Parchim
Parchim (umgangssprachlich auch: Pütt, niederdeutsch: Parchen) ist die Kreisstadt des Landkreises Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern, 40 km südöstlich der Landeshauptstadt Schwerin. In der amtsfreien Stadt Parchim befindet sich der Verwaltungssitz des Amtes Parchimer Umland, dem zehn Gemeinden angehören. Die Stadt ist eines der 18 Mittelzentren des Landes.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Ludwigslust-Parchim | |
Höhe: | 50 m ü. NHN | |
Fläche: | 124,81 km2 | |
Einwohner: | 17.622 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 141 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 19370, 19374 | |
Vorwahl: | 03871 | |
Kfz-Kennzeichen: | LUP, HGN, LBZ, LWL, PCH, STB | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 76 108 | |
Stadtgliederung: | 10 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Schuhmarkt 1 19370 Parchim | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Dirk Flörke (CDU) | |
Lage der Stadt Parchim im Landkreis Ludwigslust-Parchim | ||
Geografie
Geografische Lage
Die Stadt liegt südlich der Pommerschen Hauptendmoräne. Nördlich der Stadt liegt die Sternberger Seenlandschaft, südöstlich schließt sich die Mecklenburgische Seenplatte und nordwestlich die Lewitz an. Die Landschaft ist im Verlauf der Weichseleiszeit vor etwa 12.000 Jahren in den Urstromtälern und Sandern des Pommerschen Stadiums entstanden.
Durch Parchim fließt der Fluss Elde, der sich hier in einige Arme aufteilt und Inseln bildet. Im Nordosten der Stadt befindet sich der 60 Hektar große Wockersee, an dessen nördlichem Ufer die Wocker einmündet. Durch die Stadtlage sind etwa zwei Drittel des Westufers und das Südufer bebaut. Er dient der Stadt als Naherholungsgebiet. Im Norden und Osten wird der See von Wäldern und Wiesen, im Norden auch von Feuchtwiesen umgeben. Im Süden Parchims existiert mit dem „Slater Moor“ ein naturbelassenes Feuchtgebiet. Größere Waldgebiete befinden sich im Norden bei den Ortsteilen Neuhof und Dargelütz sowie im Süden bei Slate und Kiekindemark. Östlich von Parchim überwiegt die ackerbauliche Nutzung der Flächen. Im Südosten liegt das „Buchholz“. Westlich des eigentlichen Stadtgebietes befindet sich eine kleinere Exklave, an deren Westgrenze der Störkanal in die Müritz-Elde-Wasserstraße mündet.
Die höchsten Erhebungen im Stadtgebiet liegen bei Slate und Kiekindemark im Süden und erreichen mit dem Großen Vietingsberg 108,9 m ü. HN und dem Maiblumenberg 116,2 m ü. HN. Die Anhöhen fallen steil zur Müritz-Elde-Wasserstraße ab.
Stadtgliederung
Zu Parchim gehören die Ortsteile Dargelütz, Kiekindemark, Neuhof, Neu Klockow und Slate.[2] Zum 25. Mai 2014 kam die Gemeinde Damm mit den Ortsteilen Malchow, Möderitz und Neu Matzlow zum Stadtgebiet hinzu.
Die Stadt Parchim teilt sich nach geläufiger Meinung in die Stadtteile Weststadt, Eldevorstadt, Südstadt, Brunnenfeld, Oststadt, Altstadt inkl. Zentrum, Neustadt, Rabensoll und Wockerstadt sowie Regimentsvorstadt. Offiziell besteht diese Einteilung anhand fester Gemarkungsgrenzen jedoch nicht, wenn auch Bezeichnungen wie Weststadt bei der Namensgebung des hiesigen Weststadt-Center wiederzufinden sind und sich der Begriff „Brunnenfeld“ für das einstige B-Plan-Gebiet „Brunnenfeld“ eingebürgert hat.
Geschichte
Name
Der Name Parchim ist aus dem Slawischen abgeleitet. Nach einer sehr freundlichen Version soll der Name von dem Sonnengott Parchom abstammen. Der altpolabische Name Parchom könnte andererseits von parch abstammen und übersetzt aus dem polnischen/niedersorbischen etwa Räude heißen und somit Ort der wüsten Feldmark bedeutet haben. Die Schreibweise veränderte sich im Lauf der Jahre nur wenig, und schon 1170 heißt es Parchim oder 1202 Parchem, wobei beide Formen früher wechselweise zur Anwendung kamen.[3]
Als inoffizielle und volkstümliche Bezeichnung der Stadt wird „Pütt“ seit den 1920er Jahren erstmals in der Literatur erwähnt und ist heute in der Region weit verbreitet. Das plattdeutsche Wort für „Pfütze“ spielte wahrscheinlich auf die Größe des Parchimer Wockersees an, wird aber heute mit der Stadt in Zusammenhang gebracht.[4]
Mittelalter
Das Siedlungsgebiet des westslawischen Stammes der Smeldinger wird von der neueren Forschung links und rechts der Elde um Parchim vermutet. Hier konnte eine frühmittelalterliche, in sich abgeschlossene slawische Siedlungskammer archäologisch nachgewiesen werden.[5]
Die erste urkundliche Erwähnung einer Burg Parchim erfolgte 1170 in einer Urkunde des Kaisers Friedrich I. zu Frankfurt am Main. Erweitertes Stadtrecht erhielt Parchim 1225/26 durch Heinrich Borwin II. Von 1238 bis 1248 war Parchim Residenz des Fürstentums Parchim-Richenberg. Fürst Pribislaw I. gründete 1240 am westlichen Eldeufer die Parchimer Neustadt. Beide Städte (Alt- und Neustadt) schlossen sich 1282 zusammen. 1289 brannte ein Teil der Altstadt ab.
