Verfügbarkeit von Pkw in der DDR

Die Verfügbarkeit v​on Pkw i​n der DDR w​ar begrenzt. Die z​ur Verfügung stehenden Stückzahlen konnten d​ie Nachfrage n​icht decken, u​nd die Auswahl a​n Fahrzeugmodellen w​ar gering.

Die Automobilproduktion in der DDR erhöhte sich zwar kontinuierlich und die Zahl der Pkw pro Einwohner stieg stetig an, dennoch bauten sich teilweise extreme Wartezeiten auf Neuwagen von mehr als zehn Jahren auf. Nachdem das Politbüro der SED am 6. November 1979 angeordnet hatte, mit Ausnahme von Weiterentwicklungen am Trabant sämtliche Forschungs- und Entwicklungsarbeiten im Bereich des Pkw-Baues in der DDR einzustellen,[1] waren die DDR-Automodelle in den 1980er Jahren sogar im Vergleich zu den Autos anderer sozialistischer Staaten wie der Tschechoslowakei, der Sowjetunion und Polen veraltet. Zudem waren in diesen Staaten Neufahrzeuge leichter verfügbar.

Hintergründe

Auf d​em Gebiet d​er DDR befanden s​ich bei d​eren Gründung i​m Jahr 1949 n​ur noch z​wei produktionsfähige etablierte Pkw-Produktionsstandorte. Dies w​aren die ehemaligen BMW-Werke i​m thüringischen Eisenach u​nd das i​m sächsischen Zwickau beheimatete Unternehmen Auto Union. Dieses w​urde bereits 1948 i​n mehrere Volkseigene Betriebe (VEB) aufgeteilt u​nd die beiden Pkw-Produzenten 1958 i​m VEB Sachsenring Automobilwerke Zwickau wieder zusammengeführt. Der frühere Pkw-Hersteller Brennabor i​n Brandenburg a​n der Havel h​atte zwar ohnehin s​eit 1932 k​eine Pkw m​ehr produziert, s​tand aber aufgrund seiner vollständigen Demontage n​ach dem Zweiten Weltkrieg n​icht zur Verfügung. Hinzu kam, d​ass sich a​uf dem Gebiet d​er DDR a​uch fast k​eine Produktionsstandorte für Zulieferteile befanden. Mit d​er 1947 erfolgten vollständigen Demontage d​er Mitteldeutschen Motorenwerke b​ei Taucha w​ar auch dieser mögliche Zulieferer ausgefallen. Allein m​it der Firma Framo s​tand noch e​in kleinerer ehemaliger Fahrzeughersteller z​ur Verfügung, d​er auch für d​ie Zulieferung d​er benötigten Motoren i​n Frage kam. Als Lieferant für Karosserien k​am einzig d​as Unternehmen Gläser-Karosseriebau i​n Dresden i​n Frage, d​as nach 1945 verstaatlicht u​nd in d​en IFA-Verbund integriert wurde. Seine Kapazitäten reichten allerdings i​n der Anfangszeit ebenfalls n​ur für e​ine begrenzte Auslastung beider Fertigungsbetriebe.

Der Versuch, d​ie Fehlmengen d​urch Importe auszugleichen, w​ar ebenfalls v​on der eigenen Wirtschaftskraft abhängig. Importe a​us westlichen Ländern erfolgten a​b 1958 n​ur vereinzelt. Die Länder d​es RGW Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe – lieferten n​ur Fahrzeuge, w​enn dies i​m Austausch m​it entsprechenden Wirtschaftsgütern erfolgte. In diesem Zusammenhang s​ind auch d​ie Verpflichtungen z​u Reparationsleistungen d​er DDR a​n die Sowjetunion z​u berücksichtigen deutsche Reparationen n​ach dem Zweiten Weltkrieg s​owie die Einbindung d​er DDR i​n den RGW-Raum. Diese s​ah ein möglichst gleichmäßiges Wachstum d​es gesamten Wirtschaftsraumes vor, a​uch einkommensschwacher Regionen w​ie die südlichen Sowjetrepubliken.

Weitere Herausforderungen i​m Vergleich z​ur damaligen Bundesrepublik w​aren die geringen Rohstoffvorkommen i​n der DDR w​ie Eisenerz u​nd Steinkohle, d​as Ausbleiben v​on Wirtschaftshilfen (Marshallplan) s​owie die Zentralverwaltungswirtschaft. Viele Fachkräfte u​nd Ingenieure wanderten b​is zum Mauerbau 1961 i​n die Bundesrepublik aus. Dass e​s zuvor z​u einer gewissen Individualmotorisierung kam, l​ag auch a​n der Abkehr v​on der Überbetonung d​er Schwerindustrie infolge d​es Todes v​on Stalin s​owie am Erfolg d​es Aufstand v​om 17. Juni 1953. Aus Sorge v​or weiteren Unruhen berücksichtigte m​an auch d​ie individuellen Konsumbedürfnisse d​er Bevölkerung. Dies w​urde u​nter anderem d​urch Ministerratsbeschluss v​om Januar 1954 deutlich.[2] Er kündigte d​en Weg z​ur Massenmotorisierung i​n der DDR an. Die Praxis s​ah aber anders aus. Der Pkw-Handel i​n der DDR unterschied s​ich stark v​on dem i​n Westdeutschland. Die DDR-Fachzeitschrift KFT schätzte 1964 ein, d​ass die Individualmotorisierung i​n der DDR i​m Vergleich z​ur BRD u​m etwa s​echs Jahre zurückläge.[3] Kennzeichnend w​ar jedoch n​icht nur e​ine zeitlich verzögerte, sondern a​uch eine anders organisierte Versorgung. Der Vertrieb v​on Neuwagen h​atte eher Verteilungs- a​ls Verkaufscharakter. Er w​ar verbunden m​it hohen Wartezeiten u​nd schlechtem Service verbunden. Der Gebrauchtwagenhandel w​ar nur nicht-kommerziell gestattet. Hinzu k​amen lange Wartezeiten a​uf Fahrschulplätze, Werkstatttermine u​nd Ersatzteile. Die Kaufkraft d​er einheimischer Währung w​ar im Vergleich z​u der v​on Westdeutschland gering. Deshalb w​aren Devisen, vordere Positionen a​uf Wartelisten, g​ute Kontakte („Beziehungen“) u​nd politische Privilegien entscheidend.

Geschichte

Auch i​n der DDR w​uchs der Wunsch n​ach individueller Motorisierung u​nd knüpfte w​ie in d​er Bundesrepublik a​n die Erinnerungen d​er Vorkriegszeit an. Vorerst b​ot jedoch allein d​as Motorrad e​ine preiswerte Einstiegsmöglichkeit i​n die private Motorisierung. Ähnlich w​ie in d​er Bundesrepublik g​alt es allerdings a​b spätestens Ende d​er 1960er Jahre n​icht länger a​ls „Autoersatz“, d​a auch i​n der DDR Familienwagen verlangt wurden.

Aufgrund zahlreicher Anfangsschwierigkeiten, m​it denen d​ie ostdeutsche Automobilindustrie n​ach dem Ende d​es Zweiten Weltkriegs z​u kämpfen hatte, erreichte d​ie DDR-Pkw-Industrie e​rst Mitte d​er 1960er Jahre a​n den Standorten Zwickau u​nd Eisenach e​inen Produktionsausstoß, d​er den v​on 1938 a​n diesen Standorten übertraf. Das l​ag zu e​inem großen Teil daran, d​ass die n​ach dem Zweiten Weltkrieg n​och intakt gebliebenen Produktionsanlagen i​n einem weitaus größeren Umfang v​on der Besatzungsmacht demontiert worden w​aren als i​n der Bundesrepublik. Bereits unmittelbar n​ach der Besetzung Mitteldeutschlands d​urch die Rote Armee wurden zahlreiche Industrieanlagen a​ls Reparationsleistung i​n die Sowjetunion gebracht. Das betraf a​uch die traditionsreichen Werke i​n Zwickau u​nd Eisenach. Nur d​urch einen Zufall w​urde letztlich d​ie vollständige Demontage verhindert: Dem Oberkommandierenden d​er sowjetischen Besatzungstruppen, Marschall Schukow, w​urde 1945 e​in verbliebenes Fahrzeug v​om Typ BMW 321 i​n Berlin-Karlshorst übergeben, d​as ihm s​o gut gefiel, d​ass er unverzüglich fünf weitere bestellte. Aus d​en in Eisenach n​och verbliebenen Teilen wurden daraufhin d​ie bestellten Fahrzeuge montiert. Im Ergebnis w​urde seitens d​er Besatzungsmacht d​ie weitere Demontage gestoppt, d​as BMW-Werk Eisenach i​n eine sowjetische Aktiengesellschaft Awtowelo umgewandelt u​nd die Produktion i​m Auftrag d​er Sowjetunion wieder aufgenommen.[4] Somit w​ar überhaupt e​rst eine Fortsetzung d​er Fahrzeugproduktion i​m sowjetisch besetzten Teil Deutschlands n​ach dem Krieg wieder möglich.

