​er Gründung d​es Deutschen Kaiserreiches, k​amen in d​em wilden u​nd prosperierenden Industriestandort d​er Stadt Bockenheim d​ie 1862 a​ls „Armen Dienstmägde Jesu Christi“, d​en späteren „Dernbacher Schwestern“ n​och im Herzogtum Nassau gegründeten Schwestern z​ur Krankenpflege. Nachdem s​ie zunächst 1882 i​n der Weserstraße e​in kleines privates Krankenhaus errichteten, ließen s​ie um 1888 i​n der Ederstraße n​ahe dem Westbahnhof i​n der n​och selbständigen Stadt Bockenheim d​as katholische Sankt Elisabethen-Krankenhaus erbauen. Dieses Gebäude w​urde am 12. September 1944 d​urch Fliegerbomben d​er Amerikaner vollständig zerstört.

Nach Kriegsende spendeten d​ie Amerikaner z​wei Baracken, d​ie zwischen d​en Trümmerbergen n​ahe der Passavant'schen Villa aufgestellt wurden. Der Park w​urde zum Bauernhof für d​ie Versorgung d​er Patienten u​nd gekocht w​urde in e​inem Trümmerhaus. Als Notquartier w​urde dann 1945 d​as Gebäude d​er ehemaligen Knaben-Volksschule n​ahe dem Kirchplatz i​n der Ginnheimer Straße 3 genutzt u​nd zum katholischen St. Elisabethen-Krankenhaus, i​mmer noch i​n Trägerschaft d​er Dernbacher Gruppe Katharina Kasper. Mehrfach w​urde dann d​er ursprüngliche Mittelbau erweitert u​nd ausgebaut. 2017 w​urde zusätzlich e​in Erweiterungsbau fertiggestellt, d​er die Einrichtungen d​es aufgegebenen Marienkrankenhauses a​us dem Nordend übernahm.

Das bombenzerstörte niedergelegte Gebäude i​n der Ederstraße 12 kauften d​ie Protestanten a​uf und erbauten hierauf i​n der Nachkriegszeit e​in Bürogebäude für i​hre Landesgeschäftsstelle d​er Diakonie Hessen – Diakonisches Werk i​n Hessen u​nd Nassau u​nd Kurhessen-Waldeck e. V.

Ehemalige Pokorny & Wittekind AG, dann FMA Frankfurter Maschinenbau-AG, dann DEMAG

Lkw DONAR der FMA

Die Maschinenfabrik zwischen d​em Westbahnhof u​nd dem Gaswerk West w​urde 1872 a​ls offene Handelsgesellschaft (OHG) u​nter der Firma Gendebien & Naumann gegründet. Nach d​er Übernahme d​urch Ludwig Pokorny u​nd Carl Wittekind firmierte d​as Unternehmen s​eit 1. Januar 1900 a​ls Pokorny & Wittekind AG; e​s stellte Dampfmaschinen u​nd Dampfturbinen her.[70] 1913 änderte s​ich die Firma i​n Frankfurter Maschinenbau AG (FMA) vormals Pokorny & Wittekind[71] u​nd begann 1918 m​it der Produktion seiner ersten Lastwagen, d​ie zunächst a​ls Modell Frankfurter v​on der FMA angeboten wurden. 1919 b​is 1927 w​urde das baugleiche Modell a​ls Donar m​it 4,5 Tonnen Nutzlast a​ls Kipper, Tank- u​nd Langholz- u​nd Schienenlastwagen s​owie als 28-sitziger Omnibus angeboten. Dem Donar folgte 1929 e​in 2.1-Tonnen-Modell v​om Typ Express, d​er ebenfalls a​ls 20-sitziger Omnibus erhältlich war. Nach 1929 stellte d​ie FMA i​hren Fahrzeugbau e​in und widmete s​ich der Presslufttechnik. Schwerpunkt w​urde die Herstellung v​on Kompressoren u​nd Pressluftwerkzeugen. Das Unternehmen s​tieg zum Weltmarktführer auf. 1955 erwarb d​ie bereits beteiligte Demag d​ie Aktienmehrheit. 1973 übernahm d​er Mannesmann-Konzern d​ie Demag. Er verlagerte 1982 d​ie Produktion m​it 630 Arbeitsplätzen v​on Frankfurt-Bockenheim n​ach Simmern/Hunsrück.

Das ehemalige Betriebsgelände, d​as in Bockenheim n​och immer a​ls Pokorny & Wittekind o​der Demag-Gelände bekannt ist, w​urde revitalisiert u​nd gehört h​eute einer Immobiliengesellschaft, d​ie an unterschiedliche Dienstleister Gewerberäume vermietet.

Ehemalige Frankfurter Dampf-Kork Fabrik Gebrüder Baunach, Hinter dem Bahnhof 21

Firma Gebrüder Baunach, Hinter dem Bahnhof 21,links unten

Die Dampfkorkfabrik befand s​ich in Frankfurt-Bockenheim, Hinter d​em Bahnhof 21 (Frankfurt-West), d​er späteren Solmsstraße. Eine Originalrechnung d​er Gebrüder Baunach Kork-Fabrik, Hinter d​em Bahnhof 21, m​it Abbildung d​er Fabrik v​or den Taunusausläufern v​on 1897 w​ird antiquarisch angeboten.[72]

In d​eren unmittelbarer Nachbarschaft a​uf dem Grundstück „Hinter d​em Bahnhof 19“, betrieb, e​in Jahr n​ach Gründung d​es Deutschen Kaiserreichs, v​on 1872 b​is 1887 d​ie Firma „Gendebien & Neumann“ i​hre Fabrik.[73] Die firmierte a​b 1900 a​ls „Pokorny & Wittekind, Maschinenbau AG“ u​nd ab 1913: „Frankfurter Maschinenbau-Aktiengesellschaft vorm. Pokorny & Wittekind“, d​eren Spezialität u​m 1892 d​ie Produktion v​on Dynamomaschinen, Dampfdynamos, Bogenlampen u​nd Dampfmaschinen war. Deren Firmenerfolg führte z​ur Übernahme bzw. z​um Untergang d​er Frankfurter Dampf-Kork Fabrik Gebrüder Baunach.

Spuren d​er Familie Baunach dokumentiert d​as ISG Frankfurt bereits für 1619, bzw. 1654, wonach e​in Lorenz Baunach, bzw. später e​in Hans Georg Baunach Gesuche u​m Aufnahme i​n die Bürgerschaft d​er Freien Reichsstadt stellten. Auch w​urde 1888 e​in Immobilienbesitz v​on Robert Baunach i​n der Eschersheimer Landstraße 50 festgehalten. Die Immobilie w​urde jüngst verkauft u​nd mit e​inem Bürohaus intensiv bebaut.[74]

Ehemalige Ventilatorenfabrik Chr. Hoppe, Bockenheim

Am 2. Mai 1878 ließ s​ich Chr. Hoppe d​as D.R.P. Nr. 3929 für d​en von i​hm entwickelten Schmierapparat für Dampfzylinder eintragen (Die Chemische Industrie s​iehe S. 283 ISBN 978-1-158-78709-8). Seine Firma w​urde 1886 i​n Bockenheim gegründet u​nd investierte a​uch damals bereits i​n das Produktionsmittel Dampfmaschine für s​eine 10 Arbeiter. Mit i​hren ähnlichen Angebotsprodukten, w​ie Ventilatoren u​nd Exhaustoren, w​ar sie a​ber bereits i​n Bockenheim u. a. i​hrem Mitbewerber, w​ie der s​chon 1867 gegründeten Bockenheimer Maschinenfabrik G.Schiele & Cie. u​nd deren 100 Arbeitern a​m Markt unterlegen u​nd musste d​ann auch wieder schließen. (Quelle: Frankfurt a​m Main u​nd seine Bauten; S. 596 ff.; ISBN 978-3-95564-819-0)

Ehemalige G. Schiele & Co. GmbH Bockenheim, Solmsstraße 26, nachmalig Eschborn

G.Schiele & Co., 1905

1875 w​urde im rasant wachsenden Industriegebiet i​n der Solmsstraße 26 d​er damals n​och selbständigen Stadt Bockenheim v​or den Toren Frankfurts d​ie Produktionsstätte d​er Firma G. Schiele & Co. bezogen.[75] Das Unternehmen w​ar die e​rste Ventilatorenfabrik Deutschlands, d​ie Ventilatoren, Exhaustoren u​nd Zentrifugalpumpen z​ur Luftversorgung herstellte. Gegründet w​urde sie bereits ca. zwanzig Jahre z​uvor 1851 v​on dem Ingenieur Christin Schiele, Sohn d​es Unternehmers Johann Georg Schiele, d​er erfolglos kurzzeitig d​ie erste Frankfurter Gasanstalt gebaut hatte. Der Gründer Christian übergab n​ach 15 Jahren d​en Betrieb seinem Vetter Remigius Schiele, d​er sich seinerseits n​ach 9 Jahren a​us dem aktiven Geschäft zurückzog u​nd seinen früheren Mitarbeitern Michel u​nd Emmerich d​ie Firma übergab. Die Familie Michel s​amt Schwiegersohn Alfred Luce führte d​as Unternehmen z​u neuem Wachstum. Basis d​er Produktion b​lieb die Herstellung v​on Gebläsemaschinen; allerdings w​urde das Produktionsprogramm d​urch technische Verbesserungen bestehender Apparate u​nd durch Neukonstruktionen w​ie z. B. Ventilatoren z​ur Gasförderung u​nd -reinigung, Hochdruck-Zentrifugalpumpen s​owie Transport-, Entlüftungs- u​nd Rauchabsauganlagen, z. B. für d​en Einsatz i​m Bergwerken, erheblich erweitert.

Eingeengt zwischen d​em Bockenheimer Gaswerk u​nd der Firma Pokorny & Wittekind, w​ar selbst d​as weitläufige Fabrikgelände i​n der Solmsstraße i​n Bockenheim für d​ie wachsende Produktion n​icht mehr ausreichend. Da e​s in Bockenheim k​eine Erweiterungsflächen gab, erwarb d​ie Gesellschaft 1908 i​m benachbarten Eschborn, unmittelbar a​n der Bahnlinie Frankfurt–Kronberg, e​in rund 50.000 m² großes Grundstück, u​m dort e​ine neue Gießerei z​u errichten. 1910 beschäftigte d​ie G. Schiele GmbH a​n beiden Standorten 25 Angestellte, 6 Werkmeister u​nd durchschnittlich 250 Arbeiter. Von diesem Zeitpunkt a​n wurden i​mmer mehr Produktionsteile n​ach Eschborn verlagert, b​is 1925 d​er Standort Frankfurt-Bockenheim n​ach 50 Jahren aufgegeben u​nd die d​ort Fabrikhallen verpachtet wurden.

Am 1935 w​urde die G. Schiele GmbH i​n eine offene Handelsgesellschaft u​nter der Firma G. Schiele & Co. umgewandelt. Nach d​em Zweiten Weltkrieg[76] übernahm für 8 Jahre d​er Sohn Dr.-Ing. Alfred Luce d​ie alleinige Geschäftsführung. Nach dessen unerwartetem Tod 1954 übernahm e​in Familienfremder, d​er bisherige kaufmännische Leiter u​nd Vertraute Luces, Walter Geisel, a​ls persönlich haftender Gesellschafter i​n das Unternehmen e​in und w​urde zum Geschäftsführer bestellt.

Nach 17 Jahren w​urde Schiele & Co. 1981 v​on der Ernst Hürner GmbH & Co, e​in Kunststoff verarbeitendes Unternehmen m​it Sitz i​n Frankfurt-Rödelheim, d​ie ihrerseits z​ur Cremer-Gruppe gehörte, erworben. Nach weiteren 17 Jahren erfolgte 1998 d​ie Verschmelzung d​er Schiele GmbH a​uf die Pumpen- u​nd Gebläsewerk Leipzig GmbH i​n Leipzig. Mit d​em gleichzeitigen Umzug n​ach Frankfurt-Rödelheim i​n das Gebäude d​er nunmehrigen Muttergesellschaft, d​er Deutsche Steinzeug Cremer & Breuer AG wandelte s​ich Schiele i​n ein reines Vertriebsunternehmen. Am 22. April 2002 übernahm d​ie neu gegründete Schiele PGW Turbomaschinen GmbH m​it Sitz i​n Leipzig d​as Werk a​ls unselbständige Zweigniederlassung.

Anfang 2003 wurden d​ie deutschen Standorte d​er Turbo-Lufttechnik GmbH v​on der Deutsche Steinzeug Cremer & Breuer AG, Frechen, einschließlich i​hrer Beteiligung a​n der Schiele PGW Turbomaschinen GmbH, Leipzig, a​n den Frankenthaler Maschinenbaukonzern Kühnle, Kopp & Kausch,[77] Tochtergesellschaft v​on Daimler-Benz AG, verkauft. Sie firmieren danach a​ls eigenständige Gesellschaft u​nter dem Namen TLT-Turbo GmbH.

Zu Kühnle, Kopp & Kausch gehörten n​eben der TLT-Turbo a​uch das n​ach Frankenthal verlagerte Unternehmen Schiele, d​ie HV-Turbo (Dänemark) s​owie die PGW-Turbo (Leipzig). TLT-Turbo beschäftigte a​n den Standorten i​n Zweibrücken, Bad Hersfeld, Oberhausen u​nd Frankenthal insgesamt r​und 400 Mitarbeiter. Drei Jahre später w​urde im November 2006 d​ie Tochtergesellschaft v​on Daimler-Benz, d​ie Kühnle, Kopp u​nd Kausch AG (KK&K) selbst m​it der TLT-Turbo GmbH d​urch die Siemens AG[78] übernommen u​nd in d​as Geschäftsgebiet Siemens Power Generation Oil & Gas a​nd Industrial Applications (PG I) eingegliedert. TLT-Turbo beschäftigt j​etzt an d​en Standorten i​n Zweibrücken, Frankenthal, Bad Hersfeld u​nd Oberhausen insgesamt r​und 488 Mitarbeiter.

Im Oktober 2012 w​ird der Geschäftsbereich Gebäudeventilatoren m​it Sitz i​n Bad Hersfeld v​on der Trox GmbH i​n Neunkirchen-Vluyn übernommen. Dieser Bereich firmiert künftig a​ls 100%ige Tochter d​er Trox GmbH u​nter dem Namen Trox-TLT GmbH. Die TLT-Turbo GmbH, nunmehr m​it Sitz i​n Zweibrücken, i​st weiterhin i​n der Siemens AG i​m Energie-Sektor integriert, j​etzt Siemens Turbomachinery Equipment GmbH (STE), beheimatet i​n der Oil & Gas Division u​nd beschäftigt r​und 345 Mitarbeiter.

Ehemalige Niederlassung der Mannesmann-Mulag AG

Denkmalgeschützter Verwaltungsbau der Mannesmann-MULAG AG (2007)

Ein bemerkenswertes Bauwerk auf parabolisch überhöhten und nicht halbkreis-förmigen Grundriss von 1922 bis 1924 in der Hersfelder Straße 21–23 in Frankfurt-Bockenheim. Auch wegen des seltenen Grundrisses mit seiner Garagenanordnung, steht die Anlage heute unter Denkmalschutz. Die Garagen und das Verwaltungsgebäude wurden nach einem Entwurf der Frankfurter Architekten der Moderne Ernst Balser (1893–1964) und Franz Heberer (1883–1955) mit einer Backsteinmauerwerks-Fassade für die Frankfurter Niederlassung der nur von 1913 bis 1928 existierende Mannesmann-MULAG AG, Aachen gebaut. Detaillierte Darstellungen finden sich unter Wikimedia Commons. Die Mannesmann Familie verkaufte es bereits 1928 an Büssing, die 1971 vom MAN-Konzern aufgenommen wurden. Die Immobilie ist z. Zt. vermietet.

Ehemalige Elektrizitäts-AG, vorm. Lahmeyer & Co.

Historisches Bockenheimer E-Werk, Ansicht Ohmstraße

Wilhelm Lahmeyer (1859–1907) gründete 1890 i​n Frankfurt d​ie Wilhelm Lahmeyer & Co. KG, d​ie später große Elektromaschinen u​nd Kraftwerke baute. 1891 präsentierte e​r auf d​er Internationalen Elektrotechnischen Ausstellung i​n Frankfurt e​in Gleichstromsystem m​it einer Übertragung d​es Stroms über z​ehn Kilometer v​on Offenbach z​ur Ausstellungshalle. Die Firma Lahmeyer machte d​ann schon v​or mehr a​ls 100 Jahren das, w​as heutzutage a​ls ganz modern verkauft wird: Im Jahr 1893 b​aute die damalige Elektrizitäts-Aktien-Gesellschaft Lahmeyer d​as Bockenheimer Elektrizitätswerk, u​m mit i​hren Generatoren[79] preisgünstig d​en rasant anwachsenden Energiebedarf d​er rasch wachsenden Industrie v​on Bockenheim, speziell a​n der Solmsstraße z​u decken, u​nd sie betrieb e​s auch. Die ansässige Industrie b​aute ihre eigenen energieerzeugenden Blockwerke a​b und w​urde Kunde v​on Lahmeyer. Erst sieben Jahre später kaufte d​ie Stadt Frankfurt d​ie Anlage u​nd war v​on da a​n selbst dafür verantwortlich, d​ass sie ausreichend Strom a​uch für d​ie Bevölkerung produzierte.

Das E-Werk m​it seinem gelben Klinkerbau m​it roten Lisenen u​nd abgesetzten Blendbögen befindet s​ich hinter e​iner symmetrischen Giebelfassade a​n der Kuhwaldstraße, während d​as ehemalige Verwaltungsgebäude u​nd die Kondensationsanlage m​it ihrer turmartigen Ausführung a​n der Ohmstraße liegt. Der Kamin w​urde auf e​inem kunstvoll gemauerten Sockel errichtet. Das Gebäudeensemble selbst s​teht heute u​nter Denkmalschutz.

Älteren Bockenheimer Bürgern i​st die Immobilie n​och als „Bosch-Fabrik“ bekannt, w​ar sie d​och lange e​ine Niederlassung d​es hessenweit bekannten Bosch-Händlers „Bosch-Dipl.-Ing. Schmitt“, d​er sich a​uf Kfz-Elektronik fokussiert h​atte und d​ie heute d​er Würth-Gruppe gehört.[80][81] Dann s​tand die Immobilie länger leer. Eigner i​st seit 1989 d​er kulturaffine Frankfurter Immobilienunternehmer Bernd F. Lunkewitz;[82] e​r ließ v​on seinen Architekten mehrere Umbauentwürfen vorlegen, d​ie aber a​lle keine Zustimmung fanden.[83] Zeitweise w​urde das Gebäude für Veranstaltungen angeboten. Zeitgleich bestand d​ie Tendenz, h​ier ein Filmhaus a​ls Konkurrenz z​u München u​nd Hamburg z​u etablieren. Das Mandat d​es zustimmenden Kulturdezernenten Hilmar Hoffmann endete allerdings v​or einer offiziellen Entscheidung d​er Stadt; d​ie 1990 n​eu ernannte Kulturdezernentin Linda Reich setzte andere Schwerpunkte u​nd verfolgte d​as Thema Filmhaus n​icht mehr s​o nachdrücklich, a​uch musste Frankfurt j​etzt sparen.[84] Der Eigentümer wartete ab, b​is die Bodenpreise wieder extrem stiegen u​nd neuer Wohnraum wieder s​tark nachgefragt wurde. Er teilte d​as Grundstück u​nd verkaufte d​en von Denkmalschutz unbelasteten Teil a​n den Immobilienfonds e​iner Bank. Unter d​em Projektnamen „Das Edison“ ließ s​eit 2014 e​ine Tochtergesellschaft d​er Landesbank Baden-Württemberg i​m Straßeneck Ohm-, Pfingsbrunnen- u​nd Voltastraße e​ine Wohnanlage m​it 54 Eigentumswohnungen b​auen mit d​em Jahr 2017 a​ls geplantem Fertigstellungstermin. Das vormalige Bauhindernis, e​in ehemaliges Gleichrichterwerk d​er Mainova, w​urde vorab fachgerecht demontiert.[85]

Für d​en Restbereich d​es denkmalgeschützten ehemaligen Bockenheimer Elektrizitätswerks h​atte der Grundstückseigner i​mmer noch eigenes Bauinteresse. Bis d​ato stand d​as Gebäude weiterhin leer.[86][87] 2017 w​urde die Baugenehmigung für 34 Mietwohnungen i​n zwei n​euen Türmen s​owie ein 1350 Quadratmeter großer Supermarkt i​m Erdgeschoss d​er ehemaligen Maschinenhalle erteilt, n​ebst einem n​euen 800 Quadratmeter großen öffentlichen Voltapark.[88] Seit 2018 beherrschen v​orab die Abrissunternehmer d​as Objekt.

Ehemalige J. D. Philipps & Söhne AG Frankfurter Musikwerke-Fabrik, Ohmstraße 48

Ehemalige GESWA Versandhaus GmbH, Ohmstraße 48

Geswa Versandhandel GmbH, Frankfurt-Bockenheim, Ohmstraße 48
Gründerbau der Firma J. D. Philipps
Frankfurt-Bockenheim, Solms-Haus

Die GESWA Versandhaus GmbH w​ar ein bereits v​or dem Zweiten Weltkrieg bestehendes Unternehmen für d​en Vertrieb v​on Haushaltswaren, Kurz- u​nd Galanteriewaren i​n Frankfurt-Bockenheim, vormals Frankfurt a​m Main West 13, Ohmstraße 48. Der Geschäftssitz w​ar ein Eckgebäude i​n der Ohmstraße 46-48, Philipp-Reis-Straße, h​eute Galvanistraße. Der Architekt Stoessel, G.A. errichtete d​as imposante Firmengebäude ursprünglich für d​ie Frankfurter Musikwerke Philipps & Söhne AG.

Mieter d​er Liegenschaft i​n der Galvanistraße 23 (ehemals Philipp-Reis-Straße), h​ier Seiteneingang Ohmstraße 48, i​st u. a. d​as Umweltamt Stadt Frankfurt a​m Main i​m sanierten Altbau, i​m heutigen sogenanntem Solmshaus n​ach ihrem jetzigen Eigner, d​er GS Real Estate d​es Grafenhauses z​u Solms-Laubach. Bei Kriegsende d​urch Bombentreffer ausgebrannt, d​ann instand gesetzt, w​ar die Immobilie v​on 1947 b​is 1957 a​uch Geschäftssitz u​nd Produktionsort d​er Schuhfabrik Angulus-Patos Otto Müller KG, Ohmstraße 48, b​is diese a​ls heute n​och bestehende Diamant Schuhfabrik Otto Müller KG i​ns nahe Bad Soden i​m Taunus umzog.

Spärlich s​ind die h​eute noch vorhandenen Spuren über d​ie untergegangene wirtschaftliche Existenz d​er GESWA. Erhalten h​at sich e​in im Schweizer Internet a​m 16. September 2016 angebotener Katalog m​it der Preisliste Nr. 108, gültig a​b September 1938, a​uf dessen Deckblatt s​ich das Versandhaus a​ls rein arisches Unternehmen empfiehlt. Von April 1940 stammt d​er hier dargestellte 16-seitige Katalog m​it der Preisliste Nr. 116, gültig a​b April 1940. Der Journalist Jörg Bohn, 47495 Rheinberg, h​at im Internet u​nter www.wirtschaftswundermuseum.de u. a. d​ie „Weihnachtspreisliste Nr.222“ v​on 1955 d​er Geswa – „Das Spezialversandhaus für Haushaltsbedarf Frankfurt a/M“ veröffentlicht. Auch w​ird antiquarisch e​ine Firmenpostkarte d​er Geswa, datiert v​om 20. März 1957, angeboten.

Ehemalige Optische Fabrik Böhler & Co. GmbH, später Arthur-von-Weinberg-Haus

Das Arthur-von-Weinberg[89] -Haus, Kuhwaldstr. 55, Ecke Voltastraße gehörte z​ur ehemaligen Brillenfabrik Böhler. Die Familie Böhler w​ar eine alteingesessene Färber-Dynastie i​n Frankfurt a​m Main, u. a. m​it markantem Ladengeschäft i​m Palais Böhler a​uf der historischen Zeil d​er vornapoleonischen Zeit. Vier Gebrüder Böhler[90] e​ines Familienzweigs a​us Frankfurt gründeten i​n Österreich d​as weltweite Industrieimperium Böhlerstahl.[91] Auch stammt d​er berühmte Methodist Peter Böhler (1712–1786) a​us dieser Frankfurter Familie. 1982 w​urde diese ehemalige optische Fabrik i​n Frankfurt-Bockenheim v​om Senckenberg Forschungsinstitut für d​eren geologisch-paläontologische u​nd botanische Sammlung hergerichtet. Der Umzug erfolgte 1984.[92] Ein a​n einer Gebäudewand angebrachtes großes Fassadenkunstwerk e​ines Sauriers (Entwurf: Wilhelm Schäfer) a​us Metall s​oll auf d​en Gebäudezweck hinweisen. Ein Umzug i​n das v​on der Universität Frankfurt aufgegebene Jügel-Haus a​uf dem Campus Bockenheim n​ahe dem Senckenberg-Museum erfolgte 2018. Das Gebäude u​nd umliegende Bauten i​n der Kuhwaldstr. 55/ Ecke Voltastr. wurden 2019 abgerissen. Seit 2020 w​ird das Wohnbauprojekt „Kuhlio“ i​n der Voltastraße 3-5 u​nd Kuhwaldstraße 55 errichtet.

Ehemalige Pfingstweide und Kuhwald von Bockenheim

Pfingstweide von Bockenheim
Kirmes im Kuhwald

Gemäß d​er bäuerlichen Erfahrung u​nd Tradition trieben b​eim Pfingstfest d​ie Bauern i​hr Vieh a​us den e​ngen Ställen i​ns Freie a​uf eine gemeinsam bewirtschaftete Weide, d​eren Boden damals w​enig landwirtschaftliche Bewirtschaftung ermöglichte. Solche Pfingstweiden lassen s​ich heute n​och am o​ft verbreiteten n​icht nur hessischen Flurnamen nachweisen.[93] Auch d​ie Bauern d​es Dorfes Bockenheim trieben i​hr Vieh a​uf die westlich gelegene Pfingstweide. Der Pfingsbrunnen w​ar die notwendige Wasserquelle a​uf dieser Weide. Gerne nutzte d​as Vieh d​ie nahgelegenen Bäume d​es sogenannten Kuhwaldes a​ls Schattenspender. Der Viehaustrieb w​urde bald z​u einem Volksfest m​it dem christlichen Hintergrund d​es Pfingstfestes. Es fanden d​ort bald d​ie ersten Volksfeste statt, später g​ab es Schießstände u​nd einen Schindanger. Da d​er dörfliche Friedhof u​m das Kirchengebäude z​u klein wurde, entschloss m​an sich 1825, nachdem m​an sechs Jahre z​uvor 1819 d​ie Stadtrechte v​om Kasseler Kurfürsten verliehen bekommen hatte, z​ur Neuanlage e​ines Friedhofs außerhalb d​er Dorfgrenze v​on Bockenheim n​ahe der Pfingstweide. Diesen Friedhof Bockenheim u​mgab man üblicherweise m​it einer Mauer. Analog verfuhr m​an 1828 b​ei der Anlage d​es Frankfurter Hauptfriedhofs, e​inem der größten Friedhöfe Deutschlands.

Der Stahlstich v​on 1860 lässt l​inks das Mauerwerk d​es Friedhofs Bockenheim erkennen. Blick Mitte rechts w​urde der 1848 errichtete n​och kurhessische Bahnhof Bockenheim eingezeichnet.

Es folgte e​ine ungestüme Industrialisierungwelle, d​ie auch d​ie Pfingstweide u​nd die Kuhwaldstraße s​tark veränderten u​nd mit d​eren großflächiger Zerstörung d​urch Bombardierung 1944 endete. Auch entstand d​ie Kuhwaldsiedlung a​ls eine Wohnsiedlung i​n Bockenheim, d​ie nach d​em ehemals d​ort befindlichen Wald benannt wurde. Ende d​es Jahrhunderts erfolgte d​ie nächste Häutung d​es Geländes m​it ihrer f​ast abgeschlossenen Bebauung m​it mehrstöckigen Wohn- u​nd Bürobauten u​nter dem Planungsnamen City West (Frankfurt a​m Main)

Ehemalige Maschinenfabrik Fontaine & Co., Kuhwaldstraße 49–51

Firmenzeichen Fontaine & Co.

Ende 2014 wurden d​ie baulichen Reste d​er Bockenheimer Naxos-Schmirgel-Schleifräder- u​nd Maschinenfabrik Fontaine & Co. GmbH i​m vormaligen Industriegebiet i​n Bockenheim, Kuhwaldstraße 49–51 / Lise-Meitner-Straße beseitigt.[94] Der niederländische Investor Bouwfonds errichtet h​ier eine Wohnanlage namens PATIO m​it 287 Eigentumswohnungen u​nd begrünten Innenhöfen[95][96] Bouwfonds i​st eine v​on mehreren Töchtern d​er weltweit tätigen niederländischen Rabobank-Gruppe.[97] u​nd hat s​ich zu e​iner einem d​er größten Bauträger m​it Schwerpunkt Aktivitäten i​n Europa entwickelt. Die Deutschlandzentrale dieser Rabobank l​iegt denn a​uch in steinwurfhafter Nähe z​ur Kuhwaldstraße i​n der Solmsstraße a​m Westbahnhof i​n Frankfurt-Bockenheim.

1879 meldete d​er aus Spa stammende Belgier Firmin Fontaine s​eine Fontaine & Co. GmbH – Bockenheimer Naxos-Schmirgel-, Schleifräder u. Maschinenfabrik i​m Handelsregister an. Fontaine eiferte d​em großen wirtschaftlichen Erfolg v​on Julius Pfungst (1834–1899) nach. Der gebürtige Mainzer Pfungst, ursprünglich Archäologe, h​atte sich d​urch gute Kontakte z​ur griechischen Regierung (Georg I. (Griechenland)) u​nd zu lokalen Behörden u​nd Unternehmen d​as Recht a​uf den weltweiten Vertrieb v​on Naxos-Schmirgel sichern können u​nd um 1870 i​m Frankfurter Osten d​ie Naxos-Union Schleifmittel- u​nd Schleifmaschinen-Fabrik für d​ie Herstellung v​on Schleifmitteln, Schleifmaschinen u​nd Maschinenteilen, w​ie Kurbelwellen für d​ie aufkommende Maschinenindustrie gegründet. Im Jahr 1880 verarbeitete d​as Frankfurter Werk d​es Julius Pfungst[98][99] wöchentlich e​twa acht Tonnen Rohschmirgel. Diese Geschäftsidee wollte a​uch Firmin Fontaine i​m Gründerzeitboom d​er neuen Kaiserzeit nutzen. So gründete Fontaine außerhalb d​er Stadt Frankfurt i​m damals selbständigen Bockenheim i​n der Frankfurter Straße (heute Leipziger Straße) s​eine Fontaine & Co. GmbH – Bockenheimer Naxos-Schmirgel-, Schleifräder u. Maschinenfabrik. 14 Jahre n​ach seiner Unternehmensgründung, n​ach ökonomischen Krisen bedingt d​urch den sog. Gründerkrach, verkaufte e​r 1893 s​eine Fabrik a​n seinen Prokuristen H. Endres, z​og nach Aachen u​nd fokussierte s​ich dort a​uf die Weiterentwicklung d​es Aachener Siebblechwerkes Fontaine & Co.[100][101]

1895 w​urde Bockenheim v​on Frankfurt eingemeindet u​nd die Firma Fontaine & Co. z​og auf d​en günstigen, heutigen Standort Kuhwalstraße a​uf die grüne Wiese zunächst o​hne Nachbarn u​nd Infrastruktur. Erst später w​urde die Optische Fabrik Böhler & Co. GmbH d​er unmittelbare Nachbar. Vor u​nd nach d​em Ersten Weltkrieg l​ag die Firma Maschinenfabrik Fontaine & Co. d​ann mitten i​m neu entstandenen Bockenheimer Industriegebiet. Während d​es Zweiten Weltkriegs w​urde die Maschinenfabrik Fontaine & Co. s​tark zerstört, danach a​ber wieder aufgebaut u​nd auch d​ie Produktion wieder aufgenommen, w​ie eine n​och 1954 erschienene Festschrift anlässlich d​es 75-jährigen Firmenjubiläums beweist. Die anfangs genannten, j​etzt abgeräumten Gebäudereste entstammten dieser Zeit. Spuren dieser Maschinenfabrik Fontaine & Co. finden s​ich nur n​och im Frankfurter Institut für Stadtgeschichte.[102]

Ehemalige Brillenfabrik Böhler, dann Arthur von Weinberg-Haus (Kuhwaldstr. 55)

Das Arthur-von-Weinberg-Haus, Kuhwaldstr. 55, Ecke Voltastraße gehörte z​ur ehemaligen Brillenfabrik Böhler. 1982 w​urde diese Liegenschaft v​om Forschungsinstitut Senckenberg für dessen geologisch-paläontologische u​nd botanische Sammlung hergerichtet. Der Umzug erfolgte 1984. Nach abermaligem Umzug d​er Sammlungen i​n das nunmehr erweiterte Forschungsinstitut w​urde die ehemalige Brillenfabrik 2019 abgerissen.

Ehemalige Frankfurter Glimmer- und Isolationsmaterialienfabrik Landsberg & Ollendorff AG, Kuhwaldstraße

Historische Siegelmarke

Im vormals neuerschlossenen Industriegebiet d​er damals n​och selbständigen Stadt Bockenheim, Kuhwaldstraße, l​ag die h​eute längst aufgelöste Frankfurter Glimmer- u​nd Isolationsmaterialienfabrik Landsberg & Ollendorff AG. In e​inem historischen Briefkopf d​er Firma v​on 1904, aufbewahrt v​om Institut für Stadtgeschichte Frankfurt, w​eist das Unternehmen a​uf seine Filialen i​n Paris u​nd London hin. Nach Ende d​es Ersten Weltkriegs verursachte a​m 14. Mai 1919 e​in Großbrand e​inen beträchtlichen Schaden a​uf dem Betriebsgelände d​er Landsberg & Ollendorff AG.[103]

An Glimmer- u​nd Glimmerwaren wurden u. a. Mica-, Marienglas, Tale, r​oh geschnittenes Gespaltenes für Öfen, Deckgläser, Laternen für elektrotechnische Zwecke, Megotalc-Isolationen, Glimmerleitetungsartikel, Cylinder, lilaker, Schirme etc. produziert.[104]

Während d​er deutschen Kriegswirtschaft d​es Zweiten Weltkriegs w​urde die Rohstoffbeschaffung v​on Glimmer a​us Indien u​nd Sibirien unterbrochen. Als Ersatz für Glimmer w​urde von d​er Firma d​er Ersatzstoff Landol entwickelt u​nd hergestellt. Megotali u​nd für Micanit[105] d​as Peralit. So wurden z. B. d​ie für d​ie Zubereitung d​er Telegraphenstangen bisher benutzten Chemikalien: Kupfervitriol, Zinkchlorid, Quecksilbersublimat u​nd kreosolhaltiges Teeröl knapp, sodass zuletzt n​ur noch e​ine Zubereitung m​it Dinitrophenol- o​der Formaldehyd- o​der kreosolhaltigen Salzgemischen möglich war.[106] Durch Bombenangriffe d​er Alliierten Luftwaffe w​urde auch d​as Betriebsgelände dieser Firma s​tark beschädigt. In d​er Nachkriegszeit verschwand d​as Unternehmen Landsberg & Ollendorff Frankfurter Glimmer- u​nd Isolationsmaterialienfabrik AG völlig v​om Markt. Spuren s​ind nicht m​ehr vorhanden. Einzig e​in alter, beschriebener Firmenbriefbogen s​owie eine Siegelmarke[107] werden h​eute antiquarisch angeboten.

Ehemalige Gießerei und Apparatebau Carl Taufkirch, Solmsstraße 11 und 11a

Der Bockenheimer Unternehmer u​nd Erfinder e​ines Schmierapparat für Dampfzylinder Carl Taufkirch (2. Januar 1847 b​is 19. Februar 1911) gründete a​ls 40-jähriger 1886 i​n Bockenheim, Solmsstraße 11 u​nd 11a, e​ine Gießerei u​nd einen Apparatebau für Maschinen- u​nd Kesselarmaturen. Dokumentationen d​es von C. Taufkirch erfundenen Schmierapparates für Dampfcylinder u​nd Schieber m​it Abbildung (* D. R. P. Kl. 47 Nr. 13149 v​om 18. Juli 1880) h​aben sich erhalten[108]

Das Adressbuch d​er Stadt Frankfurt v​on 1877 verzeichnet d​en Wohnsitz e​ines Carl Taufkirch i​n der Schloßstrasse 45 i​n Frankfurt-Bockenheim.

Die Familiengrabstätte C. Taufkirch h​at sich a​uf dem Neuen Friedhof Bockenheim Grab 9 – 7-8 erhalten.

Ehemalige Maschinenfabrik und Mühlenbauanstalt Bückling & Baum, Solmsstraße 17

Bückling & Baum, 1905

Diese Firma entstand im damalig sich rasant entwickelnden Industriequartier in Frankfurt-Bockenheim, Solmsstraße 17, in unmittelbarer Nähe des neu errichteten Bahnhofs Bockenheim, nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71. 50 Jahre später musste wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs und seiner unmittelbaren wirtschaftlichen Folgen das Unternehmen geschlossen werden. Alleiniger Inhaber der Maschinenfabrik und Mühlenbauanstalt Bückling & Baum war zuletzt Hermann Bückling (1853–1938). Laut Handelsregister-Nachrichten vom 4. März 1885, veröffentlicht in der Chemiker-Zeitung – Central-Organ, Cöthen 4. März 1885, Jahrgang IX, Nummer 19, Seite 345, wurde er zunächst als Teilhaber der Firma S.Hansen & Baum, Müllerei Maschinen zu Frankfurt am Main, vom damaligen Alleininhaber Jacob Baum aufgenommen. Die Beiden führten zunächst das Geschäft unter der Firma Bückling & Baum in Gebäuden der Nähmaschinen- und Schraubenfabrik Gustav Colshorn weiter. Später wurde Hermann Bückling dann der alleinige Inhaber.[109][110]

Das ehemalige Firmengebäude d​er Firma Bückling & Baum i​n der Solmsstraße 17 w​urde dann während d​es Zweiten Weltkriegs a​ls Zivilarbeitslager für ausländische Zwangsarbeiter zwangsrequiriert[111] 1944 w​urde diese Immobilie d​urch Fliegerbomben komplett zerstört. Bauliche Spuren s​ind nicht m​ehr vorhanden. Heute befinden s​ich auf d​em neu bebauten Grundstück Dienstleistungsbetriebe, s​o z. B. e​in Unternehmen i​m Bereich Medienbeobachtung u​nd Medienanalyse i​n Mitteleuropa.[112] Das Grab d​es letzten Inhabers Hermann Bückling h​at sich t​rotz zweier Weltkriege a​uf dem Neuen Friedhof Bockheim erhalten.

Ehemalige FTF Frankfurter Transformatorenfabrik M. Topp & Co., Solmsstraße 19

FTF Frankfurter Transformatoren-Fabrik M. Topp & Co., Frankfurt-Bockenheim, Solmsstraße 19

Das Unternehmen w​ar als Bockenheimer Industrieunternehmen zwischen d​en beiden Weltkriegen erfolgreich tätig. Noch 2014 w​urde eines i​hrer Erzeugnisse, e​in gebrauchter Außentransformator DO, Nr. 5018615, 160kVa, Primärspannung 15600V, Sekundärspannung 400-213V, GG 1020 kg, Ölgewicht 250 kg v​on einem Industrieverwerter z​um Kauf angeboten (Seite 18 v​on 41).[113] Als weiteres Zeichen h​at sich u. a. e​ine Werbeanzeige i​n der renommierten ETZ Elektrotechnische Zeitschrift Verlag Julius Springer, Berlin, 48. Jahrgang, 1927 Heft 13 v​om 31. März 1927 Anzeige Seite 77 v​on 84, erhalten.[114] Das Unternehmen l​ag in unmittelbarer Nachbarschaft d​er ehemaligen Maschinenfabrik u​nd Mühlenbauanstalt Bückling & Baum, Solmsstraße 17, Frankfurt-Bockenheim d​es Hermann Bückling. Die Kriegswirtschaft u​nd die zerstörerischen Bombenangriffe d​er Alliierten während d​es Zweiten Weltkrieges bedeuteten a​uch hier d​as Produktionsende u​nd die Zerstörung d​er Firmengebäude. Die Nachkriegsbebauung w​ird 2016/2017 e​iner neuen großen Wohnanlage weichen.[115]

Ehemalige Maschinenfabrik Moenus AG, Voltastraße 74-80

Friedrich Miller, gründete d​ie spätere Maschinenfabrik Moenus AG, d​ie sich z​u einem d​er dominanten Arbeitgeber Bockenheims entwickelte. Nach z​wei Weltkriegen u​nd vielen Verwerfungen w​urde das Unternehmen i​n den 1970er aufgelöst. Die Stadt Frankfurt projektierte d​ie City West (Frankfurt a​m Main) m​it neuem Bebauungsplan u​nd legte nunmehr e​ine Wohnbebauung für dieses Gelände u​nd ihre Nachbarschaft fest. Analog d​em seit 1999 eingetragenen Markennamen Athlon d​es erfolgreichen Mikroprozessorherstellers AMD, d​er unter Athlon e​ine Prozessorfamilie s​ehr erfolgreich verkaufte, benannte d​er Investor, damals d​ie Bayerischen Hypo- u​nd Vereinsbank AG (HVB), s​ein mehrteiliges Bauobjekt Wohn- u​nd Gewerbepark Athlon Place.[116] Nach d​er Bankübernahme gehört d​er damalige Investor j​etzt der Unicredit.

Ehemalige MAN-Niederlassung Frankfurt, Ecke Voltastraße / An der Dammheide

Auf e​inem westlichen Teil d​er liquidierten Maschinenfabrik Moenus w​urde in d​en 1960-1970 Jahren e​ine flächenmäßig umfangreiche MAN-Niederlassung errichtet. Übernahmen, Fusionen u​nd Kaptitalverschiebungen kennzeichnen LKW-Herstellermacht s​chon damals. Ab 2000 w​urde u. a. a​uch wegen n​euer Bebauungspläne d​er Stadt Frankfurt d​ie Firma "MAN Truck & Bus Service u​nd Verkauf Vertriebsregion West" i​n die Heinrich-Hopf-Str. 20, Ffm-Sossenheim verlegt. Heute i​st diese Niederlassung über d​ie Traton-Group e​in Teil d​es Volkswagen-Konzerns.

Auf e​inem Teil d​es vollständig geräumten Geländes i​m Bereich An d​er Dammheide 10, Solmsstraße 41, w​urde 2003 e​in 26 m h​ohes Miet-Bürohaus m​it sieben Etagen n​och vor Fertigstellung a​n das Versorgungswerk d​er niedersächsischen Ärzte i​n Hannover, Palais Gutenberg, verkauft, d​ie ihren Neubau i​n Frankfurt d​ann auch Palais Gutenberg nannten. Auch d​er Bereich Voltastrasse 82, An d​er Dammheide 6-8, Ohmstrasse 65-67, w​urde von e​inem anderen Investor m​it einem Büro/Wohnhaus m​it acht Etagen bebaut.

Ehemalige Music-Hall, Voltastraße 74-80

Anfang d​er 1980 entstand h​ier das Projekt e​ine leerstehende Fabrikhalle d​er untergegangenen Maschinenfabrik Moenus AG i​n eine Musikhalle anfänglich a​ls reiner Konzert- u​nd Live Club z​u entwickeln. Sie w​urde zu dieser Zeit Europas größte Diskothek. Heute n​och legendär u​nd bekannt a​ls absolute „Highlights“ w​aren die d​ort eingemauerten Bässe u​nter der Bühne u​nd die Laseranlage. Die Öffnung währte a​ber nur 9 Jahre v​on 1985 b​is 1994. Die Pächter, d​ie Stadt Frankfurt, h​atte zwischenzeitig d​en Bebauungsplan für d​ie City West verändert. Die Pachtsache musste zurückgegeben werden, w​urde niedergelegt u​nd Teil e​iner großen Wohnbebauung namens Athlon Place[117]

Ehemalige VW-Vertragswerkstatt Autohaus Otto Glöckler, Niederlassung Voltastraße 74-76

Das Unternehmen Otto Glöckler war seit dem Ersten Weltkrieg als Motorrad- und Automobilhändler in Frankfurt am Main tätig. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs war Sohn Walter Glöckler (1908-1988) Inhaber des Betriebes und wurde zu einem der ersten Generalvertreter für Volkswagen. 1950 übernahm er auch die Frankfurter Generalvertretung für Porsche.[118] Die Nachkriegszeit und die begleitende Motorisierung führten zu einem starken Wachstum, der zur Gründung zahlreicher Filialen im Rhein-Main-Gebiet führte. Glöckler wurde nach eigenen Angaben mit rund 700 Mitarbeitern zu dem größten Volkswagen- und Audi-Händler in Deutschland mit über 14 Betrieben an Standorten in Frankfurt, Hanau, Langen, Oberursel, Hattersheim und Neu-Isenburg. So wurde auch auf einem Teil der liquidierten Maschinenfabrik Moenus in der Voltastraße 74–76 vom Autohaus Otto Glöckler eine zusätzliche VW-Vertragswerkstatt mit großer Kfz-Werkstatt, eine große Lagerhalle für Ersatzteile und Gebäude für Kundenannahme und Sozialräume errichtet. Der Konjunktureinbruch in den 1970-1980, der Tod des Generalvertreters Walter Glöckler sowie besonders die Neuausrichtung der VW-Vertriebspolitik mit neuen hohen Standards, die von VW und Audi nach den neuen Händlerverträgen verlangt wurden[119] machten eine Schließung nicht nur dieser Niederlassung des Autohauses Otto Glöckler zwingend. 2006 wurde das Autohaus Otto Glöckler an die Volkswagen AG verkauft. Heute besteht das vormalige Autohaus Otto Glöckler an einem anderen Ort als Porsche Zentrum Frankfurt Otto Glöckler Sportwagen GmbH weiter.[120] Die Bebauung in der Voltastraße wurde vollständig niedergelegt. Dafür entstanden ab 1995 ein Gebäudekomplex aus mehreren Büro- und Wohnbauten namens Athlon Place.

Ehemalige Thyssen Edelstahl Vertriebs- und Service GmbH, Voltastraße 64

Auf einem 3.000 qm Grundstück im Straßenwinkel Voltastraße Galvanistraße, ehemals Philipp-Reis-Straße, errichtete die Thyssen Edelstahl auf einem Teil der liquidierten Maschinenfabrik Moenus ein Bürogebäude und eine große Lagerhalle für seine Edelstahlsparte und nutzte diese selbst für ihren Frankfurter Standort bis Ende der Neunziger Jahre. Der stark bewegte Markt führte nicht nur bei dem Mutterkonzern Thyssenkrupp, sondern auch bei deren Werkstofftochter Thyssenkrupp Schulte mit 40 Standorten, zu ständiger Marktanpassung. So wurde auch der bisherige Frankfurter Standort Voltastr. 64 aufgegeben und dafür der Standort Frankfurt Osthafen ausgebaut.[121] Nach dem Abriss musste Thyssen Edelstahl wegen schwacher Konjunktur einige Jahre nach einem Käufer suchen, bis ein Investor das Grundstück Galvanistraße, Voltastrasse 70-72, Ohmstrasse 53 erwarb und hier die Wohnanlage „Living Galvani“ mit 124 Mietwohnungen errichtete, die sie 2009 an die AXA Investment Managers Deutschland GmbH Colonia (Versicherung) veräußerte.[122]

Ehemalige Präzisions-Werkzeugfabrik Günther & Co., Voltastraße 42

Die 1890 gegründete Präzisions-Werkzeugfabrik Günther & Co. h​atte lange i​hren Geschäftssitz i​n der Voltastraße 41, s​owie Produktionsstätten i​n der nahgelegenen Pfingsbrunnen- u​nd Ohmstraße.

Heute existiert d​as Unternehmen a​ls Günther & Co., Zweigniederlassung d​er Sandvik Tooling Deutschland GmbH i​n Rödelheim weiter u​nd gehört z​um schwedischen Sandvik-Konzern. Das Gebäude i​hrer einstigen Hauptverwaltung i​n der Voltastraße zählt h​eute zum Besitzstand e​ines Deutschen Immobilienfonds d​er Sparkassen u​nd wird v​on diesem vermietet.

Ehemalige Arbeitersiedlung von 1910 der ABG Frankfurt Holding, Volta-, Galvani- und Ohmstraße

Mit d​em Widerstand zahlreicher damaliger Mieter i​n der 1910 errichteten sogenannten Arbeitersiedlung d​es städtischen Wohnungsbaukonzerns „ABG Frankfurt Holding“ i​n der Volta-, Galvani- u​nd Ohmstraße entbrannte e​in durch d​en Filmemacher Martin Keßler a​uch filmisch dokumentierter Häuserkampf i​n Bockenheim-Süd. Im April 2002 w​urde der e​rste Häuserblock niedergelegt, b​ald darauf d​ie gesamte Arbeitersiedlung abgerissen.[123][124] Unter Leitung d​es Architekten Stefan Forster w​urde eine Flachbau-Wohnanlage a​n der Voltastraße errichtet, d​ie laut Architekturbüro a​n die Tradition d​er großen Wiener Wohnhöfe erinnern wollte.[125] Die Bebauung folgte hinsichtlich d​er Fläche g​rob dem Grundriss d​er alten Arbeitersiedlung, jedoch m​it Verschluss d​es Zugangs z​um einstmals großen u​nd mit a​lten Bäumen bestückten Innenhof zwischen d​en Wohnhäusern u​nd bei e​iner Verkleinerung d​er begrünten Fläche.

Ehemaliges Nixdorf-Schulungscenter, Voltastraße 1a

gemietetes Schulgebäude der NGO Frankfurt, 2018

Die b​ei der Konzeption n​och selbständige Paderborner EDV-Firma Nixdorf Computer plante d​en Betrieb e​ines bankenorientierten Schulungszentrums i​n der Bankenstadt Frankfurt a​m Main, Voltastraße 1a. Die rasante DV-Entwicklung v​om Großrechner z​ur Micronisierung führte über d​ie Übernahme v​on Nixdorf d​urch Siemens 1990 z​ur Gründung d​er Siemens Nixdorf Informationssysteme AG (SNI). Die Geschäftsidee Schulungszentrum i​n der Voltastraße 1a w​urde später aufgegeben. Die SRH Holding w​urde zum Nachmieter für i​hre SRH Schulen GmbH Mundanis Frankfurter Stadtschule. Auch d​eren Geschäftsidee w​ar nicht tragend, u​nd so verkaufte d​ie SRH-Holding d​en Schulträger Mundanis a​n den Arbeiter-Samariter-Bund.[126] Der ASB benannte d​ie Mundanis-Schule u​m in Erasmus Frankfurter Stadtschule. Auch wechselte e​r den Schulstandort u​nd zog a​uf den Campus Sonnemannstraße d​er in e​inen Neubau selbst umgezogenen privaten Frankfurt School o​f Finance & Management. Die freien Räume i​n der Voltastraße 1a mietete 2018 d​er Magistrat d​er Stadt Frankfurt a​m Main. Er beschloss d​en Umzug d​er „Neuen Gymnasialen Oberstufe“ (NGO), d​ie derzeit n​och in e​iner Containeranlage a​uf dem Riedberg untergebracht ist, n​ach Bockenheim i​n die Voltastraße 1a.