Die St. Georgenkirche, damals noch eine Basilika, wurde schwer beschädigt. Sie wurde neu aufgebaut und 1307 geweiht. 1246 kamen Mitglieder des Franziskanerordens nach Parchim. Die Brüder errichteten ihren Konvent am Rande der Neustadt (Aufhebung im Zuge der Reformation 1552/53). Um 1250 wurde auch mit dem Bau der gotischen Marienkirche in der Neustadt begonnen. 1278 erfolgte die Weihe der Kirche der Neustadt St. Marien.
Zwischen 1289 und 1310 errichtete man die Stadtmauer Parchim, teilweise noch sichtbar, mit einer Länge von 2,7 Kilometern, einer Dicke von 90 Zentimetern und einer Höhe von 5,5 Metern. In die Stadt kam man durch die drei Stadttore: Neues Tor, abgebrochen 1797, 1833 und 1838, Kreuztor, abgebrochen 1847/48, Wockertor. Das Wallhotel, die heutige Sparkasse am Moltkeplatz, ist das erste Gebäude, das 1863 außerhalb der Stadtmauer gebaut wurde.
Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts wurde die Parchimer Landwehr errichtet. Sie war der äußerste Ring der mittelalterlichen Stadtverteidigungsanlagen in Parchim. Im Norden an der Straße zu Sternberg ist von der alten Wehranlage noch ein Wartturm, der sogenannte Fangelturm erhalten geblieben. An der Südgrenze des Stadtgebietes befinden sich ebenfalls gut erhaltene Reste dieser spätmittelalterlichen Wallanlage zur Grenzsicherung.
1316 tritt Parchim als Sprecher auf dem Städtelandtag auf. Parchim war eine Landstadt in Mecklenburg und bis 1918 als Vorderstadt die erste der landtagsfähigen im Mecklenburgischen Kreis. 1377 kaufte die Stadt die Fürstenburg und 1384 verpflichtete Parchim den Münzmeister Tile von Kampen. 1410 wurde die Schützengilde gegründet. Um 1500 hatte die Stadt ca. 3.000 Einwohner.
16. bis 19. Jahrhundert
Schon um 1530 fand in Parchim die Reformation statt und 1540 ließ sich der Generalsuperintendent Johann Riebling in Parchim nieder. Bald darauf verließen 1550 die Franziskanerbrüder die Stadt. Joachim Loew arbeitete ab 1548 als erster Buchdrucker in der Stadt. Von 1545 bis 1683 waren in Hexenprozessen mindestens 34 Menschen betroffen.[6][7]
Die Große Stadtschule (Lateinschule) wurde 1564 errichtet. Erneut wurde in Parchim 1586 durch einen Stadtbrand die halbe Altstadt zerstört. Auch wurde die Stadt 1604 von einer Pest betroffen.
1612 vernichtete ein Stadtbrand wieder große Teile der Stadt. 1620 hatte die Stadt ca. 5.000 Einwohner. Die Pestepidemie von 1626 ging nicht spurlos an Parchim vorbei, sie forderte 1.600 Todesopfer. Der Dreißigjährige Krieg hinterließ von 1637 bis 1639 unermessliche Schäden. 1648 lebten in Parchim nur noch ca. 1.300 Menschen.
Parchim konnte sich jedoch wieder erholen. Von 1667 bis 1708 war der Sitz des Hof- und Landgerichts in Parchim. Von 1733 bis 1788 befand sich Parchim unter einer preußischen Pfandbesetzung. Die Einwohnerzahl erhöhte sich wieder bis 1789 auf ca. 4.000. Im 18. Jahrhundert siedelten sich auch Juden im Ort an, die sich am Voigtsdorfer Weg westlich des Wockersees ihren Jüdischen Friedhof einrichteten, auf dem bis 1938 Begräbnisse stattfanden.
Ein letzter großer Rückschlag erfolgte während der Besetzung durch napoleonische Truppen im Jahre 1806. In den folgenden Befreiungskriegen wurde 1813 der Parchimer Landsturm gegen Napoleon geführt. Nach 1815 erholte sich die Stadt allmählich.
Von 1818 bis 1840 hatte anstelle des Hof- und Landgerichts das Oberappellationsgericht seinen Sitz in Parchim. Dafür wurde das Rathausgebäude 1818 erweitert und umgebaut (s. Rathaus).
1827 entstand das Friedrich-Franz-Gymnasium, 1838 die Gewerbeschule, 1841 die Realschule, 1848 die städtische Volksschule, 1873 das Mittelschulhaus, 1890 ein größeres Gymnasialgebäude, die heutige Goethe-Schule und 1892 das neue Volksschulhaus, die heutige Fritz-Reuter-Schule.
Parchim erhielt 1832 eine demokratischere Stadtverfassung und 1838 eine neue Gesindeordnung.
Schon 1819 wurde eine Tuchfabrik errichtet, dann folgten 1841 die Papiermühle, 1858 die Maschinenfabrik Bauer, 1874 die Backofenfabrik und 1889 die Viktoriamühle. Ab 1863 fand die weitere Bebauung auch außerhalb der Stadtmauer statt. 1867 wurde Parchim Standort des 2. Mecklenburgischen Dragonerregimentes Nr. 18.