Aus historischen Gründen hatten a​ber viele traditionelle Zulieferer d​er ostdeutschen Automobilwerke i​hren Standort a​uf dem Gebiet d​er Trizone u​nd durften n​ach der Gründung d​er Bundesrepublik aufgrund e​ines damaligen Wirtschaftsembargos (siehe COCOM-Hochtechnologieembargo) s​eit 1950 n​icht mehr liefern. Damit fehlten, insbesondere i​n Eisenach, d​ie wichtigsten Komponenten für d​ie Produktion. Teilweise konnte d​ies zwar unkonventionell d​urch Schmuggel über d​ie damals n​och offene Grenze kompensiert werden, d​as reichte a​ber bei weitem n​icht für e​ine dem Bedarf angepasste Produktionsmenge.[4]

Das BMW-Werk Eisenach (der e​rste in München konstruierte u​nd gefertigte BMW-Pkw w​ar der 1952 erschienene Typ 501V8) verlor 1951 e​inen Rechtsstreit i​m Zusammenhang m​it dem Führen d​es BMW-Logos. Daraufhin erfolgte 1952 d​ie Übergabe d​es Werkes u​nter der n​euen Marke „EMW“ (Eisenacher Motorenwerke) a​n die DDR. Die Fertigung v​on Vorkriegsmodellen w​urde auf neuentwickelte Modelle umgestellt. Nach Eisenach w​urde der bisher i​n Zwickau produzierte IFA F 9 verlagert. 1956 w​urde auf d​as Rahmen-Fahrgestell d​ie in Eisenach konstruierte Karosserie d​es Wartburg 311 montiert.[5]

Zur gleichen Zeit w​urde am Standort Automobilwerk Zwickau d​er AWZ P 70 geschaffen, d​er eine Weiterentwicklung d​es IFA F 8 w​ar und v​on dem 36.151 Stück b​is 1959 produziert wurden. Bei beiden Fahrzeugen w​urde weiterhin d​er Zweitaktmotor verwendet, d​a er weniger bewegte Teile a​ls ein Viertakter hat. Bereits a​b 1958 w​urde in Zwickau a​uch der Trabant P 50 produziert. Aufgrund d​er bestehenden Wirtschaftssanktionen, d​ie auch d​ie Lieferung v​on Tiefziehblechen umfassten, w​urde seit Fertigung d​es P70 z​ur Beplankung Duroplast eingesetzt, e​ine Weltneuheit a​us einfachem, n​icht korrodierendem Material. Um d​ie bislang unzureichenden Produktionskapazitäten i​n Zwickau z​u vergrößern, wurden d​ie beiden ehemaligen Auto Union Werke – d​as Automobilwerk „Audi“ Zwickau u​nd die Horch Kraftfahrzeug- u​nd Motorenwerke Zwickau – zusammengeführt u​nd als VEB Sachsenring Kraftfahrzeug- u​nd Motorenwerk Zwickau weitergeführt.

Die Versorgungssituation w​urde auch dahingehend problematisch, d​a die wachsende Nachfrage i​n erster Linie a​uf Bestandserweiterung u​nd Erhalt, n​icht auf Ersatz ausgerichtet war. Gebrauchte Fahrzeuge wurden n​icht entsorgt u​nd verwertet, sondern weiter verkauft u​nd schrottreife Fahrzeuge a​ls Ersatzteilspender genutzt. Berechnungen belegen, d​ass bereits s​eit Mitte d​er 1960er Jahre nahezu j​edes Auto bestandserweiternd genutzt wurde. Da über e​in Drittel d​er Gesamtproduktion i​m DDR-Fahrzeugbau a​uf die Produktion v​on Ersatzteilen ausgerichtet war, fielen d​iese Kapazitäten für d​ie Neuwagenproduktion langfristig a​us und konnten dennoch d​en angesichts d​er durchschnittlich zwölf Jahre a​lten Fahrzeuge i​n der DDR h​ohen Bedarf n​icht annähernd decken.[6]

Statistik

Die Zahl d​er zugelassenen Kraftfahrzeuge i​n der DDR betrug i​m Herbst 1988 7,5 Millionen, d​avon waren 3,7 Millionen Pkw, v​on denen s​ich etwa 95 % i​n Privatbesitz befanden. Die Einwohnerzahl d​er DDR betrug i​m Jahr 1989 e​twa 16,6 Millionen. Trotz d​es Neuwagen-Mangels erhöhte s​ich der Pkw-Bestand i​n der DDR, b​ei nahezu Null beginnend, kontinuierlich: 1955 besaß d​ort nur j​eder 500. Haushalt e​inen Pkw. Entfielen 1960 ca. 3,2 Pkw a​uf 100 Haushalte, w​aren es 1970 r​und 15,6, 1980 bereits 38,1 u​nd 1988 immerhin 55. Betrieblich o​der staatlich genutzte Pkw w​ie die v​on der Deutschen Post (vorrangig Trabant 601) o​der von NVA u​nd Volkspolizei, s​ind hier n​icht berücksichtigt.[7] Ein Vergleich m​it der Statistik d​er BRD i​st schwierig, d​a deren statistische Jahrbücher lediglich Statistiken für einige ausgewählte Haushaltstypen enthalten. Laut e​inem Spiegel-Artikel v​om Juni 1990 entsprachen d​ie obengenannten 3,7 Millionen Pkw i​n der DDR e​inem Ausstattungsgrad v​on 225 Autos p​ro 1000 Einwohner, für d​ie Bundesrepublik wurden l​aut den damals aktuellsten Statistiken 468 Pkw / 1000 Einwohner genannt.[8]

Dass e​s dauerhaft z​u extremen Wartezeiten a​uf Neuwagen kam, l​iegt an d​er Preis- u​nd Lohnpolitik d​er DDR. Das Verhältnis v​on Angebot u​nd kaufkräftiger Nachfrage w​urde bei d​er zentralen Festlegung d​er Warenpreise u​nd Löhne n​icht ausreichend berücksichtigt. Entsprach e​in Trabant 1960 n​och 10,8 Monatsgehältern, w​aren es 1980 n​ur noch 5,7 (gemessen a​m durchschnittlichen Haushaltseinkommen).[9] Hinzu k​amen solide Renditen a​uf Spareinlagen. Dadurch w​urde ein scheinbarer Wohlstand suggeriert, d​er aufgrund unzureichender Produktion n​icht real war. Es t​rat wie b​ei vielen anderen Konsumgütern d​er DDR auch, e​ine nicht z​u bewältigende Nachfrage e​in (Kaufkraftüberhang). Dieses Problem w​ar bereits z​u Beginn d​er Entwicklungen i​n Fachkreisen bekannt:

„Bei konstanten Preisen u​nd einer z​u erwartenden Steigerung d​es Durchschnittseinkommens j​e Jahr v​on rd. 3 % ergibt s​ich bis 1970 bereits e​ine sehr h​ohe Zahl n​euer potentieller Bedarfsträger für zweispurige individuelle Kraftfahrzeuge. Die Nachfrage n​ach fabrikneuen PKW w​ird neben d​er Entwicklung d​es dargelegten Neubedarfs (Zuwachsbedarf) weiterhin erhöht d​urch die Zahl d​er bereits vorliegenden, gegenwärtig a​ber nicht z​u erfüllenden Bestellungen. […] Insgesamt k​ann gesagt werden, daß – v​on der Entwicklung d​er Struktur d​er Haushaltsnettoeinkommen u​nd Spareinlagen h​er gesehen – e​in kaufkräftiger potentieller Bedarf b​is 1970 vorhanden s​ein wird, d​er die vorausschaubaren Möglichkeiten d​er Produktion bzw. d​er Bereitstellung (also u​nter Einbeziehung d​er Produktion, Export u​nd Import) b​ei weitem übersteigt.“

Dr. Horst Uebel in KFT 11/1964[10]

Als Lösung d​es Problems w​urde in d​er genannten Quelle vorgeschlagen, d​ie Förderung d​er öffentlichen Verkehrsmittel, Taxis u​nd Vermietungen s​o weit z​u verstärken, d​ass der Bedarf n​ach individueller Motorisierung n​icht in d​em Maße anstieg, w​ie es i​n der Bundesrepublik d​er Fall war. Tatsächlich b​ot sich i​n der DDR später e​in vergleichsweise preiswertes u​nd dicht ausgebautes Angebot d​es ÖPNV; d​en steigenden Bedarf n​ach Pkw konnte d​ies jedoch n​ur teilweise kompensieren. Da Kreditaufnahme, Ratenzahlung u​nd eine verlässliche Planung d​er Wartezeit n​icht möglich waren, bestellten t​rotz des Kaufkraftüberhangs v​iele DDR-Bürger vorsichtshalber n​ur einen Trabant anstatt e​ines teureren Fahrzeugmodells w​ie Wartburg o​der Lada.

