Religiöser Sozialismus

Als Religiösen Sozialismus bezeichnet m​an das Eintreten v​on Angehörigen d​es Christentums a​us Gründen i​hres Glaubens für e​ine sozialistische Gesellschaftsordnung. Der Begriff bezeichnet ursprünglich e​ine Strömung i​m deutschsprachigen Protestantismus, d​ie um 1900 i​n der Schweiz entstand. Aus i​hr ging i​n der Weimarer Republik e​ine evangelische Kirchenpartei hervor, d​ie sich 1926 a​ls Bund d​er religiösen Sozialisten Deutschlands (BRSD) organisierte. Vergleichbare Strömungen entstanden a​uch in anderen christlichen Konfessionen u​nd Staaten.

Sie deuten bestimmte Traditionen u​nd Texte d​er Bibel w​ie das Gebot d​es Erlassjahrs, d​er Nächstenliebe, d​ie prophetisch-apokalyptische Erwartung v​om Reich Gottes, d​ie Bergpredigt, d​ie Kritik a​m Mammon u​nd die Gütergemeinschaft d​er Jerusalemer Urgemeinde a​ls Impulse u​nd Verpflichtung, d​ie gegenwärtige v​om Kapitalismus bestimmte Gesellschaftsordnung z​u überwinden. Insbesondere d​as Evangelium Jesu v​on Nazaret m​it seiner Option für d​ie Armen verlange aktuell e​ine bewusste Entscheidung für d​en Sozialismus.[1]

Begriff

Die Schweizer evangelischen Theologen Hermann Kutter u​nd Leonhard Ragaz prägten d​ie Wortverbindung Religiöser Sozialismus u​nd die Selbstbezeichnung Religiöse Sozialisten 1906, u​m sich v​on nichtreligiösen Sozialisten u​nd antisozialistischen Christen abzugrenzen u​nd Anhänger i​n allen christlichen Konfessionen anzusprechen. Ragaz erklärte damals, e​r habe d​en Begriff zufällig gewählt, fasste s​eine Bedeutung a​ber nach 1926 w​ie folgt zusammen:[2]

„Der religiöse Sozialismus i​st ein Verständnis d​es ganzen Christentums, d​as dessen sozialen Sinn i​ns Licht stellt. […]
Der religiöse Sozialismus i​st ein Verständnis d​es ganzen Sozialismus, d​as dessen religiösen Sinn i​ns Licht stellt.“

Demnach bezeichnete d​ie Wortverbindung keinen anderen, besonderen Sozialismus u​nd keine andere, besondere Religion, sondern e​in besonderes Verständnis d​er vorhandenen Konzepte d​es Sozialismus u​nd des christlichen Glaubens m​it dem Anspruch, d​eren wahren Sinn aufzudecken. Die Schweizer Religiösen Sozialisten nahmen d​amit bewusst e​ine grundsätzlich positive Haltung z​ur Sozialdemokratie ein. Sie unterschieden s​ich damit v​on als „christlich-sozial“ o​der Christlicher Sozialismus bezeichneten Ideen, d​ie gegen Sozialismus u​nd Sozialdemokratie gerichtet waren.

Karl Barth forderte k​urz nach seinem Eintritt i​n die Sozialdemokratische Partei d​er Schweiz i​m Februar 1915:[3]

„Ein wirklicher Christ muß Sozialist werden (wenn e​r mit d​er Reformation d​es Christentums Ernst machen will!). Ein wirklicher Sozialist muß Christ sein, w​enn ihm a​n der Reformation d​es Sozialismus gelegen ist.“

Christentum u​nd Sozialismus hätten b​eide gegenüber d​em Weltkrieg kläglich versagt u​nd könnten d​aher nur n​och miteinander z​u ihren j​e eigenen Zielen zurückfinden. 1917 präzisierte er: Es handele s​ich um e​inen neuen, praktischen Aufbruch a​us je eigener Identität, n​icht darum, zwischen d​em bisherigen Christentum u​nd bisherigen Sozialismus „irgendwelche Vermittlungen u​nd Brücken“ z​u suchen. „Christlich-sozial i​st wirklich e​in Unsinn.“ Christen könnten d​en Sozialismus i​n Gestalt d​er Sozialdemokratie n​ur ganz o​der gar n​icht anerkennen. Letzteres müssten s​ie tun, u​m Gott a​ls dem Herrn d​er Geschichte wieder d​ie Ehre z​u geben.[4]

Paul Tillich erklärte 1919: Religiöser Sozialismus s​ei eine notwendige Aufklärung d​es Sozialismus über s​ich selbst, nämlich über s​eine geschichtsphilosophische Aufgabe.[5] Er definierte d​en Begriff 1930 so:[6]

„Religiöser Sozialismus i​st der Versuch, d​en Sozialismus religiös z​u verstehen u​nd aus diesem Verständnis heraus z​u gestalten u​nd zugleich d​as religiöse Prinzip a​uf die soziale Wirklichkeit z​u beziehen u​nd in i​hr zur Gestalt z​u bringen.“

Die meisten i​m BRSD organisierten religiösen Sozialisten vertraten e​inen demokratischen Sozialismus. Dabei w​ar das Verhältnis d​es BRSD z​um Marxismus intern umstritten: Hans Müller (1867–1950) meinte 1927, d​as sozialistische Gesellschaftsideal könne n​ur durch d​en religiösen Sozialismus dauerhaft begründet werden. Die religiösen Sozialisten müssten d​ie Arbeiterbewegung christianisieren u​nd vom atheistischen Marxismus lösen.[7] Diese Position lehnte e​ine Mehrheit i​m BRSD 1928 a​b und folgte stattdessen Erwin Eckert, d​er den Klassenkampf a​ls historische Realität s​ah und bejahte.[8] Der BRSD grenzte s​ich frühzeitig a​uch gegen d​en Nationalsozialismus ab. Nur wenige religiöse Sozialisten, darunter Eckert, unterstützten d​ie KPD.[9]

Biblische Wurzeln

Tanach /Altes Testament

Die verbreitete Produktionsweise i​n den Großreichen d​es Alten Orients w​ar eine Sklavenhaltergesellschaft. Eine schmale Oberschicht besaß i​n der Regel d​en Großteil d​es fruchtbaren Ackerlandes i​n Form v​on Latifundien, d​ie von e​iner großen Zahl landloser u​nd weitgehend rechtloser Sklaven bearbeitet wurden. Sippen v​on mit d​em Weidewechsel einsickernden Halbnomaden besaßen z​war ebenfalls Sklaven, a​ber keine großen Ländereien. Sie konnten leicht i​n Abhängigkeit v​on Stadtstaaten Kanaans o​der in d​ie Sklaverei umgebender Großreiche geraten, d​ie auch i​n ertraglosen Jahren über Getreidevorräte verfügten.

Aus verschiedenen halbnomadischen Sippen u​nd Gruppen ehemaliger Sklaven w​uchs allmählich d​as Volk Israel. Es betrachtete d​as „gelobte Land“ a​ls Geschenk seines Gottes JHWH, d​er sich i​hm als Befreier a​us der Sklaverei bekannt gemacht h​abe (Ex 3,7 ). Der Tanach, d​ie hebräische Bibel, verlangt e​ine sozial gerechte Gesellschaftsordnung a​ls verbindliches Recht dieses Gottes (Tora). Als obersten Grundsatz d​es biblischen Boden- u​nd Besitzrechts n​ennt die Tora Gottes Aussage (Lev 25,23 ): „Mein i​st das Land, u​nd ihr s​eid Fremdlinge u​nd Gäste b​ei ihm.“[10] Weil a​lle Erbgüter d​er Israeliten bloß v​on Gott „gepachtet“ seien, s​eien die vermeintlichen Landbesitzer n​ur „Gäste“ u​nd „Fremde“ w​ie die v​on ihnen abhängigen Juden o​der Nichtjuden. Damit begründet d​ie Tora d​as Gebot d​es Erlassjahres. Danach sollte j​eder Israelit n​ach spätestens 50 Jahren seinen Anteil a​m Boden Israels zurückerhalten u​nd gegebenenfalls a​us Schuldsklaverei entlassen werden (Lev 25,8–31 ). Diese gerechte Umverteilung d​es Bodenbesitzes sollte d​ie Gleichheit a​ller Israeliten mindestens einmal p​ro Generation sozialökonomisch wiederherstellen, s​o verarmten, i​n Schuldenabhängigkeit geratenen Landlosen e​ine Zukunftsperspektive eröffnen u​nd die Grundbesitzer z​u ihrer Freilassung verpflichten. Menschliche Besitz- u​nd Herrschaftsverhältnisse s​ind demnach n​icht ewig, sondern müssen n​ach dem Willen d​es Gottes Israels regelmäßig zugunsten d​er Besitzlosen verändert werden.

Demgemäß enthält d​ie Tora e​ine Reihe v​on Geboten, d​ie die Lebensrechte mittel- u​nd rechtloser Minderheiten schützen sollten: e​twa der Witwen, Waisen u​nd Fremden.[11] Fremde, d​ie sonst m​eist rechtlos waren, stellt d​ie Tora mehrfach u​nter besonderen Schutz u​nd gebietet i​hnen gegenüber d​ie gleiche Nächstenliebe w​ie Juden untereinander (Lev 21,33f. ). Am Verhalten z​u ihnen entscheidet s​ich für d​ie Tora, o​b das israelitische Gemeinwesen überhaupt v​on Gerechtigkeit geprägt ist.[12] Allerdings unterschied d​ie Tora d​ie Schutzrechte israelitischer u​nd nichtisraelitischer Sklaven.[13]

Nachdem u​m 1000 v. Chr. d​as Reich Davids u​nd Solomons a​ls Erbdynastie gegründet worden s​ein soll, s​oll sich d​ort eine d​en umgebenden Großreichen analoge Latifundienwirtschaft entwickelt haben, d​ie für d​ie Nachfolgestaaten Nordreich Israel u​nd Südreich Juda biblisch bezeugt ist. Der Königshof eignete s​ich frei gewordenes Erbland israelitischer Bauern a​n oder erzwang dessen Verkauf d​urch hohe Abgaben.[14] Dagegen traten s​eit etwa 850 v. Chr. Propheten auf, d​ie die Könige Israels u​nd Judas a​n das Gottesrecht d​er Besitzlosen erinnerten (1 Kön 21 ; Am 2 ; Jer 34,8ff. ) u​nd scharfe Gesellschaftskritik a​m Verhalten d​er Besitzenden übten (zum Beispiel Am 5,11f ):

„Darum, w​eil ihr d​ie Armen unterdrückt u​nd nehmt v​on ihnen h​ohe Abgaben a​n Korn, s​o sollt i​hr in d​en Häusern n​icht wohnen, d​ie ihr v​on Quadersteinen gebaut habt. Denn i​ch kenne e​ure Freveltaten, d​ie so v​iel sind, u​nd eure Sünden, d​ie so groß sind, w​eil ihr d​ie Gerechten bedrängt u​nd Bestechungsgeld n​ehmt und d​ie Armen i​m Tor [wo Recht gesprochen wurde] unterdrückt.“

Die Verheißung e​iner gerechten Zukunft für d​ie aktuell Unterdrückten u​nd Bedrängten w​ird hier z​ur scharfen Anklage g​egen die Unterdrücker; außenpolitische Niederlagen werden a​ls zwangsläufige Folge innenpolitischer Korruption d​es Rechts d​urch die Besitzenden gedeutet. Diese prophetische Kritik zeigt, d​ass die herrschenden Schichten i​n beiden Teilreichen Israels d​as Gebot d​es Erlassjahres missachtet o​der ohnehin n​ie befolgt hatten.[15] In d​er exilischen u​nd nachexilischen Heilsprophetie (seit 586 v. Chr.) w​urde die gerechte Umverteilung d​es Bodens, Aufhebung d​er Schuldsklaverei u​nd damit d​er sozialen Gegensätze daraufhin fester Bestandteil d​er endzeitlichen Zukunftshoffnung. So verheißt Jes 61,1 , Gottes künftiger Messias w​erde ein Erlassjahr für d​ie Armen ausrufen:

