Crivitz
Crivitz ist eine Stadt im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie ist Verwaltungssitz des Amtes Crivitz, dem weitere 16 Gemeinden angehören. Der Ort ist ein Grundzentrum.[3]
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Ludwigslust-Parchim | |
Amt: | Crivitz | |
Höhe: | 41 m ü. NHN | |
Fläche: | 75,85 km2 | |
Einwohner: | 4780 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 63 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 19089 | |
Vorwahl: | 03863 | |
Kfz-Kennzeichen: | LUP, HGN, LBZ, LWL, PCH, STB | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 76 025 | |
Stadtgliederung: | 9 Ortsteile[2] | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Amtsstraße 5 19089 Crivitz | |
Website: | ||
Bürgermeisterin: | Britta Brusch-Gamm | |
Lage der Stadt Crivitz im Landkreis Ludwigslust-Parchim | ||
Geografie
Lage und Umgebung
Crivitz liegt rund 20 Kilometer östlich von Schwerin und rund 21 Kilometer nordwestlich von Parchim.
Größere Flächen im Stadtgebiet sind bewaldet, so liegt im Süden das Waldgebiet Bürgerholz mit dem Militzer See, im Westen das Waldgebiet Forst Gädebehn und im Osten das Eichholz. Im Eichholz befindet sich auch der höchste Punkt des Stadtgebiets mit über 87,8 m ü. NHN.
Im Norden durchfließt die Warnow das Stadtgebiet. Crivitz selbst liegt am kleinen gleichnamigen Crivitzer See. Im Norden grenzt das Stadtgebiet an den Barniner See und an die Warnow. Durch das Stadtgebiet fließt der Amtsgraben, der vom Militzer See über den Crivitzer See in den Barniner See führt.
Geschichte
Vorgeschichte
Crivitz gründet sich auf einen um wenige Meter erhöhtem Sporn südlich der Frankfurter Randlage, die beim Rückzug des Gletschereises vor etwa 22.000 Jahren entstand. Dieser Sporn aus eiszeitlichen Ablagerungen ragte in eine Schmelzwasserrinne, die Barniner, Crivitzer See, Militzsee und Settiner See miteinander verband.[4]
Für die Besiedlung der Stadt waren See und Spornlage entscheidenden naturräumlichen Voraussetzungen. Vor rund 10.000 Jahren bewohnten die ersten Ansiedler eine vom Wasser im Westen und Süden umflossene, langgekrümmte Halbinsel, deren Grundgestalt sich in etwa mit der 40 m Höhenlinie abzeichnet. Im 10. Jh. n. Chr. zeigen benachbarte Seen einen Niedrigwasserstand um 2,5 m unter dem heutigen Niveau. Spätestens in dieser Phase war „Crivitz“ vermutlich auch vom Süden her, eventuell über Plankenwege oder über eine Brücke, zugänglich und blieb dennoch ein relativ gut geschützter und leicht zu verteidigender Ort.[5]
Es wurden seit um 1840 etwa 70 archäologische Fundplätze in der Gemarkung Crivitz entdeckt.[6] Vom Spätpaläolithikum bis in die Neuzeit sind Funde im Erdboden entdeckt worden u. a. die Goldfunde des 2013 geborgenen Grabkomplexes aus der Bronzezeit.[7] Die meisten Funde befinden sich im Schloss Wiligrad im Depot der Landesarchäologie.