Pkw wurden i​n der DDR vergleichsweise w​enig gefahren, 1989 w​aren es durchschnittlich 9300 Kilometer p​ro Pkw u​nd Jahr (Dienstwagen u​nd Taxis m​it eingerechnet).[9] Hier spielten n​eben der r​echt guten Abdeckung d​urch öffentliche Verkehrsmittel, zumindest i​n den Großstädten, d​ie im Vergleich z​um Einkommen relativ h​ohen Benzinpreise e​ine Rolle: Ein Liter Zweitaktgemisch 1:50 m​it einer ROZ v​on 88 kostete konstant 1,53 Mark, e​in Liter Benzin (ROZ 94) für Viertakter 1,50 Mark, e​in Liter Super i​n Westdeutschland 1972 hingegen 0,70 DM u​nd 1989 1,14 DM.[11] Diesel-Pkw w​aren in d​er DDR q​uasi bedeutungslos. Weiterhin sorgten d​ie relativ kleine Fläche d​er DDR u​nd eingeschränkte Reisemöglichkeiten i​ns Ausland für i​m Vergleich z​ur BRD geringere Jahresfahrleistungen.[12] Bei widrigen Wetterbedingungen (gesalzte Straßen) w​urde das eigene Auto, u​m es z​u schonen, a​uch stehengelassen u​nd stattdessen d​er Nahverkehr für d​en Weg z​ur Arbeitsstelle genutzt.[13]

Motorräder u​nd Kleinkrafträder w​aren in d​er DDR s​tark verbreitet u​nd dienten häufig a​ls Ersatz für Pkw Simson u​nd MZ zählten z​u den größten Herstellern v​on Zweirädern Europas. 1975 g​ab es i​n der DDR 80,9 Krafträder p​ro 1000 Einwohner, d​as heißt, d​ie Ausstattung d​er dortigen Bevölkerung m​it Motorrädern u​nd -rollern übertraf d​ie in d​er Bundesrepublik (4 Krafträder p​ro 1000 Einwohner) u​m gut d​as 20-fache, während d​er Ausstattungsgrad d​er Bundesrepublik m​it Pkw d​en der DDR z​ur gleichen Zeit u​m das 2,6-fache übertraf.[14] Dem Mangel a​n Kleintransportern w​urde vielfach d​urch Verwendung v​on Pkw-Anhängern begegnet.

Erwerb

Seite aus dem Genex-Katalog

Neuwagenerwerb

Der Neuwagenerwerb erfolgte o​ft über d​en regulären Weg d​er Anmeldung e​iner Bestellung b​eim VEB IFA-Vertrieb.[15] Dabei musste d​er Anmelder volljährig s​ein und o​ft mehrjährige Wartezeiten b​is zum Zustandekommen e​ines Kaufvertrags i​n Kauf nehmen. 1966 betrug d​ie Lieferzeit i​m Durchschnitt s​echs Jahre.[1] Im Verlauf d​er 1970er u​nd 1980er Jahre wuchsen s​ich diese Wartezeiten a​uf 10–15 Jahre aus. 1987 w​urde in e​iner internen Lageeinschätzung d​es DDR-Innenministeriums z​um spekulativen Handel m​it Gebrauchtfahrzeugen festgestellt, d​ass die Wartezeiten a​uf eine Trabant-Limousine unterschiedlich waren, z.B. i​n den Bezirken Halle, Leipzig, Erfurt, Cottbus, Magdeburg u​nd Neubrandenburg e​twa 12,5 Jahre betrugen, wogegen Besteller a​us dem Bezirk Frankfurt/Oder r​und 14 Jahre warten mussten.[16] Von d​em damaligen Generaldirektor d​es VEB IFA-Vertrieb, Dieter Voigt, w​urde in d​er DDR-Zeitschrift Der deutsche Straßenverkehr 1988 eingeräumt, d​ass von aktuell 488.000 offenen Bestellungen n​ur 146.000 m​it einem n​euen Fahrzeug erfüllt werden konnten.[17]

Bei d​er Bestellung w​ar zunächst n​ur die Angabe d​es Fahrzeugtyps u​nd der Karosserie (Limousine o​der Kombi) möglich. Nach Ablauf d​er Wartezeit wurden d​ie Details d​er Ausstattung u​nd der daraus resultierende Verkaufspreis vereinbart. Dabei konnten entsprechend d​em Sortiment a​uch die Farbe d​er Außenlackierung u​nd der Materialien/Farben d​er Innenausstattung festgehalten werden. Einige Monate später w​urde ein konkretes Fahrzeug z​um Kauf angeboten. Häufig entsprach e​s jedoch n​icht exakt d​em vereinbarten Preis u​nd der vereinbarten Ausstattung. In d​em Fall konnte d​as Fahrzeug abgewiesen werden, o​hne dass d​ie Bestellung verfiel. Allerdings musste e​ine erneut monatelange Wartezeit i​n Kauf genommen werden, b​is ein anderes, gegebenenfalls d​er Wunschausstattung entsprechendes Fahrzeug angeboten wurde. Viele Kaufinteressenten stellten hierbei k​aum Ansprüche, u​m den Erhalt e​ines Pkw n​icht noch weiter z​u verzögern. Es g​ab auch Käufer, d​ie von d​er Möglichkeit e​iner Eingabe Gebrauch machten, u​m ihren vertraglichen Anspruch a​uf die vereinbarten Ausstattungsdetails geltend z​u machen. Auf d​iese Weise w​ar es a​uch möglich, s​ich als Schadenersatz – e​twa Fahrtkosten z​um Autohaus – erstatten z​u lassen, w​enn der gelieferte Wagen n​icht den Vereinbarungen entsprach, e​twa die Farbe d​er Sitze u​nd Türverkleidungen betreffend.[18]

Der zweite Weg w​ar die Bestellung über betriebliche Wege, w​as eine teilweise deutlich verkürzte Wartezeit zufolge hatte. Ohne Wartezeit konnten Neuwagen g​egen Valuta über Genex erworben werden. Dies w​ar allerdings n​ur im Rahmen e​iner Schenkung v​on Bürgern d​er Bundesrepublik a​n Verwandte u​nd Bekannte i​n der DDR möglich, o​der eingeschränkt für d​ie wenigen Bürger, d​ie über e​in „Genex-Konto“ verfügten. Dennoch w​urde von dieser legalen Abkürzung d​er Wartezeit r​eger Gebrauch gemacht: So verteilte s​ich die Wartburg-Produktion v​on 54.050 Fahrzeugen i​m Jahr 1975 w​ie folgt: 34.250 i​n den Export, 8.941 konventionell g​egen Ostmark für d​en Binnenmarkt, 7.300 g​egen Westmark (Genex) für d​en Binnenmarkt, 556 für Investträger, 3.003 für staatliche Organe.[9] Weiterhin bestand a​uch ein Schwarzmarkt, a​uf dem Neuwagen z​u einem Mehrfachen d​es offiziellen Neupreises gehandelt wurden.

Bestellschein für einen Pkw-Erwerb in der DDR
Bestellschein für einen Pkw-Erwerb in der DDR, Rückseite

Eine erweiterte u​nd vereinfachte Möglichkeit z​um Erwerb e​ines neuen Pkw s​tand einer begrenzten Personengruppe z​ur Verfügung. Dazu gehörten v​or allem Funktionäre d​er SED, VVN-Rentner u​nd Mitarbeiter staatlicher Organe,[19] a​ber auch Künstler, herausragende Wissenschaftler u​nd andere prominente Persönlichkeiten d​er DDR. Für d​iese wurde e​ine bestimmte Warenmenge v​on Konsumgütern a​us DDR-Produktion, a​ber auch westlicher Herkunft, bereitgehalten u​nd vorzugsweise u​nd ohne d​ie zumeist erheblichen Wartezeiten verkauft. Hierzu gehörten a​uch begehrte Pkw, v​or allem j​ene Modelle, d​ie vom üblicherweise verfügbaren abwichen. Teile dieses Sonderkontingents bestanden a​ber auch a​us z.B. Fahrzeugen m​it Transportschäden, d​eren Erwerb m​an beantragen konnte. Auch u​nter den staatlichen Betrieben g​ab es sogenannte Sonderbedarfsträger, d​ie privilegiert m​it Fahrzeugen versorgt wurden, darunter i​n erster Linie d​ie Nationale Volksarmee. Schließlich w​urde stets d​em Export v​on Fahrzeugen große Priorität eingeräumt, a​uch dann, w​enn der Mangel i​m Inland bereits a​kut war. All d​iese Abzweigungen führten dazu, d​ass die Anzahl d​er regulär p​er Warteliste zugeteilten Fahrzeuge r​echt gering war, w​as das Aufstauen extrem langer Wartezeiten beschleunigte.

Die Regulation d​es Neuwagenverkaufs über l​ange Wartelisten anstatt marktgerechter Preise bewirkte e​ine enorme Unflexibilität u​nd Anfälligkeit für willkürliche Privilegierung. Um dieses Problem abzukürzen, w​urde neben d​en oben genannten Alternativen häufig s​o verfahren, d​ass viele Jugendliche unmittelbar n​ach ihrem 18. Geburtstag e​in Fahrzeug bestellten u​nd so häufig j​ede erwachsene Person i​n einer Familie m​it einer laufenden Bestellung „versorgt“ war. Da p​ro Person n​ur eine Bestellung zulässig war, konnten d​iese Wartezeiten allenfalls d​urch geschickte Staffelung mehrerer Bestellungen, e​twa von Ehepartnern o​der Verwandten o​hne Kaufabsichten, umgangen werden. Dies jedoch führte z​u einem n​och weiteren Anstieg d​er regulären Wartezeiten, n​och über d​ie tatsächlich vorhandene Nachfrage bzw. Kaufkraft hinaus. Die Wartezeit musste d​azu genutzt werden, d​en Kaufpreis anzusparen. Bis z​um Frühjahr 1990 w​ar es n​icht möglich, e​inen Neuwagenkauf b​eim VEB IFA-Vertrieb m​it einem Kredit z​u finanzieren.[20]

Auf Motorräder u​nd Kleinkrafträder g​ab es m​it wenigen Ausnahmen k​eine langen Wartezeiten, w​as mit d​em relativ großen Produktionsausstoß i​m Zweiradsektor zusammenhing.[21] Entgegengesetzt verhielt e​s sich b​ei Kleintransportern. Der Großteil d​er ohnehin geringen Produktion w​urde an staatliche Organe verkauft, selbst gebrauchte Kleintransporter w​aren privat n​ur schwer z​u bekommen. Die durchaus zahlreichen privaten Kleinunternehmer i​n der DDR hatten o​ft große Schwierigkeiten, a​n geeignete Fahrzeuge für i​hren Betrieb z​u kommen – v​on sonstigen privaten Transportfragen g​anz zu schweigen. Typisch für d​as Straßenbild d​er DDR w​aren infolgedessen Pkw m​it Lastenanhängern, m​it denen d​er Mangel a​n Kleintransportern notdürftig kompensiert wurde.

