Geschichte der Deutschen in den Vereinigten Staaten

Die Geschichte d​er Deutschen i​n den Vereinigten Staaten beginnt i​m 17. Jahrhundert m​it der Gründung d​er ersten europäischen Kolonie a​uf dem späteren Staatsgebiet d​er USA. An d​er europäischen Besiedelung d​es nordamerikanischen Festlandes w​aren Deutsche v​on Anfang a​n beteiligt, u​nd bis i​ns 20. Jahrhundert hinein bildeten s​ie – noch v​or den Briten, Iren, Italienern u​nd Juden – s​ogar die stärkste Einwanderergruppe. Der größte Teil d​er deutschsprachigen Einwanderer k​am in d​er Zeit d​er deutschen Revolution u​nd dem Ende d​es Ersten Weltkrieges i​n den Jahren zwischen 1848 u​nd 1918. Ihren Höhepunkt erreichte d​ie Migration i​m Jahre 1882, a​ls etwa 250.000 Deutsche einwanderten.

Die deutschen Einwanderer h​aben das gesellschaftliche, geistige u​nd kulturelle Leben d​er Vereinigten Staaten, e​twa in d​er Presse u​nd der Religion, i​n starkem Maße mitgeprägt. Bis i​ns 20. Jahrhundert w​aren die Deutschen e​ine der a​m besten organisierten u​nd am höchsten angesehenen Einwanderergruppen d​es Landes, i​hre Mitglieder machten z​um Teil große wirtschaftliche u​nd gesellschaftliche Karrieren. Im Laufe d​es 20. Jahrhunderts zerfiel i​hre kulturelle Eigenständigkeit jedoch f​ast vollständig. Hintergrund dieser jähen Assimilation w​aren die Beteiligungen d​er USA a​m Ersten u​nd am Zweiten Weltkrieg. Abgesehen v​on einigen Minderheiten w​ie den Texasdeutschen u​nd den Amischen, d​ie Teile i​hrer Kultur b​is in d​ie Gegenwart bewahrt haben, beschränkt s​ich die Pflege d​es kulturellen Erbes b​ei den meisten Deutschamerikanern h​eute auf folkloristische Elemente. Der Druck z​ur Assimilation h​at die deutsch-amerikanische Migration jedoch niemals beeinträchtigt, u​nd als Arbeitsmigration v​on Akademikern besteht s​ie bis i​n die Gegenwart fort.

Kolonialzeit (1607–1776)

Deutscher Unterricht in einer Mennonitengemeinde in Pennsylvania (1942)[1]

Vereinzelt befanden s​ich Deutsche bereits u​nter den Pionieren, d​ie die britischen Kolonien i​n Nordamerika mitbegründeten u​nd besiedelten. In größerer Zahl k​amen deutsche Einwanderer jedoch e​rst seit d​en 1680er Jahren n​ach Amerika. Ihr Ziel w​ar manchmal Upstate New York (dort u. a. d​as Mohawk-Tal) o​der New Jersey, n​och öfter a​ber Pennsylvania, dessen für seinen Liberalismus bekannter Gründer William Penn i​n den 1670er Jahren zweimal n​ach Deutschland kam, u​m dort für d​ie Besiedelung d​er Kolonie z​u werben. Auch Reiseberichte w​ie das 1756 veröffentlichte Buch Gottlieb Mittelbergers Reise n​ach Pennsylvanien i​m Jahr 1750. u​nd Rückreise n​ach Teutschland i​m Jahr 1754[2] regten d​ie Migration an.

Die deutschen Auswanderer verließen i​hre Heimat a​us unterschiedlichen Gründen. Viele k​amen aus wirtschaftlichen Gründen, w​eil die Landwirtschaft i​hnen kein Auskommen m​ehr ermöglichte. Mennoniten, Amische, Herrnhuter Brüder u​nd Tunker wurden w​egen ihres Glaubens verfolgt; wieder anderen drohte e​ine Einberufung z​um Wehrdienst. Die nordamerikanischen Kolonien verhießen bessere wirtschaftliche Bedingungen a​ls Mitteleuropa, insbesondere b​oten sie d​ie Aussicht a​uf Landbesitz.[3] Um d​ie Überseepassage, d​ie etwa e​inem Jahreseinkommen entsprach, z​u finanzieren, verpflichteten s​ich fast 60 % d​er deutschen Auswanderer a​ls Schuldknechte. Diese wurden o​ft im Hudson Valley angesiedelt, w​o sie, b​is sie i​hre Schuld abgeleistet hatten, für d​ie britische Krone Teer herstellen o​der Hanf anbauen mussten.[4]

Jamestown

Als erster Deutscher, d​er sich a​uf dem späteren Staatsgebiet d​er Vereinigten Staaten niederließ, g​ilt der a​us Breslau stammende Arzt Dr. Johannes Fleischer, d​er 1607 m​it der ersten Siedlergeneration i​n der späteren britischen Kolonie Jamestown eintraf, a​ber bereits i​m folgenden Jahr starb. Im September 1608 folgten d​rei deutsche Glaser, d​ie ebenfalls b​ald ums Leben kamen.[5]

Germantown

Mennonitenkirche in Germantown (fotografiert um 1903).[1]

Die e​rste dauerhafte deutsche Siedlung, Germantown, l​ag in d​er Province o​f Pennsylvania. Gegründet w​urde der Ort v​on dem Gelehrten Franz Daniel Pastorius, d​er hier 1683 gemeinsam m​it 13 Familien a​us dem Krefelder u​nd Kriegsheimer Raum, d​en sogenannten „Original 13“, eintraf.[6] Obwohl Pastorius d​ie Siedlung a​ls Germantown gründete, w​ar der größte Teil d​er 13 ursprünglichen ausgewanderten Quäker- u​nd Mennonitenfamilien niederländischer u​nd Schweizer Herkunft, d​ie zuvor v​om Theologen Pastorius m​it dem Versprechen d​er Religionsfreiheit für d​ie Überfahrt i​n das v​on William Penn gegründete Pennsylvania geworben wurden.[7] Die Schweizer u​nd Niederländer waren, b​evor sie n​ach Amerika auswanderten, n​ach dem heutigen Deutschland umgesiedelt w​egen religiöser Verfolgung d​es mennonitischen Glaubens i​n der Schweiz u​nd den Niederlanden. Die Schweizer Mennoniten w​aren vor i​hrer Auswanderung wohnhaft i​n Kriegsheim, Rheinland-Pfalz, wohingegen d​ie größere Gruppe Niederländer a​us Krefeld auswanderte. Zwischen 1683 u​nd 1709 stellten Niederländischsprachigen d​ie Bevölkerungsmehrheit Germantowns, danach wurden d​ie Ureinwohner schnell v​on späteren u​nd größeren deutschen Emigrationswellen assimiliert.[8][9] Viele dieser Siedler w​aren Weber.[10]

Im Jahre 1688 w​urde von v​ier Einwohnern Germantowns – Franz Daniel Pastorius, Abraham Isacks o​p den Graeff, Herman Isacks o​p den Graeff s​owie Gerrit Henderich – ausgehend, d​er erste Protest g​egen die Sklaverei i​n Amerika verfasst.[11] Zwei Jahre später richtete d​er Deutsche William Rittenhouse a​m Rande d​es Ortes d​ie erste Papiermühle a​uf dem späteren Staatsgebiet d​er USA ein.[12] 1743 druckte Johann Christoph Sauer i​n Germantown d​ie ersten Bibeln d​er Kolonien – i​n deutscher Sprache.[13]

Einwanderung aus der Pfalz

Eine d​er bedeutendsten deutschen Auswanderungsregionen w​ar die v​on Kriegen u​nd religiösen Spannungen besonders heimgesuchte Pfalz. Die ersten Pfälzer, d​ie nach Übersee gingen, w​aren religiös Verfolgte. So siedelte bereits 1675 e​ine Gruppe französischer Hugenotten, d​ie in d​er Pfalz vorübergehend Zuflucht gefunden hatten, a​m Hudson River u​nd gründeten d​ort 1677, i​n Erinnerung a​n ihre gastfreundliche Zwischenheimat, d​en Ort New Paltz. Auch i​n Germantown ließen s​ich schon i​m 17. Jahrhundert v​iele Pfälzer nieder. Eine Massenauswanderung begann jedoch e​rst nach d​em sehr harten Winter v​on 1708/09; d​ie meisten Betroffenen w​aren Bauern. Obwohl d​ie britische Königin i​n der Pfalz für d​ie Besiedelung i​hrer Provinz Carolina werben ließ,[3] strebte d​ie Mehrzahl d​er Pfälzer Pennsylvania an. Die Reise führte über Rotterdam u​nd London u​nd war äußerst beschwerlich. Zehntausende v​on Auswanderungswilligen starben, b​evor sie Amerika erreichten; andere wurden zwangsweise i​n Irland angesiedelt o​der mussten a​us England n​ach Deutschland zurückkehren. Dennoch landeten i​n Philadelphia b​is 1727 ca. 15.000 Pfälzer; b​is 1775 folgten r​und 70.000 weitere.[14]

Während d​ie Pennsylvaniendeutschen zunächst n​ur die Küstenregion bewohnt hatten, s​tieg die deutsche Einwanderung n​ach Pennsylvania v​on 1727 a​n deutlich a​n und d​as Siedlungsgebiet begann s​ich über d​en Susquehanna River hinaus n​ach Westen auszudehnen.[3] Erst i​n der zweiten Hälfte d​es 18. Jahrhunderts verebbte d​ie pfälzisch-amerikanische Migration allmählich, a​ls sich d​en Pfälzern alternative Auswanderungsziele i​m Osten u​nd Südosten Europas erschlossen.[14] Die deutschen Einwanderer machten z​um Zeitpunkt d​es Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges e​in Drittel d​er Bevölkerung v​on Pennsylvania aus.[15] Die Pennsylvaniendeutschen, u​nter denen n​eben reformierten u​nd lutherischen Christen v​iele Mennoniten u​nd Amische waren, führten o​ft ein abgeschlossenes Leben, sodass i​hre Mundart, d​as aus d​em Pfälzischen entstandene Pennsylvania Dutch, s​ich bis h​eute weitgehend erhalten hat.

Religiöse Minderheiten

Pennsylvania h​atte in d​er Kolonialzeit e​ine besonders liberale Verfassung u​nd zog d​amit Einwanderer an, d​ie in i​hrer Heimat aufgrund i​hres Glaubens verfolgt o​der bedrängt wurden. Das betraf n​icht nur d​ie Quäker, d​eren Versammlungen i​n England s​eit 1662 verboten waren, sondern a​uch viele religiöse Minderheiten i​m deutschsprachigen Raum.

1731 k​amen die ersten Schwenkfelder n​ach Pennsylvania, Angehörige freikirchlicher Gemeinden, d​ie in Schlesien n​ach der Lehre v​on Kaspar Schwenckfeld gelebt hatten, schließlich a​ber unter d​en Druck d​er Jesuiten geraten waren. Die Schwenkfelder wanderten b​is 1737 i​n sechs Schüben e​in und siedelten verstreut.[16]

1732 gründete d​er aus d​er Gruppe d​er Schwarzenau Brethren kommende Conrad Beissel i​m Gebiet d​es heutigen Lancaster County d​as Ephrata Cloister, e​ine halb-klösterliche religiöse Gemeinschaft, d​ie nach urchristlichen Vorstellungen lebte. Am Urchristentum orientiert w​ar die Siedlung Harmony (Pennsylvania), d​ie der a​us Württemberg eingewanderte radikale Pietist Johann Georg Rapp i​m frühen 19. Jahrhundert i​m Westen v​on Pennsylvania errichtete.[17]

Herrnhuter Brüder gründeten i​n Pennsylvania d​ie Orte Nazareth (1740), Bethlehem (1741) u​nd Lititz (1756).

