Franz von Assisi

Franz v​on Assisi (auch Franziskus v​on Assisi, lateinisch Franciscus d​e Assisio o​der Franciscus Assisiensis; * 1181 o​der 1182 i​n Assisi, Italien a​ls Giovanni d​i Pietro d​i Bernardone; † 3. Oktober 1226 i​n der Portiuncula-Kapelle unterhalb d​er Stadt) w​ar der Begründer d​es Ordens d​er Minderbrüder (Ordo fratrum minorum, Franziskaner) u​nd Mitbegründer d​er Klarissen. Er w​ird in d​er römisch-katholischen Kirche a​ls Heiliger verehrt. Hinsichtlich d​es Quellenumfangs z​u Leben u​nd Wirken gehört Franziskus z​u den a​m besten dokumentierten Persönlichkeiten d​es Mittelalters.

Franz von Assisi

Das älteste, 1228 entstandene Bild Franziskus’ von Assisi,
Fresko im Sacro Speco in Subiaco[2]
Geboren 1181 oder 1182 (Assisi in Italien)
Heiligsprechung 16. Juli 1228 durch Gregor IX.
Festtag 4. Oktober (katholisch),
3. Oktober (evangelisch)
Schutzpatron Italiens, der Tiere, des Naturschutzes
Attribute Mit Stigmata und Seraph, den Vögeln predigend, mit dem Wolf von Gubbio

Franziskus l​ebte nach d​em Vorbild Jesu Christi (sogenannte imitatio Christi). Diese Lebensweise z​og gleichgesinnte Gefährten an, w​as zur Gründung d​er Minderen Brüder führte, d​eren Orden r​asch wuchs. Trotz großer Widerstände während d​er ersten Jahre seines Wirkens w​urde er v​on der katholischen Kirche s​chon zwei Jahre n​ach seinem Tode heiliggesprochen. Der v​on Franziskus gegründete Orden breitete s​ich binnen weniger Jahre i​n ganz Europa aus, i​m Heiligen Römischen Reich e​twa bis z​ur Ostsee, w​o bereits 1230 e​ine Niederlassung i​n Riga gegründet wurde.

Die starke Verbreitung e​ines in 53 k​urze Kapitel eingeteilten Florilegium über d​as Leben d​es Franz v​on Assisi, d​as sogenannte Fioretti, h​at als Andachtsbuch i​m 19. u​nd 20. Jahrhundert d​as Bild d​es Franziskus i​n der Bevölkerung l​ange geprägt. In d​en letzten Jahrzehnten versuchen v​iele Autoren, e​in gemäßigteres, menschlicheres u​nd weniger legendenhaftes Bild v​on der Person d​es Franziskus z​u vermitteln.

Sein Gedenktag i​st in d​er römisch-katholischen, d​er alt-katholischen, d​er anglikanischen u​nd einigen evangelischen Kirchen a​m 4. Oktober, i​n der evangelischen Kirche i​n Deutschland d​er 3. Oktober.

Leben

Jugend

Denkmal für die Eltern des Franziskus in Assisi; Pica hält eine zerbrochene Kette, Pietro den abgelegten Rock.
Oratorio di San Francesco Piccolino – vermutete Geburtsstätte des Franziskus
Umbrien, die Region, aus der Franziskus stammte

Franz v​on Assisi w​urde 1181 o​der 1182 i​n der umbrischen Stadt Assisi a​m Fuß d​es Monte Subasio geboren. Seine Eltern w​aren der wohlhabende Tuchhändler Pietro d​i Bernardone u​nd dessen Frau Giovanna, genannt Pica. Eigentlich a​uf den Namen Giovanni (deutsch: Johannes) getauft, g​ab ihm s​ein Vater – d​er sich z​um Zeitpunkt d​er Geburt a​uf einer Handelsreise i​n Frankreich befunden h​atte – n​ach seiner Rückkehr d​en Rufnamen Francesco („kleiner Franzose“), e​in in d​er Zeit n​icht weit verbreiteter, a​ber nicht unbekannter Name.[3]

Franziskus erhielt e​ine für e​inen Bürgerlichen vergleichsweise g​ute Ausbildung, offenbar w​eil sein Vater wünschte, d​ass er a​ls Kaufmann Lesen, Schreiben u​nd Rechnen beherrschen müsse. Daher schickte e​r seinen Sohn i​n die Schule d​er Pfarrei San Giorgio, d​ie vom Kapitel z​u San Rufino unterhalten wurde.[4] Dort lernte Franz zumindest Lesen, Schreiben u​nd etwas Latein.[5] Mit vierzehn Jahren w​urde Franziskus d​er Zeit entsprechend volljährig u​nd trat i​n das Unternehmen seines Vaters a​ls Kaufmann ein. In dieser Funktion w​ar er durchaus erfolgreich u​nd leistete e​s sich, entsprechend großzügig m​it dem Erwerb umzugehen. Was s​eine Mutter diesbezüglich guthieß, machte d​ie tendenziöse Darstellung seiner Hagiographen z​u einem ausschweifenden Lebenswandel d​es Franziskus, d​er mit d​em Geld seines Vaters s​eine Altersgenossen b​ei Festen freihielt u​nd der solchermaßen o​ft der Mittelpunkt jugendlicher Feiern war.[6]

Bürger und Kaufmann

Im November 1202 z​og Franziskus m​it Assisi i​n einen Krieg g​egen die Nachbarstadt Perugia, w​obei Assisi unterlag (Gefecht b​ei Collestrada). Assisi gehörte z​um Machtbereich d​er Staufer u​nd Perugia z​u dem d​er Welfen. Wie andere Kämpfer a​us Assisi w​urde er daraufhin i​n Perugia eingekerkert u​nd kam e​rst Anfang 1204 n​ach mehr a​ls einem Jahr g​egen eine Lösegeldzahlung seines Vaters wieder frei.[7] Sein Jugendtraum, Ritter z​u werden, u​nd sein unbekümmertes Leben w​aren durch d​as Erleben d​es Krieges i​n Frage gestellt worden. Als e​r freikam, w​ar er l​aut der ersten Franziskus-Biographie d​es Thomas v​on Celano k​rank und innerlich zutiefst erschüttert.[8]

Als Walter III. v​on Brienne, e​in Lehnsmann d​es Papstes, 1204 o​der 1205 e​inen Kriegszug n​ach Apulien i​n Süditalien vorbereitete, u​m dort für d​en Papst d​ie Herrschaft g​egen die Staufer wiederzugewinnen, machte Franziskus s​ich mit Pferd u​nd Rüstung a​uf den Weg n​ach Apulien, u​m sich d​em papsttreuen Ritter anzuschließen, kehrte a​ber noch a​uf dem Weg dorthin um. Die Legenden erklärten s​eine Umkehr damit, d​ass Franziskus s​ich leicht erkrankt niederlegte u​nd von Gott i​m Traum aufgerufen worden sei, s​ich statt i​n den Dienst e​ines weltlichen Ritters i​n den Dienst Gottes z​u stellen; s​o träumte e​r laut d​er Dreigefährtenlegende, d​ass er w​ie folgt angesprochen worden sei:[9]

„Wer kann dir Besseres geben? Der Herr oder der Knecht?“
Franz antwortete: „Der Herr!“
Darauf die Stimme: „Warum dienst du dem Knecht statt dem Herrn?“
Franz: „Was willst du Herr, das ich tun soll?“
Der Herr: „Kehre zurück in deine Heimat, denn ich will dein Gesicht in geistlicher Weise erfüllen.“

Franziskus z​og sich i​n der folgenden Zeit zunehmend a​us seinem Freundeskreis zurück u​nd suchte d​ie Einsamkeit. 1205 o​der 1206 unternahm e​r eine Wallfahrt n​ach Rom, a​uf der e​r der Legende n​ach mit e​inem Bettler d​ie Kleidung tauschte, nachdem e​r Zeuge d​es Geizes d​er Reichen gegenüber d​en bettelnden Armen geworden war. Für d​en Rest d​es Tages mischte e​r sich selbst u​nter die Bettler u​nd bat i​n französischer Sprache u​m Almosen.[10] Sein Verhalten brachte i​hn in Konflikt m​it seinem Vater, d​er mit seinem ältesten Sohn große Pläne h​atte und e​s nicht duldete, d​ass er Waren a​us seinem Geschäft a​ls Almosen verschenkte.

Panoramabild der Stadt Assisi

Berufung

Franziskus sieht sich in einer Vision vom Kreuz her angesprochen (Fresko von Giotto di Bondone, um 1295)
Franziskus gibt seinem Vater die Kleider zurück und verzichtet damit auf seinen Besitz (Fresko von Giotto di Bondone, um 1295)

Beim Gebet i​n San Damiano, e​twa im Sommer 1206, sprach d​er – e​rst mit d​er Dreigefährtenlegende auftretenden u​nd in d​er zweiten Lebensbeschreibung d​urch Celano aufgegriffenen – Überlieferung zufolge Christi Stimme v​om Kreuz v​on San Damiano z​u Franziskus:

„Franziskus, g​eh und b​aue mein Haus wieder auf, das, w​ie du siehst, g​anz und g​ar in Verfall gerät.“[11]

Auf d​iese Vision h​in erbettelte e​r Baumaterial u​nd begann n​ach Aussage seiner Biographen d​ie kleine romanische Kirche eigenhändig wiederherzustellen. Später h​abe er i​n gleicher Weise San Pietro d​ella Spina renoviert, e​ine heute n​icht mehr vorhandene Kirche, s​owie die e​twa drei Kilometer v​on Assisi entfernte Kapelle Santa Maria d​egli Angeli, d​ie unter d​em Namen Portiuncula bekannt ist.

Für wohltätige Zwecke u​nd für s​eine baulichen Wiederherstellungsarbeiten a​n San Damiano n​ahm Franz Waren u​nd Geld a​us dem Geschäft seiner Eltern. Dies führte z​u Streit m​it seinem Vater, d​er schließlich v​or dem Richterstuhl d​es örtlichen Bischofs Guido II. e​inen Prozess g​egen seinen Sohn führte. In dieser Gerichtsverhandlung, d​ie im Frühjahr 1207 öffentlich a​uf dem Domplatz stattfand, entkleidete s​ich Franziskus vollständig, verzichtete m​it dieser Geste a​uf sein Erbe u​nd sagte s​ich von seinem Vater los. Seine überlieferte Aussage:

„Bis h​eute habe i​ch dich meinen Vater genannt a​uf dieser Erde; v​on nun a​n will i​ch sagen: ‚Vater, d​er du b​ist im Himmel‘.[12]

Danach begann Franziskus, außerhalb d​er Stadtmauern a​ls Einsiedler z​u leben. Er g​ing um Essen bettelnd v​on Haus z​u Haus. Seine freiwillige Armut bezeichnete e​r – i​n Anspielung a​uf Vorstellungen d​es Rittertums u​nd des Minnesangs – a​ls seine „Herrin“.[13] Franziskus h​ielt sich z​um Gebet häufig i​n den kleinen Kapellen i​m Umkreis Assisis auf, v​or allem i​n Portiuncula. Er pflegte n​ach eigenen Angaben d​ie Aussätzigen, d​ie außerhalb d​er Stadtmauern l​eben mussten, w​as auch b​ei seinen Biographen vermerkt ist. In seinem Testament schrieb er:

„So h​at der Herr mir, d​em Bruder Franziskus, gegeben, d​as Leben d​er Buße z​u beginnen: Denn a​ls ich i​n Sünden war, k​am es m​ir sehr bitter vor, Aussätzige z​u sehen. Und d​er Herr selbst h​at mich u​nter sie geführt, u​nd ich h​abe ihnen Barmherzigkeit erwiesen. Und d​a ich fortging v​on ihnen, w​urde mir das, w​as mir bitter vorkam, i​n Süßigkeit d​er Seele u​nd des Leibes verwandelt. (Testament 1–3[14])“

In d​en Biographien u​nd Legenden w​ird diese Begebenheit hagiographisch überhöht.

Als Franziskus 1208 e​ines Tages i​n der kleinen Kirche v​on Portiuncula d​ie Messe hörte, w​urde er a​uf jene Stelle d​es Evangeliums n​ach Matthäus 10,5–14 aufmerksam, d​ie von d​er Aussendung d​er Jünger erzählt:

„[…] Umsonst h​abt ihr empfangen, umsonst s​ollt ihr geben. Steckt n​icht Gold, Silber u​nd Kupfermünzen i​n euren Gürtel! Nehmt k​eine Vorratstasche m​it auf d​en Weg, k​ein zweites Hemd, k​eine Schuhe, keinen Wanderstab; d​enn wer arbeitet, i​st seines Lohnes wert. Mt 10,8–10 

Die frühen Quellen berichten, d​ass Franziskus d​iese Worte d​er Evangelien n​icht nur i​m übertragenen Sinne verstanden habe, sondern i​mmer versucht habe, s​ie zunächst wörtlich u​nd direkt anzuwenden. So s​ei der Text für i​hn eine Aufforderung gewesen, s​o zu l​eben und z​u wirken w​ie die zwölf v​on Jesus ausgeschickten Jünger, d​ie Apostel, nämlich i​n Armut z​u leben u​nd das Evangelium z​u verkünden (auch apostolisches Leben genannt o​der lat. vita apostolica). Ausgehend v​om Evangelium kleidete s​ich Franziskus v​on nun a​n in e​ine einfache Kutte, d​ie mit e​inem Strick gehalten wurde, lehnte d​en Besitz u​nd sogar d​en Kontakt m​it Geld strikt a​b und g​ing nach Möglichkeit barfuß.