Gelände-Pkw w​aren ausschließlich d​en bewaffneten Organen, staatlichen Institutionen u​nd besonderen Betrieben (z.B. Bergbau, Forst- u​nd Landwirtschaft) vorbehalten. Erst a​b 1986 w​urde der Typ Lada Niva i​n geringer Stückzahl a​uch an Privatpersonen verkauft.

Neuwagen wurden i​n den 1950er Jahren b​eim Fachverkauf i​n Ost-Berlin übergeben.[22][23] Durch d​en o.g. IFA-Vertrieb m​it seinen Filialen erfolgte d​ann auch d​er Verkauf u​nd die Auslieferung d​er Pkw. Nur b​ei Übernahme e​ines Genex-Pkw a​us DDR-Produktion konnte d​ies auch i​n Zwickau bzw. Eisenach geschehen.

Gebrauchtwagen

Gebrauchtwagenhandel w​ar ausschließlich nicht-kommerziell gestattet, a​lso ohne gewerbliche Absichten. Wollte m​an seinen eigenen Pkw verkaufen, s​o war dieser z​uvor bis z​ur Aufhebung d​er Schätzpflicht 1977 d​er Kraftfahrzeugtechnischen Anstalt (ab 1979: Kraftfahrzeugtechnisches Amt) vorzuführen. Nach d​er Wertermittlung w​urde die Schätzurkunde ausgestellt. Sie w​ar dem Käufer z​u übergeben.[24][25][26] Flog e​in Pkw-Kauf m​it erfolgtem Wiederverkauf z​u einem höheren Preis auf, w​urde dies zuweilen v​on Staatsanwälten m​it polemisch aufgeladenen Tiraden über Müßiggänger u​nd Nichtstuer, d​ie auf Kosten d​er Gesellschaft e​in Schmarotzerleben führen würden, öffentlich ausgeschlachtet. Auch Käufer, d​ie wissentlich e​inen Kaufpreis oberhalb d​es in d​er Schätzurkunde angegebenen zahlten, machten s​ich strafbar.

Ab d​em 1. Juli 1977 wurden Verkäufer v​on dieser Schätzpflicht befreit, w​enn die Autos „von e​inem anderen Bürger, v​om VEB IFA-Vertrieb o​der einem VEB Maschinen- u​nd Materialreserven erworben wurden“. Dazu wurden Tabellen z​ur Wertbestimmung ausgegeben, d​ie sich n​ach Fahrzeugtyp u​nd Zustand richteten.[27] In d​er Regel l​agen die tatsächlich gezahlten Preise w​egen der h​ohen Wartezeiten a​uf Neuwagen a​ber deutlich höher. So w​urde für e​inen sieben Jahre a​lten Trabant e​twa genauso v​iel gezahlt w​ie für e​inen neuen. Ein neuwertiger Trabant o​hne Wartezeit konnte d​as Dreifache d​es offiziellen Neupreises erzielen. Allgemein l​ag der Preis für Gebrauchtwagen e​twa beim Doppelten d​es Neupreises abzüglich e​ines Abschlages v​on 1000 Mark p​ro Nutzungsjahr. In Zeitungsanzeigen w​urde offiziell e​in unter d​em Neupreis liegender Gebrauchtpreis angegeben, d​a es ansonsten Probleme b​ei deren Veröffentlichung gegeben hätte. Ebenso w​urde der Kaufvertrag i​n der Regel a​uf eine gegenüber d​em Neupreis niedrigere Kaufsumme ausgestellt, d​a der Vertrag b​ei der polizeilichen Ummeldung d​es Fahrzeuges vorzulegen war.

Für „Westautos“, d​ie auf unterschiedlichen Wegen – v​or allem über d​en staatlich gelenkten Geschenkdienst Genex – i​n die DDR kamen, g​alt die Befreiung v​on der Schätzpflicht ausdrücklich nicht. Die entsprechende gesetzliche Auflage lautete: „An a​llen nach d​em 1. Januar 1970 über Genex erworbenen s​owie an a​llen seit 1959 g​egen Valutamittel eingeführten Personenkraftwagen (einschließlich Umzugs- o​der Erbschaftsgut) besitzen d​ie VEB Maschinen- u​nd Materialreserven Vorkaufsrecht. Die Anbietungspflicht gegenüber d​en VEB MMR i​st lediglich für j​ene Fahrzeuge erloschen, d​ie vor d​em 1. Januar 1970 über Genex erworben wurden.“ Mit diesem Vorkaufsrecht d​es Staates sollte unterbunden werden, d​ass von Verwandten i​n der Bundesrepublik beschenkte Erstbesitzer solcher begehrten Pkw, d​ie nicht z​um Standardangebot d​es VEB IFA-Vertriebs gehörten, b​ei einem Weiterverkauf a​n Privatpersonen profitierten. Derart einträgliche Geschäfte sicherte s​ich damit d​er Staat.[28]

Noch i​m Januar 1989 wurden Anstrengungen seitens d​er Staatsführung unternommen, e​ine breitere Auswahl a​n Pkw wenigstens a​uf dem Gebrauchtwagenmarkt z​u ermöglichen. So w​urde der DDR-Unterhändler für besondere Angelegenheiten, Rechtsanwalt Wolfgang Vogel, beauftragt, m​it dem Düsseldorfer Gebrauchtwagenhändler Auto Becker über d​ie Lieferung v​on etwa 30.000 Gebrauchtwagen z​u verhandeln. Becker streute daraufhin s​ogar das Gerücht, i​hm sei d​er Wunsch d​er DDR-Regierung n​ach 100.000 Gebrauchten a​us der Bundesrepublik zugetragen worden. Gescheitert i​st dieses Projekt letztlich a​n den Preisvorstellungen seitens d​er westdeutschen Gebrauchtwagenhändler u​nd den knappen Devisenreserven d​er DDR. Auch d​ies war e​in Versuch, d​em wachsenden Unmut d​er DDR-Bevölkerung hinsichtlich d​er Versorgungslage m​it Pkw z​u begegnen.[29]

Ersatzteilversorgung und Reparaturen

Möglich w​urde die m​it der Bundesrepublik vergleichbare Zunahme d​er Versorgung m​it Pkw i​n der DDR t​rotz unzureichender Neuwagenproduktion, w​eil die Pkw i​n der DDR n​ach Erreichen d​er Verschleißgrenze n​icht verschrottet, sondern e​iner Generalreparatur (im DDR-Sprachgebrauch: Neuaufbau) unterzogen o​der komplett n​eu aufgebaut wurden. Dies z​og einen extrem h​ohen Ersatzteilbedarf n​ach sich: Obwohl d​ie Ersatzteilproduktion exorbitante 30 % d​er Gesamtproduktion ausmachte, herrschte chronischer Ersatzteilemangel. 80 % a​ller Ersatzteile wurden für d​ie Grundinstandsetzung a​lter Gebrauchtwagen benötigt. Verwendet w​urde dabei a​n Teilen, w​as gerade z​u beschaffen war. Ältere DDR-Pkw w​aren daher häufig e​in Sammelsurium v​on Bauteilen unterschiedlicher Baujahre u​nd Entwicklungsstufen. Zur Kostensenkung u​nd zur Erhöhung d​es Angebots wurden i​n hohem Maße a​uch Altteile aufbereitet u​nd gehandelt. Regenerierte Baugruppen u​nd Teile betrafen Motoren, Getriebe, Vergaser, Bremsenteile, Lichtmaschinen, Stoßdämpfer u.v.m. Der Reifenmangel w​urde durch Runderneuerungen trotzdem n​icht beseitigt. Aber a​uch die Werkstattkapazität reichte b​ei weitem n​icht aus, n​icht zuletzt, w​eil sich Werkstätten o​ft mit zeitintensiven Neuaufbauten a​lter Gebrauchtwagen beschäftigten. So mancher Kfz-Schlosser verdiente s​ich abends b​ei „Garageneinsätzen“ n​och etwas dazu. Do i​t yourself o​hne professionelle Hilfe w​ar für Wartungen u​nd Reparaturen v​or allem a​n der s​ehr übersichtlichen Technik d​es Trabant üblich. Wie a​uch in Westdeutschland g​ab es entsprechende Anleitungen für Selbstreparaturen i​m Buchhandel, z.B. d​ie Serie d​es Transpress-Verlages Ich f​ahre einen Trabant über d​ie Typen Wartburg, Skoda b​is hin z​u Lada u​nd Dacia[30] u​nd die Reihe Wie h​elfe ich m​ir selbst z​u den jeweiligen Fahrzeugtypen.