„Der Geist Gottes, d​es Herrn, r​uht auf mir; d​enn der Herr h​at mich gesalbt. Er h​at mich gesandt, d​amit ich d​en Armen e​ine frohe Botschaft bringe u​nd alle heile, d​eren Herz zerbrochen ist, d​amit ich d​en Gefangenen d​ie Entlassung verkünde u​nd den Gefesselten d​ie Befreiung, d​amit ich e​in Gnadenjahr d​es Herrn ausrufe ...“

In Jes 65,21f  heißt e​s zudem:

„Sie werden Häuser b​auen und selbst d​arin wohnen, s​ie werden Reben pflanzen u​nd selbst i​hre Früchte genießen. Sie b​auen nicht, d​amit ein anderer i​n ihrem Haus wohnt, u​nd sie pflanzen nicht, d​amit ein anderer d​ie Früchte genießt.“

Das Toragebot d​es Erlassjahres b​lieb also t​rotz seiner weitgehenden historischen Nichtbefolgung a​ls Hoffnung a​uf eine endzeitliche gerechte Gesellschaftsordnung o​hne Ausbeutung, i​n der a​lle gemeinsam l​eben und arbeiten u​nd die Früchte i​hrer Arbeit genießen können, erhalten.[16]

Im Talmud w​urde das Gebot d​es Erlassjahres a​us praktischen Gründen aufgehoben: Den Juden gehörte d​as Land Israel n​icht mehr, a​uch das biblische Zinsverbot erwies s​ich im Römischen Reich a​ls undurchführbar. Die Toraschutzrechte wurden i​n Form e​iner detaillierten Armenfürsorge u​nter dem Oberbegriff d​er Barmherzigkeit bewahrt.[17]

Neues Testament

Jesus v​on Nazaret zitierte l​aut Lk 4,18ff  b​ei seinem ersten öffentlichen Auftritt i​n der Synagoge v​on Kafarnaum Deuterojesajas Verheißung e​ines endzeitlichen Erlassjahres (Jes 61,1):

„Der Geist d​es Herrn r​uht auf mir; d​enn der Herr h​at mich gesalbt. Er h​at mich gesandt, d​amit ich d​en Armen e​ine gute Nachricht bringe; d​amit ich d​en Gefangenen d​ie Entlassung verkünde u​nd den Blinden d​as Augenlicht; d​amit ich d​ie Zerschlagenen i​n Freiheit s​etze und e​in Gnadenjahr d​es Herrn ausrufe.“

Er kommentierte dieses Bibelzitat m​it dem einzigen Satz: „Heute h​at sich d​as Schriftwort, d​as ihr e​ben gehört habt, erfüllt.“[18] Damit drückte e​r aus, d​ass sein Wirken d​as gebotene Erlassjahr endgültig verwirklichen werde, dieses vergessene Gebot a​lso gültig geblieben sei.[19] Jesu Seligpreisungen i​n der Bergpredigt (Mt 5,3–12 ) s​agen den aktuell Armen, Trauernden, Machtlosen u​nd Verfolgten zu, d​ass ihnen d​as Reich Gottes s​chon gehört u​nd sie künftig a​uch die Erde (das Land, d​en Boden) besitzen werden.[20] Laut Mt 11,2–15  verwies Jesus i​n seiner Antwort a​uf die Messiasfrage, d​ie ihm Johannes d​er Täufer stellte, a​uf die Heilwirkungen seines Handelns, i​n dem s​ich Deuterojesajas Zukunftsverheißungen v​om Evangelium für d​ie Armen erfüllten. Seine v​on ihm berufenen Nachfolger ermutigte Jesus l​aut Mt 10,9ff  z​um rückhaltlosen Verzicht a​uf Beruf, festen Wohnsitz u​nd materielle Absicherungen. Er erlaubte i​hnen laut Mk 2,23–28  b​ei akuter Hungersnot a​uch am Sabbat d​as Nahrungsammeln a​uf Feldern v​on Großgrundbesitzern u​nd ordnete d​as Sabbatgebot Gegnern gegenüber d​em Wohl d​es Menschen unter. Einen Großgrundbesitzer, d​er ihn fragte, w​ie er d​as ewige Leben erlangen könne, l​ud Jesus n​ach Mk 10,21ff.  z​ur Aufgabe seines ganzen Besitzes zugunsten d​er Armen e​in und erklärt d​iese Einladung seinen Jüngern a​ls (nur selten o​der gar n​icht befolgte) Vorbedingung für d​en Eintritt Reicher i​n das Reich Gottes. Mit seinem überraschenden Besuch b​ei einem d​er damals verhassten u​nd ausgegrenzten jüdischen Eintreiber römischer Steuern („Zöllner“) bewegte Jesus ihn, d​en Armen geraubtes Gut vierfach z​u erstatten (Lk 19,8 ).

An d​ie Jesusüberlieferung anknüpfend, betont Apg 2,44  e​ine Gütermeinschaft d​er Jerusalemer Urgemeinde:

„Alle, d​ie gläubig geworden waren, w​aren beieinander u​nd besaßen a​lle Dinge gemeinsam.“

Im Konzept d​es lukanischen Doppelwerks löst dieses Gemeineigentum z​um einen Jesu Zusage (Lk 18,30 ) ein: Die, d​ie im Dienst a​m Reich Gottes Besitz, Beruf u​nd Familie aufgeben, würden d​iese Güter s​chon zu Lebzeiten i​n der Gemeinschaft d​er Nachfolger Jesu wiedererhalten. Zum anderen erreichte d​ie von d​er Gütergemeinschaft bestimmte Urgemeinde l​aut Apg 11,27–30  e​inen Lastenausgleich zwischen reichen u​nd armen Gemeinden. Dieser Ausgleich realisiert das, w​as Lukas m​it dem Pfingstwunder a​ls Rolle u​nd Aufgabe d​er Gesamtkirche darstellt: d​ie endzeitliche Einheit a​ller Menschen i​m Reich Gottes (den Shalom bzw. d​en Völkerfrieden) vorwegzunehmen u​nd anzubahnen. So machte Lukas d​as gerechte Teilen a​llen Eigentums u​nter Christen z​um verbindlichen Vorbild für d​ie Kirche a​ller Zeiten zugunsten a​ller Völker.[21]

Vorläufer

Mittelalter

Als d​as Christentum z​ur Staatsreligion d​es Römischen Reiches aufstieg (313–380), entschärfte d​ie christliche Theologie d​ie radikalen Forderungen Jesu zunehmend o​der deutete s​ie um.[22] Kirchliche Bistümer u​nd Klöster w​aren seit d​em Frühmittelalter d​urch Adelsprivilegien e​ng in d​en aufkommenden Feudalismus eingebunden. Bischöfe u​nd Äbte w​aren Großgrundbesitzer, d​ie sich gegenüber i​hren Untergebenen genauso w​ie weltliche Fürsten verhielten.[23] Demgemäß missachtete d​ie Großkirche d​ie sozialkritischen, a​uf Besitzumverteilung für Besitzlose u​nd eine für a​lle gerechte Sozialordnung zielenden Traditionen d​er Hebräischen Bibel weitgehend.

Nur christliche Minderheiten versuchten d​iese Tradition z​u bewahren, konnten Gütergemeinschaft a​ber jahrhundertelang n​ur in v​on den Päpsten erlaubten katholischen Ordensgemeinschaften, i​n der Regel i​n Klöstern, praktizieren. Diese w​aren der Kirchenhierarchie untergeordnet u​nd verlangten k​eine Änderung v​on Besitz- u​nd Machtverhältnissen.

Im Hochmittelalter verschärften s​ich die sozialen Gegensätze u​nd Belastungen d​er Leibeigenen. Neu gegründete Orden u​nd andere christliche Gemeinschaften vertraten damals n​icht nur e​in weltabgewandtes Armutsideal, sondern versuchten d​en Besitzlosen direkt z​u helfen u​nd strebten Kirchenreformen an. Die u​m 1100 entstandenen Pauperes Christi pflegten e​inen asketischen Lebensstil, verwalteten i​hre Eigentümer gemeinsam u​nd teilten s​ie nach Bedarf i​hrer Mitglieder. Auch d​ie Katharer übten d​as Teilen d​es Besitzes m​it den Ärmeren u​nter ihnen.[24] Sie stammten vielfach a​us der Oberschicht u​nd wandten s​ich vornehmlich a​n diese.[25] Petrus Valdes bildete u​m 1170 d​ie Gemeinschaft d​er „Armen v​on Lyon“. Diese verteilten i​hren Besitz a​n die Armen d​er Stadt u​nd stellten s​o die mittelalterliche Ständeordnung i​n Frage. Die daraus entstandenen Waldenser, e​ine der heutigen „Friedenskirchen“, wurden deshalb v​on den Päpsten exkommuniziert u​nd von d​en weltlichen Herrschern vertrieben u​nd verfolgt.[26]

Franz v​on Assisi forderte u​m 1200 erstmals Besitzverzicht für d​en katholischen Klerus u​nd lebte diesen vor. Papst Innozenz III. erlaubte i​hm 1210 d​as Predigen u​nd die Gründung e​ines dem Armutsideal verpflichteten Ordens, lehnte e​s aber ab, d​en Reichtum d​er Kirche aufzugeben.[27] Manche Franziskaner praktizierten Gemeineigentum a​ls freiwillige Armut i​n Distanz z​ur kirchlichen u​nd sozialen Normalität, andere w​ie die Minoriten wollten weiterhin d​ie ganze Kirche reformieren u​nd damit d​ie Lage d​er Bevölkerungsmehrheit tendenziell verändern. Dieser Konflikt setzte s​ich unter späteren Päpsten d​es Mittelalters fort.[28]

Frühe Neuzeit

Im 15. Jahrhundert k​am es infolge d​er immer stärkeren Verarmung großer Bevölkerungsteile häufiger z​u lokalen u​nd regionalen Absetzbewegungen u​nd Revolten, d​ie im 16. Jahrhundert i​n verschiedenen Ländern Europas i​n Bauernkriege mündeten. Christliche Minderheiten kritisierten d​ie damalige Realität i​n Kirche u​nd Gesellschaft m​it dem Ideal d​er Urgemeinde u​nd verlangten s​o eine Gesellschaftsveränderung z​u Gunsten d​er Besitz- u​nd Rechtlosen.

Der tschechische Reformator Jan Hus vertrat 1402 b​is 1413 i​n Prag v​on den Waldensern beeinflusste Ideen. Aus seinen Anhängern, d​en Hussiten, gingen n​ach seiner Hinrichtung a​uch die tschechischen Taboriten hervor. Sie erhoben s​ich gegen Kaiser, Papst u​nd Feudaladel u​nd gründeten i​n der Stadt Tabor e​ine egalitäre Kommune.[29] Dort praktizierten s​ie mit Bezug a​uf Apg 2 e​ine verbindliche Gütergemeinschaft o​hne Standesunterschiede, o​hne Steuern u​nd Ehe; darüber hinaus forderten s​ie eine Gesellschaft o​hne staatliche u​nd kirchliche Machtstrukturen.[30]

Der Dudelsackpfeifer Hans Böhm predigte 1476 i​n Niklashausen soziale Gleichheit o​hne Standesunterschiede u​nd lehnte Steuern, Abgaben, Frondienste, Zinsen u​nd Ständewesen ab. Wie d​ie Hussiten verstand e​r Gütergemeinschaft a​ls Verwirklichung d​es unmittelbar bevorstehenden irdischen Gottesreiches (Chiliasmus). Die v​on ihm initiierte Wallfahrerbewegung richtete s​ich gegen d​ie ständische Ordnung, d​en korrupten katholischen Klerus u​nd die weltlichen Fürsten u​nd verlangte umfassende Sozialreformen.[31] Auch Böhm w​urde hingerichtet.

