Springfield (Illinois)
Springfield, am Sangamon River gelegen, ist die Hauptstadt des US-amerikanischen Bundesstaates Illinois. Gleichzeitig ist die Stadt Verwaltungssitz des Sangamon County.
Springfield | |||
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Spitzname: Home of President Abraham Lincoln | |||
Parlamentsgebäude von Illinois in Springfield | |||
Siegel |
Flagge | ||
Lage in Illinois | |||
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Basisdaten | |||
Gründung: | 10. April 1821 | ||
Staat: | Vereinigte Staaten | ||
Bundesstaat: | Illinois | ||
County: | Sangamon County | ||
Koordinaten: | 39° 47′ N, 89° 39′ W | ||
Zeitzone: | Central (UTC−6/−5) | ||
Einwohner: – Metropolregion: | 114.394 (Stand: 2020) 210.015 (Stand: 2016) | ||
Fläche: | 156 km² (ca. 60 mi²) davon 140 km² (ca. 54 mi²) Land | ||
Höhe: | 182 m | ||
Postleitzahl: | 62701 | ||
Vorwahl: | +1 217 | ||
FIPS: | 17-72000 | ||
GNIS-ID: | 426595 | ||
Website: | www.springfield.il.us | ||
Bürgermeister: | J. Michael Houston (R) |
Im Jahr 2020 hatte Springfield 114.394 Einwohner.[1]
Springfield liegt an der berühmten ehemaligen Route 66, die durch die Interstates 55, 44 und 40 weitgehend ersetzt wurde.
Geschichte
Die Stadt hieß ursprünglich Calhoun, benannt nach dem Senator John C. Calhoun.[2] 1832 nannte sie sich in Springfield um. Das Gebiet der heutigen Stadt wurde um 1818 erstmals von Weißen besiedelt. Seit 1837 ist Springfield die Hauptstadt von Illinois. 1838 führte der Potawatomi Trail of Death durch Springfield; dabei handelte es sich um einen erzwungenen Todesmarsch der Potawatomi-Indianer.
Während des Sezessionskrieges spielte Springfield eine bedeutende Rolle für die Nordstaaten. Die Regimenter von Illinois wurden hier ausgebildet. Darunter auch solche, die unter der Führung des Generals Grants eine Siegesserie zwischen 1861 und 1862 errangen.
Camp Butler, 11 Kilometer nordöstlich von Springfield war Ausbildungslager aber auch Kriegsgefangenenlager. Während Geschäftsleute an den Soldaten verdienten, klagten Bürger der Stadt über Fehlverhalten von Soldaten außer Dienst.[3] Nach dem Krieg wurde Springfield ein bedeutender Umschlagplatz im Eisenbahnwesen der USA. Außerdem war der Bergbau größter Arbeitgeber der Stadt. 1908 kam es zu rassistischen Ausschreitungen, bei denen sieben unbeteiligte Schwarze ermordet wurden. Dieses Verbrechen führte zur Gründung des NAACP.[4] Am 12. März 2006 wurde Springfield von zwei Tornados heimgesucht, die erhebliche Verwüstungen anrichteten.
Am 10. Februar 2007 verkündete Senator Barack Obama seine Kandidatur in Springfield, auf den Stufen des Old State Capitol.[5] 2008 wurde er zum ersten schwarzen Präsidenten der USA gewählt.
Fünf Bauwerke und Stätten in Springfield haben den Status einer National Historic Landmark, darunter die Lincoln Home National Historic Site, das Grab Lincolns und das Old State Capitol.[6] 63 Bauwerke und Stätten der Stadt sind im National Register of Historic Places (NRHP) eingetragen (Stand 3. November 2018).[7]
Sehenswürdigkeiten
Die Stadt unterhält zahlreiche Sehenswürdigkeiten, die mit dem 16. Präsidenten der Vereinigten Staaten, Abraham Lincoln, in Zusammenhang stehen. Lincoln gründete hier 1837 gemeinsam mit dem Rechtsanwalt John T. Stuart eine gemeinsame Kanzlei und wurde auch in Springfield begraben. Daneben können das Illinois State Capitol, das Staatsmuseum und andere Gebäude besichtigt werden, die mit der Funktion Springfields als Staatshauptstadt zu tun haben. Auch das Dana-Thomas-Haus, das von Frank Lloyd Wright entworfen wurde, steht dem Publikumsverkehr innerhalb bestimmter Öffnungszeiten zur Verfügung. Im August findet in Springfield die Illinois State Fair, eine Ausstellung von landwirtschaftlichen und industriellen Produkten mit Volksfestcharakter, statt.
Wirtschaft
Die Stadt ist ein Zentrum für Handel und Finanzen und liegt in einer der fruchtbarsten Getreideanbau- und Viehzuchtregionen der USA. Die Industriebetriebe in Springfield produzieren Maschinen, Fertignahrungsmittel, Metallwaren, Elektrogeräte, Baumaterialien, Farben und Matratzen.
