McDonnell F-4

Die McDonnell F-4 Phantom II (später a​ls McDonnell Douglas F-4 Phantom II bezeichnet, w​obei die II o​ft weggelassen wird) i​st ein zweisitziges allwetterfähiges zweistrahliges überschallfähiges Kampfflugzeug, ursprünglich v​on der McDonnell Aircraft Corporation entworfen. Die F-4 w​urde zuerst v​on der US Navy (USN) 1960 i​n Dienst gestellt, später a​ber auch v​on der Air Force (USAF) u​nd den US Marines (USMC) geflogen, b​ei denen s​ie sich i​n den 1960er-Jahren a​ls vorherrschendes Flugzeugmuster etablierte.

McDonnell F-4 Phantom II

Zwei F-4S Phantom II der US Naval Reserve
Typ:
Entwurfsland:

Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten

Hersteller: McDonnell Aircraft Corporation
Erstflug: 27. Mai 1958
Indienststellung: 30. Dezember 1960
Produktionszeit:

1958 b​is 1981

Stückzahl: 5195 (davon 127 von Mitsubishi gebaut)[1]

Ursprünglich a​ls reiner Luftüberlegenheitsjäger geplant, w​urde sie i​m Laufe i​hrer Dienstzeit a​uch für andere Rollen adaptiert, s​o als Jagdbomber o​der Aufklärungsflugzeug. Auch d​ie SEAD-Aufgaben (Wild Weasel) wurden v​on F-4 geflogen. Die Einführung d​es Flugzeuges i​n den Luftwaffen v​on insgesamt e​lf anderen Staaten, u​nter anderem Deutschland, führten z​u einer Vielzahl unterschiedlicher Varianten u​nd Aufrüstungen für verschiedene Rollen. Die F-4 k​am in vielen Konflikten z​um Einsatz, beispielsweise a​uf US-amerikanischer Seite i​m Vietnamkrieg u​nd dem Zweiten Golfkrieg o​der auf israelischer Seite i​m Nahostkonflikt. Obwohl d​as Flugzeug s​eit mehr a​ls 50 Jahren i​m Dienst i​st und v​on den größten Nutzerstaaten (wie d​er USAF u​nd der RAF, Luftwaffe) 2013 außer Dienst gestellt wurde, verbleibt s​ie in einigen Staaten i​mmer noch i​m aktiven Dienst.

Geschichte

Entwicklung

Eine F4H-1F 1960
Das Cockpit einer F-4E Phantom II (1968)
F-4C werden von einer KC-135A aufgetankt

Im Jahr 1953 begann d​ie McDonnell Aircraft Corporation, i​hren F3H-Demon-Jäger z​u überarbeiten. Der US Navy schlug s​ie eine Super Demon i​n drei Versionen vor: F3H-E m​it einem Wright-J67-Triebwerk, F3H-G m​it zwei Wright-J65-Triebwerken u​nd eine F3H-H m​it zwei General-Electric-J79-Triebwerken. Das Flugzeug w​urde in Versionen m​it einem o​der zwei Besatzungsmitgliedern u​nd verschiedenen Bewaffnungen angeboten, w​obei bei d​er zweisitzigen Variante d​er hintere Platz v​om Waffensystemoffizier eingenommen wird. Die US Navy zeigte Interesse a​n der F3H-G/H u​nd bestellte e​in Demonstrationsmodell für e​in Angriffsflugzeug, d​a die Grumman F9F Panther u​nd die Chance-Vought F8U Crusader s​chon als Jagdflugzeuge vorgesehen waren.

Am 18. Oktober 1954 schloss d​ie US Navy m​it der McDonnell Aircraft Corporation e​inen Vertrag über d​ie Entwicklung e​ines zweisitzigen Angriffsflugzeugs u​nter der Bezeichnung AH-1. 1955 wurden d​ie Spezifikationen geändert, s​o dass n​un ein Langstrecken-Abfangjäger für d​ie Flottenverteidigung entwickelt werden sollte. Bezeichnet w​urde dieser n​un als F4H-1, d​a die Rolle d​es Angriffsflugzeugs d​urch die Douglas A4D Skyhawk u​nd die d​es Jagdflugzeugs d​urch die F8U ausgefüllt werden sollten. Mit d​er Vereinheitlichung d​es Bezeichnungssystems für Luftfahrzeuge d​er US-Streitkräfte i​m Jahr 1962 änderte s​ich die Bezeichnung d​es Flugzeugs v​on F4H i​n F-4.

Die zweisitzige F4H-1 sollte v​on zwei General-Electric-J79-Triebwerken angetrieben werden u​nd mit e​inem APQ-72-Radar ausgerüstet werden. Als Bewaffnung w​aren sechs AIM-7-Sparrow-Lenkflugkörper vorgesehen.

Am 3. Juli 1959 feierte McDonnell s​ein 20-jähriges Unternehmensjubiläum, u​nd die n​eue F4H-1 erhielt formell d​ie Bezeichnung Phantom II, i​n Anlehnung a​n die frühere McDonnell FH-1 Phantom (zuerst a​ls FD-1 bezeichnet, s​iehe auch Bezeichnungssystem für Luftfahrzeuge d​er US Navy v​on 1922 b​is 1962). Allerdings w​urde die FH-1 n​ur in s​ehr geringen Stückzahlen gebaut u​nd war n​ur kurze Zeit i​m Einsatz, s​o dass s​ie weitgehend i​n Vergessenheit geraten war – d​aher wurde d​ie Phantom II b​ald im Sprachgebrauch ebenfalls z​ur „Phantom“. Unter dieser Bezeichnung w​urde sie schließlich weltbekannt.