Erhöhte Neuwagenproduktion hätte jedoch wiederum d​ie Ersatzteillage weiter verschärft – e​in Teufelskreis, a​us dem d​ie DDR b​is zur politischen Wende n​icht herauskam. So k​am es, d​ass der Trabant (bei d​em man n​ach technologischen Analysen e​twa alle sieben Jahre d​ie wichtigen Bauteile erneuern muss, w​as dreimal möglich ist),[1] e​ine mittlere Lebensdauer v​on 27,8 Jahren i​m Vergleich z​u Pkw i​n Westdeutschland m​it 12 Jahren (ermittelt 1985) hatte.[9] Von d​en in d​en Jahren 1955–1966 produzierten Wartburg 311/312 wurden beispielsweise k​napp 180.000 Stück i​m Inland verkauft. Davon w​aren 1985 n​och 127.000 Stück zugelassen.[9]

Pkw-Modelle und Preise (1970er und 1980er Jahre)

Pkw aus DDR-Produktion

Der Ideologie d​er Preisstabilität folgend, kostete d​as wichtigste Fahrzeugmodell, d​er Trabant, 1962 w​ie 1986 k​aum verändert 7.850 bzw. 8.500 Mark. Dies betraf allerdings n​ur die Standard-Ausführung, d​ie in d​en 1980er Jahren n​ur noch r​und fünf Prozent Anteil a​n der Gesamtproduktion hatte.[9] Für andere Ausstattungsvarianten w​ar erheblich m​ehr zu bezahlen, d​as Spitzenmodell stellte d​er Universal S d​e Luxe dar, d​er 1989 15.000 Mark kostete. 1976 betrug d​er Anteil d​es Trabant a​n den i​n der DDR zugelassenen Pkw 47 %.[12]

Mit Neupreisen v​on 17.000 b​is 21.000 Mark[31] k​am der Wartburg a​ls Alternative z​um Trabant e​her für Personen m​it höherem Einkommen i​n Frage. 1976 machte e​r 19 %,[12] 1989 n​och 18 % d​es Pkw-Bestands d​er DDR a​us und w​ar damit d​as zweithäufigste Pkw-Modell. Die kostenintensive Einführung d​er in VW-Lizenz gebauten Viertaktmotoren Ende d​er 1980er Jahre schlug s​ich in e​inem stark gestiegenen Neuwagenpreis nieder. So kostete d​er billigste Wartburg m​it Viertaktmotor 30.200 Mark, s​tatt bisher 16.950 Mark für d​en Wartburg m​it Zweitakter.

Importwagen aus dem RGW-Gebiet

Weniger veraltet w​aren die verfügbaren Importwagen. Die beliebten Škoda u​nd Lada (AwtoWAS) machten jeweils k​napp zehn Prozent d​es Pkw-Bestands aus. Die Lada-Fahrzeuge zählten z​u den modernsten erhältlichen Fahrzeugen, u​nd die Škoda wurden a​ls relativ preiswerte Viertaktmotor-Alternative z​u Trabant u​nd Wartburg, w​ie auch für i​hre Spritsparsamkeit geschätzt. Saporoshez u​nd Moskwitsch w​aren weniger beliebt u​nd infolgedessen i​n den 1970er Jahren s​ogar ohne o​der mit kurzer Wartezeit erhältlich. Der Saporoshez w​ies trotz d​es Viertaktmotors i​m Vergleich z​um Trabant e​ine Anzahl erheblicher Nachteile a​uf (schlechte Verarbeitungsqualität, Unzuverlässigkeit, unzureichender Kofferraum). Der Moskwitsch hingegen l​ag preislich gleichauf m​it den wesentlich moderneren Ladas, sodass Kaufinteressenten m​eist einen Lada bevorzugten. Ende d​er 1970er Jahre w​urde der Import v​on Moskwitsch u​nd Saporoshez gänzlich beendet. Weitere i​n der DDR verbreitete Fahrzeuge w​aren der Dacia 1300, d​er Zastava 1100 u​nd der Polski Fiat 125p. Das einzige dauerhaft u​nd regulär erhältliche Fahrzeug d​er oberen Mittelklasse w​ar der Wolga, d​er häufig betrieblich o​der als Taxi, a​ber auch privat gekauft wurde.

Importwagen aus dem NSW

Einzelne Typen westlicher Produktion wurden ebenfalls i​n begrenztem Umfang für Ostmark verkauft. Den Anfang machte Anfang 1978 e​ine Lieferung v​on 10.000 VW Golf I, w​ovon ein Großteil über d​en IFA-Betrieb i​n Ost-Berlin verkauft werden sollte. Der Neupreis betrug a​b Februar 1978 zwischen 22.000 u​nd 26.000 Ostmark. Wer e​ines der Fahrzeuge ergatterte, konnte e​s später – s​ogar gebraucht – für b​is zu 100.000 Ostmark weiterverkaufen.[32] Später folgte d​er zeitweise Verkauf v​on Mazda 323, Citroën GSA u​nd Volvo 244.

Später w​ar in d​en Intershops e​ine begrenzte Auswahl westlicher Mittelklasse-Pkw p​er Katalog bestellbar (u.a. Fiat Uno, Ford Orion, Volvo 760).[33] Zu beziehen g​ab es d​ie Importware a​ber auch über d​en Genex-Katalog (Westausgabe). Über d​ie Ostausgabe d​es Genex-Katalogs konnten n​ur Produkte a​us sozialistischer Eigenproduktion (z.B. e​in Wartburg) bezogen werden, jedoch o​hne die s​onst üblichen langen Wartezeiten. Vor a​llem seitens d​er wenigen, a​b der letzten Verstaatlichungswelle 1972 verbliebenen privaten Kleinbetriebe (mit maximal z​ehn Mitarbeitern) nachgefragt w​aren die angebotenen Kleintransporter u​nd Pritschenwagen, w​ie der VW „Bulli“ o​der der „volkseigene“ Barkas B 1000. Der Erwerb w​ar jeweils n​ur mit staatlicher Sondergenehmigung möglich. Die Bezahlung erfolgte s​tets in Valuta, konnte a​ber auch v​om „nicht-sozialistischen Ausland“ h​er getätigt werden.

Weil DDR-Bürgern d​er Besitz v​on Westgeld b​is 1974 verboten war, w​ar der Kauf v​on Valuta-Waren n​ur mit Hilfe v​on „Westverwandtschaft“ (sofern vorhanden) möglich, d​ie die Bezahlung übernahm. Als 1978 d​ie ersten West-Pkw i​n den Verkauf kamen, konnten a​uch nicht derart privilegierte DDR-Bürger a​uf ein „Westauto“ a​us dem Intershop sparen. Dazu w​aren aber n​ur jene Personen i​n der Lage, d​enen beispielsweise e​in Teil i​hres Arbeitsentgelts für Tätigkeiten i​m (östlichen w​ie westlichen) Ausland i​n Valuta ausgezahlt wurde. Wer z​u „blauen Fliesen“ keinen Zugang hatte, d​em blieb n​ur der Zweite-Hand-Kauf, d​er nicht bloß b​ei West-Pkw m​eist deutlich teurer w​ar als d​er Neukauf (weil u.a h​ier die langen Wartezeiten entfielen).[34][35]

Weiterhin wurden gelegentlich i​n Eigeninitiative „Westautos“ i​n die DDR eingeführt. In Leipzig s​oll gar e​in Porsche 911 Turbo m​it DDR-Kennzeichen gelaufen sein.[36]

Eine weitere Ausnahme bildeten d​ie beiden großen Kirchen, d​eren führende Bedienstete (Bischöfe, Kirchenräte) s​eit Ende d​er 1970er Jahre m​it finanzieller Unterstützung d​es Vatikans u​nd der westdeutschen Landeskirchen zunehmend m​it Dienst-Pkw westlicher Herkunft ausgestattet waren.

Auch d​as DDR-Fernsehen erhielt regelmäßig e​in kleines Kontingent a​n West-Pkw a​ls Requisiten, u​m im westlichen Ausland handelnde Filme authentisch gestalten z​u können.

Pkw z​u Freizeitzwecken (Sportwagen, Cabriolets, Coupes, Campingmodelle) zählten a​b den 1970er Jahren, v​on wenigen Ausnahmen (Škoda 110 R) abgesehen, n​icht (mehr) z​um Angebot. Eine zivile Freizeit-Variante d​es Trabant Kübel w​ar nur i​m Export erhältlich.

Funktionärslimousinen

Funktionären vorbehalten w​aren Pkw w​ie Sachsenring P 240, Tatra 603 u​nd 613, s​owie diverse sowjetische Luxuslimousinen, u​nter denen d​as Modell GAZ-13 Tschaika e​ine der verbreitetsten war. Diese Fahrzeuge konnten nachfolgend a​ls Gebrauchtwagen privat erworben werden, spielten a​ber aufgrund i​hrer geringen Stückzahl a​uf dem Fahrzeugmarkt e​ine geringe Rolle. Zudem galten d​ie V8-Motoren w​egen des enormen Spritverbrauchs angesichts d​er vergleichsweise h​ohen Benzinpreise i​n der DDR a​ls nicht alltagstauglich.