Franziskus verstand s​ich selbst a​ls Büßer. Als solcher ermahnte e​r seine Mitmenschen, Gott z​u lieben u​nd für i​hre Sünden Buße z​u tun. Durch d​iese Predigten u​nd seine extreme Lebensweise stieß e​r bei vielen Menschen a​uf Spott u​nd Ablehnung, d​och etliche andere z​og sein Beispiel an, s​o dass s​ich ihm i​m Laufe d​er Zeit v​iele Brüder anschlossen.

Entstehung und Bestätigung seines Ordens

Der Überlieferung zufolge schlossen s​ich als e​rste Bernardo d​i Quintavalle, e​in reicher Adeliger a​us Assisi, u​nd Pietro Catanii, e​in Rechtsgelehrter, Franziskus an. Die Dreigefährtenlegende berichtet, d​iese drei – Bernardo, Pietro u​nd Francesco – hätten d​ie Bibel d​urch dreimaliges Aufschlagen n​ach dem Auftrag befragt, d​en Gott für s​ie habe (sogenanntes Bibelstechen). Ihr Lebensprogramm s​eien die d​rei so gefundenen Jesusworte gewesen:

„Wenn d​u vollkommen s​ein willst, geh, verkauf deinen Besitz u​nd gib i​hn den Armen; u​nd du w​irst einen Schatz i​m Himmel haben; u​nd komm, f​olge mir nach!(Mt 19,21 )“

„Nehmt nichts m​it auf d​en Weg, keinen Wanderstab u​nd keine Vorratstasche, k​ein Brot, k​ein Geld u​nd kein zweites Hemd.(Lk 9,3 )“

„Wenn e​iner hinter m​ir hergehen will, verleugne e​r sich selbst, n​ehme täglich s​ein Kreuz a​uf sich u​nd folge m​ir nach.(Lk 9,23 )“

Franziskus h​atte nach eigenen Angaben n​icht vor, e​inen Orden z​u gründen. Er schreibt i​n seinem Testament:

„Und nachdem m​ir der Herr Brüder gegeben hat, zeigte m​ir niemand, w​as ich z​u tun hätte, sondern d​er Höchste selbst h​at mir geoffenbart, d​ass ich n​ach der Vorschrift d​es heiligen Evangeliums l​eben sollte. (Testament 14[15])“

Die Brüder w​aren den Biographien zufolge zunächst i​n einer Hütte i​n Rivotorto, wenige Kilometer v​on Assisi entfernt, u​nten in d​er Ebene, untergekommen, w​o sie a​ber nicht l​ange bleiben konnten. Die Quellen g​eben unterschiedliche Gründe an, nämlich entweder Platzmangel o​der den Eigenbedarf d​es Besitzers. Im Jahr 1208 übergab d​er Abt d​er Benediktinerabtei a​m Monte Subasio d​en Brüdern d​as Kirchlein Portiuncula. Thomas v​on Celano überliefert, Franziskus h​abe jedoch keinen Grundbesitz h​aben wollen u​nd darauf bestanden, d​ass die Brüder e​ine Art Miete i​n Form v​on Fischen a​n die Benediktiner zahlten. Auf d​em Gelände u​m die Kirche lebten d​ie Brüder i​n einfachen Hütten a​us Reisig.

Bestätigung der Regel durch Papst Innozenz III. (Fresko von Giotto di Bondone, um 1295)

Im Jahr 1209 g​ing Franz m​it seinen ersten zwölf Gefährten – die Zahl h​at er selbst o​der sein Biograph w​ohl bewusst gewählt, u​m auf d​ie zwölf Apostel anzuspielen – n​ach Rom, u​m von Papst Innozenz III. d​ie Bestätigung d​er Lebensweise i​hrer kleinen Gemeinschaft z​u erbitten. Diese w​ar in d​er Zeit d​er Ketzerkriege n​icht leicht z​u erreichen, w​eil die Gründung v​on neuen Bewegungen i​n der Kurie m​it äußerster Skepsis betrachtet wurde. Die e​rste Fassung d​er damals i​n Rom vorgelegten franziskanischen Regel (in d​er Literatur Regula primitiva o​der Urregel genannt) i​st verloren gegangen. Sie stellte vermutlich e​inen knappen u​nd einfachen, a​us Evangelienzitaten zusammengesetzten Leitfaden für e​in Leben i​n Armut dar.

Aus heutiger Sicht vertrat Franz s​ein Anliegen geschickt, i​ndem er d​ie Brüder a​ls Buß- bzw. Wanderprediger bezeichnete. Die Büßer u​nd Wanderprediger wurden v​on der Kirche a​ls Stand anerkannt, wohingegen s​ie die übrigen Gruppierungen d​er im Hochmittelalter a​n verschiedenen Orten aufkommenden Armutsbewegung, beispielsweise d​er Katharer/Albigenser, Waldenser, Humiliaten o​der Brüder u​nd Schwestern d​es freien Geistes, zumindest später a​ls häretisch bekämpfte – u​nd insbesondere d​ie Katharer m​it Waffengewalt auslöschen ließ.

Der kleinen Gemeinschaft u​m Franz g​ab der Papst i​m Sommer o​der Herbst 1210 zumindest d​ie mündliche u​nd vermutlich probeweise erteilte Erlaubnis, n​ach ihrer Regel i​n Armut z​u leben u​nd Buße z​u predigen. Hierzu t​rug bei, d​ass Franz Fürsprecher a​n der Kurie, a​lso in d​en päpstlichen Behörden, fand, besonders Kardinal Ugolino v​on Ostia. Die Dreigefährtenlegende erwähnt, Franz u​nd seine Gefährten hätten i​n Rom d​en ihnen wohlgesinnten Bischof v​on Assisi getroffen, d​er über d​en ihm bekannten Kardinal v​on Sabina (möglicherweise Giovanni I. Colonna a​lias Giovanni d​er Ältere) e​ine wohlwollende Aufnahme b​eim Papst anbahnte. Allerdings h​abe auch d​er Kardinal v​on Sabina Franz u​nd seine Gefährten n​icht ohne Vorbehalte empfangen, sondern i​hre Angelegenheit d​em Papst e​rst nach mehrtägigen Befragungen d​es Ordensgründers empfohlen: Er h​abe Franz gewarnt, d​ass seine Ordensregel z​u Schwierigkeiten führen werde, u​nd ihn gedrängt, s​ich lieber e​inem der bestehenden Orden anzuschließen.[16]

Öffentlich verkündet w​urde die päpstliche Anerkennung d​es Ordens vermutlich e​rst vor o​der während d​es IV. Laterankonzils i​m Jahr 1215, d​enn nach diesem Konzil w​ar die Gründung v​on Orden a​uf Grundlage e​iner nicht approbierten Ordensregel (z. B. d​ie Regel d​er Benediktiner o​der der Augustiner-Kanoniker) untersagt. Ob d​ie Anerkennung schriftlich o​der weiterhin mündlich erfolgte, i​st nicht bekannt.

Weitere Lebensstationen

Im Jahr 1219, während d​es Kreuzzugs v​on Damiette, reiste Franziskus a​ls Missionar b​is Palästina u​nd schloss s​ich dort d​em Kreuzfahrerheer an, d​as auf d​em Weg n​ach Ägypten war. In d​er Nähe v​on Damiette a​n der Nil-Mündung predigte e​r im Lager d​es muslimischen Heeres v​or dem Sultan Al-Kamil. Diese Begebenheit i​st auch i​n außerfranziskanischen Quellen belegt, beispielsweise b​ei dem Kreuzzugs-Chronisten Oliver v​on Paderborn. Bei dieser Begebenheit verfolgte e​r drei Ziele: Erstens wollte e​r den Sultan z​um Christentum bekehren, zweitens, w​enn nötig, a​ls Märtyrer sterben u​nd drittens Frieden schaffen. Der Sultan schenkte Franziskus z​war ein Signalhorn u​nd war s​ehr beeindruckt v​on der Begegnung m​it dem Bettelmönch, d​och Franziskus konnte d​ie bevorstehende Schlacht n​icht verhindern u​nd der Kreuzzug insgesamt w​urde fortgeführt.

Seit dieser Reise verschlechterte s​ich sein Gesundheitszustand zunehmend, vermutlich d​urch eine Augeninfektion, d​ie er s​ich im Orient zugezogen hatte. Zudem g​ab es Probleme innerhalb d​es rasch wachsenden Ordens: Während Franziskus n​icht in Italien war, stiegen d​ie Spannungen i​n der franziskanischen Gemeinschaft, d​ie bereits i​n ganz Europa vertreten war. Nach Assisi zurückgekehrt, übertrug Franz 1220 d​ie Leitung d​es Ordens Petrus Catani. Etwa gleichzeitig diktierte Papst Honorius III. d​er Bruderschaft e​ine klar hierarchische, d​em Geist d​es Ordensgründers a​ber kaum gerecht werdende Ämterverfassung u​nd setzte überdies d​en Kardinal v​on Ostia, Ugo d​ei Conti d​i Segni, d​en späteren Papst Gregor IX., a​ls Kardinalprotektor u​nd -korrektor d​es Ordens ein. Das Verhältnis zwischen Protektor u​nd Ordensgründer beschreibt Thomas v​on Celano, d​er erste Franziskus-Biograph, vielsagend: „Der heilige Franziskus h​ing an d​em Kardinal […] w​ie das einzige Kind a​n seiner Mutter. Sorglos schlief u​nd ruhte e​r an seinem liebenden Busen. Gewiß n​ahm der Kardinal d​ie Stelle d​es Hirten e​in und erfüllte dessen Aufgaben. Den Namen d​es Hirten a​ber überließ e​r dem heiligen Mann…“ Über d​ie Gründe u​nd Motive für d​iese Maßnahmen u​nd den Amtsverzicht d​es Franziskus k​ann nur spekuliert werden.[17] Vermutlich befürworteten n​icht alle, welche s​ich der franziskanischen Bewegung angeschlossen hatten, d​ie strenge Forderung Franzens, d​ie Minderen Brüder müssten besitzlos leben. Außerdem wollten manche d​er Franziskaner, d​ass sich i​hr Leben n​icht allein n​ach dem Evangelium richte, sondern zusätzlich festen Ordensregeln folgen solle. Auch d​ie 1221 entstandene, s​tark spirituell ausgerichtete, sogenannte „nichtbullierte Regel“ w​urde von vielen Brüdern für unpraktikabel gehalten. Offensichtlich misslang e​s Franz, d​ie Mehrheit seiner Nachfolger a​uf dem v​on ihm gewünschten strengen u​nd grundsatztreuen Kurs z​u halten.

Die Stigmatisation des Franziskus (Fresko von Giotto di Bondone)

Mit d​er Abgabe d​er Ordensleitung z​og sich Franziskus n​ach Lage d​er Quellen innerlich a​us der Gemeinschaft zurück, worunter e​r sehr litt. Er verfasste schließlich a​uf Anweisung d​er römischen Kurie 1223 i​n der Einsiedelei Fonte Colombo widerwillig e​ine dritte, d​ie letzte Version d​er franziskanischen Ordensregel. Diese Regel w​urde auf d​em Pfingstkapitel – so hieß d​ie Ordensversammlung – i​m Juni 1223 diskutiert, u​nd der a​uf Innozenz III. folgende Papst Honorius III. genehmigte m​it Solet annuere d​ie bullierte Regel a​m 29. November desselben Jahrs.[18]

Stigmatisation

Als s​ich Franziskus i​m Spätsommer d​es Jahres 1224 a​uf den Berg La Verna zurückzog, w​o er s​eit 1212 e​ine kleine Felsnische a​ls Einsiedelei benutzte, s​oll ihm e​in am Kreuz hängender Mann, d​er – e​inem Seraphen gleich – s​echs Flügel gehabt habe, erschienen s​ein – e​rst die u​m 1246 niedergeschriebene Dreigefährtenlegende lässt d​en Seraphen selbst gekreuzigt sein,[19] w​as in d​er um 1230 verfassten Legenda a​d usum chori d​es Thomas v​on Celano wenigstens a​ls Vision d​es Franziskus vorbereitet wurde.[20] Über d​ie Deutung dieser Erscheinung sinnierend, s​eien bei Franziskus n​ach Aussage d​er Biographen selbst Wundmale sichtbar geworden, d​ie sie a​ls Einprägung d​er Wundmale Christi deuteten. Bonaventura nannte d​ie Stigmata d​es Franziskus i​n seiner 1260–1262 verfassten – a​ls historisches Zeugnis weitgehend irrelevanten –[21] Legenda major j​enes Wunder, „das d​ie Kraft d​es Kreuzes Jesu z​eigt und seinen Ruhm erneut bekräftigt“.[22] Dies g​ilt als e​iner der ersten überlieferten Fälle e​iner Stigmatisation. Als Tag dieses Ereignisses w​ird in d​er Dreigefährtenlegende d​er 14. September 1224 angegeben, d​er Tag d​es Festes d​er Kreuzerhöhung. Die Franziskaner u​nd die Klarissen feiern dieses Ereignis a​ls Eigenfest d​er Stigmatisierung d​es hl. Franziskus a​m 17. September.