Name
Der Name Crivitz kommt aus dem Slawischen und bedeutet nach der altpolabischen Form Krivica so viel wie krumm oder gekrümmt; also Crivitz ist der „Ort an der Krümmung“. Möglicherweise ist damit die Lage der Stadt auf der Halbinsel (Seekrümmung) am Crivitzer See gemeint, oder vielleicht nur die gekrümmte damalige Straßenstruktur. Um 1273 wurde der Ortsname Kriwitz oder Kriwicz und im Stadtsiegel von 1329 Criwisc geschrieben.[8]
Mittelalter und Neuzeit bis 1918
Schon früh befand sich auf der Halbinsel eine slawische Burg aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Die Stadt wurde wahrscheinlich 1251 von den Grafen von Schwerin um die damals vorhandene Burg gegründet. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Stadt 1302. 1357 fiel Crivitz an die Herzöge von Mecklenburg. Crivitz entwickelte sich zu einer typischen Landstadt in Mecklenburg und war als solche bis 1918 als Teil der Städte des Mecklenburgischen Kreises auf Landtagen vertreten.
Die Reformation wurde an der Stadtkirche Crivitz erst 1561 mit dem Pfarrer Michael Bramburg eingeführt. Bis dahin hatte die katholisch bleibende Stadtherrin Herzogin Anna († 1567), Mutter des Herzogs Johann Albrecht I. dies hier und in Lübz verzögert, bevor ihr Sohn durchgriff.[9][10]
1660 brannten beim großen Brand am nördlichen Rand der Stadt 66 Wohnhäuser und das Schwerinsche Tor ab und 1688 am südöstlichen Rand u. a. das Mühlentor.[11]
Der große Stadtbrand vom September 1704 zerstörte etwa 100 Wohnhäuser, das Rathaus und die Schulen. Bei diesem Brand wurden auch die meisten Unterlagen und Besitznachweise vernichtet. Im 1712 angelegten Stadt Crivitz Protocoll-Buch wurden 1721 alle Häuser, Gärten, Äcker, Wiesen und Scheunen und deren Besitzer verzeichnet.[12]
Im Großen Nordischen Krieg (1700–1721) war Crivitz stark betroffen. Am 19. Dezember 1712 hielt sich der russische Zar Peter der Große mit einer Armee von 24.000 Soldaten in und um Crivitz auf. Sie alle mussten untergebracht und verpflegt werden. Am 28./30. Dezember hielten sich zwei Regimenter Infanterie der Chursächsischen Truppen in Crivitz auf und am 1./2. Januar 1713 wieder die russische Armee mit 7000 Mann.[13]
1837 wurde ein erhaltener Stadtplan vom Maurermeister Christian Heese angelegt, dessen Struktur weitgehend der heutigen Bebauung der Altstadt entspricht.[14][15] Der Plan zeigt, dass die beiden früher zerstörten Stadttore nach außen versetzt neu errichtet wurden.
Zwischen 1791 und 1918 gab es eine jüdische Gemeinde mit einer eigenen, bis heute erhaltenen Synagoge in der Fritz-Reuter-Straße 13. Letztere wurde verkauft und ist seitdem als Wohnhaus genutzt.[16]
Ab 1918
In Crivitz erschien zumeist monatlich von 1933 bis 1938 das Heimatblatt Mein Mecklenburg.[17]
1935 erklärte der NS-Bürgermeister Otto Boueke die Stadt für „judenfrei“. Es gab jedoch in der Parchimer Straße noch das Kaufhaus Jacobson-Löwenstein von 1911.[18] Dort wurden am 9. November 1938 die Scheiben zerschlagen, der jüdische Friedhof (Trammer Str. 1) verwüstet.[19] Das Kaufhaus wurde unter Druck „arisiert“; dem Ehepaar gelang nicht die Ausreise und es wurde 1941 deportiert.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde auf dem Gelände des Friedhofs der jüdischen Gemeinde am Trammer Weg ein Barackenlager für sowjetische Kriegsgefangene errichtet, die Zwangsarbeit verrichten mussten. Auch hat es im Ort polnische Zwangsarbeiter gegeben. Mindestens 31 Inhaftierte starben. Gegen Ende des Krieges wurden Häftlinge des KZ Sachsenhausen von SS-Mannschaften auf einem Todesmarsch durch die Umgebung von Crivitz getrieben, wobei mindestens 41 von ihnen ihr Leben verloren.
