Emmy Noether
Amalie Emmy Noether (* 23. März 1882 in Erlangen; † 14. April 1935 in Bryn Mawr, Pennsylvania) war eine deutsche Mathematikerin, die grundlegende Beiträge zur abstrakten Algebra und zur theoretischen Physik lieferte. Insbesondere revolutionierte Noether die Theorie der Ringe, Körper und Algebren. Das von ihr entdeckte Noether-Theorem verbindet Symmetrien von physikalischen Naturgesetzen mit der Existenz von zugehörigen Erhaltungsgrößen.
Leben
Familie und Jugend
Emmy Noether wurde am 23. März 1882 als Tochter des jüdischen Ehepaars Max und Ida Noether in Erlangen geboren. Heute erinnert eine Tafel in der Erlanger Hauptstraße an ihr Geburtshaus. Ihr Vater Max Noether hatte einen Lehrstuhl für Mathematik an der Universität Erlangen inne. Emmy wuchs mit drei jüngeren Brüdern auf, einer davon, Fritz Noether, wurde später ebenfalls Mathematiker. Emmys Familie gehörte zum liberalen Judentum, für das es selbstverständlich war, auch Töchtern eine gute Ausbildung zu verschaffen.[1]
Emmy Noether besuchte von 1889 bis 1897 die Städtische Höhere Töchterschule in der Friedrichstraße in Erlangen; der Besuch eines Gymnasiums war Mädchen zu dieser Zeit in Bayern nicht erlaubt. Nach dem damaligen Lehrplan wurden an der Höheren Töchterschule nur elementare Kenntnisse in vielen Fächern vermittelt, insbesondere wurde kein Latein, keine Naturwissenschaften und nur elementare Inhalte der Mathematik unterrichtet. Eine Vorbereitung auf das Abitur gab es auch nicht, sondern die Schulbildung endete mit der 10. Klasse.[2]
Im April 1900 legte Emmy Noether die Staatsprüfung zur Lehrerin der englischen und französischen Sprache an Mädchenschulen in Ansbach ab. Noethers Biografen David E. Rowe und Mechthild Koreuber mutmaßen, dass Emmy Noether diese Staatsprüfung nicht mit der Absicht zu unterrichten ablegte, sondern um mit diesem Abschluss die Erlaubnis zu erhalten, wie einige Frauen vor ihr sich als Gasthörerin an der Universität in Erlangen einzuschreiben. Damit bereitete sie sich auf die Abiturprüfung vor, die sie 1903 in Nürnberg als Externe am Königlichen Realgymnasium ablegte.[3]
Studium und akademische Karriere in Deutschland
1903 wurden Frauen erstmals an bayerischen Universitäten zum Studium zugelassen, was auch Emmy Noether die Immatrikulation an der Universität Erlangen erlaubte. Vorher hatte sie bereits mit Erlaubnis einzelner Professoren als Gasthörerin Vorlesungen an der Universität Göttingen besucht, musste jedoch aufgrund einer Krankheit zurück nach Erlangen. Dort promovierte sie 1907 in Mathematik bei Paul Gordan. Sie war damit die zweite Deutsche, die an einer deutschen Universität in Mathematik promoviert wurde.[4] 1908 wurde sie Mitglied des Circolo Matematico di Palermo, 1909 trat sie der Deutschen Mathematiker-Vereinigung bei.