Demografische Daten
Bevölkerungsentwicklung | |||
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Census | Einwohner | ± in % | |
1840 | 2579 | — | |
1850 | 4533 | 75,8 % | |
1860 | 9320 | 105,6 % | |
1870 | 17.364 | 86,3 % | |
1880 | 19.743 | 13,7 % | |
1890 | 24.963 | 26,4 % | |
1900 | 34.159 | 36,8 % | |
1910 | 51.678 | 51,3 % | |
1920 | 59.183 | 14,5 % | |
1930 | 71.864 | 21,4 % | |
1940 | 75.503 | 5,1 % | |
1950 | 81.628 | 8,1 % | |
1960 | 83.271 | 2 % | |
1970 | 91.753 | 10,2 % | |
1980 | 99.637 | 8,6 % | |
1990 | 105.227 | 5,6 % | |
2000 | 111.454 | 5,9 % | |
2010 | 116.250 | 4,3 % | |
2020 | 114.394 | −1,6 % | |
Quelle. U.S. Census Buero[8] |
Nach der Volkszählung im Jahr 2010 lebten in Springfield 116.250 Menschen in 50.714 Haushalten. Die Bevölkerungsdichte betrug 830,4 Einwohner pro Quadratkilometer. In den 50.714 Haushalten lebten statistisch je 2,23 Personen.
Ethnisch betrachtet setzte sich die Bevölkerung zusammen aus 75,8 Prozent Weißen, 18,5 Prozent Afroamerikanern, 0,2 Prozent amerikanischen Ureinwohnern, 2,2 Prozent Asiaten sowie 0,7 Prozent aus anderen ethnischen Gruppen; 2,6 Prozent stammten von zwei oder mehr Ethnien ab. Unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit waren 2,0 Prozent der Bevölkerung spanischer oder lateinamerikanischer Abstammung.
22,9 Prozent der Bevölkerung waren unter 18 Jahre alt, 62,8 Prozent waren zwischen 18 und 64 und 14,3 Prozent waren 65 Jahre oder älter. 52,8 Prozent der Bevölkerung war weiblich.
Das mittlere jährliche Einkommen eines Haushalts lag bei 47.209 USD. Das Pro-Kopf-Einkommen betrug 28.542 USD. 16,2 Prozent der Einwohner lebten unterhalb der Armutsgrenze.[1]
Söhne und Töchter der Stadt
- William Jayne (1826–1916), Politiker
- James H. Slater (1826–1899), Politiker und Kongressmitglied
- Robert Todd Lincoln (1843–1926), Politiker
- Ed Barrow (1868–1953), Manager
- Albert Johnson (1869–1957), Abgeordneter des Repräsentantenhauses aus Washington
- Nicholas Vachel Lindsay (1879–1931), Schriftsteller
- Douglass Cadwallader (1884–1971), Golfer
- Louis Paul Lochner (1887–1975), Journalist und Autor zahlreicher Bücher
- Bobby Watson (1888–1965), Schauspieler
- Seth Barnes Nicholson (1891–1963), Astronom
- John Baptist Franz (1896–1992), Bischof von Peoria
- Joey Sternaman (1900–1988), American-Football-Spieler und -Trainer
- George Lott (1906–1991), Tennisspieler
- Barrett Deems (1914–1998), Jazz-Schlagzeuger und Bandleader
- June Christy (1925–1990), Sängerin
- Robin Roberts (1926–2010), Baseballspieler
- William Luers (* 1929), Diplomat
- John Porter East (1931–1986), Politiker
- Stephen Verona (1940–2019), Drehbuchautor, Filmregisseur und Filmproduzent
- David Hammons (* 1943), Künstler
- Martin J. Oberman (* 1945), Jurist und Mitglied des Surface Transportation Board
- Kevin Vann (* 1951), Bischof von Orange
- Dave Wolverton (1957–2022), Schriftsteller
- Aaron Schneider (* 1965), Kameramann und Filmregisseur, Oscargewinner
- Sarah Danielle Madison (1974–2014), Filmschauspielerin
- William Fitzsimmons (* 1978), Singer-Songwriter
- Dave Spina (* 1983), Eishockeyspieler
- Andre Iguodala (* 1984), Basketballspieler
Klima
Springfield, Illinois | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Springfield, Illinois
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Einzelnachweise
- US Census Bureau Abgerufen am 11. März 2015
- http://www.usacitiesonline.com/ilcountyspringfield.htm#history
- Camilla A. Quinn: „Soldiers on Our Streets: the Effects of a Civil War Military Camp on the Springfield Community.“ In: Illinois Historical Journal 1993 86(4): 245–256. ISSN 0748-8149
- Chicago Commission on Race Relations (1919); Crouthamel (1960); Senechal (1990)
- Obama: I’m running for president. Chicagotribune.com. 10. Februar 2007. Abgerufen am 12. März 2012.
- List of NHLs by State. National Park Service, abgerufen am 3. November 2018.
- Suchmaske Datenbank im National Register Information System. Park Service, abgerufen am 3. November 2018.
- Decenniel Census of Population and Housing Abgerufen am 9. Januar 2013