In der DDR-Zeit errichtete das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) an der heutigen B 321 eine Kommandozentrale als Ausweichführungsstelle der Bezirksverwaltung Schwerin. Das Objekt Waldschlößchen beherbergte Schießstände, unterirdische Bunkeranlagen, ein Waffenlager und eine abgesetzte Sendestelle.[20][21] Im Sommer 1984 übernahm der emeritierte Bischof Heinrich Rathke die Pfarrstelle. Bereits vor seinem Umzug verwanzte das Ministerium für Staatssicherheit das Haus und staatliche Stellen legten Operativ-Pläne zur Eindämmung seines oft oppositionellen Wirkens an.[22]
Im Zuge der Wende wurde die Politische Bürgerinitiative Crivitz gegründet, die durch Mahnwachen Anfang Januar 1990 die Übergabe des Objektes an die Nationale Volksarmee erreichte. In dieser Zeit gab es auch in Crivitz Friedensgebete in der Kirche und Demonstrationen mit bis zu 600 Teilnehmern.[23]
Von 1952 bis 1994 gehörte Crivitz zum Kreis Schwerin-Land (bis 1990 im DDR-Bezirk Schwerin, 1990–1994 im Land Mecklenburg-Vorpommern). 1994 wurde die Stadt in den Landkreis Parchim eingegliedert, der 2011 mit dem Landkreis Ludwigslust zum Landkreis Ludwigslust-Parchim zusammengelegt wurde.
Am 1. Januar 2014 fusionierten die Ämter Banzkow, Crivitz und Ostufer Schweriner See zum jetzigen Amt Crivitz. Crivitz ist Amtssitz.
Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde ab 1991 der historische Stadtkern mit Hilfe der Städtebauförderung grundlegend saniert.
Geschichte der Ortsteile
Basthorst: Das Gut war im 19. Jahrhundert im Besitz der Familie von Schack. Das Gutshaus entstand 1824 und wurde um 1910 erheblich neobarock überformt. Nach 1945 war hier die Betriebsakademie des Gesundheitswesens des Bezirkes Schwerin. Seit 1994 befindet sich hier ein Hotel- und Restaurantbetrieb.
Radepohl: Das Gut war im Besitz der Familien Ritter von Mallin (1337), Elderhorst zu Bissendorf (18. Jh.), evtl. von Stralendorff und Georg Froriep (bis 1945). Das ruinöse Gutshaus soll im Kern aus dem 17. Jahrhundert stammen.
Wessin gehörte seit 1230 zum Land Warnow. Die Wehrkirche Wessin vom Ende des 13. Jahrhunderts wurde erstmals 1391 genannt. Der Ort war u. a. Besitz der Familien von Restorff (14. bis 17. Jahrhundert), von Wenkstern (ab 1670), von Sperling (ab 1688), von Passow (ab 1723) und von Barner (ab um 1800).
Eingemeindungen
Seit dem 1. Januar 2003 gehört die vormals selbständige Gemeinde Gädebehn zur Stadt Crivitz.[24] Am 1. Januar 2011 wurde die bis dahin selbstständige Gemeinde Wessin mit den Ortsteilen Badegow und Radepohl nach Crivitz eingemeindet.
Einwohnerentwicklung
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Stand: 31. Dezember des jeweiligen Jahres[25]
Religion
Die historische Stadtkirche von Crivitz ist das Zentrum der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde. Eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, die von ihrer Tradition her der Brüderbewegung zuzurechnen ist, besitzt ebenfalls ein Gemeindezentrum in Crivitz. Zu ihr gehört auch das Seniorenwohnheim Elim. Die römisch-katholische Kirchengemeinde feiert ihre Gottesdienste in einer Hinterhofkirche, die in den 1970er Jahren durch den Umbau eines Stallgebäudes entstand.