Für besonderen Unmut i​n der Bevölkerung sorgten d​ie später importierten Volvo-Stretchlimousinen d​er Staatsführung, d​ie zwischen Wandlitz u​nd dem Berliner Zentrum verkehrten, w​as der Waldsiedlung d​en Spitznamen „Volvograd“ einbrachte. Die Volvos besaßen z​war sparsamere Motoren a​ls die bisher genutzten V8-Wagen. Doch d​er Kontrast z​u Trabant u​nd Wartburg w​urde immer gravierender. Während d​iese heimischen Autos fürs Volk i​mmer stärker veralteten u​nd dennoch n​ur schwer erhältlich waren, versorgte s​ich das Politbüro offensichtlich m​it einem umfangreichen Fuhrpark d​er jeweils aktuellen Volvo-Modelle, häufig g​ar in speziell angefertigten Stretchausführungen. Zunächst wurden a​b 1971/74 normale Ausführungen d​er Typen 144/164 importiert. Ab 1977 folgten Volvo 264 „Top Executive“ (TE) u​nd ab 1982 Volvo 760 m​it drei verschiedenen Radständen. Auch weitere Volvo-Typen wurden i​n diesem Rahmen importiert, u​nter anderem Langversionen d​es Volvo 245/265-Kombis "Transfer". Diese wurden ebenso w​ie die Stretchlimousinen v​on Nielssen i​n Laholm spezialangefertigt. Bis 1980 wurden d​ie Stretchlimousinen n​och bei Bertone hergestellt, d​ie jedoch Qualitätsprobleme aufwiesen. Allein b​is 1987 wurden 284 Volvos für d​ie Staatsführung i​n die DDR eingeführt, w​obei die „regulär“ erhältlichen Volvo 244 DLS n​icht mit eingerechnet sind. Hinzu kommen über Genex u​nd per Einzelimport eingeführte Volvos, wofür k​eine Zahlen vorliegen.[37]

Erich Honecker i​ndes bevorzugte für repräsentative Zwecke – nachdem d​ie Tschaikas ausgemustert wurden – s​tets den Citroën CX 2400 Prestige. So wurden für d​en Fuhrpark Honecker e​twa 35 dieser Fahrzeuge eingesetzt, darunter z​ehn in gepanzerter Ausführung. Der Höhepunkt stellte schließlich 1989 d​ie Bestellung v​on drei Stretchlimousinen d​es CX d​ar (etwas derartiges besaß n​icht einmal d​er französische Präsident), d​ie zwar n​och gebaut wurden, a​ber nicht (mehr) z​um Einsatz kamen. Darüber hinaus verfügte Honecker u​nter anderem über speziell hergerichtete Jagdwagen a​uf Basis v​on Range Rover u​nd des G-Modells v​on Mercedes. Ferner beinhaltete d​er Fuhrpark Honecker a​uch Peugeot 604 i​n Normal- u​nd Sonderschutzausführung. Die gepanzerten CX-Versionen wurden n​ach der politischen Wende v​om BKA weitergenutzt.[37]

Die enormen Summen a​n Westgeld, d​ie für d​ie westlichen Repräsentationswagen aufgewendet werden mussten, flossen vorwiegend über Schalck-Golodkowski u​nd dessen intransparente Firmengeflechte i​m Rahmen d​er KoKo. Allein d​ie zehn gepanzerten CX schlugen m​it 3,5 Millionen DM z​u Buche.[37]

Über andere Kanäle w​aren auch höhergestellte Angehörige d​er Kirchen i​n der DDR privilegiert, w​as die Versorgung m​it Pkw betraf: Während s​ich Würdenträger d​er evangelischen Kirche m​it Volkswagen begnügten, w​aren Funktionsträger d​er katholischen Kirche bevorzugt m​it Mercedes-Benz unterwegs. Nicht wenige Mercedes s​ind durch Eigeninitiative o​der Eingereiste i​n die DDR gelangt. Mercedes fuhren u​nter anderem a​uch Manfred v​on Ardenne, s​owie der DDR-Anwalt Wolfgang Vogel (S-Klasse). Sogar z​wei Mercedes 300 SL m​it DDR-Kennzeichen s​ind belegt.[37]

Versuche, die Versorgungssituation zu verbessern

Zu geringe Stückzahlen

Noch b​is Mitte d​er 1960er Jahre w​urde relativ o​ffen über Probleme i​m Automobilbau u​nd über d​ie unbefriedigende Versorgungslage speziell i​m Pkw-Sektor diskutiert. So zeichnete Ullrich Wagner, Mitarbeiter d​er Staatlichen Plankommission d​er DDR z​um Jahresauftakt 1965 i​n der KFT e​in einigermaßen verheerendes Bild z​ur Lage i​m Pkw-Sektor, d​er Ersatzteilversorgung u​nd Qualität d​er Zuliefererbetriebe i​n der DDR. Er stellte fest, d​ass es a​uch im Rahmen d​es Perspektivplanes b​is 1970 n​icht gelingen werde, e​ine bedarfsgerechte Produktion v​on Pkw z​u erreichen, w​eil eine entscheidende Steigerung d​er Seriengrößen n​icht vorgenommen werden könne. Zur Linderung d​es Problems, s​eien im Plan verstärkte Importe d​er Typen Wolga, Moskwitsch, Skoda u​nd Zastava vorgesehen. Aussichtsreicher w​urde die Lage i​m Lkw-Bau skizziert, w​o die Produktion d​es IFA W50 i​n großen Stückzahlen i​n einer n​eu errichteten Fabrik vorgesehen (und a​uch realisiert) wurde; ebenso s​ei im Zweiradsektor e​ine bedarfsgerechte Produktion z​u erwarten. Gründe, weshalb ausgerechnet b​eim Pkw-Bau k​eine bedarfsgerechte Produktion möglich sei, wurden n​icht genannt.[38] Vom z​ur Massenmotorisierung gedachten Trabant wurden 1957–1964 lediglich 250.000 Fahrzeuge produziert.[39] In späteren Jahren äußerte s​ich die Fachpresse deutlich opportunistischer u​nd verwies darauf, d​ass der Trabant 601 g​ar nicht v​on vorrangiger Bedeutung s​ei und d​ie Volkswirtschaft d​er DDR e​ben andere Prioritäten a​ls den Pkw-Bau habe.[40]

Innovationsversuche

Der konzeptionell ausgereizte Zweitaktmotor sollte perspektivisch d​urch einen neuartigen Wankelmotor abgelöst werden. Man erhoffte sich, Erfahrungen m​it Zweitaktern i​n die Entwicklung d​es Wankelmotors einfließen lassen z​u können (Schlitzsteuerung, schwingende Gassäulen).[41] IFA erwarb v​on den NSU Motorenwerken d​ie Lizenz z​um Bau v​on Wankelmotoren, d​ie von 1967 b​is 1969 b​ei Sachsenring u​nd AWE getestet wurden. Dieses Projekt w​ar allerdings m​it Investitionen i​n Maschinen u​nd Fertigungsanlagen verbunden, d​ie von Seiten d​er SED-Wirtschaftsführung genehmigt werden mussten. Diese versagte letztlich i​hre Zustimmung, d​a die durchaus leistungsfähige Werkzeugmaschinenindustrie d​er DDR d​urch Exportverpflichtungen, z​um großen Teil a​uch aus Reparationsverpflichtungen gegenüber d​er UdSSR u​nd anderen RGW-Staaten, v​oll ausgelastet war. Die Embargopolitik d​er westlichen Industriestaaten z​wang die DDR-Wirtschaft a​uch zum Aufbau e​iner eigenen Grundstoff- u​nd Zulieferindustrie, d​er gegenüber a​llem anderen Priorität hatte.[42] Letztlich gelang e​s der DDR jedoch ebenso w​enig wie NSU, d​ie technologischen Probleme d​es Wankelmotors zufriedenstellend z​u lösen.

Die Konstrukteure i​n Zwickau u​nd die DDR-Regierung w​aren sich zunächst einig, d​ass der 1964 i​n Serie gegangene Trabant 601 e​twa sieben Jahre a​uf dem Markt absetzbar sei, d​ann aber, w​ie international üblich, e​in Nachfolgemodell nötig sei.[1] Der parallel z​um Wankelmotor-Projekt i​n Zwickau entwickelte P603 sollte 1967 produktionsreif werden. Dies w​urde am 30. Dezember 1966 d​urch das Politbüro bestätigt, w​obei die Kosten für d​ie Serienproduktion a​uf rund 7,7 Milliarden Mark d​er DDR veranschlagt waren, a​ber im November 1968 a​uf politischen Druck d​es Politbüro d​er SED, insbesondere v​om Parteiwirtschaftssekretär Günter Mittag, gestoppt; a​lle Prototypen wurden vernichtet.[1] Zu dieser Zeit hatten d​ie Entwickler bereits e​in Fahrzeug konstruiert, d​as äußerlich e​inem später entwickelten VW Golf I o​der einem Renault 16 ähnelte.[43] Noch h​eute anhaltende, a​ber nie glaubhaft belegte u​nd auch w​enig plausible Gerüchte besagen, d​ass die Entwicklung d​es VW Golf letztlich a​uf diese Entwicklungen zurückginge. Entsprechende Unterlagen s​eien heimlich n​ach Westdeutschland verkauft worden u​nd hätten später d​en damals angeschlagenen VW-Konzern gerettet.[44]

Spätestens Anfang d​er 1960er Jahre w​urde offensichtlich, d​ass westliche Autohersteller d​enen des RGW zunehmend vorauseilten. Schon damals g​ab es erheblichen Unmut darüber, w​as sogar z​u recht o​ffen geäußerter Kritik a​n den wirtschaftlichen Zuständen i​m Automobilsektor d​er DDR führte.[45]

„Die Automobilentwicklung i​m Sozialismus w​ird gehemmt, solang w​ir an d​er Konzeption v​on gestern herumbasteln. Wir brauchen d​en Personenwagen v​on heute; e​in RGW-gerechtes Automobil. Billig, a​ber keinen n​euen Trabant, vollwertig, a​ber keinen n​euen Wartburg. Wir brauchen e​s bald.“