Im gleichen Jahr wurde sie von Felix Klein und David Hilbert an die Georg-August-Universität Göttingen gerufen, da sie auf dem Forschungsgebiet der Differentialinvarianten mittlerweile eine Größe war. Göttingen galt zu dieser Zeit als das führende mathematische Zentrum in der Welt. Durch Klein und Hilbert ermutigt, stellte Noether am 20. Juli 1915 einen Antrag auf Habilitation in Göttingen. Der Antragstellung folgten intensive kontroverse Diskussionen in der Fakultät, bei denen sich viele Fakultätsangehörige grundsätzlich gegen eine Habilitation von Frauen aussprachen. Letztlich konnten sich aber Hilbert und Klein durchsetzen; berühmt wurde die in diesem Zusammenhang gefallene Äußerung Hilberts, „eine Fakultät sei doch keine Badeanstalt“.[5]
Da die Habilitation von Frauen an preußischen Universitäten durch einen Erlass vom 29. Mai 1908 untersagt war, stellte die mathematisch-naturwissenschaftliche Abteilung der philosophischen Fakultät der Universität zu Göttingen am 26. November 1915 einen offiziellen Antrag an den preußischen Minister:
„Eure Exzellenz
bittet die mathematisch-naturwissenschaftliche Abteilung der philosophischen Fakultät der Göttinger Universität ehrerbietigst, ihr im Falle des Habilitationsgesuches von Fräulein Dr. Emmy Noether (für Mathematik) Dispens von dem Erlaß des 29. Mai 1908 gewähren zu wollen, nach welchem die Habilitation von Frauen unzulässig ist.“[6]
Explizit wurde hinzugefügt, dass es keinesfalls um Aufhebung des Habilitationsverbots für Frauen ginge, sondern nur um eine einmalige Ausnahmegenehmigung für „Frl. Dr. Noether“:
„Unser Antrag zielt auch nicht dahin, um Aufhebung des Erlasses vorstellig zu werden; sondern wir bitten nur um Dispens für den vorliegenden einzigartig liegenden Fall.“[6]
In der abschlägigen Antwort des Ministers vom 5. November 1917 hieß es:
„Die Zulassung von Frauen zur Habilitation als Privatdozent begegnet in akademischen Kreisen nach wie vor erheblichen Bedenken. Da die Frage nur grundsätzlich entschieden werden kann, vermag ich auch die Zulassung von Ausnahmen nicht zu genehmigen, selbst wenn im Einzelfall dadurch gewisse Härten unvermeidbar sind. Sollte die grundsätzliche Stellungnahme der Fakultäten, mit der der Erlaß vom 29. Mai 1908 rechnet, eine andere werden, bin ich gern bereit, die Frage erneut zu prüfen.“[7]
Hilbert erreichte zumindest einen Kompromiss mit dem Ministerium, so dass er ab dem Wintersemester 1916/17 Veranstaltungen unter seinem Namen „mit der Unterstützung von Frl. Dr. Noether“ anbieten konnte. De facto hielt Emmy Noether diese Veranstaltungen, die sich mit fortgeschrittenen Themen aus der Algebra befassten, allein ab.[8]
Nach dem Ersten Weltkrieg und dem Zusammenbruch des Kaiserreichs kam es in der Weimarer Republik zu einer allgemeinen rechtlichen Besserstellung der Frauen. Neben dem Wahlrecht wurde auch die Habilitationsordnung so geändert, dass auch Frauen zur Habilitation zugelassen werden konnten. So konnte sich Emmy Noether 1919 als erste Frau in Deutschland in Mathematik habilitieren. Durch die Habilitation hatte Emmy Noether nun den Status einer (unbezahlten) Privatdozentin. Erst 1922 erhielt sie auf Anftrag der mathematisch-naturwissenschaftlichen Abteilung der Universität den Titel „nicht beamteter außerordentlicher Professor“, was allerdings auch mit keiner Bezahlung verbunden war.[9] Sie war damit die erste Frau in Deutschland, die eine (nichtbeamtete) Professur innehatte.[10] Erst 1923 erhielt sie ihren ersten (sehr gering) bezahlten Lehrauftrag, der auch jedes Semester neu beantragt werden musste.[9] Eine ordentliche Professur erhielt sie nie, im Gegensatz zu ihrem mathematisch weniger bedeutenden jüngeren Bruder Fritz, der bereits 1922 ordentlicher Professor wurde. Bis zur Hyperinflation im selben Jahr lebte sie sehr sparsam von einer Erbschaft. 1920 war sie vom jüdischen zum evangelischen Glauben konvertiert.[11]
1928/29 übernahm Emmy Noether eine Gastprofessur in Moskau, 1930 eine in Frankfurt am Main. Bei ihrer Rückkehr aus der Sowjetunion äußerte sie sich sehr positiv über die dortige Lage, weshalb ihr die Nationalsozialisten später unterstellten, eine Kommunistin zu sein. Emmy Noether bekannte sich zum Pazifismus und war von 1919 bis 1922 Mitglied der USPD, danach bis 1924 Mitglied der SPD. Zusammen mit Emil Artin erhielt sie 1932 den Ackermann-Teubner-Gedächtnispreis für ihre gesamten wissenschaftlichen Leistungen. 1932 hielt sie einen Plenarvortrag auf dem Internationalen Mathematikerkongress in Zürich mit dem Titel Hyperkomplexe Systeme und ihre Beziehungen zur kommutativen Algebra und zur Zahlentheorie.