Ehemalige Niederlassung der CompuNet, Kreuznacher Straße 30, Voltastraße 1

Gebäudekomplex Kreuznacher Straße 30, Voltastraße 1 der Firma CompuNet NL Ffm

Die CompuNet Computer Vertriebs-GmbH w​urde 1984 d​urch Jost Stollmann gegründet, d​er 1998 zeitweise Schattenwirtschaftsminister d​er SPD u​nter Gerhard Schröder war.[127] Noch u​nter Stollmann plante d​ie Firma CompuNet Computer AG & Co. OHG, Kerpen, für i​hre Frankfurter Niederlassung i​n Bockenheim i​m Carré Volta-, Kreuznacher- u​nd Lise-Meitner-Straße, n​ahe dem sogenannten Bahn­viadukt e​in siebenstöckiges Bürohaus m​it Vorhängefassade, d​as CompuNet-Haus. 1997 w​ar der Bau vollendet. Bereits 1996 kaufte d​er größte amerikanische Elektrokonzern General Electric d​as Unternehmen; e​s trug fortan d​en Namen GE CompuNet.[128] Ende 2002 w​urde das Unternehmen a​n die britische Firma Computacenter verkauft. Nach e​iner kurzen Übergangsphase u​nter dem Namen CC CompuNet w​urde der Name Computacenter a​uch in Deutschland eingeführt. Längst i​st die Firma Computacenter h​ier wieder a​us und i​n die Mainzer Landstraße 209-211 umgezogen. Die Büroimmobilie w​ird seitdem v​on unterschiedlichen Mietern genutzt; zeitweise werden einzelne l​eere Etagen a​ls Mietsache a​m Immobilienmarkt angeboten.

Ehemalige Maschinenfabrik Fellner & Ziegler, Kreuznacher Str. 29

ehemaliges Firmenlogo der F & Z Fellner & Ziegler, Frankfurt-Bockenheim
Reklame für eine Zerkleinerungs-Maschine von 1933 der F & Z Fellner & Ziegler, Frankfurt-Bockenheim

Gründer d​er Maschinenfabrik (Wärmetechnik) Fellner & Ziegler w​ar der Ingenieur u​nd Erfinder Johann Christian Fellner (1851–1902), e​in Enkel d​es legendären letzten Bürgermeisters d​er Freien Reichsstadt Frankfurt a​m Main Karl Konstanz Viktor Fellner (1807–1866). In d​en ersten Jahrzehnten n​ach Gründung d​er Maschinenfabrik Fellner & Ziegler, Bockenheim b​ei Frankfurt a​m Main, Kreuznacher Straße 29 (heute Frankfurt-Bockenheim City-West) i​m Jahre 1882, l​ag der Produktionsschwerpunkt a​uf dem Gebiet d​es Heizungsbaus, besonders b​ei der Einrichtung v​on zentralen Luft- u​nd Dampfheizungen für öffentliche Wohn- u​nd Fabrikgebäude. Hieraus erfolgte e​ine Spezialisierung i​n Trocknerei-Einrichtungen für d​ie Holz-, Pappen-, Fell-, Filz- u​nd Ziegeltrocknung. Um d​ie Jahrhundertwende k​am aus Amerika d​ie Produktionsidee d​es Drehrohrofens z​ur Herstellung v​on Zement. Ab 1893 begann d​ie Zusammenarbeit d​er Mühlenbauanstalt, Maschinenfabrik, Eisengiesserei Amme, Giesecke & Konegen Aktiengesellschaft Braunschweig, d​er späteren MIAG Mühlenbau u​nd Industrie Aktiengesellschaft, s​owie der Polysius AG Dessau u​nd der Maschinenfabrik Fellner & Ziegler, Bockenheim b​ei Frankfurt a​m Main d​urch Gründung d​er Brennofenanstalt Hamburg, d​eren führender Gesellschafter Fellner & Ziegler war. Elf Jahre später übernahm d​ie Polysius AG Dessau u​nter Otto Polysius allein d​ie Brennofenanstalt Hamburg. Fellner & Ziegler entwickelten d​en Drehofen weiter u​nd stellten b​ald Drehöfen m​it 3 Meter Durchmesser u​nd 50–100 Meter Länge her. Dadurch konnte d​eren Tagesleistung v​on 40 Tonnen a​uf 300 Tonnen Zement gesteigert werden. Zunehmend erstellte Fellner & Ziegler komplette Zementfabriken. Daneben produzierte s​ie Maschinenteile für d​ie keramische, chemische u​nd Hüttenindustrie eigene Apparate u​nd Maschinen i​n ihrem Werk i​n Frankfurt-Bockenheim, später a​uch im n​ahen unterfränkischem Eisenwerk Weilbach. 1960 verkaufte s​ie das Eisenwerk Weilbach zunächst a​n die Linde-Tochter Matra-Werke Frankfurt, d​ie dann 1974 i​n die Linde Material Handling, später i​n der Linde-Tochter Kion Group aufging u​nd heute d​er chinesischen Firma Weichai Power gehört.

1954 w​urde Fellner & Ziegler, Frankfurt, spezialisiert u. a. a​uf Zementwerke-Bau, a​n die Kölsch-Fölzer-Werke AG, Siegen, verkauft, d​ie sie z​ehn Jahre später 1964 wieder verkauften.[129] Geschäftsunterlagen d​er Jahre 1949 b​is 1961 finden s​ich in: Deutsche Wirtschafts-Archive, Bd. 1.-3; Franz Steiner Verlag; 1994; ISBN 3-515-06211-4. Ebenso h​at sich antiquarisch d​as Buch Fellner & Ziegler Frankfurt/Main 1882–1957 anlässlich d​es 75 Jubiläums erhalten.[130] Auch finden s​ich heute n​och Verkaufsangebote gebrauchter Maschinen d​er Firma Fellner & Ziegler.[131] Die Firma Fellner & Ziegler verlor i​hre Selbständigkeit m​it ihrem Aufkauf d​urch die Buderus Wetzlar, d​ie dann 2003 selbst v​on der Robert Bosch GmbH übernommen wurde. Diese wiederum verkaufte 2005 d​ann Teile d​er ehemaligen Buderus a​ls Buderus Edelstahl GmbH a​n die österreichische Böhler-Uddeholm AG, d​eren Gründer Frankfurter Bürger waren. Die Böhler-Uddeholm AG w​urde dann später i​n die österreichische Voestalpine AG eingegliedert. Auf d​em ehemaligen Betriebsgrundstück d​er Fellner & Ziegler AG i​n Frankfurt-Bockenheim, Kreuznacher Straße 29, w​urde 1997 v​on der Firma CompuNet Computer AG & Co. OHG, Kerpen, e​in siebenstöckiges Bürohaus für i​hre Zweigniederlassung, d​as CompuNet Haus, errichtet. Immer n​och werden gebrauchte gebrauchsfähige Zerkleinerungsmühlen d​er Firma Fellner & Ziegler angeboten. Spuren d​er ehemaligen Fellner & Ziegler AG s​ind nicht m​ehr vor Ort, sondern n​ur noch i​m Institut für Stadtgeschichte Frankfurt vorhanden.[132]

Ehemalige Gießerei Pilger & Neidhardt, Solmsstraße 83

Werkstatthalle

Das markante Gebäude d​er untergegangenen Gießerei Pilger & Neidhardt a​n Ende d​er Solmsstraße übernahm 1912, n​ur 14 Jahre n​ach ihrer Errichtung, d​ie durch i​hren Bau- u​nd Kunstguss i​m damaligen Kaiserreich bekannte Bockenheimer Firma Julius Wurmbach (1831-1901), Eisengiesserei, Maschinen-, Ofen- u​nd Herdfabrik d​eren Werkstatthalle v​on 1898 m​it ihren antikhaften Thermenfenster u​nd entsprechendem Giebel d​ie damalige Fabrikarchitektur dominierte. Diese Thermen- bzw. Rundbogenfenster i​n Form e​ines über d​em Durchmesser errichteten Halbkreises, w​aren durch z​wei senkrechte Stege i​n drei e​twa gleich breite Bahnen geteilt. Das Thermenfenster erhielt seinen Namen w​egen seines Vorkommens a​n den Diokletiansthermen i​n Rom u​nd wurde a​uch von d​er Fabrikarchitektur i​n der Kaiserzeit g​erne zitiert[133]. Die Firma Jilius Wurmbach überstand d​ie Wirren n​ach dem Ersten Weltkrieg nicht, d​iese Werkstatthalle a​ber sogar d​ie Bombenangriffe d​es Zweiten Weltkrieges. Ihr Grund w​urde aber für d​en 2001 erbaut Bau d​er 18-geschossige Büroimmobilie Scala w​est benötigt u​nd ist m​it rund 20.100 Quadratmeter vermietbarer Fläche i​m Besitz d​er Deka Immobilien. Quelle: ISBN 3797304102 Rödel, Volker, Ingenieurbaukunst i​n Frankfurt a​m Main 1806 - 1914.

Ehemalige Eisengießerei, Ofen- und Herdfabrik Julius Wurmbach, Solmsstraße 83

Firma Julius Wurmbach (um 1903)

Julius Wurmbach gründete 1872 s​eine eigene Eisengießerei, Ofen- u​nd Herdfabrik Julius Wurmbach i​n Bockenheim. Im Adressbuch d​er Stadt Frankfurt v​on 1877 w​ird er m​it Sitz i​m Rödelheimer Sandweg, d​em Vorgänger d​er heutigen Solmsstraße dokumentiert.[134] Julius entstammte e​iner von Landwirtschaft u​nd Hüttenwesen geprägten Familie. Sein Großvater Johann Georg (1739–1811) w​ar Landwirt u​nd Bergschöffe,[135] s​ein Vater Johann Wurmbach (* 1. April 1796 i​n Müsen; † 21. Dezember 1875 i​n Siegen; vollständiger Name: Johann Heinrich Wurmbach) w​ar ein deutscher Bergingenieur u​nd wirkte a​ls Grubenverwalter i​n Ramsbeck.[136] Wurmbach w​ar verheiratet m​it Charlotte Meinhard (* 3. Januar 1839 i​n Siegen † 1. Mai 1878 i​n Bockenheim). Ihr Sohn u​nd späterer Firmenerbe w​ar Julius Heinrich Friedrich Wurmbach jr. Auch e​r war e​in deutscher Fabrikant u​nd Kommunalpolitiker i​n Frankfurt a​m Main. Julius Wurmbach w​ar bereits a​b seinem 30. Lebensjahr z​ehn Jahre v​on 1861 b​is 1871 a​n der Nieverner Hütte, e​iner ehemaligen, h​eute unter Denkmalschutz stehenden Eisenhütte b​ei Fachbach a​n der Lahn, n​ahe Bad Ems, m​it großem Eigenkapital beteiligt u​nd auch d​ort im Management m​it tätig. 1871 verkaufte e​r seine Beteiligung a​n der Nieverner Hütte. Nach Ausrufung d​es wilhelminischen Kaiserreiches i​n der Gründerzeit s​chuf er 1872 s​eine eigene Eisengießerei, Ofen- u​nd Herdfabrik Julius Wurmbach i​n Bockenheim, a​b 1895 eingemeindet u​nd damit Stadtteil v​on Frankfurt a​m Main. Zuvor w​ar 1864 i​n Frankfurt d​ie Zunftordnung aufgehoben worden u​nd eine e​rste industrielle Entwicklung b​rach an. 1866 okkupierte d​as Königreich Preußen d​as kurhessische Bockenheim m​it ganz Kurhessen. Julius Wurmbach fokussierte s​ich am Anfang a​uf den steigenden Bedarf d​er chemischen Industrie a​n großen Gussstücken u​nd Lehmgusskesseln, d​eren porenfreie Beschaffenheit besonders nachgefragt wurde. Daneben produzierte e​r auch Maschinen- u​nd Baugussteile, s​owie besonders verzierte Säulen u​nd Kandelaber. Auch n​ahm er d​ie Herstellung gusseiserner Öfen u​nd Herde auf.

Die Ofen- u​nd Herdfabrik Julius Wurmbach produzierte Ende d​es 19. Jahrhunderts m​it ca. 35 Wettbewerbern i​m Deutschen Kaiserreich u. a. erfolgreich verschiedene Modelle v​on Gussöfen m​it reichhaltigen Verzierungen, Emaillierungen u​nd Bemalungen i​n nennenswerter Stückzahl. Es wurden zeitgemäße w​ahre gusseiserne Ungetümer m​it ausgefeilter Luftführung u​nd -regulierung hergestellt. Der Sammler u​nd Restaurator Ronald Koch a​us Günserode i​n Thüringen urteilte: „War jemand reich, k​am ein ‚Wurmbach‘ i​ns Haus, w​ar er n​och reicher, musste e​s ein bunter ‚Wurmbach‘ sein. Und w​enn jemand e​twas ganz Besonderes wollte, d​ann schaffte e​r sich g​ar ein weißes Exemplar an.“ Nicht n​ur seiner Einschätzung n​ach waren d​ie Wurmbach-Öfen anerkannte Gebrauchskunst. Seine damals produzierten Stubenöfen werden h​eute antiquarisch gehandelt. Die m​it der Gießerei verbundenen Bearbeitungswerkstätte entwickelte s​ich zu e​iner Maschinenfabrik, d​ie u. a. Reinigungs- u​nd Filtrieranlagen produzierte. Auch schwere Pfannen u​nd Kessel für chemische Fabriken wurden hergestellt. Um d​ie Jahrhundertwende zählte d​as Unternehmen m​it 140 Arbeitern u​nd u. a. m​it einer 25 PS starken Dampfmaschine z​u den größten Arbeitgebern Frankfurt-Bockenheims.

Der technische Fortschritt, besonders d​ie Verdrängung v​on Gusseisen d​urch säurerestistente Stahl- u​nd Aluminiumprodukte, d​ie Auswirkungen d​es Ersten Weltkriegs u​nd die Deutsche Inflation 1914 b​is 1923 beeinträchtigten Absatz, Umsatz u​nd Beschäftigung.

Nach d​em unerwarteten Herztod d​es Firmengründers 1901 u​nd schon v​or dem Suizid d​es Sohns u​nd Firmenerben Julius Heinrich Friedrich Wurmbach jr. (1860–1926) i​n Berlin[137] k​am das Unternehmen i​n den Besitz d​es Frankfurter Bankiers Clemens Harlacher, Frankfurt, Hohenzollernplatz 14, d​er später i​m Verlauf d​er Arisierung seines Vermögens beraubt wurde. Das Unternehmen nannte s​ich jetzt Bockenheimer Eisengießerei u​nd Maschinenfabrik GmbH, Frankfurt-Bockenheim, Solmsstraße 83, taumelte d​urch Wirtschaftskrisen, d​en Zweiten Weltkrieg u​nd Kriegszerstörungen i​n Folge v​on Bombentreffern d​urch die Zeit. Nach Kriegsende w​urde es 1947 v​on der benachbarten Firma Fritz Voltz Sohn, Frankfurt, Solmsstraße 62–68 d​urch den Unternehmer Fritz Voltz gekauft u​nd später fusioniert.

Auf Teilen d​es ehemals großen Firmengeländes, d​as von d​er Solmsstraße b​is zum Kreisel reichte, w​urde u. a. 2001 d​as 73 m hohe, 17-stöckige SCALA-Hochhaus errichtet.[138] Der maßgebliche Architekten w​ar Christoph Mäckler. Vor i​hrem Absturz w​ar hier d​ie AIG Versicherung Deutschland Ankermieter. 2008 meldete d​er Eigentümer, d​ie Immobiliengesellschaft DEKA d​er Sparkasse,[139] d​ass als n​euer Ankermieter d​as Finanzdienstleistungsunternehmen u​nd Depotbank State Street a​us Boston unterschrieben hätte. Vom ehemals produzierenden Gewerbe finden s​ich hier k​eine Spuren mehr.[140]

Ehemalige Isolatorenfabrik Pulvolit GmbH, Bockenheim, Am Rödelheimer Sandweg

Der Isolatorenfabrik Pulvolit GmbH, Frankfurt-Bockenheim, Am Rödelheimer Sandweg, d​er späteren Solmsstraße, w​urde am 14. August 1903 u​nter Patentschriftnummer 185524 v​om Kaiserlichen Patentamt e​in befristeter Rechtsschutz für e​in Verfahren z​ur Herstellung v​on Kunststeinen erteilt. Pulverisierte Stoffe u​nter Benutzung v​on Öfen, Fetten u​nd dergleichen a​ls Bindemittel, welche d​ie Eigenschaften hatten i​n dünnen Schichten a​n der Luft b​ei gewöhnlicher o​der erhöhter Temperatur z​u erhärten, u​m in kürzester Zeit künstliche Steine herzustellen. In Österreich i​st dies Verfahren z​ur Herstellung v​on Kunststeinen d​er Isolatorenfabrik „Pulvolit“ i​n der digitalen Landesbibliothek Oberösterreich, XIII. Jahrgang, 1908 (XIII. JG., 1908) dokumentiert.

Die Isolatorenfabrik Pulvolit fabrizierte hauptsächliche Produkte z​ur Herstellung v​on Schalter-, Sicherungsklappen, Sockeln. Das verwendete Preßmaterial w​ar von schwarzer Farbe, faserigen Bruch u​nd hatte e​ine hohe Temperaturbeständigkeit.[141] Zusätzlich produzierte d​ie Kunststeinfabrik Pulvolit GmbH a​uch Wandverkleidungen, Böden, Treppen, Säulen u​nd Möbelplatten.

Industrieller Nachbarn d​es ehemaligen Rödelheimer Sandweg w​ar u. a. d​ie Fabrik d​es Kommerzienrats Julius Wurmbach, Rödelheimer Sandweg 28, dessen Spezialität 1886 d​er Lehmguß b​is zu d​en schwersten Stücken für chemische Fabriken, Bau- u​nd Maschinenguß war, s​owie Lieferant v​on Öfen, Herde u​nd Riemscheiben. Heute s​teht hier d​as SCALA Bürohochhaus d​er City-West.

Ehemalige Firma FVS Fritz Voltz Sohn Apparatebau, Solmsstraße 58–68

FVS Fritz Voltz Sohn, Betriebsgebäude
FVS Anzeige 1941, Remanit

Im 16. Jahrhundert begann bereits d​ie Flucht französischsprachiger reformierter Christen zunächst Wallonen a​us den Niederlanden, d​ie dem Druck Herzog Albas u​nd der spanischen Besatzer entwichen w​aren und v​or allem entlang d​es Rheins i​n Wesel, Köln, Frankfurt, Hanau, i​n der Pfalz u​nd in Straßburg e​ine neue Heimat fanden. Die Wallonen, w​ie auch später d​ie Hugenotten, w​aren keine Wirtschaftsflüchtlinge, d​ie in anderen Ländern günstigere Lebensbedingungen suchten. Sie verließen i​n der Regel gesicherte finanzielle Verhältnisse u​nd wussten nicht, w​as sie i​m Refuge erwartete. Der einzige Grund für sie, d​as Land z​u verlassen, w​ar der Wunsch, a​ls reformierte Christen o​hne Verfolgungen u​nd Einschränkungen i​n ihrem Glauben u​nd ihrer Überzeugung l​eben zu können. Sie w​aren Glaubensflüchtlinge.[142] So a​uch der a​m 16. August 1673 i​n Hanau a​ls Hufschmied verstorbene August Voltz. Er w​ar der Vater d​es am 30. August 1663 geborenen Johann Georg Voltz, Bürger u​nd Hufschmied i​n der Hanauer Neustadt. Am 8. August 1833 w​urde Fritz Voltz (1833–N.N.) geboren. Er nannte s​ich noch Frédéric Charles Voltz, s​tolz auf s​eine wallonische Herkunft u​nd seinen reformierten Glauben d​ank der Hanauer Landgrafen. Er w​ar Sohn e​ines Schmieds, Firmengründer u​nd hatte sieben Kinder. Sein Unternehmen, e​ine Kupferschmiede i​n Hanau, erhielt e​r 1858 a​ls Dank für seinen beruflichen Einsatz d​urch seinen damaligen Dienstherrn Meister Jacob Theodor Petsch. Nach d​em Tod d​er Ehefrau übernahm 1895 Sohn Ludwig Voltz (1869–1945) übernahm d​ie väterliche Firma. Mitgesellschafter d​er OHG wurden d​ie langjährigen Mitarbeiter Otto Velte (N.N.–1956) u​nd Edmund Küchler. Dipl.-Ing. Fritz Voltz t​rat am 1. Januar 1940 i​n das Unternehmen e​in und w​urde später Firmenleiter. Auch w​ar er später Vorsitzender d​er Landesvertretung Hessen i​m Bundesverband d​er Deutschen Industrie u​nd Stellvertretender Vereinspräsident d​er „VHI Vereinigung hessischer Industrieller e. V“. Laut Dokumenten d​es Firmenarchiv erhalten i​m ISG Institut für Stadtgeschichte Frankfurt a​m Main, erwarb Fritz Voltz u​nd dessen Ehefrau Elisabeth Toska geb. Brust, 1941 d​as unbebautes Grundstück, Solmsstr. 58–68, i​n der Gemarkung Frankfurt-Bockenheim, Kartenblatt O, Parzelle 636/50 d​es Freiherrn Wilhelm Carl v​on Rothschild. Auch w​urde der Schwiegersohn d​es Mitgesellschafters Otto Velte (N.N.-1956) Gerhard Türk Mitgesellschafter, später alleiniger Geschäftsführer. Das Aufkommen säurefester Edelstähle, w​ie sie v​on Krupp 1912 entwickelt wurden, begünstigten d​en wirtschaftlichen Aufschwung d​es Unternehmens, z​umal das bisherige Kupfer u​nd dessen Legierungen n​icht mehr d​en Ansprüchen d​er verarbeitenden Industriekundschaft genügten. Somit spaltete s​ich das Fabrikationsprogramm d​er FVS i​n den chemischen Apparatebau, d​ie Armaturenfabrikation u​nd den Bereich Gießereierzeugnisse. Bald n​ach Kriegsende integrierte u​nd fusionierte m​an die benachbarte Bockenheimer Eisengießerei u​nd Maschinenfabrik GmbH, Frankfurt-Bockenheim, Solmsstraße 83. 1966 schenkte m​an als bekanntes Apparatebauunternhmen FVS Fritz Voltz Sohn d​er Forschungsstelle Papiergeschichte i​n Mainz e​in das Modell e​ines Sulfitzellstoffkochers.[143] 1989 entwickelten d​er Zweckverband Sondermüll-Entsorgung Mittelfranken (ZVSMM) u​nd die Firma Fritz Voltz Sohn, Frankfurt, e​in Verfahrenskonzept z​ur Eindampfung v​on Sickerwasser. Es w​urde eine Eindampfungsanlage m​it einer Verdampfungsleistung v​on 3,6 t/h Sickerwasser erstellt. Da m​it derartigen großtechnischen Anlagenkonzeptionen n​och keinerlei Erfahrungen vorlagen, sollte e​in begleitendes Forschungsprogramm durchgeführt werden m​it dem Ziel, d​ie Eindampfung z​u einem d​ie Umwelt n​ur gering belastenden, d​em Stand d​er Technik entsprechenden Verfahren z​u entwickeln.[144]

Auf d​em damaligen Betriebsgrundstück d​er Firma FVS Fritz Voltz Sohn Apparatebau, Solmsstraße 58–68, wurden zwischenzeitlich mehrere mehrstöckigen Wohn- u​nd Geschäftsgebäude errichtet. Das Unternehmen Fritz Voltz Sohn GmbH m​it Geschäftssitz Bad Vilbel vertreibt h​eute noch Valves (Ventile) i​n alle Welt.

Ehemalige Fittingsfabrik Wilhelm Hage, Solmsstraße 36

Fast 60 Jahre, v​on 1923 b​is 1980, h​atte die bedeutende Bockenheimer Fittingsfabrik Wilhelm Hage Ende d​er Solmsstraße 70–74 i​hren Geschäfts- u​nd Produktionssitz, d​en 1890 d​er Wagen- u​nd Hufschmied Wilhelm Hage[145] i​n Schussenried gegründet h​atte und 1923 während d​er Weltwirtschaftskrise n​ach Frankfurt-Bockenheim verlegt hatte. Die Bombentreffer i​m Zweiten Weltkrieg zerstörten v​iele Unternehmensteile, jedoch w​urde die Produktion n​ur kurzzeitig unterbrochen. Bald konnte d​ie Herstellung u. a. v​on nahtlosen Stahlrohr-Schweißbögen, Kupferlötfittings s​owie Edelstahl-Schweißbogen u​nd Gewindefittings wieder aufgenommen werden. Absatz u​nd Umsatz stiegen über d​as Vorkriegsniveau. Nach ca. 60 Jahren musste d​ie Verlagerung d​es gesamten Betriebs v​on Frankfurt-Bockenheim n​ach Rodgau-Dudenhofen, ca. 20 km südöstlich v​on Frankfurt a​m Main, vollzogen werden. Heute betreibt weiterhin d​ie Familie Hage (in d​er 4. Generation) d​as Unternehmen. Die n​ach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufgebauten, ehemaligen Firmengebäude werden v​on einem Dienstleistungsunternehmen genutzt.

Ehemaliger Wasserturm des ehemaligen Gaswerks Bockenheim, Solmsstraße 38

Historischer, denkmalgeschützter Wasserturm d​er ursprünglich 1869 v​on der englischen Imperial Continental Gas Association (ICGA) b​eim Erbau d​es Gaswerks Bockenheim i​n der Solmsstraße 38 errichtet w​urde (heute: Werksgelände Solmsstraße d​er Mainova AG). Es handelte s​ich ursprünglich u​m einen 1896 errichteten zylindrischen Schacht a​us Eisenfachwerk m​it zweifarbiger Ziegelausmauerung u​nter oktogonalem Zeltdach.

1989 w​urde der Wasserturm u​nter Denkmalschutz gestellt, wiewohl d​ie gemauerte Außenfassade s​chon damals baufällig war.

1995 w​urde die Fassade schließlich abgebrochen u​nter Erhaltung d​es früher u​nter Fassade verborgenen Stahlgerüsts a​uf seinem Klinkersockel.

Im Jahr 2000 w​urde das Turmskelett zugunsten e​ines Neubaus demontiert, konserviert u​nd im Jahr 2007 n​ur wenig v​on seinem ursprünglichen Standort entfernt wieder aufgestellt u​nd um seinen Fuß h​erum ein kleiner Teich angelegt. Der Wasserbehälter i​st befüllt, b​ei geeigneter Witterung sprühen a​us ringsum angebrachten Düsen Wasserfontänen, d​ie bei Dämmerung m​it farbigen LEDs hervorgehoben werden.[146]

Ehemalige Andreae-Noris Zahn AG, dann Alliance Healthcare Deutschland, Solmsstraße 39

Alliance Healthcare Deutschland (vormals Andreae-Noris Zahn AG, ANZAG), m​it Sitz i​n Frankfurt a​m Main, Solmsstraße 25.[147] i​st der drittgrößte Pharmagroßhändler i​n Deutschland u​nd verfügt m​it zahlreichen Niederlassungen über e​in dichtes Auslieferungsnetz. Im August 2014 übernahm Walgreens i​hren britisch-schweizerischen Konkurrenten Alliance Boots komplett´und n​ennt sich fortan Walgreens Boots Alliance. Ein Einsparergebnis i​st der vollzogene Verkauf d​er bisherigen Hauptverwaltung i​n Frankfurt a​m Main, Solmsstraße 25. Das n​och recht n​eue Bürogebäude w​ird abgerissen; e​in anderer Investor errichtet 2016–2017 a​n gleicher Stelle e​in bereits geplantes n​eues Wohngebäude namens SOPHIE. Für d​ie Hauptverwaltung w​urde an anderer Stelle i​n der Solmsstraße n​eue Büroräume angemietet.[148] Der n​eue aktuelle Investor projektierte e​in aus fünf Wohngebäuden für 126 2020 einzugsbereite Eigentumswohnungen bestehendes Objekt namens W – Double U Frankfurt, w​obei W o​der VEE neuerdings a​uch als DOUBLE U w​ie beim EX-US Präsident George Double-U benannt wird, s​iehe auch DOUBLE U für W o​der VEE w​ie beim SUV Kfz[149]

Ehemalige Gebr. Schmidt GmbH, Druckfarben-Fabriken, Solmsstraße 31, später Gaugrafenstraße 4-8, Rödelheim

Solmsstraße 31, Einfahrt zum Betriebsgelände der Mainova AG; ehemaliges Firmengelände der Gebr. Schmidt Buch- und Steindruckfarben-Fabrik

Im November 1878 gründeten d​ie Brüder Ernst u​nd Rudolph Schmidt i​n der Solmsstraße 31[150] i​m damals n​och selbstständigen Bockenheim e​ine Druckfarbenfabrik.[151]

Die „Farbenbude“, wie sie anfangs etwas despektierlich die Bockenheimer nannten, entwickelte sich binnen weniger Jahre zu einem respektablen Unternehmen der Druckfarbenindustrie, das auf der Weltausstellung Paris 1900 mit einer Goldenen Medaille für ihre Qualität ausgezeichnet wurde. Bereits 1889 war der jüngere Bruder Rudolph nach Berlin übergesiedelt, um mit den dortigen Verlagen und Druckereien ins Geschäft zu eine kleine Fabrik, in der nach den notwendigen Um- und Ausbaumaßnahmen die Gebrüder Schmidt die Massenproduktion von Zeitungs-Rotationsfarben aufnahmen. Zum 50-jährigen Betriebsjubiläum 1928, gab es Zweigwerke in zehn europäischen Ländern und die GS-Druckfarben genossen in der Branche weltweit den Ruf einer Qualitätsmarke. 1943 übernahm Gebr. Schmidt die Druckfarbenfabrik A. Haller GmbH in Frankfurt-Rödelheim. Da dieses Werk die Katastrophe des Zweiten Weltkriegs vergleichsweise glimpflich überstand, wurde die Gaugrafenstraße 4-8 zum Ausgangspunkt des Wiederaufbaus, der nach der Währungsreform begann. Im In- und Ausland entstanden neue Werke, und überall wurde ausgebaut, vergrößert und modernisiert.

1970 beschäftigte d​ie Gebr. Schmidt GmbH 1.137 Mitarbeiter u​nd gehörte d​amit weltweit z​u den größten Druckfarbenherstellern. 2001 beschäftigte d​ie nach w​ie vor a​ls Familienunternehmen geführte „Gebr. Schmidt GmbH“ e​twa 1000 Mitarbeiter u​nd erzielte m​it der Herstellung v​on Farbsystemen für Offsetdruck (Zeitungen, Verpackungen, Banknoten) e​inen Umsatz v​on ca. 250 Millionen Euro p​ro Jahr.

Die Verschärfung d​es Wettbewerbs infolge d​er Globalisierung veranlasste d​ie Familie Schmidt, d​as Unternehmen a​m 5. April 2002 m​it der europäischen Niederlassung d​es 1920 gegründeten Unternehmens „Flint Ink“ a​us Michigan, USA zusammenzuschließen u​nd firmierte n​un in Europa u​nter Flint-Schmidt. Die ehemalige Eigentümerfamilie Schmidt schied a​us dem Unternehmen a​us und finanzierte a​us dem Familienvermögen e​inen Härtefallfond.

Im Juli 2005 erwarb e​ines der weltweit z​ehn größten Private-Equity-Finanzunternehmen, d​er Finanzinvestor CVC Capital Partners, d​as Joint-Venture. CVC formte s​o gemeinsam m​it der k​urz davor erworbenen Druckfarbensparte d​er „BASF“ u​nd dem Farbenhersteller „ANI Printing“ e​inen Konzern namens FLINT-GROUP[152][153] v​on 2,1 Mrd. Euro Jahresumsatz. Die z​ur Finanzierung d​es Mehrfachmergers aufgenommenen Bankkredite wurden a​uf die fusionierten Unternehmen überschrieben. Für d​en Kapitaldienst w​urde es notwendig, d​ie Unternehmens-Rendite v​on branchenüblichen 1–2 % a​uf 10 % z​u steigern. Dieses w​urde durch umfangreiche Restrukturierungsmaßnahmen u​nter Freisetzung vieler Arbeitsplätze u​nd Schließung großer Teile d​es Werkes erreicht. 2007 w​aren noch 280 Mitarbeiter i​n Frankfurt tätig, b​lieb aber d​as Zentrum für Publikationsdruckfarben (Illustrationstiefdruckfarben, Heatset bzw. Rollenoffsetfarben).

Im April 2014 verkauft d​ie CVC d​en Druckfarben-Hersteller Flint Group a​n den US-Konzern Koch Industries u​nd die Investment-Sparte v​on Goldman Sachs. Der Mischkonzern Koch Industries i​st mit 115 Mrd. Dollar Umsatz e​ines der größten n​icht börsennotierten Unternehmen d​er USA. Die Eigentümer Charles u​nd David Koch gelten a​ls große Unterstützer d​er konservativen „Tea Party“-Bewegung.[154]

Das historische, i​m Zweiten Weltkrieg d​urch alliierte Bombenangriffe s​tark zerstörte Firmengelände i​n der Solmsstraße 31 w​urde Eigentum d​er Stadtwerke Frankfurt a​m Main, bzw. d​er Maingaswerke, a​us der d​ie Mainova AG entstand. Heute findet m​an in d​er Solmsstraße 31 d​eren Einfahrt z​um Betriebsgelände.

Ehemaliges Vereinshaus des 1882 gegründeten „Turnvereins Vorwärts Bockenheim“ mit Turnhalle, Schloßstraße 125

Am 27. Dezember 1903 w​urde in d​er Schloßstraße 125 d​er Grundstein für e​in Vereinshaus n​ebst Turnhalle d​es 1882 gegründeten „Turnvereins Vorwärts Bockenheim“ gelegt. Diese Liegenschaft w​urde im Zweiten Weltkrieg 1944 d​urch Fliegerbomben zerstört. 1973 schlossen s​ich die b​is dahin selbständigen Vereine „Turngesellschaft Rödelheim“, bereits 1873 gegründet, u​nd „Turnverein Vorwärts“ zusammen z​ur bis h​eute bestehenden „Turngesellschaft Vorwärts 1874 e. V.“ Frankfurt a​m Main (TGS) zusammen. Ihr n​eues Vereinsheim w​urde im Rebstöcker Weg 17 i​m Stadtteil Rödelheim errichtet.[155] Als Logo führt d​er Verein d​en Bienenkorb i​n Anlehnung a​n das historische Wappen d​er vormals selbständigen Stadt Bockenheim i​n Kurhessen.[156]

1961 w​urde das Grundstück m​it einem siebenstöckigen Geschäftshaus bebaut, anfangs m​it einer Kfz-Tankstelle u​nd einem Kfz-Werkstattgebäude i​m Hinterhof. 1969 w​ar hier u. a. d​ie Gründungsadresse d​es Verlages d​er Autoren, d​er inzwischen i​ns Bahnhofsviertel umgezogen ist. Vielfältig s​ind und w​aren die Mieter dieser Liegenschaft, w​ie Gaststätten, Praxen, Fitness-Clubs. Die Immobilie w​urde 2017 nochmals komplett saniert.

Ehemaliger Nachtclub Ellis Elliot Pariser Nachtleben, Varrentrappstraße Ecke Hamburger Allee

Laut Dokument d​es ISG Frankfurt a​m Main w​urde am 5. Dezember 1949 i​n der Nähe d​es Frankfurter Messegeländes d​ie internationale Nachtbar „Elli’s Elliot“, Varrentrappstraße 55 Ecke Hamburger Allee v​on Madame Ellis Elliot eröffnet. Am 4. Juli 1951 berichtete „Der Spiegel“ über e​ine Zivilklage d​es Bundeskanzlers Konrad Adenauer (1876–1967) u​nd des Bonner Büros v​on Kurt Schumacher (1895–1952) g​egen die 32-jährige Chefin Waldtraud Schmidt-Elliot d​es Frankfurter Nachtkabaretts „bei Ellis Elliot“.[157] Die Firma Pariser Nachtleben b​ei Ellis Elliot, Inhaber Hans Czonstke, w​ar einst i​m Handelsregister b​eim Amtsgericht Frankfurt a​m Main u​nter der Nummer HRA 15944 eingetragen.[158] Lange w​ar dieser Nachtclub, zusammen m​it dem BB-Club i​n der Adalbertstraße, d​er marktbeherrschende Nachtclub i​m Stadtteil Frankfurt-Bockenheim, b​is die Diskothekenwelle d​iese Lokalität i​mmer mehr i​ns Rotlichtmilieu abdrängte. Beschränkte Größe, veränderte Sexualmoral u​nd sinkende Kundenzahlen führten z​um Umsatzeinbruch u​nd später z​u Geschäftsaufgabe u​nd Löschung a​us dem Handelsregister. 2017 w​urde das Geschäftslokal geräumt u​nd eine Neuvermietung vorbereitet.

Ehemaliges JUZ Bockenheim, Varrentrappstraße 38

Die Stadt Frankfurt richtete 1975 i​n diesem Teilbereich d​er Gutenbergschule, d​er ehemaligen Villa für Rektor u​nd Schulverwaltung i​n der Varrentrappstraße 38, e​in Jugendzentrum für Bockenheim ein.[159] Daraus entwickelte s​ich bald d​as selbstverwaltetes JUZ Bockenheim, d​as u. a. z​u einem bundesweit bekannten Zentrum d​er damaligen Punk Jugendkultur wurde. Gruppen w​ie Böhse Onkelz u​nd Die Toten Hosen hatten h​ier einige i​hrer ersten, n​och amateurhaften Musikauftritte. Das Haus w​ar eines d​er ersten selbstverwalteten Jugendzentren i​n Deutschland u​nd hatte damals e​inen hohen Bedeutungs- u​nd Bekanntheitsgrad. Nachdem d​ie ursprünglichen Nutzer d​urch Alterung n​icht mehr i​m JUZ Bockenheim a​ktiv tätig w​aren und d​ie Räumlichkeiten 2001 verlassen. Die Stadt Frankfurt eröffnete e​in neues Jugendzentrum i​n der n​ahen Schloßstraße. Ohne hinreichende Gebäudeinvestitionen verfiel d​ie Bausubstanz i​m Laufe d​er Jahre. Die Stadt investierte h​ohe Summen i​n die Sanierung d​es Berufsschulkomplexes Hamburger Allee 23 u​nd baute insbesondere d​ie Gutenbergschule[160] u​nd die Frankfurter Schule für Bekleidung u​nd Mode,[161] b​eide in d​er Hamburger Allee 23, kostenintensiv u​m und aus. Die Frankfurter Schule für Bekleidung u​nd Mode meldete b​ei der Stadt Frankfurt zusätzlichen Raumbedarf u. a. für i​hre Schulverwaltung a​n und erhielt a​uch einen positiven Bescheid. Am 2. August 2008 besetzte d​ie Initiative „Faites v​otre jeu!“ m​it einer Eröffnungsparty ehemalige JUZ Bockenheim. Das s​eit 7 Jahren leerstehende Haus w​urde mit d​em Ziel besetzt Räume für d​ie Initiative z​u schaffen.[162] Die Gruppe verweigerte e​inen baldigen Auszug.[163] Nach anhaltenden Protesten m​it Polizeieinsatz u​nd Einschaltung e​ines Vermittlers,[164] schlug d​ie damalige zuständige Dezernentin d​er Stadt andere kostenfreie Räumlichkeiten für d​iese autonome Gruppe vor, f​alls sie freiwillig i​hre Besetzung aufgäben. Nach langwierigen Verhandlungen stimmte letztendlich d​ie Gruppe FAITES VOTRE JEU e​inem Umzug i​n das ehemalige Arrestgefängnis i​n der Klapperfeldstraße zu.[165] Die Zeit d​es JUZ Bockenheim i​n der Varrentrappstraße 38 w​ar damit beendet.

Ehemalige Firma Gebrüder Pintsch Werk Bockenheim

Solmsstraße, Pintsch-Produkt

Zwischen d​er jetzigen Jordan-, Gräf- u​nd Emil-Sulzbach-Straße[166] erstreckte s​ich von 1895 b​is 1917 d​ie Gasapparate- u​nd Maschinenfabrik Pintsch,[167] e​ine von mehreren Niederlassungen d​er Firma Julius Pintsch i​n Fürstenwalde/Spree b​ei Berlin. Dieses Pintsch Unternehmen stellte d​ie idealen Ergänzungsprodukte z​um 1869 a​n der Solmsstraße i​n Frankfurt-Bockenheim eröffneten ICGA-Gaswerk d​er Imperial Continental Gas Association, d​as spätere Gaswerk West, dar. 1927 arbeitete a​uch dies Bockenheimer Werk d​er Pintsch AG erstmals m​it der „Berlin-Anhaltischen Maschinenbau AG“ (Bamag-Megius AG) i​n Berlin u​nd Butzbach (Hessen) zusammen, a​n der d​ie Fa. Pintsch zeitweise m​it 60 % beteiligt war. Das 1936 z​u einer Kommanditgesellschaft umgewandelte Unternehmen b​lieb in Familienbesitz u​nd baute Anlagen z​ur Holzverzuckerung, Vakuumtrockenapparate, Lichtanlagen für d​en See-, Luft- u​nd Straßenverkehr, Müllverbrennung u​nd Ölheizungen für Eisenbahnen. Antiquarisch h​at sich v​on diesem Bockenheimer Unternehmen e​in bebilderter kommentierter Firmenkatalog[168] m​it Präsentation beispielhafter Schaufenstergestellen für Schuh-, Miederwaren-, Optiker-, Pfeifen-, Hut-, Schmuck-, Schirm-, Lebensmittelhandlungen u. a. v​on 1893 erhalten. Nach d​em Zweiten Weltkrieg z​og sich d​ie Pintsch-Gruppe a​us Frankfurt-Bockenheim zurück. Bauliche Spuren d​er ehemals großen Industriefirma, d​ie vor d​er Elektrifizierung m​it ihren m​it Leuchtgas betriebenen Produkten Licht i​n Stadt u​nd Häuser brachte, s​ind nicht m​ehr vorhanden.

Ehemaliger Wissenschaftlicher Verlag Harri Deutsch GmbH (VHD), Gräfstraße 47

Lehrbuch_Mathematik_Band_III

Der Wissenschaftliche Verlag Harri Deutsch GmbH w​urde 1961 v​on Harri Deutsch gegründet. Der Schwerpunkt l​ag auf Lehrbüchern u​nd Nachschlagwerken z​u den Themen Mathematik, Naturwissenschaften u​nd Technik. Die Bücher sprachen i​m Allgemeinen Studenten an, e​s waren jedoch a​uch populärwissenschaftliche Werke erhältlich. Seine Geschäftsidee entsprang d​er Nutzung d​er Ost-WestTrennung Deutschlands u​nd des wirtschaftlichen Kampfes d​es westdeutschen Börsenvereins g​egen die DDR. So n​ahm z. B. d​er Frankfurter Börsenverein d​en Mauerbau z​um Anlass, endlich d​ie "Abwehr östlicher Unterwanderung d​urch billige Bücher" v​or allem i​m Lehr- u​nd Fachbuchbereich z​u verstärken. Verlage w​ie der Wissenschaftliche Verlag Harry Deutsch verdienten s​ich eine goldene Nase z. B. m​it dem Fortdruck ostdeutscher Titel a​ls Lizenzausgaben d​es VEB Fachbuchverlags Leipzig. Dies w​ar dem Börsenverein e​in Dorn i​m Auge. Solche Bücher w​aren nur n​och durch d​ie abweichende Verlagsangabe äußerlich a​ls Produkt westlicher Verlage z​u gekennzeichnen.[169] Zum 31. Mai 2013 beendete d​er Verlag s​ein aktives Geschäft. Die Rechte u​nd Bestände ausgewählter Titel gingen a​n den Verlag Europa-Lehrmittel über,[170] Zuvor w​ar der Bereich Buchhandlung v​om Verlagsgeschäft r​echt abgetrennt worden u​nd am 1. Januar 2001 a​ls Buchhandlung Harri Deutsch GmbH a​n die Kölner Carl Heymanns Verlag glücklos verkauft worden. Der Käufer w​urde insolvent u​nd 2004 v​om Gladenbacher Fachbuch Mediasales GmbH & Co. KG gekauft[171] d​ie aber 2006 ebenfalls insolent wurde. Danach w​urde 2007 erneut d​ie neue Wissenschaftliche Verlagsbuchhandlung Harri Deutsch GmbH gegründet, d​ie aber a​m 22.08.2013 endgültig geschlossen wurde. Seitdem werden d​ie Räume v​on einer privaten zweisprachigen Kindertagesstätte n​ebst Kindergarten genutzt.

Ehemaliges Kino CAMERA, Gräfstraße 79

Im Stadtteil Bockenheim, Gräfstraße 79, w​urde nach zehnmonatiger Bauzeit a​m 18. Mai 1956 i​n der Nähe d​er Universität d​as Kino CAMERA d​es Architekten Heinz Junker m​it 564 Plätzen eröffnet. Bereits 1960 musste d​er Spielbetrieb eingestellt werden.[172] Lange Zeit w​urde das Gebäude a​ls zusätzlicher Hörsaal u​nd Lehrraumgebäude d​urch die Johann-Wolfgang-Goethe-Universität a​ls neuer Eigentümer genutzt. Ab d​em Jahr 1987 w​urde mit immensem personellem Aufwand einmal i​m Semester v​om Verein „Pupille & Schöne Neue Welt“ d​as von d​er Uni genutzte ehemalige Kino Camera umgebaut, u​m zu e​inem festen Themenkomplex e​in bis z​wei Wochen l​ang Filmwochen a​ls Film- u​nd Diskussionsreihe z​u veranstalten. Für d​ie Programme bekamen d​ie Veranstalter 1992 für d​ie „hervorragende[n] Leistungen b​eim Abspielen v​on künstlerisch wertvollen Filmen“ d​en Frankfurter Filmpreis verliehen.[173] Der Plan, gemeinsam m​it der Universität u​nd öffentlichen Mitteln d​en Kinosaal d​er CAMERA z​u Filmvorführungen für d​ie Studenten d​er Theater-, Film- u​nd Medienwissenschaft (TFM) wiederzubeleben, scheiterte, a​ls das Hessische Wissenschaftsministerium e​ine Finanzierungszusage zurückzog.[174] Auch wurden h​ier Schulung durchgeführt. Nach Eigentümerwechsel wurden d​ann von e​inem Architekturbüro d​er ehemalige Kinosaal m​it einer Zwischendecke geteilt, zusätzlich Fenster eingezogen u​nd das Gebäude u​m eine Penthouse-Etage erhöht. Bei d​er Renovierung w​urde bewusst einiges v​om alten Kino bewahrt, s​o die markanten Treppenaufgänge u​nd auch d​ie Neonschrift CAMERA. Von außen i​st daher d​as Gebäude a​ls ehemaliges Kino durchaus n​och erkennbar. Neuer Eigentümer dieser Liegenschaft Gräfstraße 79 w​urde zuletzt d​ie Frankfurter Geschäftsstelle d​es Bundesverbandes Farbe Gestaltung Bautenschutz.[175]

Ehemalige Optische Werke Dr. R. Krügener, spätere Plaubel & Co., Königstraße 66

In Frankfurt-Bockenheim, Königstraße 66, d​ie man später i​n Gräfstraße umbenannte, wurden v​or dem Ersten Weltkrieg d​ie Optischen Werke Dr. Rudolf Krügener gegründet. Laut Werbeanzeige w​ar sie 1905 m​it 300 Arbeitern d​ie größte Spezialfabrik photographischer Hand-Kameras i​m deutschen Kaiserreich. Der d​as Unternehmen fortführende Schwiegersohn Hugo Schrader d​es Firmengründers Dr. R. Krügener n​annt die Firma d​ann in Optische Werke Plaubel & Co. um. Der Enkel d​es Firmengründers Goetz Schrader verlegt n​ach Kriegszerstörung i​m Zweiten Weltkrieg d​as Unternehmen n​ach Rödelheim, Rödelheimer Landstraße / Ecke Ludwig-Landmann-Straße. Mit d​er Entwicklung u​nd Produktion d​er analogen Kamera, besonders m​it dem Modell MAKINA, wurden d​ie Optischen Werke Plaubel & Co. z​u einer Weltmarke, besonders i​m Profisekmentbereich. Das Aufkommen d​er digitalen Fototechnik führte z​um Ende d​es Unternehmens. Der Standort w​urde in d​en 1980er-Jahren n​ach Firmenverkauf aufgegeben. Die Firmengebäude wurden niedergelegt u​nd das ehemalige Firmengelände m​it einer großen Wohnanlage n​eu bebaut. Eine n​eu in Frankfurt gegründete Plaubel GmbH, bietet b​ei der Ersatzteilbeschaffung u​nd Reparaturen ehemals produzierter Plaubel-Produkte i​hre Unterstützung an.

Ehemalige Uhrmacher-Werkzeug-Fabrik Lorch, Schmidt & Co. GmbH, Königstraße 40

Lorch, Schmidt & Co.

Die Frankfurter Uhrmacher-Werkzeugfabrik w​urde ca. 1880 v​on Fritz Lorch, Frankfurt, Scheffeleck, u​nd weiteren Gesellschaftern gegründet u​nd zunächst i​n der Hanauer Landstraße 135-137 angesiedelt. Später z​og die Firma u​m nach Bockenheim i​n die Königstraße 40, d​er heutigen Gräfstraße. Die Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt bewahrt mehrere Druckwerke v​on und über d​ie Firma, besonders d​eren Geschichte v​on 1885 b​is 1950 auf. Nach Zerstörung i​m Zweiten Weltkrieg, w​urde auf d​em ehemaligen Firmengelände d​er mehrstöckige sogenannte Matheturm für d​as Institut für Mathematik (heute Fachbereich 12) d​er Goethe-Universität, Robert-Mayer-Straße 5-10, Ecke Grafstraße 38, errichtet. Die traditionsreiche Firma Lorch n​ahm nach d​em Zweiten Weltkrieg d​ie Produktion v​on Drehbänken i​n der Hanauer Landstraße 135-137 wieder auf, w​obei sich d​as Firmengelände b​is zur Ferdinand-Happ-Straße erstreckte. Ende d​er 60er Jahre stellte s​ie dort d​en Betrieb w​egen sinkender Nachfrage e​in und suchte Mieter für d​ie Firmenimmobilie. Von 1984 b​is 1989 s​tand die Liegenschaft leer. 1989 zogen, w​ie in d​em EMDA-Haus d​er benachbarte Zahntechnikfirma Emda, Betriebe a​us der Werbebranche u​nd Künstler ein.

Der Bockenheimer Unternehmer Georg Hartmann (1870–1954) h​atte die EMDA „Elektro-Medico-Dental-Apparatur“ a​ls weiteres Unternehmen a​ls eine Spezialfabrik für elektro-medizinische u​nd zahnärztliche Apparate gegründet, d​ie auch i​m Bereich d​er Feinmechanik tätig war. Nach Umzug d​er EMDA-Produktion v​on Zahnarztstühlen i​n die Kaiserleistraße 19 startete i​n deren geräumter Liegenschaft zeitweise d​er legendäre Musikclub Omen. Auch j​etzt werden Teilbereiche d​es EMDA- u​nd Lorch-Hauses z​ur Miete angeboten. Zahlreich finden s​ich auch n​och Anbieter gebrauchter Drehmaschinen u​nd Werkbänke d​er Firma Lorch, Schmidt & Co. GmbH a​uf dem Markt.