Der Ausbau der Infrastruktur erfolgte u. a. 1841 mit dem Bau der Ludwigsluster Chaussee, 1862 mit dem Telegrafenamt und der Gasanstalt und 1880 bekam die Stadt Eisenbahnanschluss, die Bahnstrecke Ludwigslust–Parchim wurde in Betrieb genommen und 1885 erfolgte der Anschluss an das Eisenbahnnetz der Mecklenburgischen Südbahn auf der Strecke Neubrandenburg-Parchim. Dazu wurde in Parchim die Mecklenburgische Südbahn-Gesellschaft im Jahr 1883 gegründet.
Zwischen 1841 und 1853 wurde mit dem Braunkohlenschacht am Sonnenberg versucht, Braunkohle zu fördern.
20. und 21. Jahrhundert
1905 wurde die Villa Heucke zum Krankenhaus umgebaut. 1910 lebten in der Stadt 12.800 Einwohner. 1906 entstand das Wasserwerk, und 1921 erhielt Parchim elektrischen Strom. Seit 1925 ist Parchim Amtssitz bzw. Kreisstadt. Das neue Gebäude des Landratsamts wurde 1936 gebaut.
Mit Beginn des Ersten Weltkriegs wurde am Stadtrand von Parchim auf dem ehemaligen Kavallerieexerzierplatz eines der größten Kriegsgefangenenlager Deutschlands mit einer Kapazität von bis zu 25.000 Gefangenen eingerichtet. Unter trostlosen Bedingungen waren hier zeitweise 15.000 Kriegsgefangene aus Russland, Frankreich, Belgien, Serbien und England untergebracht. Insgesamt 1402 von ihnen starben hier. Auf Initiative und mit Spenden der Lagerinsassen wurde auf dem Lagerfriedhof am Dammer Weg ein Denkmal errichtet und am 4. Juni 1916 geweiht.[8] Die Pflege und Erhaltung der Anlage obliegt seit 1922 der Stadt Parchim.
Mitte 1937 wurde von der Wehrmacht der Flugplatz Parchim in Betrieb genommen. Der nationalsozialistische Terror erfasste auch Parchim: 1937 wurden 22 jüdische Familien misshandelt; sie wanderten aus oder sie wurden in ein KZ deportiert. Das Schicksal von 14 jüdischen Mitbürgern wird in der Liste der Stolpersteine in Parchim näher beleuchtet. Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge verwüstet, später auf Kosten der jüdischen Gemeinde abgerissen und der jüdische Friedhof geschändet und zerstört. Von 1939 bis 1945 wurde ein Arbeitslager im Stadtteil Bramfeld betrieben, in dem etwa 1000 polnische und sowjetische Kriegsgefangene untergebracht waren, die in rüstungswichtigen Bereichen Zwangsarbeit verrichten mussten. Außerdem wurde ein Durchgangslager für ausländische Zwangsarbeiter errichtet, das eine Frequenz von 50.000 Personen aufgewiesen haben soll. An sie erinnert nur noch ein Grabstein.
Den Zweiten Weltkrieg überstand die Stadt weitgehend unzerstört. Wie andernorts auch herrschte in den letzten Kriegstagen großes Chaos in Parchim. Zahlreiche Flüchtlingstrecks, KZ-Häftlinge und versprengte Soldaten der Wehrmacht und Waffen-SS zogen durch die Stadt. Eine Aufklärungseinheit der US-Amerikaner unter der Führung von William A. Knowlton durchquerte den Ort kampflos in Richtung der Stadt Lübz. Um den 3. Mai 1945 besetzte schließlich die Rote Armee Parchim.
Die Luftstreitkräfte der Sowjetunion nutzten von 1945 bis 1992 den Flugplatz. In der Schweriner Straße 3/4 errichtete die sowjetische Geheimpolizei NKWD eine Dienststelle, in deren Gefängnis im Keller brutale Verhöre von angeblich antisowjetischen Festgenommenen stattfanden. Eine Gedenktafel erinnert seit 1993 daran. 1951 wurden die Lehrer des Gymnasiums Erich Creutzfeldt und Karl Richter mit anderen Parchimern verhaftet. Nach ihrer Verurteilung zu 20 Jahren Zwangsarbeit wurden sie in das sibirische Lager Taischet in der UdSSR deportiert, wo Richter starb und Creutzfeldt schwer erkrankte.[9]
1946 wurde – wie in vielen Orten der Sowjetischen Besatzungszone – ein Kulturbund gegründet. Die Tuchfabrik wurde 1948 enteignet und zum Volkseigentum. Der Zusammenschluss von Tischlern zu einer Produktionsgenossenschaft des Handwerks erfolgte 1955, und 1958 entstand ein Volkseigenes Gut. 1961 wurde das Gasbetonwerk und 1968 das Hydraulikwerk gebaut. Ab 1963 entwickelte sich die Weststadt als Großwohnsiedlung, zumeist in Plattenbauweise. Die Stadt wurde um 1970 in die Liste der regionalen Stadtdenkmale der DDR aufgenommen, die Altstadt aber nicht saniert.
Zu DDR-Zeiten unterhielt der VEB Filmfabrik Wolfen in Parchim das Zentrale Pionierferienlager „Kurt Bürger“ für die Kinder seiner Betriebsangehörigen.
Nach der politischen Wende wurde 1991 die historische Altstadt im Rahmen der Städtebauförderung und des Programmes Städtebaulicher Denkmalschutz grundlegend saniert. 1992 wurde auch die 37 Hektar große Regimentsvorstadt als städtebauliche Entwicklungsmaßnahme in die Stadterneuerung einbezogen und bis etwa 2012 zu einem Wohnpark umgewandelt.[10] 1997 war die Rathaussanierung abgeschlossen. Von 1993 bis 2011 wurde die Wohnsiedlung Parchimer Weststadt durch Wohnumfeldverbesserung im Rahmen von Stadtumbau-Ost und der Rückbauförderung saniert.
