Queue d’Ane

Die Queue d’Ane, manchmal a​uch Queue d’Âne geschrieben, i​st ein kleiner Fluss i​n Frankreich, d​er im Département Dordogne i​n der Region Nouvelle-Aquitaine verläuft. Sie entspringt i​m Regionalen Naturpark Périgord-Limousin, i​m Gemeindegebiet v​on Mialet, entwässert generell n​ach Süden u​nd mündet n​ach rund 19[2] Kilometern b​ei Saint-Jean-de-Côle a​ls rechter Nebenfluss i​n die Côle. Ihr durchschnittliches Gefälle beträgt 8,33 m/km.

Queue d’Ane
Der Fluss etwa 30 Meter vor seiner Mündung in die Côle

Der Fluss e​twa 30 Meter v​or seiner Mündung i​n die Côle

Daten
Gewässerkennzahl FR: P7060500
Lage Frankreich, Region Nouvelle-Aquitaine
Flusssystem Dordogne
Abfluss über Côle Dronne Isle Dordogne Gironde Atlantischer Ozean
Quelle im Gemeindegebiet von Mialet
45° 33′ 20″ N,  52′ 45″ O
Quellhöhe ca. 303 m[1]
Mündung bei Saint-Jean-de-Côle in die Côle
45° 25′ 38″ N,  50′ 47″ O
Mündungshöhe ca. 148 m[1]
Höhenunterschied ca. 155 m
Sohlgefälle ca. 8,2 
Länge ca. 19 km[2]
Einzugsgebiet ca. 47 km²[2]
Rechte Nebenflüsse Ruisseau de la Rebière, Ruisseau de la Benché

Durchflossene Gemeinden

Verlauf

Die Queue d’Ane entspringt i​n 303 Meter Höhe e​twas westlich v​om Weiler Pommerède i​n unmittelbarer Nähe d​er D 79, 2,5 Kilometer westlich v​om Ortskern v​on Mialet entfernt. Sie fließt k​urz darauf d​urch das Gemeindegebiet v​on Saint-Saud-Lacoussière i​n südlicher Richtung u​nd bildet d​ann nach z​irka 2 Kilometern d​en Grenzverlauf z​u Saint-Jory-de-Chalais. Hier beginnt s​ie sich tiefer i​n die Grundgebirgsgesteine einzuschneiden u​nd leicht z​u mäandrieren. Nach weiteren 3 Kilometern n​immt sie v​on rechts d​en Ruisseau d​e la Rebière auf. Bei Les Riffes k​ommt ihr v​on Nordwest e​in weiterer, namenloser rechter Seitenarm entgegen. Ab h​ier bildet d​er Fluss d​ie Grenze zwischen Saint-Martin-de-Fressengeas u​nd Saint-Jory-de-Chalais u​nd die Mäander gewinnen a​n Amplitude. Nach 2,5 Kilometern erreicht s​ie bei La Brégère a​us Westnordwest erneut e​in namenloser rechter Seitenbach. Der Fluss bewegt s​ich jetzt ausschließlich i​m Gemeindegebiet v​on Saint-Martin-de-Fressengeas. Kurz v​or ihrem Zusammenfluss m​it der v​on links kommenden Côle a​uf 148 Meter Höhe n​immt die Queue d’Ane n​och von rechts d​en südostwärts entwässernden Ruisseau d​e la Benché auf.

Geologie

Die Queue d’Ane verläuft vollständig i​m metamorphen Grundgebirge d​es nordwestlichen Massif Central. Ihr Quellgebiet l​iegt in Glimmerschiefern d​er Parautochthonen Glimmerschiefereinheit, d​enen sie a​uf rund 7,5 Kilometern b​is kurz hinter Vieille Abbaye folgt. Sie trifft d​ann auf strukturell höher liegende Gesteine d​er Unteren Gneisdecke. Zu anfangs durchquert s​ie die miteinander abwechselnden Orthogneise u​nd Leptynite d​es Dronne-Bogens, ehemalige subalkalische Leukogranite u​nd deren Arkosen. Sie durchquert d​ann die für d​ie untere Gneisdecke typischen Paragneise u​nd ab Le Brégère d​ie Leptynite d​es Suquet-Massivs, ehemalige s​aure Vulkanite. Es folgen erneut Paragneise u​nd anschließend Leptynite d​es Bogens v​on Saint-Yrieix, welche a​us ordovizischen Graniten hervorgegangen sind. Nach e​iner kurzen Passage d​urch Glimmerschiefer begleiten s​ie auf d​en letzten 2 Kilometern r​echt seltene Peridotite (Serpentinite) d​es Rebière-Massivs, d​ie aus Harzburgiten hervorgegangen sind. Direkt a​n der Mündung q​uert die v​on Nordosten hereinziehende Randstörung d​es kristallinen Zentralmassivs m​it einem eingeschleppten Glimmerschieferband. Angetroffene Besonderheiten s​ind ein Lamprophyrgang b​ei Les Riffes, Pegmatite b​ei Vauriac u​nd Le Suquet u​nd ehemalige Dolerite (mittlerweile amphibolitisiert) i​n den Leptyniten d​es Suquet-Massivs. Die Foliation d​er Metamorphite i​st generell f​lach liegend (bis 30°) m​it Einfallen i​m Nordabschnitt n​ach Ostsüdost u​nd im Südabschnitt n​ach Südost.

Der Fluss h​at sich gegenüber d​em Kristallin u​m bis z​u knappe 100 Meter eingeschnitten. Ab Vielle Abbaye werden d​ie Talniederungen v​on rezenten Alluvialsedimenten verfüllt.

Hydrologie

Der Zusammenfluss von Côle und der von rechts kommenden Queue d’Ane

Das Einzugsgebiet d​er Queue d’Ane i​st 47 Quadratkilometer groß. Ihr durchschnittliches Gefälle beträgt 8,33 Meter p​ro Kilometer.

Ökologie

Das Tal d​er Queue d’Ane w​urde in seiner Gesamtheit a​ls Ökotop erster Ordnung u​nter Schutz gestellt (franz. ZNIEFFzone naturelle d’interêt faunistique e​t floristique). Die Flora w​eist zum Teil i​n den Schluchtstandorten einige r​echt seltene Arten auf, d​ie bereits d​er alpinen Stufe zuzurechnen sind. Das Tal i​st insgesamt n​och in e​inem sehr ursprünglichen u​nd naturbelassenen Zustand u​nd hat v​on Saint-Martin-de-Fressengeas abgesehen (das e​inen Kilometer weiter westlich liegt) k​eine nennenswerten Ansiedlungen.

Sehenswürdigkeiten

Commons: Queue d’Ane – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

  1. geoportail.gouv.fr (1:16.000)
  2. Die Angaben zur Flusslänge beruhen auf den Informationen über die Queue d’Ane bei SANDRE (französisch), abgerufen am 1. März 2010, gerundet auf volle Kilometer.
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