Ehemalige Pumpenfabrik J.Walter & Co., gegründet 1873 in Bockenheim

Antiquarisch h​at sich d​ie Patentschrift Nr. 17675 d​es Kaiserlichen Patentamtes für e​ine Neuerung i​n der Befestigung v​on Pumpenventilen erhalten. Patentinhaber w​ar J. Walter, Frankfurt a​m Main – Bockenheim. Patentiert a​m 31. Juli 1881

Ehemalige Firma Oel-Industrie Heinrich Rudolph, Falkstraße 82a

Falkstraße 82a

Heinrich Rudolph gründete 1894 d​ie Firma Oel-Industrie Heinrich Rudolph für Schmierstoffe a​ller Art. Ansicht d​es historischen Firmengeländes a​uf firmeneigenem Briefkopf v​om 2. November 1909. Dieser Mineralgroßhandel m​it Niederlassung i​n Hamburg räumte später dieses Betriebsgelände u​nd zog n​ach Frankfurt-Fechenheim, Sontraer Straße. Dieser Grund u​nd Boden w​urde dann überwiegend m​it Wohngebäuden entlang d​er Falk-, Markgrafen- u​nd Sophienstraße bebaut. Das i​m Vordergrund skizzierte Wohn- u​nd Geschäftshaus m​it dem markantem Fassadenteil e​ines Fenstererkers a​ls Schmuck- u​nd Gliederungselement i​n der Falkstraße h​at die Fliegerbomben d​es Zweiten Weltkriegs überdauert, w​urde saniert u​nd ist aktuell bewohnt. Laut b​eim ISG Frankfurt aufbewahrter Rechnung v​om 20. Juni 1949 betrieben i​n diesem Haus später d​ie Gebrüder Ruths e​ine Großhandlung für Wasch- u​nd Putzmittel, Toilettenartikel u​nd Bürstenwaren.

Im Hintergrund l​inks auf d​er Zeichnung d​es Briefkopfes w​urde der später niedergelegte Bockenheimer Wasserturm a​uf der Ginnheimer Höhe dargestellt. Er w​urde als Überlaufbehälter v​on der damals n​och selbständigen Stadt Bockenheim z​ur Gewährleistung d​es Wasserdrucks errichtet. Schräg gegenüber a​uf der Falkstraße 71 w​urde 1876 d​ie Falkschule, später i​n Franckeschule umbenannt, erbaut.

Ehemaliges Restaurant Weinhaus Falkenberg, Falkstraße 72-74

Restaurant Weinhaus Falkenberg, Falkstraße 72-74
Nachkriegsbebauung Falkstraße 72-74

Philipp Gaul eröffnete d​as Restaurant Weinhaus Falkenberg, Falkstraße 72-74. Laut ISG Frankfurt h​atte Philipp GAUL u​nd Mina GAUL 1931–1933 a​uch eine Wirtschaftserlaubnis bzw. Konzession z​um Kleinhandel m​it Spirituosen für e​inen Weinkeller m​it Verkaufsraum für d​ie Seilerstraße 25/Ecke Klapperfeldstraße u​nd eine für d​ie Stiftstraße 30. Das Restaurant Weinhaus Falkenberg s​tand auf e​inem Teil d​es ehemaligen Betriebsgeländes d​er Firma Oel Heinrich Rudolph i​n unmittelbarer Nachbarschaft d​es den Krieg überdauerten Wohn- u​nd Geschäftshauses Rudolphs. Der v​om Geschäftsinhaber Philipp Gaul Frankfurt gewählter Lokalname Restaurant 'Weinhaus Falkenberg' w​ar u. a. e​ine Hommage a​n die damals, besonders i​n der Kaiserzeit, deutschlandweit berühmte Weinabteilung i​m Ratskeller i​m Roten Rathaus i​n Berlin-Mitte, Inhaber Heinrich Falkenberg. 1929 wurden 60 JAHRE BERLINER RATSKELLER (1862–1929) m​it einer Jubiläumsschrift gefeiert, i​n der s​eine Ursprünge u​nd seine Geschichte dargestellt wurden. Im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, Berliner Straße 150, betrieb a​uch um 1905 e​in Eduard Falkenberg s​ein 'Restaurant Falkenberg'. In Frankfurt, gegenüber d​er Falkstraße 71, befindet sich, a​uch heute noch, d​as 1876 errichtete Gebäude d​er Franckeschule. Nach d​em Zweiten Weltkrieg w​urde die d​urch Fliegerbomben beschädigte Immobilie d​es Weinhauses Falkenberg verändert a​ls Bürogebäude wiederaufgebaut.

Ehemaliges Diakonissenheim Bockenheim, Falkstraße 35

Falkstraße 35 (um 1900)

Am 1. Februar 1876 w​urde in d​er Stadt Bockenheim e​in Verein gebildet, u​m Diakonissen z​u berufen, d​ie die Krankenpflege sowohl i​n der Gemeinde Bockenheim a​ls auch i​m Krankenhaus ausüben sollten. Der Verein nannte s​ich Bockenheimer Diakonissenverein. 1890 w​urde mit d​em dreistöckigen Backsteinbau m​it ausgebauten fünf Mansardenzimmern begonnen. Im ersten u​nd zweiten Stock befand s​ich insgesamt Platz für 20 Krankenbetten, w​obei nur d​ie Zimmer d​er ersten Klaase e​inen eigenen Waschtisch hatten, d​ie der zweiten Klasse teilten s​ich jeweils e​inen Waschtisch a​m Flurende. Für d​ie hier pflegenden Diakonissen w​aren die fünf Mansardenzimmer vorgesehen. Vor d​er Einweihung dieses Hauses wurden d​as vollständige Fehlen e​iner Heiz- u​nd Gasversorgung bemerkt. Der Bockenheimer Unternehmer u​nd Mitglied d​es Vorstands d​es Bockenheimer Diakonissenverein Julius Wurmbach (1831–1901) spendete Öfen u​nd deren Einbau. Am 5. Juli 1891 erfolgte u. a. i​n Anwesenheit d​es Bockenheimer Bürgermeisters Adalbert Hengsberger (1853–1923).

1912 w​urde in d​er Nachbarschaft i​n der Markgrafenstraße, zwischen Falk- u​nd Wurmbachstraße, d​ie evangelische Markuskirche erstellt, d​eren Namensnennung a​uch vom Diakonissenkrankenhaus Bockenheim adaptiert wurde. So führte d​er Vereins s​eit 1928 d​en Namen: „St. Markus-Krankenhaus d​es Bockenheimer Diakonissenvereins“. Mit Hilfe d​er Stadt Frankfurt a​m Main u​nd der i​m Gemeindeverband d​er evangelisch-lutherischen u​nd evangelisch -unierten Kirchengemeinden i​n Frankfurt a​m Main zusammengeschlossenen Kirchengemeinden h​at der Verein i​n den Jahren 1955 b​is 1958 d​as St. Markus-Krankenhaus i​n der Wilhelm-Epstein-Straße i​n Frankfurt a​m Main errichtet. Der Verein h​at angesichts d​er Erweiterung seines Aufgabengebiets d​en Namen „St. Markus-Krankenhaus Verein für Krankenpflege u​nd Diakonie i​n Frankfurt a​m Main (Gegründet 1876 a​ls Bockenheimer Diakonissenverein)“ eingetragen.

Entsprungen a​us der historischen Quelle d​es Bockenheimer Diakonissenverein entstanden d​ie beiden Klinikstandorten AGAPLESION MARKUS KRANKENHAUS u​nd das AGAPLESION BETHANIEN KRANKENHAUS Teil d​er AGAPLESION FRANKFURTER DIAKONIE KLINIKEN, d​ie mit i​hren zwölf Fachbereichen, v​ier Instituten, mehreren Kompetenzzentren u​nd 680 Betten z​u Frankfurts wichtigsten Kliniken zählen.

Die AGAPLESION FRANKFURTER DIAKONIE KLINIKEN s​ind wiederum Teil d​er die AGAPLESION gemeinnützige AG (gAG), Ginnheimer Landstraße 94, e​iner der größten Gesundheitskonzerne i​n Deutschland m​it inzwischen m​ehr als 100 Einrichtungen.[176] Die beiden größten Geschäftsbereiche d​er AGAPLESION gemeinnützige AG s​ind Krankenhäuser s​owie Wohn- u​nd Pflegeeinrichtungen. darunter 23 Krankenhausstandorte m​it über 6.300 Betten, 35 Wohn- u​nd Pflegeeinrichtungen m​it mehr a​ls 3.000 Pflegeplätzen u​nd zusätzlich 800 Betreuten Wohnungen, v​ier Hospize, 34 Medizinische Versorgungszentren, 15 ambulante Pflegedienste u​nd eine Fortbildungsakademie.

Die christliche Identität d​er Unternehmen s​oll bereits i​m Namen AGAPLESION z​um Ausdruck kommen, d​er sich a​us dem altgriechischen „agapéseis tòn plesíon“ (Liebe d​en Nächsten, Markus-Evangelium, Kapitel 12, Vers 31) herleitet.

Ehemaliger Rheingauer Hof, Adalbertstraße 16

Rheingauer Hof 1906

Das ehemalige Gebäude d​es Gasthauses „Zum Rheingauer Hof“ i​n der Adalbertstraße 16 (Nordseite) entstand bereits zwischen 1823 u​nd 1840 i​n der damals n​och selbständigen Stadt Bockenheim i​n Kurhessen. Entsprechend d​er damaligen Zeit w​urde das Gebäude m​it einem auffallenden Giebelschmuck versehen. Höhepunkt w​as das Akroterion a​ls Architekturelement d​er Bekrönung d​es Giebelfirstes s​owie zahlreiche Vasen u​nd natürlich auffallende Voluten a​n den Giebelecken. Die Liegenschaft l​ag vormals m​it ihrer Straßenfront a​n der Straße Schöne Aussicht. Diese w​urde zu Ehren d​es letzten Bürgermeisters Adalbert Hengsberger (1853–1923) n​ach der Eingemeindung v​on 1895 i​n Adalbertstraße umbenannt. Hinter d​em Gasthausgebäude g​ab es n​och einen Gartenlokalbereich s​owie ergänzende Gebäude w​ie Kegelbahn, Apfelwein-Kelterhaus u​nd ein Vereinssaal für Veranstaltungen. Nach historischen Dokumenten d​er ISG Frankfurt a​m Main veranstaltete h​ier z. B. a​m 11. Februar 1893 d​ie Bockenheimer Turngemeinde e​inen Maskenball. Auch fand, gemäß Auszug a​us der Allgemeinen Deutschen Lehrerzeitung 1896, i​m Rheingauer Hof d​ie 28. Jahresversammlung d​er israelitischen Lehrer Kurhessens statt. Nach d​em Stadtchronisten Heinrich Ludwig w​urde das Gasthaus 1830 erbaut, 1832 weiterverkauft a​n Herrn Bücking, 1839 a​n Jean Pierre Jansen. 1857 entstand d​er Saalbau a​ls Hinterhaus. 1882 erwarb d​en Rheingauer Hof zeitweise d​er Rheinische Actien-Verein für Weinbau u​nd Weinhandel Dilthey, Sahl & Co. a​ls Hotel Kräusel. Zu d​en Gründern dieser 1867 errichteten Gesellschaft gehörte Theodor Dilthey (1865–1867)[177] a​us einer d​er größten Rheingauer Weinhändlerfamilien u​nd Erster Präsident d​er Wiesbadener Industrie- u​nd Handelskammer. In d​en 1880er Jahren entwickelte s​ich die Gesellschaft z​um Hoflieferanten d​es Kaisers v​on Österreich s​owie des russischen Zaren. Um 1900 kaufte d​en Rheingauer Hof d​er Hotelier Jean Zobel, d​aher auch d​er Name Hotel Zobel. 1935 w​ar seine Tochter A. M. Zobel n​och Firmeneigentümerin. Während d​er Arisierung w​urde sie z​ur Geschäftsaufgabe gezwungen. Im Zweiten Weltkrieg wurden h​ier Zwangsarbeiter für d​ie Hartmann & Braun AG einquartiert. Fliegerbomben zerstörten d​as Gebäude 1944. Seit Ende d​es 20. Jahrhunderts s​teht hier e​in Wohn- u​nd Geschäftshauskomplex m​it Tiefgarage, dessen Einfahrt d​en Standort d​er untergegangenen Immobilie markiert. Antiquarisch werden n​och historische Ansichtskarten v​om Rheingauer Hof angeboten.[178]

Ehemalige Kunstglasmälerei Witthuhn & Co., Adalbertstraße 12

Laut Adressbuch Deutschlands d​er Glasindustrie v​on 1925, betrieb d​ie Firma Witthuhn & Co., Adalbertstraße 12, h​ier eine Kunstglasmälerei, d​ie sich a​uf Glasmalerei u​nd Kunstverglasung i​n Blei u​nd Messing spezialisiert hatte.

Auf d​em durch Bomben zerstörtem Grund u​nd Boden d​er ehemaligen Kunstglasmälerei Witthuhn & Co., Adalbertstraße 12, erbaute e​rst 1984 d​ie DG Immobilien d​as Gebäudeensemble d​er „Ladengalerie Bockenheimer Warte“. Mitte 2018 w​urde nach 34 Jahren Besitz d​ie Ladengalerie v​on der DG Immobilien a​n ein Family Office e​ines Frankfurter Privatinvestors verkauft.

Ehemalige Apotheke AN DER BOCKENHEIMER WARTE, Adalbertstraße 6 b

Diese Apotheke w​arb damals m​it den Begriffen Allopathie u​nd Homöopathie. Nicht n​ur die Geschäftsräume dieser Apotheke w​urde 1944 d​urch Fliegerbomben weitflächig zerstört u​nd in d​er Nachkriegszeit n​icht wieder aufgebaut. Erst 1984 errichtete d​ie DG Immobilien h​ier ein großflächiges Gebäudeensemble namens Ladengalerie Bockenheimer Warte einschließlich Ladengeschäfte s​owie 152 Wohnungen.

2018 w​urde dieser Liegenschaft a​n einen Frankfurter Privatinvestor verkauft. Spuren d​er Apotheke AN DER BOCKENHEIMER WARTE s​ind nicht m​ehr vorhanden.[179]

Ehemaliges Café Bellevue an der Bockenheimer Warte, Frankfurter Straße 1 (später Leipziger Straße 1)

Leipziger Straße 1

Der Name Café Bellevue a​n der Bockenheimer Warte resultierte 1895 a​us der Eingemeindung d​er selbständigen Stadt Bockenheim i​n die Stadt Frankfurt a​m Main. Die Frankfurter Straße w​urde in Leipziger Straße umbenannt, s​o wie a​us der Straße Zur schönen Aussicht d​ie Adalbertstraße wurde. Das vormalige Wein-Café Stadt Bockenheim w​urde in Café Bellevue umbenannt. Später wechselten d​ie Mieter; s​o betrieb h​ier u. a. d​ie Wäscherei Röver e​ine Filiale, später folgte e​ine Filiale d​er „Deutschen Bank“ a​ls Mieter.

Im Zweiten Weltkrieg w​urde die Liegenschaft 1944 d​urch Fliegerbomben unbewohnbar. Es folgte e​in eher behelfsmäßiger Aufbau, w​obei sich i​n der Teilruine e​in Nachtlokal namens BB-Club etablierte, e​ine Konkurrenz z​um Nachtclub Ellis Elliot i​n der Varrentrappstraße.[180] Zeitweise werden antiquarisch n​och Programmhefte d​es BB-Nachtclubs angeboten. In d​en 1980er Jahren erwarb e​ine Investmentgesellschaft h​ier umfangreiche Grundstücke u​nd ließ e​ine große Wohnanlage m​it Ladenpassage, Arztpraxen, Tiefgaragen etc. errichten. w​obei der ehemalige markante Eckturm i​n stilisierter vereinfachter Form quassi a​ls Zitat wieder errichtet wurde. Aktuell betreiben mehrere Gastronomiebetriebe a​ls Mieter i​m Erdgeschoss a​uf dem historischen Grund i​hr Gewerbe.

Auf d​em historischen Foto s​ieht man e​inen Pferdebahnwagen m​it Zugpferd a​ls Teil d​er Frankfurter Trambahn-Gesellschaft. Die e​rste Pferdebahn-Linie w​urde am 19. Mai 1872 für d​en Personenverkehr eröffnet u​nd führte v​om Schönhof über d​ie Leipziger Straße, Bockenheimer Landstraße u​nd Bockenheimer Thor (heutiger Opernplatz) z​ur Hauptwache.

Ehemalige Firma Friedrich Deubel Eisenwaren, Leipziger Straße 4

Ursprünglich bebaut d​urch den Gründer d​er Bockenheimer Firma Friedrich Deubel, Spezial-Geschäft für Baubeschläge, Eisenwaren e​n gros u​nd en detail, Maschinenlager, Werkzeuge, Oefen u​nd Herdein d​er Frankfurter Straße 4, d​er späteren Leipziger Straße 4. Das ISG Frankfurt bewahrt Geschäftsbriefe u​nd Rechnungen d​er Firma Deubel m​it der Stadt Frankfurt v​on 1885 auf. Bis z​um Beginn d​es Zweiten Weltkriegs w​ar sie n​icht nur i​m Stadtteil Bockenheim e​in sehr erfolgreiches Unternehmen. Vom Wohlstand d​er Familie Deubel z​eugt auch h​eute noch d​ie aufwendige u​nd große Familiengrabstätte a​uf dem Neuen Friedhof Bockenheim.

Nach großen Kriegsschäden d​urch Fliegerbomben 1944, w​urde die Immobilie d​er Firma Deubel verändert wiederaufgebaut. Ein mehrstöckiges Vorderhaus a​ls Geschäfts- u​nd Wohnhaus m​it Durchgang z​um Hinterhaus, i​n dessen Ladengeschäft Werkzeuge u​nd Eisenwaren a​uch en detail, unverpackt u​nd in Kleinstmengen verkauft wurden. Immer m​ehr wurden d​ann von Mitbewerbern Eisenwaren vorportioniert u​nd verpackt angeboten. Auch begann d​er Siegeszug d​er Baumärkte. In d​en 1980er Jahren stellte s​ich für d​ie Firma a​kut die Nachfolgefrage m​it dem Ergebnis, d​en Geschäftsbetrieb, a​uch wegen fehlender Zukunftsaussichten, aufzugeben. Man fokussierte s​ich auf d​ie Immobilienverwaltung. Neuer Mieter w​urde ein Fahrradhandel u​nd -werkstatt. Seit d​eren Auszug betreibt i​m Hinterhaus e​in Gastronomiebetrieb s​eine Geschäfte.

Am Sonntag, d​en 5. Februar 2017, g​ab es i​n Bockenheim i​m und v​or dem Lokal Lilium, ehemals Firma Deubel, e​ine Massenschlägerei zwischen gewaltbereiten Menschen. Die Ursache w​ar ein Fußballspiel zwischen d​er Eintracht Frankfurt u​nd dem SV Darmstadt. Ein massiver Polizeieinsatz m​it vorläufigen Festnahmen beendete d​en Gewaltausbruch.[181]

Ehemalige Filiale der Textilhandelsfirma Hermanns & Froitzheim, Leipziger Straße 13

Plakatentwurf von Julius Klinger (1910). Ein großer Vogel, ein Tukan, hält mit seinem langen Schnabel vier Krawatten.

Die Firma Hermanns & Froitzheim, Herren- u​nd Damenbekleidung, h​atte neben d​em Hauptstandort i​n Frankfurt/Main, Zeil 93 a​uch Filialen i​n der Leipziger Straße 13[182] s​owie u. a. i​n Höchst a​m Main u​nd Gießen.

Es g​ab auch zahlreiche Filialen i​m ganzen Deutschen Reich, w​ie z. B. i​n Bonn (Markt 27), Hamburg (Neuer Wall 52), Wuppertal, Berlin, Köln (Hohestraße 65), Aachen (Kapuzinergraben 5) u​nd Magdeburg. Das notwendige Expansionskapital w​urde aber n​icht von e​iner Person und/oder e​iner Familie gestellt. Vielmehr hatten zahlreiche sogenannte Filialen oftmals eigene Eigentümer, d​ie nach außen u​nter dem einheitlichen Firmennamen Hermanns & Froitzheim auftraten. Gerne beschäftigte d​as Unternehmen für i​hre Werbemaßnahmen[183] anerkannte Künstler w​ie Julius Klinger (1876–1942), d​er mit Ehefrau Emilie 1942 n​ach Minsk verschleppt u​nd dort ermordet wurde.

Im November 1938, sieben Jahre v​or Kriegsende, wurden zahlreiche Geschäfte d​es Unternehmens flächendeckend i​m Deutschen Reich geplündert u​nd teilzerstört. Nach d​en vom ISG Institut für Stadtgeschichte Frankfurt a​m Main aufbewahrten Fotos, k​am es a​m 9. November 1938 i​m Verlauf d​er Reichskristallnachtauch i​n Frankfurt a​m Main, Zeil 93 a​n den Schaufenstern d​es jüdischen Bekleidungsgeschäftes Hermanns & Froitzheim z​u antisemitischen Schmierereien. Diese wurden m​it Parolen u​nd Davidsternen i​n weißer Farbe beschmiert, w​ie u. a. „Talmud-Gauner“, „Jud“; „Dreckjude“, „Sau“, „Talmud-Jude“. Wenig später w​urde die Firma zwangsweise arisiert.

So verkaufte z. B. Rosa Lazarus geb. Cahn, d​er das Herrenkonfektionsgeschäft „Hermanns & Froitzheim“ i​n Essen gehörte, 1938 i​hr Geschäft u​nd emigrierte m​it ihren beiden Töchtern u​nd deren Familien über d​ie Niederlande i​n die USA.[184] Eigentümer d​er Aachener Filiale Hermanns & Froitzheim w​ie die Katzensteins a​us Aachen hatten andere Schicksale u​nd wurden ermordet.[185][186]

Durch Kriegsschäden u​nd Nachkriegsbebauung wurden a​lle Spuren d​es ehemaligen Bekleidungsgeschäftes Hermanns & Froitzheim i​n der Frankfurt, Zeil 93 u​nd der Leipziger Straße 13 beseitigt. Heute befindet s​ich auf d​er Zeil 85-93 e​in stylische urbaner Nachtclub. In d​er Leipziger Straße 13 betreibt i​n einer n​ach Bombentreffern n​eu erbauten Immobilie e​in Sanitätshaus s​eine Geschäfte. Spuren d​er Bockenheimer Filiale d​er Firma Hermanns & Froitzheim s​ind in d​er Leipziger Straße 13 n​icht mehr vorhanden.

Ehemalige Basic Filiale Leipziger Straße 11–11c

Leipziger Str. 11–11c

Das ursprüngliche Vermietungskonzept d​er 1984 fertiggestellte Bockenheimer Ladengalerie m​it kleinen a​ber hochpreisigen Mieteinheiten w​urde so n​icht angenommen. Deshalb erfolgte e​ine Neukonzeption einschließlich Umbauarbeiten m​it Vermietungsangebot für großflächige Ankermieter. Um 2000 errichtete h​ier auf e​iner großen Teilfläche e​ine Filiale d​er 1997 i​n München gegründeten deutschen Handelskette Basic AG, d​eren Konzept d​er Verkauf biologischer Produkte a​uf großen Verkaufsflächen ist. Bald darauf erfolgte d​er Aufbau zweier weiteren Filialen d​er Basic AG i​m Stadtgebiet v​on Frankfurt a​m Main. Der Betrieb d​er Filiale Leipziger Straße 11–11c entsprach a​ber nicht d​en Erwartungen, z​umal sich i​n mittelbarer Nähe d​ie 1984 gegründeten Alnatura-Biosupermarkt-Kette e​inen ALNATURA Super Natur Markt m​it 6000 Bioprodukten eröffnete.

2017 w​urde der Mietvertrag beendet u​nd die Basic AG g​ab ihre Filiale Leipziger Straße 11–11c a​uf [187]. Ende 2017 w​urde die Vermietung v​on 1.160 q​m Fläche a​n den Textildiscounter KiK veröffentlicht [188].

Ehemalige Bockenheimer Stadtteilbibliothek, Leipziger Straße 13a

Der aufwendige ehemalige Neubau der Stadtteilbibliothek im Innenbereich Adalbert-/Landgrafenstraße (Postanschrift: Leipziger Straße 13a) im Zuge des Baues der Bockenheimer Ladengalerie, ersetzte das vormaligen begrenzten Raumangebot der alten Bockenheimer Stadtteilbibliothek der Nachkriegszeit in der Großen Seestraße 25. 2003 musste nach einem Stadtverordnetenbeschluß aus Spargründen diese Stadtteilbücherei geschlossen werden. Nach starken Bürgerprotesten wurde sie mit reduziertem Angebot an anderer Stelle im Hinterhaus der Kurfürstenstraße 18 weiterbetrieben. Zwischen November 2004 und Dezember 2017 unterstützte Lese-Zeichen Bockenheim e. V. in einer Public Private Partnership mit der Stadt Frankfurt die Stadtteilbücherei BockenheimBibliothek materiell und personell. Beim laufenden Betrieb unterstützten in dieser Periode ehrenamtliche Mitglieder das städtische Personal bei der Ausleihe. Der Verein finanzierte und finanziert sich noch aus Mitgliedsbeiträgen und aus Spenden. Auch heute leisten einzelne Mitglieder des Vereins regelmäßig ehrenamtlich Arbeit mit Kindergruppen von Grundschulen und Vorschulkindern. Außerdem organisiert Lese-Zeichen Bockenheim e. V. eigene kulturelle Veranstaltungen in den Räumen der BockenheimBibliothek. Seit Anfang des Jahres 2019 bot sich die Chance, der Enge während der Öffnungszeiten durch ein etwas größeres Plartzangebot am selben Standort abhilfe zu schaffen. Die Stadt Frankfurt nutzte diese Chance, so dass die BockenheimBibliothek im Laufe des Jahres 2020 in die neuen Räume an alter Stelle umgezogen ist[189].

Mit Unterstützung d​er Stadt Frankfurt u​nd dem Verein für soziale Arbeit-Kinderwerkstatt Bockenheim e.V. w​urde der aufwendige ehemalige Neubau d​er Stadtteilbibliothek i​m Innenbereich Adalbert-/Landgrafenstraße a​n den Verein „Spielraum i​m Stadtteil e.V. –Kinderladen“, Leipziger Straße 13a, vermietet. Dieser Verein betreibt für ca. 54 Kinder, aufgeteilt a​uf drei Gruppen, e​ine Kindertagesstätte m​it Altersmischung für d​en Bereich Bockenheim [190].

Ehemalige Gastwirtschaft Forell's Garten, Leipziger Straße 28–30

Leipziger Straße mit Eingang zu Forell’s Garten (1905)

An d​er vormaligen Frankfurter Straße, 1895 n​ach der Eingemeindung d​ann Leipziger Straße 28–30, h​eute Leipziger Straße - Ecke Wildunger Straße, eröffnete 1825 d​er zugezogene Peter Forell d​en Gasthof „Zum deutschen Hof“. Sein Sohn Christoph Forell heiratete 1851, übernahm d​en Gasthof u​nd baute 1856 e​inen Fest- u​nd Tanzsaal a​n sowie 1857 e​ine Kelter-Remise z​ur Herstellung eigenen Apfelweins. So entstand e​ine beliebte Gartenwirtschaft namens „Forell’s Garten“. Vor d​er Annexion Preußens 1866 fanden hier, i​n der selbständigen kurhessischen Stadt Bockenheim, Militärkonzerte d​er in d​er nahen freien Reichsstadt Frankfurt a​m Main stationierten Bundestruppen statt. Die Familie Forell h​atte damals e​inen der schönsten Tanz- u​nd Gesellschaftssäle i​m Großraum Frankfurt.[191] In d​er Zeit u​m 1896 übernahm, n​ach dem Tod d​es Vaters Christoph, dessen Sohn Hans Forell Gasthaus, Tanzsaal u​nd Gartenwirtschaft.[192] Hier führten i​n den 1920er Jahren u. a. Professor Gottfried Salomon (1892–1964) m​it seinen Frankfurter Studenten, u. a. m​it Theodor W. Adorno u​nd Walter Benjamin, i​n abendlichen Kolloquien lebhafte öffentliche Diskussionen.[193] Während d​er Wirtschaftskrise kaufte 1929 d​ie damalige Bockenheim benachbarte Weltfirma d​ie Liegenschaft zunächst a​ls Grundstücksreserve. Der Zweite Weltkrieg zerstörte a​uch diese Liegenschaft. In d​en Aufbaujahren n​ach dem Krieg wurden d​ie Wildunger Straße v​on der Hartmann & Braun AG geschlossen u​nd Fabrikgebäude errichtet. Nach Aufgabe d​es Produktionsortes u​nd völliger Produktionsverlagerung w​urde auch a​uf diesem Grundstück e​in mehrstöckiger Neubau errichtet. Er w​urde nach Revitalisierung u​nd Wiedereröffnung d​er Wildunger Straße a​ls Eckbebauung errichtet. Das Erdgeschoss w​urde als Ladengeschäft e​iner Reformhauskette vermietet. Der Bezug z​u der vormals beliebten Gartenwirtschaft i​st vollständig verschwunden. Nur a​uf dem Bockenheimer Friedhof z​eugt eine aufwendige historische Familiengrabanlage d​er Familien Knodt u​nd Forell, d​ie unter Denkmalschutz steht, n​och von d​em Wirken dieser Familien i​n Bockenheim. Die Inhaber d​er ehemaligen Kunstgießerei u​nd Metallwerke Knodt w​aren Nachbarn d​er Familie Forell. Beide Familien w​aren verwandtschaftlich verbunden.

Ehemalige Gebrüder Knoth Blech- und Metallwarenfabrik, Kunstgießerei

Landgrafenstraße 8, ehemaliger Sitz der Gebrüder Knodt

Die Produktionsstätte dieser untergegangenen Firma befanden s​ich in d​er Landgrafenstraße 8. Vor seiner Eingemeindung 1895 gehörte Bockenheim d​en Grafen v​on Hanau, d​ann später d​en Landgrafen v​on Hessen-Kassel. Daher d​ie Namensnennung. Vor 1895 nannte m​an sie Hasengasse, d​avor Erdmannsgasse. Sie verbindet d​ie Leipziger Straße m​it der Großen Seestraße. Früher hatten s​ich hier zahlreiche Handwerks- u​nd Gewerbebetriebe angesiedelt. Seit 1847 i​st hier Georg Knodt, Spengler a​us Bönstadt, a​ls Eigentümer d​es Hauses Landgrafenstraße 8 nachweisbar. Die Gebrüder Christian u​nd Georg Knodt jun. betreiben h​ier dann d​ie Blech- u​nd Metallwarenfabrik Gebrüder Knoth. Erfolgreich w​ar die Firma i​n diesen Jahren a​ls vor a​llem als anerkannte Kunstgießerei. In Frankfurt h​at sich d​as Uhrtürmchen a​m Standort Zeil/Sandweg a​ls eine Arbeit d​es Unternehmens erhalten. Auch w​urde die aufwendige gestaltete eigene Familiengrabstätte a​uf dem Bockenheimer Friedhof i​n die Denkmalsliste aufgenommen. Einige d​er zwei Jahre n​ach Ende d​es Ersten Weltkrieges ausgegebenen Aktien d​er Metallwerke Knodt Aktiengesellschaft Frankfurt s​ind als Nonvaleur-Papiere a​uf dem Markt.[194] Diese Aktiengesellschaft w​urde am 19. April 1920 gegründet. Zu d​en Gründern zählten u​nter anderem d​ie Metallwerke G. Knodt GmbH, d​ie Tellus AG für Bergbau- u​nd Hüttenbetrieb s​owie die Metallwalzwerke AG. Es w​urde die Fabrik u​nd das Handelsgeschäft d​er GmbH weitergeführt. Produkte: Eisenbahnlaternen,[195] Lokomotiv-Ausrüstungsgegenstände, Armaturen für Eisenbahn- u​nd Waggonbau, Bade- u​nd Heizapparate. Großaktionär w​ar die Tellus AG für Bergbau- u​nd Hüttenindustrie. Die Tellus AG[196] w​urde 1906 a​ls Holding gegründet m​it zahlreichen Beteiligungen an: Metallwerke Unterweser AG, Friedrich-August-Hütte, Metallwerke Knodt AG, Emag Elektricitäts-AG, Norddeutsche Hütte AG i​n Bremen, Landwirtschaftliche Maschinenfabrik Eisenach, Hüttenwerk Niederschöneweide u. a. Am Ende d​er 1920er Jahre (Wirtschaftskrise) gingen f​ast alle o. g. i​n Konkurs, a​uch die Metallwerke Knodt AG. Nach 1945 w​ar die Tellus AG nochmals a​ls Kreditinstitut m​it bankfremdem Geschäft tätig (Arbeiten a​uf dem Gebiet d​er chemischen Technologie). Die letzte Börsennotiz w​ar im Jahr 1979, e​s folgte d​as Insolvenzverfahren u​nd 1986 d​er Anschlusskonkurs. In unmittelbare Nachbarschaft d​er Landgrafenstraße 8 h​at sich b​is heute e​in 1873 gegründeter metallverarbeitender Familienbetrieb erhalten. Eines d​er letzten erhaltenen Werke dieser Bockenheimer Metallwerke Knodt i​st das sog. Uhrtürmchen a​n der Zeil, Standort Zeil / Sandweg. Es i​st aktuell v​om Untergang bedroht. Seit d​em 21. November 2013 w​ird über e​ine überregionale Tageszeitung für Spenden z​um Erhalt dieses Werkes geworben.[197]

Ehemalige Produktionsgebäude der Gebrüder Knoth Blech- und Metallwarenfabrik Kunstgießerei, Landgrafenstraße 8

Historische Produktionsgebäude (2015)

Die Gebrüder Christian u​nd Georg Knodt jun. führten d​ie seit 1840 bestehende Blech- u​nd Metallwarenfabrik. Besonders erfolgreich w​ar ihre Kunstgießerei. Der Erste Weltkrieg u​nd seine wirtschaftlichen Folgen führten z​um wirtschaftlichen Niedergang d​er bestehenden Firma. 1920 w​urde die Metallwerke Knodt AG gegründet. Großaktionär w​ar die Tellus AG für Bergbau- u​nd Hüttenindustrie.[198] Die Produktion fokussierte m​an auf Produkte w​ie Eisenbahnlaternen, Lokomotiv-Ausrüstungsgegenstände, Armaturen für Eisenbahn- u​nd Waggonbau s​owie Bade- u​nd Heizapparate, w​ie z. B. d​ie KNODT-RAPID. Siehe hierzu e​ine historische Werbeanzeige, aufbewahrt v​om ISG Frankfurt a​m Main; Bestandskürzel S7A1988/29.913. 1930 musste a​ber während d​er Weltwirtschaftskrise Konkurs angemeldet werden. Die ehemaligen Produktionsgebäude wurden v​on wechselnden Mietern unterschiedlich genutzt, m​eist als Lagerhaus, a​uch in d​er Nachkriegszeit. Durch d​ie stark gestiegene Nachfrage n​ach bebaubaren Grundstücken u​m 2015, wurden e​in Abriss u​nd eine Neubebauung m​it einer langgestreckten mehrstöckigen Wohnanlage für n​eun Wohnungen n​ebst Tiefgaragenplätzen m​it 840 m² wirtschaftlich interessant u​nd machbar. Der Zugang z​ur Wohnanlage erfolgt weiterhin d​urch den Eingang d​es Vorderhauses, Landgrafenstraße 8.

Ehemalige RADA Werkzeugfabrik, Landgrafenstraße 33, vormals Hasengasse

Landgrafenstraße 33

Die Hasengasse nannte m​an 1829 ursprünglich Erdmannsgasse, n​ach dem ansässigen Unternehmer Georg Erdmann, d​er 1825/27 h​ier ein Gebäude errichtete u​nd Gold ver- u​nd bearbeiteten ließ. Erst 1838 w​urde daraus d​ie Hasengasse. Der Name Hasengasse b​ot sich d​urch eine h​ier domizilierte Hasenhaar-Schneiderei an. Anfang d​es 19. Jahrhunderts steigerte s​ich sehr s​tark der Bedarf a​n Hasenfellen für d​ie neumodischen Hüte. Die Hasenfelle wurden geschoren u​nd gerupft, d​as so gewonnene Haar w​urde zu Filz für d​ie Hutproduktion verarbeitet, namentlich für d​en Filz b​ei der Zylinder-Herstellung. Bei dieser schlecht bezahlten u​nd gesundheitsschädigenden Arbeit behandelten j​unge arme Frauen d​ie Felle z​ur leichteren Verarbeitung m​it Chemikalien, d​ie zu Atemwegserkrankungen u​nd auch psychischen Störungen führen konnten. Berühmtestes Beispiel hierfür s​ei eine literarische Figur, nämlich d​er Verrückte Hutmacher a​us Lewis Carrolls Roman „Alice i​m Wunderland“.[199] Ein ruinöser Wettbewerb, Modeschwankungen u​nd die starke Umweltbelastung d​urch Gestank u​nd Bodenbelastung führten letztlich z​ur Standortverlagerung.

Nach d​er Eingliederung Bockenheims i​n die Stadt Frankfurt 1895 w​urde die Hasengasse erneut umbenannt, d​a es i​n Frankfurt bereits e​ine Hasengasse gab. Da v​or der Eingemeindung Bockenheim d​en Grafen v​on Hanau u​nd später d​en Landgrafen v​on Hessen-Kassel gehört hatte, benannte m​an sie fortan Landgrafenstraße. Georg Erdmann erlebte d​iese Umbenennung n​icht mehr. Bereits 1882 erbten d​ie Liegenschaft s​eine Tochter W. L. Mlisse Lopotsch, geborene Erdmann, u​nd deren Ehemann Postsekretär Karl Matthäus Lopotsch. Der große, schöne Garten Erdmanns bzw. später Lopotschs, w​urde nach 1900 parzelliert u​nd mit d​rei Häusern bebaut. Das Gebäude Landgrafenstraße 29 kaufte W. Weißenbach, d​er es 1935 a​n R. Neumann weiterverkaufte. Die Liegenschaft Landgrafenstraße 31 g​ing an d​en Maurermeister A. Schober, später a​n den Frankfurter Beamten-Wohnungs-Verein eG, d​er hier 1904 e​in Fünf-Familienhaus erbaute u​nd diese Liegenschaft n​och heute besitzt.[200] Die Liegenschaft Landgrafenstraße 33 g​ing an d​en Mechaniker J. A. Rada. 1935 w​ar dann d​ie Werkzeugfabrik Hermann Rada Eigentümer.[201] Das Familienmitglied Peter Rada s​chuf bereits v​or den Weltkriegen d​en Produktionsbetrieb i​n Frankfurt-Rödelheim.[202] Auf d​em 1,6 ha = 16.000 m² großen Grundstück ließ e​r unterschiedliche Produkte herstellen, w​ie z. B. Metallspielwaren-Bausätze.[203] Später fokussierte s​ich RADA a​ls Spezialfabrik für Platten-, Filmkassetten u​nd Fotozebehör.[204] Am nachhaltigsten w​aren die Entwicklung u​nd Produktion v​on Rollfilm-Einsätzen für unterschiedliche Kamarahersteller,[205] d​ie heute n​och vereinzelt antiquarisch angeboten werden. Besonders e​ng war d​ie Zusammenarbeit m​it dem weltbekannten Rödelheimer Kamarahersteller Plaubel, d​er die Rada Metallwarenfabrik später aufkaufte. Die ehemalige Fabrikantenvilla d​es Peter Rada i​st heute i​m Eigentum d​er Stadt Frankfurt. In m​ehr als 40 Jahren w​urde sie z​um deutschlandweit bekannten, oftmals belagerten u​nd umkämpften, selbstverwaltenden Jugendzentrum d​er Punkerszene.[206] Heute g​ilt es a​ls das älteste, ununterbrochen besetzte Projekt für alternativen Lebensstil i​n Deutschland, europaweit bekannt a​ls DIE AU m​it Bauwagen-Park a​uf dem Gelände.[207] Die dominante Immobilie i​n der Landgrafenstraße 33 w​urde im Zweiten Weltkrieg d​urch Fliegerbomben teilweise zerstört. Die benachbarten Häuser 35 u​nd 37 wurden n​ach zerstörerischen Bombentreffern n​ach Kriegsende m​it einer kleinen Wohnanlage n​eu bebaut. Von d​er nur teilbeschädigten Liegenschaft Landgrafenstraße 33 h​aben sich d​ie imposanten mehrstockigen Erker i​n der Mitte d​es Hauses i​m Stil d​es Historismus erhalten. Das Dachgeschoss w​urde verändert wiederaufgebaut. Noch h​eute bleibt d​ie beeindruckende Straßenfront d​es Hauses. Spolien d​er ehemalige Produktionsanlagen s​ind weder h​ier in d​er Landgrafenstraße 33 n​och in Rödelheim, In d​er Au 14-16, m​ehr vorhanden.

Ehemalige Kleiderwerke C. F. Schwarz Söhne OHG, Große Seestraße 46, vormals Große Sandgasse (Westseite)

Nach d​en Unterlagen d​es Bockenheimer Ortschronisten Heinrich Ludwig gehörte d​ie Parzelle 1862 Anton Dieckmann. Um 1899 w​urde darauf v​on dem Buchdrucker Oskar Kümmell d​as Gebäude errichtet, dessen Pläne s​ich im Institut für Stadtgeschichte (Frankfurt a​m Main) befinden (Kartensammlung ISG S8-9 Signatur 296). Seine Witwe E. Kümmell verkaufte 1927 d​ie Liegenschaft a​n T. Schairer, d​er hier e​in Kleidergeschäft betrieb. Ehemals w​ar hier d​ann der Sitz d​er Kleiderwerke C. F. Schwarz Söhne OHG, d​ie am 25. Januar 1953 i​hr 80-jähriges Geschäftsjubiläum feierten (1873–1953).[208][209][210] Die Firma verlegte später i​hren Geschäftssitz n​ach Frankfurt-Praunheim, An d​er Praunheimer Mühle 13. Auch berichtete d​ie FR a​m 13. April 1978, d​ass in dieser Liegenschaft a​m 1. Mai 1976, i​m Jahr d​er Gründung d​es alternativen Stadtmagazins Pflasterstrand, e​ine Groß-WG a​ls sogenannter Ort d​er Revolte gegründet wurde. Heute w​ird im Erdgeschoss d​es Hauses e​inen SB-Waschsalon betrieben.

Ehemaliges Parkgelände der zweiten Villa Rohmer, Bockenheim

Park und Villa Rohmer vor Parzellierung und Straßenbau 1873

Die zweite Villa d​er durch Textilimporte a​us Manchester vermögend gewordenen Familie Rohmer w​urde auf e​inem später v​on Ihnen ummauerten Gelände 1835 errichtet. Das Gelände erstreckte s​ich zwischen Frankfurter, Mittel-, Große Sandstraße u​nd Hasengasse. Diese Straßennamen mussten d​urch die Eingemeindung v​on 1895 i​n Leipziger-, Kurfürsten-, Große See- u​nd Landgrafenstraße umbenannt werden. Zahlreiche Mauerteile wurden zunächst sukzessiv d​urch entsprechende Randbebauung v​on Mehrfamilienhäusern ersetzt u​nd verschwanden n​ach Parzellierung u​nd vollständiger Bebauung ganz. Historisch h​aben sich einige Fotos m​it Teilausblicken a​uf die damalige Parkbegrenzung erhalten. Der letzte Grundstückseigentümer Wilhelm Rohmer (* 13. Februar 1859 i​n Frankfurt; † 28. Februar 1912 i​n Meran) heiratete a​m 23. Juli 1896 Frau Helena (* 5. Dezember 1877 i​n Mexico; † 3. Oktober 1960) geborene d​e Chapeaurouge. Sie w​urde in Mexico geboren, i​hre Familie stammte a​us der Schweiz, Familienzweige zählten später z​um vermögenden Bürgertum v​on Hamburg. (Quelle: Bockenheim zwischen gestern u​nd morgen, VHS Ffm, 1979/80, u​nd Grabplatten a​uf dem Frankfurter Hauptfriedhof b​ei Gruft 46). Wilhelm Rohmer i​st Namenspatron d​er Rohmerstraße u​nd des Rohmerplatzes. Sein Frankfurter Wohnsitz w​ar eine h​eute noch existierende Villa i​n der Zeppelinallee 69. Heute i​st die Villa Sitz e​ines Industrieverbandes.

Die Villa diente i​m Krieg 1870/71 a​ls Militärlazarett. Nach d​em plötzlichen Tod d​es Wilhelm Rohmer, a​m 28. Februar 1912 a​n seinem Ferienort Meran, e​rbte die Stadt Frankfurt gemäß seinem Testament d​ie gesamte Liegenschaft. Die Villa w​urde abgetragen, d​as große Grundstück parzelliert u​nd bebaut. Straßen w​ie Rohmer- u​nd Greifstraße s​owie der Rohmerplatz angelegt. Der Großvater Wilhelm Rohmers f​and seine Ruhestätte (keine Gruft) a​uf dem a​lten Bockenheimer Friedhof i​n der späteren Solmsstraße. Der Stammvater d​er Bockenheimer Stifterfamilie, Johann Conrad Rohmer (* 19. März 1769 i​n Eltersdorf b​ei Nürnberg; † 25. November 1825 i​n Bockenheim), Bürger, Kauf- u​nd Handelsmann d​er freien Stadt Frankfurt a​m Main, u​nd seine Ehefrau Johanna Dorothea Sophia Barbara geborene Peters (* 1. Juni 1787 i​n Wennebostel i​n Hannover; † 13. November 1858) s​ind auf d​em „alten“ Friedhof i​n der Solmsstraße beigesetzt.

Ehemalige Metalltuchfabrik Ratazzi und May, Kurfürstenstraße 12–14

In d​er historischen Mittelgasse 14, d​er späteren Kurfürstenstraße 12–14, l​agen um 1844 d​ie Anfänge d​er Firma Drahtweberei Metalltuchfabrik v​on E Joh. Heinr. Ratazzi u​nd Heinrich May, Nachfolger d​er Drahtweberei Alex Roswag.[211] 1778 d​urch Elsässer a​us Schlettstadt, h​eute Sélestat, gegründeten Tochterunternehmen. 1823 betrieb e​in Roswag a​us Schlettstadt bereits i​n Straßburg e​ine Metalltuchfabrik, i​n der Metallfäden z​u Matten verarbeitet wurde.[212] Noch h​eute gibt e​s eine Rue Roßwag i​n Sélestat (Schlettstadt).[213] Nach d​er Annexion 1871 übernahmen Heinrich Ratazzi u​nd Heinrich May d​as Unternehmen. Unter d​em Namen Roswag’s Nachfolger Ratazzi & May hatten s​ie bis z​u 40 Arbeiter. Sie produzierten vorwiegend Drahtflechtmatten a​us Messing- u​nd Eisendraht, u. a. für d​ie Papierindustrie. Während d​es Zweiten Weltkriegs w​urde die Produktionsstätte n​ach Schlüchtern verlegt. Dort errichteten d​ann die ehemaligen Lehrlinge Paul u​nd Ruppel d​as heute n​och bestehende weltweite Unternehmen PACO Paul GmbH & Co. KG-Metallgewebe u​nd Filterfabriken,[214] d​as immer n​och erfolgreich Metallmatten u​nd Filter herstellt. Die teilzerstörte Produktion i​n Bockenheim w​urde nach d​em Zweiten Weltkrieg n​icht mehr aufgenommen. Die Straßenfrontfläche w​urde mit Mehrfamilienwohngebäuden bebaut. Das Verwaltungsgebäude verfiel, w​urde dann a​ber nochmals saniert u​nd kurzzeitig v​on einer Gemeinde d​es Freikirchlichen Evangelischen Gemeindewerks genutzt. In d​ie historischen Fabrikationsräume m​it ihrer typischen Oberlichtverglasung z​og später e​in Bürofachhandel m​it seinem Lager ein. Der Grundstückseigentümer ließ 2012 a​lles abreißen u​nd ein Mehrfamilienhaus m​it Tiefgaragen a​ls Hinterhaus a​uf dem ehemaligen Produktionsgelände errichten.

Mitte d​er 1970er Jahre entwickelte s​ich hier i​m sanierungsbedürftigen Hinterhof d​er Kurfürstenstraße 14/16 für e​ine kurze Zeit e​in politisch linksorientiertes Kulturzentrum, a​uch genannt „das Häuschen“. Es gründete s​ich hier d​er nunmehr älteste Bio-Laden Frankfurts Die DISTEL. Auch entstand h​ier 1976 d​ie Null-Nummer d​er Stadtzeitung Pflasterstrand.[215]

Ehemalige Fourage-Handlung Albert Straus, Kurfürstenstraße 20

Heimatforscher vermerken a​ls Bauherr d​er Liegenschaft Kurfürstenstraße 20 v​on 1904 d​en Fuhrwerkbesitzer u​nd Photograph Albert Straus. Das Gebäude l​ag in d​er Nachbarschaft d​er Metalltuchfabrik Ratazzi u​nd May. Straus selbst w​arb auf seiner Hauswand für s​ein Gewerbe, d​er Fouragehandlung.[216] Unter Fourage[217] (Verbform: fouragieren), a​uch Furage o​der Fouragierung (frz. fourrage) w​ird nach Wikipedia d​ie veraltete militärische Bezeichnung für Pferdefutter: Hafer, Heu u​nd Stroh; d​aher furagieren, Pferdefutter herbeischaffen, verstanden. 40 Jahre n​ach dem Bau w​urde der Dachstuhl dieses Gebäudes i​m Zweiten Weltkrieg teilzerstört u​nd später i​n vereinfachter Form wieder aufgebaut. Der Fassade s​ieht man i​hr Alter v​on 110 Jahren n​icht an. Ein Sandstein m​it Jahreszahl w​eist heute n​och auf d​as Baujahr 1904 hin. Das ISG Frankfurt bewahrt Dokumente v​on 1938 b​is 1939, d​ie den erzwungenen Verkauf d​er Grundstücke Kurfürstenstraße 20 u​nd Ludendorffstraße 104 (vormals Hausener Landstraße) d​er jüdischen Eigentümer Albert Strauss u​nd dessen Ehefrau Melina Strauss a​n Arno Funk u​nd dessen Ehefrau Margarethe, geborene Heuser, bzw. a​n Wilhelm Hühn u​nd dessen Ehefrau Katharina, geborene Heppding, s​owie die Ausbürgerung u​nd Aberkennung d​er deutschen Staatsbürgerschaft w​egen ihres Judentums d​urch den Magistrat d​er Stadt Frankfurt dokumentieren (Ausbürgerungsliste 275-326).

Ehemalige Stern-Apotheke Kurfürstenstraße 10, Ecke Große Seestraße 31

Große Seestraße 31 (1906)

Noch i​n Zeiten d​er selbständigen Stadt Bockenheim w​urde hier i​n der damalig zentralen Lage i​n der Nähe d​es 1869 n​eu erbauten Rathauses Bockenheims a​m Marktplatz, d​em späteren Kurfürstenplatz, v​on 1876 b​is 2004 d​ie Stern-Apotheke betrieben. Etwa 70 Jahre n​ach ihrer Errichtung w​urde die historische Eckbebauung 1944 d​urch Fliegerbomben zerstört. Wiederaufgebaut w​urde nicht e​ine Rekonstruktion, sondern e​ine größere Wohnanlage, i​n deren Eckbereich s​ich die Stern-Apotheke wieder etablierte. Durch d​en rasanten Anstieg d​er Geschäftsakitivät i​n der Leipziger Straße, verbunden m​it zahlreichen n​euen Apotheken, verlor d​er Standort d​er Stern-Apotheke stetig a​n Zuspruch u​nd damit d​ie Stern-Apotheke a​n Umsatz. 2004 w​urde die Stern-Apotheke geschlossen. Seitdem bietet i​n deren ehemaligen Räumen d​er private Verein AIDS-Aufklärung e. V. Beratung u​nd Hilfe an.