USA
1933 wurde Emmy Noether durch das sogenannte Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums getroffen, mit dem das Naziregime jüdische und politisch missliebige Beamte aus dem Dienst zu entfernen suchte, obwohl Noether selbst keine verbeamtete Professorin war. Sie wurde dennoch wie andere jüdische Kollegen „mit sofortiger Wirkung vom Dienst suspendiert“ und schließlich entlassen, womit sie ihr kleines Einkommen als Dozentin verlor.[12] Sie emigrierte daraufhin in die USA. Vor dieser Entscheidung zog sie auch in Betracht, nach Moskau zu gehen. Doch die Bemühungen ihres dortigen Freundes, des Topologen Pawel Alexandrow, bei den sowjetischen Behörden eine Bewilligung zu erwirken, zogen sich zu lange hin.
In den USA half ihr ehemaliger Göttinger Kollege Hermann Weyl, eine Stelle für sie zu finden. Ende 1933 erhielt sie eine Gastprofessur am Women’s College Bryn Mawr in Pennsylvania, ihre erste angemessen bezahlte Stelle. Ab 1934 hielt Emmy Noether auch Vorträge am Institute for Advanced Study in Princeton. Dort beeinflusste sie mit ihrem Zugang zur Mathematik unter anderem Oscar Zariski, Abraham Adrian Albert und wahrscheinlich auch Nathan Jacobson.[13] Sie kam 1934 noch einmal nach Europa und besuchte Emil Artin und ihren Bruder Fritz in Deutschland. Emmy Noether verstarb am 14. April 1935 an den Komplikationen einer Unterleibsoperation, die wegen eines Tumors notwendig geworden war. Sie fand ihre letzte Ruhestätte unter dem Kreuzgang der M. Carey Thomas Library auf dem Campus des Bryn Mawr College.
Schaffen
Emmy Noether gilt als Begründerin der modernen Algebra. Ihr erstes mathematisches Forschungsgebiet war jedoch die Invariantentheorie, das Spezialgebiet ihres Doktorvaters Paul Gordan in Erlangen. Mit einer Arbeit zur Invariantentheorie wurde Emmy Noether 1907 mit summa cum laude promoviert.