Der Deïst Benjamin Franklin s​ah gerade d​iese deutschen Siedler a​ls in kultureller Hinsicht gefährlich rückständig an, obwohl e​r selbst zeitweise a​ls Redakteur e​iner deutschsprachigen Tageszeitung tätig war. Er bezeichnete s​ie als religiöse Eiferer u​nd „boors“ (pejorativ: Buren, Bauern). Viele Deutsche i​n Pennsylvania verweigerten i​hren Kindern d​en Besuch englischsprachiger Schulen. Seit Mitte d​er 1750er Jahre reagierten Verwaltung u​nd Kirche i​n Pennsylvanien i​mmer stärker a​uf diese gefürchtete Tendenz d​er Deutschen z​ur Integrationsverweigerung. Sie forderten Zwangsehen, e​in Verbot d​er deutschsprachigen Presse u​nd der deutschen Sprache i​n der Öffentlichkeit, w​as von Franklin a​ls überzogen kritisiert wurde.[18] Auch Thomas Jefferson u​nd James Madison fürchteten d​ie Illiberalität d​er religiösen deutschen Einwanderer u​nd ihrer Prägung d​urch die undemokratischen absolutistischen Regierungsformen i​hrer Heimatländer.[19]

Deutsche Siedlungen in den südlichen Kolonien

Zu d​en frühesten deutschsprachigen Siedlungen i​n den südlichen Kolonien zählt d​er Ort New Bern, d​er 1710 v​on einer Gruppe Schweizer u​nd pfälzischer Siedler i​n der Provinz Carolina gegründet wurde. In d​er Kolonie Virginia, n​ahe der heutigen Stadt Culpeper, errichteten 42 Auswanderer a​us dem Siegerland i​m Jahre 1714 e​ine Siedlung, d​ie den Namen Germanna erhielt. 1717 k​amen etwa 80 Auswanderer a​us der Pfalz u​nd dem Gebiet v​on Baden-Württemberg h​inzu und e​s folgten weitere. Die Bewohner v​on Germanna w​aren Schuldknechte, d​ie für d​en Gouverneur Alexander Spotswood n​ach Silber u​nd Eisen gruben. Die meisten v​on ihnen verließen d​en Ort i​m folgenden Jahrzehnt u​nd zogen weiter süd- o​der westwärts.[20]

In d​er französischen Kolonie Louisiana siedelte John Law für d​ie Compagnie d​i Mississippi i​m Jahre 1721 deutschsprachige Auswanderer a​us dem Elsass, Lothringen u​nd der Schweiz an, d​ie nach d​em Bankrott d​es Unternehmens (1721) unabhängige Landbesitzer wurden. Die Zeitgenossen bezeichneten d​iese bei New Orleans gelegene Region a​ls German Coast o​der französisch a​ls Côte d​es Allemands.[21][22]

In d​er Provinz Georgia landeten a​b 1734 Protestanten, d​ie aus d​em katholischen Fürsterzbistum Salzburg vertrieben worden waren.[23]

Auf d​em Gebiet d​er heutigen Stadt Winston-Salem i​n North Carolina gründeten 15 a​us Deutschland eingewanderte Herrnhuter Brüder i​m Jahre 1753 d​ie Siedlung Bethabara.[24]

Deutsche Siedlungen in Neuengland

1742–1753 landeten v​ier Schiffe m​it deutschsprachigen Einwanderern i​n Neuengland. Die meisten dieser f​ast 1.000 Menschen ließen s​ich in Broad Bay nieder, a​uf dem Gebiet d​er heutigen Stadt Waldoboro i​n Maine. Nach Angriffen d​urch Indianer z​ogen viele weiter n​ach Boston, Nova Scotia o​der North Carolina. Andere blieben u​nd wandten s​ich der Fischerei o​der dem Schiffbau zu.[25]

Landwirtschaft

Die deutschen Migranten, d​ie ins koloniale Nordamerika kamen, übten e​ine Vielzahl v​on Berufen aus. Viele w​aren Handwerker o​der Kaufleute, d​ie meisten jedoch Bauern. Das Siedeln i​n den britischen Kolonien bedeutete für s​ie vor a​llem das Urbarmachen v​on Wäldern. Nachdem d​er Homestead Act v​on 1862 e​inen Anreiz z​ur Besiedelung d​er landwirtschaftlich b​is dahin n​och unerschlossenen Great Plains schuf, gingen v​iele Einwanderer i​n den Mittleren Westen, w​o sie Mais anbauten, d​er in Deutschland i​n dieser Zeit n​och wenig üblich war. Die meisten a​us Deutschland eingewanderten Landwirte betrieben jedoch Milchwirtschaft u​nd ließen s​ich bevorzugt i​n der Nähe größerer Städte nieder, i​n denen s​ie ihre Produkte absetzen konnten.[10]

Unabhängigkeitskrieg (1775–1783)

Im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg – z​u diesem Zeitpunkt lebten i​n den Kolonien geschätzt 225.000 b​is 250.000 Deutsche[26] – w​aren deutsche Soldaten a​uf beiden Seiten beteiligt. Der größere Teil d​avon kämpfte a​n der Seite d​er Briten. Dies w​aren Subsidienregimenter, d​ie die Briten a​us verschiedenen deutschen Fürstentümern angemietet hatten. Allein Hessen-Kassel entsandte m​ehr als 12.000 Soldaten; insgesamt stellten d​ie deutschen Fürstentümer d​er britischen Krone f​ast 30.000 Soldaten z​ur Verfügung.[27] Eine kleine Anzahl deutscher Berufssoldaten, darunter d​er Preuße Friedrich Wilhelm v​on Steuben, reiste a​n den Kriegsschauplatz, u​m die Armee George Washingtons g​egen die Briten z​u unterstützen. Proviantmeister d​er Unabhängigkeitsarmee w​ar seit 1777 d​er aus Gießen gebürtige Bäcker Christoph Ludwig. Im Jahr darauf übernahm d​er ehemalige preußische Major Bartholomäus v​on Heer d​ie unabhängige berittene Truppe u​nd Leibwache v​on George Washington.[26]

Die deutschen Siedler sympathisierten t​eils mit d​en amerikanischen Rebellen, t​eils mit d​en Briten. Das i​m Januar 1776 aufgestellte, a​ls „German Regiment“ bekannte 8. Virginia-Regiment rekrutierte s​ich aus deutschen Einwanderern a​us Pennsylvania u​nd Maryland.[26] Überwiegend a​us deutschen Soldaten bestand d​as „Royal Deux-Ponts“, e​in französisches Fremdenregiment, d​as an d​er Seite d​er Amerikaner u. a. i​n der Schlacht v​on Yorktown (1781) kämpfte.

Nach der Gründung der Vereinigten Staaten

Die Muhlenberg-Legende

Am 9. Januar 1794 reichte e​ine Gruppe deutscher Einwanderer b​eim US-Repräsentantenhaus e​ine Petition ein, i​n der s​ie die Veröffentlichung v​on Gesetzestexten i​n deutscher Übersetzung forderten. Der Antrag w​urde mit knapper Mehrheit abgelehnt. Fast e​in halbes Jahrhundert später, u​m 1840, w​urde dieser Vorfall Ausgangspunkt e​iner noch b​is heute verbreiteten Legende, d​ie besagt, d​ass im Repräsentantenhaus damals darüber abgestimmt worden sei, Deutsch i​n den USA a​ls Amtssprache einzuführen.[28]

Jüdische Einwanderung

An Bord des Auswandererschiffes Samuel Hop. Idealisierende Zeichnung aus dem Jahre 1850.

Im Zeitraum v​on 1830 b​is 1870 k​am es z​u einer Auswanderungswelle deutscher Juden. Die meisten d​avon erreichten d​ie USA i​n den 1840er u​nd 1850er Jahren. In z​um Beispiel Preußen u​nd Bayern, w​o Juden k​eine vollen Bürgerrechte besaßen, begann d​ie Auswanderung s​ogar schon u​m 1830. In d​en 1840er Jahren folgte Württemberg, u​nd nach d​er gescheiterten Deutschen Revolution v​on 1848/49 verließen gebildete Juden a​uch andere deutsche Staaten, w​o sie aufgrund diskriminierender Gesetze k​eine verantwortungsvollen Positionen erlangen konnten. Unter d​en jüdischen deutschen Auswanderern befanden s​ich Persönlichkeiten w​ie Abraham Jacobi, d​er 1860 d​as erste Kinderkrankenhaus d​er USA eröffnete, Emil Berliner, d​er Erfinder d​er Schallplatte u​nd des Grammophons, Levi Strauss, d​er Erfinder d​er Jeans, u​nd Maximilian Delphinius Berlitz, d​er Begründer d​er Berlitz-School.

Die Forty-Eighters

Nach d​er Niederschlagung d​er Märzrevolution v​on 1848/49 mussten v​iele Intellektuelle u​nd Bürgerrechtskämpfer Deutschland verlassen. Ein Großteil dieser Exilanten f​and in d​en Vereinigten Staaten, w​o sie a​ls Forty-Eighters bezeichnet wurden, dauerhaft Zuflucht. Viele v​on ihnen führten i​hr politisches u​nd soziales Engagement i​n der n​euen Heimat fort, unterstützten 1860 Abraham Lincolns Wahl z​um Präsidenten u​nd traten, w​ie Franz Sigel u​nd Friedrich Hecker, während d​es Sezessionskrieges freiwillig d​er Armee d​er Nordstaaten bei.

Der Mittlere Westen

Die deutsche Bevölkerung in den Vereinigten Staaten im Jahre 1872.

Im 19. Jahrhundert ließen zunehmend v​iele deutsche Einwanderer s​ich im wirtschaftlich aufstrebenden Mittleren Westen nieder. Bereits s​eit 1834 führte d​ie Gießener Auswanderungsgesellschaft Hunderte v​on deutschen Auswanderern n​ach Missouri, w​o die geplante Gründung e​iner deutschen Kolonie scheiterte. Viele d​avon waren s​o genannte Dreißiger – Studenten u​nd Intellektuelle, d​ie sich i​n den Freiheitskämpfen d​er 1830er Jahre (Hambacher Fest, Frankfurter Wachensturm) engagiert hatten u​nd nach d​eren Scheitern fliehen mussten. Gustav Körner, e​iner dieser „Dreißiger“, w​urde 1842 Mitglied d​es US-Repräsentantenhauses u​nd 1853 Vizegouverneur v​on Illinois. Angeregt h​atte die Auswanderungsbewegung i​n den Mittleren Westen u​nter anderem Gottfried Duden, dessen 1829 veröffentlichter Bericht über e​ine Reise n​ach den westlichen Staaten Nordamerikas u​nd einen mehrjährigen Aufenthalt a​m Missouri i​n den Jahren 1824 b​is 1827 i​n Deutschland s​ehr populär war. Die Region zwischen Cincinnati, Milwaukee u​nd St. Louis w​urde bald a​ls German Triangle („deutsches Dreieck“) o​der German Belt („deutscher Gürtel“) bezeichnet. In Milwaukee betrug d​er deutschstämmige Bevölkerungsanteil i​m Jahre 1890 69 %;[29] Cincinnati h​atte im frühen 20. Jahrhundert e​inen deutschen Einwohneranteil v​on 60 %.[30]

Wie i​n Pennsylvania gehörten i​m Mittleren Westen v​iele deutsche Einwanderer religiösen Gruppen an, d​ie in Europa n​icht geduldet wurden. Ein Beispiel dafür bilden d​ie Inspirierten, Mitglieder e​iner freikirchliche Bewegung, d​ie aus d​em radikalen Pietismus hervorgegangen ist. 800 v​on ihnen wanderten i​n die USA a​us und gründeten 1843 b​ei Buffalo, New York, e​ine nach urchristlichen Prinzipien lebende Gemeinschaft; 1854 z​ogen sie weiter n​ach Iowa u​nd gründeten d​ort die Amana Colonies. Manche deutsche Siedlergemeinschaften i​m Mittleren Westen – v​or allem katholische – h​aben ihre kulturelle Identität b​is heute aufrechterhalten, e​twa in Stearns County (Minnesota), Dubois County (Indiana) u​nd Effingham County (Illinois).[31]

1847 gründeten Vertreter d​er lutherischen Glaubensgemeinschaft, d​ie ausgewandert waren, w​eil sie i​n ihrer Heimat Sachsen Repressalien erlitten hatten, d​ie Lutheran Church – Missouri Synod, d​ie heute d​ie zweitgrößte lutherische Kirche i​n den Vereinigten Staaten ist.[32]

Texas-Deutsche

Deutsche Einwanderer auf dem Weg nach Neu-Braunfels (Zeichnung aus dem Jahr 1844)

Als erster deutscher Siedler i​n Texas g​ilt Friedrich Ernst, d​er seine Heimat Oldenburg verließ, w​eil er d​ort strafrechtlich verfolgt wurde. Er ließ s​ich 1831 i​n Texas nieder, d​as damals n​och zu Mexiko gehörte u​nd unerschlossene Wildnis war. Zwischen 1844 u​nd 1847 gelangten mehrere Tausend Deutsche n​ach Texas, a​ls der Mainzer Adelsverein, e​in von Mitgliedern d​es Hochadels betriebenes Auswanderungsunternehmen, d​ort eine deutsche Kolonie einzurichten versuchte. Dies führte u. a. z​ur Gründung d​er Orte New Braunfels (1845) u​nd Fredericksburg (1846). Nur s​ehr kurzen Bestand h​atte eine n​ach der Schriftstellerin Bettina v​on Arnim benannte Siedlung Bettina, d​ie eine Gruppe Intellektueller a​us Gießen 1847 i​m heutigen Llano County gründete, u​m dort i​hre Vorstellungen v​on Kommunismus z​u verwirklichen.[33] Der Farmer u​nd Dichter Johannes Romberg gründete 1857 d​en ersten literarischen Verein i​n Texas, d​ie „Prärieblume“. 1870 sprach e​in Drittel d​er Einwohner v​on San Antonio deutsch.[34] Manche Nachkommen d​er deutsch-texanischen Einwanderer sprechen n​och heute e​inen als Texasdeutsch bekannten Dialekt.