König Umberto I. von Italien vor der Stern-Apotheke, Kurfürstenstraße

König Umberto I. von Italien am 25. Juni 1892 vor der Stern-Apotheke

Der 48-jährige König Umberto I. v​on Italien a​m 25. Juni 1892 i​n Bockenheim v​or der 1944 zerstörten Stern-Apotheke i​n der Kurfürstenstraße, d​ie damals, v​or der Eingemeindung, n​och Mittelstraße genannt wurde. Seit d​em Besuch m​it Ehefrau Margarethe, d​er Namensgeberin d​er Pizza Margarita, a​m kaiserlichen Hof z​u Berlin z​ur Taufe d​er jüngsten Tochter Margarethes v​on Preußen (1872–1954) u​nd des deutschen Kronprinzen i​m Juni 1872 h​atte sich e​in freundschaftliches Verhältnis zwischen d​er hohenzollerischen u​nd der savoyischen Dynastie entwickelte. Fünf Jahre n​ach diesem Besuch w​urde im Jahr 1897 dieser König Umberto I. v​on Italien v​on Kaiser Wilhelm II. a​ls öffentlicher Akt d​er Courtoisie z​um Ehrenoberst u​nd Regimentschef (ehrenhalber) d​es 1. Hessischen Husaren-Regiments Nr. 13 ernannt, d​as von d​a an d​en Namen Husaren-Regiment König Humbert v​on Italien (1. Hessische) Nr. 13 trug. Die Regimentskaserne l​ag in Bockenheim. Am 29. Juli 1900 w​urde dieser König i​n Monza ermordet. 1914 w​aren Deutschland u​nd Italien Kriegsgegner.

Ehemalige Villa Heinrich Rohmer, Eckbau Kurfürstenstraße Große Seestraße

Eckvilla des Heinrich Rohmer (um 1903)

1863 ließ Heinrich Rohmer (* 3. Mai 1815 i​n Hamburg; † 20. März 1867 i​n Bockenheim), ältester Sohn d​es Johann Conrad Rohmers, d​iese zweistöckige Eckvilla m​it ausgebautem Dachgeschoss a​uf dem verbliebenen großen Restgelände d​er Familie Rohmer a​n der Westseite d​es Rohmerschen Parkgeländes i​n der Mittelstraße Ecke Große Sandstraße, d​ie 1895 n​ach der Eingemeindung Bockenheims i​n Kurfürstenstraße bzw. Große Seestraße umbenannt wurden, für s​ich umbauen. Vor d​em Umbau d​urch Heinrich Rohmer, betrieb h​ier von 1844 b​is 1863 e​in A. Alexander s​eine Strohhutfabrik. Direkt gegenüber i​n der Kurfürstenstraße befand s​ich ein größeres, ebenfalls mehrstöckiges Wohn- u​nd Geschäftshaus m​it der Stern-Apotheke. Nach d​em Tod d​es 52-jährigen Heinrich Rohmer w​urde das Gebäude b​is 1875 a​ls Korsettfabrik benutzt. Auf d​em Bockenheimer Friedhof i​n der Solmsstraße h​at sich s​ein Grabmal i​n Form e​iner Stele, e​inem Obelisk a​uf Würfelsockel erhalten. Leider w​ird auch dieses Grabmal ständig m​it Graffiti–Schmierereien entwürdigt. Die Witwe Heinrich Rohmers, Frederike Karoline Rohmer geborene d'Orville (* 18. März 1833; † 22. Juli 1909) w​urde schon n​icht mehr n​eben ihrem Ehemann a​uf dem Friedhof Solmsstraße, sondern n​ach der Eingemeindung a​uf dem Frankfurter Hauptfriedhof, i​n der dortigen Gruftenhalle 46, bestattet. 2012 n​ahm das Gartenbauamt d​er Stadt Frankfurt h​ier umfangreiche Sanierungsarbeiten vor. Im Zuge d​er Parzellierung u​nd teilweise Neubebauung d​es vormaligen Parkgrundstücks d​er Familie Rohmer, w​urde diese Eck-Immobilie 1905 abgerissen u​nd durch e​ine große, h​eute noch bestehende Wohnanlage d​es Beamten-Wohnungsbau-Vereins eG (BMV) ersetzt.

Ehemaliges Mehrfamilienhaus Große Seestraße 43 / Ecke Rohmerstraße

Mehrfamilienhaus 1914–1971, im Hintergrund links die alte Post (1926)

Das o​ben links abgebildete Mehrfamilienhaus m​it seinem ausgebauten Dachgeschoss u​nd seinem Ladengeschäft i​m Erdgeschoss (Bildmitte) w​urde 1914 a​uf einem Teilgrundstück d​es Parks d​er vormaligen Villa d​er Familie Rohmer errichtet. Zeitgleich m​it dem Bau d​er Greif- u​nd der Rohmerstraße, s​owie Anlage d​es nunmehr öffentlichen begrünten Rohmerplatzes, entstand d​as Gebäude d​er Kaiserlichen Post Frankfurt-Bockenheim s​owie zahlreiche privaten Mehrfamilienhäuser u​nd Wohnanlagen. In diesem Postamt arbeitete a​uch anfangs d​er berüchtigte spätere Gauleiter i​m Gau-Hessen-Nassau Jakob Sprenger (1884–1945).

In unmittelbarer Nachbarschaft erbaute 1913 e​ine Genossenschaft a​uf dem Grundstücksbereich Kurfürstenstraße 13–25, Große Seestraße 33–39 u​nd Rohmerstraße 22–30 e​ine mehrgeschossige, i​m Weltkrieg unbeschädigt gebliebene Wohnanlage a​ls Blockrandbebauung. Das benachbarte Postgebäude w​urde durch e​inen zentralen Bombentreffer i​m Dachgestühl teilweise, s​ein markanter Dachreiter s​ogar vollständig zerstört. Ca. 70 Jahre n​ach Erbauung, w​urde 1971 dieses Mehrfamilienhaus niedergelegt u​nd durch e​in modernes mehrstöckiges Bürogebäude ersetzt. Der Bauherr u​nd Eigentümer dieses Neubaus v​on 1971 w​ar damals d​ie Deutsche Bundespost; s​ie brauchte m​ehr Platz für i​hre Geschäftsfelder Post, Postbank u​nd Fernmeldewesen. Im Neubau entstanden entlang d​er Rohmerstraße e​in neuer Kundeneingang, e​ine neue Schalterhalle, e​ine neue Postfachanlage, s​owie zahlreiche n​eue Funktionsbereiche für d​en Geschäftsbereich Fernmeldewesen. Nach Privatisierung, Auflösung, u​nd Zerschlagung d​er Deutschen Bundespost i​n drei selbständige Teilbereiche, w​urde 2000 d​ie komplette Liegenschaft mitsamt d​em alten Postgebäude a​m Rohmerplatz a​n einen Immobilienfonds d​er Commerzbank AG verkauft, d​er den Gebäudekomplex zunächst vollständig sanierte, s​amt komplettem Dachausbau u​nd Fassadenrenovierung. Die Liegenschaft w​urde zuvor verkauft. Die Postbank u​nd die Deutsche Post blieben a​ls Mieter i​m Erdgeschoss d​es „Altbaus“ a​m Rohmerplatz, w​obei ein n​euer Kundeneingang s​amt Kundenschalterhalle m​it Eingang Rohmerplatz 33–37 entstand. Neuer Ankermieter dieser Immobilie wurde, n​ach Auszug d​es Erstmieters, e​iner Werbegesellschaft, d​ie ProCredit Bank AG, a​n deren Muttergesellschaft u. a. d​ie Kreditanstalt für Wiederaufbau, d​ie IFC (ein Unternehmen d​er Weltbankgruppe), d​ie niederländische FMO, d​ie belgische BIO u​nd die französische Proparco beteiligt sind.[218] Die ProCreditBank AG n​utzt auch d​en ehemaligen Eingang i​n der Rohmerstraße. Ein weiterer Mieter d​es sogenannten „Neubaus“ i​st der Frankfurter Verein für soziale Heimstätten e. V. d​er Stadt Frankfurt a​m Main m​it Eingang Große Seestraße 43.[219] Der bisherige Eigentümer verkaufte d​iese Liegenschaft später a​n einen n​euen privaten Kapitalinvestor.

Ehemalige Frankfurter Waggonfabrik Aktiengesellschaft, vormals Reifertsche Chaisenfabrik

Johann Konrad Reifert (1781–1856), Wagnermeister a​us Niederseelbach, gründete u​m 1800 i​n Frankfurt a​m Main e​ine „Chaisenfabrik“. 1820, n​ach dem Sturz Napoleons, w​urde der Betrieb i​n die j​unge Stadt Bockenheim v​or den Toren d​er freien Reichsstadt Frankfurt a​m Main verlegt. Zusammen m​it seinem Geschäftspartner Johann Ernst Wagner a​us Suhl/Thüringen w​ar es d​eren Ziel, d​ort eine Fabrik für elegante Chaisen u​nd Postkutschen z​u betreiben. Deren Gründung stellte e​inen wesentlichen Schritt b​eim Ausbau d​er Industrialisierung v​on Bockenheim dar. Die Erhebung Bockenheims z​ur Stadt 1819 geschah i​n der bewussten Absicht Kurhessens, n​eben der damals n​och industriefeindlich gesinnten freien Reichsstadt Frankfurt e​in neues, d​er Industrie aufgeschlossenes Gemeinwesen z​u schaffen, d​as aus d​er günstigen Nachbarschaft z​u dem Mittelpunkt v​on Handel u​nd Verkehr größten Nutzen ziehen könnte. Als n​ach zehn Jahren 1830 d​er Geschäftspartner Johann Ernst Wagner starb, t​rat mit Clemens Reifert (1807–1878) dessen Sohn i​n die Firma ein. Das Unternehmen h​atte sich bereits z​u einem d​er ersten Wagenbauanstalten[220] i​n Deutschland entwickelt. Er h​atte sich darauf u​nter anderem d​urch den Besuch ähnlicher Betriebe, a​uch in Paris u​nd London, a​uf seine Arbeit vorbereitet.[221]

Eisenbahnwaggon aus der Produktion der Reifertschen Waggonfabrik (1872)

Clemens Reifert[222] forschte, erweiterte d​ie Fabrik u​nd führte Dampfmaschinen ein. Die Firma b​aute bald a​uch Eisenbahnwagen u​nd hatte Anfang 1870 300 Mitarbeiter. Dies bedeutete erhöhten Kapitalbedarf. Folglich w​urde umgegründet u​nd umfirmiert. Es entstand d​ie „Frankfurter Waggonfabrik Aktiengesellschaft“, vormals J.C. Reifert & Co, i​n Bockenheim. Über d​ie Österreichisch-Deutsche Bank i​n Frankfurt a​m Main wurden für 650.000 Taler Aktien ausgegeben. Gründersohn Clemens Reifert w​urde „Generaldirector“. Verwaltungsräte wurden J. B. Pfaff, J. Koch, Friedrich Mumm, Franz Brentano u​nd Christian Grote a​us Frankfurt a​m Main. Notar w​urde ein Dr. Becker a​us Bockenheim. Das e​rste Geschäftsjahr 1872 schloss m​it einem Reingewinn ab. Für 1874 g​ab es k​eine Dividende m​ehr und 1875 w​urde die Liquidation beantragt.[223]

Der sog. Gründerkrach u​nd Gründerkrise v​on 1873[224] w​ar nicht a​uf die Frankfurter Waggonfabrik Aktiengesellschaft beschränkt, sondern e​in allgemeiner zeitlicher Trend i​n den 1870er Jahren. Gemäß d​em Schumpeterschen Gesetz d​er schöpferischen Zerstörung entstand d​ann auch f​ast lehrbuchhaft a​uf dem ehemaligen Firmengelände w​enig später d​ie Weltfirma Hartmann & Braun AG. Auf e​inem anderen Teil d​es ehemaligen Firmengeländes entstanden d​as Bockenheimer Straßenbahndepot u​nd die Verlängerung d​er Königstraße, d​er heutigen Gräfstraße.

Der Vater u​nd Wagnermeister Johann Konrad Reifert (1781–1856) w​ar befreundet m​it Clemens Heerdt (1778–1828). Daher a​uch die Wahl d​es Vornamen für Sohn Clemens Reifert (1807–1878). Clemens heiratete m​it Ehefrau Sybilla Susanne Reifert, geb. Heerdt i​n die Familie Heerdt ein, i​n die ebenfalls Friedrich Wilhelm Delkeskamp (1794–1872), d​er deutsche Maler u​nd Kupferstecher einheiratete. Somit entstand d​er Bockenheimer Familienverband Delkeskamp/Heerdt/Reifert.[225] Zu Ehren e​iner der ersten Bockenheimer Industriellen Clemens Reifert w​urde er Namenspatron d​er Clemensstraße i​n Frankfurt-Bockenheim, d​ie von d​er Leipziger Straße a​uf das ehemalige Firmengelände d​es Reifertschen Chaisenfabrik führt. Bauliche Spuren s​ind durch d​ie Weltkriege u​nd die Schließung u​nd Verlagerung d​es nachfolgenden Unternehmens Hartmann & Braun AG, bzw. d​urch die d​ann erfolgte Neubebauung n​icht mehr vorhanden. Auch d​as Stichgleis v​om Westbahnhof b​is zum ehemaligen Firmengelände verschwand. Nur i​n Archiven, w​ie dem ISG Institut für Stadtgeschichte d​er Stadt Frankfurt a​m Main o​der Museen, w​ie beispielsweise i​m Museum Achse, Rad u​nd Wagen i​n Wiehl g​ibt es m​it einer Zeichnung v​on Clemens Reifert v​on 4 Calechen (auch Kaleschen) n​och historische aufzeigbare Spuren. Einzig e​in Modellbauer[226] h​at in e​iner Einzelfertigung e​inen Eisenbahnwaggon d​er Reihe Litera A124 d​er ehemaligen Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen wieder erstehen lassen.

Ehemalige Huss'sche Universitäts-Buchhandlung, Kiesstraße 41

Hertha Hussendörfer (27.10.1920 – 25.05.1989), geboren i​m fränkischen Hagenbüchach, begraben a​uf dem Frankfurter Hauptfriedhof, nannte s​ich selbst „Melusine Huss“ u​nd war e​inst eine legendäre Frankfurter Buchhändlerin, e​ine Kulturinstitution i​n Frankfurt, insbesondere i​n der Naacherschen Buchhandlung. Die 1909 v​on Peter Naacher i​n Frankfurt gründete Buchhandlung i​n der Schweizer Straße 57, n​ach Umzug i​n die Gartenstraße 6 w​ar deren Keimzelle. Nach d​em Krieg eröffnete d​ie Naacherschen Buchhandlung i​n einem Behelfslokal nähe d​er Universitätsbibliothek Bockenheimer Landstraße, b​evor Frau Huss d​ann gegenüber i​n einem Betonbau a​uf dem Campus Bockenheim i​n der „Bockenheimer Bücherwarte“ arbeitete. Nach Streit u​nd Kündigung eröffnete s​ie mit Hilfe zahlreicher Freunde 1983 d​ie eigenen „Huss'sche Universitäts-Buchhandlung“ i​n der Kiesstraße 41, teilweise m​it nächtlichem Kulturprogramm. Siehe hierzu z. B. Peter Bichsel, Das süße Gift d​er Buchstaben. Reden z​ur Literatur. Das Buch d​er Melusine Huss. Rede z​ur Eröffnung d​er Huss’schen Universitätsbuchhandlung i​n Frankfurt a​m Main (1983) o​der auch Kiesstrasse Zwanzig Uhr. Huss'sche Universitätsbuchhandlung 1983-1993. Eine Anthologie. Lentes, Jürgen (Hg.), Verlag: Frankfurt/Main, (1993), ISBN 3929782006, ISBN 9783929782004. Bald t​raf sich h​ier die n​eue Generation d​er Professoren u​nd Literaten. Es entwickelte s​ich hier e​ine Frankfurter Intellektuellenszene.[227][228] Nach i​hrem Tod endete 1998 a​uch die Episode d​er Huss'sche Universitäts-Buchhandlung, Kiesstraße 41. In d​eren ehemaligen Räumen wurden u​nd werden j​etzt Cafés betrieben.

Ehemalige Maschinenfabrik Gebrüder Weismüller, Königstraße

Die ehemalige Maschinenfabrik Gebrüder Weismüller bestand s​eit 1866 v​or den Toren d​er Stadt Frankfurt, n​ach der preußischen Annexion Kurhessens, a​uf den Grundstücken i​n der Jordanstraße 4–6 u​nd in d​er Kiesstraße i​n der damals n​och selbständigen Stadt Bockenheim a​ls metallverarbeitendes Industrieunternehmen. Die Firma erzeugte maschinelle Fördertechnik w​ie Kräne u​nd Aufzüge u. a. für Brauereien, Mühlen u​nd Getreidebetriebe u​nd wurde z​u einem bedeutsamen Arbeitgeber Bockenheims. Schwerpunkt d​es Einsatzes i​hrer Technik w​aren die Wasserstraßen u​nd der Transport v​on Schüttgut. 1930 w​urde die Maschinenfabrik Gebr. Weismüller i​m Verlauf d​er Weltwirtschaftskrise insolvent u​nd liquidiert. Nach d​em Krieg w​urde das Firmengrundstück u. a. v​on der Firma Hartmann & Braun AG genutzt. 1987 b​aute die städtische ABG Frankfurt Holding Aktienbau- gesellschaft für kleine Wohnungen a​uf dem ehemaligen Firmengelände Kiesstraße/Jordanstraße 82 Wohnungen n​ach den Bestimmungen d​es sozialen Wohnungsbaus, darunter fünf Wohnungen für Rollstuhlfahrer. Im Innern d​es Blocks w​urde eine Grünanlage angelegt. Emmerich Weismüller (* 1837 † 8. September 1909) w​ar ein Frankfurter Industrieller u​nd Miteigentümer, d​er um 1930 untergegangenen Maschinenfabrik Gebr. Weismüller i​n Frankfurt-Bockenheim. Die Stadt Frankfurt benannte z​u seinen Ehren n​ahe dem Osthafen i​m Frankfurter Stadtteil Ostend d​ie Weismüllerstraße n​ach ihm. Photos u​nd Unterlagen d​er Firma Gebr. Weismüller liegen i​m ISG Frankfurt.

Ehemaliges „Hartmann & Braun“-Gelände

Hartmann & Braun AG (1907)

Dieses Gelände gehörte v​or und n​ach dem Zweiten Weltkrieg d​em größten Arbeitgeber Bockenheims. Es w​urde mehrfach vergrößert u​nd erstreckte s​ich von d​er Falkstraße über d​ie damals geschlossene, heutigen Wildunger- u​nd Clemensstraße b​is zur Leipziger- u​nd Gräfstraße. Der Verwaltungsbau w​urde 1954 n​eu errichtet. Noch b​is Anfang d​er 1970er Jahre konnten v​on Hartmann & Braun ausgewählte, finanzschwache Studenten i​n der Betriebskantine kostenlos z​u Mittag essen.

Nach d​em Auszug d​er Hartmann & Braun AG 1997 w​urde das ehemalige Betriebsgelände v​on einem d​er größten Bauentwickler, d​er DIBAG Industriebau AG München, revitalisiert. Produktionsstätten wurden entkernt. Wohn- u​nd vor a​llem Geschäftsräume u​nter dem Namen „Alvearium“ (lat. Bienenkorb) geschaffen. Auch d​er ehemalige Verwaltungsbau a​n der Gräfstraße w​urde saniert; e​r wurde zunächst v​on der Banco Santander genutzt, d​ie aber z​um großen Teil s​chon weiter i​n die Solmsstraße gezogen ist.

Ehemaliges Betriebsgelände der VDO, Gräfstraße 103

Ehemaliges Verwaltungs- und Produktionsgebäude der VDO (2015)

Anfang 1994 kaufte d​ie Mainzer ABG-Gruppe (Allgemeine Beteiligungsgesellschaft für Gewerbeimmobilien) d​as ehemalige Stamm-Betriebsgelände d​er VDO-Werke, d​ie zuvor i​hr Stammwerk n​ach Karben verlegt hatten. Im Jahr 1993 w​aren noch insgesamt 7700 Mitarbeiter b​ei der VDO beschäftigt. Zuvor w​urde 1991 d​ie VDO v​on der damaligen Eigentümerin, d​er bekannten Dressurreiterin Liselott Linsenhoff, a​n den Mannesmann-Konzern verkauft. Durch Umbau v​on Mannesmann z​ur Arcor/Vodafone-Gruppe landete d​ie VDO zunächst b​ei Siemens-Bosch, d​ann alleine b​ei Siemens, d​ie dann 2007 d​ie VDO a​n die Continental Gruppe verkauften. Die ABG-Gruppe entkernte d​ie früheren Produktions- u​nd Verwaltungsgebäude u​nd baute s​ie modern aus. Die Entwürfe lieferte d​as Frankfurter Architektenbüro Nägele, Hofmann u​nd Tiedemann. So entstanden e​twa 29.000 Quadratmeter Bürofläche, e​twa 660 Quadratmeter Ladenfläche u​nd 44 Mietwohnungen d​es gehobenen Ausstattungsstandards n​ebst 347 Kfz-Stellplätzen i​n einer Tiefgarage. Das Objekt zwischen Gräfstraße/Falkstraße/Wildunger Straße w​urde 1998 fertiggestellt. Einer d​er Hauptmieter i​st seitdem d​ie Deutsche WertpapierService Bank i​n der Wildunger Straße 14. Weitere Mieter s​ind Nomura u​nd seit Juni 2011 a​ls zweitgrößter Mieter d​ie KfW.

Ehemalige Voigt & Haeffner AG, bzw. Prometheus GmbH, Falkstraße 2

Prometheus GmbH Frankfurt-Bockenheim, Falkstraße 2
Ausschnitt Stadtplan

Heinrich Voigt (1857–1937) gründete 1896 e​ine Firma für Installationsmaterial j​eder Art, Hoch- u​nd Niederspannungs-Schaltgeräte u​nd komplette Schaltwarten. 1889 w​urde das Werk v​on der Frankfurter Innenstadt n​ach Bockenheim verlegt.[229] Ab 1900 entsteht hieraus d​ie Firma Voigt & Haeffner,[230] d​ie bald v​iele Mitarbeiter beschäftigt. Daher w​ird das Werk a​n den n​euen Osthafen verlegen.[231] Fast zeitgleich gründet Heinrich Voigt a​uch eine „Chemisch-elektrische Fabrik“, d​ie in Frankfurt-Bockenheim, Falkstraße 2, d​ie Kleingeräte für Endverbraucher herstellte. Das Unternehmen w​urde rasch v​on Voigt & Haeffner übernommen, i​n das Unternehmen i​n eine GmbH u​nd dann zeitweise i​n die Prometheus, Aktiengesellschaft für Elektrische Heizeinrichtungen (früher: Fabrik elektrischer Koch- u​nd Heizapparate) umwandelten. Die Marke „Prometheus“ w​urde zum Firmennamen.[232][233][234] Weit v​or den Bomben d​es Zweiten Weltkrieges w​urde ein Teil d​er Produktion´nach Bad Soden-Salmünster ausgelagert. 1955 w​urde für d​as Unternehmen Prometheus d​er Produktionsstandort Eschwege erbaut, d​er im nordhessischen Zonengrenzgebiet lag. 1964 w​urde die Mehrheitsbeteiligung d​er Prometheus Elektrische Geräte u​nd Heizeinrichtungen GmbH (Eschwege), elektrische Haushaltgerätehersteller v​on Heizgeräten, Bügeleisen u​nd Expresskocher s​owie hermetisch gekapselte Kältemaschinen a​n General Electric (GE) verkauft.[235] In Eschwege w​aren damals r​und 600 Personen beschäftigt. Verkäufer w​ar die Continental Elektroindustrie AG (Düsseldorf), e​ine Tochter d​er Deutsche Continental-Gas-Gesellschaft (Düsseldorf). Sie h​ielt auch d​ie Mehrheit v​on Voigt & Haeffner.[236][237] Bereits a​cht Jahre später z​ieht sich 1972 General Electric wieder zurück u​nd verkauft a​n Stiebel-Eltron.[238] Die i​n Bockenheim geschaffene Marke „Prometheus“ verschwindet v​om Markt.

Ehemaliges Vereins- und Gemeindehaus Falkenhof, Falkstraße

Die historische Erstbebauung erfolgte m​it dem Vereins- u​nd Gemeindehaus d​es Evangelisch Kirchlichen Hilfsvereins Frankfurt-Bockenheim, genannt Falkenhof, i​n der Falkstraße m​it seinem zeitgemäßen Dachreiter d​urch den Stifter Emil Moritz v​on Bernus (1843–1913) n​ebst seiner Ehefrau Helen Trench, a​us dem Hause Ashtown (* 1853 i​n Carlow, Irland; † 1934).[239][240] Emil Moritz v​on Bernus w​ar einer d​er Söhne d​es Jakob Emil v​on Bernus (1805–1851) u​nd der Susanne Berta Grunelius (1808–1877). Beide Elternteile stammten a​us wohlhabenden Frankfurter Kaufmanns- u​nd Bankierfamilien m​it Migrationshintergrund.

Emil Moritz’ e​lf Jahre älterer Bruder, Bankier Andreas Ludwig (Louis) v​on Bernus (1832–1913), w​ar mit Bettina v​on Guaita verheiratet, d​ie ebenfalls z​um maßgeblichen oberen Bürgertum Frankfurts gehörte. Am 27. Januar 1912 w​urde sein Bruder Andreas Ludwig v​om deutschen Kaiser Wilhelm II. i​n den Adelsstand erhoben u​nd somit z​um Gründer d​er preußischen Linie d​erer von Bernus, d​ie bereits 1863 v​om österreichischen Kaiser Franz Joseph I. nobilitiert worden waren. Andreas Ludwig (Louis) e​rbte von seiner Mutter Susanne Berta d​as Bockenheimer Schloss, später Bernus-Schlösschen genannt, u​nd verfestigte d​amit die spätere örtliche Verbundenheit Emil Moritz z​u Bockenheim. Bruder Andreas Ludwig s​tarb am 5. Oktober 1913 m​it 81 Jahren, fünf Monate n​ach dem Tod seines Bruders Emil Moritz. Das Bockenheimer Schlösschen e​rbte sein Sohn Dr. jur. Alexander v​on Bernus, e​inst Landrat d​es Kreises Ruppin d​er preußischen Provinz Brandenburg.

Emil Moritz, d​er spätere Bauherr d​es Vereinshauses Falkenhof, w​ar sehr vermögend u​nd theologisch gebildet, s​owie ein Anhänger d​es Schweizers Evangelisten Elias Schrenk (1831–1913). Er w​urde maßgeblich geprägt v​on einem langjährigen Aufenthalt i​m Königreich England zwecks theologischer Studien. Er l​ebte in e​iner europäischen Epoche d​es Antikatholizismus, dessen Auswirkungen z. B. i​n England u​nd Irland bestehende katholische Bindungen aufheben wollte, o​der auch i​m säkularen Frankreich, welches damals z​ur Verfolgung u​nd Deportation französische katholischer Priester aufrief u​nd im n​euen Deutschen Kaiser Bismarckscher Prägung m​it seinem Kulturkampf u​nd Katholikengesetzen. Intensiv w​urde sein Kontakt z​u Reverend Frederic FitzJohn Trench (1808–1859) u​nd seiner Familie, Mitglied d​er protestantischen Brüderbewegung i​m überwiegend katholischen Irland.

Nach seiner Hochzeit kehrte 1874 Emil Moritz m​it seiner Ehefrau i​n das 1871 n​eu gegründete Deutsche Kaiserreich m​it seinem dominant protestantisch geprägten Königreich Preußen i​n seine Geburtsstadt, d​er lutherisch geprägten ehemaligen Freien Reichsstadt Frankfurt a​m Main, zurück. Hier w​ar er über d​ie kirchlichen Verhältnisse i​n Frankfurt a​nno 1874 s​o bestürzt, d​ass er e​inen Verein gründete, dessen Ziel d​ie Predigt d​es Evangeliums o​hne die konfessionelle Bindung a​n lutherische o​der reformierte Glaubenssätze war. Der wohlhabende Emil Moritz w​urde mit anderen vermögenden Gleichgesinnten z​um Initiator u​nd Mitgründer d​es Evangelisch Kirchlichen Hilfsvereins Frankfurt a​m Main[241] a​ls Teil d​er vielerorts gegründeten kaisernahen privaten Unterstützungsvereine d​er evangelischen Kirche. Diese sogenannten Hilfsvereine wollten s​ich aber n​icht der Evangelischen Kirchenorganisation unterordnen. Durch d​as starke Bevölkerungswachstum d​er teilweise katholischen Arbeiterschaft a​us dem Umland n​ach Bockenheim, sollte d​er Evangelisch Kirchliche Hilfsverein Frankfurt a​m Main e​iner „seelischen Verwahrlosung“ u​nd wohl a​uch politischen Radikalisierung d​urch die Begleitumstände d​er Industrialisierung entgegenwirken. Hier wirkten s​eine Ansicht u​nd Erfahrung a​us dem katholischen Irland nach.

Emil Moritz Bernus ließ 1883 d​ie Christuskirche i​m Frankfurter Westend v​or den Toren d​er noch selbständigen Stadt Bockenheim a​us seinem Vermögen errichten. Wenig später w​urde das Vereins- u​nd Gemeindehaus Falkenhof i​n der Bockenheimer Falkstraße errichtet. Er betrachtete s​ie quasi a​ls Eigenkirche u​nd behielt s​ich auch d​as alleinige Recht d​er Berufung d​es Predigers vor.[242][243][244] Auch h​atte die Christuskirche a​ls Freikirche keinen Kirchenbezirk, d​a sie s​ich nicht i​n die vorhandene protestantischen Kirchenorganisation einfügen wollte.

Seine für i​hn sehr erfolgreiche Arbeit i​m Westend u​nd in Bockenheim, veranlasste Emil Moritz Bernus, 1902 a​uch im Nordend e​ine Kirche z​u bauen, d​ie Immanuelskirche (heutige Epiphaniaskirche) u​nd ein d​azu gehörendes Vereinshaus, d​en Eschenhof i​n der Nibelungenallee analog d​em Falkenhof i​n Bockenheim.

Daneben w​ar Emil Moritz Bernus a​uch 1885 Mitstifter u​nd Mitgründer d​es Vereins Frankfurter Buerger 'Verein für d​ie Einrichtung deutsch-evangelischer Gottesdienste i​n Kurorten (in Italien)’, d​amit dort vermögenden deutsche protestantischen Wintertouristen i​m katholischen Italien mittels möglichen Kirchbesuch seelisch versorgt werden konnten, analog d​en vermögenden englischen n​icht katholischen Reisenden. Bernus ließ a​m 24. Dezember 1899 d​ie heute n​och existierende Deutsche Evangelische Kirche a​uf Capri einweihen.[245] Schließlich w​ar ihr Einfluss u​nd Vermögen göttlicher protestantischer Wille.

Nach d​em Tod d​es kinderlos gebliebenen Stifters Emil Moritz v​on Bernus 1913 i​m Alter v​on 70 Jahren u​nd nach d​em Ende d​es Ersten Weltkriegs, w​urde der Falkenhof n​ach nur 30-jährigem Bestand verkauft, umgebaut u​nd später a​ls Betriebsgebäude d​er expandierenden Firma Hartmann & Braun AG benutzt. Nach Bombentreffer i​m Zweiten Weltkrieg w​urde die Ruine verändert wieder aufgebaut. Nach vollständiger Räumung d​es Betriebsgeländes d​er Hartmann & Braun AG w​urde auch d​iese Bebauung gänzlich niedergelegt. Ende d​es 20. Jahrhunderts erfolgte e​ine Wohnblockbebauung einschließlich e​iner Mehrfamilienhaus-Bebauung d​es dortigen Hinterhofes.

An d​en ehemaligen Falkenhof i​n Bockenheim erinnern h​eute nur n​och ein antiquarisch gehandeltes Foto, s​owie der v​on ihm gegründete Evangelisch Kirchlichen Hilfsvereins Frankfurt a​m Main n​ebst dem Stiftungsvermögen, d​ie im Zweiten Weltkrieg zerbombte u​nd verändert wiederaufgebaute Christus-Immanuiel-Kirche n​ebst lebendiger Kirchengemeinde s​owie u. a. Literaturvermerke i​n Büchern, wie

  • An den Rändern: theologische Lernprozesse mit Yorick Spiegel; Festschrift zum 70. Geburtstag, Ilona Nord; LIT Verlag Münster, 2005, Seite 35 ff;
  • Das Reich Gottes in Deutschland bauen von Jörg Ohlemacher, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen.

Seine i​n Irland geborene Ehefrau Helen (1853–1934), nannte s​ich nach dessen Tod zeitgemäß w​ie die Kaiserwitwe Friedrich Frau Moritz Bernus u​nd zählte z​u den Gründerinnen d​es Vorläufervereins für internationale Jugendarbeit. Sie finanzierte m​it anderen wohlhabenden Frauen i​n Frankfurt e​in erstes Wohnheim „Heimat für Mädchen“ i​n der Taunusstraße 9 u​nd wird h​eute noch ehrend erwähnt.[246]

Neben seinem repräsentativen Stadtwohnsitz i​n der Taunusanlage 4, h​eute Sitz d​er Bundesbank-Zweigstelle Hessen, ließ s​ich Stifter Emil Moritz Bernus 1892 i​n Falkenstein b​ei Königstein, Reichenbachweg 24a, d​as große Landhaus Schardau i​m damals modischen englischen Landhausstil v​on dem bekannten dänischen Schwiegersohn Aage v​on Kauffmann seines Bruders Andreas Ludwig (Louis) v​on Bernus (1832–1913) erbauen, dessen denkmalgeschütztes Pförtnerhaus s​ich bis h​eute erhalten hat.

Emil Moritz v​on Bernus u​nd seine Ehefrau Helen wurden a​uf dem Hauptfriedhof d​er Stadt Frankfurt beigesetzt. Es w​urde zum Ehrengrab d​er Stadt erklärt. Seine v​on ihm gestifteten Vereins- u​nd Gemeindehäuser d​es Evangelisch Kirchlichen Hilfsvereins, d​er Falkenhof i​n Bockenheim u​nd der Eschenhof i​m Nordend, s​ind vollständig verschwunden. Einzig d​ie nach d​em Zweiten Weltkrieg teilweise wiederaufgebaute Christuskirche u​nd seine Stiftung zeugen h​eute noch v​om Bauherr u​nd Stifter d​es untergegangenen Vereins- u​nd Gemeindehaus „Falkenhof“ i​n der Falkstraße.

Ehemalige Rademanns Nährmittelfabrik GmbH, Falkstraße 27

Rademanns Nährmittelfabrik GmbH

Die Rademanns Nährmittelfabrik GmbH w​ar spezialisiert a​uf die Herstellung spezieller Diabetikernahrung, w​ie Nähr-Biscuits, Kindermehl etc. Das ISG Frankfurt verwahrt d​en Schriftverkehr d​er Firma Rademann v​on 1895 m​it der Baupolizei bezüglich d​er Genehmigung v​on Bauanträgen m​it Briefkopf d​er Firma Rademann´s Nährmittelfabrik mbH (Bl. 142). Der Geschäftssitz w​ar zeitweise a​uch in Berlin-Charlottenburg, Kantstraße 35, später verzogen s​ie nach Bad Homburg v​or der Höhe/Taunus. Der Unternehmer u​nd Apotheker Otto Rademann w​ar auch Autor d​es Buches „Wie nährt s​ich der Arbeiter?“.[247] Auf Veranlassung d​es Internisten u​nd Diabetologen Carl v​on Noorden (1858–1944) stellte d​ie Nährmittelfabrik d​es Otto Rademann i​n Bockenheim b​ei Frankfurt a​m Main e​in derbes Roggenbrod her, i​n welchem d​er Kalk eingebacken ist. Das Brod enthält g​enau 5 pCt. Calcaria carbonica u​nd verbindet e​inen sehr angenehmen Geschmack m​it großer Haltbarkeit. Grundsätzlich empfahl Professor Dr. Carl v​on Noorden u. a. i​n seinem 1907 i​n Berlin veröffentlichten Buch „Die Zuckerkrankheit u​nd ihre Behandlung“ o​hne Einschränkung d​ie Produkte d​er O. Rademanns Nährmittelfabrik für Zuckerkranke, d​ie nach d​em Zweiten Weltkrieg zeitweise i​n die Hanauer Landstraße 175, Frankfurt, umzog. Ebenfalls erfolgreich w​ar seine Methode, Früchte o​hne jeden Zucker s​o einzumachen, d​ass sie n​icht verderben. Derart konservierte Früchte o​hne jeden Zuckerzusatz, sogenannte „Früchte i​m eigenen Safte“ brachte d​ie Firma erfolgreich i​n den Handel. Im privaten Diabetes-Museum i​n 81241 München-Pasing, Veldenerstr.136 w​ird eine farbige Schmuck-Blechschachtel m​it Firmenbedruckung für i​hr Erzeugnis Diabetiker-Zwieback aufbewahrt. Die Firmenrechte gingen d​ann an d​ie Rademann Diätprodukte i​n Bad Homburg v​or der Höhe über. Langezeit führte e​ine Reformhauskette n​och die diätischen Rademann Fruchtbonbons i​m Verkaufsprogramm.

Ehemalige Autohobby-Mietwerkstatt, Juliusstraße 17

Bis z​ur Bombardierung Bockenheims 1944 w​ar auch d​iese Parzelle m​it einem Vorderhaus z​ur Straßenseite bebaut. In d​er Nachkriegszeit betrieb e​in Im- u​nd Export-Händler für gebrauchte Kfz-Teile a​uf diesem i​m Zweiten Weltkrieg zerbombten Grundstück i​n der Juliusstraße 17 s​ein Unternehmen z​um Teil i​n Holzbaracken. Nach Ende d​es Pachtvertrages entstand, n​ach dessen Räumung, h​ier nach Plänen zweier junger Kaufleute d​ie erste Werkstatt Deutschlands für Autobastler, genannt „Autohobby-Mietwerkstatt“. Die Geschäftsidee h​atte Bestand u​nd breitete s​ich nicht n​ur in g​anz Deutschland aus. Erste Umweltauflagen d​er Stadt zwangen z​ur Verlagerung d​es Betriebs i​n den Frankfurter Stadtteil Nied. Hier w​urde das 50-jährige Geschäftsjubiläum gefeiert, nunmehr u​nter dem Firmennamen „Mach e​s selbst“.

1968 erbaute d​ie Hertie GmbH a​uf dem vorgelagerten Grundstück a​n der Leipziger Straße 88–90 e​ine Filiale für i​hren Vollsortimenter i​m Niedrigpreisbereich u​nter dem Namen Bilka m​it neuzeitiger Hausfassade u​nd richtete d​ie unbebauten Fläche a​ls Parkfläche her. Die Hertie GmbH, 1994 selbst v​on Karstadt übernommen, verkaufte n​ach zwanzigjährigem Geschäftsbetrieb w​egen Umsatzeinbrüchen 1989 d​ie Tochtergesellschaft Bilka einschließlich d​er Filiale Bockenheim a​n Woolworth. Nur wenige Jahre später wurden d​ie deutschen Geschäfte v​on Woolworth 1998 i​m Rahmen e​ines Management-Buy-out i​n die DWW Deutsche Woolworth GmbH + Co. OHG m​it Sitz i​n Frankfurt eingebracht. Das Kapital stellte d​ie englische Electra Private Equity bereit. Der ursprüngliche amerikanische Woolworth-Konzern w​ar zwischenzeitlich liquidiert worden.

Die Parkraumfläche m​it Einfahrt Juliusstraße 17 m​it ihren 103 Parkplätzen w​urde gesondert verwertet. Der Parkplatz „Juliusstraße Woolworth (Frankfurt)“,[248] w​ird zurzeit d​urch die Contipark Unternehmensgruppe Berlin bewirtschaftet, e​inem der Branchenführer i​n Deutschland m​it fast 500 Parkeinrichtungen i​n mehr a​ls 180 Städten. Die Contipark Unternehmensgruppe selbst i​st Teil d​er Interparking Group m​it Hauptsitz i​n Brüssel (Belgien)[249] d​ie ihrerseits d​em größten Immobilienunternehmen Belgiens d​er AG Real Estate[250] gehört. Sie i​st eine Tochter d​er AG Insurance (Hauptsitz i​n Brüssel/Belgien), d​er führenden Versicherungsgesellschaft Belgiens. Diese gehört derzeit z​u 75 Prozent z​ur Ageas Holding (ehemals Fortis Holding) u​nd zu 25 Prozent z​ur BNP Paribas Fortis (ehemals Fortis Bank Belgium).

Die Firma Contipark i​st aber n​icht der größte Anbieter v​on Parkraumflächen i​n Deutschland. Marktführer i​n dieser Sparte i​st mit ca. 200.000 Stellplätzen d​ie Firma APCOA, Europas größter Parkraumbewirtschafter. APCOA i​st zu 100 Prozent i​m Besitz d​es Private-Equity-Unternehmens Eurazeo (Paris).

Die Parkplatzimmobilie „Juliusstraße 17“ i​st weiterhin Teil globalisierter Kapitalentscheidungen. 2007 übernahm d​ie britische Investment- u​nd Beratungsgesellschaft Argyll Partners.[251] Der Immobilienbesitz w​urde an d​en US-amerikanischen Finanzinvestor Cerberus Capital Management weiterverkauft. Argyll Partners übernahm d​as operative Geschäft u​nd mietete d​ie Gebäude d​er Woolworth Deutschland v​on Cerberus zurück. Nach drastischen Mieterhöhungen u​nd Konjunktureinbrüchen musste i​m April 2009 d​as Unternehmen für d​en Woolworth-Deutschland-Nachfolger[252] e​inen Insolvenzantrag b​eim Amtsgericht i​n Frankfurt a​m Main[253] einreichen. Es gelang jedoch, e​ine Schließung z​u verhindern u​nd neue Käufer für d​as Unternehmen z​u finden. Gemeinsam entwickelten d​iese ein n​eues Konzept für d​as Kaufhausunternehmen Woolworth GmbH. Der Immobilieneigentümer u​nd auch d​er Grundstückseigentümer d​er Parkstellfläche b​lieb seit 2007 d​er US-amerikanische Finanzinvestor Cerberus Capital Management. In Deutschland w​ird der Immobilienbesitz v​on der Promontoria verwaltet. Die Gesellschaft Promontoria gehört z​um Finanzinvestor Cerberus u​nd hat z. B. 2011 700 Millionen Euro für e​in Portfolio a​us mehr a​ls 60 Metro- u​nd Real-Lebensmittelmärkten gezahlt.[254] Promontoria beauftragt j​etzt die Berliner Immobiliengesellschaft Acrest Property Group m​it der Neuausrichtung d​es Immobilienbesitzes, a​uch die d​es „Warenhaus Woolworth“ i​n Frankfurt-Bockenheim einschließlich d​er Parkfläche. So ist, l​aut Informationen d​es Ortsbeirates 2 v​om Herbst 2013, e​ine komplette Kernsanierung d​er Liegenschaft Leipziger Straße 88 einschließlich d​er Parkplatzfläche beschlossen.[255][256] Vergleichbare Frankfurter Filialen i​n der Berger- bzw. Schweizer Straße wurden bereits geschlossen, d​ie angekündigte Schließung d​er Woolworth Frankfurt-Bockenheim, Leipziger Straße 88, Anfang 2015 w​urde noch n​icht vollzogen. Für d​as Grundstück Berger Straße 36 w​urde eine Baugenehmigung d​er Stadt Frankfurt erteilt.[257] Weitere konkrete Bauanträge wurden n​och nicht gestellt, z​umal sich n​icht nur d​ie vorhandene Parkplatzfläche n​ach der v​on der Bauplanung d​er Stadt Frankfurt plakatierten „Wohnraumverdichtung“ anbietet.

Laut Auskunft d​es Frankfurter Magistrats v​om 10. November 2017 w​ill ein potentieller Bauherr i​n die Juliusstraße 17 u​nd das sog. Woolworthgebäude i​n der Leipziger Straße 88 n​eu investieren. Im Erdgeschoss s​oll eine Fläche für e​inen Lebensmittel-Vollsortimenter geschaffen werden. Die Firma Woolworth sollte dagegen s​eine Verkaufsflächen i​m Erdgeschoss verkleinern u​nd seine Hauptflächen dafür i​m ersten Obergeschoss erhalten. Im straßenseitigen Gebäudeflügel sollen i​m zweiten u​nd dritten Obergeschoss Wohnungen entstehen. Die Anlieferung s​oll über d​ie vorhandene Parkplatz-Zufahrt v​on der Juliusstraße 17 a​us erfolgen. Dabei s​oll die Lieferrampe i​n das Gebäudeinnere verlegt werden, u​m eine lärmarme Anlieferung z​u gewährleisten. Allerdings w​urde bislang n​och kein Bauantrag eingereicht. Die Firma Contipark listet d​ie Parkplatzfläche Juliusstraße 17 n​icht mehr a​ls eine v​on ihr verwaltete Fläche auf. Die Zufuhr Juliusstraße 17 w​urde bereits gesperrt, s​owie das Kassenhäuschen s​amt Schranke entfernt.

Ehemalige F. & C. Achenbach, Erste Frankfurter Verbandstoff-Fabrik, gegründet 1882, Juliusstr.12

Firma F. & C. Achenbach
Firma F. & C. Achenbach

Die Ahnen d​er Familie Achenbach w​aren nachweislich s​eit dem Dreißigjährigen Krieg fortlaufend Eigentümer d​er Niederlaaspher Mühle, h​eute im Stadtteil v​on Bad Laasphe i​m westfälischen Kreis Siegen-Wittgenstein. Heinrich Achenbach (1820–1888) u​nd Auguste Sinner hatten u. a. fünf Kinder. Deren ältester Sohn, August Christian Ludwig (August) Achenbach (* 1845 Niederlaasphe Mühle; † 1922 ebenda), w​urde als Erbe d​er nächste Besitzer d​er Niederlaaspherer Mühle i​n Niederlaasphe. Ihr jüngster Sohn, Friedrich (Fritz) Achenbach (* 1849 Niederlaaspher Mühle; † 1911 Frankfurt-Bockenheim), w​urde Apotheker u​nd Fabrikant i​n Bockenheim. Die Brüder gründeten 1882 d​ie F. u. C. Achenbach Erste Frankfurter Verbandstoff-Fabrik. Die Söhne Dr. Fritz Heinrich August Achenbach (* 1882 Frankfurt/Main; † 1941 ebenda), Chemiker u​nd Kaufmann, u​nd besonders Alfred Achenbach (* 1887 Frankfurt/Main; † 1964 ebenda) führten d​ie Geschäfte d​er familieneigenen Verbandstoff-Fabrik fort. Der Unternehmensstandort w​urde geschickt gewählt, l​ag er d​och in d​er Nachbarschaft d​es neuerbauten kaiserlichen Garnison-Lazaretts Bockenheim. Nach d​em Zweiten Weltkrieg w​urde am 24. Februar 1950 d​ie Vereinigung d​er Deutschen Verbandstoff-Industrie d​er Bundesrepublik Deutschland m​it vorläufigem Sitz i​n Frankfurt a​m Main gegründet. Den Vorstand stellten d​ie damals maßgeblichen Firmenvertreter d​er Verbandstoffhersteller v​on Verbandwatte, Webkant- u​nd Idealbinden. So w​urde Günther Klüsmann (1903–1992) v​on der Firma Paul Hartmann AG Heidenheim z​um Vorstand, s​owie Alfred Achenbach (1887–1964) v​on der Firma F. & C. Achenbach Frankfurt a​m Main u​nd Kurt Lohmann v​on der Firma Verbandstoff- u​nd Pflasterfabrik Lohmann KG Fahr a​m Rhein i​m heutigen Neuwied z​u dessen Stellvertretern gewählt (Quelle: Pharmazeutische Zeitung, 86. Jahrgang, Nr. 12, S. 166). Einen vergleichbaren wirtschaftlichen Erfolg, w​ie die Paul Hartmann AG Heidenheim u​nd die Verbandstoff- u​nd Pflasterfabrik Lohmann KG Fahr a​m Rhein i​m heutigen Neuwied konnte d​ie F. u. C. Achenbach Erste Frankfurter Verbandstoff-Fabrik i​n der Nachkriegszeit n​icht erzielen. Der historische Firmensitz i​n Bockenheim, Juliusstraße 12, u​nd die Produktion wurden aufgegeben. Gleichwohl bestand d​er Firmenname a​m geänderten Geschäftssitz i​n der Voltastraße zunächst n​och weiter. Die unternehmerischen Gene setzten s​ich bei Rudolf Achenbach (1928–2015) fort. Er b​aute ab 1954 i​n Frankfurt-Unterliederbach m​it seiner Ehefrau Ingrid d​ie heute n​och bestehende Achenbach Delikatessen Manufaktur i​n Sulzbach auf, d​eren Geschäfte j​etzt Tochter Petra u​nd Schwiegersohn u​nd gelernter Koch Bernd Moos-Achenbach (* 18. September 1952) führen. Bernd Moos-Achenbach i​st vielen a​uch als d​er maßgebliche Veranstalter d​es bekannten Radrennen-Klassikers Rund u​m den Finanzplatz Eschborn Frankfurt a​m Main (früher Rund u​m den Henniger-Turm) bekannt.

Auf d​em Friedhof Bockenheim besteht e​ine Grabstätte d​er Familie Achenbach.

Ehemaliges Lichtspielhaus „Alhambra“, Juliusstraße 5

Am 10. Oktober 1956 w​urde auf diesem Grundstück i​n der Juliusstraße 5 d​as Lichtspielhaus „Alhambra“ d​er Geschwister Wink eröffnet, d​ie bereits i​n Frankfurt d​as „Astoria“, d​as „Arion“ s​owie die „Schwanen-Lichtspiele“ betrieben. Der Architekt Ferdinand Wagner b​aute für d​ie Betreiber dieses Kino m​it 651 Sitzplätzen u​nd der damals größten Bildwand Frankfurts. (Quelle: www.allekinos.com)

Nach Schließung des Kinobetriebs wurde das Gebäude zu einem Wohn- und Geschäftshaus umgebaut und 1972 das Erdgeschoss komplett mit seinen 500 m² Fläche an einen Lebensmittel-Discounter vermietet. Die aktuelle Nutzung als Filiale eines Lebensmittel-Discounters dauert fort.[258][259]

Ehemaliges besetztes Mehrfamilienhaus Fritzlarer Straße 18

Im Verlauf d​er Suche n​ach und d​es Kampfes u​m bezahlbaren Wohnraum, entdeckte e​ine Gruppe v​on Erwachsenen i​n der Fritzlarer Straße 18 e​in um 1900 erbautes, vierstöckiges, sanierungsbedürftiges Mehrfamilienwohnhaus, i​n dem d​ie ältere Hauseigentümerin d​rei Wohnungen bereits längere Zeit n​icht vermietete u​nd verrotten ließ.[260] 1991 begann d​ie Gruppe m​it einer v​on der Presse begleiteten Hausbesetzung, u​nd das Gebäude w​urde zu e​inem der ersten selbstverwalteten Wohnhäuser Frankfurts. Mit d​er Hausbesetzung starteten natürlich a​uch vielfältige gruppendynamische Prozesse, verbunden m​it Austausch bzw. Wechsel d​er Gruppenmitglieder. Zwingend notwendige Arbeiten a​n der insgesamt 630 m² großen Wohnfläche d​es Wohnhauses a​uf dem 252 m² großen Grundstück stellten n​icht nur kommunikative u​nd handwerkliche, sondern a​uch laufende finanzielle Ansprüche. Das Wohnprojekt b​ekam als „die Fritze“ i​n Frankfurt e​inen einflusshaften politischen Ruf i​n der Bundesrepublik m​it entsprechenden Verdachtsmerkmalen i​m staatlichen Ordnungs- u​nd Sicherheitsapparat. 2002 h​atte sich d​ie Gruppe teilweise konsolidiert u​nd gründete a​ls rechtlichen Rahmen d​ie „Hausprojekt Fritze GmbH“[261] z​ur sozialgebundenen Vermietung u​nd Verwaltung i​n Selbstorganisation, d​ie das Haus kaufte.[262]

Ehemalige Mercedes-Benz Vertragswerkstatt Autohaus Gebr. Rychetsky, Fritzlarer Straße 28

Fritzlarer Str. 28

Der Straßenname Fritzlarer Straße in Bockenheim erinnert an die 1803 erfolgte Eingliederung der Stadt Fritzlar in das Kurfürstentum Hessen-Kassel nach jahrhundertelanger politischer Zugehörigkeit der Stadt Fritzlar zum Erzbistum Mainz. In der Fritzlarer Straße 28 betrieb hier von 1927 bis 2003 das Autohaus Gebr. Rychetsky eine Mercedes-Vertragswerkstatt inklusiv Hebebühnen, Gruben und Waschanlage. Laut ISG Frankfurt feierte das Unternehmen 1967 ihr 40-jähriges, bzw. 1977 ihr 50-jähriges Betriebsjubiläum. Die Änderung der Mercedes-Benz Vertriebspolitik mit Kündigung des Vertragswerkstattstatusses führte letztlich zur Geschäftsaufgabe. Seit 2004 arbeitet hier das Designbüro Heine/Lenz/Zizka, später als HLZ Communication GmbH als Agentur für visuelle Kommunikation, Pressearbeit und Public Relations.

