Anton Eyssen
Anton Eyssen (* 2. September 1849 in Frankfurt am Main[1]; † 20. April 1928[2] ebenda) war ein deutscher Architekt in Frankfurt am Main. Als einstiger Vertreter späthistoristischer Architektur wandte er sich ab den späten 1920er Jahren der Moderne zu.
Sein bekanntestes Gebäude ist die spätbarocke Villa Merton in Frankfurt-Bockenheim, die er 1927 für den Fabrikanten Richard Merton entwarf. Die nur ein Jahr später in der Friedrichstraße[3] im Westend für Robert von Hirsch gebaute Villa Hirsch war bereits ein typisches Beispiel der klassischen Moderne. Das nicht unter Denkmalschutz stehende Gebäude wurde im Juni 2010 zugunsten des Neubaus einer Wohnanlage abgerissen.[4] 1936 stiftete Eyssen sein eigenes Wohnhaus in der Lessingstraße 5 dem Frankfurter Städel.[5]
Den Weltkrieg überdauert hat sich auch sein Entwurf von 1883 für das heute denkmalgeschützte Doppelwohnhaus im Stil der Neurenaissance mit reich gegliederter Sandsteinfassade und Gliederungselemente mittels Balustraden, Pilaster- und Halbsäulenstellung sowie Hermenpilaster in der Bockenheimer Anlage 33/35. Auch sein 1886 entworfene Mietshaus in Frankfurt Unterlindau 1 / Bockenheimer Landstraße 22 ebenfalls im Stil der Neurenaissance mit reich gegliederten Fassaden hat sich erhalten und ist denkmalgeschützt. Die Zentrierung des Gebäudes erfolgt über einen übergiebelten Axialrisalit und Eckerker unter -türmchen.
Einzelnachweise
- Heinz Schomann, Albert Speer, Jutta Hoffmann: Das Frankfurter Bahnhofsviertel und die Kaiserstraße. Ein Beitrag zu Städtebau und Baukunst des Historismus. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1988, S. 309. (Erwähnung von Anton Eyssen mit Geburtsdatum im Personenregister)
- Standesamt I: Sterberegister (Einträge 1-599) 01.01.1928-23.05.1928, 1928 (ISG Frankfurt am Main Best. STA 12 / 697), Eintrag 475
- Foto der abgerissenen Villa Hirsch
- Streit um die Villa Hirsch. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 2. April 2009. (online)
- Bruno Müller, Hans-Otto Schembs: Stiftungen in Frankfurt am Main. Geschichte und Wirkungen. Waldemar Kramer, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-7829-0570-9, S. 179.