Obere Mittelklasse
Obere Mittelklasse ist die Bezeichnung des Kraftfahrt-Bundesamtes für das zweithöchste Pkw-Segment in Deutschland. Die obere Mittelklasse ist oberhalb der Mittelklasse und unterhalb der Oberklasse angesiedelt. In den Fahrzeugsegmenten der Europäischen Kommission nennt sich dieses Segment Oberklasse bzw. E-Segment.[1] Der Begriff obere Mittelklasse wurde in den 1950er-Jahren geprägt, um Fahrzeuge zu benennen, die höherwertiger als die Fahrzeuge der Mittelklasse waren, aber nicht Ausstattung, Preis und Abmessungen von Oberklassefahrzeugen erreichten. Neufahrzeuge dieser Klasse werden vor allem auf Unternehmen zugelassen und relativ selten auf Privatpersonen.[2] Eine Ausnahme ist die Mercedes-Benz E-Klasse; 30 bis 40 Prozent dieser Fahrzeuge werden von Privatleuten gekauft.
Marktsituation
Etwa seit Ende der 1990er-Jahre hat sich der Markt in der oberen Mittelklasse deutlich verändert. War zuvor praktisch jede Marke mit einem Modell, welches zumeist das Spitzenmodell der Marke darstellte, in dieser Klasse vertreten, so gibt es diese Modelle heute praktisch nur noch unter Marken, die als sogenannte Premium-Marken gelten. Einzig der Škoda Superb wird teilweise in die Obere Mittelklasse einsortiert.
Ford (Scorpio, 1985–1998), Honda (Legend, 1985–2010), Mazda (Xedos 9, 1993–2002), Alfa Romeo (166, 1998–2007), Peugeot (607, 2000–2010), Kia (Opirus, 2003–2010), Citroën (C6, 2005–2012) und Renault (Latitude, 2011–2012) haben sich in Europa komplett aus diesem Segment zurückgezogen. Opel (Omega, 1986–2003) und Nissan (Maxima, 1988–2004) haben de facto für die Einführung der konzerneigenen Premiummarken Cadillac beziehungsweise Infiniti auf dem europäischen Markt Platz gemacht. Ausschlaggebend für die Einstellung dieser Modelle war zumeist aber auch die mangelnde Nachfrage und die daraus resultierenden niedrigen Absatzzahlen.
Für Zahlen zu den jährlichen Neuzulassungen von Personenkraftwagen des Segments Obere Mittelklasse in Deutschland nach Statistik des Kraftfahrt-Bundesamtes, siehe Liste der Neuzulassungen von Personenkraftwagen in Deutschland nach Segmenten und Modellreihen#Obere Mittelklasse. Fünfstellige Stückzahlen erzielten in Deutschland im Jahr 2011 nur die Modelle von Audi, BMW und Mercedes-Benz. Vierstellige Stückzahlen erreichten die Modelle von Volvo und Jaguar; die Modelle sonstiger Hersteller erreichten Zulassungszahlen von weniger als 250 Exemplaren.[3] Hieraus ergab sich ein Gesamt-Marktanteil des Segments von etwa 5,5 %. Das Kraftfahrt-Bundesamt ordnete das damalige Mercedes-Benz-E-Klasse-Coupé nicht der oberen Mittelklasse zu. Abzüglich dieser Modellreihe ergab sich 2011 ein Gesamt-Marktanteil von 5,2 %.[3]
In Schweden war der Volvo V70 von seinem ersten vollen Verkaufsjahr 1997 bis 2013 das meistverkaufte Auto.[4] In den übrigen Ländern Europas (definiert als EU-28 ohne Bulgarien und Malta, aber zuzüglich Island, Norwegen, Schweiz und Türkei) betrug der Marktanteil im Jahr 2011 etwa 3 %.[5]
Neuzulassungen in Deutschland
Für Zahlen zu den jährlichen Neuzulassungen von Personenkraftwagen des Segments Obere Mittelklasse in Deutschland nach Statistik des Kraftfahrt-Bundesamtes, siehe Liste der Neuzulassungen von Personenkraftwagen in Deutschland nach Segmenten und Modellreihen#Obere Mittelklasse.
Modelle
- Kategorie:Fahrzeug der oberen Mittelklasse
Weblinks
Einzelnachweise
- Car prices within the European Union at 1 January 2011. (PDF) Europäische Kommission, 26. Juli 2011, abgerufen am 8. Februar 2015.
- Gewerbliche Zulassungen bestimmen den Neuwagenmarkt. (PDF) Kraftfahrt-Bundesamt, abgerufen am 21. Juni 2014.
- Neuzulassungen von Personenkraftwagen nach Segmenten und Modellreihen im Dezember 2011. (PDF; 2,1 MB) Kraftfahrt-Bundesamt, archiviert vom Original am 31. Mai 2014; abgerufen am 21. Juni 2014.
- Matt Gasnier: Sweden Full Year 2013: Volvo V40 lands in 5th place – lukewarm. bestsellingcarsblog.com, 3. Januar 2014, archiviert vom Original am 5. Januar 2014; abgerufen am 4. Juli 2014 (englisch).
- Matt Gasnier: Europe Full Year 2011: Top 318 All models ranking now available! bestsellingcarsblog.com, 3. März 2012, archiviert vom Original am 17. November 2013; abgerufen am 4. Juli 2014 (englisch).