Mit dem Artikel Invariante Variationsprobleme von 1918 leistete Noether auch Außerordentliches für die Theoretische Physik und legte mit dem Noether-Theorem den Grundstein zu einer neuartigen Betrachtung von Erhaltungsgrößen.[14] Es dauerte eine erhebliche Zeit, bis die Bedeutung dieser Arbeit in der physikalischen Forschung erkannt wurde; heute gilt die Arbeit als ein Meilenstein in der theoretischen Physik.[15]
Anfang der 1920er Jahre änderten sich Noethers Forschungsinteressen entscheidend: Noether wandte sich abstrakten algebraischen Methoden zu, einem Gebiet, das zu der Zeit in der Mathematik eher umstritten war.[16] Gordan hatte Hilberts Beweis seines Basistheorems, der viele Resultate Gordans verallgemeinerte, aber ein reiner Existenzbeweis war, mit den Worten kommentiert, dass dies nicht Mathematik, sondern Theologie sei.[17] Ein wesentlicher Beitrag Noethers in diesem Bereich war ihre Publikation Idealtheorie in Ringbereichen von 1921, mit dem Noether Ansätze für eine allgemeine Theorie kommutativer Ringe entwickelte. Noethers Arbeiten legten schließlich die Grundlagen für eine moderne kommutative Algebra, dem Zweig der Algebra, der sich mit kommutativen Ringen, ihren Idealen und den Modulen über diesen Ringen befasst. Die moderne algebraische Geometrie und die algebraische Zahlentheorie entwickelten sich auf den Grundlagen der kommutativen Algebra.[15]
Neben ihren Forschungsarbeiten übte Emmy Noether durch ihre Lehre auch bedeutenden Einfluss auf den mathematischen Nachwuchs aus. In Göttingen, damals weltweit führend in mathematischer Forschung, scharte sich ab Mitte der 1920er Jahre eine Reihe begabter Studierender um sie. Diese informelle Gruppe wurde auch als „Noether-Schule“ bezeichnet. Zu ihren Doktoranden zählten Grete Hermann, Jakob Levitzki, Max Deuring, Ernst Witt, dessen offizieller Betreuer Herglotz war, Heinrich Grell, Chiungtze Tsen, Hans Fitting und Otto Schilling. Der Niederländer Bartel Leendert van der Waerden kam auch nach Göttingen, um bei ihr zu studieren. Andere bedeutende Algebraiker in Deutschland, die mit der Noetherschen Schule verbunden waren, waren Emil Artin, Helmut Hasse (mit dem sie den wichtigen Satz von Brauer-Hasse-Noether in der Theorie der Algebren bewies) und Wolfgang Krull.
Noethers Einfluss ist auch im Standard-Einführungswerk Moderne Algebra von Bartel van der Waerden bemerkbar, so schrieb von der Waerden in seinem Werk, dass es auch auf Vorlesungen von Emil Artin und Emmy Noether aufbaue. Noether wird ferner eine entscheidende Rolle bei der Durchsetzung abstrakter algebraischer Methoden in der Topologie zugeschrieben. Dies geschah fast ausschließlich durch mündliche Beiträge, zum Beispiel in den Vorlesungen von Heinz Hopf 1926/27 in Göttingen und in Noethers eigenen Vorlesungen um 1925.[18] Das beeinflusste auch den Topologen Pawel Sergejewitsch Alexandrow, der Göttingen besuchte.
Ehrungen
Nach Emmy Noether sind folgende mathematische Strukturen und Sätze benannt:
- Noethersche Ordnung: Eine halbgeordnete Menge, die keine unendlichen echt absteigenden Ketten enthält.
- Noethersche Induktion: Eine Variante der transfiniten Induktion.
- Noetherscher Raum: Ein topologischer Raum, in dem eine aufsteigende Kettenbedingung für offene Mengen gilt.
- Noetherscher Modul: Ein R-Linksmodul, in dem jeder Untermodul endlich erzeugt ist.
- Noetherscher Ring: Ein Ring, der als R-Linksmodul und als R-Rechtsmodul noethersch ist.
- Satz von Lasker-Noether: Für jedes echte Ideal in einem noetherschen Ring existiert eine Primärzerlegung.
- Noetherscher Normalisierungssatz: Eine endlich erzeugte Algebra über einem Körper ist endlich über einem Polynomring.
- Noether-Theorem: Zu jeder kontinuierlichen Symmetrie eines physikalischen Systems gehört eine Erhaltungsgröße.
