Max Meid
Max Meid (* 18. Juli 1910 in Berlin; † 16. Juli 2009 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Architekt. Meid und sein Partner Helmut Romeick gehörten zu den führenden Vertretern der Nachkriegsmoderne in Frankfurt am Main und auch bundesweit.
Leben
Meid wurde in Berlin geboren und studierte an der Technischen Hochschule Berlin Architektur, zu seinen Lehrern gehörte Hans Poelzig. Während einer Anstellung bei Hans Geber lernte er seinen späteren Partner Helmut Romeick kennen. Nach Kriegsende ließ Meid sich in Frankfurt nieder. Sein Büro wurde schnell eines der wichtigsten der Stadt, die anstelle des durch die deutsche Teilung „ausgefallenen“ Berlin zahlreiche Hauptstadtfunktionen übernommen hatte und einen extremen Bedeutungsschub erlebte.
Das Büro Meid/Romeick gehörte in den 1950er und 1960er Jahren zu den bedeutendsten in Deutschland. Das für heutige Frankfurter Verhältnisse niedrige Hochhaus der Schweizer National an der Ecke Neue Mainzer Straße und Untermainkai, also direkt an der Untermainbrücke, gilt als eines der ersten echten Hochhäuser in Frankfurt. Die nach außen verlagerte Tragkonstruktion, an der das Haus „hängt“, gibt dem Bauwerk ein unverwechselbares Äußeres.
1955 bis 1967 war Meid Vorsitzender der Landesgruppe Hessen des Bundes Deutscher Architekten (BDA), dem er seit 1949 angehörte, anschließend bis 1990 Vorsitzender der BDA-Stiftung. Der BDA Hessen wählte ihn 2000 anlässlich seines 90. Geburtstags zum Ehrenvorsitzenden und der Bundesverband des Bundes Deutscher Architekten (BDA) ernannte ihn 1990 zum Ehrenmitglied. Der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen stand Meid von 1976 bis 1984 als Präsident vor.
Werk
- 1950/51: Direktorenvilla der Bank Deutscher Länder, Frankfurt-Eschersheim (anerkanntes Kulturdenkmal gemäß hessischem Gesetz zum Schutz der Kulturdenkmäler)[1]
- 1952: Verwaltungsbau Coca-Cola in Frankfurt, Rheingauallee
- 1956: Parkhaus Hauptwache in Frankfurt, Kornmarkt
- Werksschule der Hoechst AG (heute Provadis) in Frankfurt-Höchst
- Zentrale der Nestlé Deutschland in Frankfurt-Niederrad, Lyoner Straße 23
- 1964: National-Haus in Frankfurt, Neue Mainzer Straße 1 (2004–2006 umgebaut)
- 1971: Konrad-Adenauer-Haus (Bundes-Parteizentrale der CDU) in Bonn, Friedrich-Ebert-Allee (2003 abgerissen)
- 1972: Hochhaus der Chase Manhattan Bank in Frankfurt, Taunusanlage 11 (1992 umgebaut)
- 1980: U-Bahnhöfe Merianplatz, Höhenstraße, Bornheim-Mitte und Seckbacher Landstraße der B-Strecke
- 1989–1991: Justizgebäude E in Frankfurt, Friedberger Tor
Auszeichnungen
Im November 1954 wurden Wohnbauten in Frankfurt am Main, Löherstraße 2–16, von einer Jury, die vom Bund Deutscher Architekten und dem Hessischen Minister der Finanzen einberufen war, als „vorbildliche Bauten im Lande Hessen“ ausgezeichnet. Der Jury gehörten folgende Architekten an: Werner Hebebrand, Konrad Rühl, Sep Ruf und Ernst Zinsser. Die Bauten hatte Meid zusammen mit Helmut Romeick realisiert.[2]
Weblinks
- BauNetz: Frankfurter Hochhausbauer. Zum Tod von Max Meid. 28. Juli 2009
- Nachruf des BDA Hessen. 27. Juli 2009
- Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen: Max Meid, unser ehemaliger Präsident, ist gestorben. Nachruf (mit Foto). 28. Juli 2009
Einzelnachweise
- Denkmaltopographie Stadt Frankfurt am Main. Teil der Denkmaltopographie der Bundesrepublik Deutschland. In: Denkmalamt der Stadt Frankfurt am Main, Heike Kaiser (Hrsg.): Materialien zum Denkmalschutz in Frankfurt am Main. 1: Baudenkmäler Nachträge 2000. Frankfurt am Main 2000, DNB 96298437X, S. 24 (Die Denkmaltopographie Stadt Frankfurt am Main ist Grundlage für Denkmalschutz und Denkmalpflege. Sie ist Denkmalbuch gemäß § 9 (1) HDSchG in seiner Fassung von 5. September 1986).
- Auszeichnung vorbildlicher Bauten im Lande Hessen vom 6. November 1954. In: Der Hessische Minister der Finanzen (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1955 Nr. 4, S. 70, Punkt 75 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,6 MB]).