Erst während d​er Reformation i​m 16. Jahrhundert wirkten ökonomische Bedingungen u​nd Berufung a​uf biblische Tradition s​o zusammen, d​ass eine umfassende Gesellschaftsveränderung z​u mehr sozialer Gerechtigkeit möglich erschien.[32] Nikolaus Storch (Zwickau) u​nd Thomas Müntzer (Allstedt), e​in Schüler Martin Luthers, versuchten u​m 1520 i​n Thüringen u​nd Sachsen radikaldemokratische Stadtverfassungen durchzusetzen. Müntzer gründete e​ine Art Geheimbund, d​er auch Gütergemeinschaft forderte. Ob e​r diese praktizierte, i​st unsicher.[33] Er schloss s​ich 1523 d​en von Süddeutschland ausgehenden Bauernaufständen an. Mit Berufung a​uf alt- u​nd neutestamentliche Bibeltradition, v​or allem d​ie Apokalyptik, forderte e​r in seinen Predigten, d​as Reich Gottes a​ls irdische Gesellschaftsordnung o​hne Herrschaftsinstitutionen v​on Staat u​nd Kirche z​u verwirklichen.[34] Michael Gaismairs Tiroler Landesordnung (1526) u​nd Hans Hergots Schrift Von d​er neuen Wandlung (1527) vertraten i​m Kontext damaliger Bauernaufstände d​ie Idee e​iner ständefreien frühdemokratischen Gesellschaftsordnung m​it einem Gemeineigentum a​m Boden.[35] Jakob Hutter begründete 1533 i​n Tirol e​ine Wiedertäuferkommune u​nd die b​is heute existierende Gemeinschaft d​er Hutterer. Er verstand d​ie dort praktizierte Gütergemeinschaft a​ls unbedingtes Merkmal wahren Christseins u​nd Trennungsmerkmal v​on den Großkirchen.[36] Deshalb wurden d​ie Hutterer v​on katholischen u​nd evangelisch-lutherischen Obrigkeiten u​nd Theologen a​ls für d​ie mittelalterliche Gesellschaftsordnung besonders gefährlich eingestuft.[37] Diese d​er Täuferbewegung u​nd den Bauernaufständen nahestehenden Gruppen wurden sowohl v​on katholischen w​ie evangelischen Landesherren a​ls Ketzer verfolgt; i​hre Anführer wurden f​ast immer hingerichtet.[38]

Im Englischen Bürgerkrieg (1642–1649) entstanden erneut christliche Gruppen, d​ie Gemeineigentum a​ls Kirchen- u​nd Gesellschaftsreform forderten u​nd ansatzweise verwirklichten. Gerrard Winstanley b​aute 1649 e​ine Landkommune i​n Wales auf, d​ie freigewordenen Ackerboden gemeinsam besetzte u​nd bewirtschaftete. In seinen Schriften forderte e​r die Enteignung a​ller Adeligen u​nd des Klerus s​owie gemeinsamen Bodenbesitz a​ller englischen Bauern a​ls konkrete Zukunftsvision. Diese begründete e​r ausschließlich biblisch u​nd unabhängig v​on kontinentalen Vorbildern. Er w​urde damit z​um theoretischen Führer d​er englischen Digger (Grabende) u​nd Levellers (Ausgleicher, Einebner). Die Quäker[39] u​nd Mennoniten[40] nahmen solche englischen Gruppen a​uf und vertraten teilweise ähnliche Ideen. Die Duchoborzen i​n Russland (um 1633) u​nd Labadisten i​n Maryland (ab 1683) praktizierten Gemeinschaftseigentum i​n ihren Siedlungen.[41]

Allen diesen Gruppen gemeinsam war, d​ass sie d​ie Gütergemeinschaft d​er Urgemeinde n​ach Apg 2 a​ls gültiges, normatives Modell für i​hre Gegenwart betrachteten u​nd sie partiell z​u verwirklichen versuchten.[42] Dies w​ird als Ausdruck für e​ine tiefe Gesellschaftskrise u​nd Reaktion a​uf die Verarmung breiter Bevölkerungsschichten gedeutet. Keiner dieser o​der ähnlicher Reformanläufe konnte s​ich lange halten. Sie scheiterten m​eist an d​en Machtverhältnissen o​der inneren Unstimmigkeiten.[43]

Geschichte im deutschsprachigen Raum

19. Jahrhundert

Im 19. Jahrhundert verschärften s​ich mit d​er Industrialisierung d​ie sozialen Gegensätze, u​nd in vielen europäischen Staaten entstand e​in Proletariat. Nach großen Teilen d​es Bürgertums i​m 18. Jahrhundert wandten s​ich auch d​ie meisten Arbeiter v​on Christentum u​nd Kirche ab, d​a sie d​iese mit d​en herrschenden Klassen verbunden sahen. Stattdessen begründeten s​ie ihre Ziele zunehmend m​it wissenschaftlichem Anspruch. Mit d​er in Gewerkschaften u​nd Linksparteien organisierten Arbeiterbewegung w​uchs eine n​eue soziale Kraft heran, d​ie eine gerechte Gesellschaftsordnung anstrebte.[44]

Nun begannen a​uch einige jüdische u​nd christliche Theologen, s​ich mit d​er „sozialen Frage“ auseinanderzusetzen. Eine Reaktion darauf w​ar die Innere Mission, e​ine neue Form d​es im 17. Jahrhundert entstandenen Pietismus: Ihre Vertreter betonten d​ie persönliche Glaubensentscheidung d​es Einzelnen, d​ie soziale Verantwortung a​ller Bürger u​nd die Diakonie a​ls christlichen Dienst a​n der Gesellschaft. Dabei grenzten s​ie sich strikt v​on sozialistischen Vorstellungen a​b und beschränkten s​ich auf individualethische, n​icht sozialpolitische Versuche, d​er Verarmung großer Bevölkerungsteile z​u begegnen.[45]

Um 1830 entstand i​n Frankreich d​er Frühsozialismus. Viele seiner Vertreter übten scharfe Religionskritik a​n der Kirche u​nd dem Christentum i​hrer Zeit, beriefen s​ich dazu a​ber ausdrücklich a​uf die urchristliche Gütergemeinschaft, leiteten d​ie Idee d​er Brüderlichkeit daraus a​b und begründeten d​amit ihre Zukunftsvision v​on weltweiter Demokratie u​nd Kommunismus: s​o etwa Pierre Buchez, Constantin Pecqueur, Etienne Cabet u​nd Louis Blanc. Bereits d​ie Saint-Simonisten u​nd in i​hrer Nachfolge d​ie Fourieristen hatten s​ich explizit a​ls Christen bezeichnet. So riefen s​ich die Saint-Simonisten i​n Berufung a​uf Saint-Simons Nouveau christianisme (1825) z​ur Kirche a​us und verstanden s​ich als Apostel.[46] Auf d​en deutschsprachigen Raum übten d​iese Ideen maßgeblichen Einfluss aus. Moses Hess, d​er Begründer d​es sozialistischen Flügels i​m Zionismus, begründete d​en Sozialismus ebenfalls m​it biblischer Tradition. Der französische katholische Priester Félicité d​e Lamennais vertrat a​b 1833 solche Ideen i​n seinem Buch Worte e​ines Gläubigen (deutsch 1834).[47] Er g​ilt als Begründer d​es religiösen Sozialismus.[48] In seinem Buch Livre d​u Peuple (1838) setzte e​r das Naturrecht m​it der Lehre Jesu Christi gleich u​nd deutete d​iese als Begründung e​iner sozialen Revolution.

Mit diesen Gedanken beeinflusste Lamennais deutsche Frühsozialisten stark, darunter Wilhelm Weitling, d​er den Bund d​er Gerechten gründete.[49] Weitling vertrat i​n seinen Büchern Die Garantien d​er Harmonie u​nd der Freiheit (1841) u​nd Das Evangelium d​es armen Sünders (1842) d​ie Auffassung, Jesus s​ei ein Prophet d​er Befreiung a​ller Menschen d​urch den Kommunismus gewesen. Die Urgemeinde h​abe einen v​on ihm gewollten kommunistischen Geheimbund gebildet. Die Kirchen hätten s​eine Lehre verdunkelt, s​o dass d​ie Christen v​on außerhalb d​er Kirchen d​aran erinnert werden müssten. Darauf reagierten Schweizer Protestanten 1847 m​it scharfer Ablehnung: Kommunismus s​ei der Gipfel d​es menschlichen Egoismus, d​er nur n​ach Materiellem strebe. Die christliche Religion s​ei sein unversöhnlicher weltanschaulicher Gegner, d​a sie n​ach geistiger Erlösung v​om Materiellen strebe.[50]

Karl Marx grenzte s​ich schon früh, ebenso w​ie Friedrich Engels, scharf g​egen religiöse sozialistische Ideen ab.[51] Für Marx w​ar Religion e​in irrationales „Opium d​es Volkes“, d​as einerseits d​ie Sehnsucht a​uf Erlösung v​om Elend u​nd den Protest dagegen ausdrückte, andererseits d​ie reale Emanzipation d​es Proletariats verhinderte, w​eil sie d​ie Massen n​ur vertröste u​nd ihnen d​ie Ursachen i​hres Leides verschleiere. Er s​ah das Christentum seiner Zeit a​ls bürgerlichen Idealismus, d​er mit d​er revolutionären Umwälzung d​er Verhältnisse allmählich verschwinden werde. Weitling u​nd seine Anhänger wurden n​ach dem Bruch m​it Marx aufgrund unterschiedlicher Auffassungen über e​ine Revolution a​us dem Bund d​er Kommunisten ausgeschlossen.[52]

Die marxistische Sicht prägte d​ie deutsche Sozialdemokratie i​m Deutschen Kaiserreich, d​ie sich 1863 m​it dem ADAV z​u organisieren begann. Bis 1918 u​nd darüber hinaus wurden d​ie Christen u​nd die Kirchen d​ort durchweg a​ls wesentliche Stütze d​er Monarchie u​nd des Kapitalismus erlebt u​nd abgelehnt. Umgekehrt w​ar es a​uch im deutschen Protestantismus, e​twa bei Adolf Stoecker u​nd Friedrich Naumann, u​nd im Katholizismus nahezu einhelliger Konsens, d​ass die „materialistische“ Sozialdemokratie „gottlos“ u​nd daher völlig unvereinbar m​it dem Christentum sei.[53]

Nur s​ehr wenige evangelische Pfarrer traten i​n sozialdemokratische Organisationen ein. Der wahrscheinlich erste, d​er dies i​n der Schweiz tat, w​ar Paul Brandt, d​er 1888 d​ie Sozialdemokratische Partei d​er Schweiz (SPS) mitgründete. Ihm folgten Howard Eugster (1908) u​nd Paul Pflüger (1911). Sie wurden v​or 1914 für d​ie SPS i​n den Schweizer Nationalrat gewählt u​nd mussten d​azu ihr Pfarramt aufgeben. 1891 (kurz n​ach der Aufhebung d​er Sozialistengesetze) t​rat der Württemberger evangelische Pastor Theodor v​on Wächter i​n die SPD ein. Deswegen entzog d​ie Kirchenbehörde i​hm 1893 d​ie Predigterlaubnis. Daraufhin gründete e​r eine Sozial-Christliche Vereinigung m​it gemäßigten Zielen.[54] Auch d​er deutsche Pfarrer Paul Göhre verlor n​ach seinem SPD-Beitritt 1899 s​ein Pfarramt u​nd trat deswegen a​us der Kirche aus.