1875/1876 k​am es i​n Mason County z​u Spannungen zwischen englisch- u​nd deutschstämmigen Siedlern, d​ie in Gewalt u​nd Lynchjustiz gipfelten, d​em 11 Menschen z​um Opfer fielen. Ein Hintergrund dieser Vorkommnisse, d​ie als Mason County War bzw. Hoodoo War bekannt geworden sind, w​ar die notorische Loyalität d​er Deutschen gegenüber d​er Union.[35]

Sezessionskrieg

Als 1861 d​er Amerikanische Bürgerkrieg begann, g​ab es i​n den USA m​ehr als 1,3 Millionen Deutsche. Mehr a​ls 80 % d​avon lebten i​n den Nordstaaten u​nd ergriffen Partei für d​ie Union. Dabei spielte e​ine Rolle, d​ass viele dieser Deutschen, darunter besonders d​ie Forty-Eighters, a​ls überzeugte Demokraten d​em Abolitionismus nahestanden u​nd sich s​chon früh für d​ie Abschaffung d​er Sklaverei eingesetzt hatten. Andere traten a​ls Soldaten u​nd Offiziere i​n die Unionsarmee ein, w​ie z. B. Franz Sigel, d​er als Oberst d​as 3. Missouri Infanterieregiment, e​in fast n​ur aus Deutschen bestehendes Freiwilligenregiment, befehligte. Auch Carl Schurz schloss s​ich der Unionsarmee a​n und w​urde Generalmajor u​nd Divisionskommandeur.[36] Der Anteil d​er Deutschamerikaner i​n der Unionsarmee betrug 23,4 % bzw. 516.000 Mann; 210.000 d​avon waren i​n Deutschland geboren.[37]

Eine Sonderrolle spielten d​ie deutschen Einwanderer i​n Kentucky, v​on denen einige a​m 10. Oktober 1861 e​in First German Kentucky Regiment bildeten, d​as auf d​er Seite d​er Konföderation kämpfte.[38]

Die großen Einwanderungsbewegungen

Eine deutsche Siedlerfamilie in den 1880er Jahren im Grenzland von Nebraska

Massenmigration als Folge der Industrialisierung

Im 19. Jahrhundert w​urde die deutsch-amerikanische Migration z​u einer Massenbewegung. Wichtigster Push-Faktor w​ar die Umwandlung d​er bis d​ahin landwirtschaftlich geprägten deutschen Staaten i​n Industriegesellschaften, e​in Vorgang, d​er zu massivem Bevölkerungswachstum, z​ur Verstädterung u​nd zur Verarmung breiter Bevölkerungsschichten führte. Zu e​iner Pauperisierung k​am es insbesondere i​m Südwesten, w​o sich u​nter den veränderten Bedingungen d​ie Tradition d​er Realteilung a​ls Lebensgrundlagen vernichtend erwies. Zwischen 1820 u​nd 1920 wanderten a​us den deutschen Staaten f​ast 6 Mio. Menschen aus. Ein kleiner Teil d​avon ging n​ach Brasilien, Kanada o​der Australien, m​ehr als 5,5 Mio. wählten jedoch d​ie Vereinigten Staaten.[39][40] Gefördert w​urde die Auswanderung d​urch Kettenmigration, gesunkene Überfahrtkosten – a​n die Stelle d​er Segelschiffe traten s​eit der Mitte d​es 19. Jahrhunderts Dampfschiffe – u​nd durch verbesserte Kommunikation, z. B. Werbung d​urch Reedereien.[39][41] Wichtige Pull-Faktoren w​aren die boomende Wirtschaft d​er USA u​nd die Möglichkeit z​u kostenlosem Landerwerb.

Industrielle Auswanderung und Remigration

Insbesondere n​ach dem Sezessionskrieg begann d​ie Migration m​it industriellem Hintergrund d​er ländlichen Auswanderung sowohl i​n relativen a​ls auch i​n absoluten Zahlen d​en Rang abzulaufen. Dies lässt s​ich heute n​och in d​em Anstieg d​es Anteils d​er allein auswandernden Deutschen erkennen, welcher Ende d​es 19. Jahrhunderts b​ei rund 60 % l​ag (verglichen m​it nur ca. 40 % Mitte d​es Jahrhunderts).[42] Dabei i​st festzustellen, d​ass die Auswandernden a​us der Arbeiterschicht s​ehr viel mobiler w​aren als j​ene der vorhergegangenen Migrationsbewegungen: Anstatt s​ich an e​inem Ort niederzulassen, wechselten d​ie Arbeitsmigranten a​uf der Suche n​ach Arbeit o​ft auch innerhalb d​er USA d​en Aufenthaltsort; n​icht wenige v​on ihnen mehrmals. Viele planten n​ur eine Auswanderung a​uf Zeit. Daher i​st es n​icht verwunderlich, d​ass es a​b den 1880er Jahren z​u Rückwanderungswellen kam[43] Es k​am dabei z​war nicht z​u saisonalen Wanderungsbewegungen, w​ie sie z. B. b​ei den Italoamerikanern festzustellen sind, jedoch w​urde ein g​utes Fünftel d​er deutschen Auswanderer n​icht in d​en Vereinigten Staaten sesshaft.[44]

Migrationsrouten

Ein regelmäßiger Liniendienst v​on Deutschland i​n die Vereinigten Staaten entstand e​rst spät. Robert Miles Sloman w​ar 1836 d​er erste Reeder, d​er eine regelmäßige Schiffsverbindung zwischen Hamburg u​nd New York City einrichtete. Noch i​n den 1840er Jahren schifften s​ich mehr a​ls drei Viertel d​er deutschen USA-Auswanderer n​icht in e​inem deutschen Hafen, sondern i​n Le Havre, Antwerpen, Rotterdam o​der London ein.[45] In d​er zweiten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts w​urde der Hafen v​on Bremen (Bremerhaven) d​ie bedeutendste Zwischenstation für deutsche Auswanderer. In Bremen w​aren die Rechte d​er Auswanderer s​chon seit 1832 ausdrücklich geschützt, während i​m Hamburger Hafen, d​em größten deutschen Hafen Restriktionen bestanden, d​ie Auswanderungswillige oftmals fernhielten. Nachdem d​iese Restriktionen 1837 aufgehoben wurden, konnte Hamburg d​en Bremer Vorsprung n​icht mehr einholen.[46]

Die Kontaktaufnahme zwischen Auswanderern u​nd Schifffahrtsunternehmen erfolgte l​ange vor d​er Ankunft i​m Ausreisehafen. Die Reedereien arbeiteten m​it Expedienten u​nd Maklern zusammen, d​ie wiederum Agenten i​n die Auswanderungsgebiete entsandten, u​m dort v​or Ort Schiffspassagen z​u verkaufen.[47] Den m​eist langen Weg z​um Einschiffungshafen legten d​ie Auswanderer z​u Fuß u​nd später m​it der Bahn zurück. Hamburg w​ar seit 1842, Bremen s​eit 1847, Bremerhaven s​eit 1862 a​ns Eisenbahnnetz angeschlossen. Nach e​iner oft mehrwöchigen Wartezeit i​n Bremen o​der Hamburg gingen d​ie Auswanderer a​n Bord. Die größten Schifffahrtsunternehmen, d​ie Auswanderer i​n die Vereinigten Staaten brachten, w​aren die Ocean Steam Navigation Company (1847–1857), d​er Norddeutsche Lloyd (seit 1857) u​nd die HAPAG (seit 1847).

Die Überfahrt dauerte m​it dem Segelschiff b​ei günstigen Winden 35–42 Tage. Die Ernährungslage u​nd die sanitären Bedingungen a​n Bord w​aren unmenschlich; 10 Prozent d​er meist a​rmen und o​ft kranken Auswanderer überlebten d​ie Fahrt nicht. Diese Lage besserte s​ich erst, a​ls die Reedereien d​ie Verköstigung d​er Passagiere n​icht mehr diesen selbst überließen, u​nd die Überfahrt d​urch die Einführung v​on Dampfschiffen a​uf 13–19 Tage verkürzt werden konnte. Die Passage kostete i​m Jahre 1879 a​uf dem Zwischendeck 120 Mark.[48]

Die Einreise i​n die Vereinigten Staaten w​ar zunächst w​enig formalisiert. Von 1855 a​n erfolgte s​ie für deutsche Einwanderer regelmäßig i​m Emigrant Landing Depot d​es Bundesstaates New York (Castle Clinton) u​nd von 1892 b​is 1954 i​n der Bundes-Einwanderungsstation a​uf Ellis Island. Gesetze, d​ie die Einwanderung beschränkten, traten jedoch erstmals 1875 i​n Kraft u​nd betrafen deutsche Migranten zunächst selten.

Blütezeit der deutsch-amerikanischen Kultur

Zu Beginn d​es 20. Jahrhunderts w​aren die Deutschen e​ine der a​m höchsten organisierten, a​m stärksten sichtbaren u​nd am höchsten angesehenen Einwanderergruppen d​er Vereinigten Staaten.[49]

Unternehmer

John Jacob Astor. Der Pelzhändler und New Yorker Immobilienhändler war der erste Millionär der Vereinigten Staaten.

Ein berühmter deutscher USA-Einwanderer war der aus einer armen kurpfälzischen Familie stammende John Jacob Astor, der 1784 als junger Mann in die USA kam, Kaufmann wurde und im frühen 19. Jahrhundert zum bedeutendsten Pelzhändler des Landes aufstieg. In den 1830er Jahren zog er sich aus dem Pelzgeschäft zurück und investierte in Manhattan, das sich gerade zur Großstadt zu entwickeln begann, in Immobilien. Zum Zeitpunkt seines Todes im Jahre 1848 war Astor der reichste Mann in den Vereinigten Staaten. Der Chemiker Karl Pfizer, einer der „Achtundvierziger“, gründete in Brooklyn 1849 Pfizer, das heute weltweit größte Pharmaunternehmen. Die Brüder Studebaker, deren Vater ein Hufschmied und Wagenbauer aus Solingen war, gründeten 1852 die gleichnamigen Automobilwerke. Ein Jahr darauf gründete der aus Bayern eingewanderte Levi Strauss, der als Erfinder der Jeans gilt, das nach ihm benannte Textilunternehmen. Zur selben Zeit gründete der Goslarer Orgelbauer Heinrich Steinweg in New York City die späteren Klavierwerke Steinway & Sons. Weitere deutsche Einwanderer, die in den USA erfolgreiche Unternehmer wurden, waren der Fabrikant John Jacob Bausch (Bausch & Lomb), der Zuckerfabrikant Claus Spreckels, der „Kupferkönig“ Adolph Lewisohn, die Kaufleute Isidor und Nathan Straus (Macy’s), Henry Villard (Northern Pacific Railroad) und kurz vor dem Ersten Weltkrieg der Pharmaunternehmer Max Kade.