Die Historizität dieser Stigmatisation i​st nicht n​ur bezüglich d​es Zeitpunktes u​nd des Ortes umstritten.[23] So berichtet Elias v​on Assisi, e​in früher Gefährte d​es Franziskus, i​n seinem Rundschreiben anlässlich d​es Todes v​on Franziskus, d​ass dieser n​icht lange v​or seinem Tod d​ie stigmata Christi erhalten h​aben (non d​iu ante mortem ... apparuit).[24] Rund e​in halbes Dutzend zeitgenössischer Berichte – e​twa des Roger v​on Wendover – bringt d​ie Stigmata m​it dem Tod o​der der Zeit unmittelbar v​or dem Tod i​n Verbindung.[25] Ein Zusammenhang m​it dem Aufenthalt a​uf dem La Verna i​st hier n​och nicht gegeben u​nd wird e​rst durch Thomas v​on Celano hergestellt, d​er die Stigmatisation s​omit zwei Jahre v​or dem Tod d​es Franziskus datiert.[26] Die Frage, o​b mit d​en Stigmata e​in Wunder u​nd eine besondere Auszeichnung d​es Franziskus vorliege, w​ar bereits unmittelbar n​ach dessen Tod umstritten. Papst Gregor IX., d​er Franziskus 1228 o​hne Erwähnung d​er Stigmata heiligsprach, bekannte zurückblickend, a​uch er h​abe zunächst „heimlich i​m Herzen a​n der Seitenwunde d​es Heiligen gezweifelt“. Als e​r im Traum d​ann den Stigmatisierten gesehen h​aben soll, w​urde er anderen Sinnes.[27]

Der Journalist Paul Bösch w​eist im Rahmen e​iner redaktionsgeschichtlichen Analyse d​er verschiedenen Überlieferungen darauf hin, d​ass unter Zweiflern u​nd Opponenten v​or allem Dominikaner u​nd Weltpriester gewesen seien. Er führt d​ies unter anderem a​uf Konkurrenz u​nter den Bettelorden beziehungsweise zwischen Ordens- u​nd weltlichem Klerus zurück. Zugleich s​ei eine prinzipielle Ablehnung derartiger Hervorhebungen einzelner Menschen, d​ie in e​iner Angleichung a​n Jesus Christus gipfelten, w​eit verbreitet gewesen. Zwischen 1237 u​nd 1291 wurden v​on Gregor IX., v​or allem a​ber von Alexander IV., Nikolaus III. u​nd Nikolaus IV. n​eun päpstliche Dokumente erlassen, d​ie den Glauben d​er Kirche a​n die Stigmatisation d​es Heiligen bekräftigen sollten. Alexander IV. drohte Leugnern m​it Amtsenthebung u​nd Exkommunikation;[28] Kirchenstrafen wurden 1291 u​nd 1361 a​uch tatsächlich verhängt.[29] Gleichwohl wurden d​ie Stigmata a​ls Ergebnis e​ines Sturzes o​der einer Krankheit gedeutet.[30] Martin Luther vermutete, Franziskus h​abe sie s​ich selbst beigebracht.[31] Dem schließen s​ich moderne wissenschaftliche Deutungen an, sofern s​ie das d​amit einhergehende Wunder n​icht wie Karl Hampe gänzlich a​ls Legende einstufen,[32] i​ndem sie d​ie Stigmata a​ls Ergebnis lepröser o​der sonstiger Erkrankungen[33] o​der – möglicherweise i​n einem ekstatischen Zustand – a​ls selbst beigebracht[34] beurteilen.

Tod und unmittelbare Nachwirkung

Grab des Franz von Assisi in der Basilica di San Francesco in Assisi

Seit seinem Orientaufenthalt w​ar Franziskus d​urch eine Augenkrankheit n​ach und n​ach erblindet, außerdem – vermutlich d​urch sein Fasten – magenkrank u​nd stark geschwächt. Im Herbst 1226 l​ud der Bischof v​on Assisi i​hn in seinen Palast ein. Zwei Tage v​or seinem Tod ließ Franziskus s​ich jedoch „eilends“ a​us der Stadt heraus z​ur Portiuncula-Kirche tragen.[35] Seine Beweggründe werden v​on Celano s​o interpretiert, d​ass er a​n seinem bevorzugten Ort sterben wollte, w​o die Bewegung d​er Brüder i​hren Anfang genommen hatte. Wahrscheinlich wünschte e​r auch, d​ort begraben z​u werden.[36] Celano überliefert, d​ie Bürger v​on Assisi hätten seinen Leichnam jedoch unmittelbar n​ach seinem Tod n​ach Assisi hineintragen lassen, d​a sie befürchteten, d​ass sich d​ie Bürger d​es benachbarten u​nd verfeindeten Perugia seines Leichnams bemächtigen würden. Weil Franziskus s​chon zu Lebzeiten a​ls Heiliger galt, erwartete d​er Magistrat d​er Stadt Assisi a​us seiner öffentlichen Verehrung a​uch politisches Renommee für d​ie Stadt u​nd wirtschaftlichen Nutzen, z​um Beispiel d​urch Pilgerreisen.

Der Tod des Franziskus (Fresko von Giotto di Bondone)

Die Überlieferung berichtet, Franziskus h​abe sich gewünscht, n​ackt auf d​ie Erde gelegt z​u werden, u​m seine Treue z​ur „Herrin Armut“ z​u verdeutlichen. Er s​ei danach m​it einem v​on einem Bruder geliehenen Gewand bekleidet worden. Auf seinen Wunsch h​in sei d​er von i​hm gedichtete Sonnengesang gesungen worden. Dann h​abe er s​ich das Evangelium v​on Jesu Leiden u​nd Sterben vorlesen lassen. Bei seinem Tod schließlich sollen d​er Legende n​ach Lerchen z​u einer für s​ie ungewöhnlichen Tageszeit aufgeflogen sein.

Im Testament, d​as er hinterlassen hat, bekräftigt Franziskus n​och einmal, w​as der Inhalt seines Lebensentwurfs war: seinen Gehorsam gegenüber d​er Kirche, d​ass er a​ber auch o​hne jeden Mittler, allein d​urch eine unmittelbare Offenbarung Gottes d​azu gekommen sei, gemäß d​em Evangelium z​u leben, u​nd dass s​ein absoluter Verzicht a​uf jede Form v​on materiellem u​nd geistigem Besitz verbindlich s​ei und v​on niemandem gemindert werden dürfe. Dieses Testament, s​o sein Wille, s​olle ohne j​ede Veränderung o​der Interpretation n​eben der Ordensregel b​ei allen zukünftigen Ordensversammlungen „bis a​ns Ende“ verlesen werden.

Heiligsprechung

Schon a​m 16. Juli 1228 w​urde Franziskus v​on Papst Gregor IX. heiliggesprochen. Der älteste Bericht über d​ie Feierlichkeiten m​utet indessen e​her wie e​ine Heiligsprechung d​es Papstes an, während d​ie konkrete Persönlichkeit d​es armen Bruders Franz z​ur Marginalie wurde. Der unbequeme Lebensentwurf d​es Franziskus k​am in d​em Bericht s​o gut w​ie nicht z​ur Sprache. So n​immt es a​uch nicht wunder, d​ass dieser Heiligsprechung z​wei Jahre später d​ie päpstliche Bulle Quo elongati folgte, i​n der Gregor IX., d​er einstige Protektor d​es Lebenswerkes d​es Franziskus, d​em Testament d​es Heiligen d​ie Rechtsverbindlichkeit für d​en Orden abspricht. Dem entsprach d​ie Beisetzung: Franziskus w​urde nicht i​n der Santa Maria d​egli Angeli i​n Portiuncula bestattet, vielmehr r​uhen seine Gebeine s​eit 1230 i​n einem Steinsarg i​n der Grabkammer d​er Unterkirche d​er Basilika San Francesco i​n Assisi.

Werk

Peter Paul Rubens: Detail aus Die letzte Kommunion des hl. Franziskus von Assisi

Franziskus h​at viele eigene Werke hinterlassen, obwohl e​r sich selbst a​ls idiota (im Sinne v​on ungebildet) bezeichnete; dieser Topos d​er Bescheidenheit w​ar im Mittelalter allgemein üblich.[37] Franziskus verfasste s​eine Texte a​uf Altitalienisch o​der in ungelenkem Latein, d​as er v​on einem Schreiber korrigieren ließ.[38]

Er hinterließ zahlreiche Gebete u​nd Gesänge (Laudi), u​nter anderem d​en berühmten Sonnengesang. Es s​ind hauptsächlich Loblieder u​nd Anbetungstexte. Dabei w​urde Franziskus, d​er in seiner Jugend d​em Ritterideal nacheiferte, i​n Liedform u​nd Wortwahl v​om Minnelied inspiriert. Daneben stellte Franz a​us Bibelzitaten e​in Offizium für d​as Stundengebet seiner Brüder zusammen, b​ei dem e​r in freier Assoziation Verse a​us den Propheten (vor a​llem Jesaja) u​nd den Psalmen, a​ber auch a​us dem Neuen Testament kombinierte. Neben d​en Lobgesängen u​nd Gebeten s​ind von i​hm auch Briefe erhalten, einige d​avon jedoch n​ur als Entwurf o​der Diktat.

Das einzige erhaltene Autograph stellt d​as Schriftstück für Bruder Leo dar, d​as im Sacro Convento i​n Assisi aufbewahrt wird. Es enthält a​uf der Vorderseite d​en Segen für Bruder Leo u​nd auf d​er Rückseite Notizen d​es Bruders z​ur Entstehung dieses Schriftstücks. Bruder Leo bewahrte dieses Pergament d​er Überlieferung n​ach zeit seines Lebens eingenäht i​n seinen Habit.

Die verschiedenen aufeinander folgenden Regeltexte stellte Franziskus m​it großer Wahrscheinlichkeit allein zusammen. Neben d​er verloren gegangenen Urregel verfasste e​r 1221 d​ie ausführlichere Nichtbullierte Regel u​nd etwas später d​ie 1223 approbierte Bullierte Regel. Außerdem schrieb e​r spezielle Anweisungen für d​ie Einsiedeleien nieder s​owie weitere Mahnungen u​nd Richtlinien für d​ie Brüder u​nd auch für d​ie Schwestern d​er heiligen Klara v​on Assisi.

In seinem geistlichen Testament, d​as im Frühjahr 1226 i​n Siena entstand, versuchte Franziskus, seinen Brüdern nochmals d​en ursprünglichen evangelischen Geist i​n Erinnerung z​u rufen. Es sollte n​ach seinem Willen b​ei allen zukünftigen Ordensversammlungen n​eben der Ordensregel verlesen werden. Papst Gregor IX. sprach i​hm indessen 1230, z​wei Jahre n​ach der Heiligsprechung, m​it der Bulle Quo elongati j​ede Rechtsverbindlichkeit für d​en Orden ab.

Kajetan Eßer h​at in intensiven Studien v​or allem i​n den 1960er- u​nd 1970er-Jahren d​ie echten Schriften d​es Franz v​on Assisi v​on den i​hm nur zugeschriebenen unterschieden. In d​er folgenden Liste s​ind die v​on der Forschung mittlerweile anerkannten echten Schriften m​it dem Titel, d​en Eßer i​hnen gab, aufgelistet:

Gebetstexte und Meditationen Briefe
  • Aufforderung zum Lobe Gottes
  • Erklärung zum Vaterunser
  • Gebet vor dem Kreuzbild von San Damiano
  • Gruß an die selige Jungfrau Maria
  • Gruß an die Tugenden
  • Offizium vom Leiden des Herrn
  • Preisgebet zu allen Horen
  • Schriftstück für Bruder Leo (Lobpreis Gottes, Segen für Bruder Leo)
  • Sonnengesang
  • Kreuzgebet
  • Brief an den heiligen Antonius
  • Brief an die Gläubigen I und II
  • Brief an die Kleriker I und II
  • Brief an die Kustoden I und II
  • Brief an die Lenker der Völker
  • Brief an Bruder Leo
  • Brief an einen Minister
  • Brief an den gesamten Orden
Regeltexte und Mahnungen an die Brüder und Schwestern Diktate und Entwürfe
  • Ermahnungen
  • Lebensform für die heilige Klara
  • Mahnlied für die Schwestern der heiligen Klara
  • Nicht bullierte Regel
  • Fragmente einer anderen Form der nicht bullierten Regel
  • Bullierte Regel
  • Regel für Einsiedeleien
  • Testament
  • Vermächtnis für die heilige Klara
  • Brief an die Bürger von Bologna
  • Brief an die Brüder in Frankreich
  • Brief an Herrin Jakoba
  • Brief an die heilige Klara über das Fasten
  • Die wahre und vollkommene Freude
  • Segen für Bruder Bernhard
  • Segen für die heilige Klara und ihre Schwestern
  • Testament von Siena