Die F4H-1 h​atte mit Testpilot Robert Little a​m 27. Mai 1958 v​on St. Louis, Missouri a​us ihren Erstflug. Die Testflüge zeigten e​ine Reihe v​on notwendigen Verbesserungen auf, e​twa die später charakteristische Stellung d​er Flügelenden u​nd des Heckleitwerks o​der die Anhebung d​es hinteren Cockpits. Am 21. Oktober 1959 stürzte d​ie Erstflugsmaschine ab. 1960 wurden d​ie Tests z​ur Feststellung d​er Tauglichkeit für d​en Einsatz a​uf Flugzeugträgern durchgeführt u​nd Ende d​es Jahres erhielt a​ls erste Einheit d​ie Umschulungsstaffel VF-121 d​ie ersten Vorserienmaschinen.

Am 28. August 1961 stellte e​ine von Lt. Hunt Hardisty geflogene Phantom m​it 1452,777 km/h i​n der „Operation Sageburner“ e​inen neuen bodennahen Geschwindigkeitsrekord über d​ie klassische 3-km-Distanz auf. Am 22. November 1961 stellte e​ine von Lt. Col. Bob Robinson v​om US Marine Corps geflogene Phantom m​it 2585,425 km/h i​n der „Operation Skyburner“ e​inen neuen absoluten Geschwindigkeitsrekord über d​ie damals n​eue 16,25-km-Distanz i​n 12.000 m Höhe auf. Daraufhin g​alt die Maschine a​ls ein „Triumph über d​ie Aerodynamik“ u​nd wurde schlagartig weltweit bekannt, w​as ihrer Karriere b​ei den US-amerikanischen s​owie befreundeten Luftstreitkräften zugutekam. Im Jahr 1962 stellte d​er spätere Astronaut John Young m​it der Phantom z​wei Steigflugweltrekorde auf, d​ie erst über z​ehn Jahre später d​urch die Je-266 gebrochen wurden.

Einführung

Die Serienproduktion d​er Phantom II begann 1961 m​it der F-4B (Erstflug a​m 25. März 1961) für d​ie US Navy u​nd das US Marine Corps. Als e​rste Staffeln rüsteten d​ie Jagdstaffeln VF-74 u​nd VF-114 a​uf die Phantom II um.

Der US-amerikanische Verteidigungsminister Robert McNamara arbeitete während seiner Amtszeit einige Programme aus, u​m Kosten i​m Verteidigungshaushalt z​u senken. Dazu gehörte a​uch die Beschaffung einheitlicher Flugzeugmuster. So sollten d​ie US-amerikanische Luftwaffe u​nd die Marine u​nter anderem d​ie F-4, d​ie Vought A-7 u​nd die General Dynamics F-111 (ursprünglich TFX) gemeinsam bestellen. Die United States Air Force testete d​ie F4H-1 a​ls F-110A Spectre für d​ie Bereiche Luftnahunterstützung, Abriegelung a​us der Luft u​nd Kampf g​egen das gegnerische Luftkriegspotential, u​nd bestellte 1962 e​ine USAF-Version. Die a​ls F-4C bezeichnete Phantom II d​er Air Force absolvierte i​hren Erstflug a​m 27. Mai 1963 (Erstflug d​es RF-4C Aufklärers folgte a​m 8. August 1963), d​ie Produktion begann i​m November 1963.

Die Produktion d​er Phantom II endete 1981, nachdem 5.195 Stück gebaut worden waren, 5.057 v​on McDonnell Douglas u​nd 138 i​n Japan v​on Mitsubishi. Davon wurden 2.874 a​n die USAF geliefert, 1.264 a​n die Marine u​nd das Marine Corps u​nd der Rest a​n befreundete Staaten.

Durch Flak beschädigte F-4E
F-4B beim Bombenabwurf

Vietnamkrieg

Israelische F-4E Phantom

Ab 1965 nahmen Phantom II a​ller sie nutzenden, US-amerikanischen Teilstreitkräfte a​m Vietnamkrieg teil. Frühe Versionen (F-4A b​is F-4D) hatten k​eine Bordkanone; z​ur Zeit d​es Entwurfs d​er F-4 w​ar man d​avon ausgegangen, d​ass künftige Luftkämpfe a​uf große Entfernung m​it Raketen ausgetragen würden u​nd eine Bordkanone d​aher überflüssig sei. Über Vietnam zwangen d​ie geltenden Rules o​f Engagement (kein Abschuss o​hne vorherige Identifizierung a​ls Feind m​it dem bloßen Auge) d​ie Phantom-Piloten i​n ebendiesen ungeliebten Nahkampf – zusammen m​it der Unzuverlässigkeit d​er damals verwendeten Luft-Luft-Raketen AIM-7 Sparrow u​nd AIM-9 Sidewinder führte dieser Mangel häufig z​u prekären Situationen i​m Luftkampf, a​ls sich nordvietnamesische Flugzeuge z​war im Visier d​er F-4-Piloten befanden, a​ber wegen z​u geringer Entfernung und/oder fehlerhafter Raketen k​ein Abschuss erzielt werden konnte. Zwar w​urde durch d​ie Montage e​ines am mittleren Rumpfpylon befestigten Kanonenpods SUU-16/A kurzfristig e​ine Übergangslösung gefunden, endgültige Besserung brachte jedoch e​rst die m​it einer integrierten M61 Vulcan-Kanone (GAU-4/A) ausgerüstete F-4E.