Politik
Stadtvertretung
Die Stadtvertretung besteht aus 15 Mitgliedern und der Bürgermeisterin als Vorsitzender. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgender Zusammensetzung:[26]
Partei / Bewerber | Stimmenanteil | Sitze |
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Crivitzer Wählergemeinschaft (CWG) | 53,9 % | 8 |
CDU | 28,8 % | 5 |
Einzelbewerber Hans-Jürgen Heine | % | 7,41 |
Die Linke | % | 5,41 |
Die Wahlbeteiligung lag bei 61,4 %.
Ortsteilvertretungen
Laut Hauptsatzung der Stadt haben die zwei Ortsteilvertretungen in allen wichtigen Angelegenheiten für das Gebiet der Ortsteile ein Vorschlagsrecht, ein Informationsrecht, ein Recht zur Stellungnahme sowie einen Anspruch auf Anhörung durch die Bürgermeisterin und die Stadtvertretung.
Für die Ortsteile Gädebehn, Kladow Basthorst, Augustenhof und Muchelwitz wird die „Ortsteilvertretung Gädebehn“ gewählt. Sie besteht aus fünf Mitgliedern, je Ortsteil ein Vertreter.
Für die Ortsteile Wessin, Badegow und Radepohl wird eine „Ortsteilvertretung Wessin“ gewählt. Sie besteht aus fünf Mitgliedern, je einem Vertreter der Ortsteile Badegow und Radepohl und drei Vertretern des Ortsteiles Wessin.
Bürgermeister
Seit 2014: Britta Brusch-Gamm (Crivitzer Wählergemeinschaft)
Brusch-Gamm wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 mit 75,4 % der gültigen Stimmen in ihrem Amt bestätigt.[27]
Wappen
Blasonierung: „In Silber ein roter Kleeblattbogen, darauf drei rote Kuppeltürme mit je drei Fenstern nebeneinander, der mittlere stärker und mit einem Tatzenkreuz, die äußeren mit einem Knauf; darunter ein von Rot und Gold geteilter Dreieckschild, begleitet beiderseits von einer roten Rose.“[28]
Das Wappen wurde am 10. April 1858 von Großherzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin festgelegt, 2000 neu gezeichnet und unter der Nr. 215 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert. | |
Wappenbegründung: Das Wappen ist nach dem Siegelbild des S(IGILLVM) DE CRIWISZ CIVITATIS - zuerst 1322 als Abdruck überliefert - gestaltet. Es soll mit den auf dem Kleeblattbogen stehenden Kuppeltürmen Crivitz als eine befestigte, wehrhafte Stadt kennzeichnen. Mit dem geteilten Schild, dem Wappenbild der Grafen zu Schwerin, wird auf die Grafen als Stadtgründer und Stadtherren verwiesen. Die Röschen sind dekorativer Natur. |
- Historisches Wappen
Blasonierung: „In Rot zwischen zwei aufgerichteten, abgewendeten, rückschauenden silbernen Lindwürmern ein durchgehender goldener Doppelhaken.“[28]
Das Wappen wurde von dem Berliner Prof. Hans Herbert Schweitzer gestaltet. Es wurde am 2. September 1940 durch den Reichsstatthalter in Mecklenburg verliehen. | |
Wappenbegründung: Das Wappen verlor schon bald nach dem Ende des II. Weltkrieges seine Gültigkeit. |
Flagge
Die Flagge wurde am 26. Februar 2001 durch das Ministerium des Innern genehmigt.