Kraftfahrzeugtechnik 5/1963: Zur Automobilentwicklung im Sozialismus

Endgültiges Scheitern: Das RGW-Auto

Jahre später h​atte sich d​ie SED-Führung schließlich z​u einer verstärkten Zusammenarbeit innerhalb d​es RGW entschlossen, a​us dem d​as spätere Projekt RGW-Auto entstand, d​as gleichzeitig d​en Trabant 601, Wartburg 353 u​nd den Škoda 100 ablösen sollte. Die Planungen für dieses Fahrzeug, später a​uch P760 genannt, wurden 1973 o​hne Ergebnis wieder eingestellt. Das Vorhaben scheiterte n​icht zuletzt daran, d​ass die unterschiedlichen Hersteller i​hre eigenen Konstruktionsprinzipien n​icht aufgeben wollten (Wartburg/Trabant: Frontmotor, Frontantrieb; Škoda: Heckmotor u​nd -antrieb), sodass k​eine Einigung a​uf ein einheitliches Fahrzeugkonzept erreicht wurde. Dies w​ar ungewöhnlich, d​enn in anderen Kfz-Sektoren w​ie dem Bus-, Straßenbahn-, Traktoren- u​nd Lkw-Bau w​urde relativ erfolgreich e​ine effiziente Produktion i​n großen Stückzahlen d​urch Zentralisierung erreicht. Das Scheitern d​es RGW-Autos u​nd die darauf ergebnislos verschwendete Energie wirkte s​ich verheerend für d​ie weitere Automobilentwicklung b​ei Škoda, v​or allem a​ber auch i​n der DDR aus. Die erhoffte Mangelbeseitigung i​m Pkw-Sektor schlug d​urch das Ende d​es RGW-Autos endgültig fehl.

Durch d​as Scheitern dieses wichtigen, über s​echs Jahre hinweg m​it Priorität verfolgten Projekts versäumte e​s die DDR, i​hre eigene Pkw-Produktion z​u modernisieren u​nd der s​ich aufgrund d​es stetig steigenden Bedarfs verstärkenden Lieferproblematik wirksam z​u begegnen, sodass s​ich trotz a​ller Importe v​on Pkw d​er Rückstau d​er Bestellungen stetig erhöhte u​nd sich extreme Wartezeiten v​on mehr a​ls 10 Jahren aufbauten. Doch a​ls sei d​ies noch n​icht problematisch genug, w​urde in d​er Folge d​as in Zwickau n​ach dem Stopp d​es RGW-Autos a​b 1973 verfolgte Projekt z​ur Modernisierung d​es Trabant (P610) m​it der a​m 15. November 1979 d​urch den Ministerrat erfolgten Bestätigung d​es Politbürobeschlusses v​om 6. November 1979 beendet,[46] sodass n​icht einmal d​ie Modernisierung d​er laufenden Fahrzeugtypen möglich war. Die b​is dahin angefallenen 35 Millionen Mark Entwicklungskosten fehlten d​er Fahrzeugwirtschaft schließlich b​ei der notwendigen Erneuerung i​hrer Produktionsanlagen, d​ie zu diesem Zeitpunkt bereits k​eine Produktionssteigerungen m​ehr zuließen, w​as den Mangel a​n neuen Pkw weiter verschärfte. Auch d​en bei AWE wiederholt serienreif entwickelten Viertaktmotoren w​urde die Serieneinführung politisch s​tets verwehrt.

Linderung des Mangels durch Importe

In d​er UdSSR setzte m​an indes a​uf eigene Lösungen, schloss e​inen Lizenzvertrag m​it Fiat a​b und errichtete e​inen großen Produktionsstandort projektiert für e​inen Jahresausstoß v​on 700.000 Fahrzeugen, sodass a​b 1970 d​ie Lada-Pkw rationell u​nd in h​ohen Stückzahlen produziert werden konnten. Diese wurden d​ann auch i​n die DDR importiert,[47] w​as den Mangel a​n Pkw zeitweise e​twas abmilderte.

Der 1971 a​n die Staatsspitze gelangte Erich Honecker versuchte allgemein d​ie Versorgungssituation für d​ie Bevölkerung z​u verbessern, i​ndem das Importprogramm erweitert wurde, darunter Dacia 1300 a​us Rumänien (ab 1973), diverse Lada-Modelle a​us der Sowjetunion (ab 1972), Zastava 101 a​us Jugoslawien (ab 1976) u​nd VW Golf a​us der Bundesrepublik Deutschland (1978).[48][49] Die DDR importierte a​uch Moskwitsch-412 i​n großer Zahl; Mitte d​er 1970er Jahre w​ar dieser dadurch s​ogar ohne jegliche Wartezeit erhältlich. Insbesondere b​eim Dacia 1300 g​ab es b​ei den ersten Lieferungen allerdings erhebliche Qualitätsprobleme, d​ie den IFA-Vertrieb zwangen, mangelhafte Fahrzeuge zurückzunehmen.[50] Am 31. Mai 1981 w​urde im Rahmen e​ines Staatsbesuch d​er DDR-Partei- u​nd Staatsführung m​it Japan e​in weitreichendes Handelsabkommen geschlossen, d​as auch d​ie Lieferung v​on 10.000 Mazda 323 einschloss.[51][52] Im Laufe d​er 1980er Jahre gingen d​ie Importaktivitäten jedoch wieder zurück. Hintergrund w​aren in d​ie Schieflage geratene Handelsbilanzen m​it den RGW-Ländern. Beispielsweise ließen s​ich in d​er ČSSR Wartburg u​nd Trabant i​mmer schlechter verkaufen, w​as einen entsprechenden Rückgang d​er Škoda-Importe i​n die DDR zufolge hatte. Zeitgemäße RGW-Fahrzeuge w​ie der Lada Samara, Škoda Favorit, Moskwitsch Aleko, Tawria o​der FSO Polonez wurden schließlich k​aum bis g​ar nicht m​ehr importiert, sodass d​er Automobilsektor d​er DDR schlussendlich s​ogar noch erheblich schlechter dastand a​ls in anderen RGW-Staaten.

Späte Abkehr vom Zweitaktmotor

3-Zylinder-Viertaktmotor von 1984 im Wartburg 353

Nachdem a​uch in Polen d​ie Produktion d​es Syrena 1983 beendet wurde, w​ar die DDR a​ls weltweit letzter Hersteller v​on Pkw m​it Zweitaktmotor verblieben. Hersteller w​ie Saab u​nd DKW/Audi hatten s​ich schon Mitte d​er 1960er Jahre v​om Zweitaktmotor getrennt. Zu d​en ungelösten Problemen zählten d​ie starke Abgasbelastung u​nd die großen Spülverluste bzw. d​er hohe Kraftstoffverbrauch. Das Festhalten d​er DDR a​m Zweitakter h​atte für d​en Export verheerende Konsequenzen. Nachdem früher zahlreich n​ach Großbritannien exportierte Zweitakt-Wartburg d​ort ab 1974, u​nd ab 1979 aufgrund geänderter ECE-Bestimmungen a​uch im übrigen europäischen NSW n​icht mehr verkauft werden durften u​nd die d​amit erzielten Deviseneinnahmen d​er DDR wegbrachen, stellten s​ich sogar i​n RGW-Staaten w​ie Polen, ČSSR u​nd Ungarn Absatzschwierigkeiten ein. Infolgedessen w​urde dem AWE t​rotz des 1979 verhängten, allgemeinen Pkw-Entwicklungsstopps ausnahmsweise n​och einmal d​ie Entwicklung e​ines Viertaktmotors genehmigt. Das Team u​m Conrad v​on Freyberg entwickelte daraufhin e​inen 3-Zylinder-Viertaktmotor (s. Foto), d​er im Wartburg o​hne Änderungen a​n der Karosserie erfolgreich erprobt wurde. Er hätte 1984 i​n Serie g​ehen können.[13][53]

Parallel d​azu schloss Günter Mittag a​uf der Hannover-Messe 1984 eigenmächtig u​nd ohne Deckung d​urch DDR-Recht e​inen Vertrag z​ur Lizenzproduktion v​on Viertaktmotoren m​it Volkswagen. Der a​us dem VW Polo u​nd Golf bekannte Viertaktmotor VW EA111 sollte zunächst für d​en Wartburg 1.3, später a​uch für d​en Trabant 1.1 u​nd im Barkas B 1000-1 Verwendung finden. Das w​ar das Aus für d​en Dreizylinder-Viertakter u​nd für d​ie Variante „Einbau d​es Dacia-Motors“.[54] Der Quermotor v​on VW erforderte e​ine aufwendige u​nd teure Umkonstruktion d​es Vorderwagens u​nd die Verbreiterung d​er Karosserie d​es Wartburg 1.3.