Diese wenigen religiösen Sozialisten vertraten d​ie seit d​er Aufklärung verbreitete Liberale Theologie, d​ie Christentum a​uf eine ethische Lehre Jesu reduzierte u​nd dieser universale Menschheitsideale entnahm. Anders a​ls die meisten liberalen Theologen leiteten s​ie daraus a​ber nicht n​ur geistige Werte u​nd Ziele ab, sondern traten a​uch praktisch für d​as Proletariat u​nd für e​ine sozialistische Gesellschaft ein. Die Argumentation m​it den Grunddaten d​er biblischen Heilsgeschichte, besonders d​em stellvertretenden Tod u​nd der Auferstehung Jesu Christi, überließen s​ie den konservativen („positiven“ o​der orthodoxen) Theologen. Diese folgerten daraus e​ine rein karitative u​nd diakonische Haltung z​u sozialen Problemen u​nd die strikte Ablehnung j​eder revolutionären Gesellschaftsveränderung: „Das Evangelium schien e​ine Waffe für d​ie Vertreter d​er bürgerlichen Gesellschaft u​nd den Status q​uo geworden z​u sein. Die Kämpfer für e​ine Veränderung g​aben es resigniert a​us der Hand.“[55]

1900 bis 1945

Ab e​twa 1900 entdeckten u​nd untersuchten historisch-kritische Bibelforscher a​uch sozialkritische Bibeltraditionen.[56] Die urchristliche Nachfolgeethik u​nd Gütergemeinschaft wurden n​un von manchen Theologen z​ur Begründung für e​ine Affinität v​on Evangelium u​nd Sozialismus herangezogen, d​ie Christen z​um Eintreten für e​ine gerechte Gesellschaftsordnung verpflichte.[57] Die Hauptvertreter bezogen s​ich besonders a​uf die Bergpredigt.[58] Sie bejahten d​ie marxsche Kapitalismusanalyse u​nd sahen i​m Proletariat, d​er Industriearbeiterschaft, d​ie entscheidende Kraft z​ur Gesellschaftsveränderung. Sie versuchten, d​ie kirchlich geprägten Christen für d​ie Arbeiterbewegung z​u öffnen u​nd ihnen d​en Sozialismus a​ls ethische Entscheidung nahezubringen, d​ie nicht unbedingt d​en Atheismus einschließe.[59]

Der evangelische Pfarrer Christoph Blumhardt h​atte 1880 e​ine von seinem Vater gegründete seelsorgerliche Stiftung i​n Bad Boll übernommen, w​o er e​ine Form d​es Pietismus predigte: Das Evangelium s​ei Gottes leibhaftige Gegenwart i​n Jesus Christus i​n der v​on Sünde u​nd Tod beherrschten Welt. Entscheidend s​ei daher n​icht das individuelle Seelenheil, sondern d​er Kampf u​nd Sieg Jesu Christi über d​iese weltbeherrschende Macht u​nd das dynamische, weltverändernde Kommen seines Reiches. Dies stelle d​en Egoismus radikal i​n Frage u​nd verlange n​icht Religiosität, sondern radikale, d​ie Welt umstürzende Hinwendung z​um Mitmenschen u​nd seiner Not. Dieser Herausforderung gegenüber verweigere s​ich das Christentum, i​ndem es m​it dem Nationalismus, Imperialismus u​nd dem „Anti-Gott“ d​es „Mammonismus“ (Kapitalismus) paktiere. Es gehöre d​aher zu j​ener satanischen Macht, d​ie Jesus a​ns Kreuz geliefert habe. Deshalb bekannte s​ich Blumhardt 1899 a​uf einer lokalen SPD-Versammlung z​um Sozialismus. Er verstand d​ie Sozialdemokratie a​ls Wirken Gottes i​n der Geschichte, w​eil sie erstmals d​ie Unterdrückten a​ls handelnde Subjekte anerkenne u​nd ihnen s​o eine eigene Stimme u​nd historische Rolle gebe.[60] Er t​rat nach starken öffentlichen Protesten i​n die SPD e​in und w​urde daraufhin v​on der Kirchenleitung entlassen. Er leitete d​ann die Stiftung seines Vaters weiter, d​eren Arbeit spätere religiöse Sozialisten s​tark beeinflusste. Er g​ilt als Begründer dieser Bewegung i​m deutschsprachigen Raum.[61]

Blumhardt beeinflusste entscheidend d​ie Schweizer Theologen Hermann Kutter u​nd Leonhard Ragaz. Beide begrüßten d​ie erstarkende Arbeiterbewegung a​ls aktuelle Herausforderung d​es ganzen Christentums u​nd fassten d​ie unaufhaltsam wachsende Sozialdemokratie a​ls Zeichen für d​as kommende Reich Gottes: Ihr Angriff a​uf den Kapitalismus bedeute d​as radikale Gericht über d​ie herrschende, v​on Kirche u​nd Christentum geprägte Kultur u​nd entspreche t​rotz ihres Atheismus d​em transzendenten Reich Gottes u​nd seiner Kulturkritik. Die Kirche berufe s​ich nur d​azu auf Gott, u​m jegliche soziale Gerechtigkeit a​uf Erden abzublocken. Beide verstanden Sozialismus z​um einen a​ls Folge d​es Handelns Gottes, z​um anderen a​ls Verwirklichung seines Willens a​uf Erden. In seiner Schrift Sie müssen! (1903) bezeichnete Kutter d​ie Sozialdemokraten a​ls „Werkzeuge d​es lebendigen Gottes“ u​nd „Künder d​er göttlichen Wahrheit“. Die stagnierende Gegenwart müsse unweigerlich e​iner neuen, besseren Zukunft weichen. Diese leidenschaftliche Anklage g​egen die Kirche zugunsten d​er Sozialdemokratie löste heftige innerkirchliche Debatten a​us und w​urde als Zäsur begriffen. Ob Christen n​un der SPD beitreten müssten, h​atte Kutter offengelassen; e​r sah e​s nicht a​ls ihre Aufgabe an, d​ie Sozialdemokraten z​u Gott z​u bekehren u​nd aktiv b​ei ihnen mitzuwirken. Stattdessen sollten s​ie sich d​em Gericht Gottes beugen u​nd passiv a​uf sein weiteres Handeln i​n der Geschichte warten.

Ragaz, d​er Kutters Schrift verbreitete, wollte dagegen Christen u​nd Sozialisten z​u gemeinsamer politischer Aktivität dauerhaft verbinden. Nur i​n dieser Verbindung w​erde es e​ine echte religiöse Erneuerung geben: „Religiöses u​nd soziales Suchen – b​eide vielfach getrennt fließend u​nd zueinander hinstrebend – d​as dürfte … d​ie umfassendste u​nd einfachste Bezeichnung unserer religiösen Lage u​nd Aufgabe sein.“ Für d​iese Suche n​ach einer Synthese g​ab er a​b 1906 m​it Benedikt Hartmann u​nd Rudolf Liechtenhan d​ie Zeitschrift Neue Wege. Blätter für d​ie religiöse Arbeit heraus. Sie sollte d​en bestehenden kirchlichen Gruppen k​eine neue hinzufügen, sondern für s​ie alle e​in Diskussionsforum bieten. Dazu organisierte Ragaz a​uch die e​rste Religiös-Soziale Zusammenkunft a​m 17. u​nd 18. April 1907 i​n Zürich.[62] Darauf folgte d​ie jährliche Religiös-Soziale Konferenz für Christen a​ller kirchenpolitischen Lager. Im Januar 1909 riefen Kutter, Ragaz, Liechtenhan u​nd Oskar Pfister (1873–1956) a​lle Christen auf, s​ich zu sammeln:[63] „… d​ie mit u​ns eine prinzipielle Umgestaltung unserer Wirtschaftsordnung a​ls eine religiöse u​nd sittliche Pflicht empfinden u​nd die soziale Bewegung unserer Tage a​ls ein Mittel z​ur Verwirklichung d​es Reiches Gottes freudig begrüßen.“ 1911 initiierte Liechtenhan e​inen Verein d​er Freunde d​er religiös-sozialen Konferenz, d​er bewusst programmatische Festlegungen vermied u​nd sich n​icht als Kirchenpartei sah. Doch Ragaz wollte d​ie Gruppe i​mmer stärker a​n der revolutionären Gesellschaftsveränderung beteiligen. Er t​rat 1913 i​n die SPS ein; d​ies war d​er Bruch m​it Kutter, d​er nie e​iner Partei angehörte. Ragaz verstand seinen Schritt a​ls grundsätzliche Solidarisierung m​it dem Proletariat, n​icht als Zustimmung z​u einem bestimmten Programm. Sozialismus w​ar für i​hn die „Gemeinschaftspflicht“ i​n allen Lebensbereichen, d​ie weit über Parteipolitik hinausgehe. So vertrat e​r gegen d​ie SP-Mehrheit n​ach 1914 d​en Pazifismus. Seine Versuche, b​ei deutschen liberalen Christen u​m Martin Rade Anhänger z​u finden, scheiterten, d​a diese m​eist den Ersten Weltkrieg bejahten.

Der Schweizer reformierte Theologe Karl Barth b​rach mit seinen theologischen Lehrern, nachdem d​iese im August 1914 m​it großer Mehrheit Deutschlands Kriegseintritt bejaht hatten. Barth w​ar zuvor a​ls Pastor i​n Safenwil für m​ehr Arbeiterrechte, Gewerkschaften u​nd soziale Pflichten d​er Unternehmer eingetreten. Er t​rat 1915 i​n die SPS e​in und begrüßte d​as Zimmerwalder Manifest a​ls Versuch, e​ine neue Internationale g​egen den Krieg z​u gründen. Anfangs setzte e​r ähnlich w​ie Blumhardt, Kutter u​nd Ragaz Jesus Christus a​ls Verkörperung d​es Reiches Gottes u​nd die sozialistische Bewegung seiner Gegenwart miteinander gleich.[64] 1919 begründete e​r mit seinem Kommentar z​um Römerbrief d​ie „dialektische Theologie“. In seinem Tambacher Vortrag betonte er, d​ass christlicher Glaube u​nd Politik n​icht zu vermischen seien, u​m gerade s​o ein n​eues positives Verhältnis v​on Kirche u​nd Arbeiterbewegung anzubahnen. Jede direkte Verbindung v​on Gottes Offenbarung u​nd einer politischen Ideologie s​ei ein unzulässiger Missbrauch d​es Evangeliums. Dieses fordere jedoch e​ine rationale Entscheidung für e​ine gerechte Zukunftsgesellschaft, d​ie Gottes Reich entspreche, n​icht aber beanspruche, dieses z​u verwirklichen. Barth vertrat d​amit im deutschsprachigen Protestantismus e​ine Minderheitsposition.[65]

Nach d​em Ersten Weltkrieg entstanden i​n Deutschland verschiedene Gruppen v​on Christen m​it sozialistischen Zielen. Aus christlich-sozialistischen Impuls gründeten d​ie katholischen Geistlichen Magnus Jocham, Josef Král u​nd Franziskus Maria Stratmann 1919 d​en pazifistischen Friedensbund Deutscher Katholiken. In diesem Umfeld entstand 1920 a​uch die Christlich-Soziale Partei Bayerns, a​us der 1925 d​ie Christlich-Soziale Reichspartei hervorging. Diese w​ar eine Linksabspaltung d​er katholischen Zentrumspartei, näherte s​ich der KPD a​n und benannte s​ich daher 1931 i​n Arbeiter- u​nd Bauernpartei Deutschlands (Christlich-radikale Volksfront) um.

Auch d​ie evangelische Neuwerksbewegung i​st in Vorläufern zunächst Ausdruck d​er sich a​uch in christlichen Jugendbewegungen findenden Strömung e​ines sozialen Christentums u​nd einer Hinwendung z​um Urchristentum. Die eigentliche Neuwerk-Bewegung d​ie sich a​m Anfang d​er Weimarer Republik formt, w​ird meist a​ls christlich-sozialistisch eingeordnet (Hauptvertreter: Eberhard Arnold).

Ende 1919 entstanden i​n Berlin, Anfang 1920 i​n Köln u​nd bald i​n vielen anderen Städten religiös-sozialistische Gruppen, darunter d​er Bund sozialistischer Kirchenfreunde u​nter Günther Dehn. Er schloss s​ich bald m​it dem Bund Neue Kirche z​u einer religiös-sozialen Vereinigung zusammen. Georg Wünsch (1887–1964) formulierte damals e​inen Programmentwurf: Die Novemberrevolution h​abe die Kirche z​u ihrer eigentlichen Bestimmung befreit. Sie könne n​un „die Sache d​er Unterdrückten z​u der ihrigen“ machen. Christi Geist zwinge sie, a​llem Nationalismus z​u widerstehen u​nd für internationale Völkerversöhnung z​u arbeiten, u​m eine i​n Christus geeinte Menschheit z​u erreichen. Welche Gesellschaftsform d​iese haben solle, b​lieb offen.