Die Flagge ist gleichmäßig längs gestreift von Rot und Gelb. In der Mitte des Flaggentuchs liegt, auf jeweils zwei Drittel der Höhe des roten und des gelben Streifens übergreifend, das Stadtwappen. Die Höhe des Flaggentuchs verhält sich zur Länge wie 3:5.[29]
Dienstsiegel
Das Dienstsiegel zeigt das Stadtwappen mit der Umschrift „STADT CRIVITZ“.[29]
Städtepartnerschaften
Sehenswürdigkeiten
- Stadtkirche, mittelalterliche dreischiffige Hallenkirche, spätgotischer Backsteinbau (spätes 14. Jahrhundert) mit gedrungenem Westturm
- Schloss Basthorst
- Stadtzentrum / Marktplatz
- Ehemalige Synagoge an der Fritz-Reuter-Straße 13, 1922 aufgegeben, seither als Wohnhaus genutzt
- Gymnasium am Sonnenberg, 1996 fertiggestellt, erhielt 1998 den „Architekturpreis Vormauerziegel und Klinker“ und den „Landesbaupreis Mecklenburg-Vorpommern 1998“
- Dorfkirche Wessin, backsteingotische Feldsteinkirche
- Arboretum südwestlich des Crivitzer Sees zwischen Amtsgraben und Eisenbahnlinie
- Heimatmuseum Crivitz mit permenanter Ausstellung im Bürgerhaus und im ebenachbarten Außengelände
- Burgwall Crivitz, Bodendenkmal
- Großsteingrab Radepohl
- Grabanlage mit Gedenkstein auf dem Friedhof für 31 Opfer der Zwangsarbeit, darunter etliche Kinder
- Grabanlage mit Gedenkstein von 1945 auf dem Friedhof für 41 Opfer des Todesmarsches vom April 1945 (1975 erneuert)
- Kapelle des Todesmarsches der Häftlinge des KZ Sachsenhausen mit einer Pietà von Wieland Schmiedel
- Gedenkstein von 1950 für die Opfer des KZ-Todesmarsches an der Weinbergstraße, 1961 durch Wieland Schmiedel erneuert
- Gedenkstein von 1950 für die Opfer der Häftlingskolonnen durch alliierte Bombenangriffe am Ortsausgang nach Schwerin, Richtung Crivitz-Ausbau, Kiesgrube, 1961 von Wieland Schmiedel erneuert
- Gedenkstein für die Opfer des Todesmarsches an der Straße Crivitz-Schwerin (Abzweigung nach Sukow)
- Gedenkstele von 1996 bei der Stadtkirche entlang der Route des Todesmarsches als eine von 52 Stelen Wieland Schmiedels
- Friedensglocke zur Erinnerung an den Atombombenabwurf auf Hiroshima und Nagasaki
Wirtschaft und Verkehr
Krankenhaus
Der Klinikbetreiber Mediclin übernahm 2001 die Mehrheit der Anteile an dem versorgungsnotwendigen Krankenhaus am Crivitzer See[30], einem Grund- und Regelversorger mit 74 Planbetten und Kliniken für Chirurgie und Orthopädie, für Innere Medizin, für Gynäkologie und Geburtshilfe, für Anästhesiologie und Intensivmedizin sowie für Radiologie.
Verkehr
Durch das Stadtgebiet Crivitz verläuft die Bundesstraße B 321 zwischen Schwerin und Parchim. Sie wird als Umgehungsstraße um die eigentliche Stadt geführt. In Crivitz beginnt die B 392 nach Goldberg. Die nächstgelegene Autobahnanschlussstelle ist in etwa elf Kilometern Entfernung Schwerin-Ost an der A 14 (Wismar–Kreuz Schwerin).