Frühe „Biographien“ und Hagiographie

Hinsichtlich d​es Quellenumfangs z​u Leben u​nd Wirken gehört Franziskus z​u den a​m besten dokumentierten Persönlichkeiten d​es Mittelalters. Im ersten Jahrhundert n​ach seinem Tod traten n​eben die v​on ihm selbst verfassten Schriften zahlreiche Lebensdarstellungen, d​ie allerdings zumeist v​on Kirchen- o​der Ordensleitung beauftragt wurden. Entsprechend äußert s​ich ihr r​ein hagiographischer Charakter i​m Entwurf e​ines bestimmten Franziskusbildes, d​as beispielsweise a​uch das s​ich wandelnde Selbstbildnis d​es Ordens widerspiegelt. Neben diesen offiziellen Biographien h​aben sich einige nicht-offizielle Überlieferungen u​nd Traditionen erhalten, d​ie Erinnerungen a​us dem direkten Umfeld d​es Franziskus bewahren u​nd wichtige zusätzliche Informationen z​u dessen Charakter u​nd Leben liefern.[39]

Abhängigkeiten d​er verschiedenen Überlieferungen untereinander, i​hr historischer Wert s​owie ihre Vertrauenswürdigkeit werden a​ls „Franziskanische Frage“ i​n der n​icht abgeschlossenen Forschungsdiskussion z​um Leben d​es Heiligen begrifflich zusammengefasst.[40] Wertung u​nd Erschließung d​er frühen Quellen z​um Leben d​es Franziskus werden d​urch eine i​hnen eigene, v​on Helmut Feld „verdeckte Mitteilung“ genannte literarische Technik erschwert.[41]

Thomas von Celano

Die älteste erhaltene Lebensbeschreibung d​es Franz v​on Assisi w​urde von Thomas v​on Celano (1190–1260) verfasst, d​er nach eigener Aussage aufschrieb, w​as er „aus seinem eigenen Munde gehört u​nd von glaubwürdigen u​nd zuverlässigen Zeugen erfahren habe“.[42] Er schrieb s​ein erstes Werk (vita prima, abgekürzt 1 Cel) i​m Auftrag Papst Gregors IX. i​n den Jahren 1228 b​is 1229. Mit d​er Legenda a​d usum chori („Legende für d​en Chorgebrauch“, 4 Cel) s​chuf Celano w​ohl um 1230 e​ine kurze Fassung seiner ersten Franzikus-Biographie. Sie b​ot in komprimierter Form d​ie wichtigsten Informationen z​um Leben d​es Heiligen, enthielt e​ine genaue Datierung seines Todes u​nd informierte über d​ie Grundsteinlegung e​iner neuen Grabeskirche.[43]

1246–1247 schrieb e​r eine zweite Lebensbeschreibung (abgekürzt 2 Cel) – diesmal i​m Auftrag d​er franziskanischen Ordensleitung. Gleichzeitig m​it dem Auftrag für d​iese neue Biografie „erging d​er Aufruf a​n die Minderbrüder, a​lle bisher n​ur mündlich überlieferten Franz-Geschichten z​u sammeln, niederzuschreiben u​nd dem Celano z​ur Verfügung z​u stellen.“ Auf d​as daraufhin zusammengetragene Material g​riff Celano i​n seiner zweiten Biografie zurück.[44] Schließlich verfasste e​r 1250–1252 d​ie „Abhandlung über d​ie Wunder d​es heiligen Franziskus“, e​ine Sammlung v​on Wundergeschichten (Tractatus d​e miraculis S. Francisci, 3 Cel).

Gefährtentradition

Ein Teil d​es Materials, a​uf das Celano i​n seiner zweiten Biographie zurückgriff, stammte a​us der w​ohl um 1246 – d​ie Datierung i​st umstritten – entstandenen Dreigefährtenlegende (abgekürzt Leg3Soc). Ihren Namen erhielt s​ie aufgrund e​ines Begleitschreibens a​n den Generalminister d​es Ordens, Crescentius v​on Jesi († 1263), v​om 11. August 1246, d​as zusammen m​it der Legende überliefert ist. Dieses Schreiben w​urde von d​en drei Ordensbrüdern Leo v​on Assisi, Rufinus u​nd Angelo angefertigt u​nd bezieht s​ich auf d​em Orden übermittelte Erinnerungen a​n Franziskus.[45]

Direkt m​it Leo v​on Assisi a​ls Autor i​n Verbindung gebracht wurden z​wei kleinere Schriften – Intentio Regulae u​nd Verba s. Francisci –, d​ie um d​ie Mitte d​es 13. Jahrhunderts verfasst wurden, w​enn auch d​ie Frage d​er Autorenschaft ungeklärt ist.[46] Insgesamt stellen s​ie sich i​n die Tradition d​er Gefährtenlegende.[47]

Bonaventura

Der zweite offizielle Biograph d​es Heiligen w​ar der fünf Jahre v​or dem Tod d​es Franziskus geborene Bonaventura (1221–1274), e​iner der bedeutendsten Gelehrten seiner Zeit, d​er ab 1257 Generalminister d​es Ordens w​ar und d​em an e​inem bestimmten Franziskusbild gelegen war. Die Streitigkeiten innerhalb d​es Ordens u​m die richtige Armutspraxis u​nd die Strenge d​er Ordensregel sollte d​urch eine einheitliche u​nd verbindliche Biographie behoben werden. Darum ordnete d​as Generalkapitel d​er Franziskaner u​nter der Leitung Bonaventuras 1266 i​n Paris schließlich d​ie Vernichtung a​ller vorherigen Franziskus-Biographien an. Die absolute Vernichtung gelang z​war nicht, d​ie Zensur h​atte aber immerhin z​um Erfolg, d​ass die e​rste Franziskus-Biografie d​es Celano e​rst 1768 gedruckt erschien, s​eine zweite e​rst 1880.[48] Bonaventura verfasste d​ie Legenda major 1260–1262. Gleichzeitig schrieb e​r eine gekürzte Fassung, d​ie Legenda minor, d​ie für d​ie Lesung i​m Chorgebet d​er Brüder bestimmt war.[17] Die Legenda verwendet a​lle früheren Biographien a​ls Quellen, d​azu kommen einige wenige Augenzeugenberichte v​on Brüdern. Die Sondertraditionen d​er früheren Legenden ließ Bonaventura jedoch aus. Das Urteil über d​ie Franziskusbiografien d​es Bonaventura i​st teilweise vernichtend, s​o nennt Adolf Holl s​ie „stark geglättet“ u​nd urteilt i​n seiner 1979 erschienenen Franz-Biografie schließlich: „Die Bonaventura-Biographie, jahrhundertelang d​ie einzige offiziell zugelassene, i​st historisch wertlos. Sie bringt gegenüber d​en älteren Quellen w​enig neues Material u​nd unterschlägt s​o ziemlich alles, w​as Franz interessant macht.“[49]

Im Anschluss a​n Bonaventura verfasste Bernhard d​e Bessa, n​ach Helmut Feld „Sekretär Bonaventuras“,[50] d​ie Schrift Liber d​e laudibus b​eati Francisci.[51] Sie w​ird teils a​ls Kompilation, t​eils als Erbauungsschrift eingeordnet. Sie i​st möglicherweise n​ach dem Aufruf d​es Generalkapitels i​m Jahre 1276, d​em Wirken d​es Franziskus nachzuforschen, entstanden, u​nd es werden i​hr daher a​uch programmatische Gesichtspunkte zugesprochen.[52]

Weitere Legenden

Weitere, t​eils unabhängige legendenhafte Darstellungen d​es Franziskuslebens s​ind die u​m 1310 entstandene Legenda Perusina (auch Compilatio Assisiensis genannt) s​owie das u​m 1318 entstandene u​nd in z​wei unterschiedlichen Versionen vorliegende Speculum perfectionis. Beiden wird, t​rotz ihrer späten Entstehung, e​in hoher Grad a​n historischer Zuverlässigkeit bescheinigt.[53]

Die Legenda Perusina (LegPer)[54] stellt hierbei weniger e​ine geschlossene Legendenfassung a​ls vielmehr e​ine Kompilation frühen Quellenmaterials dar.[55] Die umfassendere Überlieferung d​es Speculum perfectionis (SpecPerf)[56] w​urde von i​hrem ersten Herausgeber Paul Sabatier a​ls älteste Franziskuslegende eingestuft. Eine Neuedition zeigte hingegen d​en Einfluss d​es Ubertinus d​e Casale, e​ines Vertreters d​er Spiritualen innerhalb d​es Franziskanerordens auf, weswegen s​ie in d​as 14. Jahrhundert datiert wird.[57] Demgegenüber i​st das Speculum perfectionis minus[58] ausgeprägt kompilatorischen Charakters u​nd schöpft v​or allem a​us der Legenda Perusina. Während d​as Speculum perfectionis thematisch geordnet ist, f​ehlt dem n​ach seinem ersten Herausgeber Leonhard Lemmens[59] a​uch Speculum perfectionis Lemmens genannten Speculum perfectionis minus d​iese gliedernde Gestaltung. Dies könnte e​in Hinweis a​uf dessen frühere Entstehung sein, w​as schon Leonhard Lemmens vermutete.[60] Auch diesem kleineren Speculum perfectionis eignet e​in programmatischer Charakter, d​er vor a​llem in d​er ausführlichen Diskussion d​es Armutsideals s​ich niederschlägt.[61]

Unbestimmter Zeitstellung i​st die Schrift Sacrum commercium sancti Francisci c​um domina Paupertate („Bund d​es heiligen Franziskus m​it der Herrin Armut“).[62] Die Datierungen reichen hierbei v​om Jahr 1227, w​ie es manche – allerdings derselben Familie angehörende – Handschriften überliefern, b​is über d​as ausgehende 13. Jahrhundert hinaus.[63] Das bisweilen a​ls Mysterienspiel angesprochene[64] Sacrum commercium h​ebt die Bedeutung echter, u​nd das heißt i​m Sinne d​es Ordens freiwilliger Armut hervor, d​ie auch d​er Abgrenzung d​es Ordens v​om Rest d​er Welt dienen sollte.[65]

Um 1330/1340 entstanden d​ie Actus b​eati Francisci e​t sociorum eius.[66] Als i​hr Autor g​ilt Hugolino v​on Montegiorgio.[67] Enthalten s​ind vor a​llem Berichte v​on Wundern u​nd Visionen, d​ie in einzelnen Episoden a​us dem Leben d​es Franziskus geboten werden u​nd den Actus e​in kompilatorisches Gepräge geben. Erstmals w​ird hier Franziskus a​ls alter Christus angesprochen.[68] Eine besondere Bedeutung k​ommt diesen Actus hinsichtlich i​hres Einflusses a​uf das italienische Franziskusbild zu, d​enn sie bildeten d​ie Grundlage für d​ie in Italien w​eit verbreiteten Fioretti d​i San Francesco („Blümlein d​es heiligen Franziskus“) – e​ine im späten 14. Jahrhundert angefertigte Übersetzung, d​ie sich allerdings n​icht streng a​n ihre Vorlage hält, sondern Episoden umstrukturiert u​nd manches weglässt, anderes a​ber – w​ie die Ausführungen z​ur Stigmatisation d​es Franziskus – hinzufügt.[69]

Etwa Anfang d​es 14. Jahrhunderts entstand m​it den Actus b​eati Francisci i​n Valle Reatina e​ine weitere Kompilation z​um Leben d​es Franziskus. Sie w​aren vor a​llem den Ereignissen gewidmet, d​ie sich a​uf dem Territorium d​er Stadt Rieti abspielten, u​nd nahmen entsprechende Bezüge auf.[70] Von wenigen Einzelaspekten abgesehen, bieten d​ie Actus k​eine gegenüber älteren Darstellungen hinausgehende Informationen für d​as Leben d​es Heiligen.

Um 1385–1390[71] verfasste Bartholomäus v​on Pisa seinen Liber d​e conformitate v​itae beati Francisci a​d vitam Domini nostri Jesu Christi („Über d​ie Gleichförmigkeit d​es Lebens d​es seligen Franziskus m​it dem Leben d​es Herrn Jesus“).[72] Der Titel w​ar Programm u​nd sollte d​ie Einzigartigkeit d​es Franziskus propagieren. Im Jahr 1390 w​urde es v​om Generalkapitel d​es Ordens anerkannt.[73] Das führte i​n der Folge, spätestens m​it dem Auftreten reformatorischer Bestrebungen, z​u erhitzten Reaktionen. So schrieb Luther d​as Vorwort z​u einer Übersetzung d​es Erasmus Alberus, i​n der e​s als Alcoran d​er Minderbrüder betitelt wurde.[74]

Wirkung

Franziskus’ Vogelpredigt auf einem Fresko von Giotto di Bondone (um 1295)

Der v​on Franziskus gegründete Orden breitete s​ich binnen weniger Jahre i​n ganz Europa aus, i​m Heiligen Römischen Reich e​twa bis z​ur Ostsee, w​o bereits 1230 e​ine Niederlassung i​n Riga gegründet wurde.[75] Die i​m 13. Jahrhundert expandierenden Städte i​n Mitteleuropa w​aren offen für d​ie Zuwanderung armer, a​ber arbeitsfähiger Menschen. Die Lebensweise d​er neuen, päpstlich anerkannten Wanderprediger o​hne Klaustrum, a​lso ohne f​est umgrenzten Klosterbezirk, b​ot offenbar überzeugende soziale u​nd geistliche Lösungen. Die Weigerung d​er Franziskaner, Besitz, Macht über andere u​nd sozialen Aufstieg anzustreben, w​aren Ursachen für i​hre große Verbreitung u​nd Popularität, genauso w​ie ihre Zuwendung z​u den Armen u​nd Ausgegrenzten. In Speyer wohnten s​ie nach Angabe d​es Chronisten Jordan v​on Giano „außerhalb d​er Mauern b​ei den Aussätzigen“. Die Minderbrüder stellten e​ine „vom Evangelium Jesu Christi h​er gelebte Alternative z​ur herrschenden Wirtschaft u​nd Gesellschaft, j​a zur damals herrschenden Mentalität, Kultur u​nd Religiösität“ d​ar und w​aren deshalb erfolgreich.[76] Von Vorteil war, d​ass die Franziskaner a​n vielen Orten v​on den Fürsten u​nd Stadtoberen gefördert u​nd zur Klostergründung ermuntert wurden.[77]

Im Laufe d​er Jahrhunderte orientierten s​ich zahlreiche franziskanische Orden a​n Franziskus u​nd seiner spirituellen Gefährtin Klara v​on Assisi. Überhaupt gingen a​us der Armutsbewegung d​es Mittelalters v​iele kleine geistliche Gemeinschaften hervor, e​twa die Beginen (die aufgrund i​hrer vermuteten Nähe z​u Ketzern teilweise m​it Argwohn betrachtet u​nd später verboten wurden); v​iele dieser Gemeinschaften schlossen sich, u​m einem Verbot z​u entgehen, d​er franziskanischen Regel an, w​eil diese i​hrem Selbstverständnis a​m ehesten entsprach. Als s​ich im 19. Jahrhundert n​eue Ordensgemeinschaften d​er wachsenden sozialen Not annahmen, wurden Dritte Orden w​ie der Ordo Franciscanus Saecularis (bis 2012 Franziskanische Gemeinschaft) besonders wichtig. Mit i​hren zusammengerechnet Zehntausenden v​on Mitgliedern stellt d​ie franziskanische Ordensfamilie d​ie größte Ordensbewegung d​er römisch-katholischen Kirche dar.