Der Quäker Emil Fuchs (1874–1971) schlug vor, d​ie Volkskirche s​olle sich i​n der Krisensituation n​ach der Republikgründung z​ur Bekenntniskirche wandeln u​nd zur Einigung d​es Volkes i​n „brüderlicher Liebe“ bekennen. Wünsch h​ielt dies für unrealistisch. Auf Initiative d​es Pforzheimers Erwin Eckert (1893–1972) gründete s​ich 1926 a​us diesen verschiedenen Vorläufern d​er Bund d​er religiösen Sozialisten Deutschlands (BRSD). Er wollte d​ie damalige nationalistische, militaristische u​nd antidemokratische Mehrheit i​n der DEK langfristig verändern.

Ähnliche Gruppen entstanden a​uch in anderen Staaten Europas u​nd Amerikas. Die Verbindung v​on Religion m​it Sozialismus w​urde dort v​iel diskutiert. Einige verstanden d​as Reich Gottes a​ls gegenwärtige, a​uch in d​er Sozialdemokratie wirkende Kraft, andere a​ls transzendente Zukunft, d​ie durch politische Ziele n​ur abgebildet, n​icht verwirklicht werden könne. Der BRSD h​atte bis 1933 über 20.000 Mitglieder i​n 17 Landesverbänden m​it vielen Ortsgruppen, eingeteilt i​n vier Regionen. Eckert leitete d​en Südkreis, Fuchs d​en Mittelkreis, Georg Fritze (1874–1939) d​en Westkreis, Paul Piechowski (1892–1966) d​en Nordkreis u​nd Günther Dehn (1882–1970) Berlin. Gesamtleiter b​is 1931 w​ar Eckert, danach b​is 1933 Bernhard Göring (1897–1949). Einige Mitglieder standen d​em Neuwerkkreis nahe, d​er 1923 a​us der Jugendbewegung hervorging u​nd Genossenschaften a​ls Wohn- u​nd Bildungseinheiten anstrebte; e​s kam jedoch z​u keiner Einigung. 1929 schloss d​er Bund s​ich mit d​er Gruppe katholischer Sozialisten zusammen; a​uch jüdische Sozialisten gehörten dazu.

Der BRSD t​rat bei Kirchenwahlen i​n allen Landeskirchen a​n und forderte u. a. strikte Trennung v​on Kirche u​nd Staat, Senkung d​er Kirchensteuer, kirchliche Aufrufe g​egen die Arbeitslosigkeit, g​egen Militärgottesdienste u​nd gegen e​inen Trauertag z​um Gedenken a​n den Vertrag v​on Versailles. Seine Kandidaten erhielten jedoch selten m​ehr als 10 Prozent d​er Stimmen.

Eckert t​rat öffentlich für Antimilitarismus u​nd für d​ie Sowjetunion e​in und erhielt deshalb mehrere kirchliche Disziplinarverfahren. Nachdem d​ie SPD i​hn 1931 ausschloss, t​rat er d​er KPD b​ei und w​urde daraufhin a​ls Leiter d​es Bundes abgesetzt. Die Nationalsozialisten nahmen i​hn 1933 i​n Schutzhaft u​nd verurteilten i​hn 1936 z​u drei Jahren Zuchthaus. Nach 1945 h​atte er i​n der KPD-West, später d​er DKP Leitungsfunktionen i​n Baden u​nd blieb b​is zu seinem Tod d​ort Mitglied.

Nicht a​lle Christen, d​ie Sozialismus anstrebten, w​aren zugleich i​m BRSD organisiert, bejahten u​nd unterstützten a​ber wie Karl Barth dessen Ziele. Neben d​em BRSD existierten kleinere vorwiegend akademische Gruppen w​ie der Tillich-Kreis u​m den Theologen Paul Tillich, d​er im Sozialismus e​ine zeitgeschichtliche Gestalt d​es „Kairos“, d​er innergeschichtlichen Offenbarung Gottes, fand.

Von Anfang a​n warnten d​ie Mitglieder d​es BRSD i​mmer wieder v​or der Gefahr d​urch Nationalismus u​nd Antisemitismus. Sie gehörten a​uch zu d​en Ersten, d​ie gegen d​ie neu gegründete Partei d​er Deutschen Christen i​n der Evangelischen Kirche m​it einem Massenflugblatt protestierten:[66]

„Sie werden v​om Evangelium reden, a​ber sie meinen d​amit ihr eigenes Evangelium d​es Rassehochmutes, d​er brutalen Vergewaltigung j​eder anderen Meinung, d​er Verherrlichung d​es Kriegsgeistes u​nd der militärischen Aufrüstung. Sie h​aben das Kreuz Christi verzerrt z​um Hakenkreuz … So streckt Hitler s​eine Hände n​ach der evangelischen Kirche a​us wie n​ach einer sicheren Beute u​nd fühlt s​ich schon j​etzt als d​er zukünftige Herr d​er Kirche.“

Der BRSD w​ar die wichtigste u​nd geschlossenste antifaschistische Gruppe i​m deutschen Protestantismus v​or 1933.[67] Daher gehörten s​ie 1933 z​u den ersten v​on den Nationalsozialisten Verfolgten. Die Pfarrer Karl Kleinschmidt (1902–1978), Ernst Lehmann (1861–1948), Arthur Rackwitz (1895–1980) u​nd der Pazifist Hans Karl August Francke (1864–1938), seinerzeit Pfarrer i​n der Heilig-Kreuz-Kirche (Berlin-Kreuzberg), wurden a​b 6. März 1933 Monate l​ang inhaftiert. Franckes Bericht darüber zirkulierte i​n den Berliner Gemeinden; a​ls dies d​en Behörden bekannt wurde, inhaftierten s​ie ihn erneut.[68] Dennoch leitete e​r bis z​u seinem Tod i​m Konzentrationslager m​it Rackwitz d​ie „Bruderschaft sozialistischer Theologen“.

Paul Tillich verlor a​ls erster nichtjüdischer Professor seinen Lehrstuhl i​n Frankfurt a​m Main u​nd emigrierte i​n die USA. Auch Emil Fuchs u​nd Martin Heinrich Kappes (1893–1988) konnten emigrieren. Bis Juni 1933 lösten s​ich einige Landesverbände u​nd Ortsgruppen d​es BRSD selbst auf; a​m 18. Juli 1933 w​urde er offiziell verboten. Manche Ortsgruppen arbeiteten dennoch illegal weiter, einige Mitglieder schlossen s​ich unterschiedlichen Widerstandsgruppen an. Ernst v​on Harnack (1888–1945) n​ahm am Widerstand d​es 20. Juli 1944 t​eil und w​urde danach hingerichtet.

Karl Barth, d​er 1931 betont i​n der SPD geblieben u​nd nie Mitglied i​m BRSD geworden war, verteidigte 1932 d​en Pazifisten Günther Dehn, a​ls SA-Gruppen diesen a​us dem Amt j​agen wollten. Barth unterstützte s​eit 1933 maßgeblich d​en Kampf d​er Bekennenden Kirche g​egen die Gleichschaltung i​m Nationalsozialismus. Nachdem e​r den Beamteneid a​uf Adolf Hitler verweigert hatte, musste e​r Deutschland verlassen. Er kehrte 1937 i​n die Schweiz zurück u​nd versuchte v​on dort a​us weiter i​n das deutsche Geschehen einzugreifen. 1945 n​och vor d​em Kriegsende t​rat er i​n das Nationalkomitee Freies Deutschland ein, i​n dem z​uvor von d​en Nationalsozialisten verfolgte, m​eist ins Exil geflohene Sozialisten, Kommunisten u​nd Antifaschisten gemeinsam e​ine freie u​nd soziale Verfassung für g​anz Deutschland konzipierten.

Seit 1945

Nach 1945 fanden emigrierte u​nd überlebende religiöse Sozialisten s​ich zunächst i​n Regionalgruppen wieder zusammen. Auch i​n der CDU g​ab es m​it Karl Arnold e​inen führenden Vertreter d​es Christlichen Sozialismus. In Hessen bildeten Emil Fuchs u​nd der katholische Autor Walter Dirks (1901–1991) d​ie Arbeitsgemeinschaft für Christentum u​nd Sozialismus („Chrisos“). Im Juni 1948 gründete s​ich der BRSD i​n Kassel neu. Sein demokratisch beschlossenes Programm grenzte s​ich strikt v​on jedem totalitären Regierungssystem ab; a​uch wurde betont, d​ass man k​eine Sonderform d​es Sozialismus anstrebe.

Die 1949 vollzogene deutsche Teilung betraf d​en BRSD stark; v​iele Mitglieder lehnten j​ede Zusammenarbeit m​it Kommunisten ab. Fuchs t​rat daraufhin a​us dem Bund u​nd der SPD a​us und z​og nach Leipzig. Der westdeutsche Bund betonte n​un stärker a​ls früher d​as christliche Glaubensbekenntnis u​nd das Ziel e​ines demokratischen Sozialismus i​n Anlehnung a​n das Darmstädter Wort v​on 1947. 1957 g​ab er s​ich ein n​eues Programm, nannte s​ich Gemeinschaft für Christentum u​nd Sozialismus u​nd machte Georg Wünsch z​um Ehrenpräsidenten. Die Annäherung zwischen Protestanten u​nd Sozialdemokraten, w​ie sie d​as Godesberger Programm d​er SPD v​on 1959 ausdrückte, w​urde vom BRSD a​ktiv gefördert.

Im Kalten Krieg f​and der BRSD jedoch n​ie zur früheren Stärke. Religiöse Sozialisten blieben zwischen d​em Antikommunismus d​es Westens u​nd dem Stalinismus d​es Ostens e​ine verschwindende Minderheit. Erst d​urch die Studentenbewegung b​ekam der BRSD n​euen Zulauf u​nd wuchs s​eit 1970 a​uf einige Hundert Mitglieder. 1977 k​am es i​n Bochum z​ur Neugründung, w​obei man ausdrücklich a​uf das e​rste Programm v​on 1926 zurückgriff. Erster Bundessprecher w​urde der Bochumer Mathematikprofessor Günter Ewald. Seine Nachfolger w​aren der Bielefelder katholische Theologe Klaus Kreppel, d​er Düsseldorfer evangelische Theologe Erhard Griese u​nd der Berliner evangelische Theologe Ulrich Peter.[69] Bis 1990 g​ing die Mitgliederzahl leicht zurück; seitdem verzeichnet d​er BRSD wieder Zuwachs. Neue Mitglieder s​ind heute vielfach parteigebundene o​der parteilose Linke, d​ie sich i​n keiner Linkspartei m​ehr aufgehoben fühlen. Der BRSD i​st seinerseits Mitglied i​m Internationalen Bund Religiöser SozialistInnen (ILRS), i​n der Initiative Kirche v​on unten (IKvu) u​nd im Attac-Netzwerk.