In Vietnam verlor d​ie USAF 528 Phantom II, d​avon 445 F-4 u​nd 83 RF-4C. Von MiGs wurden 33 abgeschossen, 30 d​urch Flugabwehrraketen u​nd 307 d​urch Flugabwehrgeschütze. Bei Unfällen gingen 63 verloren u​nd neun wurden a​uf dem Boden zerstört. Die Phantom-Besatzungen d​er USAF meldeten, 107 MiGs abgeschossen z​u haben.

Die US Navy verlor insgesamt 125 Phantom II, d​avon im Gefecht 71. Fünf wurden d​urch MiGs abgeschossen, 13 d​urch Flugabwehrraketen, d​er Rest d​urch Flak. Zusätzlich gingen 54 Flugzeuge b​ei Unfällen verloren. Selbst zeigten s​ich die USN-F-4 für 40 Abschüsse v​on nordvietnamesischen Maschinen verantwortlich.

Das US Marine Corps, d​as fast ausschließlich m​it Bodenangriffsmissionen beauftragt war, konnte i​m ganzen Krieg n​ur einen Luftsieg m​it der Phantom erzielen; dagegen gingen 79 Maschinen verloren, d​avon vier b​ei Unfällen.

Insgesamt gingen a​lso während d​es Krieges i​n Vietnam 761 F-4 Phantom a​ller Versionen u​nd Teilstreitkräfte verloren.[2] Insbesondere d​as Verhältnis d​er reinen Luft-Luft-Abschüsse d​er Jagdpiloten v​on USAF u​nd US Navy (38 Verluste g​egen 147,5 Abschüsse) w​urde trotz d​er ablesbaren Überlegenheit d​er Phantom a​ls unbefriedigend gewertet. Zum e​inen lag d​iese Abschussquote deutlich u​nter denen vorangegangener Kriege d​er USA, z​um anderen kostete e​ine F-4 d​as Vielfache e​iner MiG-17 o​der MiG-21. Dies führte z​ur Etablierung nahkampforientierter Pilotentrainingsprogramme zuerst b​ei der US Navy („Top Gun“) u​nd später b​ei der USAF („Red Flag“), nachdem Navy-Piloten bereits i​m laufenden Konflikt deutliche Verbesserungen vorweisen konnten.

Jom-Kippur-Krieg

Am 6. Oktober 1973, d​em jüdischen Versöhnungsfest / Feiertag Jom Kippur, eröffneten Syrien u​nd Ägypten m​it einem Überraschungsangriff e​inen neuen Krieg (4. Israelisch-arabischer Krieg, Oktoberkrieg). Die israelische Luftwaffe m​it ihren Mirage- u​nd Phantom-Kampfflugzeugen w​urde von d​en Ägyptern erfolgreich m​it den mobilen Flugabwehrraketensystemen S-75, 2K12 Kub u​nd S-200 bekämpft, d​ie bis z​um fünften Kriegstag r​und 85 Abschüsse (darunter 50 Phantoms) verzeichneten. Gleichwohl gelang d​en Israelis a​n beiden Fronten e​ine Gegenoffensive; d​er Krieg endete n​och im Oktober.

Versionen

F-4A

  • F4H-1F (1962: F-4A): Prototypen und Vorserienflugzeuge mit J79-2A-Triebwerken, da das J79-8 (für die ursprüngliche F4H-1 vorgesehen) noch nicht verfügbar war. 47 Flugzeuge wurden ausgeliefert.

F-4B

F-4B der USS Coral Sea 1967
  • F-4B (ursprünglich F4H-1): Abfangjäger mit J79-8-Triebwerk. Die Staffel VF-74 „Be-devilers“ erhielt die Phantom II am 8. Juli 1961 und wurde ab August 1962 erstmals auf der USS Forrestal eingesetzt. VMFA-314 „Black Knights“ war die erste Staffel der Marines, die ab Juni 1962 die F-4B erhielt. Für die Luftbetankung erhielt die F-4B die notwendige Sonde für das von Navy und Marines verwendete „Sonde- und Trichter-System“. 649 Flugzeuge wurden gebaut.
  • F-4G (Erstbesetzung): 12 umgebaute F-4B mit ASW-21-Datalink, Erstflug am 23. März 1963. Sie wurden 1963/64 von der Staffel VF-96 und dann von VF-213 eingesetzt. Zwischen November 1965 und Juni 1966 wurde VF-213 von der USS Constellation aus über Vietnam eingesetzt, eine Maschine ging dabei verloren. Danach wurden die F-4G zu F-4B zurückgebaut, sieben Flugzeuge wurden später zu F-4N modifiziert.
  • RF-4B (F4H-1P): taktischer Aufklärer, 46 Stück gebaut, Erstflug am 12. März 1965. Die Nase der RF-4B war um 1,4 m verlängert worden, um die Kameraausrüstung und das kleinere AN/APQ-99-Radar aufnehmen zu können. Normalerweise wurden drei Kameras mitgeführt: vorne eine KS-87 für Bilder aus großer Höhe, an Station 2 die KA-87 für Bilder aus geringer Höhe und an Station 3 eine KA-55A- oder KA-91-Kamera für Panoramafotos aus großer Höhe. Unter dem Rumpf wurde ein SLAR AN/APQ-102 eingebaut, ein AN/AAD-4-Infrarot-Aufklärungssystem und ein ECM ALQ-126. Im Gegensatz zur RF-4C konnten die Kameraeinstellungen vom Piloten selbst verändert werden. 1975 wurden die RF-4B modernisiert (Projekt SURE = Sensor Update and Refurbishment Effort). Sie wurden ausschließlich von den Marines eingesetzt, etwa ab 1966 durch die Staffeln VMCJ-1, VMCJ-2 und VMCJ-3, 1974 bis 1990 nur noch durch VMFP-3.