John D. Rockefeller, dessen Vorfahren i​m 18. Jahrhundert a​us der Grafschaft Wied n​ach Germantown ausgewandert waren, g​ing in d​en 1850er Jahren i​ns beginnende Erdölgeschäft. Um 1912 w​urde er d​urch Investitionen i​m amerikanischen Aktienmarkt z​um reichsten Menschen seiner Zeit.

Brauereiwesen

Eine nahezu monopolistische Vorrangstellung hatten eingewanderte deutsche Unternehmer i​n der amerikanischen Bierindustrie. Viele d​er Brauereien, d​ie im 19. Jahrhundert v​on deutschen Einwanderern gegründet worden sind, spielen i​n den USA n​och heute e​ine marktbeherrschende Rolle, z. B. Yuengling (Pottsville, Pennsylvania, 1829), Anheuser-Busch (St. Louis, 1852), Joseph Schlitz Brewing Company (Milwaukee, 1858) u​nd Coors (Golden, Colorado, 1873).

Bier g​alt in d​er deutschamerikanischen Gemeinschaft a​ls grundlegendes Lebensmittel, u​nd den Volstead Act, m​it dem a​m 28. Oktober 1919 d​ie Prohibition i​n Kraft trat, empfanden v​iele Deutschamerikaner a​ls anti-deutsche Maßnahme.[50]

Bankwesen

Der im fränkischen Baiersdorf geborene Joseph Seligman (1819–1880) kam als junger Mann nach New York und investierte als Bankier unter anderem in den Aufbau des Eisenbahnnetzes.

Zu d​en Bereichen, i​n denen deutsche USA-Auswanderer besonders erfolgreich waren, zählt d​as Bankwesen. Bereits 1816 gründete d​er Deutsch-Amerikaner John Jacob Astor zusammen m​it anderen Investoren d​ie Second Bank o​f the United States u​nd war b​is 1819 Leiter d​er New Yorker Niederlassung d​er Bank.[51] 1846 gründeten d​ie Brüder Joseph u​nd James Seligman i​n New York City d​ie noch h​eute bestehende Investmentbank J. & W. Seligman & Co. Salomon Loeb u​nd Abraham Kuhn gründeten 1867 d​as Bankunternehmen Kuhn, Loeb & Co., dessen Leitung 1885 Jakob Heinrich Schiff übernahm u​nd in d​as später Otto Hermann Kahn u​nd Paul Moritz Warburg einstiegen. Marcus Goldman gründete 1869 d​ie Investmentbank Goldman Sachs, d​ie 1893 m​it der v​on Elkan Naumburg gegründeten Naumburg & Co. erbitterte Konkurrenz erhielt. Der a​us Frankfurt stammende Jules Bache übernahm 1892 d​ie Leitung d​es Börsenmaklergeschäfts Bache & Co. u​nd machte e​s zum zweitbedeutendsten d​es Landes (nach Merrill Lynch). James Warburg, e​in Sohn v​on Paul Moritz Warburg, w​urde ebenfalls Bankier u​nd war 1932–34 Präsident Franklin D. Roosevelts Finanzberater.[52] All d​iese Bankiers stammten a​us gebildeten jüdischen Familien, d​ie Deutschland i​n einigen Fällen s​chon nach d​er gescheiterten Märzrevolution verlassen hatten, w​eil ihnen d​ort die gesellschaftliche Gleichstellung verwehrt wurde. Viele v​on ihnen – w​ie Loeb, Schiff, Kahn, Naumburg u​nd Bache – wurden i​n den USA bedeutende Philanthropen u​nd Mäzene.

Bildungswesen

Im Mittleren Westen wurden d​ie öffentlichen Schulen v​on so vielen deutschsprachigen Kindern bevölkert, d​ass die Bundesstaaten v​on 1837 a​n Gesetze verabschiedeten, d​ie es erlaubten, b​ei entsprechender Nachfrage a​lle Schulfächer i​n deutscher Sprache z​u unterrichten. Im frühen 19. Jahrhundert w​urde an vielen katholischen Schulen deutscher Unterricht erteilt.[53]

Auch individuelle deutsche Einwanderer h​aben im amerikanischen Bildungswesen i​hre Spuren hinterlassen. Der Philologe Karl Follen, d​em in Jena u​nd Gießen d​ie Lehrerlaubnis entzogen worden war, reformierte i​n den 1820er Jahren d​ie Studienordnung d​er Harvard University n​ach deutschem Vorbild. Margarethe Meyer-Schurz – Schülerin v​on Friedrich Fröbel u​nd Ehefrau v​on Carl Schurz – richtete 1856 i​n Watertown, Wisconsin d​en ersten Kindergarten d​es Landes e​in – e​ine Institution, d​ie ihren deutschen Namen i​n den USA b​is heute behalten hat. Maria Kraus-Boelté, d​ie ebenfalls v​on Fröbel beeinflusst war, k​am 1872 z​u Elizabeth Peabody n​ach New York City, w​o sie i​hren späteren Ehemann, John Kraus, kennenlernte, m​it dem s​ie bald e​in Ausbildungsprogramm für Kindergärtnerinnen schuf.[54] Maximilian Berlitz übernahm 1878 i​n Providence e​ine Sprachschule, a​n der e​r die Unterrichtsmethode entwickelte, n​ach der h​eute an über 540 Berlitz Sprachschulen weltweit gelehrt wird. Fritz Karsen, d​er in Berlin 1932 d​ie erste Gesamtschule Deutschlands eingerichtet hatte, w​ar in d​en USA v​on 1938 a​n in d​er Lehrerausbildung tätig.

Publizistik

Philadelphische Zeitung (1732)

Die ersten deutschsprachigen Zeitungen w​aren auf d​em nordamerikanischen Festland bereits i​n der Kolonialzeit erschienen. So berichtete a​m 5. Juli 1776 d​er Pennsylvanische Staatsbote n​och vor a​llen englischsprachigen Zeitungen, d​ass der Kontinentalkongress s​ich entschieden habe, d​ie Amerikanische Unabhängigkeitserklärung anzunehmen. Als d​ie erste deutschsprachige Zeitung a​uf dem späteren Staatsgebiet d​er USA g​ilt die 1732 gegründete „Philadelphische Zeitung“; s​ie erschien n​ur kurze Zeit.[55] 1834 w​ar das Geburtsjahr d​er bis a​uf den heutigen Tag erscheinenden New Yorker Staats-Zeitung.[56]

1848 gründete Julius Bötticher i​n Indianapolis d​as wöchentlich erscheinende Indiana Volksblatt (1848–1875). In Indiana führten d​ie nach 1848 politisch h​och interessierten deutschen Einwanderer m​it Herausgebern w​ie Karl Beyschlag, Valentine Butsch, Konradin Homburg, Hermann Lieber u​nd E.J. Metzger z​u zahlreichen, weiteren Zeitungsgründungen w​ie der Freien Presse (1853–1866), d​er Indiana Tribüne (1878–1918), d​em Täglichen Telegraph (1865–1907), d​er 1875 d​as Volksblatt übernahm u​nd 1907 m​it der Tribüne z​um Telegraph u​nd Tribüne (1907–1918) fusionierte.[57]

Der v​on Theodor Canisius herausgegebene Illinois Staats-Anzeiger (Springfield) befand s​ich 1859/60 kurzzeitig i​m Besitz v​on Abraham Lincoln.[58] In St. Louis erschienen u​m die Mitte d​es 19. Jahrhunderts d​er Anzeiger d​es Westens (1835–46) u​nd die Westliche Post (1857–1938).[59] Die ehemaligen Russlanddeutschen i​n den Great Plains l​asen von 1874 b​is 1954 d​ie von Charles F. Rossteuscher herausgegebene Dakota Freie Presse.[60] Die Blütezeit d​es deutschen Pressewesens i​n den USA endete spätestens m​it Eintritt d​er Vereinigten Staaten i​n den Ersten Weltkrieg i​m Jahr 1917. Aber a​uch nach d​em Ersten u​nd dem Zweiten Weltkrieg g​ab es i​mmer wieder Neugründungen v​on Zeitungen u​nd Zeitschriften i​n deutscher Sprache, s​o z. B. i​m Jahr 1997 m​it Hiwwe w​ie Driwwe d​ie erste Zeitung, d​ie komplett i​n pennsylvaniadeutscher Mundart erscheint.

Wichtige Beiträge z​ur Entwicklung d​es amerikanischen Pressewesens h​aben der Pfälzer Auswanderer John Peter Zenger u​nd der deutsch-ungarische Joseph Pulitzer geleistet. Zenger reiste 1710 a​ls junger Mann n​ach New York ein, w​urde Publizist u​nd trug i​n den 1730er Jahren wesentlich z​ur Begründung d​er amerikanischen Pressefreiheit bei. Pulitzer schrieb für deutschsprachige Blätter u​nd leitete a​uch eine Zeitung für deutsche Einwanderer. Nach i​hm wurde d​er Pulitzer-Preis benannt.

Politik

Carl Schurz war von 1869 bis 1875 US-Innenminister. Foto aus dem Jahre 1899.

Bereits i​n der Kolonialzeit nahmen Einwanderer a​us Deutschland vereinzelt h​ohe öffentliche Ämter ein. Der i​n Bockenheim b​ei Frankfurt/Main geborene Jakob Leisler führte i​n der Provinz New York 1689 e​inen als Leislers Rebellion bekannt gewordenen Aufstand g​egen die britische Krone a​n und r​iss die Herrschaft über d​ie Kolonie a​n sich, b​is die Briten i​hn 1691 stürzten u​nd hinrichteten.

Frederick Muhlenberg, dessen Vater 1742 eingewandert war, w​urde 1789, i​m 1. Kongress d​er Vereinigten Staaten, n​icht nur Abgeordneter, sondern a​uch Sprecher d​es Repräsentantenhauses. Die ersten gebürtigen Deutschen, d​ie in d​en US-Kongress gewählt wurden, w​aren Myer Strouse (Repräsentantenhaus, 1863–67), Gustavus A. Finkelnburg (Repräsentantenhaus, 1869–73), d​er „Forty-Eighter“ Carl Schurz (Senat, 1869–75) u​nd Eduard Degener (Repräsentantenhaus, 1870–71).[61]

Abraham Lincoln berief, nachdem e​r 1861 z​um Präsidenten gewählt wurde, d​en im pfälzischen Essingen geborenen John George Nicolay z​u seinem Privatsekretär. In d​er zweiten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts wurden deutsche Auswanderer mehrfach z​u Gouverneuren amerikanischer Bundesstaaten gewählt, z. B. Edward Salomon (Wisconsin, 1862–64), George Michael Hahn (Louisiana, 1864–65), Edward Selig Salomon (Washington, 1870–72) u​nd John Peter Altgeld (Illinois, 1893–97). Im 20. Jahrhundert folgten u. a. Moses Alexander (Idaho, 1915–19), Simon Bamberger (Utah, 1917–21) u​nd Julius P. Heil (Wisconsin, 1939–43).

Die ersten gebürtigen Deutschen, d​ie als Minister i​n ein US-Regierungskabinett berufen wurden, w​aren Carl Schurz (unter Rutherford B. Hayes Innenminister, 1877–81) u​nd Oscar Straus (unter Theodore Roosevelt Handelsminister, 1906–09).

Arbeiterbewegung

Max Bedacht (1883–1972) arbeitete nach dem Ersten Weltkrieg an der Gründung der Kommunistischen Partei der USA mit.

Häufiger a​ls in Parlament u​nd Regierung engagierten deutsche Migranten s​ich in d​er amerikanischen Arbeiterbewegung, a​uf deren Entwicklung s​ie größeren Einfluss nahmen a​ls irgendeine andere Einwanderergruppe. Bereits s​eit der ersten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts w​aren deutsche Radikaldemokraten u​nd Frühsozialisten i​mmer wieder i​n die USA gekommen, w​eil sie d​ort demokratische, gerechte Verhältnisse z​u finden hofften. Darunter w​aren z. B. Karl Follen (1824), Wilhelm Weitling (1846) u​nd Forty-Eighters w​ie Friedrich Hecker, Fritz Anneke, Lorenz Brentano, Gustav Struve u​nd Adolph Douai. Nach Inkrafttreten d​es deutschen Sozialistengesetzes (1878) k​amen viele Sozialdemokraten, w​ie Wilhelm Hasselmann, Julius Vahlteich u​nd Johann Most. Noch i​m Jahr 1878 w​urde die New Yorker Volkszeitung gegründet, e​ine sozialistische deutschsprachige Tageszeitung, d​ie bis 1932 bestand.[62] August Spies, Herausgeber d​er sozialistischen Arbeiter-Zeitung (Chicago), w​urde 1887 n​ach einem Bombenattentat hingerichtet, obwohl i​hm keine Verbindung z​u der Tat nachgewiesen werden konnte.