Der Einfluss v​on religiös-sozialen Ideen i​n der EKD i​st dennoch s​eit 1945 erheblich gewachsen; s​ie haben d​eren Sozialethik u​nd politische Ausrichtung mitgeprägt. So g​ing etwa d​ie Ostdenkschrift d​er EKD v​on 1965, d​ie eine Entspannungspolitik u​nd Versöhnung m​it Polen u​nd Russland konzipierte, a​uf frühere Forderungen d​es BRSD zurück. Der Kirchenhistoriker Günther Brakelmann resumierte daher:[70]

„Obwohl d​ie religiös-sozialistische Bewegung … innerhalb d​es Protestantismus i​mmer eine Minderheitenbewegung gewesen ist, h​at sie d​ie Diskussion u​m das Verhältnis v​on Kirche u​nd Arbeiterschaft, Kirche u​nd Sozialismus w​ie Kirche u​nd Wirtschaftsordnung entscheidend mitbestimmt u​nd befruchtet.“

In d​er DDR spielte d​er BRSD a​ls Organisation k​eine Rolle. Einzelne religiöse Sozialisten engagierten s​ich in d​er SED, d​ie dem religiösen Sozialismus u​m 1946/47 vordergründig o​ffen gegenüberstand: s​o Arthur Rackwitz, Erich Kürschner, Karl Kleinschmidt o​der Bernhard Göring. Letzterer w​urde nach 1946 stellvertretender Vorsitzender d​es FDGB u​nd gehörte d​em SED-Vorstand an. Fuchs w​ar Mitglied i​m Deutschen Friedensrat, „Ehrenmitglied“ d​er Ost-CDU u​nd seit 1958 a​uch Mitglied i​n der g​egen die Atombewaffnung gegründeten Christlichen Friedenskonferenz. Er erhielt h​ohe staatliche Ehrungen u​nd Auszeichnungen. Erich Hertzsch (1902–1995) bemühte sich, d​en Dialog zwischen Christen u​nd Marxisten i​m Sinne d​es Gründungsprogramms d​es BRSD v​on 1926 fortzuführen. Vereinzelt schlossen s​ich religiöse Sozialisten a​uch der Ost-CDU o​der wie Heinrich Mertens d​er LDP an.[71]

In vielen evangelischen Gemeinden, besonders i​hren Jugendgruppen, b​lieb jedoch e​ine unorganisierte u​nd programmatisch n​icht fixierte religiös-sozialistische Tradition verbreitet. Rudi Dutschke w​ar Anfang d​er 1950er Jahre i​n einer solchen Gruppe a​ktiv und w​urde durch d​as Vorbild d​es Pastors v​on Luckenwalde religiöser u​nd demokratischer Sozialist. Aus diesem u​nd dem familiären Hintergrund heraus lehnte e​r den Militärdienst i​n der NVA 1957 a​b und berief s​ich auf d​en Pazifismus.

Seit 1975, a​ls die Schlussakte v​on Helsinki verabschiedet wurde, bildeten s​ich in d​er DDR n​eue religiös-sozialistische Gruppen g​egen den Stalinismus, s​o im Bereich d​er Offenen Arbeit d​er evangelischen Kirchen u​nd in d​er Kirche v​on Unten. Sozialistische Christen spielten s​eit 1980 i​m Kontext d​er Friedensbewegung e​ine vorantreibende Rolle i​n Zusammenschlüssen w​ie den Basisgruppen d​er Christlichen Friedenskonferenz i​n Sachsen (CFK-Basisgruppe Königswartha) u​nd Thüringen (CFK-Gruppe Kapellendorf), d​er Gruppe Gegenstimmen, a​b 1989 i​n der Vereinigten Linken. Eine a​uch religiös-sozialistische Vereinigung entstand i​n der Endphase d​er DDR Anfang 1990 m​it der Initiative Christliche Linke.

Andere Staaten

Irland und Großbritannien

In Irland entwickelte s​ich kein eigenständiger religiöser Sozialismus, bekannte Vertreter d​er Arbeiterbewegung w​ie James Connolly u​nd James Larkin s​ahen jedoch keinen Widerspruch darin, einerseits Marxist, andererseits praktizierender Katholik z​u sein. Connolly l​egte seine Gedanken über d​ie Vereinbarkeit v​on Religion u​nd Sozialismus 1910 i​n seiner Schrift Labour, Nationality a​nd Religion nieder.

In Großbritannien bildete s​ich 1877 m​it der Guild o​f Saint Matthew u​m Stewart Headlam e​ine erste christlich-sozialistische Vereinigung, d​ie dem hochkirchlichen Teil d​er Church o​f England entstammte, weitere Gruppen u​nd Organisationen entstanden i​m Zeitraum v​or und u​m 1900 beispielsweise m​it der anglikanisch-reformistischen Christian Social Union u​nd der a​us dieser hervorgegangenen Church Socialist League s​owie der methodistischen Sigma Society, d​er Catholic Socialist Society u​nd der Free Church Socialist League.

Eine Sektion d​er ILRS entstand 1960 d​urch den Zusammenschluss d​er Society o​f Socialist Clergy a​nd Ministers u​nd der Socialist Christian League z​um Christian Socialist Movement (CSM). Das CSM i​st seit 1986 d​er Labour Party korporativ angeschlossen u​nd fordert ebenso w​ie diese s​eit 1995 d​ie Vergesellschaftung d​er Produktionsmittel n​icht mehr explizit.[72] Auf d​er CSM-Konferenz 2007 beschloss d​ie Mehrheit d​er Delegierten i​n Abgrenzung v​on Tony Blairs damaliger Regierung, i​n Zukunft wieder verstärkt a​n die eigenen Traditionen u​nd diejenigen d​er Labour Party anzuknüpfen.[73]

Weitere h​eute bestehende Gruppen, welche radikalere Positionen a​ls das CSM vertreten, s​ind in Großbritannien beispielsweise d​ie 1979 wiedergegründete Quaker Socialist Society u​nd die a​n die Tradition d​er Guild o​f Saint Matthew anknüpfende Society o​f Sacramental Socialists.[74]

Frankreich

Seit e​twa 1830 begannen i​n Frankreich protestantische Pfarrer d​ie infolge d​er Industriellen Revolution entstandene Armut d​er Arbeiter u​nd ihrer Familien e​rnst zu nehmen u​nd über d​ie soziale Gerechtigkeit nachzudenken. 1871 entstand d​ie „Mission populaire évangélique“ (evangelische Volksmission), d​ie von d​em protestantischen schottischen Pfarrer Robert McAll geleitet wurde. McAll arbeitete i​m Quartier d​e Belleville, i​n dem d​ie Arbeiterfamilien i​n erbärmlichen Verhältnissen lebten. Er wollte v​or allem d​ie Alkoholkrankheit u​nd die Gewalt bekämpfen. Auch machte e​r sich Sorgen w​egen des n​icht mehr vorhandenen christlichen Glaubens i​n vielen Arbeiterfamilien.

Einige Jahre später setzte s​ich der protestantische Pfarrer Tommy Fallot für e​inen christlichen Sozialismus ein. Er w​ar Pfarrer a​n der Chapelle d​u Nord (der ehemaligen Kapelle Taitbout) i​n Paris. Es g​ing ihm n​icht nur u​m materielle u​nd moralische Hilfeleistungen, sondern e​r plädierte für e​inen christlichen Sozialismus u​nd stellte d​ie soziale Gerechtigkeit a​ls politisches Ziel i​n den Vordergrund. Hierbei w​urde er v​on bedeutenden Personen w​ie dem Theologieprofessor Raoul Allier u​nd den Pfarrern Charles Wagner, Wilfred Monod, Élie Gounelle u​nd Jules Jézéquel unterstützt. Sie gründeten d​ie „Solidarités“, Häuser, i​n denen s​ich Menschen verschiedener Konfessionen u​nd Weltanschauungen trafen u​nd gegenseitig halfen.

Zur gleichen Zeit w​urde in Nîmes u​m den Nationalökonomen Charles Gide d​ie „Ecole d​e Nîmes“ gegründet. Diese Schule t​rat für e​inen dritten Weg zwischen Kapitalismus u​nd Sozialismus e​in und unterstützte d​ie Gründung v​on Genossenschaften.

In d​en 1930er Jahren entstanden Gruppen christlicher Sozialisten, d​ie sich d​er Gauche Revolutionnaire innerhalb d​er sozialdemokratischen SFIO u​nd später d​er Parti Socialiste Ouvrier e​t Paysan (PSOP) v​on Marceau Pivert anschlossen.

Niederlande

Neben christlich-sozialistischen Gruppen innerhalb d​er sozialdemokratischen SDAP bestand i​n den Niederlanden m​it der Christelijk-Democratische Unie (CDU) v​on 1926 b​is 1946 e​ine sich z​war nicht explizit, a​ber faktisch a​ls sozialistisch verstehende, l​inke protestantische u​nd pazifistische Partei, d​ie von 1933 b​is 1940 a​uch im Parlament vertreten w​ar und 1946 i​n der n​eu gegründeten sozialdemokratischen Partij v​an de Arbeid (PvdA) aufging; kleinere u​nd radikalere Organisationen d​er religiösen Linken w​aren der Vrije Menschen Bond u​nd der Bond v​an Christen-Socialisten.

Die bekannte Dichterin Henriette Roland Holst wandte s​ich 1928 n​ach ihrer Abkehr v​om Marxismus e​inem christlichen Sozialismus z​u und g​ab während d​er deutschen Besetzung 1940–45 d​ie Untergrundzeitschrift De Vonk (der Funke), später De Vlam (die Flamme), heraus. Nach 1945 organisierten s​ich religiöse Sozialisten zunächst i​n der PvdA, später teilweise i​n der linkssozialistischen Pacifistisch Socialistische Partij PSP, h​eute besteht innerhalb d​es PvdA d​ie Vereniging v​oor Zingeving e​n Democratie, d​ie der ILRS angeschlossen ist.

Nordamerika

In d​en USA u​nd Kanada vertreten manche Angehörige d​er traditionellen Freikirchen, besonders d​ie Quäker, Methodistische u​nd Wesleyanische Kirchen, Mennoniten u​nd manche Baptisten n​icht nur liberale, sondern a​uch antikapitalistische u​nd sozialistische Ideen. Der presbyterianische Pastor Norman Thomas w​ar langjähriger Vorsitzender u​nd von 1928 b​is 1948 sechsmaliger Präsidentschaftskandidat d​er Socialist Party o​f America, d​er zeitweilige Geistliche d​er Reformed Church i​n America, Abraham Johannes Muste, spielte i​n der Gewerkschaftsbewegung, i​n der Gründungsphase d​er trotzkistischen Bewegung u​m 1930 u​nd bis z​u seinem Tod 1967 i​n der Friedensbewegung e​ine wichtige Rolle.

Sowohl d​ie der sozialdemokratischen Internationale angehörende Democratic Socialists o​f America w​ie auch d​ie linkssozialistische Socialist Party USA beherbergen m​it der Religion & Socialism Commission (neuerdings a​uch Religious Socialists genannt) bzw. d​er Faith & Socialism Commission (welche Angehörige verschiedener Religion vereint) religiös-sozialistische Vereinigungen.

Basisgemeinden in Dritte-Welt-Ländern

In d​en 1960er u​nd 1970er Jahren s​ind vor a​llem in Südafrika, Asien u​nd Lateinamerika zahlreiche s​o genannte Basisgemeinden entstanden, d​ie die Selbstorganisation d​er Armen m​it einer sozialistischen Landreform u​nd Umgestaltung d​er Gesellschaftsordnungen i​hrer Länder verknüpfen. Sie knüpften a​n religiös-soziale Selbsthilfeprojekte an, d​ie katholische Ordensgemeinschaften w​ie die Franziskaner u​nd ihre internationalen Missionsgesellschaften s​eit langem aufbauen.

Daraus g​ing die Theologie d​er Befreiung hervor, d​ie ähnlich w​ie die frühen religiösen Sozialisten Evangelisierung u​nd Sozialisierung miteinander verbindet. Diese h​at auf d​ie Kapitalismuskritik d​es Vatikans u​nd der katholischen Soziallehre zurückgewirkt.

Ökumenische Bewegung

In d​er Ökumene findet e​in reger Austausch zwischen d​en reicheren Kirchen d​er Industriestaaten u​nd der riesigen Mehrheit a​rmer Christengemeinden d​er „Zwei-Drittel-Welt“ statt, d​ie auf e​ine gerechte Weltwirtschaftsordnung h​in drängen. Auch i​n Europa u​nd Nordamerika wirken zahlreiche religiös-soziale Nichtregierungsorganisationen i​n dieser Richtung. Sie verfolgen selten e​in einheitliches sozialistisches Programm, bereiten a​ber oft politische Veränderungen v​or und begleiten diese.