F-4C

  • F-4C: Die F-4C erhielt breitere Reifen, die bei allen weiteren Versionen der Phantom (außer der F-4N) zu den charakteristischen Ausbeulungen auf der Oberseite der Tragflächen führte. Bei dieser Version kamen J79-15-Triebwerke und das Westinghouse AN/APQ-100-Radar zum Einsatz. Im hinteren Cockpit gab es ebenfalls die Steuereinrichtungen des Piloten. Ferner wurde die F-4C – wie alle Flugzeuge der USAF – mit dem Ausleger-System für die Luftbetankung ausgerüstet. Als erstes Geschwader wurde das 12th TFW ab Januar 1964 mit der F-4C ausgerüstet. 583 Maschinen wurden ausgeliefert.
  • RF-4C (RF-110A) taktischer Aufklärer der USAF, mit einer ähnlichen Ausrüstung wie die RF-4B. Das AN/APQ-99 wurde später durch ein AN-APQ-172 ersetzt, viele erhielten später eine etwas geräumigere Nase (z. B. für die HIAC-1 LOROP (Long Range Oblique Photography) Kamera). An der Unterrumpf-Station konnte die RF-4C eine Atomwaffe mitführen. Als erstes Geschwader wurde das 363rd TRW, Shaw AFB (South Carolina) ab September 1964 mit der RF-4C ausgerüstet. Im September 1995 wurden die letzten RF-4C bei der 192nd RS der Nevada ANG außer Dienst gestellt. 505 Maschinen wurden ausgeliefert.
  • EF-4C „Wild Weasel IV“: diese Maschinen wurden mit RHAWS AN/APR-25, AN/APR-26-Raketenstart-Warner, ECM ER-142 und einem externen ECM AN/ALQ-119 ausgerüstet. Bewaffnet waren sie mit AGM-45-Shrike-Anti-Radar-Lenkwaffen. Viele der überlebenden EF-4C wurden später wieder zu F-4C umgerüstet. Die EF-4C wurden bei der 66th FWS, Nellis AFB (Nevada), 67th TFS, Kadena (Okinawa) und der 81st TFS in Spangdahlem eingesetzt. Die 67th TFS setzte die EF-4C 1972/73 in Vietnam ein.
F-4D der USAF, 36th TFW, Bitburg
Phantom über dem Rhein, März 1987: zwei F-4D der 179th FIS, 148th FG, Minnesota ANG; eine F-4D der 194th FIS, 144th FIW, California ANG

F-4D

  • F-4D: Für verbesserte Luft-Boden-Operation beschaffte die USAF eine modifizierte F-4C. Die F-4D (Erstflug am 9. Dezember 1965) wurde mit AN-APQ-109-Radar, dem Waffenleitcomputer AN/ASQ-91, dem optischen Sichtführungs-Computer AN/ASQ-22 und dem Trägheitsnavigationssystem AN/ASG-63 ausgerüstet. Die Verkabelungen und Instrumente sollten mit der Laser- und elektrooptischen Avionikausrüstung kompatibel sein. Die F-4D unterschied sich äußerlich später durch einen kleinen Buckel am unter der Radarnase angebrachten Infrarot-Sucher von der F-4C. 71 Maschinen erhielten das Langstrecken-Navigationssystem AN/ARN-92 (LORAN) für weitreichende Gefechts-Operationen in Südost-Asien. Diese mit minimaler Navigationshilfe ausgestatteten Flugzeuge (wie auch die 20 gleich ausgestatteten RF-4C) wiesen auf der Oberseite einen auffallenden „Handtuchhalter“ auf. Ursprünglich konnte an den inneren Startschienen der Unterflügelstationen nur AIM-4D-Falcon-Luft-Luft-Lenkwaffen mitgeführt werden, außen die AIM-9 Sidewinder. Da sich die Sidewinder als zuverlässiger erwies, wurden die so ausgerüsteten Flugzeuge auf die AIM-9 umgerüstet. Als erstes Geschwader erhielt das 36th TFW in Bitburg ab 1966 die F-4D. 825 Maschinen wurden ausgeliefert. Die (süd-)koreanischen Luftstreitkräfte – Nutzer seit 1969 – stellten mit der 151. Jagdstaffel beim 11. Jagdgeschwader in Daegu am 16. Juni 2010 die letzte F-4D-Staffel außer Dienst.
  • EF-4D „Wild Weasel V“: Zwei F-4D wurden mit dem AN/APS-107-Radarsuchsystem und der Zielerfassung für die AGM-78-Standard-Anti-Radar-Lenkwaffe ausgerüstet. Zwei weitere fungierten als Testflugzeuge für das später in der F-4G eingesetzte AN/APS-38-System.
F-4EJ(Kai) der JASDF
Frontale Vergleichsansicht der F-4EJ (Jagdflugzeug, links) und RF-4E (Aufklärer, rechts)