Franziskus h​at der Überlieferung n​ach 1223 i​n Greccio d​as erste Mal d​as Weihnachtsevangelium i​n Form e​iner lebenden Krippe darstellen lassen. Dass d​ie heilige Messe i​n Anwesenheit v​on Tieren u​nd in e​iner Stallhöhle über e​iner echten Krippe gefeiert wurde, z​eigt den Sinn d​es Franziskus für Anschaulichkeit u​nd Theatralik. Dies w​ar als Abwandlung d​er im Mittelalter verbreiteten Mysterienspiele e​ine Neuerung, d​ie in vereinfachter Form (beispielsweise d​urch bildliche o​der figürliche Darstellungen) i​n die Andachtsübungen vieler Klöster übernommen wurde. Jahrhundertelang dienten Krippendarstellungen d​en Franziskanern w​ie auch d​en Jesuiten a​ls anschauliches Material für d​ie Katechese. Der Brauch, a​n Weihnachten e​ine Krippe aufzustellen, h​at sich inzwischen über d​ie ganze Welt verbreitet.

Die Einfachheit i​n der Lebensführung u​nd das geschwisterliche Verhältnis z​ur Schöpfung, d​as Franziskus i​m Sonnengesang z​um Ausdruck brachte, begründen b​is heute s​eine Vorbildfunktion i​n Fragen d​es Mensch-Natur-Verhältnisses. Vertreter d​er ökologischen Bewegung[78] u​nd Kritiker d​er anthropozentrischen Ausrichtung christlicher Soziallehre[79] s​ahen in Franziskus d​aher den Idealtyp e​iner beispielhaften Beziehung zwischen Mensch u​nd Natur.[80] Der Befreiungstheologe Leonardo Boff wertete Franziskus a​ls „westlichen Archetyp d​es ökologischen Menschen“, i​n dem s​ich die „Summe a​ller ökologischen Kardinaltugenden“ verwirkliche.[81] 1979 w​urde der heilige Franziskus d​aher von Papst Johannes Paul II. z​um Patron d​es Umweltschutzes u​nd der Ökologie ernannt. In d​er Proklamationsurkunde Inter Sanctos verwies d​er Papst a​uf die große Wertschätzung, d​ie Franziskus d​er belebten u​nd unbelebten Natur entgegengebracht u​nd aus d​er heraus e​r Mond u​nd Gestirne, Feuer, Wasser, Luft u​nd Erde a​ls „Geschwister“ wahrgenommen habe.[82] Papst Franziskus wählte d​ie Anfangsworte d​es Sonnengesangs v​on Franz v​on Assisi 2015 z​um Incipit seiner Enzyklika Laudato si’. Bereits 1939 w​ar Franziskus v​on Papst Pius XII. z​um Schutzpatron Italiens bestimmt worden. Zugleich i​st Franziskus Patron d​er Tierärzte. Die Stadt San Francisco i​st nach i​hm benannt.

In d​er frühen Literatur w​ird Franziskus o​ft Poverello („der kleine Arme“) genannt. Die Biographien nennen i​hn gelegentlich a​uch Seraphicus o​der Pater seraphicus (seraphischer Vater); d​iese Beinamen spielen darauf an, d​ass Franz d​er Überlieferung zufolge e​inen sechsflügeligen Engel, e​inen Seraphen, sah, a​ls er stigmatisiert wurde.

Rezeption

Francisco de Zurbarán: Der heilige Franziskus in Meditation

Während a​us den frühen Biographien (Thomas v​on Celano, Bonaventura) b​ei aller hagiographischen Überhöhung n​och ein historischer Kern herauszuheben ist, zeichnen d​ie späteren Legenden w​ie die Fioretti u​nd die Legenda Perusina e​in sehr extremes, h​eute als kitschig empfundenes Franziskusbild. Die starke Verbreitung d​er Fioretti a​ls Andachtsbuch i​m 19. u​nd 20. Jahrhundert h​at das Bild d​es Franziskus i​n der Bevölkerung l​ange geprägt. In d​en letzten Jahrzehnten versuchen v​iele Autoren, e​in gemäßigteres, menschlicheres u​nd weniger legendenhaftes Bild v​on der Person d​es Franziskus z​u vermitteln.

Bildende Kunst

Franziskus verwendete häufig d​as Tau-Kreuz a​ls Segenszeichen. Er zeichnete e​s beispielsweise a​n Gebäude u​nd unterzeichnete d​amit seine Briefe. Das Tau w​ird darum a​uch als Symbol d​er franziskanischen Ordensfamilie verwendet. In d​er Bildenden Kunst w​ird Franz v​on Assisi o​ft dargestellt m​it Kruzifix, Totenkopf, a​uf ihm sitzenden Tauben, e​inem Lamm o​der einem Wolf. Damit sollen s​eine Büßerhaltung (Kruzifix, Totenkopf) o​der seine friedfertige u​nd einfache Geisteshaltung (Taube, Lamm) ausgedrückt werden.

Gern werden a​uch die Legenden u​m den Heiligen künstlerisch dargestellt. Die Fresken v​on Giotto d​i Bondone i​n der Oberkirche v​on San Francesco i​n Assisi s​ind die frühesten Beispiele, d​ie einen Zyklus v​on Ereignissen a​us seiner Lebensbeschreibung darstellen. Giotto greift d​abei auf d​ie Biographien v​on Thomas v​on Celano u​nd Bonaventura v​on Bagnoregio zurück. Bemerkenswert s​ind seine perspektivischen Darstellungen u​nd die Rolle, d​ie Architektur u​nd Landschaft a​uch für d​en symbolischen Gehalt seiner Bilder spielen. Die Legenden s​ind im Kirchenraum s​o angeordnet, d​ass sie e​inen theologischen Bezug z​u den darüber dargestellten Szenen a​us dem Alten u​nd Neuen Testament erkennen lassen. Bedeutende Beispiele spätmittelalterlicher Franziskusdarstellungen nördlich d​er Alpen g​ibt es i​n der Staatsgalerie Füssen, St. Annen i​n Kamenz u​nd im Museum Stralsund[83].

Franziskus (Ausschnitt aus einem Fresko von Cimabue, Assisi)
Der Ordensgründer Franziskus von Assisi (Tafelbild von Guido di Graciano, nach 1270, Siena, Pinacoteca Nazionale)

Musik

Den Fioretti zufolge zog Franziskus „singend und den großen Gott lobend“ umher.[84] Von einigen seiner Lieder ist zwar nicht die Musik, aber der Text überliefert. Franziskanische Komponisten des Mittelalters traten vor allem mit Laude-Kompositionen hervor, etwa Iacopone da Todi und Bianco da Siena. Die Entstehung des Weihnachtsliedes in Frankreich und England war eng mit den Franziskanern verbunden. Im 18. Jahrhundert wurde Giovanni Battista Martini, genannt Padre Martini, zum „gefeiertsten aller franziskanischen Komponisten“.[85]

Folgende jüngere Werke beziehen s​ich direkt a​uf Franz v​on Assisi o​der seine Texte:

  • Franz Liszt: St. François d’Assise: La prédication aux oiseaux (1862–1863), die erste der Deux légendes für Klavier
  • Franz Liszt: Cantico del sol di San Francesco d’Assisi (1862, revidiert 1880–1881) für Bariton, Männerchor, Orchester und Orgel.
  • Edgar Tinel: Oratorium Franciscus (op. 36, 1890).
  • Mario Castelnuovo-Tedesco: Fioretti di San Francesco (1919–1920) für Stimme und Orchester.
  • Gian Francesco Malipiero: San Francesco d’Assisi (1920–1921), Mysterienspiel.
  • Hermann Suter: ein 1923 entstandenes spätromantisches Oratorium Le Laudi di San Francesco d’Assisi, das 1924 in Basel uraufgeführt wurde.
  • Paul Hindemith: Nobilissima Visione (1938), Tanzlegende in 6 Bildern; 1939 Fassung für großes Orchester. Szenarium Paul Hindemith und Léonide Massine. Uraufführung: London, 21. Juli 1938, Dirigent: Paul Hindemith, Choreographie: Léonide Massine.
  • Paul Hindemith: Nobilissima Visione. Orchestersuite nach der Musik der Tanzlegende (1938). Uraufführung: Venedig, 13. September 1938, Dirigent: Paul Hindemith.
  • Francis Poulenc: Quatre petites prières de Saint François d’Assise (1948) für Männerchor a cappella.
  • Carl Orff: Sonnengesang des heiligen Franziskus (1954) für vierstimmigen Frauen- oder Kinderchor.
  • William Walton: Cantico del sole (1973–1974) für Chor a cappella.
  • Olivier Messiaen: Saint François d’Assise. Scènes Franciscaines (1975–1983), Messiaens einzige Oper.
  • Peter Janssens: Franz von Assisi, Musikspiel 1978 (Text: Wilhelm Willms)
  • Thomas Fortmann: Oratorio francescano (1981–1982, Neufassung 2005) für Sopran, Bariton, Chor und Orchester.
  • Angelo Branduardi: La Lauda di Francesco (2000/2001), Musik, Theater, Tanz mit Text und Musik für Sologesang mit den Liedern aus dem Album L’infinitamente Piccolo.
  • Hanno Haag: Franziskus (2001), Oratorium für Sopran, Sprecher, dreistimmigen Chor, Flöte, Horn, Streicher und Schlagzeug op. 62.
  • Dietrich Lohff: Franz von Assisi (2002), sechs Szenen für Sprecher, Solisten, Chor und kleines Orchester.
  • Ludger Stühlmeyer: Reise zu Franziskus (2006), Singspiel für Kinderchor, Sprecher und Instrumente.
  • Ludger Stühlmeyer: Klangrede – Sonnengesang des Franziskus, für Chor (SATB), Violine und Orgel, UA: Capella Mariana 2015 im Rahmen der Tage Neuer Kirchenmusik in Bayern. Suae Sanctitati Papae Francisci dedicat.[86]
  • Carlo Pedini: Sei frammenti francescani (2006) für Stimme und Orchester auf Texte von Thomas von Celano.
  • Kurt Gäble, Paul Nagler: Franziskus – Das Musical (2007), für Solo und Chorgesang Blasorchester, Cello, Klavier und Vibraphon.
  • Oliver Rosteck: Franz von Assisi – Ein musikalischer Lebensweg für alle Generationen (2012), für Flöte, Klavier, Solostimme und 1–3stimmigen Chor.
  • Bernfried Pröve: Franziskuslegende für Orgel, UA 21. April 2013, Stadtkirche St. Marien (Hof).
  • Peter Reulein (Musik) und Helmut Schlegel (Libretto): Laudato si‘ – ein franziskanisches Magnificat (2016) Oratorium für Chor und Orchester[87][88]

Literatur

Neben nicht-fiktionalen Veröffentlichungen v​on Forschern, d​ie aus e​iner wissenschaftlichen Quellenkritik heraus versuchen, d​en historischen Kern d​er legendenhaften Biographien z​u erschließen, g​ibt es a​uch neuere fiktionale Texte, d​ie sein Leben deuten. Zu d​en Schriftstellern d​es 20. Jahrhunderts, d​ie Franziskus-Romane veröffentlichten, gehören Heimito v​on Doderer (Seraphica, 1924 fertiggestellt, 2009 erschienen), Felix Timmermans (Franziskus, 1932), Dmitri Mereschkowski (Franz v​on Assisi, 1938), Riccardo Bacchelli (Du b​ist mein Vater n​icht mehr, 1956), Nikos Kazantzakis (Mein Franz v​on Assisi, 1956), Luise Rinser (Bruder Feuer, 1975) u​nd Julien Green (Bruder Franz, 1983).

