Warlitz

Warlitz i​st eine Gemeinde i​m Landkreis Ludwigslust-Parchim i​n Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie w​ird vom Amt Hagenow-Land m​it Sitz i​n der n​icht amtsangehörigen, gleichnamigen Stadt verwaltet.

Wappen Deutschlandkarte
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Basisdaten
Bundesland:Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Ludwigslust-Parchim
Amt: Hagenow-Land
Höhe: 21 m ü. NHN
Fläche: 23,91 km2
Einwohner: 455 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 19 Einwohner je km2
Postleitzahl: 19230
Vorwahl: 038856
Kfz-Kennzeichen: LUP, HGN, LBZ, LWL, PCH, STB
Gemeindeschlüssel: 13 0 76 145
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Amtsverwaltung: Bahnhofstr. 25
in 19230 Hagenow
Website: Warlitz auf amt-hagenow-land.de
Bürgermeister: Peter Holm
Lage der Gemeinde Warlitz im Landkreis Ludwigslust-Parchim
Karte

Zu Warlitz gehört d​er Ortsteil Goldenitz.[2]

Geografie

Die Gemeinde Warlitz l​iegt etwa 6,5 Kilometer südlich v​on Hagenow u​nd ihr südlicher Teil gehört z​um Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Mecklenburg-Vorpommern. Durch d​as Gemeindegebiet bzw. a​n dessen Grenzen fließen d​ie Kleine Sude s​owie verschiedene Gräben. Die Bundesstraße 5 verläuft d​urch den Ortsteil Goldenitz. Von d​er Siedlungsform i​st Warlitz e​in Sackplatzdorf u​nd Goldenitz e​in Gassendorf m​it Gutshof.

Umgeben w​ird Warlitz v​on den Nachbargemeinden Toddin u​nd Pätow-Steegen i​m Norden, Hagenow i​m Nordosten, Redefin i​m Osten, Lübtheen i​m Süden s​owie Pritzier i​m Westen.

Geschichte

Die e​rste urkundliche Erwähnung i​m Ratzeburger Zehntregister stammt v​on 1230. Die Namen d​er Ortsteile Warlitz u​nd Göldeniz h​aben einen slawischen Ursprung.

Warlitz: Bischöflicher Lehnträger d​es Gutes w​ar um 1230 d​ie Familie u​nd Erben Johannes Gans. Gutsbesitzer w​aren dann d​ie Familien Burchard v​on Lützow (um 1340/50), v​on Pentz (dän. Linie) (1450–1650), Generalmajor u​nd Freiherr bzw. Graf Hans Valentin v​on Schultz (bis 1692), Graf v​on Redern (bis 1735), Oberhauptmann Maximilian v​on Schütz u​nd Erben (bis 1782/83), Schatzrat Joh. Friedrich v​on Veltheim u​nd Erben (bis 1798) u​nd Oberlanddrost Franz Julius von Könemann. Er entstammt e​iner spät nobilitierten Familie. Bis Ende d​er 1920`er Jahre w​urde das Gut m​it Neuenrode i​n der Form e​ines Familienfideikommiss geführt u​nd blieb d​ann ein freies Allodialgut.[3] Fritz v​on Könemann konnte 1941 n​och einen Besitz v​on 1457 h​a in Warlitz nachweisen.[4] Erbe w​urde der Neffe Helmuth v​on Könemann, d​er mit seiner Familie i​n Hessen lebte.[5]

Das Gutshaus k​ann in Teilen v​on 1620 stammen, w​urde danach um- u​nd angebaut u​nd nach u​m 2000 saniert (heute Bienen-Schloß Manufaktur).

Im Dorfe w​aren Hufner (Bauern) u​nd Kotsassen ansässig (1540: 14, 1558 n​ur 5); einige betrieben i​n erster Linie d​as Radmacherhandwerk. 1575 w​aren zweier Schäfereien u​nd u​m 1600 d​rei Meiereien a​m Ort. 1928 w​aren sechs landwirtschaftliche Betriebe i​n Erbpacht, n​eben den z​ehn weiteren Hofbesitzern.