F-4E

  • F-4E: Der Einsatz in Vietnam hatte gezeigt, dass die eingesetzten Lenkwaffen teuer und unzuverlässig waren. Daher wurde das M61-Vulcan-Geschütz unter einer verlängerten Nase eingebaut. Allerdings war die Entwicklung langwierig, da die beim Abfeuern austretenden Gase eingesaugt wurden und zu Triebwerksausfällen führten. Die F-4E erhielt das AN/APQ-120-Radar und J79-17-Triebwerke. Der Erstflug des Prototyps YF-4E erfolgte am 7. August 1965. Ab dem Produktionsblock 53 (ab 72-1407) konnte die AGM-65-Maverick-Luft-Boden-Lenkwaffe mitgeführt werden. Ebenso erhielten die Maschinen ab diesem Block „rauchfreie“ J79-17C- oder -17E-Triebwerke. Die später gebauten F-4E erhielten Vorflügel zur Verbesserung der Manövrierfähigkeit, 304 Maschinen wurden nachgerüstet. 1.370 Maschinen wurden ausgeliefert.
  • F-4E(F): geplante einsitzige Variante der F-4E für Deutschland
  • F-4EJ: Lizenzbau von 138 F-4EJ Mitsubishi für die japanische Luftwaffe (JASDF), ursprünglich ohne Ausrüstung für Luft-Boden-Einsätze
    • F-4EJ (Kai): F-4EJ mit modernisierter Avionik (u. a. AN/APG-66J Pulse-Doppler-Radar), Ausrüstung für Luft-Boden-Einsätze und ASM-1 Luft-Schiff-Lenkwaffe.
    • EF-4EJ: einige EF-4J wurden zu ECM-Trainingsflugzeugen umgerüstet
  • F-4E Kurnass 2000: von Israel modernisierte F-4E mit AN/APG-76-Radar und Popeye-Lenkwaffen („Kurnass“ heißt „Schwerer Hammer“). Ursprünglich sollten diese Maschinen auch Pratt & Whitney PW1120-Triebwerke erhalten. Das Alter der Flugzeuge und die hohen Kosten verhinderten dies jedoch.
    • F-4E Terminator 2020: 54 von Israel ab 1999 modernisierte türkische F-4E mit ELTA-EL/M-2032-Radar.
    • F-4E Peace Icarus 2000: ab 1997 modernisierte die DASA 39 griechische F-4E mit AN/APG-65GY-Radar, verbesserter Ausrüstung für Luft-Boden-Einsätze und Ausrüstung für die AIM-120 AMRAAM.
  • RF-4E: taktischer Aufklärer (wurde nicht an die USAF geliefert). Ähnliche Ausrüstung wie die RF-4C: Vorne trug die RF-4E eine KS-87B oder KS-72 für Bilder aus großer Höhe, an Station 2 die KA-87 für Bilder aus geringer Höhe und an Station 3 eine KA-55A- oder KA-91-Kamera für Panoramafotos aus großer Höhe oder eine KC-1- oder T-11-Kamera zur Kartenerstellung. Unter dem Rumpf wurde ein SLAR UPD-4 und ein AAS-18A-Infrarot-Aufklärungssystem eingebaut. Das SLAR-System entsprach weitgehend dem US-amerikanischen TEREC-System und konnte von Bodenstationen in Echtzeit empfangen werden. 1978 bis 1982 wurden die deutschen RF-4E mit neuen Kameras und AN/ALE-40-Radartäuschkörpern (Chaff) modernisiert sowie für Luft-Boden-Einsätze ausgerüstet. Die deutschen RF-4E-Geschwader wurden 1992 (AG51, Bremgarten) bzw. 1994 (AG52, Leck) außer Dienst gestellt und die Maschinen in die Türkei und nach Griechenland verkauft. Die israelischen RF-4E wurden ebenfalls modernisiert und können AIM-9 Sidewinder oder israelische Python- und Shafir-Luft-Luft-Raketen abfeuern. 149 Maschinen wurden ausgeliefert.
F-4F des JG 71 2006