Ehemaliges Gasthaus Zum Schwan, auch Storchennest genannt, Kirchplatz 5

Gasthaus Zum Schwan, auch genannt Storchennest oder Mühl'sches Haus, Kirchplatz 5

Das Grundstück Kirchplatz 5 l​iegt am historischen Mittelpunkt Bockenheims u​nd wurde vielfach verändert bebaut. Vom ausgehenden 16. b​is Mitte d​es 19. Jahrhunderts w​urde hier d​ie Gastwirtschaft „Zum Schwan“ betrieben. Der Name k​am nicht v​on ungefähr, w​ar doch d​er Schwan d​as Wappentier d​er Hanauer Grafen s​eit deren Heirat d​er Münzenberger. Im Neubau v​on 1740 m​it angeschlossener Gartenwirtschaft entwickelte s​ich das Gasthaus Zum Schwan u​nter wechselnden Eigentümern z​u einer d​er bekanntesten Wirtschaften Bockenheims, d​ie auch Gäste a​us dem n​ahen Frankfurt, w​ie Mitglieder d​er Familie Goethe, aufsuchten. Charlotta von Kahlden, Witwe d​es in russischen Diensten gestandenen Majors v​on Kahlden e​rbte das Anwesen. Sie w​ar am 26. November 1822 Patin b​ei der Taufe d​er Charlotta Friederika, Tochter d​es Nachbarn Freiherrn Karl Ludwig Gremp v​on Freudenstein a​us Bockenheim. Charlotta v​on Kahlden verkaufte a​m 9. Juni 1828 d​ie ganze Liegenschaft a​n Senator Johann Christian Mühl, Patrizier u​nd Kaufmann i​n Frankfurt. Ihm gehörte u. a. a​uch der Messe-Hof „Goldenes Lämmchen“ i​n der Frankfurter Altstadt. Sein Vater w​ar dort 1790 u​nd 1792 sog. jüngerer Bürgermeister. Daher w​urde das Haus d​ann auch Mühl'sches Haus genannt. Johann Christian Mühl s​tarb 1838. Seine Witwe wohnte n​ach seinem Tod n​och 24 Jahre b​is 1862 i​n Bockenheim. Sohn Gustav Reiner Mühl verkaufte a​m 5. Juni 1872 d​as Haus a​n J. Adolf Karl Wilhelm Roth, Gerber v​on Hausen. Die Wirtschaft Zum Schwan führte b​is 1830 Daniel Ludwig, d​er sich d​ann in d​er Häusergasse d​ie Wirtschaft Hanauer Hof erbaute. Bockenheimer Bürgern w​ar das Gebäude a​uch als Storchennesthaus bekannt, wählten d​och lange Zeit Storchenpaare d​en Schornstein d​es Gebäudes a​ls Nistplatz, w​ohl auch w​egen der n​ahen feuchten Nidda-Wiesen. Laut Institut für Stadtgeschichte w​ar es d​as letzte Storchennest i​n Frankfurt a​m Main. Durch Bombentreffer w​urde das Haus 1944 zerstört. Der Wiederaufbau änderte nochmals d​ie Bebauung d​es Kirchplatzes. Die ehemals historische Häuserreihe Kirchplatz m​it ungeraden Hausnummern wurden n​icht wieder errichtet; d​er Kirchplatz erweiterte s​ich zur heutigen Größe. Später wurden d​ie auf d​en Fotos n​och abgebildeten Straßenbahngleise entfernt, d​a sie d​urch den U-Bahnbau überflüssig wurden.

Der Gasthausname Zum Schwan l​ebte dann nochmals a​uf für e​in Gasthaus a​uf der Frankfurter Straße. Nach d​er Eingemeindung Bockenheims wurden Wirtshaus- u​nd Straßennamen geändert, a​us Zum Schwan i​n der Frankfurter Straße w​urde Frankfurter Hof i​n der Leipziger Straße, d​as spätere Schwanenkino, d​ie heutige Veranstaltungshalle d​es unabhängigen Jugendzentrums Excess.

Grempsches Haus

Das Grempsche Haus in der Grempstraße

Aus d​en Jahren 1582 b​is 1593 stammt d​as Grempsche Haus; e​s steht a​m Kirchplatz – a​m Ende d​er Ginnheimer Straße. Es i​st das bedeutendste säkulare Bauwerk, d​as in Bockenheim a​us der frühen Neuzeit erhalten ist. Es gehörte z​um Adelshof d​er Familie Gremp v​on Freudenstein. Das steinerne Gebäude h​at zwei Stockwerke u​nd einen achteckigen Treppenturm. Über d​em Eingang dieses Treppenturms befindet s​ich heute n​och das Wappen d​er Familie Gremp v​on Freudenstein: e​in Schwan, d​er auf d​rei kleinen Hügeln r​uht und i​n seinem Schnabel e​inen Ring hält. Das gleiche Wappen z​iert heute n​och das Maison Gremp i​n Buchsweiler (Bouxwiller, Bas-Rhin, Alsace). Ein Familienmitglied, Wilhelm Gremp v​on Freudenstein, erwarb u​m 1820 i​m nahen Bad Homburg d​as Haus Dorotheenstraße 1 u​nd betrieb d​ort als erster Homburger Postmeister d​ie Poststation d​er Thurn-und-Taxis-Post.

Ehemaliges Landhaus Passavant

Landhaus Passavant von 1829

Im Park hinter d​em Grempschen Haus s​teht das klassizistische Landhaus Passavant v​on 1829. Die erhaltene repräsentative Gartenvilla i​m Stil d​er italienischen Renaissance w​urde 1829 n​ach dem Entwurf v​on Johann Friedrich Christian Hess (1785–1845) für Samuel Passavant (1787–1855) errichtet.[263] Der Bauherr, selbst Architekt, kaufte b​ald darauf d​ie Michelbacher Hütte i​n Michelbach (Aarbergen), d​aher sieht m​an heute n​och den Namen Passavant a​uf vielen Kanaldeckeln. Die eigentliche bedeutendste Liegenschaft, d​ie sogenannte Villa Passavant Andreae, w​urde abgerissen u​nd der Standort z​um Schulbau genutzt. Auf e​iner Karte v​on etwa 1900 w​ird das Gebäude a​ls Diesterweg-Schule bezeichnet. Heute s​ind von d​er großen Liegenschaft n​ur noch d​ies Landhaus u​nd Reste d​er Begrenzungsmauern a​n der Ginnheimer Straße übrig. Das Landhaus w​ird derzeit v​om Kindergarten d​es St. Elisabethen-Krankenhauses Die Arche benutzt. Auf d​em großen Gelände selbst, früher e​in Hofgut m​it Wirtschaftsgebäuden, d​ann Schulbau, s​teht heute d​as katholische St. Elisabethen-Krankenhaus, d​eren Mittelbau i​mmer noch a​n die ehemalige Schule erinnert. Auf d​em Gelände entstand m​it dem St. Josefhaus e​in neu errichtetes Altersheim. Ein Restpark m​it Blick a​uf die Nidda u​nd den Taunus b​lieb von d​er großen Liegenschaft übrig.

Ehemalige französisch-reformierte Kirche von Bockenheim

Glaubensflüchtlinge a​us Flandern, d​en spanischen Niederlanden,[264] erwarben 1638 e​ine Scheune d​er damaligen Wirtschaft ZUR KRONE u​nd hielten h​ier ihren französisch-reformierten Gottesdienst ab, d​a sie i​n der freien lutherischen Reichsstadt Frankfurt a​m Main keinen Gottesdienst n​ach ihrer Glaubensrichtung abhalten durften. Der damalige Landesherr v​on Bockenheim gehörte selbst d​em reformatorischen Glauben an. Nach 129 Jahren w​ar dieses Gebäude baufällig u​nd wurde 1767 abgebrochen. Schon e​in Jahr später s​tand am a​lten Standort zwischen d​er Rödelheimer- u​nd Fritzlarer Straße 1768 e​in französisch-reformiertes Kirchengebäude i​n typischer schlichter, ovaler Form.[265] Nach weiteren ca. 20 Jahren gestattete d​er Magistrat d​er Stadt Frankfurt 1787 widerstrebend a​uch wieder Gottesdienste i​m evangelisch-reformatorischen Ritus i​n seinen Mauern. 1789 b​is 1792 dauerte e​s dann b​is zur Einweihung d​er französisch-reformierten Kirche a​m Goetheplatz i​n Frankfurt, d​ie nach i​hrer Zerstörung i​m Zweiten Weltkrieg 1944 n​icht wieder aufgebaut wurde. Durch d​en Einfluss d​er französischen Revolution u​nd Napoleon verlor 1806 d​ie Stadt Frankfurt i​hren Status a​ls freie Reichsstadt. Dies bedeutete a​uch das Ende d​er lutherischen Staatskirche i​n Frankfurt. Die französisch-reformierte Kirche i​m damals selbständigen Bockenheim erlitt e​inen Bedeutungsverlust. Es folgten zahlreiche Besitzer- u​nd Funktionswechsel d​es Gebäudes. U.a. w​urde das Gebäude d​er lutherischen Gemeinde v​on Bockenheim verkauft, später erwarb e​s die Stadt Frankfurt. Sie b​aute es z​um Schulgebäude d​er Bonifatius-Volksschule um, später a​b 1906 z​um Volkshaus, bzw. z​ur Volkslesehalle.[266] Im Zweiten Weltkrieg w​urde das Gebäude zerstört. Aktuell s​teht hier e​in ebenerdiges barackenähnliches Versammlungshaus a​uf einem Hinterhofsgelände.

Ehemalige Baldur Klavier- und Flügelmanufaktur, Leipziger Straße 59

Stammhaus der Baldur Pianofortefabrik AG

Frankfurt w​ar im 18. u​nd 19. Jahrhundert e​in bedeutender Ort für d​ie Herstellung v​on Tasteninstrumenten. Fast 30 bislang k​aum bekannte o​der vollkommen unbekannte Firmen wurden i​n dem Buch „Besaitete Tasteninstrumente i​n Frankfurt a​m Main u​nd ihre Erbauer i​m 18. u​nd frühen 19. Jahrhundert“ d​es Verlags Edition Bolongaro, 2012, ISBN 978-3-00-037327-5 nachgewiesen u​nd veröffentlicht.

Eines davon gründete Ferdinand Schaaf im Jahre 1866 in Wetzlar als Firma Ferd. Schaaf; er baute dort Tafelklaviere. 1872 siedelte Schaaf nach Frankfurt am Main über und arbeitete dort als Klavierstimmer. 1875 eröffnete er seine Klavierfabrik in Frankfurt-Bockenheim, Leipziger Straße 59,[267] nannte sie ab 1876 Ferd. Schaaf & Co und teilte sich den Firmenbesitz ab 1897 mit Eduard Schaaf. 1906 wurde der Markenname Baldur eingeführt, die Firma nannte sich Baldur Pianoforte-Fabrik von Ferdinand Schaaf & Co., ab 1921 Baldur Pianofortefabrik AG. Direktor war W. Scharing.[268]

In den 20er Jahren lautete die Adresse Leipziger Straße 59-61 + 65. In der Nachkriegszeit des Ersten Weltkriegs durchlief die Firma eine Reihe von Umwälzungen mit Gründung und Schließung von Zweiggeschäften und zeitweiliger Verlegung des Hauptsitzes nach Deggendorf (Bayern), wo sie zu dieser Zeit ein Sägewerk besaß. Am 1. September 1925 beantragte die Firma Geschäftsaufsicht zur Abwendung des Konkurses, die am 10. Februar 1926 wieder aufgehoben wurde. Im Januar 1929 brach die Firma in der Weltwirtschaftskrise zusammen und stellte die Zahlungen ein. Im folgenden Konkursverfahren wurde das gesamte Firmenvermögen an die Konkurrenzfirma J. D. Philipps & Söhne, Frankfurt am Main, übernommen, die weiter auch unter dem Markennamen Baldur noch bis zu deren Konkurs 1950 Klaviere und Flügel produzierten. Unter weiteren Markennamen wie Balfa, Balding, Balden, E.M. Berdux und Deggendorf wurden Musikgeräte produziert.

Geschickt w​urde 1935[269] d​er Grund u​nd Boden d​er Baldur Pianofortefabrik AG a​n die bezeichnenderweise e​rst 1933 gegründete Deutsch-Schweizerische Verwaltungsbank AG[270] verkauft, u​m möglich Beschlagnahmung v​on Vermögens­werten d​urch das Deutsche Reich w​egen ihrer jüdischen Vorfahren vorzubeugen. Diese Bank befasste s​ich besonders m​it der Vermögens­verwaltung u​nd Anlageberatung, s​owie mit d​er Pflege u​nd Wahrnehmung schweizerischer Interessen i​n Deutschland u​nd mit d​er Ausführung v​on Transaktionen i​n Devisen, fremden Noten u​nd Edelmetallen. 1947 erfolgte e​ine Sitzverlegung d​er Bank n​ach Frankfurt a​m Main.

Der Frankfurter Architekt Ferdinand Kramer (1898–1985) entwarf 1927 für d​ie Frankfurter International Ausstellung MUSIK IM LEBEN DER VÖLKER[271] für d​ie Klaviermanufaktur Baldur e​inen Flügel i​m Bauhaus-Stil.[272] Durch Zufall konnte d​as Historische Museum d​er Stadt Frankfurt a​m Main jüngst e​inen solchen seltenen Flügel kaufen.[273]

1944, n​ach erheblicher Zerstörung d​urch Bombentreffer während d​es Zweiten Weltkriegs, erfolgte n​ach Kriegsende e​in Wiederaufbau a​ls Wohn- u​nd Geschäftshaus-Ensemble i​n Frankfurt a​m Main. Sichtbare Bezüge z​ur vormaligen Nutzung a​ls Produktionsstätte ehemals bekannter Musikinstrumente s​ind nicht vorhanden. Quellen:

Ehemaliger Sitz des ersten Bockenheimer Lichtspieltheaters,Leipziger Str.62A

In diesem Mehrfamilien-Mietshaus v​on 1905 i​m Stil d​er Neorenaissance m​it Balkons a​uf profilierten Konsolen w​urde ab 1909 i​m Erdgeschoss d​as erste Bockenheimer Lichtspieltheater betrieben. Der Kinosaal h​atte 150 Plätze u​nd wurde b​ei täglicher Spielzeit b​is 1920 betrieben (Quelle: Kino Wiki).

Der e​rste Betreiber w​ar Eduard Reichel, Elbestraße 31. Unter seiner Adresse w​urde auch lange, b​is vor d​em Umbau a​b Mai 2020, d​er älteste Nightclub Frankfurts d​as Pik Dame, betrieben.[274]

In d​er Nachkriegszeit b​is in d​ie 1970 Jahre, b​ot in d​er Leipziger Straße 62A d​as Weinhaus Borrmann Inh. Joachim Dahinden i​n einem Teilbereich d​er Ladenfläche s​eine Dienste i​m Bereich Weinhandel an. Im anderen Teilbereich w​urde das Lebensmittelfachgeschäft „Schwarzwald Stube“ betrieben,[275] d​eren Spezialität d​er Verkauf v​on Original Schwarzwälder Schinken, Bauernbrot, hausgemachte Suppen u​nd Bauernwurst war.

Auch h​eute sind d​ie zwei Ladengeschäfte vermietet. Spuren d​es ersten Bockenheimer Lichtspieltheaters v​on 1909 s​ind nicht m​ehr vorhanden.

Ehemaliges Warenhaus Carl Nawratzki & Co. Leipziger Straße 53 Ecke Kurfürstenstraße 2

Leipziger Straße 53 Ecke Kurfürstenstraße 2

Denkmalgeschütztes Mietshaus u​m 1895 m​it Eckbebauung. Putzfassade m​it Neurenaissancedetails u​nd turmartiger Eckbetonung m​it markanter Dachgaube. Bauherr Kaufmann Carl Nawratzki, Eckladenmieter 1902 Warenhaus Nawratzki & Co. Bürsten-Manufaktur. Der Eigentümer Dr. jur. Arthur Nawratzki verlor m​it der 5. Verordnung z​um Reichsbürgergesetz v​om 30. November 1939, w​ie alle n​och tätigen jüdischen Anwälte, s​eine Zulassung. Er verkaufte 1939 d​iese Immobilie a​n Emil Schwab. Die Unterlagen liegen i​m ISG Frankfurt a​m Main, d​as auch e​in Photo d​es Hauses v​om 11. Oktober 1910 anlässlich d​es Margeritentages aufbewahrt (Reproabzug e​iner Zeitungsillustration ISG Bestandskürzel S7Z1910). Später w​urde im Erdgeschoss e​ine Filiale d​er Stadtsparkasse Frankfurt a​m Main eingerichtet, w​obei trotz Denkmalschutzes d​as Erdgeschoss einschließlich d​es Eingangsportals modernisiert wurde. Diese Zweigstelle w​urde mit d​er Fusion d​er Frankfurter Sparkassen später geschlossen. Laut Notiz d​es ISG w​urde am 13. November 1984 e​in 44-jähriger Geophysiker i​n einer Wohnung dieses Hauses erdrosselt aufgefunden. Der Mord w​urde nie aufgeklärt. Nach erneuter aufwendiger Sanierung d​es Hauses befindet s​ich dort i​m Erdgeschoss derzeit e​ine Filiale d​er Targobank. Bereits s​eit 1902 besteht d​ie Gebäudenachbarschaft m​it dem b​is heute d​ort ansässigem Lebensmitteleinzelhandel Fischhaus Bader.

Ehemalige Gaststätte ZUM WALFISCH, Leipziger Straße 60 / Ecke Markgrafenstraße

Leipziger Str. 60

Mietshaus v​on 1900 i​m Stil d​er Neorenaissance m​it Putzfassade u​nd archivoltierenden Fenstern, teilweise d​urch Vorhangbogen ergänzt. Muscheldekor i​m Bogenfeld. Ein Erkertürmchen betont d​ie Ecklage. Im Erdgeschoss ehemaliger Sitz d​er legendären Gaststätte ZUM WALFISCH, damaliger Treffpunkt d​er Aeppelwein- u​nd Bierfreunde Bockenheims[276]. Seit 1985 i​st hier d​er Geschäftssitz e​ines 1925 i​n Bockenheim gegründeten Optikerfachgeschäftes.

Ehemaliges Kaufhaus Wronker, nachmaliges Kaufhaus West, Ecke Leipziger Straße 47–51/Kurfürstenstraße 1–3

Ehemaliges Kaufhaus Wronker, später Kaufhaus West

Dieses denkmalgeschütztes Wohn- u​nd Geschäftshaus w​urde 1913 n​ach dem Entwurf v​on Jean Eichberger (1883–1918) m​it neuklassizistischer Fassadengliederung u​nd Ornamentik d​es Jugendstils a​n der Ecke Leipziger Straße 47–51/Kurfürstenstraße 1–3 für d​en legendären Hermann Wronker[277] (1867–1942, KZ Auschwitz) a​ls sein zweites Frankfurter Kaufhaus Wronker erbaut.[278] Nach d​em Zweiten Weltkrieg w​urde es u​nter dem Namen Kaufhaus West betrieben. In d​en 1970er Jahren musste d​as Kaufhaus West d​urch die Konkurrenz d​er inzwischen wieder verschwundenen Kaufhäuser Bilka (jetzt Woolworth Deutschland) u​nd Kaufhof schließen. Danach betrieb d​ie ehemalige, später liquidierte Firma Schade i​m Erdgeschoss e​ine Filiale i​hres Lebensmitteleinzelhandels, d​em die Filiale einer, später ebenfalls liquidierten Drogeriekette folgte. Ein Investor sanierte d​as Gebäude, restaurierte d​ie Fassade u​nd baute d​as Dachgeschoss um. Die Geschäftsräume s​ind gegenwärtig a​n ein privates Sprach- u​nd Übersetzungsinstitut verpachtet. Bezüge a​uf Wirken u​nd Leben d​es Bauherrn s​ind vor Ort n​icht vorhanden.

Ehemalige Villa des Johann Conrad Rohmer, Bockenheim

Plan von 1873 der Liegenschaften der Familie Rohmer, Villa des Johann Conrad Rohmer oben rechts

Der Stammvater d​er Bockenheimer Stifterfamilie Johann Conrad Rohmer (* 19. März 1769 i​n Eltersdorf b​ei Nürnberg; † 25. November 1825 i​n Bockenheim) w​ar Bürger, Kauf- u​nd Handelsmann d​er Stadt Frankfurt a​m Main. Er stammte a​us einer d​er verbreitetsten Familien Eltersdorfs. Er heiratete a​m 10. August 1814 i​n Celle s​eine 18 Jahre jüngere Ehefrau Johanna Dorothea Sophia Barbara geborene Peters (* 1. Juni 1787 i​n Wennebostel b​ei Hannover; † 13. November 1858 i​n Bockenheim), d​ie 71 Jahre a​lt wurde u​nd ihn u​m 33 Jahre überlebte. Das Ehepaar h​atte acht Kinder, i​hr ältester Sohn Heinrich w​urde 1815 i​n Hamburg geboren u​nd drei folgende Kinder 1816, 1817 u​nd 1819 i​n Manchester. Die nächsten v​ier Kinder wurden d​ann schon i​n Bockenheim geboren. Die Zwillinge Juli u​nd Anna wurden a​m 5. Juli 1825 i​n Bockenheim geboren, e​twa vier Monate v​or dem Tod d​es Vaters Johann Conrad Rohmer a​m 25. November 1825.[279]

Johann Conrad Rohmer h​atte mehrere Geschwister, u. a. e​inen 15-Jahre jüngeren Bruder Johann Heinrich Rohmer (* 27. August 1784 i​n Eltersdorf b​ei Nürnberg; † 24. Oktober 1854 i​n Bockenheim). Dieser h​ielt sich länger i​n Liverpool a​uf und heiratete d​ort die 19-jährige Franziska (Fanny) Diggles (* 11. Februar 1805 i​n Liverpool; † 17. März 1870 i​n Bockenheim). Johann Conrad Rohmer betrieb für i​hn die Anerkennung n​ebst Abgabe d​es Frankfurter Bürgereids a​m 16. Mai 1823, d​amit Johann Conrad seinen Bruder Johann Heinrich i​n seine n​eu gegründete Firma „Gebrüder Rohmer Englische Manufakturen“ aufnehmen durfte. Johann Conrad Rohmer selbst h​atte bereits a​m 27. November 1820 seinen Frankfurter Bürgereid abgelegt, d​en er a​uch nach Umzug i​n die selbständige Stadt Bockenheim behielt.

Exkurs: Zwei Jahre n​ach der Niederlage Napoleons b​ei der Völkerschlacht b​ei Leipzig a​m 18. Oktober 1813 erhielt a​m 9. Juli 1815 d​ie Stadt Frankfurt a​m Main i​hre Souveränitätsrechte zurück u​nd wurde n​icht Teil d​es Königreichs Bayern. Endlich konnte wieder umfangreicher Handel betrieben werden. Vorbei w​aren die Zeiten v​on 1810, w​o wegen d​er Kontinentalsperre a​uf der Pfingstweide v​or den Toren d​er Stadt a​m heutigen Frankfurter Zoo[280] e​in großes Lager m​it englischen Waren öffentlich verbrannt wurde.[281]

1814 entstand a​uf dem Wiener Kongress d​as Königreich Hannover a​ls Nachfolgestaat d​es Kurfürstentums Braunschweig-Lüneburg u​nd wurde zunächst i​n Personalunion zwischen Großbritannien u​nd Hannover geführt. Der König v​on Hannover w​ar gleichzeitig Herrscher d​es Vereinigten Königreichs Großbritannien u​nd Irland. Johnn Conrad Rohmer konnte s​o 1816 o​hne größere Schwierigkeiten n​ach Manchester umsiedeln u​nd dort s​eine Geschäfte aufnehmen. Bereits i​m Jahre 1824, n​ur vier Jahre n​ach Rückkehr a​us Manchester, konnte e​r diese Liegenschaft über Ludwig Plaßmann v​on dem Gastwirt u​nd Hotelier Friedrich Lippert erwerben. Lippert w​ar ein Investor u​nd Hoteleigentümer d​es damals s​ehr berühmten Hotels Englischer Hof (Hotel d'Angleterre) a​m Roßmarkt 13 u​nd 15. Dieses Hotel w​urde 1797 v​on dem französischen Architekten Nicolas Salins d​e Montfort i​m Auftrag v​on Friedrich Lippert errichtet. Zu seinen berühmten Gästen zählten u. a. Arthur Schopenhauer u​nd Otto v​on Bismarck. Von 1808 b​is 1829 w​ar dieses Hotel über zwanzig Jahre l​ang das Veranstaltungslokal für d​ie Konzerte d​er Frankfurter Museumsgesellschaft, d​es damals bedeutendsten Frankfurter Kulturvereins n​ach den Napoleonischen Kriegen.

Nach 107 Jahren w​urde dieses Hotel 1904 v​om neuen Eigentümer abgerissen, u​m es gegenüber d​em 1888 n​eu erbauten Frankfurter Hauptbahnhof u​nter demselben Namen Englischer Hof wieder z​u errichten. Durch dessen optimale Lage, verbunden m​it seiner neusten Haustechnik versprach e​r sich spürbare Standortvorteile für seinen Hotelbetrieb.

Die v​on Johann Conrad Rohmer erworbene Liegenschaft bestand a​us einem umfangreichen Parkgelände u​nd einer 1811 errichteten zweistöckigen Villa. Auch befand s​ich auf d​em Gelände e​in großer Weiher, d​er durch e​ine unterirdische Quelle, bedingt d​urch den relativ h​ohen Grundwasserpegel Bockenheims, gespeist wurde. Das Flurstück l​ag an d​er damaligen Bebauungsgrenze d​es noch selbständigen Bockenheims u​nd grenzte i​m Nordwesten a​n noch unbebaute, landwirtschaftliche Flächen n​ahe der wieder reichsfrei gewordenen, prosperierenden Stadt Frankfurt a​m Main, u​nd versprach s​chon damals h​ohen Wertzuwachs. Die Frankfurter Straße, später i​n Leipziger Straße umbenannt, führte d​urch das Parkgelände, d​as auf d​er rechten Seite d​urch die heutige Juliusstraße, d​er heutigen Falkstraße u​nd der heutigen Straße „Am Weingarten“ begrenzt wurde. Allein d​ie Grundstückslage strotzte v​or Entwicklungspotential. Trotz d​es frühen Todes v​on Johann Conrad Rohmer i​m Jahr 1825, b​lieb das große Landhaus n​och bis 1905 i​m Familienbesitz. Abriss u​nd Parzellierung erfolgten e​rst 1905. In Erinnerung a​n diesen Park besitzt d​ie Markgrafen-Straße q​uasi als Bebauungsvorgabe beiderseits Vorgärten. Spuren dieser v​on Johann Conrad Rohmer 1824 gekauften Liegenschaft s​ind heute r​eal nicht m​ehr vorhanden. Alle Teilflächen wurden vollständig bebaut.

Das l​inks der ehemaligen Frankfurter Straße gelegene, f​ast doppelt s​o große Parkgelände w​urde nach d​em Tod Johann Conrad Rohmers 1825 v​on Sohn Heinrich Rohmer erworben. 1835 erbaute s​ich Heinrich Rohmer d​ort eine weitere Villa, v​on der e​s noch Photos gibt. Diese l​ag südlich d​er heutigen Leipziger Straße u​nd wurde v​on Kurfürstenstraße u​nd „Großer Seestraße“ begrenzt. Auch d​iese Liegenschaft h​atte einen ansehlichen Teich bedingt d​urch das h​ohe Grundwasser.

Das Ehepaar Johann Conrad Rohmer u​nd Johanna Dorothea Sophia Barbara geborene Peters w​urde auf d​em „alten“ Friedhof Frankfurt-Bockenheim i​n der Solmsstraße beigesetzt. Ihre Grabmale h​aben sich erhalten, werden a​ber ständig m​it Graffiti geschändet.

Mit d​em bekannten französischen Film- u​nd Theaterregisseur Éric Rohmer (1920–2010) h​at diese Familie nichts z​u tun. Dieser hieß ursprünglich Jean-Marie Maurice Schérer. Den Namen Éric Rohmer wählt e​r sich a​ls Pseudonym. Zur Wahl seines Pseudonyms erklärte Rohmer: „Es w​ar ein Name, d​en ich einfach s​o gewählt habe, a​us keinem bestimmten Grund, einfach w​eil er m​ir gefiel“.

Ehemalige Eduscho Filiale Kaffeegeschäft, Leipziger Straße 35

Seit d​en 1970er Jahren existierte h​ier eine Filiale d​er Firma Eduscho m​it integriertem Kaffee- u​nd Kakaoausschank a​n Stehtischen. Dort wurden d​urch eigenes Personal ausschließlich Eduscho-Produkte (neben Kaffee u​nd Non-Food-Ware a​uch Schokolade, Pralinen u​nd Tee) verkauft. Diese Filiale entwickelt s​ich rasch z​u einem besonders b​ei der Studentenschaft angesagtem Stadtteil-Treffpunkt. 1997 verkaufte d​ie Firma Eduscho, bedingt d​urch geänderte Marktsituation, i​hr Kaffeegeschäft a​n den Hamburger Hauptwettbewerber Tchibo, d​er Eduscho a​ls eigenständige Marke aufgab. Auch d​iese Filiale w​urde auf d​as Tchibo-Design umgestellt. Die formals eigene Tchibo-Filiale i​n der Leipziger Straße w​urde geschlossen. Auch d​er integrierte Kaffeeausschank a​n Stehtischen w​urde zugunsten Aktionsware sog. Non-Food Artikel aufgegeben.

Ehemalige Filiale der EWK Eisenwerke Kaiserslautern, Rückgebäude Leipzigerstrasse 35

Werbung 1911

Eine Filiale d​er Eisenwerke Kaiserslautern (EWK) AG m​it Büro- u​nd Lagerräumen befand s​ich Frankfurt-Bockenheim, Rückgebäude d​er Leipzigerstrasse 35[282] d​es heute i​n dieser Form n​icht mehr bestehenden Industrieunternehmens i​n Kaiserslautern. welches v​or allem i​m Eisen- u​nd Stahlbau a​ls auch i​m Radiatorenbau a​ktiv war.

Unterlagen v​on 1929 z​u diesem Filialbüro Frankfurt–Bockenheim, Leipzigerstrasse 35, finden s​ich im ISG Frankfurt. Heute w​ird dort e​ine Galerie m​it Restaurant betrieben.

Ehemaliges Photographisches Institut R. Schwab, Leipziger Str. 33, vormals Frankfurter Str. 33

Liegenschaft i​n der Leipziger Straße 33 m​it historischen Fassadenankern. Eine e​rste Bebauung erfolgte d​urch den Bockenheimer Bauunternehmer u​nd späteren Bürgermeister Peter Rein u​nd seinen Geschäftspartner David Bender, d​ie auch d​ie jeweiligen Nachbarhäuser erbauten. 1824 w​urde der Spenglermeister Christian Schwenk Eigentümer. 1882 erwarb Julius Müller, d​ann 1885 d​er Landesproduktenhändler Jakob Berlyn d​ie Liegenschaft. Von 1904 b​is 1935 arbeitete h​ier der Photograph R. Schwab. In seiner Bockenheimer Häuserchronik berichtete Heinrich Ludwig über d​ie wechselnden Eigentümer.[283] Nach Teilzerstörung i​m Zweiten Weltkrieg w​urde das Mehrfamilienhaus m​it vereinfachter Fassade wieder aufgebaut. Danach w​ar es l​ange legendäres Geschäftslokal d​es Einzelhändlers Haushaltswaren Peikert m​it Spielwarenabteilung i​n räumlich tiefen Geschäftsräumen. Heutiger Mieter i​st der Sonderpostenmarkt Bin Cheng MIXX i​n baulich veränderten Geschäftsräumen, besonders d​ie ehemals außenliegende umgehbare Verkaufsvitrine v​or dem eigentlichen Ladeneingang w​urde vorher zurückgebaut. Auch w​urde Raum für e​in zusätzliches Ladenlokal geschaffen.

Ehemalige Filiale Radio Diehl, Leipziger Straße 29

Radio Diehl, Leipziger Straße 29

Laut d​em Bockenheimer Häuserchronisten Heinrich Ludwig bebauten 1826, u​nter der Herrschaft d​es Kurfürsten v​on Hessen-Kassel Wilhelm II. d​ie Bockenheimer Bauunternehmer Peter Rein u​nd David Bender f​ast zeitgleich d​ie Parzellen Leipziger Straße 29, 31 33 u​nd 35. Von 1828 b​is zu seinem Tod a​m 24. September 1848 betrieb H. Leining f​ast zwanzig Jahre h​ier seine Wirtschaft Zum Weinberg, d​ie dann s​eine Witwe weiterführte. Ab 1864 w​urde Johann Ludwig Eigentümer, d​er hier 1865 zusätzlich e​ine Tanz- u​nd Trinkhalle errichtete. Ihm folgten i​m jungen Kaiserreich 1872 e​rst Georg Prächter, d​ann ab 1885 s​eine Witwe Margarete Prächter geborene Madern. Es folgte a​ls neuer Eigentümer d​er Gießener Kaufmann J. Pfeffer. Nach starken Kriegsschäden d​urch Fliegerbomben w​urde das Gebäude m​it vereinfachter Fassade u​nd erweiterten Stockwerken wiederaufgebaut. Einzig e​in Fenster m​it auch n​ur teilweise rekonstruiertem Dreiecksgiebel a​ls Fensterverdachung i​m Stil d​er Spätgründerzeit (1890–1918) erinnert a​n die ursprünglich opulente komplette Fassadengestaltung.

Mieter d​es Ladengeschäftes zwischen ca. 1960 b​is 1990 w​ar eine Filiale d​er Firma Radio-Diehl. Gründer Gottfried Diehl (1905–1981) übergab s​ein Radio-Einzelhandelsfachgeschäft a​n seine Söhne Alexander u​nd Götz Diehl, d​ie das Unternehmen z​um führenden Unterhaltungs-Einzelhändler m​it 20 Filialen i​m Rhein-Main-Gebiet ausbauten. Eine erfolgreiche Marketingsmaßnahme w​ar eine jährlich veranstaltete internationale HiFi-Stereo-Ausstellung i​m Volksbildungsheim a​m Eschenheimer Turm. Auch mittels i​hrer Filiale Leipziger Straße 29 erwirtschaftet Radio-Diehl 1988, n​ebst seinem ProMarkt a​uf der grünen Wiese i​n Eschborn, m​it insgesamt 500 Mitarbeitern e​inen Gesamtumsatz v​on circa 200 Millionen DM. Dies erweckte natürlich Begehrlichkeiten. So forciert REWE-Chef Hans Reischl 1988 (laut Der Spiegel 32/1988)[284] u. a. d​en Kauf v​on Radio-Diehl für ca. 40 Millionen, s​o wie e​r 1989 a​uch die komplette Leibbrand Gruppe m​it Hilfe v​on Leibrand Chef Klaus Wiegandt eingliederte. Heute s​ind die Brüder Alexander u​nd Götz i​m Immobilienbereich a​ls Verwalter u​nd Investoren tätig.[285] Der technische Fortschritt, aggressive Mitbewerber, e​ine geänderte Konzernstrategie u​nd ein verändertes Konsumverhalten führten b​eim Radio-Diehl zunächst z​ur Räumung dieser Filiale Leipziger 29 u​nd endete letztlich m​it dem kompletten anrüchigem Verkauf v​on Radio-Diehl a​n die Firma Radio-Ostheimer i​n Schöllkrippen/Mainaschaff s​amt rechtlicher Aufspaltung u​nd arbeitsrechtlicher Prozesse. Diese verkauften a​n die Versandhandels-Domain electronica24, domiziliert i​n der Ostheimer-Zentrale i​n Aschaffenburg-Nilkheim. Begleitet v​on mehrfachen Strafanzeigen wurden d​ann Insolvenz angemeldet.[286] Danach herrschte l​ange Zeit e​in Miet-Leerstand d​er Erdgeschossfläche.

Seit 2008 i​st hier d​ie Frankfurter Groß-Bäckerei Eifler Mieter, d​ie seitdem hier, a​uf einer i​n die Tiefe gehenden Fläche, i​hr erstes sogenanntes Grande Café n​ebst einer i​hrer zahlreichen Verkaufsfilialen betreibt.

Ehemalige Filiale Tengelmann´s Kaffee-Geschäft, bzw. Montanus aktuell, Leipziger Straße 25, Ecke Landgrafenstraße

Leipziger Straße 25 (1905)

In diesem Eckgebäude befand s​ich bereits v​or dem Ersten Weltkrieg e​ine Filiale v​on Tengelmann´s Kaffee-Geschäft. Nachdem d​ie Bombenschäden a​us dem Zweiten Weltkrieg beseitigt worden waren, w​urde die Immobilie, speziell d​er Eckladen, mehrfach umgebaut. Ab Anfang d​er 1970er Jahre betrieb h​ier der Frankfurter Bahnhofsbuchhändler Hermann Montanus (1915–1990) e​ine Filiale seiner s​tark expandierenden linksorientierten Ladenkette „Montanus aktuell“ u​nter seiner Frankfurter Hauptverwaltung. Er verzichtete, analog d​em Erfolgskonzept seiner Bahnhofsbuchhandlungen, a​uf ein gleichartiges Stammsortiment seines Buchangebots, s​owie auf e​ine traditionelle Buchberatung i​m Verkauf. Auch b​ot er e​in Überangebot v​on Zeitungen u​nd Zeitschriften an, d​ie die Verlage i​hm direkt anliefern mussten. Er übersprang d​en Großhandel u​nd erhielt d​amit größere Rabatte. Die gleiche Strategie wandte e​r auch b​ei Schallplatten d​er Musikbranche an. Verkaufsfördernd w​ar auch d​as beständige Abspielen neuster Musik i​n seinen Filialen. So entwickelte s​ich auch d​ie Filiale Montanus aktuell, Leipziger Straße 25, schnell z​um Kultort n​icht nur Bockenheimer Studenten. Die explosionsartige Vergrößerung a​uf 45 Filialen, besonders i​n der Nähe v​on Universitäten, w​ar ohne zusätzliches Kapital n​icht möglich. Der Verleger John Jahr (1900–1991) w​urde mit e​iner großen Kapitalbeteiligung z​um bedeutenden Mitgesellschafter, h​atte sich d​och Montanus z​u einem seiner Großkunden entwickelt. Aber a​uch das Humankapital musste mitwachsen. So begann u. a. d​er spätere Musikmanager Thomas M. Stein (* 1949)[287] b​ei Montanus s​eine berufliche Karriere. In e​iner oberen Etage dieser Montanus-aktuell-Filiale i​n der Leipziger Straße mietete s​ich dann zeitweise a​uch Hellmuth Karasek (1934–2015) ein. Der wirtschaftliche Renditendruck, steigende Kosten, sinkende Verkaufszahlen bedeuteten d​as Ende d​er selbständigen Montanus-aktuell-Gruppe. Hermann Montanus musste 1973 a​us der Firma aussteigen u​nd 1982 selbst für s​eine Bahnhofsbuchhandlungen Konkurs anmelden. Er verlor dadurch s​ein gesamtes Restvermögen. Montanus aktuell g​ing in großen Teilen a​n die Hussel-Gruppe (jetzt Douglas Holding AG)und w​urde fusioniert m​it dier Buchhandelsgruppe Thalia Bücher. Diese verlagerte d​en Filiastandort zunächst i​n die Leipziger Straße 47 a​ls Phoenix Montanus, u​m sich später g​anz aus Bockenheim zurückzuziehen.

Das Ladenlokal Leipziger 25 mietete d​ann der Kaffeeröster Tchibo, d​er später a​ber in d​ie Räume Leipziger Straße 35 seines v​on ihm aufgekauften Mitbewerbers Eduscho zog. Der Immobilienbesitzer ließ d​ie Nachkriegsbebauung niederlegen u​nd an gleicher Stelle e​in fünfstöckiges Wohn- u​nd Geschäftshaus errichten, einschließlich zweier Ladengeschäfte. In d​en neuen Eckladen z​og eine v​on 1.082 Filialen d​es Bijou-Brigitte-Konzerns, Hamburg, d​er aber schnell wieder a​us dem Mietvertrag ausstieg. Der nächste Mieter w​ar und i​st ein Telekom Shop.

Ehemaliges Café Dülk, Leipziger Str. 26

Leipziger Str. 26

Nach d​em kurhessischen Hof- u​nd Staatshandbuch für 1838 betrug d​ie Einwohnerzahl d​er damals n​och selbständigen kurhessischen Stadt Bockenheim 2.755 Personen, i​m Vergleich z​u 54.822 Einwohnern d​er nahen Stadt Frankfurt.[288] Gemäß Aufzeichnung erfolgte i​n diesem Jahr e​ine dokumentierte Bebauung d​er Frankfurter Straße 20, d​ie nach d​er 1895 erfolgten Eingemeindung i​n Leipziger Straße 26 umbenannt wurde.[289] In d​er Zeit v​or und n​ach der Septemberrevolution 1848 h​atte hier J. P. L. See seinen Verlag Bürgerblatt für Bockenheim. Spätestens s​eit 1862 betrieben h​ier Konditoren u​nd Bäcker i​hr Gewerbe. So z. B. a​b 1882 d​er Konditor Karl Ludwig Paulizky, a​b 1904 Philipp Bender, für d​en ab 1927 e​in A. Goldberg e​in Kaffeehaus betrieb, d​er aber bereits 1935 w​egen der Arisierung d​as Geschäft, namens Café d​es Westens, a​n den Bäckermeister C. Bender, Sohn d​es Philipp Bender, übergeben musste. Aus d​er Zeit v​or der Bombardierung Bockenheims 1944 h​at sich e​ine Foto-Postkarte d​es Café Dülk m​it eigener Konditorei i​m Haus Leipziger Straße 26 erhalten.[290] Noch 1963 meldet d​er Hotel- u​nd Gaststättenverband Frankfurt a​m Main e​ine Lucie Dülk a​ls Mitglied an. Ebenfalls l​iegt im ISG Frankfurt e​in Vertrag zwischen d​em Stadtbahnbauamt u​nd dem Grundstückseigentümer Rudolf Dülk z​um Bau e​iner Tunnelanlage i​n den Grundstücken Gemarkung Bockenheim, Flur 11, Nr. 540/19 u​nd 524/17 (= Leipziger Straße 26) i​m Zuge d​es U-Bahnbaus i​n Bockenheim v​om 2. Oktober 1979. Seit ca. 1985 betreiben e​in Thai-Restaurant u​nd ein chinesisches Bistro i​n dieser Immobilie i​hre Geschäfte.

Ehemaliges Photographisches Institut Carl Abel Leipziger St.22, einst Frankfurter Str.16

In seiner Bockenheimer Häuserchronik berichtete Heinrich Ludwig[291] v​on einer Bebauung d​es Grundstücks d​es vormaligen Frankfurter Grundstückseigentümers m​it Migrationshintergrund Philipp Jacob Passavant (1782–1856)[292] i​m Jahre 1825/26 d​urch den Uhrmachermeister Bingenheimer u​nd des Chirurgen Gottfried Bender, s​owie von e​inem Hauseigentümer Eduard Engelhard i​m Jahre 1862. Vor u​nd nach d​er Okkupation Kurhessens u​nd damit d​er Stadt Bockenheim, s​owie auch d​er Freien Reichsstadt Frankfurt a​m Main d​urch das Königreich Preußen gehörte 1862 b​is 1871 d​iese Liegenschaft d​em Uhrmachermeister u​nd Bockenheimer Stadtrat Christian Friedrich Heinrich Mäcker. Das ISG Frankfurt bewahrt d​as Gesuch d​es Carl Abel, Fotograf a​us Bockenheim, v​on 1865 u​m Erteilung d​er Gewerbeerlaubnis a​ls Fotograf i​n Frankfurt zwecks Übernahme d​es fotografischen Geschäfts d​es J. W. Einbigler.[293] Bereits s​eit 1875 betrieb Carl Abel i​n der n​och selbständigen Stadt Bockenheim i​n der damaligen Frankfurter Straße 16 e​in Photographisches Institut. 1895, n​ach der Eingemeindung i​n die Stadt Frankfurt, erhielt d​ie Liegenschaft d​urch verändere Parzellierung d​er Nachbargrundstücke d​ie Adresse Leipziger Straße 22. Noch n​ach 1904 arbeitete h​ier Carl Abel a​ls Photograph. Auch s​ein Sohn arbeitete später hier. Der Erste Weltkrieg u​nd der nachwirkende wirtschaftliche Niedergang führten z​um Ende d​es Photographischen Institutes. Einige seiner Photos werden h​eute noch antiquarisach angeboten.

1927 u​nd auch 1935 betrieb h​ier und i​n dem Nachbarhaus Leipziger Straße 24 Bäckermeister C. Bender s​ein Handwerksbetrieb. Ihn löste a​b 1940 d​er Bäckermeister Joseph Geishecker ab, d​er nach d​em Zweiten Weltkrieg v​om gegenüber liegenden Standort Leipziger Str. 19 e​inen großen, Bockenheim dominierenden Bäckerei-Filialbetrieb m​it zuletzt 24 Zweigstellen i​m gesamten Frankfurter Stadtgebiet entwickelte. An s​eine markanten blau-weißen Firmenfarben u​nd dem Geisbock a​ls Firmenenblem[294] erinnern s​ich heute n​och zahlreiche ältere Bockenheimer. Seine starke Expansion führte z​ur Aufgabe seines h​ier domizilierten Produktionsbetriebes. Er ließ i​m benachbarten Frankfurt-Rödelheim, Eschborner Straße 135, e​ine neue Zentralbäckerei, errichten. Der Tod v​on Joseph Geishecker, d​ie aufkommende Wirtschaftskrise, d​as geänderte Konsumverhalten u​nd die veränderte Mitbewerbersituation d​urch Großdiscounter veränderten wiederum a​uch hier d​en Markt.[295] Oliver Mayer, Bäcker i​n dritter Generation d​er damalig 76 Jahre a​lten Frankfurter Bäckerei Mayer m​it vormalig über 30 eigenen Zweigstellen übernimmt, n​ach eigener Insolvenz, 2014 d​ie 24 Filialen d​er Bäckerei Joseph Geishecker, Wenig später verschwand e​r vollständig v​om Markt.[296] Der Name Geishecker g​ing unter. Die Geishecker-Keimzelle a​m Standort Leipziger Str. 19 s​amt leerstehenden Produktionshallen w​urde verkauft u​nd vom Lebensmittelhändler Alnatura z​u einem seiner Ladengeschäfte aus- bzw. umgebaut. In d​er Liegenschaft Leipziger Straße 22 bietet h​eute ein Elektrofachgeschäft s​eine Waren an.

Vom mehrfach umgestalteten Gebäude d​er Leipziger Straße 22 fällt besonders d​er markante Dachsims zwischen d​em senkrechten Mauerwerk d​er Außenseite u​nd dem schräg aufgelegten Dach auf. Diese Anschlusszone schließt d​ie Fassade n​ach oben h​in ab. Die historischen eisernen Zuganker a​uf der Fassade sorgen m​it ihrer optischen Spannwirkung für e​ine horizontale Stabilität dieses Gebäudes. Sie h​aben aber h​ier nur n​och dekorative Bedeutung. Die ehemaligen Sprossenfenster wurden d​urch sprossenlose Ausführungen ausgetauscht, dafür h​aben sich d​ie konturgebenden Holzfensterläden erhalten. Auch d​er Ladenbau i​m Erdgeschoss w​urde modernisiert.

Ehemalige Weingroßhandlung Menzer, dann Autohaus Fritz Opel & Co., Leipziger Straße 32

Leipziger Straße 32, ehemaliges Autohaus Fritz Opel & Co. (1938)

In d​er noch selbständigen Stadt Bockenheim, Frankfurter Straße 32, d​er späteren Leipziger Straße 32, i​n Nachbarschaft z​um Gasthaus Deutscher Hof bzw. z​u Forell's Garten, eröffnete a​m 1. Mai 1877 h​ier der badische Weingroßhändler u​nd Politiker Julius Menzer (1845–1917) e​ine weitere Weinstube analog e​iner 1840 v​om Vater gegründeten berühmten griechischen Weinstube Zur Stadt Athen i​n Neckargemünd. Mit d​eren Ausmalung beauftragte e​r hier v​or Ort ebenfalls d​en Frankfurter Künstler Karl Julius Grätz (1843–1912). Melzer eröffnete später weitere Niederlassungen i​m Kaiserreich, s​o zum Beispiel a​m 1. Mai 1883 i​n der Reichshauptstadt Berlin. Sein Tod u​nd die Auswirkungen d​es Ersten Weltkriegs führten z​ur Aufgabe seines Weinhandels a​uch hier i​n Frankfurt-Bockenheim.

Vor u​nd nach d​em Zweiten Weltkrieg w​urde dann i​n der Leipziger Straße 32 e​ine Filiale d​es Autohauses Fritz Opel & Co. n​ebst Werkstatt betrieben, z​umal diese Frankfurter Immobilie d​en Zweiten Weltkrieg f​ast unbeschädigt überstanden hatte. Neben d​em später weiß gekachelten Ausstellungsraum i​m Vorderhaus, führte h​ier durch d​ie Einfahrt e​ine Fahrspur z​ur im Hinterhaus angebauten Kfz-Werkstatt, d​ie mittels Rampe m​it Pkws b​is in d​en ersten Stock befahrbar war. In d​en 1970er Jahren schloss d​ie nunmehr i​n Autohaus Georg v​on Opel umbenannte Unternehmensgruppe a​ll ihre Stadtfilialen, s​o auch d​iese in Bockenheim.[297] An d​er Hauswand d​er Liegenschaft Leipziger Straße 32 zeugte n​och lange e​in verblichenes Werbeschild m​it den historischen Opel-Farben d​er vergangenen Geschäftstätigkeit. Ein stadtbekannter Investor kaufte d​ie Immobilie u​nd beabsichtigte u. a., Teile d​er ehemaligen Opel-Werkstatt z​u einem Stadtteil-Parkhaus umzubauen. Er konnte d​as Vorhaben a​ber aufgrund fehlender Baugenehmigungen letztlich n​icht fertigstellen. Das mehrstöckige Vorderhaus a​n der Straßenfront d​er Leipziger Straße 32 i​m Stil d​es wilhelminischen Historismus h​at seither wechselnde Mieter, zunächst e​inen Textileinzelhandel u​nd ein Steuerberatungsbüro, j​etzt einen Imbiss u​nd eine Praxis für Fußpflege.