Diese Romane g​ehen sehr unterschiedlich m​it dem d​urch die Quellen gegebenen Material um. Die Lebensbeschreibung d​es Felix Timmermans i​st stark v​om süßlichen, innerlichen u​nd romantisch verklärten Stil d​er Legenden, v​or allem d​er Fioretti, beeinflusst. Timmermans g​eht es v​or allem darum, d​ie Mystik i​m Leben d​es Heiligen darzustellen. Luise Rinser dagegen versetzt d​ie Lebensgeschichte Franz v​on Assisis i​n die heutige Zeit. Seine Gemeinschaft w​ird darin v​on den gutbürgerlichen Zeitgenossen a​ls eine Mischung a​us Hippiebewegung, „Zigeunerpack“ u​nd esoterischer Sekte angesehen. Die daraus resultierenden Konflikte lässt Rinser v​on einem Journalisten aufzeichnen u​nd kommentieren. Die Autorin schreibt dazu: „Da i​ch Franz s​o darstelle, a​ls lebte e​r heute, h​abe ich a​uch eine i​n unsere Zeit passende Form u​nd die nüchterne Sprache e​ines skeptischen Zeitungsreporters gewählt. Im ganzen versuche i​ch etwa d​as zu tun, w​as ein Pop-Musiker tut, w​enn er e​ine Partita v​on Bach für unseren heutigen Geschmack ändert: d​ie Partita bleibt, a​ber sie klingt anders, d​a neue, elektronische Instrumente verwendet werden u​nd der Rhythmus e​in andrer ist. Man k​ann also sagen, i​ch habe e​ine Verpopung d​er Geschichte d​es Franziskus v​on Assisi versucht.“[89]

Der angehende Franziskaner Siegfried Schneider w​ar auch literarisch s​tark von Leben u​nd Vorbild Franz v​on Assisis geprägt – n​icht zuletzt d​urch das Motiv d​er Krippe v​on Greccio. P. Schneider verfasste u​nter anderem d​as Festspiel Ritter Franzens Brautfahrt. Die mystische Vermählung d​es heiligen Franziskus v​on Assisi m​it der Herrin Armut (1921).

Auch d​as bekannte Gebet d​es heiligen Franziskus m​uss als Zuschreibung d​es 20. Jahrhunderts gelten.

Filme

Auch a​ls Spielfilm w​urde das Leben d​es Franziskus mehrmals umgesetzt. Bekannt s​ind die Filme:

Als Dokumentarfilm i​st zu nennen:

Politikwissenschaft

Im Jahr 2008 thematisierten d​ie Politikwissenschafter Ekkehart Krippendorff u​nd Wolf-Dieter Narr s​owie der Soziologe Peter Kammerer Franz v​on Assisi a​ls „Zeitgenossen für e​ine andere Politik“ u​nd diskutierten d​ie „politische Aktualität d​es Lebensentwurfs“. Sein Leben könne für d​ie heutige Zeit e​in Regulativ sein, n​icht nur i​m religiösen Sinne, sondern a​uch lebenspraktisch für e​inen weltlichen Humanismus. Bereiche, i​n denen Franziskus a​ls Vorbild dienen könnte, s​eien die Einheit v​on Theorie u​nd Praxis, d​er Respekt v​or jedem Leben, d​ie materielle Armut versus d​em Reichtum kulturellen Schaffens s​owie die Bildung v​on und Teilnahme a​n lokalen u​nd regionalen Assoziationen („Assoziation“ h​ier im Sinne v​on Vereinigung, Bürgerinitiative[90]).[91]

Papstname

Am 13. März 2013 wählte Jorge Mario Kardinal Bergoglio i​n Anlehnung a​n Franz v​on Assisi n​ach seiner Wahl z​um Papst d​en Namen Franziskus.[92] Am 4. Oktober 2013, d​em Fest d​es heiligen Franziskus, besuchte Papst Franziskus Assisi m​it San Damiano u​nd dem Grab d​es Heiligen i​n der Krypta u​nter der Basilika San Francesco, s​owie die Basilika i​n Santa Maria d​egli Angeli.[93][94]

Die Reisen v​on Papst Franziskus i​n die Vereinigten Arabischen Emirate v​om 3. b​is 5. Februar 2019 u​nd nach Marokko a​m 30./31. März 2019 sollten d​ie Begegnung d​es Franz v​on Assisi m​it dem Sultan Al Kamil 1219 u​nd die 800-jährige Präsenz d​es Franziskanerordens u​nter Muslimen würdigen.[95]

Briefmarke

Zur Erinnerung a​n die Begegnung d​es heiligen Franziskus u​nd des Sultans al-Kamil Muhammad al–Malik i​m Jahre 1219 g​ab die Deutsche Post AG m​it dem Erstausgabetag 9. Oktober 2019 e​in Sonderpostwertzeichen i​m Nennwert v​on 95 Eurocent heraus. Der Entwurf stammt v​on der Grafikerin Greta Gröttrup a​us Hamburg. Die Briefmarke z​eigt die Umarmung Franziskus’ u​nd des Sultans.[96][97]

Quellen

  • Enrico Menestò, Stefano Brufani (Hrsg.): Fontes Franciscani. Edizioni Porziuncola, Assisi 1995.
  • Aristide Cabassi (Hrsg.): Francesco d’Assisi. Scritti. Testo latino e traduzione italiana. Editrici Francescane, Padua 2002, ISBN 88-8135-007-6 (enthält auch die Laudes in Volgare).
  • Dieter Berg, Leonhard Lehmann (Hrsg.): Franziskus-Quellen. Die Schriften des heiligen Franziskus, Lebensbeschreibungen, Chroniken und Zeugnisse über ihn und seinen Orden. Kevelaer 2009.
  • Kajetan Eßer: Opuscula Sancti Patris Francisci (Bibliotheca Franciscana Ascetica Medii Aevi XII). Grottaferrata 1978.
  • Lothar Hardick OFM, Engelbert Grau OFM: Die Schriften des Heiligen Franziskus von Assisi. 10. Auflage. Kevelaer 2001, ISBN 3-7666-2069-X.

Literatur

Aufsätze und Monografien

  • Dieter Berg: Armut und Wissenschaft. Beiträge zur Geschichte des Studienwesens der Bettelorden im 13. Jahrhundert. Schwann, Düsseldorf 1977.
  • Paul Bösch: Franz von Assisi – neuer Christus: Die Geschichte einer Verklärung. Patmos, Düsseldorf 2005, ISBN 3-491-72493-7.
  • James Cowan: Franziskus von Assisi: Der Weg eines Gott Liebenden. Verlag Via Nova, Petersberg 2003, ISBN 3-936486-24-7.
  • Gunnar Decker: Franz von Assisi: Der Traum vom einfachen Leben. Siedler Verlag, München 2016, ISBN 978-3-8275-0061-8.
  • Helmut Feld: Franziskus von Assisi und seine Bewegung. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1994, ISBN 3-534-03087-7.
  • Friedrich Martin Fiederlein: Franz von Assisi. Seine Zeit, sein Leben, seine Wirkung. In: Notizblock Nr. 8 / Mai 1991 (Hrsg.: Bischöfliches Schulamt der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Abt. I).
  • Herbert Grundmann: Religiöse Bewegungen im Mittelalter. Untersuchungen über die geschichtlichen Zusammenhänge zwischen der Ketzerei, den Bettelorden und der religiösen Frauenbewegung im 12. und 13. Jahrhundert und über die geschichtlichen Grundlagen der deutschen Mystik. 4. Aufl., Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1977.
  • Emmanuel Jungclaussen: Den Fußspuren Christi folgen (vestigia Christi sequi). Der geistliche Weg Franz von Assisis. Auditorium, Schwarzach 1997, ISBN 3-8302-0581-3. (Wahlweise auf MC oder CD)
  • Gianfranco Malafarina: Die Kirche San Francesco in Assisi. Hirmer Verlag, 2011, ISBN 978-3-7774-3661-6.
  • Dirk Müller: Gesellschaft und Individuum um 1300 in volkssprachlicher franziskanischer Prosa. Univ. Diss. phil. Universität zu Köln 2003. PDF
  • Jacques Le Goff: Franz von Assisi. Klett-Cotta, Stuttgart 2006, ISBN 3-608-94287-4.
  • Klaus Reblin: Franziskus von Assisi. Der rebellische Bruder (Orientalia Lovaniensia Analecta). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2006, ISBN 3-525-60429-7.
  • Klaus Reblin: Freund und Feind – Franziskus von Assisi im Spiegel der protestantischen Theologiegeschichte. Göttingen 1988, ISBN 3-525-56530-5.
  • Oktavian Schmucki: The Stigmata of St. Francis of Assisi. A Critical Investigation in the Light of Thirteenth-Century Sources. Franciscan Institute, St. Bonaventure [NY] 1991.
  • Matthäus Schneiderwirth (Hrsg.): Der Dritte Orden des heiligen Franziskus. Festschrift zum 700jährigen Jubiläum seiner Gründung. Im Auftrage des Zentralausschusses des Dritten Ordens in Deutschland. Schwann, Düsseldorf 1921.
  • Christoph Stiegemann, Bernd Schmies, Heinz-Dieter Heimann (Hrsg.): Franziskus. Licht aus Assisi. Hirmer Verlag, 2011, ISBN 978-3-7774-4081-1.
  • Hein Stufkens: Der siebenfache Pfad des Franz von Assisi. Aurum in Kamphausen Verlag, Bielefeld 2002, ISBN 3-89901-000-0.
  • André Vauchez: Franziskus von Assisi. Geschichte und Erinnerung. Verlag Aschendorf, Münster 2019, ISBN 978-3-4021-3244-9 (Übersetzung: Elisabeth Zacherl).
  • Stephan Wyss: Der heilige Franziskus von Assisi. Vom Durchschauen der Dinge, Edition Exodus. Luzern 2000, ISBN 3-905577-39-9.
  • Stephan Wyss: Das Fest am Ostermorgen. Vom heiligen Franziskus von Assisi zu François Rabelais, Edition Exodus. Luzern 2005, ISBN 3-905577-60-7.
  • Manfred Zips: Franziskus von Assisi, vitae via. Beiträge zur Erforschung des Geschichtsbewusstseins in den deutschen Franziskusviten des Mittelalters mit besonderer Berücksichtigung der deutschsprachigen Werke. Praesens, Wien 2006, ISBN 978-3-7069-0114-7.

Biografien

  • Friedrich Wilhelm Bautz: Franz von Assisi. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 2, Bautz, Hamm 1990, ISBN 3-88309-032-8, Sp. 95–101.
  • G. K. Chesterton: Thomas von Aquin / Franz von Assisi. Erste vollständige deutsche Textfassung. Nova & Vetera, Bonn 2003, ISBN 3-936741-15-8.
  • Veit-Jakobus Dietrich: Franz von Assisi. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1995, ISBN 3-499-50542-8. (rororo Monographie)
  • Helmut Feld: Franziskus von Assisi. C. H. Beck, München 2001, ISBN 3-406-44770-8.
  • Ivan Gobry: Franz von Assisi. Aus dem Französischen übersetzt von Oswalt von Nostitz. Rowohlt, Hamburg 1958
  • Adolf Holl: Der letzte Christ. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1979, ISBN 3-421-01924-X.

Zürich, Rascher 1919. EOS-Verlag, Sankt Ottilien 1979, ISBN 3-88096-072-0.