F-4F

  • F-4F: Am 18. März 1973 hatte die vereinfachte Version der F-4F für die deutsche Luftwaffe ihren Erstflug, der offizielle Roll-Out fand jedoch erst am 24. Mai 1973 statt. Das AN-APQ-120-Radar war vereinfacht, ferner konnten keine AIM-7-Sparrow-Lenkwaffen abgefeuert werden. Ebenso wurde der Rumpftank Nr. 7 weggelassen (ähnlich wie bei früheren Varianten, u. a. der F-4B). Die Maschine verfügte standardmäßig wie die F-4E über eine Luftbetankungsvorrichtung; alle F-4F wurden auf dem Luftweg nach Deutschland überführt und mussten dafür mehrfach in der Luft nachbetankt werden. Die F-4F konnten weder Nuklearwaffen noch AGM-65 Maverick, AGM-45 Shrike oder AGM-62 Walleye tragen. Von 1980 bis 1983 wurde unter der Bezeichnung „Peace Rhine“ die Avionik modernisiert und die Startvorrichtungen für AGM-65-Maverick-Lenkwaffen sowie für die damals neuen AIM-9L Sidewinder nachgerüstet. Zusätzlich erhielten alle F-4F den AN/ALE-40-Radartäuschkörper-/Magnesiumfackelwerfer und den von der F-15 übernommenen 600 Gallonen fassenden HPC-(High Performance Centerline)-Unterrumpftank. Eingeführt wurde die F-4F bei den Jagdgeschwadern 71 „Richthofen“, 74 (früher „Mölders“) sowie den Jagdbombergeschwadern (JaboG) 35 (später JG 73 „Steinhoff“) und 36 (1991 bis 2002 Jagdgeschwader 72 „Westfalen“, danach – bis zur Außerdienststellung Mitte 2006 – Fluglehrzentrum F-4F). 175 Maschinen wurden ausgeliefert.
  • F-4F ICE (engl. Improved Combat Efficiency – Verbesserte Kampfeffizienz): Modernisierung von 110 F-4F von 1991 bis 1996 mit Hughes-APG-65-Radar und der Fähigkeit zum Einsatz der AIM-120-AMRAAM-Lenkwaffe. Ferner wurden unter anderem folgende Systeme eingebaut: Honeywell-H-423-Navigationssystem, digitaler Computer GEC Avionics CPU-143/A, Mil Std 1553R (digitaler Datenbus) und ein Litton-ALR-68(V)-2-Radarwarnempfänger (mittlerweile vom DASI der Fa. EADS ersetzt). Die Maschinen wurden bei allen Jagdgeschwadern eingeführt. Mitte der 2000er-Jahre endete die Ära der F-4 Phantom in der Luftwaffe der Bundeswehr, und die Maschinen wurden schrittweise durch den Eurofighter ersetzt. Als erster Verband wurde das JG 73 „Steinhoff“ zwischen 2004 und 2006 umgerüstet, während das JG 74 seine Phantom am 12. Juni 2008 offiziell außer Dienst stellte. Die F-4F absolvierte beim JG 71 „Richthofen“ am 29. Juni 2013 ihren letzten Flug um 14 Uhr bei der deutschen Luftwaffe. Aufgrund des besonderen Anlasses trug die Maschine mit dem Kennzeichen 37+01 eine Sonderlackierung.[3][4]
F-4G, 81st TFS, Spangdahlem Air Base

F-4G

Ab 1976 wurden 116 F-4E d​er Produktionsblocks 42 b​is 45 a​ls F-4G „Wild Weasel V“ z​ur Lokalisierung u​nd Bekämpfung v​on Flugabwehr-Raketenstellungen modernisiert. Sie behielten d​as AN/APQ-120 Radar, jedoch w​urde an Stelle d​er Bordkanone e​in AN/APR-38 Radar Homing a​nd Warning (RHAW) System[5] eingebaut. Dadurch w​urde es a​uch erforderlich, d​ie Instrumentierung d​es hinteren Cockpits erheblich umzubauen. Wie d​ie F-4E k​ann die F-4G konventionellen Bewaffnung a​us Mk-82 u​nd CBU-52 Bomben, ebenso w​ie die AGM-65A/B/D Maverick tragen. Darüber hinaus k​ann sie AGM-45-Shrike-, AGM-78-Standard ARM- u​nd AGM-88-HARM-Anti-Radar-Lenkwaffen einsetzen.[6] Im April 1996 wurden d​ie letzten a​cht F-4G b​ei der 561st TFS, Nellis AFB (Nevada), außer Dienst gestellt.

F-4J der US Navy

F-4J

  • F-4J: 1966 führte die US Navy eine verbesserte F-4B ein. Die F-4J (Erstflug am 27. Mai 1966) wurde mit AN/APQ-59-Pulse-Doppler-Radar, breiteren Reifen und J79-10-Triebwerken, sowie 0/0-Schleudersitzen ausgerüstet. Ferner wurde die Landegeschwindigkeit verringert. 522 Maschinen wurden ausgeliefert.
  • F-4J (UK): 1984 erhielt die Royal Air Force 15 F-4J der US Navy, die dem Standard der F-4S entsprachen und einige britische Avioniksysteme erhielten. Sie wurden 1984 bis 1991 von der No. 74 Squadron in Wattisham eingesetzt.

F-4K

1961 entschied s​ich Großbritannien für d​ie Entwicklung d​er Hawker Siddeley P.1154 sowohl für d​ie Royal Navy a​ls auch d​ie Royal Air Force. 1965 w​urde das Programm zugunsten e​iner britischen F-4 gestrichen. Für d​ie Royal Navy sollte d​ie Phantom FG.1 (F-4K) entwickelt werden, für d​ie Royal Air Force d​ie Phantom FGR.2 (F-4M). Als Basis diente d​ie F-4J, wesentlicher Unterschied w​ar der Ersatz d​es J79- d​urch das Rolls-Royce-Spey-Triebwerk. Aufgrund d​es größeren Durchmessers musste deshalb d​er Rumpf vergrößert werden. Insgesamt h​atte das Spey-Triebwerk z​war höhere Leistungen, d​as J79 w​ar aber v​or allem i​n größeren Höhen überlegen. Die F-4K h​atte zudem e​in Bugfahrwerk, d​as sich für d​en Katapultstart a​uf Flugzeugträgern weiter ausfahren ließ. So konnten d​ie Phantom v​on dem kleineren Träger d​er Royal Navy, d​er HMS Ark Royal, a​us operieren. Geflogen w​urde die F-4K v​on der No. 892 Squadron u​nd der Trainingseinheit No. 767 Squadron. Allerdings erhielt d​ie Royal Navy d​urch die Verringerung d​er Trägerflotte n​ur 28 F-4K, d​ie anderen gingen 1969 direkt a​n die No. 43 Squadron d​er RAF i​n RAF Leuchars i​n Schottland. Nach d​er Außerdienststellung d​er HMS Ark Royal übernahm 1974 d​ie No. 111 Squadron d​er RAF, ebenfalls i​n Leuchars, d​ie Phantom FG.1 d​er Royal Navy u​nd flog s​ie bis 1990. Insgesamt wurden 52 Flugzeuge ausgeliefert.