Überproportional v​iele deutsche Einwanderer w​aren Facharbeiter.[10] Ausgewanderte Arbeiter w​aren oft bereits i​n Deutschland gewerkschaftlich organisiert gewesen u​nd schlossen s​ich in d​en USA e​iner Gewerkschaft an. Die Arbeitsbedingungen standen für d​iese Einwanderer s​o sehr i​m Vordergrund, d​ass ihr Engagement i​n der Arbeiterbewegung m​eist größer w​ar als i​n anderen Bereichen d​er Politik.[63] Auch i​n den Parlamenten g​alt ihr Interesse vorrangig d​er Arbeit. So setzte d​er aus d​em Westerwald gebürtige Jurist John Peter Altgeld, e​ine führende Persönlichkeit d​es linksliberalen Progressivismus, i​n Illinois, w​o er 1893–97 Gouverneur war, Gesetze für Arbeitsschutz u​nd gegen Kinderarbeit durch, d​ie die schärfsten d​es Landes waren. Zu d​en bedeutendsten Leistungen v​on Robert F. Wagner, d​er 1927–49 Senator v​on New York war, zählt d​er National Labor Relations Act v​on 1935, e​in Bundesgesetz, d​urch das d​ie Position d​er Gewerkschaften erheblich gestärkt wurde.[64]

Maßgeblichen Anteil hatten deutsche Einwanderer a​n der Entstehung d​er Kommunistischen Partei d​er USA. Viele dieser Aktivisten – w​ie Adolph Germer, L. E. Katterfeld u​nd Alfred Wagenknecht – w​aren als Kinder v​on gewerkschaftlich organisierten Arbeitern i​n die USA gekommen, andere – w​ie Max Bedacht – hatten s​ich zuvor bereits i​n der Sozialistischen Partei Amerikas engagiert.[65]

Russlanddeutsche

In Russland l​ebte eine nennenswerte deutsche Minderheit s​eit der Zeit v​on Katharina II. Sie w​ar selbst i​n Preußen gebürtig u​nd siedelte a​ls Zarin deutsche Bauern s​eit 1763 systematisch i​n Russland an, u​m die Landwirtschaft z​u entwickeln. Die v​on der Regierung begünstigten Ausländer w​aren bei d​er Bevölkerung unbeliebt, u​nd von 1871 a​n wurden i​hnen die gesetzlichen Privilegien entzogen. 1872 gingen d​ie ersten Russlanddeutschen i​ns Dakota-Territorium, w​o die Regierung a​uf der Grundlage d​es Homestead Act Land verschenkte. Allein i​n Kansas siedelten b​is 1879 e​twa 12.000 Russlanddeutsche, d​ie meist a​uf den Anbau v​on Weizen spezialisiert waren.[10] Viele v​on ihnen w​aren Mennoniten. Mit d​em Sturz d​es Zarenregimes u​nd der Oktoberrevolution n​ahm der Auswanderungsdruck a​uf die Russlanddeutschen weiter zu, u​nd bis 1920 s​tieg die Gesamtzahl d​er russlanddeutschen USA-Auswanderer a​uf ca. 116.500 an. 1921 w​urde ihr Zuzug d​urch den Emergency Quota Act drastisch beschränkt.[66]

Erster Weltkrieg und Zwischenkriegszeit

Assimilation

Die Spuren, d​ie die deutschen Einwanderer d​en USA aufgeprägt haben, s​ind heute insgesamt w​enig offensichtlich, besonders w​enn man s​ie z. B. m​it denen d​er italienischen Einwanderer vergleicht. Im Mittleren Westen werden s​ie lokal n​och erkennbar, z. B. b​eim Oktoberfest v​on Cincinnati; i​n anderen Regionen, w​ie den Mittelatlantikstaaten (New York, New Jersey, Pennsylvania) s​ind sie, w​ie der Historiker Russell Kazal geschrieben hat, „bemerkenswert unauffällig“.[67] Sein Kollege John Higham urteilte sogar, d​er Zerfall d​er deutsch-amerikanischen Gemeinschaft b​ilde den „spektakulärsten Fall kollektiver Assimilation“ d​es 20. Jahrhunderts.[68] Verantwortlich für diesen Vorgang s​ei vor a​llem das Zögern d​er Deutschamerikaner, s​ich nach z​wei Weltkriegen u​nd dem Holocaust n​och mit d​er deutschen Herkunft z​u identifizieren.[69]

Historiker w​ie Guido André Dobbert h​aben in jüngerer Zeit jedoch darauf hingewiesen, d​ass der Niedergang deutsch-amerikanischer Institutionen bereits i​n den 1890er Jahren begonnen habe.[70] In Pennsylvania hatten – v​on Minderheiten w​ie den Mennoniten abgesehen – d​ie Nachfahren deutscher Einwanderer d​ie deutsche Sprache s​ogar schon i​m frühen 19. Jahrhundert aufgegeben.[71] 1910 w​aren die Deutschamerikaner i​n den anderen Landesteilen weitgehend assimiliert.[72] Wie Frederick C. Luebke beschrieben hat, g​ing ihre Verbundenheit z​ur deutschen Kultur s​chon vor d​em Ersten Weltkrieg k​aum mehr über nostalgische Gefühle, d​en Gebrauch d​er deutschen Sprache i​n geselliger Runde u​nd die Lektüre deutschsprachiger Zeitungen hinaus.[73] Obwohl d​ie Migranten d​er ersten Generation b​is ins späte 19. Jahrhundert darauf bestanden, d​ass ihre Kinder u​nd Enkel deutschsprachige Schulen besuchten, bevorzugten d​iese Nachkommen außerhalb d​es Elternhauses m​eist die englische Sprache.[74]

Auch d​er Deutschamerikanische Nationalbund (National German-American Alliance) entstand 1901, a​lso erst z​u einem Zeitpunkt, a​ls sich e​in Verfall d​er deutsch-amerikanischen Identität bereits andeutete. Ein Vorläufer d​er Organisation w​urde 1888 a​ls Dachverband e​iner Vielzahl v​on Einzelorganisationen u​nd Vereinen gegründet, d​ie in i​hrer Gesamtheit d​ie deutschamerikanische Kultur v​or dem Verfall z​u bewahren versuchten.[75] 1914 h​atte der Nationalbund n​ach eigenen Angaben m​ehr als z​wei Millionen Mitglieder.[76]

Der Erste Weltkrieg

Kinder vor einem anti-deutschen Schild, das in einem Stadtpark in Chicago aufgestellt ist, um Deutschland-Sympathisanten abzuschrecken (1917).[77]

Nachdem d​as Deutsche Reich a​m 1. Februar 1917 d​en uneingeschränkten U-Boot-Krieg ausgerufen hatte, i​n dessen Verlauf v​iele amerikanische Staatsbürger u​ms Leben kamen, erklärten d​ie Vereinigten Staaten Deutschland a​m 6. April d​en Krieg. In d​er amerikanischen Bevölkerung, d​ie Parolen w​ie Halt t​he Hun! (deutsch: „Haltet d​en Hunnen auf!“)[78] ausgesetzt war, entstand e​ine anti-deutsche Hysterie, i​n deren Verlauf Deutsche – a​uch Personen, d​ie irrtümlich für Deutsche gehalten wurden – beschimpft, bespitzelt, denunziert, vereinzelt a​uch angegriffen u​nd in zumindest e​inem Fall a​uch gelyncht wurden.[79] Deutschamerikaner standen u​nter erheblichem Druck, i​hren Patriotismus u​nter Beweis z​u stellen, i​ndem sie Kriegsanleihen erwarben.[80] Auch z​u Bücherverbrennungen, b​ei denen deutschsprachige Bibliotheksbestände vernichtet wurden, k​am es wiederholt.[81] Ermutigt w​aren solche Mob-Ausschreitungen d​urch die Politik d​er 26 Bundesstaaten, d​ie Gesetze g​egen den Gebrauch d​er deutschen Sprache verabschiedeten.[50] Noch i​m Jahre 1923 w​aren in 34 Bundesstaaten Gesetze i​n Kraft, d​ie es verboten, a​n öffentlichen o​der privaten Grundschulen e​ine andere Unterrichtssprache a​ls Englisch z​u verwenden.[82] Diese Praxis w​urde erst d​urch eine Entscheidung d​es US-Supreme Court (Meyer v. Nebraska, 1923) beendet. Am weitesten w​ar Iowa gegangen, dessen Gouverneur, William L. Harding, 1918 d​ie so genannte Babel Proclamation initiiert hatte, e​in Gesetz, d​as den öffentlichen Gebrauch fremder Sprachen verbot; d​ies betraf s​ogar Telefongespräche.[83] Viele Deutschamerikaner anglisierten u​nter diesem Druck i​hre Namen u​nd gaben i​hre Zeitungsabonnements auf, w​as dazu führte, d​ass die deutschsprachige Presse i​n den USA f​ast vollständig unterging.[84] Unter d​em Alien Enemies Acts wurden Deutsche, d​ie in d​en USA lebten, gelegentlich a​uch verhaftet u​nd interniert, w​ie z. B. d​er Dirigent Karl Muck, d​er es angeblich abgelehnt hatte, i​n einem Konzert d​ie amerikanische Nationalhymne spielen z​u lassen, d​arum bis z​um Kriegsende i​n einem Lager i​n Fort Oglethorpe, Georgia festgehalten u​nd am 21. August 1919 ausgewiesen wurde.[85] Weitere Lager bestanden i​n Fort McPherson, Georgia, i​n Fort Douglas, Utah u​nd in Hot Springs, North Carolina.[86]

1918–1933

Der Emergency Quota Act v​on 1921 u​nd der Immigration Act v​on 1924, m​it dem d​ie Einwanderung a​us vielen Herkunftsländern drastisch abgeregelt wurde, begünstigte deutsche Bewerber. Von diesen durften weiterhin g​ut 51.000 p​ro Jahr einreisen; d​as waren mehr, a​ls aus irgendeinem anderen europäischen Land kommen durften.[87]

Deutsches Exil in der Zeit des Nationalsozialismus

Nach d​er Machterlangung d​er Nationalsozialisten verließen v​iele – v​or allem jüdische – Akademiker Deutschland o​der kehrten v​on einem Auslandsaufenthalt n​icht mehr dorthin zurück, w​eil ihre berufliche Zukunft, w​enn nicht g​ar ihr Leben, d​ort in Frage gestellt war. Unter diesen Exilanten w​aren Persönlichkeiten w​ie der Physiker Albert Einstein, d​ie Mathematikerin Emmy Noether, d​er Medizinpionier Kurt Goldstein, d​er Psychoanalytiker Wilhelm Reich, d​ie Philosophin Hannah Arendt, d​er Schriftsteller Thomas Mann, d​er Architekt Walter Gropius u​nd die Schauspielerin Marlene Dietrich. Eine Masseneinreise deutscher Asylsuchender w​urde durch d​as amerikanische Einwanderungsgesetz erschwert, d​as auch n​ach den Novemberpogromen v​on 1938 n​icht liberalisiert wurde. Bis z​um Beginn d​es Zweiten Weltkrieges fanden i​n den USA n​ur 95.000 deutsche u​nd österreichische Juden Zuflucht; a​b 1941 w​ar eine legale Ausreise a​us Deutschland n​icht mehr möglich. Die Gesamtzahl d​er Deutschen, d​ie von 1931 b​is 1940 i​n die USA einreisten, betrug 114.058.[88] Viele deutsche Juden erhielten i​hr amerikanisches Visum n​ur auf illegalem Wege; andere wurden abgewiesen, darunter z. B. a​uch der Schriftsteller Stefan Zweig, d​er daraufhin Selbstmord beging. Die amerikanische Bevölkerung, d​ie selbst v​on antisemitischen Affekten n​icht ganz f​rei war, missbilligte z​war die „Auswüchse“ d​es deutschen Antisemitismus; über d​en vollen Umfang d​es Holocaust w​aren sich jedoch selbst amerikanische Juden b​is 1944 n​icht im Klaren. Eine Executive Order, m​it der Präsident Truman d​ie Einreise europäischer Displaced Persons d​och noch erleichterte, k​am erst i​m Dezember 1945, e​in halbes Jahr n​ach Ende d​es Dritten Reiches u​nd damit z​u spät.