Von 1952 bis 1990 war Parchim Kreisstadt des gleichnamigen Kreises im DDR-Bezirk Schwerin. Auch nach der Wende und friedlichen Revolution blieb Parchim Kreisstadt des neuen, größeren Landkreises Parchim. Im Zuge der Kreisgebietsreform 2011 wurde die Stadt zum Sitz des neuen Landkreises Ludwigslust-Parchim. Im Vorfeld gab es einen erheblichen Streit über die künftige Kreisstadt, zur Debatte standen Ludwigslust und Parchim.
Einwohnerentwicklung
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ab 1990: Stand 31. Dezember des jeweiligen Jahres[11]
Politik
Stadtvertretung
Die Wahl der Stadtvertretung am 26. Mai 2019 führte bei einer Wahlbeteiligung von 49,8 % (2014: 35,2 %) zu folgendem Ergebnis:[12]
Partei / Liste | Sitze |
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SPD | 7 |
CDU | 6 |
AfD | 5 |
Die Linke | 3 |
UBfP | 2 |
Bündnis 90/Die Grünen | 1 |
Einzelbewerber Heinz Madauß | 1 |
Insgesamt | 25 |
Bürgermeister
- 1990–1994: Konrad Frankenberg (CDU)
- 1994–2015: Bernd Rolly (SPD)
- seit 2015: Dirk Flörke (CDU)
Flörke wurde bei der Bürgermeisterstichwahl am 10. Mai 2015 mit 55,6 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von sieben Jahren gewählt.[13] Er trat sein Amt am 1. September 2015 an.
Wappen
Das Wappen wurde am 10. April 1858 von Friedrich Franz II., Großherzog von Mecklenburg-Schwerin festgelegt und unter der Nr. 21 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.
Blasonierung: „In Rot ein hersehender schwarzer Stierkopf mit schwarzen Hörnern, um die je drei goldene Binden geschlungen sind und eine goldene Krone, die fünf, abwechselnd mit Lilien und Perlen besteckte Zinken zeigt; zwischen den Hörnern, aus dem Stierkopf aufwachsend, die vierendigen Stangen eines goldenen Hirschgeweihs. Der Stierkopf ist beseitet: in Höhe des Kronenreifs von zwei sechsstrahligen goldenen Sternen, darunter von zwei, mit den Blättern schräg nach außen gekehrten grünen Kleestängeln.“[14]
Flagge
Die Flagge der Stadt ist gleichmäßig längsgestreift von Schwarz, Rot und Grün. Die Länge des Flaggentuches verhält sich zur Höhe wie 5 zu 3.[14]
Städtepartnerschaften
- Neumünster in Schleswig-Holstein, seit 1990
- Saint-Dizier in Frankreich, seit 1972
- Slate (Parchim) mit Rubene in Lettland, seit 2004
- Peer in Belgien, seit 2004
Sehenswürdigkeiten und Kultur
Bauten
→ siehe auch: Liste der Baudenkmale in Parchim, Liste der Baudenkmale in Parchim (Außenbereiche)
- Historischer Stadtkern von Parchim mit zwei Zentren als Altstadt (um St. Georgen) und Neustadt (um St. Marien), durchflossen von der Elde und umgeben von den Wallanlagen
- Gotische Pfarrkirche St. Georgen, Hallenkirche aus Backsteinen von 1289, Innen: Reste mittelalterlicher Wandmalereien, neogotischer Altaraufsatz von Gotthilf Ludwig Möckel (Ende des 19. Jahrhunderts), zwei spätgotische Triumphgruppen, achteckiges steinernes Taufbecken von 1619, Kanzel von 1580, Leptzow-Altar von 1421, Ratsgestühl von 1608/1623
- Pfarrkirche St.-Marien-Kirche, Hallenkirche, Gewölbe und Strebepfeiler vom 14. Jahrhundert, Westturm von 1310, Innen: BronzeTauffünte von 1365, Marienaltar von um 1500, zwei Glocken von 1514, Kanzel und Orgelempore von 1601, jüdische Grabsteine vom 13. und 14. Jahrhundert
- Zahlreiche Fachwerkhäuser insbesondere Alten Markt 2 (1618), Langestraße 24: Zinnhaus (1612), Lindenstraße 3 (1583), Lindenstraße 6: Giebelhaus Parchim (1604/1650), Mühlenstraße 37/38 (1691), Mittelstraße 11 (nach 1588), Schuhmarkt 7 (nach 1612) und Apotheke von 1703, Apothekenstraße 1
- Zinnhaus, Fachwerkhaus von 1612, Langenstraße 24, zweitältester Profanbau in Parchim. einst auch Haus des Stadtwachtmeisters, heute Kunst- und Kulturzentrum
- Gotisches Rathaus am Alten Markt aus dem 14. Jahrhundert, 1818 für das Mecklenburgische Oberappellationsgericht von dem Architekten Johann Georg Barca grundlegend umgebaut,
- Teile der mittelalterlichen Stadtbefestigung mit Wallanlage und Mauer (beim Wallhotel bis zu einem Meter breit), Stadttore im 19. Jh. abgetragen
- Ehemaliges Kaiserliches Postamt von 1883 am Schuhmarkt nach Plänen von Hubert Stier (Hannover)[15]
- Ehemalige Sparkasse von 1935 nach Plänen von Paul Schultze-Naumburg, Schuhmarkt 8, heute Commerzbank