Weiter sind nach Emmy Noether benannt:
- Das Emmy-Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft zur Förderung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
- Die Noether Lecture, eine jährliche Ehrung der Association for Women in Mathematics in den USA für Frauen, die fundamentale und nachhaltige Beiträge zur Mathematik geleistet haben, und die ICM Emmy Noether Lecture der International Mathematical Union, gehalten auf dem Internationalen Mathematikerkongress
- Der Emmy-Noether-Campus der Universität Siegen am Fischbacherberg, auf dem die Fachbereiche der Mathematik und der Physik beheimatet sind
- Das Emmy-Noether-Gymnasium, ein Gymnasium in Berlin Treptow-Köpenick
- Das Emmy-Noether-Gymnasium (Erlangen), ein naturwissenschaftlich-technologisches Gymnasium in Erlangen-Bruck
- Die Emmy-Noether-Schule, eine Gesamtschule[19] in Neuenkirchen (Kreis Steinfurt).
- Ein großer Hörsaal im mathematischen Institut der Universität Erlangen-Nürnberg
- Der Krater Nöther auf der Rückseite des Mondes
- Der Hauptgürtel-Asteroid (7001) Noether
- Der Emmy-Noether Verein e. V. mit Buch Publikationen im MINT Verlag Bad Wörishofen
- Straßen in zahlreichen Städten, unter anderem in Bonn,[20] Bremen, Erlangen, Freiburg,[21] Hannover, Göttingen, Heidelberg, Karlsruhe, Köln, Landsberg am Lech, Leverkusen,[22] Lüneburg, München[23] und Neu-Ulm. In Unterschleißheim gibt es einen Emmy-Noether-Ring, was als Anspielung auf Noethers Arbeitsgebiet verstanden werden kann.
Weitere Ehrungen sind:
- Seit April 2009 steht Emmy Noethers Büste in der Ruhmeshalle in München.
- Eine – literarisch freie – Würdigung ihres Lebens und Wirkens findet sich im Roman Abendland von Michael Köhlmeier.
- Am 23. März 2015, zum 133. Geburtstag, würdigte Google Emmy Noether mit einem eigenen Google Doodle: „Noether-Doodle“.[24]
- In Göttingen wird durch Gedenktafeln im Stadtbad[25] und an einem Wohnhaus[26] Emmy Noethers gedacht.
- Der Supercomputer Emmy des Norddeutschen Verbundes für Hoch- und Höchstleistungsrechnen (HLRN) in Göttingen ist nach Emmy Noether benannt.[27] Er belegte unter den 500 schnellsten Rechnern der Welt im Jahr 2020 den 47. Platz.[28]
Im Juli 2020 sprach sich das Studierendenparlament der Georg-August-Universität Göttingen dafür aus, dass diese in Emmy-Noether-Universität umbenannt werden soll.[29]
Werke (Auswahl)
- Über die Bildung des Formensystems der ternären biquadratischen Form. Erlangen 1908, OCLC 313561222 (Inaugural-Dissertation Universität Erlangen 1907, 72 Seiten).
- Der Endlichkeitssatz der Invarianten Endlicher Gruppen. In: Mathematische Annalen. 77, 1915, S. 89–92, GDZ
- Invariante Variationsprobleme. In: Nachr. D. König. Gesellsch. D. Wiss. Zu Göttingen, Math-phys. Klasse. Weidmannsche Buchhandlung, Berlin 1918, S. 235–257, Volltext bei Wikisource
- Idealtheorie in Ringbereichen. In: Mathematische Annalen. 83, 1921, S. 24–66, GDZ
- Nathan Jacobson (Hrsg.): Gesammelte Abhandlungen / Collected Papers. Springer, Berlin u. a. 1983, ISBN 3-540-11504-8.
- Franz Lemmermeyer, Peter Roquette (Hrsg.): Helmut Hasse und Emmy Noether. Die Korrespondenz 1925–1935. (PDF; 4 MB). Universitätsverlag Göttingen, Göttingen 2006, ISBN 3-938616-35-0.
Literatur
Lexikonartikel und kurze biografische Artikel
- Rudolf Fritsch: Noether, Amalie Emmy. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 320 f. (Digitalisat).