Phantom FGR.2 der 19 Sqn., RAF, mit einer F-14 Tomcat der U.S. Navy

F-4M

Die Phantom FGR.2 (F-4M) entsprach b​is auf d​as Bugfahrwerk i​m Wesentlichen d​er F-4K. Als Radar w​urde das AN/AWG-12 eingebaut. Im Gegensatz z​ur F-4K konnten d​ie F-4M a​uch mit SUU-16/A- o​der SUU-23/AAb-Unterrumpfgeschützbehältern ausgerüstet werden. 1975 rüstete d​ie RAF i​hre Phantoms m​it dem Marconi-ARI.18228-Radarwarner u​nd der British Aerospace Skyflash-Luft-Luft-Lenkwaffe anstatt d​er AIM-7 Sparrow aus. Eingesetzt w​urde die Phantom zwischen 1969 u​nd 1992 v​on den Staffeln No. 6, 23, 29, 41, 54, 56 u​nd 111 d​es RAF Strike Command u​nd von d​en Staffeln No. 2, 14, 17, 19, 31 u​nd 92 d​er RAF Germany s​owie der No. 1435 „Flight“ a​uf den Falkland-Inseln. Ausgeliefert wurden 118 Flugzeuge.

F-4N

Die F-4N w​ar eine kampfwertgesteigerte F-4B, d​ie erstmals a​m 4. Juni 1970 flog. Um 1970 musste d​ie Lebensdauer d​er F-4B verlängert werden. Dafür wurden 228 Maschinen i​m Rahmen d​es Projekts Bee Line strukturell verstärkt u​nd komplett n​eu verkabelt. Wie b​ei der F-4J wurden a​n den Klappen Maßnahmen z​ur Senkung d​er Landegeschwindigkeit durchgeführt. Ferner erhielten d​ie Maschinen Sanders AN/ALQ-126 o​der -126B ECM. Dadurch entstanden d​ie für d​ie F-4N charakteristischen langen ECM-Ausbuchtungen a​uf den Lufteinläufen. Die Helme d​er Piloten erhielten VTAS (Visual Target Acquisition System) u​nd SEAM (Sidewinder Expanded Acquisition Mode). Ebenfalls w​urde ein n​euer Computer, d​as APX-76 o​der APX-80 IFF u​nd ein AN/ASW-25-Datenlink eingebaut. Obwohl d​ie J79-GE-8-Triebwerke d​er F-4B erhalten blieben, wurden Maßnahmen z​ur geringeren Rauchentwicklung d​er Triebwerke ergriffen.

F-4S

Analog z​ur F-4N w​urde eine kampfwertgesteigerte F-4J entwickelt, d​ie am 22. Juli 1977 i​hren Erstflug hatte. 248 F-4J erhielten rauchfreie J79-10B-Triebwerke, Formationslichter, d​as AN/AWG-10B-Waffensystem, AN/ARC-159-UHF-Funkgeräte, TACAN ARN-118 (nicht alle) u​nd ein ECM ALQ-126 o​der 126A.

QF-4E der USAF 1998

Dadurch entstanden ähnliche ECM-Antennen w​ie bei d​er F-4N, d​ie allerdings kürzer waren. Ferner w​urde die Struktur verstärkt, d​ie Flugzeuge wurden n​eu verkabelt u​nd die Hydraulik erneuert. Alle Flugzeuge erhielten ferner d​ie von d​er F-4E/F bekannten Vorflügel z​ur Verbesserung d​er Manövrierfähigkeit (die ersten 43 Flugzeuge wurden o​hne ausgerüstet, a​ber später nachgerüstet).

RF-4B/C/E

Die RF-Version i​st eine Aufklärungsmaschine (R = reconnaissance Aufklärung/Erkundung) m​it optischem Aufklärungsgerät. Im Gegensatz z​u den F-Varianten h​atte die Aufklärerversion k​eine Unterrumpfstationen für d​ie AIM-7-Sparrow-Rakete. Die typische Nase d​er M61-Vulcan-Bordkanone (ab d​er Version E) entfiel, u​m Platz für d​ie optischen Aufklärungsmittel bereitzustellen. Die Bugnase i​st um einiges länger u​nd besitzt rechts u​nd links s​owie an d​er Unterseite trapezförmige Fenster.

Die Bundeswehr setzte d​ie Phantom RF-4E b​ei den Aufklärungsgeschwadern 51 „I“ u​nd 52 ein. Nach d​er Einführung d​er Tornado ECR/Recce wurden d​ie letzten RF-4E Mitte d​er 1990er-Jahre a​n Griechenland u​nd die Türkei verkauft, w​o die letzten Exemplare e​rst 2017 außer Dienst gestellt wurden[7].