- Ehemaliges Kreishaus am Moltkeplatz von 1936 nach Plänen von Schultze-Naumburg, später Amtsgericht
- Kaiserliches Postamt am Schuhmarkt
- Moltkehaus
- Sparkasse (ehemals Wallhotel)
- Museum
Denkmalschutz In Parchim standen 2007 um 473 Gebäude oder Bauteile unter Denkmalschutz, zumeist Wohnhäuser oder Wohn- und Geschäftshäuser sowie vereinzelt ehemalige Speicher stehen vornehmlich in der Altstadt, sowie in der Neustadt und der Regimentsvorstadt wie u. a. in
Alte Mauerstraße (7), Alter Markt (11), Am Ilepool (7), Am Kreuztor (4), Am Rathaus (4), Am Wallhotel (6), Apothekenstraße (4), Auf dem Brook (18), Auf dem Sassenhagen (25), August-Bebel-Straße (4), Baadestraße (7), Bahnhofsstraße (4, u. a. der Bahnhof mit den Nebengebäuden), Bauhofstraße (7), Bleicherstraße (2), Blutstraße (13), Brunnenstraße (5), Buchholzallee (16), Clara-Zetkin-Straße (1), Eichberg (Kriegerdenkmal), Fichtestraße (8), Fischerdamm (4, u. a. die Mühle), Floerkestraße (2), drei Friedhöfe (u. a. Gedenkstätten, Grabmäler, Kapellen), Fritz-Reuter-Straße (Kriegerdenkmal), Hakenstraße (8), Heidestraße (7) Kirchen (3), Kirchgasse 2), Lange Straße (25), Lindenstraße (26), Ludwigsluster Straße (15), Marienstraße (2), Marstall (7), Meyenburger Straße (2), Mittelstraße (7), Moltkeplatz (5, u. a. Park, Denkmal, ehemaliges Amtsgericht, Landratsamt), Mönchhof (2: Schule, Transformatorenhaus), Mühlenberg (4), Mühlenstraße (17), Neue Mauerstraße (10), Neuer Markt (1), Pfaffenhaus (4), Piepenhäger Straße (3), Putlitzer Straße (22) (u. a. Kasernen), Rosenstraße (23), Schuhmarkt (7, u. a. Rathaus und Post), Schweriner Straße (9), Spiekerstraße (3), Stegemannstraße (1), Stiftstraße (1), Voigtsdorfer Weg (4), Vor dem Neuen Tor (3), Waagestraße (3), Wallanlage und Stadtmauer, Wallallee (4, u. a. Schule), Wasserberg (3), Wockerstraße (2), Ziegenmarkt (5).
Denkmäler
- 1876 Denkmal mit Standbild Helmuth Karl Bernhard von Moltke von Bildhauer Ludwig Brunow
- 1892 Gedenkstein Otto Heucke im Buchholz
- 1896 Kriegerdenkmal 1870/71
- 1900 Denkmal (Obelisk) Helmuth Karl Bernhard von Moltke im Buchholz
- 1906 Gedenkstein mit Bronzerelief Bürgermeister Friedrich Stegemann von Bildhauer Ludwig Brunow (heute im Museum Parchim)
- 1916 Denkmal für die im Kriegsgefangenenlager verstorbenen Soldaten
- 1920 Kriegerdenkmal 1914/18 des Turnvereins Parchim (zerstört)
- 1922 Kriegerdenkmal 1914/18 des Dragonerregiments Nr. 18
- 1922 Kriegerdenkmal 1914/18 „Kruzifix“ in der Marienkirche von Bildhauer Wilhelm Wandschneider
- 1930 Kriegerdenkmal 1914/18 der Lehrer und Gymnasiasten in der Aula des Gymnasiums von Bildhauer Wilhelm Wandschneider (zerstört)
- 1931 Kriegerdenkmal 1914/18 „Heldenhain“ von Architekt Werner Cords-Parchim
- 1946 Ehrenhain auf dem Neuen Friedhof für 40 Opfer des Todesmarsches der Häftlinge der KZ Sachsenhausen und KZ Ravensbrück, die von SS-Männern ermordet wurden
- 1950 Gedenkstein für den Antifaschisten Paul Sasnowski, Flörkestr. 44 A (eingelagert auf städtischem Betriebshof)
- 1950 Gedenkstein für den Spanienkämpfer Otto Volkmann, Flörkestr. 44 A (eingelagert auf städtischem Betriebshof)
- 1950 Gedenkstein in der Parkanlage zwischen Goetheschule und Krankenhaus für Opfer des Todesmarsches des KZ Sachsenhausen vom April 1945. Dahinter seit 1970 Sandsteinplastik „Stürzende“ der Bildhauerin Ingeborg Hunzinger
- ? Gedenkstein auf dem Neuen Friedhof für 110 Zwangsarbeiter aus verschiedenen Ländern
- 1962 Gedenkstein am Dammer Weg mit den Massengräbern für 465 Männer, Frauen und Kinder aus der Sowjetunion, die Opfer der Zwangsarbeit wurden
- 1970er Jahre Gedenkstein an der Ecke Leninstraße/Walter-Hase-Straße an Walter Hase und die Sowjetbürger Awramenko und Etschkola, die Widerstandsarbeit gegen die Kriegsproduktion geleistet hatten und deswegen ermordet wurden
- 1971 Gedenkstätte für den 1969 zum Städtischen Friedhof verlegten Jüdischen Friedhof zur Erinnerung an den Friedhof und die jüdischen Opfer der Shoa
- 1972 Gedenktafel an Auf dem Sassenhagen 8, für Otto Volkmann, der 1936 in Spanien fiel. Die Tafel wurde 1990 entfernt und befindet sich im Stadtmuseum.