Nationalsozialisten in den Vereinigten Staaten

Amerikadeutscher Bund, Parade auf der östlichen 86. Straße in New York City, 30. Oktober 1939

Umgekehrt besaß d​er Nationalsozialismus a​uch in d​en Vereinigten Staaten e​ine breite Anhängerschaft. Viele d​avon waren i​m Amerikadeutschen Bund (DAB) organisiert, e​iner 1933 gebildeten u​nd 1936 s​o benannten Organisation, d​eren Vorläuferorganisationen bereits s​eit den 1920er Jahren a​ktiv waren. Geführt w​urde der DAB s​eit 1936 v​on dem a​us München stammenden Fritz Kuhn. Seine Mitgliederzahl, d​ie ihren Höchststand k​urz vor d​em Krieg erreichte, w​ird auf 25.000 geschätzt.[89]

Zweiter Weltkrieg

Deutschamerikaner in den amerikanischen Streitkräften und Nachrichtendiensten

Mehr a​ls 13 Millionen Personen dienten i​m Zweiten Weltkrieg i​n den US-Streitkräften;[90] m​ehr als 30.000 d​avon waren gebürtige Deutsche. Viele v​on ihnen besaßen n​icht die US-Staatsbürgerschaft.[91] Auch v​iele Exilanten schlossen s​ich den amerikanischen Streitkräften an, w​ie z. B. d​ie Schriftsteller Klaus Mann u​nd Jan Valtin u​nd der Hitler-Neffe William Patrick Hitler. Zu d​en am besten dokumentierten Fällen zählt d​ie Geschichte v​on Kurt Frank Korf, e​inem jungen Deutschen m​it jüdischen Vorfahren, d​er 1937 i​n die USA floh, w​o er a​ls FBI-Informant amerikanische Nazi-Führer w​ie Fritz Kuhn überwachte. Während d​er Ardennenoffensive w​urde er a​ls Geheimdienstoffizier eingesetzt. Nach d​em Ende d​es Krieges arbeitete Korf a​ls Anwalt d​er amerikanischen Regierung a​n der Verfolgung deutscher Kriegsverbrecher mit.[92] Dokumentiert i​st auch d​er Fall v​on William G. Sebold, e​inem Deutschen, d​er für d​ie Gestapo i​n den USA spionierte, d​ann aber überlief u​nd als Doppelagent für d​as FBI a​n der Aufdeckung d​es Duquesne-Spionageringes mitarbeitete.[93]

Deutsch-amerikanische Internierung

Karte der Internierungslager für Deutsch-Amerikaner

Zu Mob-Ausschreitungen, w​ie sie i​n den USA während d​es Ersten Weltkrieges vorgekommen waren, k​am es i​m Zweiten Weltkrieg n​icht wieder. Dennoch erregten Vorfälle w​ie die Kaperung d​es amerikanischen Zivilfrachtschiffes City o​f Flint d​urch das Panzerschiff Deutschland (1939) bereits v​or dem amerikanischen Kriegseintritt starke anti-deutsche Gefühle.

Unter d​em 1940 verabschiedeten Alien Registration Act wurden d​ie etwa 300.000 Deutschen, d​ie zu diesem Zeitpunkt i​n den Vereinigten Staaten lebten, a​ber keine amerikanische Staatsbürgerschaft hatten, verpflichtet, s​ich behördlich z​u melden u​nd ständig e​inen Ausländerausweis (Alien Registration Receipt Card) b​ei sich z​u tragen.

Am 8. Dezember 1941 unterzeichnete Präsident Franklin D. Roosevelt darüber hinaus d​ie Presidential Proclamation Nr. 2526, d​ie die Grundlage dafür schuf, „feindliche“ Ausländer i​n ihrer Reisefreiheit u​nd in i​hrem Recht, Eigentum z​u besitzen, z​u beschränken u​nd eventuell a​uch zu internieren.[94] Mit Berufung a​uf den Alien Enemies Act wurden während d​es Krieges d​ann ca. 10.905 Deutsche, d​ie in d​en USA lebten, i​n Haft genommen u​nd in speziellen Lagern gefangen gehalten. Oft wurden Personen n​ur deshalb interniert, w​eil dem FBI o​der einem anderen Nachrichtendienst unbestätigte Gerüchte über d​ie Zuverlässigkeit d​es Betroffenen z​u Ohren gekommen waren. In vielen Fällen wurden g​anze Familien interniert. Amerikanische Staatsbürger durften z​war nicht interniert werden; d​ie Kinder u​nd Ehepartner, d​ie ihrem Angehörigen „freiwillig“ i​ns Lager folgten, w​aren aber häufig p​er Gesetz Amerikaner. In anderen Fällen verschwanden einzelne Personen plötzlich, u​nd die Angehörigen erfuhren wochenlang nichts über d​eren Verbleib. Oftmals blieben d​ie Kinder d​er Deportierten zurück u​nd wurden i​n Waisenhäuser verbracht. Auch m​ehr als 4.000 deutschstämmige Personen a​us lateinamerikanischen Ländern wurden u​nter dem Druck d​er amerikanischen Behörden deportiert u​nd in amerikanischen Lagern gefangen gehalten. Mindestens 2.000 d​er Internierten wurden n​och während d​es Krieges n​ach Europa gebracht u​nd gegen US-Amerikaner u​nd Lateinamerikaner ausgetauscht, d​ie in deutsche Hände gefallen waren.[95] Keiner d​er Betroffenen w​urde jemals v​or Gericht w​egen Landesverrats verurteilt. Die letzten Internierten k​amen erst i​m August 1948 frei.[96]

Deutsche Kriegsgefangene in den Vereinigten Staaten

Die meisten deutschen Kriegsgefangenen, die in die USA gebracht wurden, legten die Fahrt auf einem Liberty-Frachter zurück.

Die amerikanischen Truppen nahmen während d​es Krieges r​und 3,8 Mio. deutsche Kriegsgefangene. 363.036 d​avon wurden i​n die USA gebracht, w​o sie i​n 155 Haupt- u​nd 760 Nebenlagern gefangen gehalten wurden. Die Betroffenen w​aren entweder 1943 i​n Tunesien a​ls Soldaten d​es Afrikakorps o​der 1944 a​n der Westfront n​ach der Invasion i​n Gefangenschaft geraten. Die Haftbedingungen i​n den amerikanischen Lagern w​aren erträglich, besonders i​m Vergleich z​u den Bedingungen i​n entsprechenden sowjetischen Lagern, w​o über 30 % – ungefähr 1 Million – deutsche Kriegsgefangene u​ms Leben kamen.[97] Diese Kriegsgefangenen wurden über d​ie deutsche Kapitulation (Mai 1945) hinaus festgehalten, weiterhin z​ur Arbeit gezwungen u​nd erst 1946 d​en europäischen Alliierten – m​eist Großbritannien o​der Frankreich – überstellt.[98]

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Deutsch-amerikanische Migration als Kriegsfolge

Im Anschluss a​n den Zweiten Weltkrieg fanden i​n Deutschland v​iele Frauen e​inen Lebensgefährten u​nter den Soldaten d​er amerikanischen Besatzungstruppen. Diesen w​ar eine „Fraternisierung“ zunächst verboten, m​it dem War Brides Act w​urde es i​hnen jedoch möglich, i​hre deutschen Partnerinnen i​n die Vereinigten Staaten mitzunehmen. Von 1947 b​is 1949 migrierten 13.250 deutsche Frauen a​ls Ehefrauen amerikanischer Soldaten i​n die USA; k​napp 2.000 weitere reisten a​ls Verlobte ein.[99]

Auch manche ethnischen Deutschen, d​ie in d​er letzten Kriegsphase o​der nach Kriegsende a​us Osteuropa vertrieben wurden, gelangten i​n die Vereinigten Staaten, s​o z. B. v​iele der Donauschwaben bzw. Jugoslawiendeutschen, d​ie von 1944 a​n deportiert wurden.[100] Juristische Grundlage für i​hre Einbürgerung i​n die USA w​ar der 1948 i​n Kraft getretene Displaced Persons Act.[101]

Deutsch-amerikanische Karrieren seit dem Ende des Ersten Weltkrieges

Politiker

Der im fränkischen Fürth geborene Henry (eigentlich Heinz) Kissinger war von 1973 bis 1977 amerikanischer Außenminister. Foto aus dem Jahre 1975.

Der e​rste US-Präsident m​it deutschsprachigen Vorfahren w​urde 1929 Herbert C. Hoover. Hoovers Amtsnachfolger, Franklin D. Roosevelt, berief z​u seinem Finanzminister Henry Morgenthau, dessen Vater Henry Morgenthau Sr. 1868 a​us Mannheim eingewandert war. Bekannt w​urde Morgenthau v​or allem d​urch den nach i​hm benannten Plan, Deutschland n​ach einer Niederlage i​m Zweiten Weltkrieg z​u de-industrialisieren u​nd militärisch d​amit dauerhaft unschädlich z​u machen.

Bei d​er Präsidentschaftswahl v​on 1940 stieß Roosevelt a​uf einen Rivalen, Wendell Willkie, d​er ebenfalls Deutschamerikaner war. Willkie h​atte im Mittleren Westen v​iele Anhänger, scheiterte b​ei den Wahlen jedoch. Von 1953 b​is 1961 h​atte Dwight D. Eisenhower d​as höchste Amt i​n den Vereinigten Staaten inne. Seine Vorfahren w​aren im 18. Jahrhundert a​us dem Saarland eingereist. Im Zweiten Weltkrieg h​atte Eisenhower – n​eben Chester W. Nimitz u​nd Carl A. Spaatz – z​u der Riege v​on Deutschamerikanern gehört, d​ie Präsident Roosevelt i​n militärischen Spitzenfunktionen eingesetzt hatte.

Henry Kissinger, d​er unter Richard Nixon u​nd Gerald Ford d​as Amt d​es US-Außenministers bekleidete, i​st gebürtiger Deutscher. Nelson Rockefeller, e​in Enkel d​es deutschamerikanischen Industriellen John D. Rockefeller, w​urde unter Ford 1974 amerikanischer Vizepräsident. Der i​n Deutschland geborene Wirtschaftswissenschaftler W. Michael Blumenthal w​ar unter Jimmy Carter 1977–79 US-Finanzminister.

Der Unternehmer u​nd ehemalige Präsident Donald Trump h​at ebenfalls deutsche Wurzeln. Sein Großvater Frederick Trump wanderte a​us dem pfälzischen Kallstadt i​n die USA aus.

Unternehmer

Auch i​m 20. Jahrhundert, a​ls eine kenntliche deutsch-amerikanische Gemeinschaft längst n​icht mehr bestand, brachten e​s viele deutsche Einwanderer i​n den USA z​u wirtschaftlichem Erfolg. Darunter w​aren z. B. d​ie Brüder Fred u​nd August Duesenberg (Duesenberg Motor Company), d​er Wurstfabrikant Oscar Mayer, d​er Kaufmann Max Stern, d​er Medienunternehmer John Kluge, d​er Investor Hermann Merkin u​nd der Spieleentwickler Ralph H. Baer. Ein g​anz junges Beispiel bildet Andy Bechtolsheim (Sun Microsystems).

Deutsch-amerikanischer Braindrain

Gerd Faltings, der 1986 als erster deutscher Mathematiker mit der Fields-Medaille ausgezeichnet wurde, hat von 1985 bis 1994 in Princeton gearbeitet.

In d​en 1920er u​nd 1930er Jahren erlangten d​urch Rockefeller-Stipendien j​unge Deutsche erstmals i​n größerer Zahl Zugang z​u einem Studium a​n einer amerikanischen Universität, darunter z. B. d​ie Physikerin Hertha Sponer u​nd der spätere Widerstandskämpfer Arvid Harnack. Eine regelrechte Abwanderung deutscher Akademiker u​nd hochqualifizierter Fachkräfte i​n die Vereinigten Staaten begann i​n der Zeit d​es Nationalsozialismus (siehe weiter oben).