Seit 1888 hat Crivitz einen Bahnhof an der Bahnstrecke Schwerin–Parchim. Er wird von der Regionalbahnlinie RB 13 der Ostdeutschen Eisenbahn GmbH Rehna–Schwerin–Parchim bedient.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Heinrich Rathke (* 1928), ehemaliger Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs, Pfarrer in Crivitz
Söhne und Töchter der Stadt
- Friedrich Cleemann (1771–1825), Heimatforscher
- Ulrich von Barner (1786–1846), preußischer Generalleutnant
- Carl Laser Ladewig (1855–1926), Politiker (Freisinnige Volkspartei)
- Johannes Maybaum (1864–1932), Landesschulrat
- Ernst Krüger (1867–1926), Politiker (Deutsche Volkspartei)
- Carl Friedrich Hansen (1875–1957), Dekorationsmaler
- Hans Werner Ohse (1898–1991), Pfarrer
- Edwin Bergner (1903–1980), Direktor der Nationalen Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald
- Kurt Dunkelmann (1906–1983), Generaldirektor der Rostocker Neptunwerft
- Ernst Lehnhardt (1924–2011), Mediziner
- Georg Ihde (* 1943), Politiker (FDP)
- Karla Mügge, geb. Roffeis (* 1958), Volleyballspielerin
- Lutz Dettmann (* 1961), Schriftsteller
- Christian Halbrock (* 1963), Historiker
- Torsten Schmitz (* 1964), Boxtrainer und ehemaliger Amateurboxer
- Ute Steppin, geb. Oldenburg (* 1965), Volleyballspielerin
- Christoph Schulze (* 1965), Politiker (SPD bzw. BVB/Freie Wähler)
- Heiko Mathias Förster (* 1966), Dirigent
- André Keil (* 1967), Sportjournalist
- Dirk Oldenburg (* 1967), Volleyballspieler
- Armin Kremer (* 1968), Rallyefahrer
- Matthias Breitkreutz (* 1971), Fußballspieler
- Ralph Ertel (* 1972), Sänger
- Andrea Loose (* 1972), Juristin und Richterin am Bundessozialgericht
- Stephan Möller-Titel (* 1977), Schauspieler
- Anna Frenzel-Röhl (* 1981), Schauspielerin
- Maria Heinig (* 1981), Sängerin
- Kevin Wölbert (* 1989), Speedwayfahrer
- Janine Völker (* 1991), Volleyballspielern
- Sarah Scheurich (* 1993), Boxerin
- Tillmann Eckardt (* 1996), Schauspieler
Mit Crivitz verbundene Persönlichkeiten
- Erwin Lademann (1923–2015), Schriftsteller, lebte in Crivitz
- Wieland Schmiedel (1942–2021), Bildhauer, lebte in Crivitz
- Eberhard Otto (* 1948), Gründer der Immobiliengesellschaft „Otto & Zapf Wohnland“ in Crivitz
- Andreas Katz (* 1954), Politiker (Bündnis 90/Die Grünen), lebt in Crivitz
- Anne Sewcz (* 1958), Bildhauerin, lebte in Crivitz
- Winfried Wolk (* 1941), Maler und Grafiker, lebt und arbeitet in Gädebehn
Trivia
- Eine Besonderheit ist die durch den Vorschlag des in Crivitz geborenen Wissenschaftlers Stephan Gehrke vorgenommene Benennung eines 6,1 Kilometer großen Mars-Kraters nach der Stadt. Crivitz liegt innerhalb des wesentlich größeren Kraters Gusev, in welchem 2004 der amerikanische Marsrover Spirit landete.[31]
Weblinks
- Amt Crivitz
- BStU, Themenbeitrag: Der Stasi-Bunker am "Waldschlößchen"
- NDR-Beitrag vom 17. Dezember 2014 über das Waldschlösschen (Memento vom 18. April 2015 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2020 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Hauptsatzung der Stadt Crivitz. § 2 Absatz (1). Stadt Crivitz, 1. Januar 2020, abgerufen am 23. Dezember 2019.
- Regionales Raumentwicklungsprogramm Westmecklenburg (2011), Regionaler Planungsverband, abgerufen am 12. Juli 2015
- Thomas Litt, Karl-Ernst Behre, Klaus-Dieter Meyer, Hans-Dieter Stephan, Stefan Wansa: Stratigraphische Begriffe für das Quartär des norddeutschen Vereisungsgebietes. In: Eiszeitalter und Gegenwart – Quaternary Science Journal. 56, Wansa, 1–2, S. 7–65.