- 1972 Gedenktafel an der Alten Mauerstraße 21 für den Antifaschisten Paul Sasnowski, der 1944 ermordet wurde. Die Tafel wurde 1990 entfernt und befindet sich im Stadtmuseum.
- 1976 Gedenktafel im Ortsteil Slate an der Hauptstraße, von Putlitz kommend links am ersten Grundstück, für die Opfer des Todesmarsches der Häftlinge des KZ Sachsenhausen
- 1979 Sandsteinskulptur „Mutter und Kind“ von der Bildhauerin Ingeborg Hunzinger, ursprünglich auf dem Mönchhof, heute im Hof des Museums
- 1985 Büste und Ehrenhain für Otto Volkmann Auf dem Brook, Bildhauer Manfred Wagner aus Schmölln
- 1988 Gedenktafel an der Goetheschule in der Wallallee zur Erinnerung an den Dichter Erich Mühsam, der in dieser Schule lernte und 1934 im KZ Oranienburg ermordet wurde
- 1988 Gedenktafel an der Goetheschule in der Wallallee zur Erinnerung an den Erfinder Alexander Behm, der hier zur Schule ging
- 1988 Gedenktafel in der Goetheschule in der Wallallee zur Erinnerung an den Architekten Werner Cords-Parchim, der hier zur Schule ging
- 1988 Gedenktafel an der Langestr. 28 für Helmuth Karl Bernhard von Moltke, der in diesem Haus geboren wurde
- 1996 Zwei Gedenkstelen des Bildhauers Wieland Schmiedel zwischen Parchim und Slate sowie vor dem Ortseingang von Parchim aus Richtung Crivitz für die Opfer des KZ-Todesmarsches
- 2001 Brunnen „Weib auf Stierkopf“ von Bildhauer Michael Mohns
- Moltke-Denkmal
- Denkmal 1914/18
- Lagerdenkmal 1916
- Dragonerdenkmal 1914/18
- Brunnen „Weib auf Stierkopf“
Kultur
Im Stadtgebiet befinden sich mehrere kulturelle Einrichtungen:
- Mecklenburgisches Landestheater Parchim mit Schauspielen für Erwachsene, Kinder und Jugendliche sowie einer Jugendtheatergruppe in der Blutstraße
- Multiplex-Kino mit drei Kinosälen und Kunstfilm-Tagen in der Regimentsvorstadt
- ebe-art-Galerie stadtauswärts in Richtung Lübz
- Landeskirchliche Gemeinschaft Parchim im ehemaligen Schulgebäude am Ziegeleiweg 1c
- Museum der Stadt Parchim, Lindenstraße 38
Parchim verfügt über einige heimische Musiker und Bands, welche unterschiedlichsten Musikrichtungen angehören, wie z. B. Blues, Rock, Independent Music, Folk etc. Diese treten zu verschiedenen Veranstaltungen in und um Parchim auf. Darüber hinaus fand alljährlich, jeweils einmal im Frühjahr und Herbst, in der Innenstadt ein Musikfest statt, die sogenannte Musikmeile. In dieser traten verschiedene internationale Bands und Einzelmusiker in unterschiedlichen Gaststätten, Bars und Kneipen auf.
Ein Stadtfest im Mai und eine „Einkaufsnacht“ (seit 2005) an einem Samstag im Juni werden jedes Jahr veranstaltet. In jedem Jahr findet am ersten Novemberwochenende der „Martinimarkt“ statt. Seit 2001 gibt es einen „Adventsmarkt“, der fast ausschließlich von Vereinen gestaltet wird, in und um die St. Marienkirche.
Wirtschaft und Infrastruktur
Ansässige Unternehmen
Das älteste in der Stadt ansässige Unternehmen ist nach Schließung der Mühle Anfang 2008 (diese bestand seit 1809) ein Backofenbaubetrieb, dessen Wurzeln bis in das Jahr 1874 zurück reichen.
Verkehr
Parchim liegt an den Bundesstraßen B 191 (zwischen Ludwigslust und Lübz) und B 321 (zwischen Schwerin und der Autobahnanschlussstelle Suckow an der A 24 Hamburg–Berlin). Die Stadt ist auch über die Anschlussstelle Neustadt-Glewe (ebenfalls an der A 24) erreichbar.
Der Bahnhof Parchim liegt an den Bahnstrecken Schwerin–Parchim und Ludwigslust–Parchim. Er wird von den Regionalbahnlinien RB 13 (Parchim–Schwerin–Rehna) und RB 14 (Parchim–Hagenow Stadt) bedient. Alle Strecken werden von der ODEG betrieben. Der Personenverkehr auf der Mecklenburgischen Südbahn bis nach Malchow wurde am 30. April 2015 eingestellt, seit Sommer 2020 wird ein Saisonverkehr nach Plau am See angeboten.[16] Bis 1945 existierte zudem eine Strecke nach Suckow.
Innerhalb der Stadt fahren von Montag bis Freitag Stadtbusse auf zwei Linien von 5:30 Uhr bis 18:30 Uhr.[17]
Durch Parchim führt die als Müritz-Elde-Wasserstraße staugeregelte Elde.