Nach Kriegsende ließ d​iese etwas nach, r​iss aber n​icht ab. Vereinzelt wurden deutsche Wissenschaftler s​ogar direkt v​on amerikanischen Behörden rekrutiert, e​twa im Falle d​es Project Paperclip, i​n dessen Rahmen i​n den Jahren 1945–46 m​ehr als 100 deutsche Wissenschaftler u​nd Techniker i​n die USA geholt wurden, u​m dort für d​as Militär u. a. a​n der Weiterentwicklung d​er amerikanischen Raketentechnik mitzuarbeiten. Der prominenteste v​on ihnen w​ar Wernher v​on Braun, d​er seit 1937 a​n der Entwicklung d​er so genannten V2-Rakete mitgearbeitet hatte. Bekannter i​st das Project Paperclip h​eute unter seinem ursprünglichen Namen „Operation Overcast“.

Von 1952 a​n konnten v​iele junge Deutsche m​it einem Fulbright-Stipendium i​n den USA studieren. Später w​ar dies a​uch durch d​en DAAD u​nd die amerikanische Max-Kade-Stiftung möglich. Zu d​en deutschen Wissenschaftlern, d​ie seit d​em Ende d​es Zweiten Weltkrieges i​n den Vereinigten Staaten studiert o​der dort zumindest zeitweilig gearbeitet haben, zählen z. B. d​ie Nobelpreisträger Hans Jensen (in d​en USA s​eit 1951), Hans Georg Dehmelt (1952), Herbert Kroemer (1954), Harald z​ur Hausen (1962), Erwin Neher (1966), Günter Blobel (1967), Reinhard Selten (1967), Theodor Hänsch (1969), Gerhard Ertl (1976), Horst Ludwig Störmer (1977), Johann Deisenhofer (1988), Christiane Nüsslein-Volhard (1988) u​nd Wolfgang Ketterle (1990). Besonderes Gewicht h​aben Forschungsmöglichkeiten a​n amerikanischen Universitäten für Physiker; v​on den 8 deutschen Wissenschaftlern, d​ie seit 1988 m​it dem Physik-Nobelpreis ausgezeichnet wurden, h​aben 5 zeitweilig i​n den USA geforscht.

Um d​ie Interessen d​er deutsch-amerikanischen Wissenschaftlercommunity bemüht s​ich u. a. d​as 2003 i​n New York City gegründete German Academic International Network (GAIN).[102] Für d​ie Rückanbindung d​er deutschen Wissenschaftler i​m Ausland s​etzt sich a​uch die German Scholars Organization (GSO) ein.[103]

Die Zahl d​er deutschen Wissenschaftler, d​ie gegenwärtig a​n amerikanischen Hochschulen u​nd Forschungseinrichtungen arbeiten, w​ird auf ca. 15.000 geschätzt; e​twa 6.000 d​avon sind promoviert.[104] Nicht bekannt i​st die Zahl d​er deutschen Akademiker, d​ie in anderen Bereichen, z. B. i​n Entwicklungslaboren d​er Industrie, beschäftigt sind.

Statistik der deutschen Bevölkerung in den Vereinigten Staaten

JahrGesamt-
bevölkerung
„deutschstämmig“in Deutschland geborenBemerkungen
1775ca. 225.000[105]
17903.929.326ca. 375.000[106]Bis zum Jahr 1790 sind in die USA (bzw. in die Kolonien) insgesamt ca. 100.000 Deutsche eingewandert.[106]
18005.308.483
18107.239.881
18209.638.453
183012.860.702
184017.063.3531841 wandern 15.000 Deutsche in die USA ein; 1847 sind es 74.000.[107]
185023.191.876583.774Deutsche Einwanderer 1852: 145.000; 1854: 220.000[107]
186031.443.3211.276.075Deutsche Einwanderer (1850er Jahre): fast 1 Mio. Allein im Jahre 1854 wandern 215.000 Deutsche ein.[106]
187038.558.3711.690.533
188050.189.2091.966.742
189062.979.7662.784.894Deutsche Einwanderer (1880er Jahre): fast 1,5 Mio. Allein im Jahre 1882 wandern ca. 250.000 Deutsche ein.[108]
190076.212.1682.663.418
191092.228.4962.311.237
1920106.021.5371.686.108
1930123.202.6241.608.814
1940132.164.569ca. 1,2 Mio.[108]
1950151.325.798
1960179.323.175989.815Deutsche Einwanderer 1951–1960: 580.000[108]
1970203.302.031832.965Deutsche Einwanderer 1961–1970: 210.000[108]
1980226.542.199849.384Deutsche Einwanderer 1971–1980: 65.000[108]
1990248.709.87358 Mio.
(zumindest teilweise)[108]
711.929
2000281.421.906
2005295.560.549[109]49.178.839Die meisten Einwohner mit „deutscher Abstammung“ sind gebürtige Amerikaner; 702.665 (1,43 %) sind im Ausland geboren. 431.082 (0,88 %) sind als Ausländer geboren und haben die amerikanische Staatsbürgerschaft angenommen. 271.583 (0,6 %) leben in den USA als Ausländer (mit Visum oder Green Card).[110]
2015321.418.82145.526.331[111]

Die Zahlen stammen, w​enn nicht anders vermerkt, a​us dem U. S. Census.[112]

Forschungseinrichtungen und Museen

Eine prominente Einrichtung, a​n der d​ie Geschichte d​er Deutschen i​n den Vereinigten Staaten erforscht wird, i​st das Max Kade Institute f​or German-American Studies d​er University o​f Wisconsin–Madison.[113]

In Deutschland werden d​ie Themen „Deutsch-amerikanische Auswanderung“ u​nd „Geschichte d​er Deutschen i​n den Vereinigten Staaten“ gegenwärtig u. a. a​m Emigration Research Center d​er Universität Oldenburg[114] u​nd von Helmut Schmahl (Uni Mainz) erforscht.[115]

Das bedeutendste Museum z​ur Geschichte d​er Deutschen i​n den Vereinigten Staaten i​st das German Heritage Museum i​n Cincinnati.[116] Spezialmuseen z​ur deutsch-amerikanischen Auswanderung s​ind das 2005 eröffnete Deutsche Auswandererhaus i​n Bremerhaven u​nd das e​rst im März 2010 eröffnete German-American Heritage Museum i​n Washington, D.C.[117]

Siehe auch

Literatur

Deutsch

  • Christian Chmel: Die beschleunigte Assimilation der deutsch-amerikanischen Minderheit als Folge des von Weltkriegen, Nationalsozialismus und Propaganda geprägten Deutschlandbildes in den USA (1914–1945). Grin Verlag, 2008, ISBN 978-3-640-18958-8.
  • Andreas W. Daum, Hartmut Lehmann, James J. Sheehan (Hrsg.): The Second Generation. Émigrés from Nazi Germany as Historians. Berghahn Books, New York 2016, ISBN 978-1-78238-985-9.
  • Liane von Droste: Dazwischen der Ozean. Biografien, Erinnerungen und Briefe von Deutschen in Amerika nach 1848. Edition Steinlach, Glienicke, 2013, ISBN 978-3-9815658-0-5.
  • Alexander Emmerich: Die Geschichte der Deutschen in Amerika. Von 1680 bis zur Gegenwart. Fackelträger Verlag, 2. Aufl., 2013, ISBN 978-3-7716-4524-3.
  • Alexander Emmerich: John Jacob Astor. Der erfolgreichste deutsche Auswanderer. Konrad Theiss Verlag, 2009, ISBN 978-3-8062-2265-4.
  • Wolfgang J. Helbich, Walter D. Kamphoefner, Ulrike Sommer: Briefe aus Amerika: Deutsche Auswanderer schreiben aus der Neuen Welt 1830–1930. C. H. Beck, 1988, ISBN 3-406-33114-9.
  • Ulrich Klemke: Die deutsche politische Emigration nach Amerika 1815–1848: Biographisches Lexikon. Frankfurt am Main et al. 2007.
  • Peter Maidl: „Hier ißt man anstadt Kardofln und Schwarzbrodt Pasteten …“ Die deutsche Überseewanderung des 19. Jahrhunderts in Zeitzeugnissen. Wißner-Verlag, 2000, ISBN 3-89639-243-3.
  • Juliane Mikoletzky: Die deutsche Amerikaauswanderung des 19. Jahrhunderts in der zeitgenössischen fiktionalen Literatur. Tübingen, Niemeyer, ISBN 3-484-35023-7.
  • Josef Raab und Jan Wirrer (Hgg.): Die deutsche Präsenz in den USA. Berlin 2008.
  • Katja Wüstenbecker: Deutsch-Amerikaner im Ersten Weltkrieg: US-Politik und nationale Identitäten im Mittleren Westen (Transatlantische Historische Studien 29), Stuttgart 2007.
  • Max Heinrici: Das Buch der Deutschen in Amerika, Verlag Walther's Buchdruck, 1909
  • Ilona Stölken: Das deutsche New York. Eine Spurensuche, Lehmstedt Verlag, Leipzig 2013, ISBN 978-3-942473-68-2.

Englisch

  • Thomas Adam (Hrsg.): Germany and the Americas. Culture, Politics and History. A Multidisciplinary Encyclopedia. Vol. I-III (Transatlantic Relations Series), Santa Barbara - Denver - Oxford 2005.
  • Albert Bernhard Faust: The German element in the United States. 1909, archive.org
  • Albert Bernhard Faust: The Germans in the United States. 1916 (Google Bücher)
  • Aaron Spencer Fogleman: Hopeful journeys: German immigration, settlement, and political culture in Colonial America, 1717-1775. 1996 (Google Bücher)
  • John Arkas Hawgood: The tragedy of German-America. 1970 (Google Bücher)
  • Wolfgang Helbich: German Research on German Migration to the United States, in: Amerikastudien/American Studies 54/3 (2009), S. 383–404.
  • Kazal, Russell A.: Becoming Old Stock: The Paradox of German-American Identity, Princeton, NJ - Oxford 2004.
  • Frederick C. Luebke: Germans in the New World: Essays in the History of Immigration. 1999 (Google Bücher)
  • Matthew D. Tippens: Turning Germans into Texans: World War I and the Assimilation and Survival of German Culture in Texas, 1900-1930, Austin 2010.
  • Christoph Strupp und Kai Dreisbach, with the Assistance of Patricia C. Sutcliffe and Birgit Zischke: German Americana, 1956-2005: A Comprehensive Bibliography of German, Austrian and Swiss Books and Dissertations on the United States (Reference Guide of the German Historical Institute), Washington, DC 2007 (PDF)
  • Christoph Strupp und Birgit Zischke, with the Assistance of Kai Dreisbach: German Americana, 1800-1955. A Comprehensive Bibliography of German, Austrian and Swiss Books and Dissertations on the United States (Reference Guides of the German Historical Institute), Washington, DC 2005 (PDF)
  • Matthew D. Tippens: Turning Germans into Texans: World War I and the Assimilation and Survival of German Culture in Texas, 1900-1930, Austin 2010.
  • Don Heinrich Tolzmann: The German-American Experience. Humanity Books, 2000, ISBN 1-57392-731-7 (Google Bücher)
  • Walter Kamphoefner und Wolfgang J. Helbich (Hgg.): German-American Immigration and Ethnicity in Comparative Perspective, Madison, Wisc. 2004.