- Michaela Karl: Emmy Noether: Die Mutter der Neuen Algebra. In: Bayerische Amazonen – 12 Porträts. Pustet, Regensburg 2004, ISBN 3-7917-1868-1, S. 84–96.
- Clark Kimberling: Emmy Noether. In: American Mathematical Monthly. Februar 1972, S. 136.
- Knut Radbruch: Emmy Noether: Mathematikerin mit hellem Blick in dunkler Zeit. (Memento vom 31. Juli 2010 auf WebCite). (PDF; 1,3 MB). In: Erlanger Universitätsreden. Nr. 71/2008, 3. Folge.
- Bartel L. van der Waerden: Nachruf auf Emmy Noether. In: Mathematische Annalen. Band 111, 1935, S. 469–476.
Biografien
- James Brewer, Martha K. Smith (Hrsg.): Emmy Noether. A Tribute to Her Life and Work. Dekker, New York 1981 (darin von Clark Kimberling: Emmy Noether and her Influence. S. 3–61).
- Auguste Dick: Emmy Noether. 1882–1935 (= Elemente der Mathematik. Kurze Mathematiker-Biographien, Beih. 13). Birkhäuser, Basel 1970, DNB 456448861.
- Englische Übersetzung, Birkhäuser 1981.
- David E. Rowe, Mechthild Koreuber: Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9.
- Margaret B. W. Tent: Emmy Noether. The Mother of Modern Algebra. A. K. Peters, Wellesley, Massachusetts, 2008, ISBN 978-1-56881-430-8.
- Cordula Tollmien: Die Lebens- und Familiengeschichte der Mathematikerin Emmy Noether in Einzelaspekten 1/2021: "Kann eine Frau Privatdozentin werden?" - die Umfrage des Preußischen Kultusministeriums zur Habilitation von Frauen 1907. tredition, Hamburg 2021, ISBN 978-3-347-05156-0.
- Cordula Tollmien: Die Lebens- und Familiengeschichte der Mathematikerin Emmy Noether in Einzelaspekten 2/2021: "Wir bitten nur um Dispens für den vorliegenden einzigartig liegenden Fall"- die Habilitation Emmy Noethers. tredition, Hamburg 2021, ISBN 978-3-7497-7453-1.
Wissenschaftsgeschichte
- Alain Herreman: Topology becomes algebraic with Emmy Noether. Linear combinations and the algebraisation of topology (= Preprint. MPI für Wissenschaftsgeschichte, Bd. 106). Berlin 1998, DNB 956466419.
- Johanna Klatt: Amalie Emmy Noether. Emmy und „ihre Jungs“. In: Stine Marg, Franz Walter (Hrsg.): Göttinger Köpfe und ihr Wirken in die Welt. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2012, ISBN 978-3-525-30036-7, S. 73–80.
- Mechthild Koreuber: Emmy Noether, die Noether-Schule und die Moderne Algebra. Zur Geschichte einer kulturellen Bewegung (= Mathematik im Kontext.) Springer, Spektrum, Heidelberg 2015, ISBN 978-3-662-44149-7 (Dissertation TU Braunschweig 2014, 368 Seiten).
- Peter Roquette: The Brauer-Hasse-Noether Theorem in Historical Perspective (= Schriften der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. 15). Springer, Berlin u. a. 2005, ISBN 3-540-23005-X.
- Reinhard Siegmund-Schultze: Göttinger Feldgraue, Einstein und die verzögerte Wahrnehmung von Emmy Noethers Sätzen über invariante Variationsprobleme (1918). In: Mitteilungen DMV. Band 19, 2011, S. 100–104, ISSN 0947-4471, DOI:10.1515/dmvm-2011-0046 (free access).
- Reinhard Siegmund-Schultze: Emmy Noether – „das Experiment, eine Frau zum Ordinarius zu machen“. In: Mitteilungen DMV. Band 25, 2017, S. 157–163, doi:10.1515/dmvm-2017-0047 (free access).
- Renate Tobies: Emmy Noether – „Meine Herren, eine Universität ist doch keine Badeanstalt!“ In: Spektrum der Wissenschaft. August 2004, S. 70–77.