Flughafen
In unmittelbarer Nähe der Stadt liegt der Flughafen Schwerin-Parchim, der auch die Landeshauptstadt Schwerin bedient. Der Flughafen wurde 1934 erbaut, 1945 zerstört und dann von den sowjetischen Besatzern wieder aufgebaut und als Militärflugplatz genutzt. Nach deren Abzug 1991 und einigen Umbaumaßnahmen wurde er für zivile Zwecke weitergenutzt und zunächst von der Stadt und dem Landkreis Ludwigslust-Parchim bewirtschaftet. Es folgte eine Verpachtung an die Wiggins Group, ein US-kanadisches Luftfahrt-Beratungsunternehmen, in der Hoffnung, er werde ein regionaler Reise- und Frachtflughafen. Nach der Insolvenz der Wiggins Group und zwischenzeitlicher Vermarktung durch Stadt und Landkreis wurde u. a. eine Lagerhalle gebaut.
Der Flughafen soll nun ein reines Fracht-Drehkreuz werden, für dessen Zwecke sich ein schweizerisches Logistikunternehmen ansiedelte. Von Seiten des Landes wurden 36 Mio. Euro an Fördermitteln eingesetzt. Als Vorteile für den Standort Parchim gelten die gute Anbindung an Straßen- und Schienennetz sowie eine 24-stündige Flugerlaubnis und eine für Großflugzeuge geeignete 3000-Meter-Landebahn.
Das chinesische Frachtunternehmen LinkGlobal Logistics Co. Ltd. hat im Mai 2007 den Flughafen Parchim sowie die umliegenden Gewerbeflächen vom Landkreis gekauft. Der zunächst vereinbarte Kaufpreis in Höhe von 30 Millionen Euro wurde auf 18 Millionen Euro reduziert.[18] Neben Frachtflügen von der zentralchinesischen Stadt Zhengzhou in der Provinz Henan waren auch wöchentliche Passagierflüge ins Auge gefasst. Geplant war der Bau von Luxushotels, eines Spielcasinos sowie eines Einkaufstempels für chinesische Touristen.[18] Man hoffte in absehbarer Zeit auf[19] 1000 neue Arbeitsplätze. Der Flugbetrieb war für das zweite Quartal 2014 angekündigt,[20] kam jedoch nie zustande.
Im Jahr 2017 wurde der Flughafen von großen deutschen Fluggesellschaften vorrangig für Schulungsflüge genutzt (2174 von 2300 Starts) und verzeichnete 54 abgefertigte Passagiere. Zum 1. Januar 2019 wurden 20 von 25 im Frachtbereich tätigen Mitarbeiter der Baltic Airport Mecklenburg GmbH entlassen.[18]
Bildung
- Grundschule „Grundschule West“ (Weststadt)
- Friedrich-Franz-Gymnasium (Parchim)
- Grundschule „Adolph-Diesterweg“
- Evangelische Grundschule „Paulo Freire“, die in den 1990er Jahren eröffnet wurde und den Namen des brasilianischen Reformpädagogen Paulo Freire trägt.
- Regionale Schule „J.W.Goethe“
- Regionale Schule „Fritz-Reuter“
Sport
- Für überregionales sportliches Interesse sorgt in Parchim der MC Mecklenburgring Parchim. Auf dem „Mecklenburgring“, einer Langbahn die Weltmeisterschaftsbedingungen bietet, finden regelmäßig Sandbahnrennen mit internationaler Beteiligung, jedoch auch Konzert-Events statt.
- Seit der Saison 2000/01 spielen die Volleyballerinnen des 1. VC Parchim in Zusammenarbeit mit dem Schweriner SC erfolgreich in der 2. Bundesliga/Nord der Frauen.
- Bekanntester Fußballverein ist der SC Parchim, der insgesamt drei Spielzeiten in der DDR-Liga absolvierte. Er spielt in der Saison 2019/2020 in der Landesliga West Mecklenburg-Vorpommern.
- Der Radsportverein „Vorwärts“ Parchim wurde 1990 gegründet, nachdem es die Armeesportvereinigung Vorwärts mit dem Ende der DDR nicht mehr gab. Vorgänger der ASG Vorwärts Parchim, die seit Dezember 1977 bestand, war die Sektion Radsport in der BSG Einheit Parchim, die 1953 gegründet wurde. Die damalige Radsport-Sektion der Betriebssportgemeinschaft Einheit Parchim (BSG) führte 1959 das traditionelle Querfeldeinrennen erstmals ein, eine Disziplin des Radsports die im Oktober 2009 zum 50. Mal ausgetragen wird.
- Die 2007 gegründete Rollstuhltanzgruppe Parchimer Tanzteufel beim SV Einheit 46 Parchim e.V. trat 2010 beim Deutschlandpokal der Breitensportler im Rollstuhltanz in Rheinsberg an und errang zwei Pokale.[21]
Persönlichkeiten
Sonstiges
Die Umgebung Parchims ist Handlungsort einer vor allem regional bekannten Sage, in der Räuber Vieting eine Hauptfigur ist. Durch Überlieferungen gibt es mehrere Versionen. Vieting soll Kaufleute und andere Reisende beraubt und zumeist ermordet haben. Einem aus Slate oder Umgebung stammenden und gefangengenommenen Mädchen gelingt es durch eine List, einen Schwur zu umgehen und Stadtsoldaten auf die Spur des gesuchten Räubers zu führen, die ihn fassen. Der Räuber Vieting wird zum Tode verurteilt und äußert als letzten Wunsch einen Kuss der Verräterin, bei dem er ihr die Zunge abbeißt.
Die legendäre Hamburger Reederei F. Laeisz benannte 1889 eines ihrer sogenannten Flying P-Liner das Vollschiff Parchim nach der Stadt Parchim.
Literatur
- Fritz Asmus: Eisenbahnen in und um Parchim. Chronik eines Eisenbahnstandorts in Mecklenburg. GVE-Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-89218-078-4.