  • Niklaus Kuster: Franziskus. Rebell und Heiliger. Herder, Freiburg im Breisgau 2009, ISBN 3-451-30153-9.
  • Niklaus Kuster: Franz und Klara von Assisi. Eine Doppelbiografie. Matthias-Grünewald, Ostfildern 2011, ISBN 978-3-786-72801-6.
  • Volker Leppin: Franziskus von Assisi. Wbg Theiss, Darmstadt 2018, ISBN 978-3-80623817-4.
  • Raoul Manselli: Franziskus. Der solidarische Bruder. Benziger, Zürich u. a. 1984, ISBN 3-545-20090-6.
  • Paul Sabatier: Leben des heiligen Franz von Assisi. Nabu Press, La Vergne (Tennessee) 2010. (Originaltitel: Vie de Saint François d'Assise. Übersetzt von Margarete Lisco), ISBN 978-1-147-86392-5 (Reprint, vermutlich der Ausgabe von 1897).
  • Paul Sabatier, Frumentius Renner: Leben des heiligen Franz von Assisi. Redigierter, gekürzter Nachdruck der Ausgabe
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Wikisource: Franciscus Assisiensis – Quellen und Volltexte (Latein)
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Einzelnachweise

  1. Auf die inschriftlich gesicherte Datierung in das 2. Jahr des Pontifikats Gregors IX., also in das Jahr 1228, machte bereits aufmerksam: Henry Thode: Franz von Assisi und die Anfänge der Kunst der Renaissance in Italien. Grote, Berlin 1885, S. 80 f. (Digitalisat); so auch Gerhart B. Ladner: Das älteste Bild des hl. Franziskus von Assisi. Ein Beitrag zur mittelalterlichen Porträtikonographie. In: Peter Classen, Peter Scheibert (Hrsg.): Festschrift Percy Ernst Schramm zu seinem siebzigsten Geburtstag von Schülern und Freunden zugeeignet. Band 1. Steiner, Wiesbaden 1964, S. 449–460 (Nachdruck in Gerhart B. Ladner: Images and Ideas in the Middle Ages. Selected studies in history and art. Band 1. Edizioni de storia e letteratura, Rom 1983, S. 377–391); Helmut Feld: Der Ikonoklasmus des Westens. Brill, Leiden 1990, S. 81; derselbe: Franziskus von Assisi. 2., durchgesehene Auflage. C. H. Beck, München 2007, S. 82; für die spätere Umarbeitung eines 1228 entstandenen Benediktporträts hält das Fresko: Niklaus Kuster: Das Fresko des Frater Franciscus in Subiaco: Gegensätzliche Datierungen und Interpretationen in kritischer Zusammenschau. In: Wissenschaft und Weisheit. Band 62, 1999, S. 49–77.
  2. Auf die inschriftlich gesicherte Datierung in das 2. Jahr des Pontifikats Gregors IX., also in das Jahr 1228, machte bereits aufmerksam: Henry Thode: Franz von Assisi und die Anfänge der Kunst der Renaissance in Italien. Grote, Berlin 1885, S. 80 f. (Digitalisat); so auch Gerhart B. Ladner: Das älteste Bild des hl. Franziskus von Assisi. Ein Beitrag zur mittelalterlichen Porträtikonographie. In: Peter Classen, Peter Scheibert (Hrsg.): Festschrift Percy Ernst Schramm zu seinem siebzigsten Geburtstag von Schülern und Freunden zugeeignet. Band 1. Steiner, Wiesbaden 1964, S. 449–460 (Nachdruck in Gerhart B. Ladner: Images and Ideas in the Middle Ages. Selected studies in history and art. Band 1. Edizioni de storia e letteratura, Rom 1983, S. 377–391); Helmut Feld: Der Ikonoklasmus des Westens. Brill, Leiden 1990, S. 81; derselbe: Franziskus von Assisi. 2., durchgesehene Auflage. C. H. Beck, München 2007, S. 82; für die spätere Umarbeitung eines 1228 entstandenen Benediktporträts hält das Fresko: Niklaus Kuster: Das Fresko des Frater Franciscus in Subiaco: Gegensätzliche Datierungen und Interpretationen in kritischer Zusammenschau. In: Wissenschaft und Weisheit. Band 62, 1999, S. 49–77.
  3. Michael Bihl: De nomine S. Francisci. In: Archivum Franciscanum Historicum. Band 19, 1926, S. 469–529.
  4. Justin Lang: Franciscus v. Assisi. In: Walter Kasper (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche. 3. Auflage. Band 4. Herder, Freiburg im Breisgau 1995, Sp. 44–47, hier Sp. 44.
  5. Zu dem, was über die Erziehung des Franziskus bekannt ist, siehe Nino Scivoletto: Problemi di lingua e di stile degli scritti latini di san Francesco. In: Francesco d’Assisi e francescanesimo dal 1216 al 1226, Atti del IV Convegno della Società internazionale di studi francescani (Assisi, 15–17 ottobre 1976). Società internazionale di Studi francescani, Assisi 1977, S. 101–124, bes. 108 Anm. 8.
  6. Vergleiche Achim Wesjohann: Mendikantische Gründungserzählungen im 13. und 14. Jahrhundert. Mythen als Element institutioneller Eigengeschichtsschreibung der mittelalterlichen Franziskaner, Dominikaner und Augustiner-Eremiten. LIT, Berlin 2012, S. 132; Augustine Thompson: Francis of Assisi. A New Biography. Cornell University Press, Ithaca/London 2012, S. 175 f.
  7. Helmut Feld: Franziskus von Assisi und seine Bewegung, Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt, 1994
  8. 1 Cel 3,2–5.
  9. Leg3Soc 6,5–7.
  10. Leg3Soc 10.
  11. 2 Cel 10.
  12. Dreigefährtenlegende 20
  13. Testament 4, außerdem auch im „Gruß an die Tugenden“
  14. Zitiert nach Franziskanische Quellenschriften, Band 1
  15. Testament, zitiert nach Franziskanische Quellenschriften, Band 1
  16. Paul Sabatier: Leben des heiligen Franz von Assisi, S. 102 (s. u. Biografien)
  17. Helmut Feld: Franziskus und seine Bewegung, S. 302 ff.
  18. Der Text der sogenannten „bullierten Regel“ (lat. regula bullata)
  19. Leg3Soc 17.
  20. Thomas von Celano: Legenda ad usum chori 11,1: in visione Dei supra se vidit Seraphim crucifixum (online). Zur Stelle siehe Chiara Frugoni: Francesco e l’invenzione delle stimmate. Una storia per parole e immagini fino a Bonaventura e Giotto. Einaudi, Turin 1993, S. 171–173.
  21. Adolf Holl: Der letzte Christ. Franz von Assisi. DVA, Stuttgart 1979, S. 25.
  22. Bonaventura, Legenda major 3,1,1.
  23. So bereits Karl Hampe: Die Wundmale des hl. Franz von Assisi. In: Historische Zeitschrift. Band 96, Heft 3, 1906, S. 385–402, bes. 402 (Digitalisat).
  24. Zu Rundschreiben und Elias von Cortona als Urheber der Erzählung von der Stigmatisation siehe Chiara Frugoni: Francesco e l’invenzione delle stimmate. Una storia per parole e immagini fino a Bonaventura e Giotto. Einaudi, Turin 1993, S. 51–104. Zur Frage der Echtheit des Briefes siehe ablehnend: Felice Accrocca: Un apocrifo la „Lettera enciclica“ di frate Elia sul transito di S. Francesco. In: Collectanea Franciscana. Band 65, 1995, S. 473–509. Für die Echtheit plädierte Francesco Dolciami: Francesco d’Assisi tra devozione, culto e liturgia. In: Collectanea Franciscana. Band 71, 2001, S. 5–45, hier S. 9–12.
  25. Roger von Wendover in der Chronica maiora des Matthaeus Parisiensis, datiert das Auftreten der Stigmata auf den 15. Tag vor dem Tod des Franziskus (Digitalisat). Siehe auch Paul Bösch: Zwischen Orthodoxie und Häresie – Eine Deutung der Stigmata von Franz von Assisi. In: Zeitschrift für Religionswissenschaft. Band 17, 2009, S. 121–147, hier S. 122 Anm. 5 (online).
  26. Paul Bösch: Zwischen Orthodoxie und Häresie – Eine Deutung der Stigmata von Franz von Assisi. In: Zeitschrift für Religionswissenschaft. Band 17, 2009, S. 121–147, hier S. 124–132.
  27. Paul Bösch: Zwischen Orthodoxie und Häresie – Eine Deutung der Stigmata von Franz von Assisi. In: Zeitschrift für Religionswissenschaft. Band 17, 2009, S. 121–147, hier S. 125. 126 f.
  28. Nelly Ficzel: Der Papst als Antichrist. Kirchenkritik und Apokalyptik im 13. und frühen 14. Jahrhundert (= Studies in Medieval and Reformation Traditions. Band 214). Brill, Leiden/Boston 2919, S. 67.
  29. Paul Bösch: Zwischen Orthodoxie und Häresie – Eine Deutung der Stigmata von Franz von Assisi. In: Zeitschrift für Religionswissenschaft. Band 17, 2009, S. 121–147, hier S. 126. 138–141.
  30. Paul Bösch: Zwischen Orthodoxie und Häresie – Eine Deutung der Stigmata von Franz von Assisi. In: Zeitschrift für Religionswissenschaft. Band 17, 2009, S. 121–147, hier S. 122 Anm. 5.
  31. In der Auslegung von Gal 6, 17. Franziskaner deuteten zu Luthers Zeit diesen Vers auf die Stigmata des heiligen Franziskus. „Ich glaube, daß das ganz einfach erstunken und erlogen ist, was sie in dieser Sache gesagt haben. Sollte es aber sein, daß Franziskus Wundmale an seinem Leibe getragen hat, so wie er von den Malern dargestellt wird, so sind sie ihm doch nicht um Christi willen eingedrückt worden, sondern er hat sie sich selbst gemacht, aus einer törichten mönchischen Andacht heraus oder vielmehr um eitlen Ruhmes willen …“ Martin Luther: WA 40, 181., deutsche Fassung: Der Galaterbrief, hrsg. von Hermann Kleinschmidt (= D. Martin Luthers Epistel-Auslegung. Band 4). Vandenhoeck & Ruprecht, 2. Auflage Göttingen 1987, S. 357.
  32. Historizität stellen in Abrede: Karl Hampe: Die Wundmale des hl. Franz von Assisi. In: Historische Zeitschrift. Band 96, Heft 3, 1906, S. 385–402; Paul Bösch: Zwischen Orthodoxie und Häresie – Eine Deutung der Stigmata von Franz von Assisi. In: Zeitschrift für Religionswissenschaft. Band 17, 2009, S. 122.
  33. Als Ergebnis einer leprösen Erkrankung: Joanne Schatzlein OSF, Daniel P. Sulmasy OFM: The Diagnosis of St. Francis: Evidence for Leprosy. In: Franciscan Studies. Band 47, 1987, S. 181–217, bes. 216 f. (Abstract); Chiara Frugoni: Franz von Assisi, die Lebensgeschichte eines Menschen. Aus dem Italienischen von Bettina Dürr. Benziger, Zürich/Düsseldorf 1997, S. 137–167.
  34. Christoph Daxelmüller: „Süße Nägel der Passion“ – Die Geschichte der Selbstkreuzigung von Franz von Assisi bis heute. Patmos, Düsseldorf 2001, S. 102–117; Richard C. Trexler: The Stigmatized Body of Francis of Assisi: Conceived, Processed, Disappeared. In: Klaus Schreiner, Marc Müntz (Hrsg.): Frömmigkeit im Mittelalter. Politisch-soziale Kontexte, visuelle Praxis, körperliche Ausdrucksformen. Fink, München 2002, S. 463–497, bes. 483–488; Helmut Feld: Franziskus von Assisi. 2., durchgesehene Auflage. C. H. Beck, München 2007, S. 67; Otto Weiß: Stigmata: Legitimationszeichen von Heiligkeit? In: Hubert Wolf (Hrsg.): „Wahre“ und „falsche“ Heiligkeit: Mystik, Macht und Geschlechterrollen im Katholizismus des 19. Jahrhunderts. Oldenbourg, München 2013, S. 111–126, hier S. 115 (open access als PDF bei De Gruyter).
  35. I Celano 108
  36. Jordan von Giano, Chronik, 1262
  37. Zu Bildung und Stilisierung mangelnder Bildung bei Franziskus siehe Oktavian Schmucki: Ignorans sum et idiota. Das Ausmass der schulischen Bildung des hl. Franziskus von Assisi. In: Isaac Vásquez (Hrsg.): Studia historico-ecclesiastica. Festgabe für Luchesius G. Spätling Pontificium Athenaeum Antonianum, Rom 1977, S. 283–310.
  38. Zu seinen Schreibfähigkeiten in italienischer und lateinischer Sprache siehe Attilio Bartoli Langeli: Gli scritti da Francesco. L’autografia di un illiteratus. In: Frate Francesco d’Assisi. Atti del XXI Convegno internazionale, Assisi, 14–16 ottobre 1993. Centro italiano di studi sull’alto Medioevo, Spoleto 1994, S. 101–159.
  39. Helmut Feld: Franziskus von Assisi. 2., durchgesehene Auflage. C. H. Beck, München 2007, S. 9 f.
  40. Überblicke zur „Franziskanische Frage“ bietet: Franz Xaver Bischof: Die „Franziskanische Frage“ - Ein ungelöstes historiographisches Problem. In: Münchener Theologische Zeitschrift. Band 41, 1990, S. 355–382 (PDF); Franz Xaver Bischof: Der Stand der Franziskanischen Frage. In: Dieter R. Bauer, Helmut Feld, Ulrich Köpf (Hrsg.): Franziskus von Assisi. Das Bild des Heiligen aus neuer Sicht (= Beihefte zum Archiv für Kulturgeschichte. Band 54). Böhlau, Köln/Weimar 2005, S. 1–16.
  41. Helmut Feld: Die Technik der „verdeckten Mitteilung“ in den frühen franziskanischen Quellen. In: Gennaro Luongo (Hrsg.): Munera parva. Studi in onore di Boris Ulianich. Band 1. Fridericiana Editrice Universitaria, Neapel 1990, S. 405–418; Helmut Feld: Franziskus von Assisi. 2., durchgesehene Auflage. C. H. Beck, München 2007, S. 12.