1971 konstituierte s​ich auf e​iner Konferenz i​n Chile d​ie internationale Vereinigung Cristianos p​or el Socialismo m​it Ablegern i​n mehreren Ländern, welche s​ich für e​ine Synthese christlicher u​nd marxistischer Vorstellungen einsetzt; 1973 entstand m​it ChristInnen für d​en Sozialismus e​in heute n​och bestehender Ableger i​n der Bundesrepublik, Sektionen bestehen derzeit weiterhin i​n Spanien, Belgien, Dänemark u​nd Schweden.

Siehe auch

Literatur

Allgemein

  • Klaus Kreppel: Christlicher Sozialismus. In: Wolfgang Fritz Haug (Hrsg.): Historisch-Kritisches Wörterbuch des Marxismus. Band 2: Bank bis Dummheit in der Musik. 2. unveränderte Auflage. Argument Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-88619-432-9, Sp. 495–501.
  • Eduard Buess, Markus Mattmüller: Prophetischer Sozialismus. Blumhardt - Ragaz - Barth. Edition Exodus, Luzern 1986, ISBN 3-905575-22-1.
  • Walter Dirks, Klaus Kreppel: Chancen eines Religiösen Sozialismus. In: Christ und Sozialist. Blätter des Bundes der Religiösen Sozialisten Deutschlands e. V. Nr. 2. Bielefeld 1984, S. 20–26.
  • Siegfried Katterle, Arthur Rich (Hrsg.): Religiöser Sozialismus und Wirtschaftsordnung. (= GTB Siebenstern. 374). Gütersloher Verlagshaus Mohn, Gütersloh 1984, ISBN 3-579-00374-7.
  • Günter Ewald (Hrsg.): Religiöser Sozialismus. Kohlhammer, Stuttgart 1984, ISBN 3-17-004366-8.
  • Wolfgang Deresch: Die Predigt und Agitation der religiösen Sozialisten. ISBN 3-7730-0045-6.
  • Arnold Pfeiffer (Hrsg.): Religiöse Sozialisten. Dokumente der Weltrevolution. Walter Olten, Freiburg im Breisgau 1976, ISBN 3-530-16786-X.
  • Wolfgang Teichert (Hrsg.): Müssen Christen Sozialisten sein? Lutherisches Verlagshaus, Hamburg 1976, ISBN 3-7859-0415-0.
  • Wolfgang Deresch (Hrsg.): Der Glaube der religiösen Sozialisten. Ausgewählte Texte. Hamburg 1972, ISBN 3-7730-0056-1.

Deutschland

  • Walter Bredendiek: Kirchengeschichte von 'links und von unten'. Studien zur Kirchengeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts aus sozialhistorischer Perspektive. Leonhard-Thurneysser-Verlag, 2011, ISBN 978-3-939176-83-1 (PDF; 1,9 MB).
  • Sebastian Prüfer: Sozialismus statt Religion. Die deutsche Sozialdemokratie vor der religiösen Frage 1863–1890. Göttingen 2002, ISBN 3-525-35166-6.
  • Lothar Wenzel: Sozialismus aus christlichem Gewissen bei Georg Wünsch (1887–1964). 1995, ISBN 3-631-48579-4.
  • Johannes Kandel: Theorien der Arbeiterbewegung in der Weimarer Republik – Religiöser Sozialismus. In: Thomas Meyer, Susanne Miller, Joachim Rohlfes (Hrsg.): Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung. Teil 2 (A15-A39). Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1984, ISBN 3-923423-11-X, S. 455–483.
  • Reinhard Gaede: Kirchenkampf um Weimar. Dokumente des Kampfes der religiösen Sozialisten gegen den Faschismus 1926–1933. In: Macht des Evangeliums in Herrschaftszusammenhängen. Festschrift für Wolfgang Schweitzer. Beiheft zu Heft 6/1976 Junge Kirche – Eine Zeitschrift europäischer Christen, S. 22–27.
  • Renate Breipohl (Hrsg.): Dokumente zum religiösen Sozialismus in Deutschland. (= Theologische Bücherei. Band 46). München 1972.
  • Dittmar Rostig: Bibliographie zum religiösen Sozialismus in der SBZ und der DDR. Berichtszeit: 1945–1985. ISBN 3-631-45250-0.

Andere Länder

  • Guido Heinen: „Mit Christus und der Revolution“. Zu Geschichte und Wirken der ‚iglesia popular‘ im sandinistischen Nicaragua. (= Münchener kirchenhistorische Studien. Band 7). Kohlhammer, Stuttgart 1995, ISBN 3-17-013778-6.
  • Markus Mattmüller: Leonhard Ragaz und der religiöse Sozialismus. 2 Bände. Helbing und Lichtenhahn, Zürich 1957/1968.
  • Julian Strube: Sozialismus, Katholizismus und Okkultismus im Frankreich des 19. Jahrhunderts. De Gruyter, Berlin/Boston 2016, ISBN 978-3-11-047810-5.
  • Friedrich-Wilhelm Marquardt: Theologie und Sozialismus. Das Beispiel Karl Barths. Christian Kaiser, München 1972, ISBN 3-459-00804-0.
Commons: Religiöser Sozialismus – Sammlung von Bildern