- Karl Augustin: Geschichte der Stadt Parchim. Zur Siebenhundertjahrfeier der Stadt. Verlag der Stadtverwaltung, Parchim 1926 [Nachdr.: Stock & Stein, Schwerin 1995].
- Gerd Behrens: Parchim – Stadtgeschichte in Daten. Teil 1: 1170–1900, Teil 2: 1901–1945, Teil 3: 1945–1988, Teil 4: 1989–2010. [Schriftenreihe des Museums der Stadt Parchim, Heft 14, 20, 23 und 25, 2002–2011].
- Friedrich Johann Christoph Cleemann, Chronik und Urkunden der Mecklenburg-Schwerinschen Vorderstadt Parchim. 1825, Digitalisat
- Otto Köhncke: Das Parchimer Wörterbuch. Hrsg.: Heimatbund Parchim e.V., Parchim 2019 [3.überarbeitete Auflage, 220 Seiten].
- Lars Herde: Altes bewahren, Neues bauen. 25 Jahre Städtebauförderung. Hrsg.: Stadt Parchim. Parchim 2016.
- Wolfgang Kaelcke: Parchimer Persönlichkeiten. 8 Teile, 1996–2010. [Schriftenreihe des Museums der Stadt Parchim].
- Burghard Keuthe: Parchimer Sagen. 4 Teile. Parchim 1995–2020.
- Pütt. Schriftenreihe des Heimatbundes e.V. Parchim in Mecklenburg. Hrsg.: Heimatbund. Parchim 1983ff. (laufend)
- Kurt Stüdemann: Parchimer Heimathefte. 25 Hefte. Hamburg 1988–1996
- Ingo Ulpts: Die Bettelorden in Mecklenburg. Saxonia Franciscana 6. Werl 1995.
- Otto Weltzien: Zur Geschichte Parchims – Streifzug durch sieben Jahrhunderte. Parchim 1903
- Martin Zeiller: Parchim. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Saxoniae Inferioris (= Topographia Germaniae. Band 14). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1653, S. 192 (Volltext [Wikisource]).
Weblinks
- Literatur über Parchim in der Landesbibliographie MV
- Website der Stadt Parchim
- Parchim im Wandel der Zeit (mit Parchimer Wörterbuch)
- Geschichte und Geschichten um Parchim und Umgebung
Einzelnachweise
- Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2020 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- § 12 der Hauptsatzung (Memento vom 7. Mai 2014 im Internet Archive) (PDF; 61 kB) der Stadt
- Ernst Eichler und Werner Mühlner: Die Namen der Städte in Mecklenburg-Vorpommern. Ingo Koch Verlag, Rostock 2002, ISBN 3-935319-23-1.
- Wörterbuch auf stadt-parchim.de (Memento des Originals vom 14. Oktober 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Fred Ruchhöft: Vom slawischen Stammesgebiet zur deutschen Vogtei. Die Entwicklung der Territorien in Ostholstein, Lauenburg, Mecklenburg und Vorpommern im Mittelalter. (= Archäologie und Geschichte im Ostseeraum. Bd. 4). Leidorf, Rahden (Westfalen) 2008, ISBN 978-3-89646-464-4, S. 91.
- Hexen- und Zaubereiprozesse in Mecklenburg basierend auf der Dissertation von Dr. Katrin Moeller: Dass Willkür über Recht ginge. Hexenverfolgung in Mecklenburg im 16. und 17. Jahrhundert, Bielefeld 2007. Vergleiche die Ausstellung im Fachmuseum "Burg Penzlin. Das Hexenmuseum in Mecklenburg". http://alte-burg.amt-penzliner-land.de/
- Namen der Opfer der Hexenprozesse/ Hexenverfolgung Parchim(PDF 61 KB)
- Im Kriegsgefangenenlager bei Parchim. auf www.ndr.de
- Anna Kaminsky (Hrsg.): Orte des Erinnerns, Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR. Bonn 2007, S. 260 f.
- Stadt Parchim, EGS Entwicklungsgesellschaft (Hg.): Regimentsvorstadt Parchim. Abschlussbericht für das städtebauliche Entwicklungsgebiet. Parchim 2014.
- Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern (Statistischer Bericht A I des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern)
- Niederschrift über die Feststellung des endgültigen Wahlergebnisses der Gemeindevertretungswahl. (PDF) Abgerufen am 19. November 2019.
- Flörke verspricht „neues Parchim“. In: Schweriner Volkszeitung, 10. Mai 2015.
- § 1 der Hauptsatzung (Memento des Originals vom 7. Mai 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 61 kB) der Stadt
- brauhausparchim.de
- Katja Frick: Südbahn von West nach Ost: Saisonverkehr startet erst am 30. April | svz.de. Abgerufen am 3. Mai 2021.
- Fahrplan VLP – Verkehrsgesellschaft Ludwigslust-Parchim mbH. Archiviert vom Original am 20. August 2014. Abgerufen am 22. Dezember 2016.
- Bruchlandung für Parchimer Flughafen. Ostsee-Zeitung, 18. Dezember 2018, abgerufen am 30. Dezember 2018.
- Investor kündigt wöchentliche Charterflüge vom Flughafen Parchim an. airliners.de, 24. Mai 2007, abgerufen am 26. August 2014.
- Investor kündigt für Flughafen Parchim Flugbetrieb ab 2014 an. airliners.de, 28. Juni 2013, abgerufen am 28. Juni 2013.
- Parchimer Tanzteufel (Memento vom 11. Februar 2013 im Webarchiv archive.today) abgerufen am 23. Januar 2012.