- Ralf Bleile: Die limnische Kulturlandschaft Nordostdeutschlands in prähistorischer und historischer Zeit. In: Bodendenkmalpflege in Mecklenburg. Jahrbuch 58, 2010, S. 205–274.
- Ortsakte Crivitz im Landesamt für Kultur und Denkmalpflege Mecklenburg-Vorpommern.
- Jens-Peter Schmidt, Bernd Wollschläger: Goldene Bronzezeit in Mecklenburg. In: Archäologie in Deutschland. 2014 (4), S. 48.
- Ernst Eichler und Werner Mühlmer: Die Namen der Städte in Mecklenburg-Vorpommern. Ingo Koch Verlag, Rostock 2002, ISBN 3-935319-23-1
- Herbert und Annegret Knop: Reformation in MV: Herzogin Anna stellt sich quer | svz.de. Abgerufen am 27. Dezember 2020.
- Die Kirchen-Reformation zu Crivitz. Abgerufen am 27. Dezember 2020.
- Crivitzer Stadt-Buch von 1704.
- Crivitz bat Herzog Carl Leopold von Mecklenburg in Schwerin um eine Verordnung, die er am 27. März 1721 erließ, zur Eintragung aller Liegenschaften im Stadt-Pfand-Buch. (Anordnung vom 8. September 1721 im Stadt-Buch Crivitz von 1704, S. 29–34).
- Stadt Crivitz Protocoll-Buch von 1712 ff.
- Original im Museum der Stadt
- A. Reinecke: Warum entstand 1837 der erste Stadtplan von Crivitz und wer hat ihn gezeichnet? In: Crivitzer Geschichten. Alt und Neu. 2021. Hrsg. von der Interessengemeinschaft Geschichtliches und Geschichten Crivitz. Crivitz 2021, S. 10–14.
- Die Juden von Crivitz. Abgerufen am 27. Dezember 2020.
- Druck und Verlag befanden sich in Crivitz unter Leitung von A.C. Tiedemann.
- admin: 7. Juli 2019 - Ein besonderer Besuch. In: Crivitz. 3. Februar 2020, abgerufen am 27. Dezember 2020 (deutsch).
- Die Juden von Crivitz. Abgerufen am 27. Dezember 2020.
- „Objekt: Waldschloesschen, Crivitz, D“, mit Bildern. Forschungsgruppe 'bildo:research' im Studiengang Kommunikationsdesign der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW), abgerufen am 29. November 2009.
- Der Stasi-Bunker am „Waldschlößchen“ – Die „Ausweichführungsstelle“ der ehemaligen Bezirksverwaltung Schwerin des MfS (BStU)
- Widerstand in Mecklenburg-Vorpommern. Abgerufen am 27. Dezember 2020.
- Friedliche Revolution 1989/1990 – Ein Rückblick aus Crivitz. (PDF; 5 MB) In: Rund um Crivitz. Nr. 10/2009. Amt Crivitz, 30. Oktober 2009, S. 15, archiviert vom Original am 27. März 2014; abgerufen am 17. September 2015.
- StBA: Gebietsänderungen vom 01.01. bis 31.12.2003
- Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern (Statistischer Bericht A I des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern)
- Amtliches Ergebnis der Wahl zur Stadtvertretung am 26. Mai 2019
- Amtliches Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019
- Hans-Heinz Schütt: Auf Schild und Flagge - Die Wappen und Flaggen des Landes Mecklenburg-Vorpommern und seiner Kommunen. Hrsg.: produktionsbüro TINUS; Schwerin. 2011, ISBN 978-3-9814380-0-0, S. 191/192.
- Hauptsatzung § 1 (PDF; 1,6 MB).
- Liste der Krankenhäuser mit Anspruch auf den Sicherstellungszuschlag
- Stephan Gehrke: Crivitz auf dem Mars. (PDF; 1,84 MB) In: Mars Society Newsletter. Ausgabe 8. Oktober 2002, S. 13, archiviert vom Original am 23. April 2016; abgerufen am 17. September 2015.