- Cordula Tollmien: „Sind wir doch der Meinung, daß ein weiblicher Kopf nur ganz ausnahmsweise in der Mathematik schöpferisch tätig sein kann …“ – eine Biographie der Mathematikerin Emmy Noether (1882–1935) und zugleich ein Beitrag zur Geschichte der Habilitation von Frauen an der Universität Göttingen. In: Göttinger Jahrbuch. 38, 1990, S. 153–219, ISSN 0072-4882.
- Bartel L. van der Waerden: The school of Hilbert and Emmy Noether. In: Bulletin of the London Mathematical Society. Band 15, 1983, S. 1–7.
- Bartel L. van der Waerden: A History of Algebra. From al-Khwarizmi to Emmy Noether. Springer, Berlin u. a. 1985, ISBN 3-540-13610-X.
Weblinks
- Literatur von und über Emmy Noether im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- John J. O’Connor, Edmund F. Robertson: Emmy Noether. In: MacTutor History of Mathematics archive.
- Emmy Noether im Mathematics Genealogy Project (englisch)
- Emmy Noether, Kurzbiografie von der Universität Göttingen.
- Emmy Noether auf FemBiographie.
- Mathematikerinnen in der NS-Zeit – E.N., Forschungs- und Lehreinheit Informatik V, Technische Universität München. (ausführliche tabellarische Lebensdaten mit diversen Fotos)
- Emmy Noether Lebensdaten, Quellen, Würdigungen, zusammengestellt von Cordula Tollmien.
- Emmy Noether: Mutter der modernen Algebra, ARD Alpha.
- Heinz Klaus Strick: Amalie Emmy Noether (1882–1935), Spektrum.de, 1. März 2012.
- Wolfgang Burgmer: 14.04.1935 – Todestag von Emmy Noether WDR ZeitZeichen vom 14. April 2020. (Podcast u. a. mit Mechthild Koreuber)
- Emmy Noether – mp4-Feature über Leben und Werk inkl. populärwissenschaftliche Erklärung des Noether-Theorems von Prof. Ernst Peter Fischer, Mediathek RadioWissen br-online.de.
Einzelnachweise
- David E. Rowe, Mechthild Koreuber: Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9, S. 15.
- Knut Radbruch: Emmy Noether: Mathematikerin mit hellem Blick in dunkler Zeit. In: Erlanger Universitätsreden. Nr. 71/2008, 3. Folge, S. 6.
- David E. Rowe, Mechthild Koreuber: Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9, S. 16.
- Die erste war Marie Gernet 1895 in Heidelberg bei Leo Koenigsberger, die auch als erste Mathematikerin mit Rigorosum (Doktorprüfung) promoviert wurde. In Bern wurde 1907 Annie Reineck (die aus Thüringen stammte) ebenfalls vor Emmy Noether promoviert. Siehe: Renate Tobies (Hrsg.): „Aller Männerkultur zum Trotz“. Frauen in Mathematik und Naturwissenschaften. Mit einem Geleitwort von Knut Radbruch. Campus, Frankfurt a. M./New York 1997, ISBN 3-593-35749-6, S. 137 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Constance Reid: Hilbert-Courant. Springer 1986, S. 143.
Diese Bemerkung hat auch einen konkreten Hintergrund. Die Göttinger Mathematiker trafen sich regelmäßig in der Klieschen Badeanstalt an der Leine, die nur für Männer zugelassen war, mit Ausnahme von Emmy Noether, die dort regelmäßig badete, und Nina Courant, der Ehefrau von Richard Courant und Tochter von Carl Runge.
P. Alexandroff: Heinz Hopf zum Gedenken. (Memento vom 27. November 2015 im Internet Archive). Jahresbericht DMV 1976. - Cordula Tollmien: „Sind wir doch der Meinung, daß ein weiblicher Kopf nur ganz ausnahmsweise in der Mathematik schöpferisch tätig sein kann …“ Emmy Noether 1882–1935, zugleich ein Beitrag zur Geschichte der Habilitation von Frauen an der Universität Göttingen. In: Göttinger Jahrbuch. 38, 1990, S. 163.
