Rastow
Rastow ist eine Gemeinde im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie wird vom Amt Ludwigslust-Land mit Sitz in der nicht amtsangehörigen Stadt Ludwigslust verwaltet.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Ludwigslust-Parchim | |
Amt: | Ludwigslust-Land | |
Höhe: | 38 m ü. NHN | |
Fläche: | 52,03 km2 | |
Einwohner: | 1946 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 37 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 19077 (Kraak, Rastow), 19288 (Fahrbinde) | |
Vorwahl: | 03868 | |
Kfz-Kennzeichen: | LUP, HGN, LBZ, LWL, PCH, STB | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 76 118 | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Wöbbeliner Straße 5 19288 Ludwigslust | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Egbert Scharlaug (CDU) | |
Lage der Gemeinde Rastow im Landkreis Ludwigslust-Parchim | ||
Geografie und Verkehr
Die Gemeinde Rastow liegt etwa 20 Kilometer südlich von Schwerin am Rande des Landschaftsschutzgebiets Lewitz. Durch die Gemeinde verlaufen der Kraaker Mühlenbach, der in ihn mündende Streubach und einige Abzugsgräben. Zu den wenigen stehenden Gewässern zählt der künstlich entstandene Kraaker Kiessee. Höchste Erhebung innerhalb des Gemeindegebiets ist der Mühlenberg mit 56 m ü. NHN östlich des Ortes Rastow. Der Mühlenberg, auch Lehmberg genannt, ist vermutlich eine Durchragung eines Altmoränenstückes der Saale-Eiszeit durch die Ablagerungen des Sanders im umliegenden Gebiet.
Zur Gemeinde gehören die Ortsteile Rastow, Fahrbinde und Kraak sowie die Siedlungen Kulow und Pulverhof.[2]
Umgeben wird Rastow von den Nachbargemeinden Uelitz im Norden, Banzkow im Nordosten, Neustadt-Glewe im Osten, Wöbbelin im Südosten, Lüblow und Picher im Süden, Strohkirchen im Südwesten (Berührungspunkt), Moraas und Kirch Jesar im Westen sowie Hoort im Nordwesten.
Der Ortsteil Fahrbinde befindet sich direkt an der Landesstraße 72 (ehemals Bundesstraße 106) zwischen der Landeshauptstadt Schwerin und Ludwigslust, die Anschlussstelle Wöbbelin zur Bundesautobahn 24 ist in Sichtweite. Rastow besitzt einen Bahnhof an der Bahnstrecke Ludwigslust–Wismar.
Geschichte
Rastow und Kraak wurden 1227, Fahrbinde im Jahre 1333 erstmals urkundlich erwähnt. Kraak war einst Sitz der Komturei Kraak des Johanniterordens. Die Johanniterkirche Kraak stammt aus dem 14. Jahrhundert. Aus Aufzeichnungen um 1700 geht hervor, dass es in Kraak und Rastow Landesherrliche Höfe gab. Weiterhin werden in Kraak ein Jagdhaus, eine Kornmühle und eine Pulvermühle erwähnt. Letztere befand sich höchstwahrscheinlich an der Stelle des heutigen Ortsteils Pulverhof. In Rastow stand eine Kirche, die allerdings um 1700 nicht mehr existierte.
Kraak wurde am 1. Januar 1974[3], Fahrbinde am 1. Januar 2005 eingemeindet.[4] Rastow war nach 1990 für einige Jahre Sitz des gleichnamigen Amtes.
Politik
Gemeindevertretung und Bürgermeister
Der Gemeinderat besteht (inkl. Bürgermeister) aus 12 Mitgliedern. Die Wahl zum Gemeinderat am 26. Mai 2019 hatte folgende Ergebnisse[5]:
Partei/Bewerber | Prozent | Sitze |
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CDU | 48,11 | 6 |
Wählergruppe Unabhängige Bürger | 12,92 | 2 |
Wählergruppe Allgemeine Interessenvertretung Fahrbinde | 12,85 | 1 |
Wählergruppe Miteinander 2014 | 9,38 | 1 |
SPD | 7,25 | 1 |
Die Linke | 5,85 | 1 |
Bürgermeister der Gemeinde ist Egbert Scharlaug (CDU), er wurde mit 60,32 % der Stimmen gewählt.[6]
Wappen
Blasonierung: „Geteilt; oben in Rot ein silbernes Malteserkreuz; unten in Gold zwei aufrechte rote Hirschstangen mit abgewendeten Enden.“[7]
Das Wappen und die Flagge wurde von dem Schweriner Heraldiker Heinz Kippnick gestaltet. Es wurde zusammen mit der Flagge am 21. September 2000 durch das Ministerium des Innern genehmigt und unter der Nr. 228 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert. | |
Wappenbegründung: In dem Wappen erinnert das Malteserkreuz an die frühere Johanniter-Komturei Kraak, die für die Kolonisation des Gebietes von Bedeutung war. Mit den Geweihstangen soll auf den seit jeher bedeutenden Wildbestand in der waldreichen Gegend hingewiesen werden. Die Tingierung in Rot und Gold stellt den Bezug zur einstigen Grafschaft Schwerin her. |
Flagge
Die Flagge ist gleichmäßig längs gestreift von Gelb und Rot: In der Mitte des Flaggentuchs liegt, auf jeweils zwei Drittel der Höhe des gelben und des roten Streifens übergreifend, das Gemeindewappen. Die Länge des Flaggentuchs verhält sich zur Höhe wie 5:3.[8]
Dienstsiegel
Das Dienstsiegel zeigt das Gemeindewappen mit der Umschrift „• GEMEINDE RASTOW • LANDKREIS LUDWIGSLUST-PARCHIM“.[8]
Sehenswürdigkeiten
→ Siehe auch Liste der Baudenkmale in Rastow
- Evangelische Kirche in Kraak mit Glockenstuhl
- Ehemalige katholische Kirche „Zum heiligen Herzen Mariens“ in Kraak, 1954/55 in Eigenleistung der Gemeindemitglieder erbaut, 2005 profaniert.[9][10]
- Kraaker Mühle, ein Forsthof mit Wohnhaus und Scheune, die südlich der A 24 in den ausgedehnten Wäldern liegt
- Gefallenendenkmale in allen drei Ortsteilen
Wirtschaft
Bei Kraak errichtete und betreibt der Energieversorger E.ON Hanse einen unterirdischen Erdgasspeicher (Untergrundspeicher) in einem Salzstock in etwa 600 bis 800 Meter Tiefe.
Einzelnachweise
- Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2020 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- § 9 der Hauptsatzung (PDF; 276 kB) der Gemeinde
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
- StBA: Gebietsänderungen vom 01.01. bis 31.12.2005
- Zweckverband Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg(ZKO)
- Zweckverband Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg(ZKO)
- Hans-Heinz Schütt: Auf Schild und Flagge - Die Wappen und Flaggen des Landes Mecklenburg-Vorpommern und seiner Kommunen. Hrsg.: produktionsbüro TINUS; Schwerin. 2011, ISBN 978-3-9814380-0-0, S. 143.
- Hauptsatzung § 1 (PDF; 276 kB).
- A. Böhnka: Kraak, das kleine Dorf mit den zwei Kirchen. In: Informationsblatt der Gemeinde Rastow, Nr. 2/2005
- Kirchliches Amtsblatt · Erzbistum Hamburg, 11. Jahrgang, Nr. 12, 15. November 2005, S. 209