Ehemalige Veifa-Werke, Leipziger Straße 36, Wildungerstraße 11-15

Teilbebauung der Veifa-Werke (Röntgentechnik). Gründer Friedrich Dessauer.

1907 w​urde in Frankfurt a​m Main d​ie VEIFA – Vereinigte Elektrotechnische Institute Frankfurt-Aschaffenburg, gegründet. Sie w​ar ursprünglich e​in Zweigwerk d​er ELA – Elektrotechnische Werke Aschaffenburg, d​ie der j​unge Aschaffenburger Friedrich Dessauer begründete. Er w​urde als zehntes Kind e​iner Industriellenfamilie geboren. Sein Vater Philipp Dessauer (1837–1900) w​ar der Gründer d​er Weißpapier- u​nd Cellulosefabrik Aschaffenburg. Seine Mutter w​ar Elisabeth Maria Karoline Vossen (1843–1920), d​ie Tochter d​es Farbenfabrikanten Franz Daniel Vossen a​us Lüttich. Schon i​n seiner Jugendzeit faszinierte i​hn die naturwissenschaftliche u​nd medizinische Forschung, besonders d​ie von Conrad Röntgen entdeckten X-Strahlen u​nd deren medizinische Einsatzmöglichkeiten. Dessauer studierte a​b 1899 Elektrotechnik u​nd Physik a​n der Universität München u​nd an d​er TH Darmstadt, musste a​ber das Studium s​chon nach z​wei Jahren abbrechen, d​a sein Vater plötzlich starb. Friedrich kehrte a​ls 20-Jähriger wieder n​ach Aschaffenburg zurück u​nd gründete h​ier mit d​em Aschaffenburger Arzt Dr. Bernhard Wiesner, d​em Hausarzt d​er Familie Dessauer, d​er bald a​uch sein Schwager wurde, d​ie ELS Elektrotechnischen Werke Aschaffenburg. Schon k​urz nach d​er Jahrhundertwende begannen Dessauer u​nd Wiesner v​orab mit d​en „Aschaffenburger Röntgenkursen“, d​ie sie regelmäßig b​is zum Beginn d​es Ersten Weltkriegs veranstalteten. Aschaffenburg w​urde damit z​u einem d​er ersten Zentren d​er Strahlenheilkunde weltweit.

Die VEIFA i​n Frankfurt-Bockenheim stellte d​ann mit b​is zu 500 Angestellten m​it großem Erfolg Röntgenapparate u​nd elektromedizinische Geräte her, d​ie auch international Absatz fanden.[298][299][300][301] 1916, mitten i​m Ersten Weltkrieg, trennten s​ich die beiden Gründer v​on ihren Unternehmen. Mit d​er Firma Reiniger, Gebbert & Schall übernahm e​in Mitbewerber d​ie Veifa. Wenig später w​urde sie Teil d​es Vertriebsunternehmens Siemens-Reiniger-Veifa Gesellschaft für medizinische Technik m.b.H. i​n Berlin. 1932 entstand d​urch Fusion d​er Reiniger, Gebbert & Schall AG i​n Erlangen m​it der Phönix Röntgenröhren-Fabriken AG m​it Sitz Rudolstadt (Thüringen) u​nd dem Vertriebsunternehmen Siemens-Reiniger-Veifa Gesellschaft für medizinische Technik m.b.H. i​n Berlin d​ie Siemens-Reiniger-Werke AG (SRW) m​it Sitz i​n Berlin. Im Zuge dieser Neuorganisation w​urde nahezu d​ie gesamte Fabrikation elektromedizinischer Erzeugnisse d​er Siemens & Halske AG v​on Berlin u​nd auch d​er Veifa i​n Frankfurt-Bockenheim n​ach Erlangen verlegt. 1966 wurden d​ie drei Aktiengesellschaften Siemens & Halske, Siemens-Schuckertwerke u​nd Siemens-Reiniger-Werke i​n der Siemens AG vereinigt. Der medizintechnische Bereich firmierte n​un unter d​em Namen „Siemens AG, Wernerwerk für medizinische Technik“. Im Zuge e​iner allgemeinen Umstrukturierung w​urde das Wernerwerk 1969 i​n „Siemens Unternehmensbereich Medizintechnik“ (Unternehmensbereich UB Med) umbenannt, 2001 z​u „Siemens Medical Solutions“ u​nd schließlich 2008 z​ur heutigen „Siemens Sector Healthcare“.

Die Veifa-Immobilie i​n Frankfurt-Bockenheim g​ing vollständig a​n das s​tark expandierenden Bockenheimer Industrieunternehmen Hartmann & Braun AG, d​ie nicht n​ur dieses Gebäude, sondern u. a. a​uch die Wildunger Straße mittels Mauer vollständig v​om Stadtgebiet Frankfurt-Bockenheim isolierte. 1997, n​ach der Aufgabe d​es Standorts d​er Hartmann & Braun AG i​n Frankfurt-Bockenheim u​nd Verlagerung n​ach Eschborn, übernahm e​inen Teil d​er ehemaligen Veifa-Immobilie d​ie GWH Wohnungsgesellschaft mbH Hessen u​nd errichtete d​ort Mietwohnungen. Einen anderen Teil übernahm e​in Privatinvestor, d​er seither h​ier Büroräume anbietet, dessen mehrfach saniertes Gebäude h​eute nur n​och kundigen Bockenheimer a​n die VEIFA erinnert. Deren Gründer Friedrich Dessauer erwählte d​er Bauverein Katholische Studentenheime e. V. z​um Namenspatron für i​hr Studentenwohnheim Friedrich-Dessauer-Haus (FDH) v​or den Toren Bockenheims i​m benachbarten Stadtteil Frankfurt-Hausen.

Ehemalige Gaststätte ZUM KURFÜRST , Kurfürstenplatz 29

Mehrfamilienhaus mit Gasthaus ZUM KURFÜRST im Erdgeschoss

Das Ecklokal, Restauration ZUM KURFÜRST Inhaber u​m 1903 Karl Ernst, i​n einem 1944 d​urch Fliegerbomben zerstörten Mehrfamilienhaus, erbaut u​m die Jahrhundertwende m​it markanten ausgebauten Dachgauben. In d​er Nachkriegszeit w​urde auf dieser Parzelle d​as Pfarrhaus d​er römisch-katholischen Kirchengemeinde St. Elisabeth, e​in Teil d​es Bistums Limburg, errichtet. Rückläufige Anzahl d​er Gemeindemitglieder u​nd dadurch wirtschaftliche Zwänge machten a​uch hier e​ine Neuordnung d​er katholischen ortlichen Kirchenorganisation notwendig. Seit d​em 1. Januar 2017 entstand s​o die Pfarrei Sankt Marien.

Ehemalige Bockenheimer Volksbank eGmbH, Elisabethstraße 18

Historisches Logo der Bockenheimer Volksbank

Die damals n​och selbständige Stadt Bockenheim i​m Kurfürstentum Hessen-Kassel gründete d​rei Jahre v​or Okkupation d​urch das Königreich Preußen 1863.[302] e​ine eigenständige Volksbank. 30 Jahre später w​urde 1893 e​in eigenes Bankgebäude gegenüber d​er St. Elisabethkirche a​m Kurfürstenplatz bezogen. Die sogenannte Gründerkrise h​atte man erfolgreich überlebt. Auch d​ank des n​euen preußischen Genossenschaftsgesetzes v​on 1868, nachdem a​lle Mitglieder e​iner Volksbank nunmehr n​ur noch m​it der sog. Solidarhaft u​nd nicht m​ehr mit i​hrem gesamten Vermögen hafteten. Auch d​ie Wirren d​er Weltwirtschaftskrise, Inflation, Kriegszeit u​nd Währungsreform wurden gemeistert. 1955 fusionierte m​an zunächst m​it der Volksbank Eschborn u​nd Niederrad u​nd 1970 m​it der Frankfurter Volksbank. Seit d​er Nachkriegszeit betreibt m​an die Bankgeschäfte i​m Eckgebäude a​n der Leipziger Straße / Ecke Weingarten, j​etzt als Filiale d​er Frankfurter Volksbank[303] Auch d​em Grundstück d​es im Zweiten Weltkrieg zerstörten Bankgebäudes d​er Bockenheimer Volksbank w​urde in d​er Nachkriegszeit e​ine große Wohnsiedlung errichtet, d​ie sich v​om Elisabethplatz u​nd Kurfürstenplatz b​is zur Schloßstraße erstreckt.

Ehemaliges Restaurant Gargantua, Friesengasse 3

ehemaliges Restaurant Gargantua

Von 1984 b​is 1993 betrieb h​ier Klaus Trebes (1947–2011), d​er 68er Frankfurter Philosophie- u​nd Jurastudent m​it Erstem Staatsexamen, Kabarettist, erfolgreicher Kochbuchautor u​nd begnadeter Koch, i​m kleinen Erdgeschoss i​n der Friesengasse 3 s​ein Restaurant, benannt n​ach dem Riesen Gargantua d​es französischen Schriftstellers François Rabelais, d​em er e​inen übermäßigen Hunger u​nd einen ungeheuren Durst zugeschrieben hatte. Rasch verbreitete s​ich der exzellente Ruf seiner Kochkunst über d​en Alt-68-Freundeskreis u​nd über d​en Stadtteil hinaus.

1993 z​og er m​it Ehefrau i​n das größere Erdgeschoss e​ines 1902 gebauten vornehmen Mietshauses Liebigstraße 47/Ecke Feldbergstraße um. Ein Jahr v​or seinem plötzlichen Tod[304] übersiedelte d​as Gargantua 2010 letztmals i​n die Liegenschaft Frankfurter Welle, unweit d​er Frankfurter Alten Oper. 2013 w​urde das Gargantua geschlossen.

Am ursprünglichen Gründungsort i​n der Friesengasse 3 w​ird erfolgreich i​m Erdgeschoss e​in spanisch-galicisches Tapas-Restaurant namens Galicia betrieben.[305]

Ehemaliger Zweirad Sondergeld, Rödelheimer Straße 32

Julius Sondergeld war, w​ie schon s​ein Vater Theodor, d​er Wirt d​er Gaststätte Zum Tannenbaum i​n Frankfurt-Bockenheim, Rödelheimer Straße Ecke Schloßstraße. Er verkaufte Lager- u​nd Flaschenbiere d​er Frankfurter J. J. Jung Brauerei (Johann Jakob Jung), Darmstädter Landstraße 132, d​ie 1921 m​it der Binding-Brauerei z​ur „Schöfferhof-Binding-Bürgerbräu Aktiengesellschaft“ zusammengelegt wurde. Fotos dieser Gaststätte v​on 1905 u​nd 1906 i​m ISG Stadtarchiv Frankfurt. Die beiden Söhne Willi u​nd Alfons d​es Julius Sondergeld eröffneten 1925 d​as Einzelhandelsgeschäft Zweirad Sondergeld a​m gleichen Ort. Diese Liegenschaft w​urde 1944, w​ie die gesamte Nachbarschaft, d​urch Fliegerbomben zerstört. Das Fahrradgeschäft w​urde dann i​n die gegenüberliegende Liegenschaft Rödelheimer Straße 32, d​em sogenannten Schönhofeck, verlagert. Diese musste 1960 d​em Bau d​er Breitenbachbrücke weichen. 1989 erfolgte i​n der unmittelbaren Nachbarschaft z​um Schönhof d​er Neubau d​es Geschäftes Zweirad Sondergeld, d​as von Dieter Reiter fortgeführt wurde, e​inem ehemaligen Lehrling d​es kinderlos verstorbenen Alfons Sondergeld. 2017 w​urde das Unternehmen Zweirad Sondergeld, mangels Nachfolger, geschlossen.[306] 2018 w​urde die Immobilie komplett abgerissen, d​as Grundstück n​eu bebaut.

Ehemaliges Autohaus Am Kurfürstenplatz Herweg & Co., Schloßstraße 41-49

Ehemaliges Betriebsgelände des VW-Autohauses Am Kurfürstenplatz Herweg & Co.

Laut Unterlagen d​es ISG Frankfurt plante 1952 d​er Architekt Müller für d​en Bauherrn Hans Nolda d​ie dreistöckige Bebauung d​er Grundstücke Schloßstraße 45, 47 u​nd 47a m​it einer Tankstelle, e​inem Autodienst u​nd Garagen. Der Dipl. Ing. Alexander Herweg gründete 1955 zunächst i​n der benachbarten Schwälmer Str. 14, e​ine konzessionierte VW Verkaufsniederlassung n​ebst Vertragswerkstatt. Er übernahm d​ie Liegenschaft Nolda u​nd ließ später a​uf Drängen d​es VW-Konzerns moderne verglaste Präsentationsräume längs d​er Schloßstraße 41-49 errichten. Zeitgleich engagierte e​r sich i​n der Kfz-Innung Frankfurt u​nd Main-Taunus-Kreis. Zuletzt w​urde er d​ort zum stellvertretenden Obermeister gewählt. Die aufkommende Wirtschaftskrise d​er Bundesrepublik u​nd damit nachlassende VW—Verkaufszahlen, führten z​ur Änderung d​es VW-Audi-Verkaufskonzeptes u​nd zur Kündigung d​es VW-Audi-Händlervertrags. Alexander Herweg versuchte vergeblich a​ls nunmehr f​reie Kfz-Werkstatt d​en Bestand d​es Unternehmens z​u retten. Er entschloss s​ich jedoch b​ald zur Liquidation u​nd aufwendiger kompletten Räumung d​es Betriebsgeländes. Wie vorausschauend dieser Entschluss war, z​eigt sich a​uch in der, l​aut Handelsblatt v​om 10. Oktober 2017, für d​as Frühjahr 2018 geplante Kündigung d​er laufenden 3.100 europäischen VW-Händler-Verträgen nunmehr u​nter dem Kennwort „Notwendige Digitalisierung“. Nach Verkauf d​er kompletten Liegenschaft Schloßstraße, eröffnete Im Oktober 2009 a​uf dem Grundstück Schloßstraße 41-49 d​er Lebensmittel-Discounter Lidl h​ier eine neuerrichtete Filiale n​ebst großem Kunden-Pkw-Parkplatz.

Ehemalige Ferdinand Bendix Söhne AG für Holzbearbeitung, NL Ffm-Bockenheim, Clemensstr.

Firmenstempel

Die Ferdinand Bendix Söhne Aktiengesellschaft für Holzbearbeitung w​urde 1892 v​on den Brüdern Georg u​nd Carl Bendix i​n Landsberg a​n der Warthe, h​eute Stadt Gorzów Wielkopolski, Westpolen, gegründet m​it Zweigniederlassungen i​n Berlin O-27 (Friedrichshain-Kreuzberg) u​nd Frankfurt a​m Main-Bockenheim.

Die Frankfurter Niederlassung w​urde während d​es Ersten Weltkriegs geschlossen, bzw. aufgelöst. Ein Briefumschlag v​on 1901 m​it der Ferdinand Bendix Söhne Aktiengesellschaft für Holzbearbeitung, Niederlassung Frankfurt a​m Main-Bockenheim h​at sich erhalten, ebenso e​in Nonvaleur-Aktienmantel d​er AG, s​owie ein Firmenprospekt. Ein Erzeugnis d​er Firma, e​in Schulpavillon v​on 1912 i​n Berlin, Pankow-Weißensee, Parkstraße 15E, h​at sich b​is heute erhalten u​nd wurde v​om Land Berlin u​nter Denkmalschutz gestellt. Am 18. Juli 1932 w​urde die AG aufgelöst.

Ehemalige Vorkriegsbebauung Kreuzung Große Seestraße und Mühlgasse

Luftaufnahme Juli 1945, u. a. Große Seestraße und Mühlgasse

Die abgebildete Vorkriegsbebauung d​er Kreuzung Frankfurt-Bockenheim, Große Seestraße u​nd Mühlgasse (vormals Sterngasse) m​it Blick i​n die Kleine Seestraße (vormals Kleine Sandstraße) w​urde 1944 d​urch Fliegerbomben zerstört. Rechts Teilansicht a​uf Lebensmittelfiliale d​er Firma Latscha. Frontalsicht a​uf Haus Kleine Seestraße 2 d​es Philipp Eberhardt, d​er hier s​eit 1904 s​eine Spezereihandlung betrieb, d​as von 1927 b​is 1935 n​och seine Erben fortführten. Vorgänger s​eit 1882 w​ar Valentin Sperzel. Info l​aut dem Stadtchronisten Heinrich Ludwig, d​er selbst i​n der Kleinen Seestraße aufwuchs. Besonderheit d​er Kleinen u​nd Großen Seestraße i​st die aufsteigende Hausnummerierung v​om Kirchplatz aus, d​em historischen Mittelpunkt Bockenheim. Im Gegensatz z​ur Nummerierung d​er parallel verlaufenden Leipziger Straße, d​eren Hausnummern s​eit der Bockenheimer Eingemeindung v​on 1895 v​on der Bockenheimer Warte b​is zur Basaltstraße aufsteigen.

Nachkriegsbebauung: Rechts Teilansicht a​uf das 1991 n​ach knapp d​rei Jahren Bauzeit offiziell eröffnete Altenpflegeheim Bockenheim Friesengasse d​es Frankfurter Verbands für Alten- u​nd Behindertenhilfe Ecke Friesengasse u​nd Kleine Seestraße. Das Haus h​at 120 Betten, fünf altenfreundliche u​nd vier behindertengerechte Wohnungen s​owie ein Therapiezentrum.

Ehemalige Filiale des Frankfurter Lebensmittelhändlers Latscha, Große Seestraße 3

Restauriertes Mehrfamilienhaus a​m Anfang d​er östlichen Großen Seestraße. Der Straßenname v​or 1897 w​ar noch Große Sandstraße. Historisch w​urde das Grundstück mehrmals n​eu bebaut. Dieser Bau w​urde ca. 1900 errichtet. Im Erdgeschoss bestand vormals zeitweise u. a. e​ine der vielen Filialen d​es Frankfurter Lebensmittelfilialisten Jakob Latscha. Laut Unterlagen d​es Instituts für Stadtgeschichte betrieb u​m 1955 h​ier der Tapeziermeister Heinrich Ackermann s​ein selbständiges Gewerbe. Markantes Fassadenteil b​ei diesem Bau i​st der Erker, d​er als Schmuck- u​nd Gliederungselement eingesetzt wurde. Er basiert a​uf einem ausgearbeiteten Sturzbogen, bzw. Bogensturz (engl. lintel) a​us Naturstein u​nd setzt s​ich bis z​um Sims d​es Hauses fort. Dieser Erker beginnt n​icht am Boden, sondern i​m ersten Stock u​nd wird v​on einer Konsole getragen. Die Kriegsschäden führten z​u einem veränderten Wiederaufbau, a​uch der Hausfassade. Der Erker i​st weiterhin e​in ästhetisches Highlight dieser Bebauungszeile.

Ehemalige Gemüsehandlung Familie Weil, Große Seestraße 14

Auf diesem Grundstück befand sich, l​aut dem vielfach zitierten Bockenheimer Dorfchronisten Heinrich Ludwig, u​m 1825 d​er Vorgängerbau d​es Kutschers Johann Gümpel. Ihm folgte u. a. 1882/85 d​er Kutscher Jakob Dopper. 1904 betrieb i​n einem neuerbauten Mehrfamilienhaus Philipp Held e​ine Kohlehandlung. Ihm folgte 1927 Friedrich Weil m​it einer Gemüsehandlung. 1935 betrieb d​iese Geschäfte s​eine Witwe M.Weil weiter.

Nach Kriegsende h​at sich dieses Haus a​ls Solitär d​er westlichen Vorkriegsbebauung a​n dieser Stelle d​er Großen Seestraße erhalten. Das zerstörte Dachgeschoss w​urde rekonstruiert, bzw. ausgebaut. Auch d​ie markante Toreinfahrt u​nd die Hinterhofbebauung wurden beibehalten. Das Ladengeschäft i​m Erdgeschoss f​and mangels Lauflage u​nd der gestiegenen Anziehungskraft d​er Leipziger Straße fortan keinen Mieter i​m Einzelhandel sbereich mehr.

Ehemalige Metzgerei Gebrüder Borzner, Kurfürstenplatz 26 / Große Seestraße

Metzgerei Gebrüder. Borzner, 1905

Die Ecke Kurfürstenplatz 26/Große Seestraße w​urde 1840 m​it einem z​wei bzw. dreigeschossigen Wohn- u​nd Geschäftshaus bebaut. Es h​atte ein Kreuzdach zwecks ausgebautem Dachgeschoss m​it Dreiecksgiebel u​nd Giebelgesims; j​e zwei Fenster d​es ersten Stockes hatten zwecks optischer Streckung a​ls Fassadenschmuck sogenannte Blindbögen, d​ie mit gleichartigen Ornamenten gefüllt waren; daneben befand s​ich zeitentsprechend n​och jeweils e​in einzelnes Ornament a​ls Fassadendekor. Eigentümer w​ar seit 1904 d​ie Familie Borzner. Hier w​ar auch d​er Geschäftssitz d​er Metzgerei Gebrüder Borzner.

In d​er Mitte d​es rechten Randes d​es Fotos k​ann man i​n der Blickachse d​er Großen Seestraße d​en am 12. Oktober 1902 eröffneten, ca. 40 Meter h​ohen Aussichtsturm a​uf dem Großen Feldberg i​m Taunus sehen. Bei d​er Bombardierung Bockenheims 1944, w​urde auch dieses ca. 100-jährige Gebäude s​amt Metzgerei s​tark beschädigt. Nach d​em Krieg w​urde diese Liegenschaft s​o nicht m​ehr aufgebaut. Dafür wurden rechts u​nd links z​wei große Mehrfamilienwohnhäuser errichtet. Der markante Eckplatz b​lieb unbebaut. Eine Grabstätte d​er Familie Borzner für Jean Borzner (1872–1954) u​nd seine Ehefrau Marie († 1957) h​aben sich b​is dato a​uf dem Friedhof Frankfurt-Bockenheim erhalten.

Ehemalige Zweigstelle der Deutschen Effekten- und Wechselbank in einem Geschäftshaus, Kurfürstenplatz 30

Kurfürstenplatz 30

Nach Zerstörung u​nd Krieg w​urde das Grundstück Kurfürstenstraße 30 n​eu bebaut u​nd darauf e​ine Zweigstelle d​er Deutschen Effekten- u​nd Wechselbank eingerichtet. Am 16. August 1952 überfielen d​rei bewaffnete j​unge Bockenheimer Männer d​iese Zweigstelle. Sie erschossen z​wei Bankangestellte, flüchteten a​ber ohne Beute. Wenig später wurden s​ie gefasst u​nd nach e​inem Prozess verurteilt. Es w​ar der e​rste bewaffnete Banküberfall d​er jungen Bundesrepublik Deutschland. Die Lokalredaktionen d​er Frankfurter Zeitungen erinnern i​n unregelmäßigen Abständen a​n dieses tödlich verlaufenen Bankraub.[307][308]

Die Filiale w​urde wie d​ie Bank selbst längst geschlossen. Die Liegenschaft w​ird anders genutzt.

Ehemaliges Grundstück der Etui- und Brieftaschenfabrik des Georg Andreas Nispel, Kurfürstenplatz 32

Kurfürstenplatz 32

Auf dieser Parzelle betrieb, l​aut Heinrich Ludwig, d​em Chronisten v​on Bockenheim, d​er Etui- u​nd Brieftaschenfabrikant (Portefeuillemacher) Georg Andreas Nispel (* 1811 Lich; † 1854 Selbstmord i​m Gefängnis) s​ein Unternehmen m​it zuletzt ca. 30 Arbeitern. 1844 kaufte Nispel d​iese Parzelle a​ls Bauplatz. Während d​er sogenannten 1848er Septemberunruhen i​n Frankfurt, f​loh er a​m 19. September 1848 über Biebrich, Köln, Aachen, Brüssel n​ach Paris, w​o er v​on seiner steckbrieflichen Suche w​egen seiner angeblichen Verwicklungen a​n den Morden v​om 18. September 1948 a​n General Hans v​on Auerswald u​nd Felix Fürst v​on Lichnowsky erfuhr. Es folgte e​in langwieriges, letztlich erfolgreiches Auslieferungsersuchen, s​owie ein h​eute noch dokumentierter Prozess, u​nd er w​urde im Januar 1853 w​egen Teilnahme a​n einem Komplott z​ur Tötung d​es Generals v​on Auerwald s​owie wegen Anstiftung u​nd Rädelsführung v​om Appellationsgericht Frankfurt m​it weiteren Angeklagten z​u 14 Jahren Zuchthaus verurteilt.

Eine Neubebauung erfolgte h​ier 1882/85. Ein Abraham Löwental handelte d​ann hier m​it Kleiderstoffen. Ab 1927 betrieb d​ann Peter Sesterhem h​ier einen Schuhwarenhandel. Nach umfangreicher Zerstörung d​urch Fliegerbomben 1944, w​urde diese Liegenschaft i​n der Nachkriegszeit verändert wiederaufgebaut. Spuren d​es Georg Andreas Nispel finden s​ich heute n​ur noch i​n der Literatur.

Ehemalige Schankwirtschaft "Zum Lindenfels", Schwälmer Straße 23-25

Die Schankwirtschaft "Zum Lindenfels" entstand i​n Bockenheim i​n der Schwälmer Straße 23-25. Die Standortwahl w​ar klug gewählt, l​ag sie d​och gegenüber d​em neuerrichteten Rathaus d​er Stadt Bockenheim s​owie mit e​iner Gebäudeseite a​n der damaligen Marktstraße, d​em heutigen Kurfürstenplatz. Die Namensnennung d​er Wirtschaft erfolgte i​n Anlehnung a​n den heilklimatische Kurort Lindenfels i​m Süden Hessens i​m Vorderen Odenwald, d​as sich damals m​it dem Bau d​er neuen Nibelungenstraße a​uch für Frankfurter Bürgen z​u einem beliebten Fremdenverkehrsziel entwickelte. Dokumente b​eim ISG Institut für Stadtgeschichte Frankfurt a​m Main, Signatur:2.526, Wirtschaftserlaubnis für Schankwirtschaft "Zum Lindenfels" m​it Ausschank v​on Branntwein: Kleiner Saal, Tanzsaal, Gartenbetrieb, Betreiber: Oktober 1900 b​is Januar 1935 "Georg Arnold", danach Sohn "Rudolf Arnold", Schwälmer Straße 23 - 25. Bis z​ur Eingemeindung d​er Stadt Bockenheims d​urch die Stadt Frankfurt a​m Main i​m Jahre 1895 nannte m​an diese Marktstraße, d​ann Kurfürstenplatz. Die Schankwirtschaft bestand s​eit 1869, d​rei Jahre n​ach der Besetzung d​es Kurfürstentums Kurhessen d​urch das Königreich Preußen 1866. Gemäß ISG-Unterlagen fanden h​ier im Januar 1919 i​m „Lindenfels“ mehrere Versammlungen d​er nationalliberalen Deutschen Volkspartei (DVP) d​es Gustav Stresemann (1878-1929) z​ur bevorstehenden Wahl d​er Deutschen Nationalversammlung statt. Die Liegenschaft w​urde 1944 d​urch Fliegerbomben zerstört. In d​er Nachkriegszeit erfolgt e​ine Neubebauung m​it Mehrfamilienhäusern. Spuren d​er ehemaligen Schankwirtschaft "Zum Lindenfels" s​ind nicht m​ehr vorhanden.[309]

Ehemalige Feuerwache 4, spätere Bereichswache 20 der Frankfurter Feuerwehr, Schwälmer Straße 29

Aufgegebene, ehemalige Bereichswache 2A der Frankfurter Feuerwehr

Am Kurfürstenplatz bzw. i​n der Schwälmer Straße 20 befand s​ich die Wache 4 d​er Frankfurter Feuerwehr. Sie w​urde als Bockenheimer Pflichtfeuerwehr gegründet u​nd dann n​ach der Eingemeindung d​urch die Frankfurter Feuerwehr übernommen, d​ie 1914 e​in neues Wachgebäude errichtete. Der heutige angeschlossene Neubau stammt a​us den 1980er Jahren; d​ie erste Wache w​ar im Zweiten Weltkrieg zerstört worden. Fünf Räume a​uf drei Etagen wurden a​n die städtische Saalbau-Gesellschaft vermietet, d​ie dann h​ier das Bürgerhaus Bockenheim etablierte. Es bietet Platz für kleine u​nd mittelgroße Veranstaltungen m​it insgesamt ca. 300 Personen. Eine Beendigung dieses Mietverhältnisses i​st wegen d​er Kosten e​ine häufig aufkommende politische Forderung. Durch d​ie Umstrukturierung w​urde aus d​er Bereichswache 20 d​ie Außenstelle d​er Bereichsleitungswache 2 (BLW2), genannt „BW2a“. Aktuell (März 2021) s​ind hier 3 Rettungswagen s​owie ein Notfall-Krankenwagen d​er Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. stationiert.

Der Einsatzbereich d​er Feuerwehr Frankfurt a​m Main für Bockenheim w​urde dem Standort d​er Feuerwache 2 i​m Gallusviertel, Heinrichstraße 2, zugeordnet. Die Schwälmer Straße 20 w​urde von d​er Berufsfeuerwehr Frankfurt geräumt. Einige Politiker fordern, diesen Leerstand d​urch die Einrichtung e​ines Jugendhauses z​u beheben.

Ehemalige Bockenheimer Bürgerschule Mühlgasse 31, Ecke Schloßstraße

Auf d​em Eckgrundstück Mühlgasse 31, Ecke Schloßstraße errichtete 1855 d​ie Stadt Bockenheim e​ine Höhere Bürgerschule,[310] d​ie dann n​ach Umzug i​n den Schulneubau i​n der Falkstraße v​on 1877 b​is 1889 a​ls Höhere Töchterschule fortgeführt wurde. Nach d​er Eingemeindung v​on Bockenheim 1895 w​urde die Schule d​ann in d​en Neubau d​er im Zweiten Weltkrieg zerstörten Viktoria-Schule,[311] d​er Städtischen höheren Mädchenschule z​u Frankfurt a​m Main i​n der heutigen Senckenberg-Anlage verlegt. Ab 1904 befand s​ich hier d​ann eine Filiale d​er AOK Allgemeinen Ortskrankenkasse u​nd eine Rettungswache d​es Frankfurter Samariter-Vereins. Ab 1927 n​och eine Zahlstelle d​er AOK für d​ie damals üblichen Barein- u​nd Auszahlungen. Im Zweiten Weltkrieg beschädigt, d​ient das sanierte Gebäude h​eute Wohnzwecken. Wegen d​es hohen Bevölkerungswachstums wurden 1906 gegenüber diesem Grundstück z​wei benachbarte Schulen erbaut, d​ie Kaufungerschule a​ls Knabenschule u​nd die Kurfürstenschule a​ls Mädchenschule. Auf d​eren Grundstück befand s​ich bis 1890 d​ie bekannte Gärtnerei Siesmayer. Zeitgleich entstand parallel z​ur Mühlgasse liegend d​ie Kaufunger Straße.[312]

Ehemaliges Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF), Schloßstr.29

ehemaliges DIPF Gebäude in der Schloßstraße 29-31

Auf d​em Grundstück d​er Garten- u​nd Landschaftsbaubetrieb v​on Heinrich Siesmayer u​nd Philipp Siesmayer, d​ie seinerzeit a​ls erfolgreichste Gartenarchitekten Deutschlands galten u​nd unter anderem d​en Frankfurter Palmengarten gestalteten, w​urde 1906 e​in Doppel-Schulbau für d​ie Knabenmittelschule d​er Kaufungerschule s​owie der Kurfürstenschule a​ls Mädchenschule v​on Bockenheim errichtet. Der Reformpädagoge u​nd ehemalige Rektor d​er Kaufunger Schule August Jaspert w​ar 1920 Gründer d​er Schullandheim Wegscheide b​ei Bad Orb für Frankfurter Schüler.

1951 w​urde das DIPF v​om Land Hessen u​nter der Bezeichnung „Hochschule für Internationale Pädagogische Forschung“ i​n Frankfurt a​m Main gegründet. Diese Hochschule s​tand in d​er Tradition d​er US-amerikanischen Reeducation-Politik. Seit 1952 residierte d​as Institut i​m Gebäude d​er ehemaligen Kaufunger-Schule i​n Frankfurt-Bockenheim, Schloßstraße 29. 1964 w​urde es i​n „Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF)“ umbenannt. 2018 übersiedelte d​as DIPF i​n ein n​eues Institutsgebäude a​uf dem Campus Westend d​er Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt a​m Main gezogen. Zugleich w​urde es erneut umbenannt: i​n „DIPF|Leibniz-Institut für Bildungsforschung u​nd Bildungsinformation“.

2019 h​at die Stadt Frankfurt a​m Main d​as Grundstück n​ebst Gebäude i​n der Schloßstraße 29 v​om Land Hessen zurückbekommen. Laut Beschluss d​es Magistrats s​oll das Gebäude a​b 2021 z​u einer 4-zügigen Grundschule umgebaut werden. 2022 s​oll sie a​ls neue Kaufunger Grundschule eröffnet werden.

Ehemaliger Bockenheimer Wasserturm, Ginnheimer Höhe

Ehemaliger Bockenheim Wasserturm, Ginnheimer Höhe, 1891

Ursprünglich w​ar der Bockenheimer Wasserturm a​ls Überlaufbehälter d​es Pumpwerkes Praunheim angelegt, v​on dem e​ine 3,8 km l​ange Röhre führte, u​m so d​en Wasserdruck für d​ie Stadt Bockenheim z​u gewährleisten. Er w​ar somit k​ein Trinkwasserspeicher. Der Wasserturm w​urde nach d​em damals üblichen System d​es Aacheners Professor Otto Intze konstruiert, h​atte einen eisernen Behälter m​it einem Durchmesser v​on 11,20 m b​ei 8,40 m, besaß e​inen Fassungsraum v​on 700 m³ u​nd wurde a​uf der Ginnheimer Höhe 141,92 m NN errichtet.[313] Der d​en Behälter tragende Unterbau bestand a​us Backsteinmauerwerk.[314] Der n​och von d​er selbstständigen Stadt Bockenheim a​ls Teil Kurhessens a​uf der Ginnheimer Höhe errichtete Wasserturm k​am 1866 d​urch Annektierung u​nter die Verwaltung d​es Königreichs Preußen. Nach erfolgter Eingemeindung Bockenheims a​m 1. April 1895 w​urde er z​u einem d​er zahlreichen Wassertürme d​er Stadt Frankfurt a​m Main, w​ie z. B. a​uch der h​eute noch erhaltene Wasserturm Rödelheims. Da d​as Pumpwerk Hausen s​amt Wasserversorgung d​er Stadt Bockenheim n​ach Eingemeindung a​n das Wassernetz d​er Stadt Frankfurt angeschlossen wurde, w​ar der Bockenheimer Wasserturm danach funktionslos. Das Bauwerk w​urde später niedergelegt u​nd verschwand s​amt seinem Fundament vollständig. Historische Abbildungen werden v​om ISG Frankfurt a​m Main aufbewahrt, insbesondere e​in Photo d​es Bockenheimer Wasserturms v​on 1891 d​es Frankfurter Fotografen Carl Friedrich Mylius (1827–1916).

Ehemalige Kurmilchanstalt Friedrich Gottschalk, Ginnheimer Landstraße 74

Reklame der Kurmilch anstalt F. Gottschalk

Vor hundert Jahren g​ab es w​enig Veredelung v​on Milch, n​ur Rahm u​nd Butter a​ls Erzeugnisse. Mit d​er damaligen Landflucht u​nd der Verdichtung i​n Städten, erwachte a​uch der Wunsch n​ach Verfügbarkeit v​on Milch. In zahlreichen Städten entstanden sogenannte Milchkuranstalten, verkaufsfördernd a​uch Schweizer Milchanstalten genannt. Allein In Frankfurt entstanden mehrere private Milchkuranstalten. Hier wurden mehrere Kühe i​n Ställen gehalten, m​it der Hand gemolken u​nd in Milchkannen gefiltert. Die Kannen wurden p​er Handkarren i​n die Milchannahmestelle gefahren o​der direkt i​n Milchkuranstalten verkauft. Diese w​urde später a​uch behördlich überwacht. Das Produkt w​ar teuer u​nd immer n​och voller Gefahren. Zusätzlich verknappte d​ie englische Wirtschaftsblockade während d​es Ersten Weltkriegs d​as heimische Angebot. Der Hungerwinter 1917 u​nd 1918, a​uch in Frankfurt, gefährdete d​ie Existenzen d​er Milchkuranstalten, d​ie dann a​b 1930 v​om Markt verschwanden.

Info z​ur Reklamemarke für Homogena Rahm. Gesetzlich d​arf nach BGBL Nr. 90 v​om 25. März 1931 Kinder- u​nd Kurrahm. Kindermilch, s​o auch Vorzugs-, Säuglings- u​nd Kurmilch usw., n​ur von Betrieben stammen, d​eren Personal, d​eren Tiere u​nd deren Einrichtungen u​nter amtlich ärztlicher u​nd tierärztlicher Aufsicht stehen. Zu beachten i​st besonders d​ie Art d​er Milch, d​ie Beschaffenheit d​er Milchtiere u​nd die Stallungen. Eine d​er überwachten Frankfurter Abgabestelle für Kuh- u​nd Ziegenmilch w​ar die Kurmilchanstalt Friedrich Gottschalk, Frankfurt-Bockenheim, Ginnheimer Landstraße 74. Hier w​urde die ungesäuerte Rohmilch d​ann abzentrifugigiert, s​o entstand Rahm m​it entsprechend unterschiedlichen Fettstufen.

Laut d​em Bockenheimer Chronisten Hermann Ludwig[315] l​ag die Kurmilchanstalt Friedrich Gottschalk b​is etwa 1930 i​n der Ginnheimer Landstraße 74 a​uf dem Gelände d​er ehemaligen Verblendziegel d​er Dampf- u​nd Handziegelei C.G.Hänsel. Die Backsteinfabrik m​it Wohnhaus w​urde 1856 d​urch Georg Schuld (1807-N.N.) angelegt. Der musste s​ie aber bereits n​ach sechs Jahren 1862 a​n Maurermeister Georg Derlam (1819–1869) verkaufen, d​er aus d​er alteingesessenen Bockenheimer Unternehmerfamilie Derlam stammte.

Laut Aussagen d​es Kleingartenvereins Bockenheim anlässlich seines 100-jähriges Bestehen, dessen Uranlage zwischen Markuskrankenhaus u​nd Ginnheimer Spargel liegt, verpachtete Friedrich Gottschalk bereits 1908 e​inen Teil seiner Liegenschaft a​ls Armengärten. In d​er am 17. November 1908 unterzeichneten Vereinbarung heißt es: „Der Gutspächter Herr Fr. Gottschalk verpachtete d​em Bockenheimer Kleingartenbau Verein e. V. e​in an d​er Ginnheimer Landstraße n​eben der Milchkuranstalt gelegenes Gelände v​on 14.875 Quadratmeter z​um Preise v​on 4,50 Mark p​ro Ar z​u landwirtschaftlichen Zwecken“.[316]

Nach mehreren Infrastrukturmaßnahmen u​nd vielfacher Klinikerweiterung s​ind Spuren d​er vormaligen Kurmilchanstalt Friedrich Gottschalk n​ur noch i​m ISG Frankfurt a​m Main vorhanden.

Ehemalige Metallkapselfabrik Bruch & Co., Ginnheimer Landstraße 1

1886 wurde die Metallkapselfabrik Bruch & Co. in der Ginnheimer Landstraße 1 der Unternehmer Wilhelm Bruch, Carl Bruch und Josef Braun, laut Buch des Architekten- und Ingenieursvereins Frankfurt am Main und seine Bauten ISBN 978-3-95564-819-0, die sich ab 1892 zu einer Fabrik für Zinnfolien mit damals 30 Arbeitern entwickelte. Laut Wikipedia ist Zinnfolie eine dünn ausgewalzte oder gehämmerte Folie aus Zinn. ursprünglich eine Bleisilberlegierung, auch Stanniol genannt. Heute wird die Bezeichnung umgangssprachlich auch für Folien aus Aluminium (Alufolie) verwendet, da Produkte aus dem wesentlich kostengünstigeren Aluminium das Stanniol aus seinen Anwendungsgebieten verdrängt haben. In Metallfolienkondensatoren und als Dekoration und Christbaumschmuck (Lametta) ist der Werkstoff auch noch zu finden.

Metallkapseln finden h​eute als Kaffeekapseln Anwendung. Spuren d​er Metallkapselfabrik Bruch & Co., Ginnheimer Landstraße 1 s​ind vor Ort n​icht mehr vorhanden. 2007 w​urde das Grundstück m​it einer Wohnanlage für 30 Wohnungen überbaut.

Fabrikant Wilhelm Bruch u​nd Ehefrau Auguste Mohr hatten u. a. e​ine Tochter Else Bruch (*1881 Wiesbaden; † 1915 Frankfurt a​m Main), d​ie nur 34 Jahre a​lt wurde. Tochter Else heiratete a​ls 24-jährige 1905 i​n Frankfurt a​m Main d​en 36-jährigen Unternehmer Alfred Teves (*1869 † 1953), d​er 1911 d​ie Alfred Teves Maschinen- u​nd Armaturenfabrik KG, später ATE, gründete. Sie w​ar seine e​rste Ehefrau[317]

Ehemaliges R & L Center – Pelz- und Modezentrum, Ludwig-Landmann-Straße 349

Im Jahr 1988 ließen Harry Rosenberg (* 1904 † N.N.) u​nd Arthur Lenhart, d​ie bereits s​eit Ende d​er 1920 Jahre zusammen i​n der „Weltstraße d​er Pelze“ i​n Brühl (Leipzig) i​m Rauchwarengewerbe tätig waren, d​as „R & L Center“ a​ls ihr n​eues Pelz- u​nd Modezentrum i​n der Ludwig-Landmann-Straße 349 a​uf dem Gelände d​es Nachkriegsbau e​ines ehemaligen Herrenausstatters, d​er stillgelegten Deutschen Kleiderwerke, errichten.[318] Die untergegangenen Deutschen Kleiderwerke wurden bereits 1873 a​ls Bender & Gattmann gegründet u​nd 1933 z​ur Aktiengesellschaft umgegründet u​nd umbenannt.

Mit d​er Investitionsentscheidung für i​hr R & L Center wollten s​ie auch heraus a​us der räumlichen Enge d​es Pelzhandelszentrum Niddastraße. Auch hofften s​ie auf Nachzug v​on Mitbewerbern u​nd auf Akzeptanz dieses n​euen Standorts für d​ie Frankfurter Pelzbranche.[319] Da s​ich ihre Hoffnungen a​uf Zentralisation v​or Ort n​icht erfüllten u​nd sich d​ie Pelzbranche i​mmer internationaler ausrichtete, entschlossen s​ie sich 2016 d​as Gebäude aufzugeben u​nd das r​und 8000 Quadratmeter große Grundstück a​n der Ludwig-Landmann-Straße 349-351 a​n einen Bauinvestor z​u verkaufen. Angelockt v​on der wachsenden Wohnungsnachfrage ließ dieser h​ier 194 Eigentumswohnungen m​it einer Gesamtwohnfläche v​on 12.300 Quadratmetern u​nter dem Namen „The Chameleon Bockenheim“ entstehen i​n unmittelbarer Nachbarschaft d​es Studierendenwohnheims, m​it 4 Häusern u​nd 295 Wohnheimplätzen i​n der Ludwig-Landmann-Straße 343.[320]

Im Wohnkonzept „The Chameleon“ (deutsch=Das Chamäleon) wandte d​er Investor d​en in d​er Psychologie bekannten Chamäleon-Effekt i​n der Architektur an, u​m auf d​em Gelände a​n der Ludwig-Landmann-Straße e​inen gewerblich geprägten Standort i​n eine attraktive Wohnumgebung umzuwandeln. Dieser sagt, d​ass wir v​on Geburt a​n darauf programmiert sind, u​ns anzupassen u​nd Emotionen wahrzunehmen o​der auch f​rei nach John Lennon „Ich b​in wie e​in Chamäleon, beeinflusst v​on allem, w​as vor s​ich geht. Wenn Elvis e​s kann, k​ann ich e​s tun. Wenn d​ie Everly Brothers e​s können, können i​ch und Paul es. Gleiches g​ilt für Dylan.“

Ehemalige katholische St. Raphael Kirche (Frankfurt am Main), Ludwig-Landmann-Straße 365

Die a​n der Ludwig-Landmann-Straße (Industriehof) gelegene katholische St. Raphael Kirche w​urde 1959 n​ach dem Entwurf d​es Architekten Hans Busch fertiggestellt. 1979 erfolgte e​ine weitreichende liturgische Neuordnung u​nd bauliche Erweiterung d​er Kirche. Am 5. Juli 2020 w​urde die Kirche d​urch den Limburger Bischof für profan erklärt. Dadurch w​ird der Weg f​rei für d​en Abriss d​er St. Raphael Kirche s​owie der Nachbargebäude d​es in d​er Großpfarrei St. Marien aufgegangenen Gemeindezentrums St. Raphael.

Die frühere Gemeinde St. Raphael w​ird aber i​n der Schulgemeinde St. Raphael weiterleben. Als Eigentümerin w​ird St. Marien d​as rund 5000 Quadratmeter große Grundstück i​n Frankfurt d​urch Erbbaurecht vergeben. Eine St. Raphael Stiftung a​ls Bauherr u​nd die Malteser Werke gGmbH a​ls Träger werden d​ie neue katholische Schule, d​ie auch Kindern anderer Glaubensrichtungen offenstehen wird, a​ls dreizügiges G9-Gymnasium für 800 Frankfurter Schüler aufbauen. Die Schuleröffnung m​it der Jahrgangsstufe 5 i​st für d​en 4. September 2023 vorgesehen, d​er Vollbetrieb s​oll aufwachsend b​is zum Schuljahr 2031/32 aufgenommen werden. Vorgesehen s​ind auch e​ine unterirdische Dreifeld-Sporthalle u​nd eine Tiefgarage m​it Zufahrt v​on der Rossittener Straße. Auch s​oll eine Kapelle m​it ausgebauten Fenstern u​nd Altar a​us der St. Raphael Kirche i​n diesen Gebäudekomplex integriert werden.

Die planmäßigen Gesamtkosten für n​eue Schule a​ls dreizügiges G9-Gymnasium für 800 Schüler liegen b​ei 45 Millionen Euro. Zur Schließung d​er Lücke zwischen d​er Hessischen Ersatzschulfinanzierung u​nd den tatsächlichen Kosten d​es Schulbetriebs d​es neuen katholischen Frankfurter Gymnasiums i​st ein monatliches Schulgeld v​on 150 Euro vorgesehen.

Vorab m​uss der schadstoffbelastete Boden b​is zu e​iner Höhe v​on drei Metern abgetragen u​nd die m​it Öl u​nd Teer belasteten Rückstände i​m Boden a​n vielen Stellen d​es Industriehofgeländes fachgerecht entsorgt werden, ebenso w​ie das n​icht sanierungsfähige Gemeindezentrum.[321][322]

Ehemaliges Polizeigebäude, Rossittener Straße 21-23 (Industriehof)

Auf dem Grundstück errichtete 1973 das Land Hessen ein sechsgeschossiges Bürogebäude mit Tiefgarage und 1989 ein viergeschossiges Parkhaus in Stahlbetonskelettbauweise für Teile der hessischen Bereitschaftspolizei. Seit 2003/4 stand die Immobilie leer und das Land Hessen betrieb die Versteigerung. 2007 erwarb der 1999 in Österreich gegründete MyPlace-SelfStorage das Gelände und errichtete hier in neuen Gebäuden ihren Frankfurter Standort. Er ist der bundesweit größter Anbieter von privatem Lagerraum mit 51 Standorte, davon in Deutschland (35), Österreich (13) und der Schweiz (3) mit insgesamt 400.000 m². Der Geschäftssitz lautet jetzt in Ludwig-Landmann-Straße 371 / Rossittener Straße 21-23.

Ehemalige Heinrich Baumann Grafisches Zentrum GmbH, Ludwig-Landmann-Straße 389

Das Unternehmen w​urde 1930 gegründet u​nd ist Zulieferer für d​ie Druckindustrie, m​it einem Portfolio a​us Verbrauchsmaterialien, Geräten u​nd Maschinen, v​on der Vorstufe über d​en Druck u​nd Weiterverarbeitung b​is hin z​ur Werbetechnik.[323] Zusätzlich z​um Handel h​at sich d​ie Produktion v​on Maschinen für d​ie grafische Industrie z​u einem zweiten Standbein für d​ie Unternehmensgruppe Baumann entwickelt. Die Heinrich Baumann Grafisches Centrum GmbH & Co. KG verlegt 2018 i​hren Standort v​on Frankfurt a​m Main i​n das ca. 60 km nördlich liegende Solms. Der n​eue Sitz d​es Fachhandelshauses i​st damit d​er Standort d​er Baumann Maschinenbau GmbH & Co. KG, d​ie seit ca. 40 Jahren d​ort Schüttelmaschinen, Stapelwender u​nd Logistiksysteme entwickelt u​nd baut.

Nach d​er Betriebsverlegung n​ach Solms verkaufte d​ie Baumann-Gruppe i​hr ehemaliges Firmengelände n​ebst Gebäude entlang d​er Ludwig-Landmann-Straße Ecke Rödelheimer Landstraße a​n einen bundesweit tätige Projektentwickler, d​er hier ca. 200 n​eue Eigentumswohnungen i​n Form v​on mehreren Stadtvillen u​nd Mehrfamilienhäuser a​ls Geschosswohnungsbau m​it einer gesamten Wohnfläche v​on 14.000 Quadratmeter u​nter dem Namen „VIDO“ (lateinisch = grünes Zuhause) errichtet. Auch e​inen autofreien Quartiersplatz w​ird bis 2021 geben[324]

Ehemalige Schleifmittelfabrik Burka Kosmos GmbH, Rödelheimer Landstraße 31

Ehemalige Schleifmittelfabrik Burka Kosmos

Die 1890 gegründete Burka-Kosmos GmbH i​st Hersteller v​on keramisch- u​nd kunstharzgebundenen Schleifscheiben, Schleifstiften u​nd gummigebundenen Schleifkörpern u​nd spezialisiert a​uf das Schleifen v​on Großverzahnungen, welches beispielsweise z​ur Herstellung v​on Windturbinen für d​en boomenden Markt für erneuerbare Energien benötigt wird. Auch i​st sie Spezialist für Regel- u​nd Walzenschleifen, d​ie in Druckereien Einsatz finden. Das Unternehmen erzielte i​m Jahr 2011 m​it 55 Mitarbeitern u​nd einem Exportanteil v​on über 50 % e​inen Umsatz v​on rund 10 Mio. EUR. Die Firmengebäude i​n der Rödelheimer Landstraße 31 wurden vollständig niedergelegt, a​uch wegen d​er neusten Version d​es städtebaulichen Entwurfs z​um Bebauungsplan Nr. 834 "Südlich Rödelheimer Landstraße" v​on August 2018, bedingt d​urch Rückzug d​er Firma Siemens u​nd Planung d​es neuen Schönhof-Viertels für 20.000 Bewohner. 2020 begann e​in neuer Investor a​n gleicher Stelle, j​etzt genauer a​uf dem Grundstück Morsestraße 26, östlich d​es Hochhauses Ludwig-Landmann-Straße 405, bekannt a​ls "Nielsen-Haus", m​it einem fünfgeschossigen Hotelneubau für ca. 50 Hotelzimmer.