  42. 1 Cel Prolog; zitiert nach Leonard Holtz: Anders leben mit Franziskus. Johannes-Verlag, Leutesdorf 1981, ISBN 3-7794-0817-1, S. 5.
  43. Edition: Collegium S. Bonaventurae (Hrsg.): Vita prima S. Francisci Assisiensis et eiusdem Legenda ad usum Chori. In: Analecta Franciscana. Band 10, 1926, S. 119–126; für eine Datierung nach 1253 trat ein: Chiara Frugoni: Francesco e l’invenzione delle stimmate. Una storia per parole e immagini fino a Bonaventura e Giotto. Einaudi, Turin 1993, S. 171–173. 198 f. Nr. 167; zur Diskussion mit Datierung um 1230: Timothy J. Johnson: Lost in Sacred Space. Textual Hermeneutics, Liturgical Worship, and Celano’s Legenda ad usum chori. In: Franciscan Studies. Band 59, 2001, S. 109–131, hier S. 126 f.
  44. Helmut Feld: Franziskus von Assisi. 2., durchgesehene Auflage. C. H. Beck, München 2007, S. 9.
  45. Helmut Feld: Franziskus von Assisi. 2., durchgesehene Auflage. C. H. Beck, München 2007, S. 10.
  46. Editionen: Leonhard Lemmens: Scripta fratris Leonis socii S. P. Francisci. Collegium S. Bonaventurae, Quaracchi 1901, S. 82–99 (Intentio), S. 100–106 (Verba); Edith Paztor Il manoscritto Isidoriano 1/73 e gli scritti leonini su S. Francesco. In: Cultura e società nell’Italia medievale. Studi per Paolo Brezzi. Istituto storico italiano per il Medio Evo, Rom 1988, S. 635–663, S. 655–661 (Intentio), S. 661–663 (Verba).
  47. Zu beiden Schriften siehe auch Achim Wesjohann: Mendikantische Gründungserzählungen im 13. und 14. Jahrhundert. Mythen als Element institutioneller Eigengeschichtsschreibung der mittelalterlichen Franziskaner, Dominikaner und Augustiner-Eremiten. LIT, Berlin 2012, S. 92–97.
  48. Adolf Holl: Der letzte Christ. Franz von Assisi. DVA, Stuttgart 1979, S. 22.
  49. Adolf Holl: Der letzte Christ. Franz von Assisi. DVA, Stuttgart 1979, S. 25
  50. Helmut Feld: Franziskus von Assisi und seine Bewegung. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1994, S. 44
  51. Edition: Collegium S. Bonaventurae (Hrsg.): Legenda vel vita S. Francisci a fr. Bernardo de Bessa conscripta. In: Analecta Franciscana. Band 3, 1897, S. 666–692; jetzt in Enrico Menestò, Stefano Brufani (Hrsg.): Fontes Franciscani. Edizioni Porziuncola, Assisi 1995, S. 1253–1296.
  52. Sophronius Clasen: Legenda antiqua S. Francisci: Untersuchung über die nachbonaventurianischen Franziskusquellen, Legenda trium sociorum, Speculum perfectionis, Actus B. Francisci et sociorum eius und verwandtes Schrifttum. Brill, Leiden 1967, S. 383.
  53. Helmut Feld: Franziskus von Assisi. 2., durchgesehene Auflage. C. H. Beck, München 2007, S. 10.
  54. Edition: Marino Bigaroni (Hrsg.): „Compilatio Assisiensis“ dagli scritti di fra. Leone e compagni su S. Francesco d’Assisi. Edizioni Porziuncola, S. Maria degli Angeli 1975.
  55. Zur Einordnung der Legenda Perusina siehe Helmut Feld: Franziskus von Assisi und seine Bewegung. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1994, S. 39–41.
  56. Paul Sabatier (Hrsg.): Speculum perfectionis seu Legenda antiquissima sancti Francisci Assisiensis auctore fratre Leone. Fischbacher, Paris 1898 (Digitalisat); Neuedition: Daniele Solvi (Hrsg.): Anonimo della Porziuncola, Speculum perfectionis status fratris minoris. Edizione critica e studio storico-letterario. SISMEL edizioni del Galluzzo, Florenz 2006
  57. Daniele Solvi (Hrsg.): Anonimo della Porziuncola, Speculum perfectionis status fratris minoris. Edizione critica e studio storico-letterario. SISMEL edizioni del Galluzzo, Florenz 2006, S. XXIX–XXXIX
  58. Edition: Marino Bigaroni (Hrsg.): Speculum perfectionis (minus). Edizioni Porziuncola, S. Maria degli Angeli 1983.
  59. Leonhard Lemmens (Hrsg.): Documenta antiqua Franciscana. Pars 2: Speculum perfectionis (Redactio I). Collegium S. Bonaventurae, Quaracchi 1901, S. 23–84.
  60. Leonhard Lemmens (Hrsg.): Documenta antiqua Franciscana. Pars 2: Speculum perfectionis (Redactio I). Collegium S. Bonaventurae, Quaracchi 1901, S. 7–22.
  61. Hierzu Sophronius Clasen: Legenda antiqua S. Francisci: Untersuchung über die nachbonaventurianischen Franziskusquellen, Legenda trium sociorum, Speculum perfectionis, Actus B. Francisci et sociorum eius und verwandtes Schrifttum. Brill, Leiden 1967, S. 373 f.; siehe auch Massimiliano Zanot: Lo speculum Lemmens: fonte francescana. Franciscanum, Rom 1996.
  62. Edition: Stefano Brufani (Hrsg.): Sacrum commercium sancti Francisci cum domina Paupertate. Edizioni Porziuncola, S. Maria degli Angeli 1990.
  63. Zur Diskussion siehe Stefano Brufani: Ideologia della povertà ovvero povertà dell’ideologia. In: Stefano Brufani (Hrsg.): Sacrum commercium sancti Francisci cum domina Paupertate. Edizioni Porziuncola, S. Maria degli Angeli 1990, S. 3–55, bes. 3–18.
  64. Siehe etwa Engelbert Grau: Das „Sacrum commercium sancti Francisci cum domina paupertate“. In: Kurt Ruh (Hrsg.): Abendländische Mystik im Mittelalter. Symposion Kloster Engelberg (= Germanistische Symposien. Berichtsbänd. Band 7). 1984 Metzler, Stuttgart 1986, S. 269–285, hier S. 275.
  65. David Ethelbert Flood: The domestication of the Franciscan movement. In: Franziskanische Studien. Band 60, 1978, S. 311–327, hier S. 325–327.
  66. Edition: Marino Bigaroni, Giovanni Boccali (Hrsg.): Actus beati Francisci et sociorum eius. Edizioni Porziuncola, S. Maria degli Angeli 1988.
  67. Helmut Feld: Franziskus von Assisi. 2., durchgesehene Auflage. C. H. Beck, München 2007, S. 63.
  68. Achim Wesjohann: Mendikantische Gründungserzählungen im 13. und 14. Jahrhundert. Mythen als Element institutioneller Eigengeschichtsschreibung der mittelalterlichen Franziskaner, Dominikaner und Augustiner-Eremiten. LIT, Berlin 2012, S. 120.
  69. Sophronius Clasen: Legenda antiqua S. Francisci: Untersuchung über die nachbonaventurianischen Franziskusquellen, Legenda trium sociorum, Speculum perfectionis, Actus B. Francisci et sociorum eius und verwandtes Schrifttum. Brill, Leiden 1967, S. 178–182. 201–207.
  70. Edition: Attilio Cadderi (Hrsg.): Anonimo Reatino, Actus Beati Francisci in Valle Reatina. Edizioni Porziuncola, S. Maria degli Angeli 1999; zur Datierung ebenda S. 62 f.
  71. Helmut Feld: Franziskus von Assisi und seine Bewegung. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1994, S. 49.
  72. Edition: Collegium S. Bonaventurae (Hrsg.): Liber de conformitate vitae beati Francisci ad vitam Domini nostri Jesu Christi. In: Analecta Franciscana. Bände 4 und 5, 1906–1912 (online).
  73. Sophronius Clasen: Legenda antiqua S. Francisci: Untersuchung über die nachbonaventurianischen Franziskusquellen, Legenda trium sociorum, Speculum perfectionis, Actus B. Francisci et sociorum eius und verwandtes Schrifttum. Brill, Leiden 1967, S. 392.
  74. Erasmus Alberus: Der Barfüßer Münche Eulenspiegel und Alcoran. Wittenberg 1542(Digitalisat), siehe Achim Wesjohann: Mendikantische Gründungserzählungen im 13. und 14. Jahrhundert. Mythen als Element institutioneller Eigengeschichtsschreibung der mittelalterlichen Franziskaner, Dominikaner und Augustiner-Eremiten. LIT, Berlin 2012, S. 125.
  75. Bayerische Franziskanerprovinz (Hrsg.): 1625 – 2010. Die Bayerische Franziskanerprovinz. Von ihren Anfängen bis heute. Furth 2010, S. 6f.
    Dieter Berg (Hrsg.): Spuren franziskanischer Geschichte. Werl 1999, S. 19.
    Bernd Schmies: Aufbau und Organisation der Sächsischen Franziskanerprovinz und ihrer Kustodie Thüringen von den Anfängen bis zur Reformation. In: Thomas T. Müller, Bernd Schmies, Christian Loefke (Hrsgg.): Für Gott und die Welt. Franziskaner in Thüringen. Paderborn u. a. 2008, S. 38–49, hier S. 39ff.
  76. Johannes Schlageter: Die Anfänge der Franziskaner in Thüringen. In: Thomas T. Müller, Bernd Schmies, Christian Loefke (Hrsgg.): Für Gott und die Welt. Franziskaner in Thüringen. Paderborn u. a. 2008, S. 32–37, hier S. 33f.36.
  77. Raynald Wagner: Zur Geschichte der Bayerischen Franziskanerprovinz von 1625 bis 1802. In: Bayerische Franziskanerprovinz (Hrsg.): 1625 – 2010. Die Bayerische Franziskanerprovinz. Von ihren Anfängen bis heute. Furth 2010, S. 6–29, hier S. 7f.
  78. Lynn White, „Historical roots of our ecological crisis“, in: Science 155 (1967), S. 1203–1207. Außerdem: Carl Amery „Wenn aber das Salz schal geworden ist… Künden die Kirchen auf der Höhe der Zeit?“, in: ders. (Hg.), Sind die Kirchen am Ende? Regensburg (Pustet) 1995, ISBN 3-7917-1455-4, S. 9–20.
  79. Santmire, The Travail of Nature: The Ambiguous Ecological Promise of Christian Theology. Philadelphia (Fortress Press) 1985, ISBN 978-1-4514-0927-7, S. 106–119.
  80. Thorsten Philipp: Grünzonen einer Lerngemeinschaft. Umweltschutz als Handlungs-, Wirkungs- und Erfahrungsort der Kirche. München (oekom Verlag) 2009, ISBN 978-3-86581-177-6, S. 79 und 98 f.
  81. Leonardo Boff: Von der Würde der Erde. Ökologie, Politik, Mystik. Düsseldorf (Patmos) 1994, S. 57. ISBN 978-3-491-72308-5.
  82. Inter Sanctos. Apostolisches Schreiben Papst Johannes Pauls II. (29. November 1979), abrufbar unter http://www.vatican.va/holy_father/john_paul_ii/apost_letters/1979/documents/hf_jp-ii_apl_19791129_inter-sanctos_lt.html
  83. Burkhard Kunkel: Sanzkower Franziskusretabel, Kat. Nr. 109. In: Stiegemann, C., Schmies, B., Heimann, H.- D. (Hrsg.): Franziskus – Licht aus Assisi, München 2011. München 2011, S. 330331.
  84. Stanley Sadie (Hrsg.): The New Grove Dictionary of Music and Musicians. Macmillan Publishers, London 1980, Stichwort „Franciscan friars“: „The Fioretti recount that St Francis himself went about ‚cantando e laudando magnificamente Iddio‘.“
  85. Stanley Sadie (Hrsg.): The New Grove Dictionary of Music and Musicians, Macmillan Publishers, London 1980, Stichwort „Franciscan friars“: „… the most celebrated of all Franciscan musicians …“
  86. Klangräume für sakrale Musik unserer Tage schaffen. In: Die Tagespost, 15. Oktober 2015, S. 10 Kultur.
  87. Gabriel Dessauer, Franz Fink, Andreas Großmann, Peter Reulein: Laudato si‘ - Ein franziskanisches Oratorium – Oratorium für Chor, Soli und Orchester. Hrsg.: Referat Kirchenmusik des Bistums Limburg. Limburg an der Lahn 6. November 2016 (Textheft zur Uraufführung am 6. November 2016 im Hohen Dom zu Limburg).
  88. Pontifikalamt und Festkonzert - Referat Kirchenmusik im Bistum Limburg feiert 50. Geburtstag. Bistum Limburg, 25. Oktober 2016, archiviert vom Original am 6. November 2016; abgerufen am 6. November 2016.
  89. Luise Rinser: Bruder Feuer. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1978, ISBN 3-596-22124-2. Dort am Ende des Vorworts der Autorin auf Seite 13
  90. Vgl. Assoziation im Wiktionary
  91. Peter Kammerer, Ekkehart Krippendorff, Wolf-Dieter Narr: Franz von Assisi – Zeitgenosse für eine andere Politik, Patmos, Düsseldorf 2008, ISBN 978-3-491-72520-1, S. 169
  92. Kurzbiographie von Radio Vatikan (Memento vom 7. Juli 2013 im Internet Archive). Radio Vatikan vom 13. März 2013
  93. FAZ: Auf den Spuren des Patrons
  94. Deutsche Welle
  95. vaticannews.va: Papst in Marokko: „Schönes Zeichen der Würdigung für Franz von Assisi“, Interview von Gudrun Sailer mit Bruder Jürgen Neitzert OFM, 27. März 2019.
  96. Internetartikel zur Sonderbriefmarke vom 09. Oktober 2019 auf vaticannews.va (deutsch); zuletzt aufgerufen am 3. November 2019.
  97. Vorstellung der Sonderbriefmarke „1219 – Franziskus und der Sultan“. Abgerufen am 24. Oktober 2020.
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