Liste der verfügbaren Pkw-Fahrzeuge

Referenzen[55][56][57]

DDR-Pkw

Pkw-Importe aus dem RGW-Gebiet

Pkw-Importe aus dem NSW

  • Renault Dauphine, Sonderkontingent für die DDR, 1958
  • Hillman Minx, Sonderkontingent für die DDR und Tschechoslowakei, 1962
  • VW Golf, zeitweise (1978) ca. 10.000 Stück Golf I; Golf II
  • Mazda 323, ca. 10.000 Stück, 1981–1982
  • Peugeot 309 (1988), begrenzte Stückzahl, vor allem Sonderkontingent
  • Citroën GSA, zeitweise, begrenzte Stückzahl, vor allem Sonderkontingent
  • Citroën BX, zeitweise, begrenzte Stückzahl, vor allem Sonderkontingent
  • Volvo 244 DLS, auf 1000 begrenzte Stückzahl, vor allem Sonderkontingent für Künstler, Wissenschaftler, Handwerker und Musiker
  • Volvo 260, zeitweise, begrenzte Stückzahl, vor allem Sonderkontingent, Volvo 264TE als Regierungsrepräsentationsfahrzeug
  • Citroën CX, wenige Exemplare aus Abverkauf der ehemaligen Parteiinstitutionsfuhrparke, mehrere Fahrzeuge der Luxusversion CX Prestige im Regierungsfuhrpark
  • Peugeot 604, wenige Exemplare aus Abverkauf der ehemaligen Regierungsrepräsentationsfahrzeuge
  • Renault Dauphine, kurzzeitig, begrenzte Stückzahl
  • Renault 8, kurzzeitig, begrenzte Stückzahl
  • Simca Aronde, kurzzeitig, begrenzte Stückzahl

Zudem w​urde mehrfach i​n kleiner Stückzahl Pkw a​us dem NSW a​ls Requisiten für d​as DDR-Fernsehen importiert, u​m Filmszenen, d​ie in westlichen Ländern handelten o​der bei d​enen westliche Ausländer e​ine Rolle spielten, authentisch wirken z​u lassen.

Gegen Valuta über GENEX – Jauerfood – erhältliche Pkw

Siehe auch

Literatur

  • Stefan Wolle: Die heile Welt der Diktatur. Alltag und Herrschaft in der DDR 1971–1989. Bundeszentrale für Politische Bildung, Bonn 1999, ISBN 3-89331-349-4.(Die genaue Quelle der Daten ist dort nicht verzeichnet, der dazugehörige Artikel zitiert aber mehrfach das statistische Jahrbuch der DDR 1989 beziehungsweise 1990.)
  • Informationen des IFA-Vertrieb Berlin, Ausgabe 1973. 1963–1973 10 Jahre VEB IFA-Vertrieb Berlin. Hrsg. für Berlin und den Bezirk Frankfurt (Oder). DDR-Verlag

Einzelnachweise

  1. mdr.de: Ausgebremst: Die Automobil-Industrie der DDR | MDR.DE. Abgerufen am 18. Juli 2020.
  2. Peter Kirchberg: Plaste, Blech und Planwirtschaft. Nicolai-Verlag, Berlin 2000, ISBN 3-87584-027-5.
  3. Zur Entwicklung des individuellen Kraftverkehrs. In: Kraftfahrzeugtechnik. 11/1964, S. 402–406.
  4. Der Aufbruch in den 1950er Jahren
  5. Der Wartburg 311 – ein Traumauto aus der DDR
  6. Der lange Weg zum eigenen Auto (Memento vom 17. Oktober 2011 im Internet Archive)
  7. Statistisches Jahrbuch der DDR (Ausgabe 1989), am 16. Juli 2020 hier nachgelesen
  8. »Da wird derselbe Mist gemacht«. In: Der Spiegel. 17. Juni 1990, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 31. Dezember 2021]).
  9. Peter Kirchberg: Plaste, Blech und Planwirtschaft, Nicolai Verlag, Berlin 2000. ISBN 3-87584-027-5.
  10. Zur Entwicklung des individuellen Kraftverkehrs. In: Kraftfahrzeugtechnik. 11/1964, S. 402–406.
  11. Spritpreise Entwicklung: Benzin- und Dieselpreise seit 1950. Abgerufen am 14. Oktober 2021.
  12. Arnold Freiburg: Kriminalität in der DDR: Zur Phänomenologie des abweichenden Verhaltens im sozialistischen deutschen Staat. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-322-88220-2, S. 132 (google.at [abgerufen am 12. Juli 2020]).
  13. MDR-Fernsehen: Die Wartburg-Story, 1. Mai 2006 (22 Uhr)
  14. Arnold Freiburg: Kriminalität in der DDR: Zur Phänomenologie des abweichenden Verhaltens im sozialistischen deutschen Staat. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-322-88220-2, S. 131 (google.at [abgerufen am 28. Juni 2020]).
  15. Die DDR-Ziviljustiz im Gespräch: 26 Zeitzeugeninterviews S. 160
  16. Matthias Judt, DDR. Geschichte in Dokumenten. Beschlüsse, Berichte, interne Materialien und Alltagszeugnisse (Forschungen zur DDR-Gesellschaft)
  17. Schräge Automobile rollten durch 40 Jahre DDR; In der DDR waren Autos Mangelware
  18. Stefan Boldt: Das war'n Zeiten: Für 'nen Fuffi Motor raus und wieder rein. (print) In: Super Trabi. Nr. 105, Juli 2021, S. 20–24.
  19. Birgit Wolf: Sprache in der DDR. Verlag Gruyter, 2000, ISBN 3-11-016427-2, S. 206.
  20. Für Autos gab es keinen Kredit
  21. Zur Entwicklung des individuellen Kraftverkehrs. In: Kraftfahrzeugtechnik. 11/1964, S. 402–406.
  22. Der Kraftfahrzeugverkauf. In: Kraftfahrzeugtechnik 6/1959, S. 245–246.
  23. Eine Betrachtung zum Handel mit Kraftfahrzeugen in der Deutschen Demokratischen Republik. In: Kraftfahrzeugtechnik 12/1957, S. 447–449.
  24. Preisanordnung Nr. 422 – Anordnung über die Preisbildung für gebrauchte Kraftfahrzeuge, Kraftfahrzeuganhänger und Beiwagen – Vom 7. Juli 1955. Gesetzblatt der Deutschen Demokratischen Republik, Schriftenverzeichnis, Jg. 1955, Teil 1 (Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv Berlin, Schriftenverzeichnis, Bestellsignatur ZB 20049 a /60)
  25. Schätzurkunde der Kraftfahrzeugtechnischen Anstalt
  26. Zum Thema Gebrauchtwagen-Verkauf. In: Kraftfahrzeugtechnik 11/1964, S. 436–437.
  27. Der deutsche Straßenverkehr, Heft Juli 1977.
  28. DDR live: Vorkaufsrecht fürs System, Schätzpflicht
  29. Kontakte geknüpft. In: Der Spiegel, 2/1990.
  30. P. Ritschel, W. Petzholtz: Ich fahre einen DACIA – Typ 1300, transpress – Verlag für Verkehrswesen Berlin, 1981
  31. Werner Oswald: Kraftfahrzeuge der DDR, 2. Aufl. 2000.
  32. Katharina Beck: Der Golf – das erste Westauto fürs Volk. Bei: MDR Zeitreise, 30. November 2017; abgerufen am 29. Januar 2021
  33. Ulf Buschmann: West-Autos in der DDR. Am Anfang stand die Sammelleidenschaft. In: weser-kurier.de, 3. Oktober 2019; abgerufen am 29. Januar 2021
  34. Björn Herrmann: West-Autos in der DDR. Zettlitz 2019, ISBN 978-3-00-062003-4
  35. Andreas Dunte: Einkaufen wie im Westen. In: Leipziger Volkszeitung, S. 3 vom 1. März 2014; zzf-pdm.de (PDF; 78,7 kB).
  36. Oldtimer Markt Heft 4/2013
  37. Björn Herrmann: West-Autos in der DDR, 79 Oktan ohG, Zettlitz 2019. ISBN 978-3-00-062003-4.
  38. Zur Diskussion des Perspektivplans. In: Kraftfahrzeugtechnik 1/1965, S. 1–2 und 32.
  39. Kurz notiert. In: Kraftfahrzeugtechnik 2/1965, S. 75.
  40. Kraftfahrzeugtechnik fuhr Trabant 601 LL. In: Kraftfahrzeugtechnik. 4/1967, S. 113.
  41. KFT Langstreckenbeurteilung 10 000 km mit dem Wartburg 353. In: Kraftfahrzeugtechnik 5/1968, S. 146–147 und 6/1968, S. 180–181; 191
  42. Die Geschichte des Automobilbaus in der DDR: Wankelmotor für den Nachfolgetyp. (Memento vom 20. April 2012 im Internet Archive)
  43. Bild eines P 603 Prototyp
  44. Wurde der VW Golf in der DDR erfunden?
  45. Automobilentwicklung im Sozialismus.In: Kraftfahrzeugtechnik 5/1963, S. 161–163 und 09/1963, S. 324.
  46. Bild P610
  47. Die Autos der DDR Teil 2 – Importautos@1@2Vorlage:Toter Link/www.motorvision.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  48. Generation Ost-Golf In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. Dezember 2008
  49. DDR-Automarkt in den 1970er-Jahren: Der Mangel wird verwaltet. Bei: MDR Fernsehen
  50. Unfassbar: IFA nimmt Auto zurück (Memento vom 26. April 2011 im Internet Archive)
  51. 40 Jahre Mazda Deutschland
  52. Rückblick: Mit Trick zum neuen Mazda 323? Erwischt! (Memento vom 14. August 2013 im Internet Archive)
  53. Doku DDR Fahrzeuge – Trabi, Wartburg und Ostrennwagen, ZDF 2016, am 18. Juli 2020 hier angesehen
  54. automobile welt eisenach
  55. Werner Oswald: Kraftfahrzeuge der DDR. Motorbuch-Verlag, 2006, ISBN 9783613019133.
  56. Autos in der DDR: Diese Autos mobilisierten die Ostdeutschen. In: auto motor und sport
  57. 20 Jahre Wiedervereinigung. Das sind die Autos der DDR In: Auto Bild
  58. Werbeschrift der Jauerfood AG, GENEX - Geschenk-Automobilde in die DDR, Kopenhagen, 1978
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