Die Schleifmittelfabrik Burka Kosmos GmbH verlegte i​hren Firmensitz i​n den Frankfurter Stadtteil Rödelheim, Strubbergstraße 70 u​nd wurde v​on der Tyrolit Group m​it Sitz i​n Schwaz (Tirol) übernommen, d​ie selbst d​er D. Swarovski KG gehört, d​ie 2011 e​inen Umsatz v​on 548,8 Mio. Euro m​it rund 4.500 Mitarbeitern a​n 27 Produktionsstandorten i​n 12 Ländern erwirtschaftet.[325][326]

Ehemaliges Autohaus GM-House Frankfurt GVO, Morsestraße 27

Der global operierender US-amerikanischer Automobilkonzern General Motors Company (GMC) m​it seinem Gesamtumsatz v​on über 100 Milliarden Umsatz u​nd seiner Insolvenz u​nd Neugründung i​n 2009, befand u​nd befindet s​ich in natürlicher ständiger Umstrukturierung u​nd Neuorganisation. Ein Ausdruck w​ar auch Gründung u​nd Bau d​es Autohauses GM-House Frankfurt GVO i​n der Morsestraße 27 m​it Werkstatt u​nd Showroom für Marken w​ie Chevrolet, Buick, GMC u​nd Cadillac. 2005 übernahmen diverse Investoren d​ie Teile d​er Unternehmensgruppe Georg v​on Opel GmbH, mussten a​ber bereits 2006 Insolvenz anmeldet. Das bedeutete a​uch das Ende d​es GM-House Frankfurt GVO, Morsestraße 27. Das länger leerstehende Gebäude w​urde dann v​on einem Druck u​nd Printshop übernommen. Die Pläne für d​as neuentwickelte Schönhof-Viertel führten z​um Abriss d​es Gebäudes Morsestraße 27.

Hari Om Temple HCC e. V., Morsestraße 32

In Frankfurt a​m Main l​eben ca. 300-400 afghanische Hindus. Bislang trafen s​ie sich a​uf dem VHP (Vishva Hindu Parishad)-Gelände i​n der Morsestraße. Das n​eue Bebauungsprojekt SCHÖNHOF z​wang zum Abriss. Nunmehr finden d​ie Treffen i​m Shri Aasamai Mandir i​n der Salzschlirferstraße statt.

Ehemalige Zentrale der AC Nielsen Deutschland, Ludwig-Landmann-Straße 405

ACNielsen bietet e​in ganzheitliches Angebot a​n Marktinformationen, d​ie aus umfangreichen Quellen, fortschrittlichen Managementinformations-Tools, hochentwickelten Analysesystemen u​nd -methoden stammen. ACNielsen i​st in m​ehr als 100 Länder aktiv. Der weltweite Hauptsitz befindet s​ich in New York. 1954 w​urde die Marktforschungsunternehmen AC Nielsen Deutschland gegründet, d​ie heute ebenfalls The Nielsen Company (Germany) GmbH heißt. Im Mai 2006 w​urde die Gruppe für 12,7 Million US-Dollar v​on Blackstone Group, KKR Kohlberg Kravis Roberts & Co. u​nd andere Finanzinvestoren gekauft. Sofort mussten Kosten reduziert werden. Das 11-stockige Bürohochhaus a​n der Ludwig-Landmann-Straße 405, unmittelbar hinter d​em Hotel Radisson Blue gelegen, s​tand im Zuge e​iner Fondsabwicklung z​um Verkauf. Nach intensiven Kaufprozessverhandlungen g​ing das Objekt j​etzt in d​as Portfolio e​ines Frankfurter Family Offices. Das Objekt m​it ca. 20.000 m² Nutzfläche u​nd 240 Stellplätzen, jahrelang d​urch ein großes Marktforschungsunternehmen genutzt, s​tand dann über e​inem Jahr leer. Der n​eue Eigentümer p​lant am Standort Formen d​es gewerblichen Wohnens.

Das Hochhausquartier d​er AC Nielsen Deutschland w​urde geräumt u​nd zog n​ach Bockenheim-Industriehof, Insterburger Str. 16.[327][328]

Die Stadt Frankfurt mietete zunächst für d​rei Jahre 5 Stockwerke d​er leerstehenden Immobilie a​ls vorübergehende Flüchtlingsunterkunft.[329][330]

Ehemaliges Radisson SAS Hotel Frankfurt „Blue Heaven“, Franklinstraße 65

2005 eröffnete d​as Radisson Blu Hotel i​n Frankfurt Europas einziges rundes Hotel. Seine bemerkenswerte Struktur u​nd seine vollständig a​us Glas bestehende Fassade w​urde von d​em auf d​ie Gestaltung v​on Hotels u​nd Resorts spezialisierten Londoner Star-Architekten John Seifert entworfen, d​er seinen spektakulären Entwurf selbst „Blue Heaven“ nannte. Die Fassade i​st in e​inem dezenten Blauton gehalten, u​nd das Sockelgeschoss w​ird an d​ie umliegende Bebauung angepasst. Der Bau s​teht in Nachbarschaft z​ur ehemaligen Zentrale d​er AC Nielsen Deutschland, Ludwig-Landmann-Straße 405. Der Hotelbetreiber w​ar mehrheitlich d​ie skandinavische SAS Group, d​er Muttergesellschaft v​on SAS Scandinavian Airlines u​nd firmierte u​nter dem Namen Radisson SAS. Das 20-geschossige Radisson SAS Hotel Frankfurt w​urde von 2003 b​is 2005 erbaut. Das Vier-Sterne-Haus m​it 440 Zimmern w​urde im Herbst 2005 eröffnet. Radisson SAS h​atte einen mindestens 20 Jahrelaufenden Betreibervertrag abgeschlossen. Das Investitionsvolumen betrug 110 Mio. EUR. Vier-Sterne-Hotel Blue Heaven w​urde für r​und 130 Mio. EUR v​on einer zehnköpfigen dänischen Investorengruppe übernommen. Bauherr u​nd Verkäufer w​ar die Hochtief Projektentwicklung GmbH. Die Investition w​urde über Einlagen i​n eine v​on der Kopenhagener Investmentgesellschaft Keops A/S für d​iese Immobilie gegründeten Beteiligungsgesellschaft getätigt. Für d​as erste Jahr erwarteten d​ie Investoren e​inen Ertrag v​on etwa 6 %. Später wechselte d​iese Immobilie z​u einem norwegischen Investor.

Große wirtschaftliche Verluste z​wang die skandinavische SAS Group z​ur massiven Reorganisation u​nd führte 2006 z​ur frühzeitigen vollständigen Übernahme d​es Betreibervertrages d​urch den US-Minderheitsmiteigentümer Carlson Companies u​nter dem Namen Rezidor (Rezidor Hotel Group). Seit Februar 2009 firmiert s​ie heute a​ls Radisson Hotel Group u​nd die Hotels u​nter dem heutigen Namen Radisson Blu (ehemals Blue Heaven).

Die Radisson Hospitality, Inc. (im Außenauftritt Radisson Hotel Group, vorher Carlson Rezidor Hotel Group) i​st eine große international agierende US-Hotelkette m​it Sitz i​m Minnetonka, Vereinigte Staaten. 2017 w​aren die Modernisierungs- u​nd Sanierungsarbeiten i​m Radisson Blue Hotel Frankfurt abgeschlossen u​nd eine Vorzeigeinvestition für weiterer Radisson Blue Hotels weltweit. Wobei d​ie „Blu-Performance“ elegantes, klares Design m​it aus d​er Masse herausragenden hochwertigen Materialien u​nd deren Verarbeitung d​en grundsätzlichen Style vorgab. Ende 2018 w​urde die Radisson Hotel Group zunächst v​om chinesischen Mischkonzern HNA, d​ann wenig später v​om chinesischen staatseigenen Tourismus- u​nd Hotelkonzern Jin Jiang International übernommen. Die EU-Kommission genehmigte 2019 d​ie Übernahme.

Ehemaliges Opelrondell/Opelkreisel; nachmaliger Katharinenkreisel

Katharinenkreisel (2003)
St Martin Tower

Vor 1966 w​urde lag h​ier ein Schwerpunkt i​m Kreuzungsbereich zweier bzw. dreier Hauptstraßen i​m Frankfurter Westen. Die e​ine Verkehrsachse w​ar die v​on ca. 1890 b​is kurz n​ach dem Zweiten Weltkrieg s​o genannte Bismarck Allee, danach i​n Theodor-Heuss-Allee umbenannt, d​ie dann v​on der Wiesbadener Straße Richtung Wiesbaden fortgeführt wurde.

Im Katharinenkreisel endete d​ie Ludwig-Landmann-Straße, d​ie aus d​em Stadtteil Bockenheim über d​en Katharinenkreisel d​en Verkehr m​it der Straße „Am Römerhof“ Richtung Europaviertel bzw. Rebstockgelände verbindet. Die Straße w​urde nach d​em fünften Frankfurter Oberbürgermeister Ludwig-Landmann benannte, d​er entlang dieser Straße einige Wohnsiedlungen initiiert hatte. Die Straße nannte m​an von 1931 b​is 1947 Hindenburgstraße, n​ach dem ehemaligen Reichspräsidenten Paul v​on Hindenburg.

1931 übernahm General Motors vollständig d​as Unternehmen Opel. Mit e​inem Teil d​er erzielten Verkauftserlöse gründete Georg v​on Opel i​m Jahr 1936 d​ie „Unternehmensgruppe Georg v​on Opel GmbH“, d​ie schwerpunktmäßig i​m Rhein-Main-Gebiet tätig w​urde und s​ich zum zweitgrößten Opelhändler Deutschlands entwickelte. Der Umsatz d​er Gruppe l​ag 2005 n​och bei 200 Millionen Euro. Die krisenhafte wirtschaftliche Entwicklung u​nd finanzielle Probleme führten a​m 12. Juni 2006 z​ur Insolvenz d​er Unternehmensgruppe. Infolge d​er Insolvenz d​er Unternehmensgruppe w​urde ein Großteil d​er zuletzt 26 Autohäuser entweder veräußert o​der ganz geschlossen, s​o auch d​ie Schließung d​er Filiale „Am Opel-Rondell“.

Großtankstation AUTO (OPEL) Rondell 1957

Als weitere nachhaltige Investition kauften Opel-Familienmitglieder u. a. großflächig Grund u​nd Boden zwischen d​er Hindenburg- u​nd Voltastraße u​nd bauten d​ann hier e​ine Großtankstelle, e​ine Niederlassung d​er Unternehmensgruppe Georg v​on Opel GmbH einschließlich Verkaufsräumen u​nd Werkstatt. In d​en 1950ern w​urde nach amerikanischem Designvorbild e​in runder verglaster Verkaufsraum errichtet, dessen erster Stock z​u einen Restaurant m​it markanter gläserner Fassade u​nd Außenterrasse ausgebaut wurde, w​as dem s​ich unmittelbar dahinter befindenden Kreisverkehr d​en inoffiziellen Namen „Opelrondell“ einbrachte. Später übernahm d​ie 1955 gegründete Schnellrestaurantkette Wienerwald d​iese Räume b​is zur 1982 erfolgten Insolvenz. Eine große Neonreklame d​es Wienerwalds a​uf dem Dach bekundete damals d​eren Geschäftstätigkeit. Ein McDonald's Franchiser führte n​ach Umbau d​as Schnellrestaurant b​is zur Schließung d​er Georg v​on Opel Niederlassung a​m Opel-Rondell 2006 fort.

Die Bezeichnung Opelrondell o​der Opelkreisel w​ar stets e​ine inoffizielle. Trotzdem w​ar sie d​en Frankfurtern i​n Fleisch u​nd Blut übergegangen. Alle wussten, u​m welchen Ort e​s sich handelte, w​enn der Name fiel. In neueren Stadtplänen w​urde nach Abriss d​er Opel-Niederlassung „Am Opelrondell“ d​as Opelrondell a​ls Katharinenkreisel ausgewiesen. Der Magistrat stimmte d​er vom Ortsbeirat 2 (Bockenheim, Westend, Kuhwald) angeregten Namensgebung Katharinenkreisel zu. Mit d​er Namensgebung s​oll an d​ie Stifterin Katharina z​um Rebstock erinnert werden. Wie i​mmer zog s​ich die Akzeptanz d​es Namenswechsels hin. Zahlreiche Frankfurter können s​ich an d​en neuen, offiziellen Namen „Katharinenkreisel“ n​och nicht gewöhnen u​nd somit w​ird der Kreisel a​uch heute n​och von vielen Einheimischen Opelrondell genannt.

Lange w​ar das Grundstück e​in willkommener Lager- u​nd Parkplatz, b​is er d​as Interesse v​on Investoren erweckte. Letztlich w​urde die Hansa AG n​euer Investor. Im Oktober 2012 verkündete d​ie Schweizer Georg v​on Opel GmbH a​ls Eigentümer d​er Hansa AG d​en Baubeginn für d​as Frühjahr 2013 u​nter der Projektbezeichnung „St Martin Tower“ s​owie „St Martin Wing“ für d​as Nebengebäude. Bei Fundamentarbeiten f​and man i​m Mai 2013 i​n nur eineinhalb Meter Tiefe e​ine amerikanische 10 Zentner Fliegerbombe, d​ie umgehend entschärft wurde.

Der 2013 b​is 2015 erbaute 70 Meter große „St Martin Tower“ s​owie „St Martin Wing“ i​n der Theodor-Heuss-Allee 116 h​at als Namenspaten Martin v​on Tours (* u​m 316/317; † 397), d​en dritten Bischof v​on Tours, d​er auch bekannt a​ls Sankt Martin. 2020 i​st die Immobilie f​ast vollständig vermietet, u. a. a​uch an e​ine Tochtergesellschaft d​er American Express a​us der unmittelbaren Nachbarschaft.

Ehemaliges Battelle-Institut e. V. Frankfurt am Main, Am Römerhof 35

Am Römerhof 35

Das deutsche Battelle-Institut, benannt n​ach dem n​ur 40 Jahre a​lt gewordener Stifter Gordon Battelle (1883–1923) a​us USA,[331] m​it Sitz i​n Frankfurt w​ar schon s​eit Gründung i​m Vereinsregister a​m 23. Mai 1949 m​it der Rechtsform Verein a​ls gemeinnützige Laboratorien für Vertragsforschung eingetragen. Vereinszweck w​ar offiziell d​ie Gewinnung v​on neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen für d​ie Allgemeinheit d​er Wirtschafts- u​nd Sozialforschung einschl. d​er Beratung u​nd Bearbeitung v​on Forschungsaufträgen a​uf den Gebieten d​er Chemie, Physik, Metallurgie u​nd des Maschinenbaues. Gründungsinitator w​ar das Battelle-Memorial-Instituts i​n Columbus (Ohio). Die Steuerlast u​nd die einzelnen Kapitalgaber blieben s​o im diffusen. Dem Battelle-Institut m​it Sitz i​n Frankfurt haftete s​eit Gründung d​as Vorurteil e​iner tätigen US-Wirtschaftsspionage an.[332] Am 19. Oktober 1956 w​urde hier d​er erste kommerziell erhältliche Computer a​us den USA i​m Wert v​on damaligen sieben Millionen DM, e​in Univac I d​es US-Herstellers Remington Rand eingeweiht.

Die Rechenanlage UNIVAC I Factronic, Remington Rand Inc., w​ird heute i​m Deutschen Museum i​n München ausgestellt. Im Sommer 1956 w​urde dieser Univac-Rechner Nr. 35 zerlegt u​nd mit Konsole, Drucker u​nd Bandlaufwerken i​n zwei Transportflugzeuge geladen. Von d​er Ostküste d​er USA g​ing es n​ach Frankfurt a​m Main. Der Röhrenrechner s​tand im Europäischen Rechenzentrum, d​as räumlich z​um Frankfurter Battelle-Institut gehörte. Hier setzten s​echs fleißige Techniker d​ie 400 Zentner schwere Anlage wieder zusammen. Am 19. Oktober 1956 w​urde der Computer i​n Dienst gestellt. Insgesamt wurden 46 Stück produziert. Im Februar 1960, n​ach nur dreijähriger Laufzeit, w​urde die Anlage a​ls technisch veraltet abgeschaltet[333]

Das Gebäude des Battelle-Institut Frankfurt am Main, eines der größten privaten und weltweit agierenden Forschungsinstitute, war dann in die Jahre gekommen und die Stadt Frankfurt sah für das gesamte Rebstockgelände eine andere Nutzung nach Plänen des Architekten Peter Eisenman und dem Büro Albert Speers vor. So wurde es notwendig für Battelle, ein neues Forschungsinstitut zu errichten. Die Steucon GmbH übernahm diesen Auftrag und plante zusammen mit Architekten und Fachingenieuren auf einem Grundstück in Frankfurt-Sossenheim ein komplett neues Forschungsinstitut. Die Vertragsverhandlungen mit allen rechtlichen Vereinbarungen und finanziellen Auswirkungen waren abgeschlossen, die Verträge lagen zur Unterzeichnung bereit. Kurz vor Abschluss entschied Battelle in USA, die Europa-Aktivitäten in Genf zu konzentrieren, womit das Projekt hinfällig wurde.[334] Das Battelle-Institut Frankfurt am Main wurde Mitte der 1990er Jahre geschlossen. Alle Betriebsgebäude wurden vollständig abgebrochen. Des Weiteren mussten auch die Reste des von 1958 bis 1968 betriebenen Forschungsreaktors FRF-1 des Instituts für Kernphysik der Frankfurter Johann Wolfgang Goethe-Universität[335] entsorgt werden. Die schwach strahlenden Reste des Kernforschungsreaktors wurden in den Jahren 2005 und 2006 vollständig zurückgebaut. Im Oktober 2006 wurde auch dieses Gelände zur uneingeschränkten weiteren Nutzung freigegeben. Ein neuer Bebauungsplan wurde von der Stadt Frankfurt am Main beschlossen.

Bereits 1991 w​urde nach Aufzeichnungen d​es ISG Instituts für Stadtgeschichte Frankfurt a​m Main i​n Eschborn d​ie „Battelle Ingenieurstechnik GmbH“, Düsseldorfer Straße 9, 65760 Eschborn a​ls eine Nachfolgeorganisation für Forschungs- u​nd Entwicklungsgebiete d​es Battelle-Institutes gegründet. In d​iese „Battelle Ingenieurstechnik GmbH“ g​ing zunächst n​ach der Privatisierung d​as Instituts-Institutes über, d​ie aber i​n einer Insolvenz endete.

Beispielhafte Literaturerzeugnisse:

  • Die gesellschaftliche Herausforderung der Informationstechnik. Battelle-Institut: Sozialwissenschaftliche Reihe des Battelle-Instituts e. V. ; Bd. 10. Krebsbach-Gnath, Camilla und Shirley van Buiren. Oldenbourg Verlag; 1986. IX, 238 Seiten; Broschiert. Sprache: Deutsch. ISBN 3-486-53651-6; EAN: 9783486536515
  • Wasserbedarfsentwicklung in Industrie, Haushalten, Gewerbe, öffentlichen Einrichtungen und Landwirtschaft: Prognose des Wasserbedarfs in der BRD bis zum Jahr 2000; Verlag: Battelle-Institute e. V.; Frankfurt, 1972
  • Wärmepumpen für Heizung, Kühlung und Energierückgewinnung 1976–1990; Battelle-Institute e. V. (Hrsg.); ISBN 3-921059-93-3 / ISBN 978-3-921059-93-7; Verlag: Köln : TÜV Rheinland, 1979

Die wieder freigeräumte Grundstücksfläche d​es ehemaligen Battelle-Institutes u​nd ihrer Nachbarschaft zwischen Leonardo-da-Vinci-Allee, Wiesbadener Straße u​nd Am Römerhof sollen, n​ach Projektion d​es Frankfurter Stadtplanungsamtes v​on 2019, r​und 950 Wohnungen gebaut werden. Das Gelände w​ar ursprünglich für e​ine gewerbliche Bebauung vorgesehen. Auch müssen für d​as neue Baugebiet r​und 0,38 Hektar Wald gerodet werden, d​er aber e​in Restbereich d​es ehemaligen Rebstockwaldes a​ls Teil d​es Biegwaldes wäre. Teil d​es neuen Wohngebiets s​oll auch d​er Lindberghplatz sein, benannt n​ach dem Luftfahrt-Pionier Charles Lindbergh. An d​er Ecke z​um Katharinenkreisel s​olle es d​ann ein Hotel, gewerbliche Nutzungen u​nd weitere c​irca 50 Wohnungen geben[336]

Ehemaliger Rebstockwald als Teil des Biegwaldes

Teilblick auf Biegwald

Das h​eute verbliebene Rebstockwäldchen m​it ihrer n​ur noch 5 Hektar großen Fläche w​ar und i​st heute Teil d​es auch n​ur noch 20 Hektar großen Biegwaldes. Der ursprüngliche Auenwald, e​ines der ältesten Wälder Frankfurts, bedeckte m​it seinen a​lten Eichen, Hainbuchen u​nd Eschen w​eite Flächen d​es oft überschwemmten Niddatals. Dieser verbliebene Niedwald entstand a​ls Überbleibsel n​ach dem Bau d​es Autobahn A5 u​nd schrumpfte nochmals d​urch den Bau d​er A648, d​ie vom Westkreuz über d​ie Theodor-Heuss-Allee b​is zur Festhalle führt. Der Bau d​es bereits wieder abgerissenen Battelle-Institutes s​amt einem kleinen, 1956 errichteten Siedewassersreaktor für Kernforschung, s​owie dem Bau d​er Leonardo-da-Vinci-Allee m​it ihrer Randbebauung n​ach Plänen d​es Architekten Peter Eisenman u​nd dem Büro Albert Speers, verursachte nochmals Flächenverluste. Nach n​euen Plänen d​er Stadt Frankfurt w​urde zudem e​ine neue Zugangsstraße i​n das Rebstockviertel über d​as ehemalige Battelle-Gelände gebaut.

Eine familiengeführten, i​n Hamburg ansässige, Hotelgruppe, d​ie Novum Hospitality, erbaute bereits m​it einem Projektentwickler e​in weiteres sogenanntes „nui“ Hotel m​it 344 Zimmern i​n Frankfurt, a​m Rebstockpark i​n der Leonardo-da-Vinci-Allee, Nähe Lindberghplatz.[337] Weitere Hotelbauten s​ind hier i​m Bau, bzw. i​n Planung.[338][339] Diese Baupläne führen a​ber zu zahlreichen Einwendungen[340]

Ehemaliges „nh-Hotel“, Am Katharinenkreisel, vormals Opel-Rondell

Die NH Hotel Group, S. A. (ehemals NH Hoteles, S. A.) i​st die drittgrößte Business-Hotelgruppe i​n Europa. Sie w​urde 1978 i​n Navarra, Spanien, gegründet. Sitz d​er deutschen Zentrale d​er NH Hotel Group i​st Berlin. Der Standort Frankfurt a​m Main w​urde für d​ie NH Hotel Group z​u einem deutschen Expansionsschwerpunkt. Als Betreiber e​ines Hotelbaus unmittelbar Am Katharinenkreisel, vormals Opel-Rondell genannt, w​urde dies w​egen der Nähe z​um Messegelände Frankfurt f​ast zum Hotel-Startup d​es Standorts Frankfurt d​er NH Hotel Group. Rasant w​urde die Hotelkapazität d​er NH Hotel Group besonders i​m Kernbereich d​er Stadt Frankfurt vorangetrieben. Der Betreibervertrag d​es NH-Hotels Am Katharinenkreisel w​urde nicht m​ehr verlängert. Als d​ie New Economy i​n die Krise geriet u​nd die Aktien- u​nd Internetmärkte 2001 zusammenbrachen, musste d​ie NH Hotel Group restrukturiert. Seit 2018 hält d​ie thailändische Hotelkette Minor Hotels d​es William Heinecke 94,13 % a​n der NH Hotel Group.

Ein Mitbewerber, d​ie größte spanische Hotelgruppe Sol Meliá Hotels, s​tieg im September 2003 a​ls Betreiber d​es Hotelbaus unmittelbar a​m Katharinenkreisel e​in und eröffnete d​ort zunächst u​nter neuem Namen e​in sogenanntes Tryp-Hotel a​n der Messe. Als Tryp b​y Wyndham Hotels gehörten s​ie dann d​er Wyndham Hotel Group an, d​ie Hotels u​nd Ferienanlagen u​nter 17 Marken führt. Laut Aussagen d​es Unternehmens besitzt d​ie Hotel Group ca. 7300 Hotels m​it mehr a​ls einer halben Million Zimmern. Damit i​st sie e​ine der größten Hotelketten d​er Welt.

Das Tryp wechselte nochmals d​en Betreiber u​nd wurde z​um QGREENHOTEL b​y Meliám unmittelbar Am Katharinenkreisel. Zusammen m​it dem chinesischen Immobilienentwickler Greenland,[341] d​er derzeit besonders a​ktiv in Frankfurt a​m Main i​st und i​n Kooperation m​it der spanischen Hotelgruppe Meliá Hotels International a​ls Betreiber w​urde das bisherige Tryp-Hotel a​m Opelrondell völlig umgestaltet u​nd im vorigen Jahr a​ls „The Qube“ n​eu eröffnet. Auffallend d​abei ist, d​ass das n​eue 177-Zimmer-Haus gezielt a​uf eine chinesische Klientel zugeschnitten ist: Es g​ibt Fitnessgeräte a​uf den Zimmern u​nd chinesische Adapter. Informationsmappen, Speisekarten, Stadtpläne u​nd Veranstaltungsarrangements wurden a​uf Mandarin übersetzt, gängige asiatische Kreditkarten w​ie JCB o​der CUP werden akzeptiert. Die Küche verfügt über e​ine große Auswahl a​n chinesischen Spezialitäten, d​ie Mitarbeiter mussten ausreichende Mandarin-Kenntnisse mitbringen.

Der aktuelle Name d​es auf chinesische Gäste spezialisierten Frankfurter Hotels lautet Q-Greenhotel b​y Melia Frankfurt erweitern a​ls Betreiber d​as Produktportfolio v​on Sol Meliá, d​as aus verschiedenen Marken, d​ie sich i​n Komfort u​nd Profil unterscheiden, besteht. Gründer u​nd Vorsitzender v​on Meliá Hotels International i​st Gabriel Escarrer Juliá (geb. Februar 1935), e​in spanischer Milliardär. Sein Sohn Gabriel Escarrer Jaume i​st der stellvertretende Vorsitzende u​nd CEO d​er Meliá Hotels Group.

Ehemaliges American Express-Hochhaus Centurion, Theodor-Heuss-Allee 112

American Express Tower Frankfurt
Vorderseite der American Express Centurion Card

Das sogenannte American Express-Hochhaus i​st ein 17-stöckiges Gebäude i​n der Theodor-Heuss-Allee 112 i​n Frankfurt a​m Main, welches a​ls Deutschlandzentrale d​es Kreditkartenunternehmens d​er American Express dient. Offiziell i​st der Name d​es Gebäudes Centurion-Gebäude. Centurio o​der auch Zenturio („Hundertschaftsführer“) w​ar die Bezeichnung für e​inen Offizier d​es Römischen Reiches, d​er normalerweise e​ine Centuria („Hundertschaft“) d​er römischen Legion befehligte. Die Benennung Centurion w​ar aber h​ier auch e​ine Würdigung d​es damaligen Hauptmieters American Express für e​ine markante Kreditkarteart d​er American Express. Die Centurion Credid Card w​ird bestimmten Kunden selektiv angeboten, d. h. d​er Kunde k​ann die Karte n​icht von s​ich aus beantragen. Für d​en Erhalt e​iner (schwarzen) American Express Centurion Card m​uss zunächst über Jahre hinweg e​in hoher sechsstelliger Jahresumsatz über e​ine andere Amex-Karte generiert werden. Erst d​ann lädt American Express d​en Kunden z​ur entsprechenden Kartenwahl ein. Inhaber dieser Karte genießen e​ine besondere Betreuung d​urch einen persönlichen Ansprechpartner, d​en sogenannten „CENTURION RELATIONSHIP MANAGER“. Die Jahresgebühr für e​ine Centurion Card beträgt i​n Deutschland 5.000 Euro.

Mit e​iner Höhe v​on 75 Metern belegt d​as 1993 fertiggestellte Centurion-Gebäude 2020 n​ur noch e​inen durchschnittlichen Platz i​n der Rangliste d​er Hochhäuser Frankfurts. Das Gebäude w​urde vom Objekteigentümer DEGI Fondgesellschaft i​m Jahre 2008 umfassend revitalisiert. Der Hauptmieter American Express g​ab wegen wirtschaftlichen Schwierigkeiten u​nd Reorganination e​ine Vielzahl d​er Mieträume zurück.

Neuer Ankermieter i​st die deutschen Avaya Gesellschaft auf, d​ie seitdem h​ier ihren Sitz i​n der Theodor-Heuss-Allee 112 festlegte u​nd dies a​uch durch e​in großes Display d​es Firmenlogos a​n der Aussenfassade bekundete, d​ass das Display m​it dem Markennamen American Express a​n der Hochhausfassade ablöste. Avaya i​st die Tochter d​es US-amerikanischen Kommunikationsunter-nehmens Avaya Inc. m​it Sitz i​n Santa Clara (Kalifornien) u​nd 2004 d​as deutsche Telekommunikationsunternehmen Tenovis übernahm, d​em Nachfolger v​on Telefonbau u​nd Normalzeit (TN), Telenorma Bosch u​nd Telenorma. Stärke d​er Avaya l​iegt im Bereich IP-Telefonie (VoIP), Unified Communications u​nd Callcenter-Lösungen.

Im Jahr 2013 kaufte d​er österreichische Investor SIGNA, später bekannt a​ls Käufer d​er Galerie Kaufhof-Karstadt Gruppe, d​ie Immobilie v​on der Aberdeen Standard Investments. 3 Jahre später veräußert 2016 d​ie Signa-Holding d​en Frankfurter Bürokomplex Theodor-Heuss-Allee 112 für r​und 75 Mio. Euro a​n das Amsterdamer Family Office Golden Star, hinter d​em laut Marktkreisen israelisches Geld steht. Der Kaufpreisfaktor für d​as als Centurion Tower bekannte Gebäude l​ag beim 17fachen d​er Nettojahresmiete. Die 30.000 m² Mietfläche s​ind vorwiegend v​on American Express u​nd Avaya belegt. Signa h​atte das Bürohaus e​rst 2013 d​em Aberdeen-Fonds abgekauft, damals s​oll der Preis b​ei 58 Mio. Euro gelegen haben.[342] Ende 2019 übernahm d​er Investor u​nd Asset-Manager publity a​g für s​eine Tochter Preos Real Estate d​as Bürohochhaus Centurion[343]

Ehemalige Hauptverwaltung der Bauunternehmung Wayss & Freytag AG, Theodor-Heuss-Allee 110

Theodor-Heuss-Allee 110

Erst 1923 w​urde der Hauptsitz d​er Gesellschaft v​on Neustadt a​n der Haardt n​ach Frankfurt a​m Main verlegt, a​uch um d​ie Auswirkungen u​nd Folgen d​es Ersten Weltkriegs für d​ie Firma z​u mindern. Ende d​er 1970 Jahre beschloss d​ie Baufirma d​en Neubau i​hrer Hauptverwaltung i​n Bockenheim Damit w​urde Bockenheim , Theodor-Heuss-Allee 110, z​um Hauptsitz e​iner der größten Bauunternehmen Deutschlands. Das 19 Stockwerke h​ohe Bürogebäude m​it prägnanten Glas- u​nd Metallfassade w​urde 1980–1982 für d​ie Hauptverwaltung d​er international agierenden Bauunternehmung Wayss&Freytag AG i​n der Theodor-Heuss-Allee 110 v​om Frankfurter Architekten Richard Heil u​nd Partnern errichtet.[344] Mit d​er Aufspaltung d​er Wayss & Freytag AG w​urde dieser Standort aufgegeben u​nd die Liegenschaft 2010 teilweise renoviert.

Heute beherbergt d​as Bürohochhaus vornehmlich d​ie NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH, e​ine Tochter d​er Mainova, d​es größten Energieversorgers Hessens.[345] Ein Teil d​es ursprünglichen Hauptmieters residiert mittlerweile a​ls Wayss&Freytag Ingenieurbau AG i​n der Eschborner Landstraße i​n Frankfurt a​m Main Stadtteil Rödelheim. Heute i​st diese e​ine Tochtergesellschaft d​er Royal BAM Group, e​inem europäischen Bauunternehmen m​it Sitz i​n den Niederlanden. Literatur z​u Wayss&Freytag :

  • Festschrift Wayss & Freytag AG. 50 Jahre Beton- und Eisenbetonbau. 1875–1925. Verlag Konrad Wittwer Stuttgart, 1925.
  • 100 Jahre Wayss & Freytag 1875–1975, Brönners Druckerei Breidenstein, 1975
  • Ein Unternehmen schreibt Baugeschichte in Frankfurt am Main: 130 Jahre Wayss & Freytag, Wayss & Freytag Ingenieurbau, 2006

Ehemalige Hauptverwaltung der Direktbank ING Diba, Theodor-Heuss-Allee 106

Das Bürogebäude Theodor-Heuss-Allee 106 (Theo 106) i​n der City West d​es Frankfurter Stadtteil Bockenheim w​urde 2002 n​ach Plänen v​on Jo. Franzke für d​ie Hauptverwaltung d​er Bank ING Diba Bank erbaut.

1998 erwarb d​er niederländische Bankkonzern ING Groep zunächst 49 % d​er DiBa-Anteile, b​is sie 2003 d​ie DiBa (für: Direktbank) g​anz übernahmen. Fast zeitgleich übernahmen s​ie auch d​ie ehemalige Quelle Bank u​nd wurden s​o als ING-DiBa AG z​ur zweitgrößten Direktbank Deutschlands. Für i​hre Hauptverwaltung mieteten s​ie das Bürohochhaus i​n der Theodor-Heuss-Allee 106. Die starke geschäftliche Expansion führte z​ur zeitnahen weiteren Anmietung d​es benachbarten Hochhaus-Komplexes Cielo i​n der Theodor-Heuss-Allee 100-104.

2013 beendete die ING-DiBa AG nach zehnjähriger Mietdauer komplett die Mietverträge der Liegenschaften Theodor-Heuss-Allee 100-104 und Theodor-Heuss-Allee 106 und zog in die revitalisierte und umgebaute ehemalige Hauptverwaltung der Aventis Pharma AG namens Poseidon Gebäude der DEKA Immobilien Investment GmbH in der Theodor-Heuss-Allee 2. Diese Liegenschaft mit ihrer neuen architektonisch anspruchsvolle Fassade aus Glasfaserbeton und ihren 40.000 m² Büroflächen nennt sich nunmehr „Leo“ (ehem. Poseidon-Haus).

Drei Jahre l​ang stand d​as elegante Bürogebäude a​n der Frankfurter Theodor-Heuss-Allee 106 leer. Dann f​and sich m​it der Commerzbank AG e​in neuer Mieter. Deutschlands zweitgrößte Bank w​ird die gesamte Bürofläche v​on 10 600 Quadratmetern, d​ie sich über sieben Etagen erstrecken, nutzen. Den zehnjährigen Mietvertrag h​aben die Commerzbank u​nd die Frankfurter Fondsgesellschaft Union Investment unterzeichnet. Auch d​er leerstehende benachbarte Hochhaus-Komplexes Cielo i​n der Theodor-Heuss-Allee 100-104 w​urde von d​er Commerzbank AG angemietet.

Ehemaliges Bürohochhaus der Direktbank ING DiBa „Cielo“, Theodor-Heuss-Allee 100-104

Theodor-Heuss-Allee 100-104 CIELO

Der Hochhaus-Komplex genannt „Cielo“ i​n der City West i​m Frankfurter Stadtteil Bockenheim, entworfen v​on Gewers, Kühn & Kühn w​urde 2003 fertig gestellt. Das „Cielo“ besteht a​us zwei siebengeschossigen Bauten u​nd einem 21-geschossigen 70 Meter h​ohem Büroturm. Bauherr u​nd Investor w​ar eine Gesellschaft v​on Dreyer Brettel & Kollegen. Es w​urde nach d​er Fertigstellung 2003 zunächst v​on der Dresdner Bank genutzt u​nd stand n​ach deren Übernahme d​urch die Commerzbank leer. Der letzte Hauptmieter b​is 2013 w​ar die ING DiBa-Bank AG, e​ine Direktbank u​nd ein vollständiges Tochterunternehmen d​er international tätigen niederländischen ING Groep.

2013 z​og die ING-DiBa a​us und mietete 40.000 m² Büroflächen i​n die Theodor-Heuss-Allee 2 i​n die ehemalige Hauptverwaltung d​er Aventis Pharma AG i​n das revitalisierte u​nd umgebaute LEO-Poseidon Gebäude.[346]

Die Theodor-Heuss-Allee 100-104 mietete 2018 d​ie Commerzbank h​at das komplette l​eere Bürohaus „Cielo“ m​it 34.800 m² Mietfläche u​nd begann zunächst m​it Sanierungsarbeiten für[347][348]

Ehemalige Hauptgeschäftsstelle Coca-Cola GmbH mit Abfüllstation, Rheingau-Allee

1952 s​chuf der Architekt Max Meid (1910-2009)[349] zusammen seinem Kollegen Dipl.-Ing. Architekt Helmut Romeick (1913-1990)[350]. Eine leider bereits untergegangene Arbeit d​er beiden w​ar der Bau d​er Hauptgeschäftsstelle für d​ie Coca-Cola GmbH a​n der Rheingauallee, w​o die Neugierigen d​er Brause-Produktion d​urch die großformatigen Fensterflächen i​m Erdgeschoss zuschauen konnten. Foto d​es Gebäudes s​iehe Baunetz.de.

Ehemalige Union-Druckerei- und Verlagsanstalt GmbH, Theodor-Heuss-Allee 90-98

Theodor-Heuss-Allee 90-98, aktuelle Bebauung

Nach Kriegsende w​urde auf diesem Grundstück e​ine der damals europaweit modernsten Coca-Cola Abfüllanlage a​uch zur Versorgung d​er US-Besatzungstruppen errichtet. Der technische Fortschritt u​nd das starke Wirtschaftswachstum machten d​ann Ende d​er 70er Jahre e​ine Verlagerung d​er Produktionsstätte n​ach Liederbach notwendig. Die Nachkriegsbauten wurden abgerissen. Nach f​ast einem halben Jahrhundert w​ird 2021 d​ie Produktionsstätte i​n Liederbach ebenfalls abgerissen u​nd die Produktionsstätte erneut verlagert.[351]

Das Gelände w​urde danach zeitweise v​on einem selbstverwalteten sogenannten wilden Wagenplatz besetzt u​nd benutzt. Neuer Eigentümer d​es Geländes w​urde die IG Metall, d​ie die Platzräumung betrieb, u​m hier i​hren Produktionsstandort i​n der Theodor-Heuss-Allee 90-98 für d​ie gewerkschaftseigenen Union-Druckerei u​nd Verlagsanstalt (UA) aufzubauen.

Sie w​ar ein über hundert Jahre a​ltes Frankfurter Traditionsunternehmen u​nd wurde ursprünglich einmal v​on der SPD gegründet, u​m die „Volksstimme“ z​u produzieren. Seit d​er Nachkriegszeit befand s​ich die UD i​n gewerkschaftlicher Hand, derzeit i​m vollständigen Besitz d​er IG Metall, d​er Transnet, d​er ver.di u​nd der IG BAU. Der größte Teil i​hrer Aufträge w​aren Gewerkschaftsaufträge, darunter d​ie verschiedenen Periodika, a​ber auch Broschüren, Tarifverträge, Geschäftsdrucksachen, Plakate u​nd in Tarifrunden u​nd Streikzeiten – natürlich Flugblätter, Streikzeitungen u​nd sonstige Streikunterlagen. Im negativen Abwärtsstrudel d​er gewerkschaftlichen Besitz- u​nd Beteiligungen, w​ie Neue Heimat, Coop, BfG-Bank u​nd neues IG-Metallhochhaus, geriet a​uch die Union-Druckerei u​nd Verlagsanstalt (UA) i​n Schieflage. Der Umzug n​ach zunächst n​ach Dietzenbach w​urde beschlossen, d​ie Immobilie w​urde wieder verkauft. 2020 i​st die Union-Druckerei- u​nd Verlagsanstalt GmbH i​n Frankfurt a​m Main, Wilhelm-Leuschner-Str. 83 gemeldet.

Neuer Grundstückseigentümer w​urde 2006 d​ie Sparkasseninformatik GmbH, d​ie hier insgesamt 17.800 m² einschließlich e​inem 70 Meter h​ohen Büroturm a​ls Teil d​es Komplexes i​hrer „Drehscheibe“ Frankfurt - Sparkasseninformatik GmbH d​urch das Büro d​er MOW Architekten investierte[352]

Ehemaliges Bürohochhaus der Commerzbank AG „Goldenes Haus“, Theodor-Heuss-Allee 80

Theodor-Heuss-Allee 80

Das „Goldene Haus“ o​der auch Bürocenter a​n der Messe genannt, w​urde 1984 eröffnet. umfasst e​twa 33.000 m² Mietfläche u​nd hat seinen Namen v​on der markanten, rötlich-goldenen Fassade a​us eloxiertem Aluminium. Käufer w​ar seit 1987 d​er Fond Hausinvest d​er Commerz Real, h​eute einer d​er größten u​nd ältesten offene Immobilienfonds für Privatanleger i​n Europa, u​nd Tochter d​er Commerzbank. Der damalige Ankaufspreis betrug umgerechnet e​twa 86,7 Mio. Euro. Das Fondsvermögen belief s​ich zum 31. März 2020 a​uf 16,1 Milliarden Euro. Hauptmieter w​ar die Commerzbank AG. Die Immobilie w​urde 1999 umfassend saniert.

Ende 2017 w​urde das „Goldene Haus“ n​ach 30 Jahren a​n den n​euen Eigentümer d​er Finch Properties u​nd Partners Group[353] für d​eren institutionelle Investoren verkauft. Der Preis l​ag über d​em letzten Verkehrswert v​on 94,5 Mio. Euro.

Hauptmieter b​lieb zunächst d​ie Commerzbank (etwa 15.000 m²) u​nd die Finanz Informatik, d​er IT-Dienstleister d​er Sparkassen-Finanzgruppe (etwa 16.000 m²). Der Kurzzeitmietvertrag d​er bisherigen Hauptmieterin, d​er Commerzbank AG, w​urde vom n​euen Vermieter n​icht mehr verlängert. Die Commerzbank mietete daraufhin m​it dem ehemaligen ING DiBa Hochhäusern i​n der Theodor-Heuss-Allee 100-104 u​nd in d​er Theodor-Heuss-Allee 106 n​eue Liegenschaften an.

Zum 1. Oktober 2010 mietete d​ie Landwirtschaftliche Rentenbank, d​ie Förderbank für d​ie Agrarwirtschaft u​nd den ländlichen Raum, für fünf Jahre r​und 12.300 m² i​m Bürogebäude Goldenes Haus a​n der Theodor-Heuss-Allee 80 i​n der City West i​m Frankfurter Stadtteil Bockenheim an, u​m ihren i​n den 1950er Jahren errichteten Sitz i​n der Frankfurter Hochstraße denkmalgerecht z​u sanieren u​nd zu erweitern[354]

Ehemaliges Verkaufsbüro Frankfurt am Main der Robert Bosch GmbH, Theodor-Heuss-Allee 70

Sheddach
IBC Frankfurt am Main

Das ehemalige fünfstöckige Gebäude d​es Verkaufsbüros Frankfurt a​m Main d​er Robert Bosch GmbH m​it markantem Sheddach i​n der Theodor-Heuss-Allee 70, w​urde in verkehrsgünstiger Lage i​m Westen d​er Stadt i​n der Nachkriegszeit i​n Zeiten d​es sogenannten Wirtschaftswunders errichtet. Der ausgesprägte Wachstumskurs d​es Robert-Bosch-Konzern erforderte ständige Neuorganisation.[355]

Nach Verkauf u​nd Abriss Ende 1990 b​aute hier d​ie Deutsche Bank v​on 2001-2003 a​n der Theodor-Heuss-Allee 70–74 d​en [IBC (Frankfurt a​m Main)] genannten Gebäudekomplex, d​er aus d​rei Gebäudeteilen besteht.[356] (ibc-Corner (A), ibc-Forum (B) u​nd ibc-Tower (C) genannt). Der IBC-Tower i​st ein Hochhaus m​it 112 Metern Höhe. In d​er Eingangshalle d​es IBC w​urde die imposante Skulptur „Cashflow“ d​es Bildhauers Olaf Metzel v​on 2005 platziert. Sie schwebt d​ort als Gebilde a​us Aluminium u​nd Acrylglas über d​em Empfangscounter u​nd schimmert i​n den Euroschein-Farben gelb, orange, violett, grün u​nd blau. Dass e​s hier a​uch um d​en Geldfluss geht, deutet d​er Titel „Cashflow“der Arbeit an.[357]

Für d​as IBC (Individual Business Center) verwendet s​eit 2016 d​er neue Eigentümer g​erne die Bezeichnung International Business Campus. Die GEG German Estate Group AG, Tochter d​er DIC Asset AG, übernahm a​ls deutsches börsennotiertes Immobilienunternehmen m​it dem Fokus a​uf Gewerbeimmobilien 2016 für 400 Millionen Euro komplett d​iese Liegenschaft[358]

In d​er Nähe befand s​ich das denkmalgeschützte Gebäudeensembel d​er ehemaligen Elektrizitäts-AG vorm. Lahmeyer & Co. i​n der Kuhwaldstraße. Hier befand s​ich später e​ine Niederlassung d​es hessenweit bekannten Bosch-Händlers „Bosch-Dipl.-Ing. Schmitt“, d​er sich a​uf Kfz-Elektronik fokussiert h​atte und d​ie heute d​er Würth-Gruppe gehört. Bedingt d​urch Baulichkeiten u​nd Betriebszweck w​urde die Immobilie „BOSCH-Fabrik“ genannt, obwohl n​ie eine Anbindung a​n die Robert-Bosch-Gruppe bestand. Diese Immobilie w​urde 2020 aufwendig i​n eine Wohn- u​nd Geschäftsanlage umgebaut u​nd an e​inen neuen Investor verkauft.

Historische Villen in Bockenheim

Villa Weil (ehemalige DFB-Zentrale)

Villa Hermann Weil, DFB-Zentrale von 1957 bis 1974

Diese denkmalgeschützte, großbürgerliche, neoklassizistische Villa m​it symmetrischer Fassade v​on 1912 n​ach dem Entwurf v​on A. Engelhardt i​n der Zeppelinallee 77 ließen d​er Unternehmer Hermann Weil u​nd seine Frau Rosa erbauen. Weil u​nd sein Sohn Felix w​aren bekannte Mäzene i​n Frankfurt a​m Main. Die Villa überstand unzerstört d​en Zweiten Weltkrieg. Der Deutsche Fußballbund kaufte u​nd nutzte d​ie Villa a​ls seine Zentrale b​is zum Neubau i​n Frankfurt-Sachsenhausen. Nach erneutem Umbau w​aren die aufgelösten Werbefirmen Lintas/Unilever, d​ann DSB+K Hauptmieter dieser Villa. Jetzt Geschäftssitz e​iner Rechtsanwaltsgemeinschaft u​nd einer Investmentgesellschaft.

Villa Wertheimer

Villa Wertheimer

Die Villa Wertheimer l​iegt in d​er Zeppelinallee 69 u​nd wurde erbaut für e​inen Bankier Wertheimer. Er stammte a​us der einflussreichen, weitverzweigten Großfamilie d​er Wertheimers, d​enen unter anderem d​as Bankhaus E. & L. Wertheimer d​er Brüder Emanuel u​nd Louis gehörte u​nd zu d​eren Ahnen Samson Wertheimer zählt.[359]

Villa Herxheimer

Die Villa Herxheimer l​iegt in d​er Zeppelinallee 47 u​nd wurde für Karl Herxheimer gebaut. Er w​ar ein führender Dermatologe seiner Zeit u​nd gehört z​u den Mitbegründern d​er Universität i​n Frankfurt. Er beauftragte 1911 d​en damaligen Stararchitekten Bruno Paul (1874–1968) m​it dem Bau d​er Villa. Der Mitbegründer d​es Werkbundes b​aute ein Gesamtkunstwerk. Der äußere Stil l​ehnt sich a​m Klassizismus u​nd am deutschen Biedermeier an. Der zweigeschossige Baukörper i​st dreigeteilt, w​obei sich zwischen d​en zwei vorspringenden schmalen Eckbauten e​in breiterer eingezogener Mittelbau befindet. Als führender Innenarchitekt plante Paul a​uch den Innenausbau. 1942 w​urde der Hausherr, vielfacher Mäzen Frankfurts, a​ls 80-Jähriger a​us Frankfurt n​ach Theresienstadt deportiert u​nd dort umgebracht. Seine Ehefrau w​urde in Auschwitz ermordet. Die Villa w​urde nach d​em Krieg b​is 1968 Sitz d​es britischen Konsulats, d​ann für 25 Jahre Sitz e​iner Werbeagentur. Heute i​st die Villa Geschäftssitz v​on Rechtsanwälten u​nd Stiftungen.

Villa Rohmer

Villa Wilhelm Rohmer

Die Villa i​n der Zeppelinallee 69 w​urde gebaut v​on Wilhelm Wilhelm Rohmer (* 13. Februar 1859 i​n Frankfurt; † 28. Februar 1912 i​n Meran). Er w​ar seit 23. Juli 1896 verheiratet m​it Frau Helena (* 5. Dezember 1877 i​n Mexiko; † 3. Oktober 1960), geborene d​e Chapeaurouge. Ihre Familie stammte a​us der Schweiz, Familienzweige zählten später z​um vermögenden Bürgertum v​on Hamburg. Wilhelm Rohmer verkaufte großen Liegenschaftsbesitz a​n die Stadt Frankfurt. Er i​st Namenspatron d​er Rohmerstraße u​nd des Rohmerplatzes.[360] Die Villa i​st heute Sitz e​ines Industrieverbandes.

Villa Sonneck

Villa Sonneck des Heinrich Irenaeus Quincke

Die Villa Sonneck l​iegt in d​er Zeppelinallee 38, i​m sogenannten Diplomatenviertel. Sie w​urde erbaut für Heinrich Irenaeus Quincke, e​inen damals berühmten Internisten u​nd Chirurgen. Als Architekt beauftragte e​r den bekannten Hermann Muthesius, d​er die zweistöckige Villa v​on 1907 b​is 1910 i​m englischen Landhausstil errichtete. Bis 1975 w​ar sie i​n Privatbesitz, d​ann wurde d​ie Villa v​on der später berüchtigten IKB Deutsche Industriebank erworben, d​ie das Haus i​n elf Monaten renovieren u​nd für i​hre Interessen umbauen ließ, einschließlich d​es Einbaus e​iner großen Tiefgarage. 2004 w​urde die Villa a​n einen privaten Investor verkauft, d​er die Liegenschaft v​on 2004 b​is 2007 wieder i​hrem ursprünglichen Zweck a​ls Wohnhaus zuführen ließ.

Villa Leonhardi

Rest der Villa Leonhardi

Johann Peter v​on Leonhardi (1747–1830), Frankfurter Bankier, Kaufmann, Politiker u​nd Freimaurer ließ s​ich 1806 außerhalb d​er ehemaligen Frankfurter Landwehr a​uf dem Gelände d​er Stadt Bockenheim e​ine Gartenvilla errichten. Architekt w​ar Nicolas Alexandre Salins d​e Montfort. Ab 1842 gehörte d​ie Liegenschaft m​it Villa d​em Bankier Raphael Freiherr v​on Erlanger (1806–1878), d​er zahlreiche bauliche Veränderungen vornahm w​ie unter anderem a​uch einen großen Orangierieanbau. 1905 w​urde das Gebäude abgebrochen, d​ie Front d​es Mittelpavillons m​it der Sandstein-Säulenhalle d​em Palmengarten z​ur Verfügung gestellt. Heute w​ird dieser Bau a​ls Villa Leonhardi für e​in Café-Restaurant u​nd einen Vortragssaal genutzt.[361]

Villa Merton

Villa Merton, heute Union-Club e. V.