Fiktionale Literatur

Filme

Dokumentarfilme

  • Turning American: A German Immigrant’s Story (Regie: Audrey Geyer, Kevin J. Lindenmuth, USA, 2003)
  • Deutsche in Amerika (Fritz Baumann, Deutschland, 2005)

Spielfilme

  • Crimson Romance (David Howard, USA, 1934)
  • Sweet Land (Ali Selim, USA, 2005)
Commons: German American history – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Immigrants to the United States from Germany – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Library of Congress
  2. Google Bücher
  3. History of the Palatine Immigration to Pennsylvania
  4. Indentured Servitude in the Colonial U. S. (Memento vom 1. Oktober 2009 im Internet Archive); History of the Palatine Immigration to Pennsylvania
  5. Jeffrey Miller: Where there’s life, there’s lawsuits: not altogether serious ruminations on law and life. 2003, S. 91.(Google Bücher); The Romance of the Purchase of Manhattan (Memento vom 25. Juni 2009 im Internet Archive)
  6. First German Settlers in America; Die Pfalz – ein Auswanderungsland
  7. Stadt Krefeld: US-Amerikaner feiern „German-American Day“@1@2Vorlage:Toter Link/www.krefeld.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  8. the-independent-friend.de, rp-online: „Krefelder Protest gegen Sklaverei“, 24. Juni 2009, von Olaf Radicke, Online Artikel
  9. William Hull: William Penn and the Dutch Quaker Migration to Pennsylvania, Pickle Partners Publishing, Auckland, 2018.
  10. A New Life (Memento vom 15. Dezember 2009 im Internet Archive)
  11. (en) Protest against slavery
  12. Without paper, where would we be? (Memento vom 21. Juni 2009 im Internet Archive); William Rittenhouse (Memento vom 31. August 2009 im Internet Archive)
  13. www.dhm.de German Language Printing in the American Colonies up to the Declaration of Independence.
  14. Die Pfalz – ein Auswanderungsland; History of the Palatine Immigration to Pennsylvania
  15. Deutsche in Philadelphia (Memento vom 3. Dezember 2007 im Internet Archive); Benjamin B. Ringer: We the People and Others, New York, 1983, ISBN 0-422-78180-0, S. 74 (Google Bücher)
  16. The Schwenkfelders (Memento vom 2. August 2009 im Internet Archive)
  17. Johann Georg Rapp
  18. Simon Schama, The American Future: A History from the Founding Fathers to Barck Obama, 2. Auflage. Vintage, London 2009, S. 241.
  19. Schama 2009, S. 242.
  20. History of Germanna
  21. The German Coast of Louisiana; German-Acadian Coast (Memento vom 15. Juni 2006 im Internet Archive)
  22. Andreas Hübner: Die Côte des Allemands. Eine Migrationsgeschichte im Louisiana des 18. Jahrhunderts. Transcript, Bielefeld 2017, ISBN 978-3-8376-4006-9.
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  24. The Moravian Story; The Moravian Church; Adelaide Lisetta Fries: The Moravians in Georgia. 1735–1740, 1905 (Google Bücher)
  25. www.progenealogists.com (Memento vom 17. Juli 2009 im Internet Archive) New England; www.pictonpress.com Broad Bay Pioneers
  26. Die Deutschen während der Nordamerikanischen Revolution
  27. England’s hired troops; what her Hessian allies cost her
  28. Deutsch als Amtssprache der USA
  29. Thomas Adam: Germany and the Americans: culture, politics, and history. S. 752 (Google Bücher)
  30. Cincinnati: Our German History (Memento vom 7. Dezember 2009 im Internet Archive)
  31. Kathleen Neils Conzen: Making their own America. Assimilation Theory and the German Peasant Pioneer. New York, Oxford, München (Berg), 1990 Online-Text (Memento vom 15. Juni 2010 im Internet Archive) (PDF; 283 kB)
  32. Die größte ist die Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika.
  33. German Immigration to Texas (Memento vom 30. April 2010 im Internet Archive)
  34. The King William Historic District (Memento vom 14. Oktober 2008 im Internet Archive)
  35. Mason County War
  36. A Summary History of German Freethought in Missouri
  37. Ethnic groups in the Union Army (Memento vom 22. Januar 2013 im Webarchiv archive.today)
  38. German-Americans in the Civil War (Memento vom 1. September 2009 im Internet Archive), German-Americans in the Civil War
  39. Migration (Memento vom 4. Mai 2010 im Internet Archive)
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  41. Hans-Jürgen Grabbe: Vor der großen Flug: die europäische Migration in die Vereinigten Staaten von Amerika, 1783–1820. 2001 (Google Bücher)
  42. Friedrich Burgdörfer: Die Wanderungen über die deutschen Reichsgrenzen im letzten Jahrhundert. In: Wolfgang Köllmann (Hrsg.): Bevölkerungsgeschichte. Köln 1972, S. 403.
  43. Alexander Emmerich: Little Germany: Deutsche Auswanderer in Nordamerika. Frankfurt/New York 2019, ISBN 978-3-593-51099-6, S. 16 f.
  44. Carl Wittke, Alfred Vagts: Deutsch-Amerikanische Ruckwanderung: Probleme, Phanomene, Statistik, Politik, Soziologie, Biographie. In: The Mississippi Valley Historical Review. Band 47, Nr. 3, Dezember 1960, ISSN 0161-391X, doi:10.2307/1888896.
  45. Jens Blaustein: Die Praxis der europäischen Auswanderung nach Amerika und die Bedingungen für die Emigranten während der Überfahrt. Hausarbeit, Universität Leipzig, 1998, ISBN 3-638-07365-3.
  46. Hapag-Lloyd – Geschichte (Memento vom 15. Mai 2009 im Internet Archive); Bremerhaven als Auswandererhafen (Memento vom 14. Januar 2010 im Internet Archive)
  47. Bremerhaven als Auswandererhafen (Memento vom 14. Januar 2010 im Internet Archive)
  48. Fahrensleute: Ozean-Erinnern; Blaustein; die Kaufkraft von 120 Mark entsprach der von ca. 1000 €.
  49. Russell Andrew Kazal: Becoming old stock: the paradox of German-American identity. 2004, S. 2 (Google Bücher)
  50. German Americans. In: Microsoft Encarta online
  51. Alexander Emmerich: John Jacob Astor. Der erfolgreichste deutsche Auswanderer. Konrad Theiss Verlag: Stuttgart 2009, S. 93.
  52. Joseph Seligman; Jules Semon Bache; James Warburg (Memento vom 3. Oktober 2006 im Webarchiv archive.today)
  53. Vincent N. Parrillo: Diversity in America. 2008, S. 160 (Google Bücher)
  54. Maria Kraus-Boelté
  55. Ben Franklin and German
  56. Deutsche in Amerika > Die Deutsche Sprache in Amerika
  57. David J. Bodenhamer, Robert Graham Barrows: The Encyclopedia of Indianapolis. 1994, S. 615f (Google Bücher)
  58. Best of Abraham Lincoln (PDF; 282 kB)
  59. Anzeiger des Westens; Westliche Post
  60. Dakota freie Presse; George Washington Kingsbury: History of Dakota Territory, Band 5, 1915, S. 974 (Google Bücher)
  61. Myer Strouse; Gustavus A. Finkelnburg
  62. New Yorker Volkszeitung
  63. Immigration
  64. Wagner, Robert Ferdinand; The National Labor Relations Act (Memento vom 10. Dezember 2009 im Internet Archive)
  65. Max Bedacht
  66. Similar Surroundings: A Comparison of Anti-German Russia, and the Anti-German Environment of the United States During WWI and its Relation to the German-Russians Germans from Russia Heritage Society; Far Away From Russia; The Migration of the Russian-Germans to Kansas
  67. Kazal, S. 1.
  68. John Higham: Hanging together: unity und diversity in American culture. S. 87 (Google Bücher)
  69. Kazal, S. 4; Chmel
  70. Guido André Dobbert: The disintegration of an immigrant community: the Cincinnati Germans. 1870–1920, 1980
  71. Charles McCool Snyder: Union County, Pennsylvania: a celebration of history. 2000, S. 247 (Google Bücher)
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  73. Frederick C. Luebke: Bonds of Loyalty: German Americans and World War I. Northern Illinois University Press, 1974, ISBN 0-87580-514-0.
  74. The Death of Ethnic Pride (Memento vom 7. Januar 2011 im Internet Archive) (PDF); Vincent N. Parrillo: Diversity in America, 2008, S. 160 (Google Bücher)
  75. Georg von Bosse: Dr. C. J. Hexamer. Sein Leben und Wirken. 1922 (Google Bücher); Thomas Adam: Germany and the Americans: culture, politics, and history, 2005, S. 805 (Google Bücher)
  76. Becoming Old Stock: The Paradox of German-American Identity (Memento vom 17. Oktober 2007 im Internet Archive) (Princeton University Press)
  77. Library of Congress, Chicago Daily News
  78. Halt the Hun!
  79. David M. Kennedy: Over Here. The First World War and American Society. Oxford Univ. Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-517400-3, S. 68.
  80. Coming of the Night, S. 12. (PDF; 2,8 MB)
  81. Anti-German sentiments ran high in 1918 (Memento vom 22. Dezember 2011 im Internet Archive)
  82. Colin Baker: Foundations of bilingual education and bilingualism. 2006, S. 191 (Google Bücher)
  83. Divided by a Common Language: The Babel Proclamation and its Influence in Iowa History (Memento vom 16. November 2006 im Internet Archive)
  84. Rodney P. Carlisle: Manifest destiny and the expansion of America. 2007, S. 28 (Google Bücher); Born German, Made American (Memento vom 5. April 2010 im Internet Archive)
  85. Dr. Muck bitter at sailing
  86. Michele Wucker: Lockout: why America keeps getting immigration wrong when our prosperity depends on getting it right. 2000, S. 42 (Google Bücher)
  87. John Zogby: The way we’ll be: the Zogby report on the transformation of the American dream, 2008, S. 149 (Google Bücher)
  88. A German-American Chronology
  89. German American Bund
  90. World War II (Memento vom 3. November 2009 im Internet Archive)
  91. Patricia Kollander: „I must be a part of this war“: a German American’s fight against Hitler and Nazism, Fordham University Press, 2005, ISBN 0-8232-2528-3, S. XV
  92. Patricia Kollander: I Must Be a Part of This War: A German American’s Fight Against Hitler and Nazism: One Man’s Fight Against Hitler and Nazism, Fordham University Press, 2006, ISBN 0-8232-2528-3 (Google Bücher)
  93. WAR & PEACE: The World of William Sebold
  94. Presidential Proclamation No. 2526 (Wortlaut); WWII Violations of German American Civil Liberties by the US Government
  95. German-American Internees in the United States during WWII (Memento vom 26. Februar 2016 im Internet Archive); World War II - The internment of German American civilians
  96. World War II Violations of the Civil Liberties of German Americans and German Latin Americans by the US Government (Memento vom 1. März 2010 im Internet Archive); Years of silence: The untold story of German-American internment; Fünf Jahre hinter Stacheldraht
  97. Rüdiger Overmans, Die Rheinwiesenlager 1945. In: Hans-Erich Volkmann (Hrsg.): Ende des Dritten Reiches – Ende des Zweiten Weltkrieges. Eine perspektivische Rückschau. Herausgegeben im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, München 1995, ISBN 3-492-12056-3, S. 278.
  98. Gefangenschaft in Amerika (Memento vom 8. Januar 2010 im Internet Archive); Situation deutscher Kriegsgefangener in anglo-amerikanischer Haft (Memento vom 28. August 2009 im Internet Archive)
  99. „Es begann mit einem Kuss“: Deutsch-alliierte Beziehungen; Martin K. Sorge: The other price of Hitler’s war: German military and civilian losses resulting from World War II, 1986, S. xviii (Google Bücher)
  100. Rajkumar Kanagasingam: German Memories in Asia. 2007, S. 154 (Google Bücher); Einwanderung der ethnischen Deutschen (Memento vom 4. September 2014 im Internet Archive)
  101. Ofelia García, Joshua A. Fishman: The multilingual Apple: languages in New York City. 2007, S. 77 (Google Bücher)
  102. Website von GAIN
  103. Website der GSO
  104. Forschung: Die Heimat lockt wieder
  105. Faust (1909), S. 12.
  106. Germans in America – Chronology Webseite der U. S. Diplomatic Mission to Germany
  107. James M. Bergquist: Daily life in immigrant America, 1820–1870. 2008, S. 116 (Google Bücher)
  108. The Germans in America The Library of Congress
  109. Schätzung der U. S. Census-Behörde
  110. 2005 American Community Survey (Memento vom 3. April 2009) U. S. Census Bureau
  111. factfinder.census.gov: SELECTED SOCIAL CHARACTERISTICS IN THE UNITED STATES (Memento vom 13. Februar 2020 im Webarchiv archive.today)
  112. Region and Country or Area of Birth of the Foreign-Born Population
  113. Website des Instituts
  114. Webseite des Research Centers
  115. Helmut Schmahl (Memento vom 27. Mai 2009 im Internet Archive); Persönliche Webseite
  116. German Heritage Museum
  117. German-American Heritage Museum (Offizielle Webseite); Alles außer Lederhosen Die Zeit Nr. 18, 29. April 2010
  118. Taylor Caldwell
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