- Cordula Tollmien: „Sind wir doch der Meinung, daß ein weiblicher Kopf nur ganz ausnahmsweise in der Mathematik schöpferisch tätig sein kann …“ Emmy Noether 1882–1935, zugleich ein Beitrag zur Geschichte der Habilitation von Frauen an der Universität Göttingen. In: Göttinger Jahrbuch. 38, 1990, S. 181.
- David E. Rowe, Mechthild Koreuber: Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9, S. 19.
- Knut Radbruch: Emmy Noether: Mathematikerin mit hellem Blick in dunkler Zeit. In: Erlanger Universitätsreden. Nr. 71/2008, 3. Folge, S. 15.
- Renate Tobies: Frauen in der Mathematik. DMV.
- Deutsche Biographie: Noether, Emmy - Deutsche Biographie. Abgerufen am 4. Februar 2022.
- David E. Rowe, Mechthild Koreuber: Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9, S. 24.
- Reinhard Siegmund-Schulze: Mathematicians fleeing from Nazi-Germany. Princeton University Press 2009, S. 290.
- Noether: Invariante Variationsprobleme. Nachrichten der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen, Mathematisch-Physikalische Klasse, 1918, S. 235–257, Englische Übersetzung.
- David E. Rowe, Mechthild Koreuber: Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9, S. 27.
- David E. Rowe, Mechthild Koreuber: Proving It Her Way. Emmy Noether, a Life in Mathematics. Springer, Cham 2020, ISBN 978-3-030-62810-9, S. 27–29.
- Constance Reid: Hilbert-Courant. Springer 1986, S. 34 (Ausgabe in einem Band).
- In Veröffentlichungen nur in einer kurzen Mitteilung: Ableitung der Elementarteilertheorie aus der Gruppentheorie. Jahresbericht DMV, Band 34, 1926, 2. Abteilung, S. 104, Nachricht vom 27. Januar 1925. Alexandroff erwähnt in seinen Erinnerungen (Russ. Math. Surveys 1979), dass Emmy Noether ihre Idee der Einführung von Bettigruppen von Komplexen bei einem Abendessen im Dezember 1925 in Brouwers Haus ausführte. (Frei, Stammbach: Heinz Hopf. In I. James: History of Topology. 1999, S. 996.)
- Bezirksregierung Münster - Pressestelle: Emmy-Noether-Sekundarschule wird zur Gesamtschule. 8. September 2020, abgerufen am 27. September 2021.
- Emmy-Noether-Weg im Bonner Straßenkataster, abgerufen am 18. Dezember 2021.
- google.de/maps, abgerufen am 18. Dezember 2021.
- Emmy-Noether-Straße. In: leverkusen.com, abgerufen am 18. Dezember 2021.
- Süddeutsche Zeitung: Erinnerung im Vorbeigehen. Abgerufen am 10. Dezember 2020.
- 133. Geburtstag von Emmy Noether. In: google.com/doodles, abgerufen am 18. Dezember 2021.
- #Noethember – Tag 16: Das ehemalige Stadtbadareal in Göttingen. In: Noethember (noethember.wordpress.com), 16. November 2018, abgerufen am 18. Dezember 2021.
- Gedenktafeln für Personen. In: Stadtarchiv.Göttingen.de. Abgerufen am 25. November 2020.
- Georg-August-Universität Göttingen – Öffentlichkeitsarbeit: Presseinformationen – Georg-August-Universität Göttingen. Abgerufen am 25. November 2020.
- Göttinger Supercomputer „Emmy“ ist Norddeutschlands schnellster Rechner – News. Abgerufen am 25. November 2020.
- Göttingen: Heißt die Georg-August-Universität bald Emmy-Noether-Universität? Abgerufen am 14. Juli 2020.