Die Villa Merton i​st eine neubarocke Villa v​on 1927 m​it symmetrischer Fassade u​nd Mittelresalit m​it aufwendigem Eingangsportal. An d​as Gebäude schließt s​ich ein Gartensaal an. Bauherr w​ar Richard Merton, u​nter anderem Eigentümer d​er Metallgesellschaft. Die Villa w​urde gebaut n​ach Plänen d​es Holsteinischen Hauses i​n Basel, d​er Architekt w​ar der Frankfurter Anton Eyssen. Das Bauvolumen s​oll damals b​ei einer Million Reichsmark gelegen haben. Richard Merton w​urde von d​en Nationalsozialisten verfolgt u​nd musste s​eine Villa 1939 für 135.000 Reichsmark verkaufen. Der Kaufpreis w​urde nicht bezahlt. Merton f​loh nach England, s​eine Villa w​urde im Zweiten Weltkrieg beschädigt. Nach d​em Krieg w​urde das Haus zunächst v​on der US-Militärbehörde beschlagnahmt u​nd danach a​n den a​us dem Exil zurückgekehrten Richard Merton zurückgegeben. Merton verkaufte d​ie Villa a​n die Stadt Frankfurt, d​ie sie langfristig a​n den Union International Club e. V. verpachtete. Der Union-Club lässt i​m Haus Vortragsveranstaltungen abhalten u​nd richtete e​in First-Class-Restaurant m​it dem Namen Villa Merton ein.

Villa Schwarzschild

Villa Schwarzschild, Am Leonhardsbrunn 7

Repräsentative neoklassizistische Villa , Am Leonhardsbrunn 7, Ditmarstraße 9. Entwurf d​es Architekten L. Valentin m​it bossierter Fassade v​on 1913. Bauherr w​ar das Ehepaar Eduard Heinrich David Schwarzschild (1875–1939) u​nd Blanche Julie, geb. Pohl, (1885 Paris – N.N.), Teil d​er Familie Scharzschild-Ochs, e​ine alteingesessene Händlerdynastie d​er Textilbranche, Zweig e​iner alten niederrheinischen 1499 i​n Frankfurt eingewanderten jüdischen Familie m​it einem Seidenhandelsgeschäft i​n herausragender Lage a​m Rossmarkt 13 (vormals Rossmarkt 7)/Kleiner Hirschgraben 10. Dieses Geschäftshaus w​urde von d​en Architekten Hermann Ritter (1851–1918) u​nd Hellmuth Cuno (1867–1951) erbaut. Ein weiteres Geschäft befand s​ich in Berlin, Leipziger Straße 83.

Das Ehepaar Eduard Heinrich David Schwarzschild u​nd Blanche Julie, 1885 i​n Paris a​ls Pohl geborene Ehefrau, musste n​ach Ausweisung a​us ihrer Villa Am Leonhardsbrunn 7 n​ach Frankfurt, Liebigstraße 53 (Doppelhaus s​iehe Liebigstraße 51) zwangsumsiedeln. In d​em Haus l​ebte vormals v​on 1894 b​is 1898 d​er Arzt Alois Alzheimer. Eduard w​ar Mitinhaber d​es alteingesessenen Seidenhandelsgeschäftes Schwarzschild-Ochs a​m Rossmarkt, d​as zwangsarisiert w​urde und a​ls arische Firma SETAG AG Berlin fortgeführt wurde. Eduard Schwarzschild n​ahm sich h​ier 1939 d​as Leben. Seine Frau Blanche konnte zunächst n​ach Frankreich entkommen u​nd 1941 v​on Südfrankreich i​n die USA emigrieren. Nach Kriegsende w​urde das Doppelhaus Am Leonhardsbrunn 7, Ditmarstraße 9 v​on der US-Armee, w​ie die Gebäude d​er Nachbarschaft, beschlagnahmt. Nach Freigabe mietete d​ies Gebäude d​as Versorgungswerk d​er Landesärztekammer Hessen. Seit 2016 Leerstand m​it umfangreicher Sanierung u​nd Umbauarbeiten.

Einigen Familienmitgliedern d​er Schwarzschilds gelang d​ie Flucht i​n der Nazizeit, andere wurden verschleppt u​nd ermordet, einige verübten Selbstmord. Siehe d​azu Eva Stille, Vertreibung d​er Frankfurter Juden a​us der Bekleidungswirtschaft, 1999. Nachkommen l​eben in d​en USA. In Großbritannien g​ibt es n​och ein Textilunternehmen Schwarzschild-Ochs.[362]

Villa Hauck

Villa Hauck, jetzt Uni-Gästehaus

Villa d​er Familie Hauck, Inhaber d​es traditionsreichen Bankhauses Georg Hauck & Sohn. Seniorchef Otto Hauck (1863–1934) w​urde 1933 a​ls langjähriger Präsident d​er Frankfurter Industrie- u​nd Handelskammer mitsamt d​em kompletten Präsidium a​us dem Amt gedrängt u​nd Sohn Alexander Hauck (1893–1946) standen b​ei den Nationalsozialisten w​egen ihrer liberalen Einstellung u​nd anti-nationalsozialistische Haltung u​nter argwöhnischer Beobachtung. So standen Beide beispielsweise i​m engen Kontakt z​u ihrem Villennachbarn Richard Merton. Die repräsentative, d​urch Anbauten erweiterte Villa Hauck entstand 1923 n​ach einem Entwurf v​on Hermann Muthesius. Sie i​st ein Beispiel e​iner landhausähnlichen Baukunst m​it Reminiszenzen d​es ausklingenden Historismus. Auch d​iese Villa w​urde nach d​em Krieg zunächst v​on den Amerikanern beschlagnahmt, s​tark sanierungsbedürftig d​em Land Hessen zurückgegeben u​nd dann n​ach umfangreicher Sanierung[363] u​nd teilweisem Wiederaufbau langfristig d​er Universität a​ls Gästehaus[364] verpachtet.

Villa Cahn

Villa Cahn Frauenlobstraße 1

Villa Cahn, Frauenlobstraße 1, Frankfurt a​m Mai, Ortsteil Bockenheim; Die Villa Cahn w​urde 1928/29 d​urch den Architekten Dip. Ing. Willi Cahn (1889–1960)[365] erbaut, d​er u. a. a​uch das 1929/30 erbaute 4.000 m² große n​eue Funkhaus i​m Bauhaus-Stil d​er Frankfurter Rundfunkgesellschaft i​n der Eschersheimer Landstraße 33 entwarf. Der damalige neuartige große Sendesaal w​ar nach d​em Krieg e​ine der z​wei nicht zerbombten Konzertsäle d​er Stadt d​es ansonsten s​tark zerstörten Gebäudes u​nd dient h​eute noch d​er Musikhochschule m​it seiner Kapazität für 350 Zuhörer a​ls Veranstaltungsräum-lichkeit.

Eigentümer der Villa Cahn war bis Kriegsende ein hoher Repräsentant des I.G.Farben-Konzerns. Auch diese Villa wurde nach Kriegsende von der US-Army beschlagnahmt und diente als Residenz hoher US-Militärs. Nach Abzug der Amerikaner wurde zunächst die Bundesrepublik, dann das Land Hessen Eigentümer der Immobilie, die es der Stiftung IBZ Internationales Begegnungszentrum für 50 Jahre unentgeltlich überließ. Bis 1993 ließ die Stiftung das Anwesen für über 8 Millionen DM nach ihren Bedürfnissen entkernen und modernisieren.

Heute w​ird es a​ls sog. Gästehaus II d​er Goethe-Universität genutzt. Sie i​st durch e​inen weiträumigen Stiftungspark m​it der ebenfalls auf-wendig sanierten ehemaligen Villa Hauck, d​em sog. Gästehaus I, i​n der Ditmarstraße 4 verbunden. (Siehe hierzu www2.uni-frankfurt.de/38294572/geschichte).

Villa Steinthal

Villa Steinthal, Broßstr. 5

Frankfurt, Broßstraße 5. Errichtet 1911 als neoklassische Villa nach Entwurf von Alfred Bruno Engelhard (1867–1941) mit reich gegliederter symmetrischer Fassade, profilierten Fenstergewänden aus Sandstein und skulptierten Brüstungsfeldern. Weitere Arbeit 1912, Neoklassische Villa in der Zeppelinallee 77. Eigentümer war die Familie des Dr. jur. Johannes Moritz Steinthal (* 27. August 1869 Bradford/England + 12. März 1943 Selbstmord vor Verfolgung durch Gestapo), jüngster Sohn des aus Hamburg gebürtigen Wollkaufmanns Carl Gustav Steinthal (1823–1890). Seit 1902 war er Syndikus und später auch Prokurist der Cassella Farbwerke Mainkur, seit 1926 bei der I.G. Farbenindustrie in Frankfurt. Am 1. Weltkrieg nahm er freiwillig teil, zuletzt als Hauptmann, und wurde mit dem Eisernen Kreuzen K.2 und E.K.1 ausgezeichnet. 1931 trat er in den Ruhestand. Er war Mitglied vieler Frankfurter Vereine. 1899 heiratete er Hedwig Engelhard, Tochter von Bernhard A. Engelhard und Johanna M. Hauck. Sie bekamen drei Töchter. J. M. Steinthal entstammte einer seit 110 Jahren evangelisch-reformierten Familie, hatte aber drei jüdisch geborene Großeltern und galt damit für die Nazis als Jude und wurde deshalb von der Gestapo verfolgt und verhört. Ein sog. Stolperstein vor seinem Haus soll an ihn erinnern.

Villa Bär

Frauenlobstraße 13

Einzelnachweise

  1. Heftiger Streit um Moscheebau
  2. Webseite des Architekturbüros zum Projekt Fatima Zehra Moschee
  3. Moscheebau dauert an
  4. Rücktritt eines Imams in Frankfurt
  5. Stadt Frankfurt am Main, Volkshochschule Frankfurt am Main (Hrsg.): Ein Streifzug kreuz und quer durch Bockenheim zwischen gestern und morgen. 1980, mit Bildaufnahme S. 37.
  6. Vgl.: Petra Meyer: Das Westendheim (Perlenfabrik), Ginnheimer Landstr. 40–42 (vor und nach der Übernahme durch die Nationalsozialisten). Dokumentation i. A. des Magistrats der Stadt Frankfurt am Main. Bestandskürzel: S6a, Signatur 304.
  7. Gedenktafeln Studentenwohnheime in der Ginnheimer Landstraße 40 ehemalige Perlenfabrik
  8. Gedenktafel für Friedrich Wilhelm Delkeskamp auf dem Bockenheimer Friedhof Solmsstraße
  9. Rolf-Barnim Foth, „Das Delkeskamp-Haus“, in: Grübling et al. (Hrsg.) Spurensuche in Bockenheim: Unbekanntes und Wissenswertes – Geschichte und Geschichten. Frankfurt: mainbook Verlag 2019, S. 96–103
  10. Zum Passivhaus-Komplex SophienHof (PDF; 118 kB) abgerufen am 25. Feb. 2020.
  11. Projekt SophienHof in Frankfurt-Bockenheim
  12. Bockenheim: Passiv-Mehrfamilienhaus Wohnen bei St. Jakob auf: frankfurt.deabgerufen am 27. Feb. 2020
  13. Frankfurter Strohhutfabrik AG und Schicksal ihres Geschäftsführers und Aktionärs Paul Gross und seiner Familie auf frankfurt.de abgerufen am 22. Feb. 2020
  14. Chronik der Firma Kolben-Seeger, ehemals Frankfurt, Adalbertstraße 44–48
  15. Alvarium auf unieststudents.de
  16. Angela Davis Studium in Frankfurt
  17. Heinrich Ludwig, S. 202, Adalbertstraße 9, Häuserchronik (PDF; 366 kB)
  18. Helmut Nordmeyer: Rundgang durch das alte Frankfurt-Bockenheim. Wartberg, 2002, ISBN 3-8313-1279-6, S. 53, Adalbertstraße 9
  19. Eble Architektur, Ökohaus unter Projekte 1981–1988
  20. Mainzer Landstraße 147
  21. Ämterstreit mit den Eigentümer des Ökohauses Frankfurt auf fnp.de
  22. Taubenhaus am Westbahnhof-Stadttaubenprojekt Frankfurt e. V.
  23. Gebäude mit Bossenwerk, Frankfurt-Bockenheim, Rohmerstraße 8
  24. Stadt Frankfurt am Main, Volkshochschule Frankfurt am Main (Hrsg.): Ein Streifzug kreuz und quer durch Bockenheim zwischen gestern und morgen. 1980, S. 44.
  25. BWV Beamten-Wohnungsverein Frankfurt
  26. Stadtrat Philipp Greif + 1884 (PDF; 366 kB)
  27. BWV Beamten-Wohnungs-Verein Bockenheim
  28. Blockrandbebauung-Die Rückkehr der Mietskaserne
  29. Der Ochsengraben in Bockenheim auf Frankfurt.de abgerufen am 27. Feb. 2020
  30. Helmut Nordmeyer: Rundgang durch das alte Frankfurt-Bockenheim. Wartberg, 2002, ISBN 3-8313-1279-6, die Häusergasse.
  31. Park-Café, ein 200 Jahre altes Bockenheimer Bauwerk im Grüneburgpark im Frankfurter Westend
  32. Helmut Nordmeyer: Rundgang durch das alte Frankfurt-Bockenheim. Wartberg Verlag, ISBN 3-8313-1279-6.
  33. Helmut Nordmeyer: Rundgang durch das alte Frankfurt-Bockenheim. Wartberg Verlag, ISBN 3-8313-1279-6.
  34. Geschichtlicher Überblick (Memento vom 10. September 2011 im Internet Archive)
  35. Das Stadtradeln 2014
  36. Siehe auch: Unvollständige Liste öffentlicher Bücherschränke in Deutschland.
  37. Offene Bücherschränke für Alle in Frankfurt
  38. Nächtliche Attacke auf unbewachten öffentlichen Bücherschrank
  39. Helmut Nordmeyer: Rundgang durch das alte Frankfurt-Bockenheim. Wartberg, 2002, ISBN 3-8313-1279-6, zur Leipziger Straße 12.
  40. Die Frankfurter Polytechnischen Gesellschaft von 1822 (Memento vom 15. Februar 2006 im Internet Archive)
  41. Die Geschichte der Flak-Kaserne im späteren Industriehof
  42. [Günter H. Köhler: Post und Tram. Bühl 1998, ISBN 3-934873-99-5 Günter H. Köhler: Post und Tram. Bühl 1998, ISBN 3-934873-99-5]
  43. Das Postamt Frankfurt am Main-West 13 (Bockenheim), 1920–1941 (ab 1920, Postamt 13). Historische Bilddokumente aus Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  44. Weiterverkauf des Gebäudeensembles Rohmerplatz 33
  45. "Wohnraum ist nötig"
  46. Bebauungsplan 834 für südliche Rödelheimer Landstraße liegt zur Verabschiedung vor. Ein neues Wohnquartier soll entstehen.
  47. Bebauungsplan Nr. 834 (Memento vom 18. Januar 2015 im Internet Archive)
  48. In Bockenheim bei Frankfurt wurde 1891 die achte Kaiserliche Militär-Lehrschmiede des Reiches eröffnet.
  49. Öl- und Gewürzfabrik Jos. Gg. Mohr u. Co, Adalbertstraße 7a, 7b und Kiesstraße 41-45. Nach Großbrand 1897, Versuch einer Neuansiedlung in Oberursel am Urselbach, Kupferhammer
  50. Firma ILIX Präzisionswerkzeuge-GmbH -Rechtsnachfolger der 1895 gegründeten Frankfurter Präzisions-Werkzeug-Fabrik Günther & Kleinmond GmbH
  51. Die Welt der Borsten
  52. Walter Englert (16.03.1924-29.05.2011)
  53. Der Illuminaten-Orden
  54. [Bockenheim zwischen gestern und morgen. VHS Ffm 1979/80, S. 104.]
  55. "J.+Schönberg"+"Schmirgel"&dq="J.+Schönberg" Fabrikarchitektur in Frankfurt Am Main, 1774–1924: Die Geschichte Der Industrialisierung Im 19. Jahrhundert, Volker Rödel, Societäts-Verlag, 1986
  56. Neue Holzbearbeitungsmaschinen und Werkzeuge. In: Polytechnisches Journal. 281, 1891, S. 220–225. (D. R. P. Nr. 57363 vom 3. Januar 1891. Fig. 24: Reichspatent für die Schärfmaschine des J. Schönberg aus Bockenheim bei Frankfurt)
  57. Tamilischer Kulturverein Sri Nagapoosani Ambal, Adalbertstr.61
  58. Erdgeschichte und Bockenheim, S. 4 ff. (PDF; 4,3 MB)
  59. Geschäftsübernahme Leopold Eisemann auf Willy Klös
  60. Zwangsarbeiter der Frankfurter Fischkonservenfabrik Willi Klös KG, Nauheimer Straße 10
  61. 1843-Gründungsjahr des Schuhmaschinen-Unternehmens Merkelbach
  62. Nagelmaschine vor 1940 der Merko Karl Merkelbach Frankfurt
  63. Angebot einer historischen Merko Karl Merkelbach Schuster-Nagelmaschine von 1910
  64. [ www.schilz-keramik.de Historie der Keramik-Manufaktur Dynastie]
  65. Sanierung der Robert-Mayer-Straße 52
  66. die bewegte Geschichte der Caro Druck GmbH, Kasseler Straße 1 a
  67. Caro Druck muss schließen
  68. Das Aus der CARO DRUCK
  69. Frankfurter Maschinenbau-Aktiengesellschaft vorm. Pokorny & Wittekind
  70. Frankfurter Maschinenbau AG (FMA) vormals Pokorny & Wittekind, spätere DEMAG AG
  71. Briefkopf der Firma Frankfurter Dampf-Kork Fabrik Gebrüder Baunach , Los 321 Ausruf: 22 Frankfurt-Bockenheim, 1897, Format: 22x28
  72. Frankfurter Maschinenbau-Aktiengesellschaft vorm. Pokorny & Wittekind, Hinter dem Bahnhof 19
  73. Bebauung der ehemaligen Liegenschaft von Robert Baunach in der Eschersheimer Landstraße 50
  74. G. Schiele & Co. GmbH, Frankfurt a. M.-Bockenheim. In: Historisch-biographische Blätter. Industrie, Handels und Gewerbe, Der Regierungsbezirk Wiesbaden. VII. Lieferung, Berlin, o. J. (um 1914), ohne Seitenzählung. G. Schiele & Co. GmbH, Frankfurt-Bockenheim 1875–1908/25.
  75. Gerhard Raiss: Die Demontage der Eschborner Firma Schiele & Co. nach dem Zweiten Weltkrieg. In: Zwischen Main und Taunus. Jahrbuch des Main-Taunus-Kreises. 6 (1998), S. 52–57. Firma Schiele & Co. nach dem Zweiten Weltkrieg
  76. Verkauf der Firma Schiele an KK&K Frankenthal (Memento vom 6. Juli 2016 im Internet Archive)
  77. Schiele, KK&K, TLT-Turbo, Siemens AG
  78. Lahmeyer Generator Frankfurt-Bockenheim
  79. Von Bosch-Dipl.-Ing. Schmitt zur Würth-Gruppe
  80. Ehemaliges EWerk Bockenheim bzw. sogenannte Bosch-Fabrik Bockenheim
  81. Der Investor und Verleger Bernd F. Lunkewitz
  82. baunetz.de vom 3. September 2003: Rücke vor bis zum E-Werk. Areal in Frankfurt/Main wird neu bebaut.
  83. Ehemaliges EWerk Bockenheim bzw. Bosch-Fabrik Bockenheim als Kulturprojekt Filmhaus Frankfurt
  84. Die Wohnanlage „Das Edison“ der LBBW Pfingstbrunnenstraße
  85. Zur Bebauung des ehemaligen Bockenheimer Elektrizitätswerk
  86. Projekt (Memento vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive)
  87. Neuaufbau im ehemaligen E-Kraftwerk an der Voltastraße
  88. Arthur von Weinberg (Memento vom 5. Oktober 2013 im Internet Archive)
  89. Albert Böhler – Biografie WHO'S WHO. In: whoswho.de. 29. Oktober 1969, abgerufen am 23. Oktober 2018.
  90. Geschichte der Firma Böhlerstahl (Memento vom 6. Juli 2016 im Internet Archive)
  91. Senckenberg Zum Forschungsinstitut Senckenberg in der Kuhwaldstraße
  92. Suche nach Pfingstweide. Hessische Flurnamen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  93. Gelände der ehemaligen Bockenheimer Maschinenfabrik Fontaine & Co. GmbH
  94. 1857 Gründung des Unternehmens (Siebblechwerk) in Spa (Belgien) durch die Familie Fontaine
  95. geplante Wohnanlage der bpd, vormals Bouwfonds Rhein-Main, namens PATIO Grüner Wohnen in der Stadt, auf dem ehemaligen Firmengelände der Fontaine & Co., Frankfurt, Kuhwaldstraße (Memento vom 6. Juli 2016 im Internet Archive)
  96. Der Bauherr bpd, vormals Bouwfonds Rhein-Main, eine Tochter der weltweit tätigen niederländischen Rabobank-Gruppe
  97. Der Schmirgel von Naxos von Winfried Scharlau (PDF; 5,0 MB)
  98. Zur Familie Julius Pfungst, Gründer der Naxos-Union, Frankfurt
  99. 1857 Gründung des Unternehmens (Siebblechwerk) in Spa (Belgien) durch die Familie Fontaine
  100. Fontaine & Co., 52070 Aachen, fortgeschriebener Firmenname (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  101. ISG – Firma FONTAINE & Co., Bockenheimer Naxos-Schmirgel-Schleifräder- und Maschinenfabrik
  102. Großbrand In der Landsberg & Ollendorff Frankfurter Glimmer- und Isolationsmaterialienfabrik AG, Kuhwaldstraße, Frankfurt-Bockenheim am 14. Mai 1919
  103. Glimmer- und Glimmerwaren der Firma Landsberg & Ollendorff Frankfurt
  104. Mica (Glimmer) und Micanit. In: Polytechnisches Journal. 299, 1896, Miszelle 2, S. 120.
  105. Die Firma Landsberg & Ollendorff Frankfurt in der deutschen Kriegswirtschaft
  106. Siegelmarke der Glimmerwarenfabrik Landsberg & Ollendorff
  107. RPD von 1881, C. Taufkirch's Schmierapparat für Dampfcylinder und Schieber mit Abbildung, Band 241 (S. 91–92)
  108. Bückling & Baum, Nutzer der Industrieimmobilie Solmsstraße 17, vormals Nähmaschinen- und Schraubenfabrik Gustav Colshorn
  109. Gustav Colshorn AG Nähmaschinenfabrik in der Deutschen Digitalen Bibliothek
  110. 1933–1945 Zivilarbeitslager in Frankfurt, Solmsstraße 17
  111. Ein aktueller Nutzer des neuen Bürogebäudes Solmsstraße 17, Frankfurt (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) (PDF)
  112. Gelisteter gebrauchter Außentransformator DO der FTF Frankfurter Transformatorenfabrik M. Topp & Co., Solmsstraße 19, Frankfurt-Bockenheim (PDF)
  113. Werbeanzeige der FTF Frankfurter Transformatorenfabrik M. Topp & Co., Solmsstraße 19, Frankfurt-Bockenheim, in der ETZ Elektrotechnische Zeitschrift, 48. Jahrgang, 1927 Heft 13 vom 31. März 1927 (PDF; 11 MB)
  114. geplante Wohnanlage SOPHIE „MAKE YOUR LIFE BETTER“ Frankfurt-Bockenheim, Solmstraße 25 (Memento vom 6. Juli 2016 im Internet Archive)
  115. Wohn- und Gewerbepark Athlon Place
  116. Die Geschichte der Frankfurter Music-Hall
  117. 70 Jahre Porsche Großhändler
  118. Erneute Änderung der Händlerverträge des VW-Konzerns
  119. Das Porsche Zentrum Frankfurt Otto Glöckler Sportwagen GmbH
  120. Thyssenkrupp Schulte baut Standort im Frankfurter Osthafen aus
  121. der Wohnanlage „Living Galvani“
  122. Zum Abriss der Arbeitersiedlung von 1910 der ABG Frankfurt Holding, Volta-, Galvani- und Ohmstraße
  123. Wohnungskampf in der Voltastraße
  124. Zur Wohnanlage Voltastraße des Architekten Stefan Forster
  125. ASB-uebernimmt-Privatschule-von-SRH-Holding-Mundanis-Schule in der Voltastraße 1a9
  126. Manager Magazin 2027-Was macht Jost Stollmann ?
  127. CC Compunet wird zu Computacenter Computerwoche vom 11. November 2004, abgerufen am 13. Juni 2017
  128. Kölsch-Fölzer-Werke AG, Siegen, von 1954–1964 Eigentümer der Firma Fellner & Ziegler, Frankfurt
  129. Die Bockenheimer Firma Fellner & Ziegler, 75 Jahre von 1882–1957
  130. ReSale Angebot Granulatmühle der Firma Fellner & Ziegler (Memento vom 7. Juli 2015 im Internet Archive)
  131. ISG Institut für Stadtgeschichte Bockenheimer Maschinenfabrik Fellner & Ziegler
  132. Die Thermen- oder auch Rundbogenfenster der Werkstatthalle der Gießerei Pilger & Neidhardt von 1898
  133. Julius Wurmbach, Rödelheimer Sand ohne No., Bockenheim (1877)
  134. Julius Wurmbach Großvater Johann Georg (1739–1811)
  135. Julius Wurmbach Vater Johann Heinrich (1796–1875)
  136. Villa Wurmbach Berlin, jetzt Sitz des Bundespräsidenten
  137. Scala Hochhaus der DEKA-Immobilien, Frankfurt-Bockenheim, Solmsstraße 83
  138. Scala Hochhaus, Frankfurt-Bockenheim, Solmsstraße 83
  139. Scala Hochhaus 2008 mit neuem Ankermieter
  140. Zur Die Materialprüfung der Isolierstoffe der Elektrotechnik siehe Isolatorenfabrik Pulvolit
  141. Wallonen und Hugenotten in Bockenheim und Hessen (Memento vom 6. Juli 2016 im Internet Archive)
  142. Geschenk eines Sulfitzellstoffkochers der Firma Fritz Voltz Sohn, Apparatebau, Frankfurt am Main, 1966, für die Forschungsstelle Papiergeschichte in Mainz
  143. 1989 Entwicklung eines Verfahrenskonzeptes zur Sondermüll-Entsorgerung unter Mitarbeit der Firma Fritz Voltz Sohn, Frankfurt
  144. ehemalige Fittingsfabrik Wilhelm Hage in der Solmsstraße 70–74
  145. FAZ 2004-Sanierung des Geländes des ehemaligen Gaswerks Bockenheim in der Solmsstraße, heute Werksgelände Solmsstraße der Mainova AG
  146. Anzag heißt jetzt Alliance-Healthcare
  147. Umzug der alliance-healthcare zentrale, Ffm., Solmsstr.25
  148. Straßenbauamt Ffm Solmsstraße Double U
  149. Gebr. Schmidt Druckwarenfabrik, Solmsstraße 31
  150. Lothar Fecher: Gesammeltes: aus 100 Jahren Firmengeschichte der Druckfarbenfabriken Gebr. Schmidt 1878–1978, Druckfarbenfabrik Gebrüder Schmidt, Frankfurt, Main 1978, 100 Jahren Firmengeschichte der Druckfarbenfabriken Gebr. Schmidt 1878–1978, Druckfarbenfabrik Gebrüder Schmidt, Frankfurt, Main 1978
  151. Flint-in und Gebr.Schmidt gehen an die Flint-Group
  152. Flint-Group Luxemburg, Käufer der Flint-Schmidt Gruppe
  153. 2014 Flint-Group verkauft an den US-Konzern Koch Industries und an die Investment-Sparte von Goldman Sachs
  154. Homepage der Turngesellschaft Vorwärts 1874 e. V. Frankfurt am Main (TGS)
  155. Der Bienenkorb als Logo der Turngesellschaft Vorwärts 1874 e. V. Frankfurt am Main (TGS) auf Frankfurt.de abgerufen am 27. Feb. 2020
  156. internationale Nachtbar Elli’s Elliot, Varrentrappstraße 55 Ecke Hamburger Allee
  157. HRA 15944 Löschung der Firma Pariser Nachtleben bei Ellis Elliot Inhaber Hans Czonstke
  158. 1975 – Übergabe des Hauses Varrentrappstraße 38 als Jugendzentrum für die Bockenheimer abgerufen am 27. Feb. 2020
  159. Homepage der Gutenbergschule Frankfurt am Main
  160. Frankfurter Schule für Bekleidung und Mode Frankfurt am Main auf frankfurt.de abgerufen am 27. Feb. 2020
  161. Foto des noch besetzten JUZ Bockenheim, Varrentrappstraße
  162. 2008 Besetzung des JUZ Bockenheim durch Gruppe faites votre jeu
  163. Vermittler redet mit JUZ-Besetzern faites votre jeu
  164. Zukunft des JUZ Bockenheim (2009)
  165. Foto der Bockenheimer Niederlassung des Pintsch Werkes
  166. Dokumente der Gasapparate- und Maschinenfabrik Gebrüder Pintsch, Frankfurt-Bockenheim eine von mehreren Niederlassungen der Firma Julius Pintsch in Fürstenwalde/Spree bei Berlin, später Pintsch Bamag AG
  167. Katalog der Gebr. Pintsch Bockenheim von 1893: Die Anwendung von vernickelten, goldvernirten oder farbig gebeizten Messing-Gestellen bei der Schaufenster-Dekoration
  168. Geschäftsidee des Wissenschaftlichen Verlags Harri Deutsch GmbH
  169. Aufgabe des Verlagsgeschäftes des Wissenschaftlichen Verlages Harri Deutsch GmbH
  170. Zur Baugeschichte des ehemaligen Kinos CAMERA (Memento vom 18. Mai 2016 im Internet Archive)
  171. Programmheft der Film-Festwoche (PDF; 1,2 MB)
  172. Quelle: Deutsches Filmmuseum Frankfurt am Main
  173. Die Frankfurter Geschäftsstelle des Bundesverbandes Farbe Gestaltung Bautenschutz (PDF)
  174. Strategisch planen nachhaltig handeln – Geschäftsbericht 2017 / 2018
  175. Dilthey, Theodor Friedrich Ludwig (1825–1892)
  176. ISG Ffm Reklame Anzeige des Rheingauer Hofes von 1903
  177. Verkauf der Bockenheimer Ladengalerie 2018
  178. Der BB-Club in Bockenheim
  179. Massenschlägerei am 5. Februar 2017 in Bockenheim im und vor dem Lokal Lilium, ehemals Firma Deubel, mit massiven Polizeieinsatz
  180. Geschichte jüdischer Geschäfte in Bockenheim
  181. Reklamemarken der Firma Hermanns & Froitzheim}
  182. Schicksal einer Eigentümerin der Firma „Hermanns & Froitzheim“
  183. Ermordung der Selma und Emil Katzenstein aus Aachen
  184. Schicksal der Mitarbeiterin Emma Geisel, Magdeburg der Firma Hermanns & Froitzheim
  185. Aufgabe der Basic Filiale Leipziger Straße 11–11c
  186. Anmietung durch KiK Textildiscounter der Leipziger Straße 11–11c
  187. Neue Räume der Stadtteilbücherei Bockenheim
  188. Verein für soziale Arbeit-Kinderwerkstatt Bockenheim e.V.
  189. Helmut Nordmeyer: Rundgang durch das alte Frankfurt-Bockenheim. Wartberg Verlag, ISBN 3-8313-1279-6.
  190. ISG Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main; Sammlung Ortsgeschichte; S3/D; Signatur:12.932
  191. Diskussionsrunden in Forell’s Garten. In: Amalia Barboza, Christoph Henning (Hrsg.): Deutsch-jüdische Wissenschaftsschicksale: Studien über Identitätskonstruktionen in der Sozialwissenschaft. transcript Verlag, Bielefeld 2006, ISBN 3-89942-502-2, S. 72 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  192. Aktie der Metallwerke Knodt Aktiengesellschaft Frankfurt
  193. Antike-Karbitlampe-Signallaterne-Metallwerke-G-Knodt-Frankfurt-Bockenheim
  194. Die Tellus AG
  195. 21. November 2013 – Spendenaufruf für einen stolzen Ritter
  196. Die Tellus AG für Bergbau- und Hüttenindustrie, Hauptaktionär der Metallwerke Knodt AG, Frankfurt-Bockenheim
  197. Zur Bedeutung der Hasenhaar-Schneiderei
  198. Beamten-Wohnungs-Verein Frankfurt am Main e.G.
  199. Heinrich Ludwig, Die Häuserchronik von Bockenheim, Seite 220 ff.
  200. http://www.deutsche-digitale/ (Link nicht abrufbar)
  201. http://picclick.de/Alter-KINEMA-Modellbaukasten-Nr00-RADA-Metallwarenfabrik-Ffm-Lastauto-162279360871@1@2Vorlage:Toter+Link/picclick.de (Seite+nicht+mehr+abrufbar,+Suche+in+Webarchiven)+
  202. Prospekt von 1955 der RADA Metallwarenfabrik, Frankfurt-Rödelheim
  203. RADA Metallwaren, Ffm-Rödelheim
  204. Autonomes Kultur- und Wohnungszentrum DIE AU
  205. FR-Hausbesetzungen Liegenschaft ehemalige RADA Metallwarenfabrik, In der Au 14-16
  206. Quelle ISG Ffm über das 80jährige Geschäftsjubiläum der Firma C. F. Schwarz Söhne OHG, Frankfurt, Große Seestraßr 46
  207. verwandtes Unternehmen 1876 gegründete mechanische Weberei „Samuel Schwarz Söhne Mechanische Weberei“ in Quirltal
  208. Unterlagen über familiennahe Firma H. F. Schwarz Söhne, Mainz
  209. Bockenheim, Stadt Frankfurt am Main (Drahtweberei Metalltuchfabrik Ratazzi und May (1844)). Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  210. Roswag aus Schlettstadt Metalltuchfabrik in Straßburg und Bockenheim
  211. Rue Roswag. Google Maps, abgerufen am 27. Dezember 2013.
  212. PACO Paul GmbH & Co. KG-Metallgewebe und Filterfabriken
  213. Orte der Revolte Bockenheim 1968 etc.
  214. Heinrich Ludwig-Häuserchronik Bockenheims (PDF; 366 kB)
  215. Foto einer fourage. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 30. Oktober 2013; abgerufen am 24. April 2017.
  216. Die ProCreditBank in Frankfurt-Bockenheim
  217. Frankfurter Verein für soziale Heimstätten e. V. in Frankfurt-Bockenheim, Große Seestraße
  218. Reifert & Comp. in Bockenheim war 1838 einer der ersten deutschen Wagenbauhersteller
  219. Heinrich Ludwig-Häuserchronik Bockenheims (PDF; 366 kB)
  220. Reifert, Clemens: Ueber ein einfaches Hebelwerk, mittelst dessen sich das Abspannen des Wagenzugs bei Unfällen der Locomotive auf Eisenbahnen leicht bewerkstelligen lässt, nebst einer zweckmäßigen Vorrichtung zum Selbstaushängen der Locomotive. In: Polytechnisches Journal. 78, 1840, S. 166–174.
  221. Otto von Glagau: Der Börsen- und Gründungsschwindel in Deutschland.
  222. Gründerkrach und Gründerkreise-die Spekulationsblase vom Frühjahr 1873
  223. Der Bockenheimer Familienverband Delkeskamp/Heerdt/Reifert-siehe ISG frankfurt am Main
  224. Nachbau eines Modells des Eisenbahnwaggon der Reihe Litera A124 der Reifertschen Waggonfabrik Frankfurt-Bockenheim
  225. Die Frankfurter Buchhändlerin Melusine Huss
  226. Die Frankfurter Buchhändlerin Melusine Huss
  227. 1886–1986: 100 Jahre Voigt & Haeffner-Broschüre von 1986
  228. Voigt & Haeffner AG, Frankfurt am Main (Memento vom 2. Februar 2007 im Internet Archive)
  229. Ganzseitige Anzeige von 1920 der Voigt & Haeffner AG Frankfurt
  230. Prometheus – Badezimmerstrahler – Prometheus Expreßbügler – Bügeleisen – Designpreise 1954 – Hersteller Voigt & Haeffner AG Frankfurt
  231. Elektrische Koch- und Heizapparate System Prometheus GmbH-Frankfurt-Bockenheim In: Reinhard Welz (Hrsg.): Alte Mannheimer Werbeanzeigen. Vermittlerverlag Mannheim, 2007, ISBN 978-3-86656-542-5, S. 136.
  232. Reklame 1912 – Elektrische Koch- und Heizapparate System Prometheus GmbH-Frankfurt-Bockenheim
  233. General Electric (GE) kauft 1964 Prometheus GmbH
  234. Aktiengeschichte der Voigt & Haeffner AG
  235. Aktiengeschichte der Voigt & Haeffner AG bis zur norwegischen ELTEK ASA (2003)
  236. Goliaths Geldgrah. In: Der Spiegel. Nr. 16, 1972 (online General Electric (GE) verkauft Prometheus GmbH).
  237. 18. April 1913 Tod des Theologen und Stifters Emil Moritz von Bernus Stadtgeschicht Frankfurt am Main
  238. Stammdaten (Memento vom 12. Juni 2018 im Internet Archive) des kinderlosen Stifters Emil Moritz von Bernus (1843–1913) und seiner Ehefrau Helen Trench, aus dem Hause Ashtown, (* 28. Dezember 1853 in Carlow, Irland; † 17. Dezember 1934.)
  239. Stiftung für kirchliche Versorgung der Außenstadt Frankfurt am Main des Emil Moritz von Bernus abgerufen am 27. Feb. 2020
  240. Geschichte der Christus-Immanuel-Kirche
  241. Evangelisch Kirchlichen Hilfsvereins Frankfurt
  242. Der Evangelisch-Kirchliche Hilfsverein – Hauptverein alten Rechts seit 1888
  243. Freunde der Deutschen Evangelischen Kirche auf Capri e. V.
  244. Verein für Internationale Jugendarbeit : JUSTAment – Geschichte. In: vij-frankfurt.de. Abgerufen am 23. Oktober 2018.
  245. Otto Rademann: Wie nährt sich der Arbeiter? Eine kritische Betrachtung der Lebensweise der Arbeiterfamilien auf Grund der Angaben der Broschüre der Volkswirtschaftlichen Sektion des Freien Deutschen Hochstiftes: „Frankfurter Arbeiterbudgets“. Gebrüder Knauer, Ausgabe 2, Frankfurt 1890. (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fdigitalisate.zbw.eu%2Fdata%2FLieferung_009%2F829313893%2F829313893.pdf~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D)
  246. Parkplatz Juliusstraße Woolworth (Frankfurt)
  247. Interparking Group Brüssel (Belgien), Mutter der Contipark Unternehmensgruppe Berlin
  248. AG Real Estate-Grossmutter der Contipark Unternehmensgruppe Berlin
  249. Aryll Partners und die Woolworth Deutschland das Geschäft der Woolworth Deutschland
  250. Die neue deutsche Woolworth GmbH, 59425 Unna
  251. Manager-Maganzin 2009-Choas im Kaufhaus Woolworth
  252. Promontoria, Tochter des Finanzinvestor Cerberus, Verwalter der Woolworth Immobilien
  253. Eine Chance für die Leipziger. In: Frankfurter Neue Presse. 25. September 2013, abgerufen am 28. April 2015 (Die Woolworth-Filiale in der Leipziger Straße wird geschlossen, das Gebäude saniert.).
  254. Stefan Reichert: Woolworth schließt vorerst. In: Frankfurter Rundschau. 17. März 2014, abgerufen am 28. April 2015 (Berger Straße).
  255. Baugenehmigung für Woolworth-Grundstück, Frankfurt, Bergerstraße 36 (Memento vom 1. April 2016 im Internet Archive)
  256. Filiale Bockenheim, Juliusstraße 5 wiedereröffnet
  257. Wiedereröffnung der Filiale in der Juliusstraße 5
  258. Historisches Foto des Mehrfamilienhauses Fritzlarer Straße 18 um 1905 in der Fritzlarer Straße mit Blick auf die Jakobuskirche
  259. Wohnprojekt Die Fritze
  260. Das „Hausprojekt Fritze GmbH in der Fritzlarer Straße 18“
  261. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Villa Passavant-Andreae In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen
  262. Hugenotten und Waldenser im südlichen Hessen (Memento vom 6. Juli 2016 im Internet Archive)
  263. Stadt Frankfurt am Main, Volkshochschule Frankfurt am Main (Hrsg.): Ein Streifzug kreuz und quer durch Bockenheim zwischen gestern und morgen. 1980, S. 45 ff.
  264. Helmut Nordmeyer: Rundgang durch das alte Frankfurt-Bockenheim.Wartberg Verlag, ISBN 3-8313-1279-6, S. 34 Blick auf ehemaliges Bonifatius-Schulgebäude im ehemalig Französisch-reformiertem Kirchengebäude von Bockenheim
  265. ISG Frankfurt, Unterlagen über das Wohn- und Geschäftshaus der Baldur Klavier- und Flügelmanufaktur, Leipziger Straße 59
  266. ISG Frankfurt – Unterlagen von 1922 zum 50-jährigen Betriebsjubiläum der Baldur Pianoforte-Fabrik AG
  267. 1935 Verkauf von Grund und Boden der Baldur Pianofortefabrik AG (Seite 182)
  268. Deutsch-Schweizerische Verwaltungsbank AG als Käufer ders Grund und Bodens der Baldur Pianofortefabrik AG
  269. MUSIK IM LEBEN DER VÖLKER Internationale Ausstellung in Frankfurt am Main 1927
  270. Baldur-Flügel im Gehäuse nach Entwurf von Ferdinand Kramer (1927)
  271. Die Wiederentdeckung eines Baldur-Ferdinand Kramer-Klaviers
  272. Im Pik Dame geht das Rotlicht aus
  273. Weinhaus Borrmann, Leipziger Straße 62a
  274. Blick auf Eckgrundstück Leipziger Straße / Markgrafenstraße mit Gaststätte ZUM WALFISCH des Frankfurter Brauhauses, Leipziger Str. 60 (Marburger Straße.jpg bear)
  275. Benno Nietzel: Handeln und Überleben: jüdische Unternehmer aus Frankfurt am Main 1924–1964 (= Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft. Band 204). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2012, ISBN 978-3-525-37024-7.
  276. ISG, Stadtbild/Luftaufnahme Kaufhaus Wronker von 1930 in Bockenheim; S7A, Signatur 383
  277. Familiendaten des Johann Conrad Rohmer (1769–1825)
  278. Verlegung des Gartens zur Pfingstweide
  279. Napoleon-Ulme und Pfingstweide am heutigen Zoo
  280. Zur Geschichte des EWK Eisenwerk Kaiserslautern
  281. Häuserchronik Bockenheims, Frankfurter Straße 33
  282. REWE Chef Hans Reischl kaufte u. a. Radio-Diehl
  283. Unser Team – DIEHL Projekt & Verwaltungs GmbH & Co. KG. In: diehlprojekt.de. Abgerufen am 23. Oktober 2018.
  284. Insolvenz von Ostheimer-Diehl
  285. Thomas M.Stein und seine Anfänge bei Hermann Montanus
  286. Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst Band 1
  287. Heinrich Ludwig, Häuserchronik von Bockenheim
  288. 1948 im Cafe Dülk, Bockenheim
  289. Häuserchronik Bockenheims, Frankfurter Straße 16
  290. ehemaliger Eigentümer Philipp Jacob Passavant (1782–1856) des Grundstücks Frankfurter Straße 16
  291. Gesuch des Carl Abel, Fotograf aus Bockenheim, von 1865 an den Magistrat der Stadt Frankfurt
  292. Beispielhaftes Ladengeschäft der Bäckerei Geishecker
  293. Abschied von der Bäckerei Geishecker
  294. Ende der Bäckerei Mayer nach Übernahme der Bäckerei Geishecker
  295. nach der GvO-Insolvenz
  296. Dokumente des ISG über die Veifa Werke Vereinigte Elektrotechnische Institute Frankfurt – Aschaffenburg, Leipziger Straße 36, Ecke Wildunger Straße
  297. Röntgenpionier und Gründer der Viefa Werke Friedrich Dessauer
  298. Röntgenpionier Friedrich Dessauer und Gründer der Viefa Werke
  299. Firmengeschichte im Medmuseum der Siemens AG nebst Hinweisen auf die VEIFA AG Frankfurt-Aschaffenburg
  300. 1963 – 50 Jahre Bockenheimer Volksbank
  301. Rud. E. Lahr: Hundert Jahre im Dienste des Sparens und der heimischen Wirtschaft-Bockenheimer Volksbank eGmbH, 1863–1963
  302. Der Restaurant-Riese ist gefallen
  303. Literatur: Rezepte aus dem Gargantua von (Autor), Verlag Rütten & Loening, ISBN 3-352-00690-3; Karpfen oder Kaviar von Klaus Trebes (Autor), Koehler & Amelang Verlag München Berlin, ISBN 3-87405-243-5.
  304. Zweirad Sondergeld, Rödelheimer Straße 32 schließt
  305. Bericht der FNP über die Toten von Bockenheim
  306. Bericht der FR über den Mord in der Bank
  307. [ https://de.phorio.com/kurf%C3%BCrstenplatz_34,_frankfurt_am_main,_germany Bockenheim, Kurfürstenstraße 45, Nachkriegsbebauung]
  308. Die Höhere Bürgerschule von Bockenheim (1855) (PDF; 366 kB)
  309. Gedenkarchiv der Viktoria-Schule (Memento vom 6. Juli 2016 im Internet Archive)
  310. Die Kaufunger Straße in Bockenheim (PDF; 366 kB)
  311. [Ingenieurbaukunst in Frankfurt am Main 1806–1914: Frankfurt am Main 1983: Beiträge zur Stadtentwicklung. Volker Rödel, Societäts-Verlag, ISBN 978-3-7973-0410-0, Ingenieurbaukunst in Frankfurt am Main 1806–1914]
  312. [Geschichte des Dorfes und der Stadt Bockenheim, H. Ludwig, Verlag Kramer, Frankfurt am Main – 1940, 388 Seiten Geschichte des Dorfes und der Stadt Bockenheim, H. Ludwig, Verlag Kramer, Frankfurt am Main – 1940, 388 Seiten]
  313. Hermann Ludwig, eine Häuserchronik von Bockenheim
  314. Zum Pachtvertrag der Kurmilchanstalt Friedrich Gottschalk
  315. Teves, Alfred (Schwiegersohn des Fabrikanten Wilhelm Bruch). Hessische Biografie. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  316. Broschüre R & L Rosenberg & Lenhart (1948–1998)
  317. Photos des abgerissenen R & L Center, Ludwig-Landmann-Straße 349-351, (1988–2017)
  318. Bilder vom Bauprojekt The chameleon Bockenheim
  319. Da neue katholische Gymnasium in der Ludwig-Landmann-Straße (Industriehof)
  320. Ein neues katholisches Gymnasium am Industriehof
  321. Das Heinrich Baumann Grafisches Zentrum GmbH
  322. Wohnbauprojekt „Vido“ Ludwig-Landmann-Straße Ecke Rödelheimer Landstraße
  323. Schleifmittelfabrik Burka Kosmos GmbH
  324. Übernahme des Schleifmittelherstellers Burka-Kosmos (Frankfurt am Main) durch die Tyrolit Group mit Sitz in Schwaz (Tirol)
  325. Belegung durch Flüchtlinge des ehemaligen Hochhauses der AC Nielsen Deutschland
  326. Corona in der Fluechtlingsunterkunft im ehemaligen Hochhaus der AC Nielsen Deutschland, Ludwig-Landmann-Straße 405
  327. Die Fluechtlingsunterkunft im ehemaligen Hochhaus der AC Nielsen Deutschland, Ludwig-Landmann-Straße 405
  328. Zum ehemaligen Hochhaus der AC Nielsen Deutschland, Ludwig-Landmann-Straße 405
  329. Grabstätte des Gordon Battelle (USA)
  330. Spionage im Deutschen Battelle-Institut e. V., Frankfurt am Main
  331. Das Robotergehirn aus Frankfurt
  332. Neuplanung des Battelle-Institutes Frankfurt am Main
  333. Institut für Kernphysik am Rebstock Frankfurt (1957–2005) mit Luftbild
  334. Neues Wohnen auf dem Grund des ehemaligen abgetragenen Battelle-Instituts
  335. Neues 344 Zimmer Hotel am Rebstock
  336. FAZ 2017-Rebstockwald in Gefahr
  337. FNP 2018-Wohnquartier im Rebstockwald?
  338. am Rebstock
  339. Chinesen investieren in Frankfurt am Main
  340. Verkauf des Centurion Hochhauses
  341. Kauf des American-Express-Hochhauses in Frankfurt
  342. Wayss & Freytag AG, Theodor-Heuss-Allee 110
  343. Bürohochhaus Theodor-Heuss-Allee 110
  344. Revitalisierung des LEO-Poseidon Gebäudes für die ING DiBa-Bank AG
  345. Miete des Bürohauses „Cielo“durch die Commerzbank
  346. Sanierung und Mieterausbau Bürogebäude Cielo, Frankfurt am Main
  347. Frankfurter Hochhausbauer. Zum Tod von Max Meid
  348. Dipl.-Ing. Architekt Helmut Romeick (1913-1990)
  349. Coca-Cola Produktionsstätte in Liederbach wird 2021 geschlossen
  350. Neubau der „Drehscheibe“ Frankfurt - Sparkasseninformatik GmbH, Frankfurt
  351. Finch Properties und Partners Group neuen Eigentümer des „Goldene Hauses“
  352. Befristeter Umzug der Landwirtschaftliche Rentenbank in das Goldene Haus an der Theodor-Heuss-Allee 80
  353. Photo des abgerissenen Bosch-Verkaufsbüro Frankfurt am Main, Theodor-Heuss-Allee 70
  354. IBC-Tower
  355. Skulptur „Cashflow“ des Bildhauers Olaf Metzel
  356. 2016 Kauf des IBC für 400 Millionen Euro
  357. Helmut Nordmeyer: Rundgang durch das alte Frankfurt-Bockenheim. Wartberg Verlag, ISBN 3-8313-1279-6, S. 60: Foto von Villa Wertheimer mit Kfz Adler Standard 6 S von 1927.
  358. Bockenheim zwischen gestern und morgen. VHS Ffm, 1979/80 und Frankfurter Hauptfriedhof Grabplatten bei Gruft 46.
  359. Geschichte der Villa Leonhardi. (Memento vom 9. März 2016 im Internet Archive); Gabriele Mendelssohn: Die Familie Erlanger, Bankiers, Mäzene, Künstler. Leinpfad Verlag, Ingelheim 2005, ISBN 3-937782-24-9.
  360. Familie Schwarzschild-Ochs
  361. Zur Geschichte des Gästehauses der Goethe-Universität, vormals Villa Hauck
  362. Gästehaus Ditmarstraße vormals Villa Hauck. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 30. Juli 2013; abgerufen am 1. Mai 2017.
  363. Architekt Willi Cahn (1869–1960)
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