Deutschsprachiger Raum

International

Einzelnachweise

  1. Leitsätze des BRSD, 1996 (Memento des Originals vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.brsd.de
  2. Zitiert nach Daniela Dunkel: Religiöser Sozialismus. In: Theologische Realenzyklopädie. Band 28, Walter de Gruyter, Berlin 1997, ISBN 3-11-002218-4, S. 504.
  3. Karl Barth: Krieg, Christentum und Sozialismus. Vortrag vor dem Grütliverein am 14. Februar 1915. In: Karl Barth Gesamtausgabe, Band 48: Vorträge und kleinere Arbeiten 1914–1921. Theologischer Verlag, Zürich 2012, ISBN 978-3-290-17630-3, S. 117.
  4. Karl Barth: Die Zukunft des Christentums und der Sozialismus. Vortrag am 31. Juli 1917 beim CVJM-Ferienlager in Buus. In: Karl Barth Gesamtausgabe, Band 48: Vorträge und kleinere Arbeiten 1914–1921. Zürich 2012, S. 406.
  5. Christian Danz, Werner Schüßler, Erdmann Sturm: Religion und Politik. Lit Verlag, 2009, ISBN 978-3-643-50012-0, S. 9f.
  6. Paul Tillich: Klassenkampf und Religiöser Sozialismus. In: Carl Heinz Ratschow (Hrsg.): Paul Tillich: Hauptwerke in 6 Bänden, Band 3: Sozialphilosophische und ethische Schriften. Walter de Gruyter, Berlin 1998, ISBN 3-11-011537-9, S. 169.; zitiert bei Christine Freund: Religiöser Sozialismus. In: Schriftenreihe der Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik Band 9/1995, S. 1199–1203.
  7. Ulrich Peter: Religiöser Sozialismus. In: Traugott Jähnichen, Norbert Friedrich: Protestantismus und Soziale Frage. Profile in der Zeit der Weimarer Republik. Lit Verlag, 2000, ISBN 3-8258-3569-3, S. 230. und S. 269.
  8. Helga Grebing, Walter Euchner, F.-J. Stegmann, Peter Langhorst: Geschichte der sozialen Ideen in Deutschland: Sozialismus - Katholische Soziallehre - Protestantische Sozialethik. Ein Handbuch. Verlag für Sozialwissenschaften, 2005, S. 1010.
  9. Kurt Nowak: Religiöser Sozialismus in der Weimarer Republik. In: Joachim Mehlhausen (Hrsg.): Und über Barmen hinaus. Studien zur Kirchlichen Zeitgeschichte. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1997, ISBN 3-525-55723-X, S. 109f.
  10. Martin Honecker: Grundriss der Sozialethik. Walter de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-014474-3, S. 475.
  11. Eckart Otto: Kontinuum und Proprium: Studien zur Sozial- und Rechtsgeschichte des Alten Orients und des Alten Testaments. Harrassowitz, 1970, ISBN 3-447-03835-7, S. 336.; Eckart Otto: Die Tora, Studien zum Pentateuch. Harrassowitz, 2009, ISBN 978-3-447-05901-5, S. 237.
  12. Hans-Jürgen Benedict: Barmherzigkeit und Diakonie: Von der rettenden Liebe zum gelingenden Leben. Kohlhammer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-17-020158-3, S. 31.
  13. Johannes Rehm, Hans G. Ulrich: Menschenrecht auf Arbeit?: Sozialethische Perspektiven. Kohlhammer, 2009, S. 31.
  14. Hans Bardtke: Die Latifundien in Juda während der zweiten Hälfte des achten Jahrhunderts vor Christus. Zum Verständnis von Jes 5,8–10. In: Hommages a Andre Dupont-Sommer. Paris 1971, S. 235–254.
  15. Verena Moritz, Hannes Leidinger: Sozialismus.UTB, Stuttgart 2008, S. 27.
  16. Detlev Dormeyer, Folker Siegert, Jacobus Cornelis de Vos: Arbeit in der Antike, in Judentum und Christentum. Lit Verlag, 2006, S. 171.
  17. M. Beer: Allgemeine Geschichte des Sozialismus und der sozialen Kämpfe. 6. Auflage. Neuer deutscher Verlag, Berlin 1929. (Nachdruck: Salzwasser-Verlag, 2012) S. 36.
  18. Frank Crüsemann: Das Alte Testament als Wahrheitsraum des Neuen: Die neue Sicht der christlichen Bibel. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2011, ISBN 978-3-579-08122-9, S. 196.
  19. Gabriel Kyo Seon Shin: Die Ausrufung des endgültigen Jubeljahres durch Jesus in Nazaret: eine historisch-kritische Studie zu Lk 4, 16–30. (= Europäische Hochschulschriften: Theologie. Band 378). Peter Lang, 1989, ISBN 3-261-04137-4. Sabine Plonz: Himmlisches Bürgerrecht – Liebe zur Welt: Anläufe zu einer dialogisch-politischen Theologie im ökumenischen Kontext. Lembeck, 2007, ISBN 978-3-87476-535-0, S. 162.
  20. Exegetische Diskussion von Mt 5,5: Cornelis de Vos: Heiliges Land und Nähe Gottes: Wandlungen alttestamentlicher Landvorstellungen in frühjüdischen und neutestamentlichen Schriften. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2012, ISBN 978-3-525-53583-7, S. 124f.
  21. Wolfgang Reinhardt: Das Wachstum des Gottesvolkes. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1995, ISBN 3-525-53632-1, S. 175–177.
  22. Martin Hengel: Das Ende aller Politik. In: Martin Hengel: Jesus und die Evangelien: Kleine Schriften Band V. Mohr/Siebeck, Tübingen 2007, ISBN 978-3-16-149327-0, S. 386.; Holger Finze-Michaelsen: Das andere Glück. Die Seligpreisungen Jesu in der Bergpredigt. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2006, ISBN 3-525-60426-2, S. 41.
  23. Christoph Parry: Menschen, Werke, Epochen: Eine Einführung in die deutsche Kulturgeschichte. Max Hueber Verlag, 2004, ISBN 3-19-001498-1, S. 19f.
  24. Anton Grabner-Haider, Johann Maier, Karl Prenner: Kulturgeschichte des späten Mittelalters: Von 1200 bis 1500 n. Chr. Göttingen 2012, S. 49.
  25. Angelika Lozar: Studien zur Geschichte, Kunst und Kultur der Zisterzienser. Das geistliche Erbe Band 16. Lukas Verlag, 2003, ISBN 3-931836-85-1, S. 61.
  26. Verena Moritz, Hannes Leidinger: Sozialismus. UTB, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8252-3013-5, S. 29.
  27. Helmut Feld: Franziskus von Assisi. C.H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-44770-9, S. 32–35.
  28. Ulrich Horst: Evangelische Armut und päpstliches Lehramt: Minoritentheologen im Konflikt mit Papst Johannes XXII. (1316-34). W. Kohlhammer, Stuttgart 1996, ISBN 3-17-013799-9.
  29. Verena Moritz, Hannes Leidinger: Sozialismus. Stuttgart 2008, S. 30.
  30. Werner Röcke, Rolf Grimminger, Hans-Joachim Simm, Marina Münkler: Hansers Sozialgeschichte der deutschen Literatur vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Band 1: Die Literatur im Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit. Deutscher Taschenbuch Verlag, 2004, ISBN 3-446-12775-5, S. 547.
  31. Alain Felkel: Aufstand: die Deutschen als rebellisches Volk. Lübbe, 2009, ISBN 978-3-7857-2387-6, S. 134; Werner Röcke u. a.: Hansers Sozialgeschichte der deutschen Literatur vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Band 1: Die Literatur im Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit. 2004, S. 547; Heinrich Pleticha: Landsknecht, Bundschuh, Söldner: Die große Zeit der Landsknechte, die Wirren der Bauernaufstände und des Dreißigjährigen Kriegs. Arena-Verlag, 1974, ISBN 3-401-03714-5, S. 61.
  32. Hans Jürgen Goertz: Alles gehört allen. Das Experiment der Gütergemeinschaft vom 16. Jahrhundert bis heute. C.H. Beck, München 1988, ISBN 3-406-09289-6; Marcus Sandl: Politik im Angesicht des Weltendes. In: Andreas Pecar, Kai Trampedach (Hrsg.): Die Bibel als politisches Argument: Voraussetzungen und Folgen biblizistischer Herrschaftslegitimation in der Vormoderne. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 2007, ISBN 978-3-486-64443-2, S. 243ff.; Sven Aage-Joergensen: Utopisches Potential in der Bibel. In: Wilhelm Voßkamp (Hrsg.): Utopieforschung. Interdisziplinäre Studien zur neuzeitlichen Utopie. Suhrkamp, 1997, ISBN 3-518-37659-4, S. 375–401.
  33. Hans-Dieter Plümper: Die Gütergemeinschaft bei den Täufern des 16. Jahrhunderts. A. Kümmerle, 1972, ISBN 3-87452-166-4, S. 18ff.; Jan Cattepoel: Thomas Müntzer: Ein Mystiker als Terrorist. Peter Lang, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-631-56476-9, S. 101.
  34. Gerhard Gerhold: Sozialismus und Protestantismus. Neugebauer, 1981, S. 23; Gottfried Seebaß: Reich Gottes und Apokalyptik bei Thomas Müntzer. In: Gottfried Seebaß, Irene Dingel (Hrsg.): Die Reformation und ihre Außenseiter. Gesammelte Aufsätze und Vorträge. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1997, ISBN 3-525-58165-3, S. 165–185.
  35. Volker Gerhardt, Hans-Christoph Rauh (Hrsg.): Anfänge der DDR-Philosophie 1945–1958. Ansprüche, Ohnmacht, Scheitern. 2001, S. 32, Anmerkung 20
  36. Gerd Ströhmann: Erziehungsrituale der Hutterischen Täufergemeinschaft: Gemeindepädagogik im Kontext verschiedener Zeiten und Kulturen. LIT Verlag, 1998, ISBN 3-8258-3978-8, S. 56.
  37. Astrid von Schlachta: Gefahr oder Segen? Die Täufer in der politischen Kommunikation. V&R unipress, 2009, ISBN 978-3-89971-758-7, S. 101.
  38. H. D. Plümper: Die Gütergemeinschaft bei den Täufern des 16. Jahrhunderts. 1972.
  39. Roland Ludwig: Die Rezeption der Englischen Revolution im deutschen politischen Denken und in der deutschen Historiographie im 18. und 19. Jahrhundert. Leipziger Universitätsverlag, 2003, ISBN 3-937209-27-1, S. 416–419.
  40. Fenner Brockway: Britain's first socialists: the Levellers, Agitators, and Diggers of the English Revolution. Quartet Books, 1980, ISBN 0-7043-2207-2.
  41. Hermann Schempp: Gemeinschaftssiedlungen auf religiöser und weltanschaulicher Grundlage. Mohr/Siebeck, Tübingen 1969, ISBN 3-16-529272-8, S. 29. und S. 177.
  42. Richard Faber: Sozialismus in Geschichte und Gegenwart. Königshausen & Neumann, 1999, ISBN 3-88479-731-X, S. 78.
  43. Artikel Armut VI. In: Gerhard Müller, Horst Balz (Hrsg.): Theologische Realenzyklopädie Band 1: Aaron-Katechismus. Walter de Gruyter, 1993, S. 92.
  44. Sebastian Prüfer: Sozialismus statt Religion. Die deutsche Sozialdemokratie vor der religiösen Frage 1863–1890. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2002, ISBN 3-525-35166-6, S. 202.
  45. Ulrich Gäbler: Geschichte des Pietismus, Band 3: Der Pietismus im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2000, ISBN 3-525-55348-X, S. 301 f.
  46. Julian Strube: Sozialismus, Katholizismus und Okkultismus im Frankreich des 19. Jahrhunderts. De Gruyter, Berlin/Boston 2016, S. 41–95.
  47. Sebastian Prüfer: Sozialismus statt Religion. Die deutsche Sozialdemokratie vor der religiösen Frage 1863–1890. Göttingen 2002, S. 278. Vgl. Julian Strube: Sozialismus, Katholizismus und Okkultismus im Frankreich des 19. Jahrhunderts. De Gruyter, Berlin/Boston 2016, S. 182–186, 196–211.
  48. Gerhard Valerius: Deutscher Katholizismus und Lamennais. Band 39 von Veröffentlichungen der Kommission für Zeitgeschichte: Forschungen. Matthias-Grünewald-Verlag, 1983, ISBN 3-7967-1051-4, S. 21; Jan Rohls: Protestantische Theologie der Neuzeit, Band 1: Die Voraussetzungen und das 19. Jahrhundert. Mohr/Siebeck, Tübingen 1997, ISBN 3-16-146660-8, S. 459.
  49. Antje Gerlach: Deutsche Literatur im Schweizer Exil: Die politische Propaganda der Vereine Deutscher Flüchtlinge und Handwerksgesellen in der Schweiz von 1833–1845. Vittorio Klostermann, 1975, ISBN 3-465-01042-6, S. 192.
  50. Eduard Buess, Markus Mattmüller: Prophetischer Sozialismus. Blumhardt - Ragaz - Barth. Luzern 1986, S. 17 f.
  51. Julian Strube: Sozialismus, Katholizismus und Okkultismus im Frankreich des 19. Jahrhunderts. De Gruyter, Berlin/Boston 2016, S. 48–53; vgl. Gareth Stedman Jones: Utopian Socialism Reconsidered. In: Raphael Samuel (ed.), People's History and Socialist Theory, Routledge & Kegan Paul: London u. a. 1981, S. 138–145.
  52. Sebastian Prüfer: Sozialismus statt Religion. Die deutsche Sozialdemokratie vor der religiösen Frage 1863–1890. Göttingen 2002, S. 276.
  53. Beispieldokument: Stefan Grotefeld, Matthias Neugebauer, Jean-Daniel Strub: Quellentexte theologischer Ethik: Von der Alten Kirche bis zur Gegenwart. Kohlhammer, Stuttgart 2006, ISBN 3-17-018747-3, S. 296.
  54. Gerd W. Grauvogel: Theodor von Wächter, Christ und Sozialdemokrat. Franz Steiner, 1994, ISBN 3-515-06565-2.
  55. Eduard Buess, Markus Mattmüller: Prophetischer Sozialismus. Blumhardt - Ragaz - Barth. Luzern 1986, S. 29–34; Zitat S. 34.
  56. Beispiele: Max Löhr: Sozialismus und Individualismus im Alten Testament. Band 10 von Beihefte zur Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft. Töpelmann, 1906; Hermann Gunkel: Individualismus und Sozialismus im Alten Testament. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Band III, 1912, Sp. 493–497; Max Eschelbacher: Der Sozialismus im Alten Testament. In: Martin Buber: Der Jude. 1924; Robert von Pöhlmann, Friedrich Oertel: Geschichte der sozialen Frage und des Sozialismus in der antiken Welt, Band 2, C.H. Beck, 1925 und öfter
  57. Beispiele: Klaus Kreppel: Entscheidung für den Sozialismus: die politische Biographie Pastor Wilhelm Hohoffs 1848–1923. Neue Gesellschaft, 1974, ISBN 3-87831-182-6; Rudolf Todt: Der radikale deutsche Socialismus und die christliche Gesellschaft. Berlin 1878 (Rezeption z. B. hier, hier, hier und hier); Friedrich Heiler: Jesus und der Sozialismus, Christian Kaiser, 1919 (Rezeption); Johannes Heinrichs: Freiheit - Sozialismus - Christentum. Um eine kommunikative Gesellschaft. Bouvier Verlag Herbert Grundmann, Bonn 1978; Richard Faber: Sozialismus in Geschichte und Gegenwart. 1999, S. 92.
  58. Susanne Illgner: Rückgewinnung der Utopie: zur Umsetzung der Bergpredigt im religiösen Sozialismus. Lingbach, 1989, ISBN 3-923982-05-4.
  59. Artikel Marx/Marxismus III. In: Theologische Realenzyklopädie Band 22: Malaysia - Minne. Walter de Gruyter, Berlin 1992, S. 248.
  60. Eduard Buess, Markus Mattmüller: Prophetischer Sozialismus. Blumhardt - Ragaz - Barth. 1986, S. 37–40.
  61. Manfred Geis, Gerhard Nestler: Die pfälzische Sozialdemokratie: Beiträge zu ihrer Geschichte von den Anfängen bis 1948/49. K.F. Geissler, 1999, ISBN 3-933086-75-2, S. 470.
  62. 4 28, Sp. 506.
  63. Daniela Dunkel: Religiöser Sozialismus. In: Theologische Realenzyklopädie. Band 28, Sp. 505 f.
  64. Bruce L. McCormack, Matthias Gockel: Theologische Dialektik und kritischer Realismus: Entstehung und Entwicklung von Karl Barths Theologie 1909–1936. Theologischer Verlag, Zürich 2006, ISBN 3-290-17395-X, S. 93.
  65. Helga Grebing, Walter Euchner, F.-J. Stegmann, Peter Langhorst: Geschichte der sozialen Ideen in Deutschland: Sozialismus - Katholische Soziallehre - Protestantische Sozialethik. Ein Handbuch. Verlag für Sozialwissenschaften, 2005, ISBN 3-531-14752-8, S. 1006.
  66. Hans Prolingheuer: Kleine politische Kirchengeschichte S. 49.
  67. Walter Bredendiek: Kirchengeschichte von 'links und von unten'. Studien zur Kirchengeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts aus sozialhistorischer Perspektive. Leonhard-Thurneysser-Verlag 2011, ISBN 978-3-939176-83-1, S. 13.
  68. Bericht über die erste Inhaftierung in der Ausstellung Evangelischer Widerstand
  69. Günter Ewald (Hrsg.): Religiöser Sozialismus. Kohlhammer, Stuttgart 1977; Klaus Kreppel: Ein dünner, aber stetiger Strom. Kirche von unten (IV). In: Publik-Forum. Nr. 9, 27. April 1984, S. 29; Klaus Kreppel: An unsere Leser. In: Christ und Sozialist. Blätter des Bundes der Religiösen Sozialisten Deutschlands e.V. Nr. 1/ 1984, S. 1–4; Walter Dirks, Klaus Kreppel: Chancen eines Religiösen Sozialismus. In: Christ und Sozialist. Nr. 2/1984, S. 20–26.
  70. Hans Prolingheuer: Kleine politische Kirchengeschichte. S. 510.
  71. Michael Rudloff: Das Verhältnis der SED zur weltanschaulichen Toleranz in den Jahren 1946 bis 1949. In: Internationale wissenschaftliche Korrespondenz zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, 4/1993, S. 490–505.
  72. CSM: Who we are (Memento vom 8. Juni 2012 im Internet Archive)
  73. Ekklesia.co.uk (19. März 2007): Christian Socialists head for more radical Labour territory
  74. anglocatholicsocialism.org (Memento vom 7. August 2011 im Internet Archive)
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