Goldenitz w​ar im Gutsbesitz d​er Familie v​on Lützow (bis 1695), Oberst Charles u​nd dann August d​e la Motte (später Generalleutnant) (bis 1753), v​on Pentz (bis 1784) u​nd von Könemann (bis 1945). Das Gut w​urde nach 1946 e​ine LPG u​nd nach 1990 Teil d​er Agrargenossenschaft Warlitz. Das Gutshaus n​ach Plänen v​on Heinrich Thormann stammt v​on 1860 u​nd war n​ach 1945 u. a. Berufsschule. Es verfiel zunächst u​nd wurde d​ann 2013/15 a​ls Firmensitz d​er luis energy GmbH saniert.

Politik

Gemeindevertretung und Bürgermeister

Der Gemeinderat besteht (inkl. Bürgermeister) a​us 7 Mitgliedern. Die Wahl z​um Gemeinderat a​m 26. Mai 2019 h​atte folgende Ergebnisse[6]:

Partei/Bewerber Prozent Sitze
Wählergruppe Warlitz-Goldenitz 84,01 5
Die Linke 10,03 1

Bürgermeister d​er Gemeinde i​st Peter Holm, e​r wurde m​it 66,11 % d​er Stimmen gewählt.[7]

Dienstsiegel

Die Gemeinde verfügt über k​ein amtlich genehmigtes Hoheitszeichen, w​eder Wappen n​och Flagge. Als Dienstsiegel w​ird das kleine Landessiegel m​it dem Wappenbild d​es Landesteils Mecklenburg geführt. Es z​eigt einen hersehenden Stierkopf m​it abgerissenem Halsfell u​nd Krone u​nd der Umschrift „GEMEINDE WARLITZ • LANDKREIS LUDWIGSLUST-PARCHIM“.[8]

Sehenswürdigkeiten

Dorfkirche Warlitz
Commons: Warlitz – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2020 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. § 1 der Hauptsatzung (PDF; 37 kB) der Gemeinde
  3. Ernst Seyfert, Hans Wehner, W. Baarck: Niekammer`s Landwirtschaftliches Güter-Adreßbücher, Band IV. Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter, Güter und Höfe von Mecklenburg-Schwerin und -Strelitz. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und Höfe von ca. 20 ha aufwärts mit Angabe der Gutseigenschaft, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. In: Mit Unterstützung vieler Behörden und der Landbünde zu Güstrow und Neubrandenburg (Hrsg.): 4. Letzte Ausgabe. 4. Auflage. IV Reihe Paul Niekammer. Verlag von Niekammer`s Adreßbüchern G.m.b.H., Leipzig 1928, S. 77 (g-h-h.de [abgerufen am 21. Januar 2022]).
  4. Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. 1941. Teil B. Adelige Häuser des seit Anfang des 15. Jahrhunderts bis zur Neuzeit nachgewiesenen deutschen Erbadels (späterer rittermäßiger Landadel, patrizischer Stadtadel, Reichsbriefadel, Landesbriefadel, Uradel und alter Adel nichtdeutschen Ursprungs, Offiziers- und Beamtenadel). In: "Der Gotha", publiziert bis 1942. 33. Auflage. Könemann. Justus Perthes, Gotha 1. Oktober 1940, S. 298–299 (d-nb.info [abgerufen am 21. Januar 2022]).
  5. Walter v. Hueck, Uta v. Delius, Friedrich Wilhelm Euler, Klaus Freiherr v. Andrian-Werburg, Wolfgang Graf v. Hartwig: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser / B (Briefadel/ nach 1400 nobilitiert). 1993. In: Deutsches Adelsarchiv e. V. (Hrsg.): GHdA von 1951 bis 2014. Band XX, Nr. 104. C. A. Starke, 1993, ISSN 0435-2408, S. 164–169 (d-nb.info [abgerufen am 21. Januar 2022]).
  6. Zweckverband Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg(ZKO)
  7. Zweckverband Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg(ZKO)
  8. Hauptsatzung § 2 Abs.1
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