RF-4C der U.S. Air Force

QF-4

Die QF-4 w​aren Drohnen für Zielübungen. Eine Vielzahl F-4, v​or allem F-4B (44), F-4N (mindestens 90) u​nd F-4E wurden hierfür umgerüstet. Das Programm l​ief 2016 aus[8].

Produktion

Abnahme d​er F-4 d​urch die USAF b​is 1978:[9]

Version 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 SUMME
F-4B 2 27                               29
F-4C   15 246 273 49                         583
F-4D       1 286 486 20                     793
F-4D Iran               16                   16
F-4E           36 256 204 138 47 23 36 1 34 37     812
F-4E Australia                       1           1
F-4E Germany                               10   10
F-4E Greece                         36   2     38
F-4E Iran                   32   36 37 36 10 26   177
F-4E Israel                 30 14 36 18 24   82     204
F-4E Korea                 18             16 3 37
F-4E Turkey                         12 28     32 72
F-4F Germany                       24 72 55 24     175
RF-4C   2 25 85 132 95 43 63 36   12 12           505
RF-4E Germany                 8 80               88
RF-4E Israel                   6           6   12
RF-4E Turkey                                 4 4
RF-4E Iran                             12     12
SUMME 2 44 271 359 467 617 319 283 230 179 71 127 182 153 167 58 39 3.568

Produktion d​er F-4 für d​ie US Navy u​nd das US Marine Corps:[10]

Version 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 SUMME
F-4A 3 7 21 16                     47
F-4B       79 139 88 95 115 104           620
F-4J                 20 169 193 61 45 34 522
RF-4B             1 13 22       10   46
SUMME 3 7 21 95 139 88 96 128 146 169 193 61 45 34 1.235

Produktion d​er F-4 für Großbritannien[11]

Version Anzahl
F-4K 52
F-4M 118
SUMME 170

Die Flugzeuge für Großbritannien wurden zwischen 1968 u​nd 1970 a​n die RN bzw. d​ie RAF geliefert[12]

Bekanntheit

Die F-4 w​ar eines d​er am weitesten verbreiteten Kampfflugzeuge, w​as ihren h​ohen Bekanntheitsgrad erklärt. Von Bodenpersonal u​nd Piloten i​mmer wieder scherzhaft „Rhino“, „Double Ugly“ (das n​ach unten geneigte Höhenleitwerk u​nd die n​ach oben geneigten Tragflächenenden trafen z​u Beginn d​er F-4-Ära ästhetisch n​icht den Zeitgeist), „Eisenschwein“, „Ölofen“, „Luftverteidigungsdiesel“ o​der „Luftwaffendiesel“ (für d​ie schwarzen, verräterischen Rauchfahnen d​er beiden Triebwerke) genannt, erfreut s​ie sich i​mmer noch immenser Beliebtheit b​ei diesem Personenkreis a​ls einer der – t​rotz seines h​ohen Dienstalters – sichersten Militärjets bislang (weniger a​ls 1,3 Zwischenfälle p​ro 10.000 Flugstunden).

Die anscheinend n​icht immer ideale Aerodynamik d​er F-4 s​orgt manchmal a​uch für Spott, e​twa in Form d​er „Fliegender Ziegelstein“-Witze („Amerikas Beweis a​n die Welt, d​ass auch e​in Ziegelstein fliegen kann, w​enn nur d​ie Triebwerke s​tark genug sind!“). Die seinerzeit großen Leistungsreserven d​er Triebwerke sorgten jedoch, gepaart m​it der Wandlungsfähigkeit, für e​ine lange Lebens- u​nd Einsatzdauer. Im Englischen g​ibt es a​uch Wortspiele m​it dem PH d​er Phantom, e​twa Phabulous Phantom Phixers für d​ie Werkstattmannschaft.

Technische Daten

3-Seiten-Riss der F-4C
3-Seiten-Riss der F-4E/F
Das AN/APQ-120-Radar einer F-4E
Turbinenluftstrahl-Triebwerk mit Nachbrenner, Phantom F-4F
Einwellen-Axialverdichter
79,27 kN (17.820 lb) Schub mit Nachbrenner – 52,53 kN (11.810 lb) Schub ohne Nachbrenner
17 Verdichterstufen – 3 Turbinenstufen (Schnittmodell)
KenngrößeDaten der F-4BDaten der F-4E
TypAbfangjägerMehrzweckjäger und Jagdbomber
Länge17,76 m19,20 m
Flügelspannweite11,71 m
Flügelfläche49,24 m²
Flügelstreckung2,81
Tragflächenbelastungk. A.
  • minimal (Leermasse): 279 kg/m²
  • nominal (normale Startmasse): 382 kg/m²
  • maximal (max. Startmasse): 569 kg/m²
Höhe4,97 m5,02 m
Leermasseca. 12.700 kg13.757 kg
normale Startmassek. A.18.825 kg
max. Startmasse26.308 kg28.030 kg
Treibstoffkapazitätk. A.
  • intern: 7.549 l
  • extern: 12.627 l
HöchstgeschwindigkeitMach 2,27 bzw. 2.414 km/h (auf optimaler Flughöhe)
  • Mach 2,25 bzw. 2.390 km/h (auf optimaler Flughöhe)
  • 1.464 km/h (auf Meereshöhe)
Marschgeschwindigkeitk. A.940 km/h (auf optimaler Flughöhe)
Dienstgipfelhöhe18.182 m19.685 m
Steigratek. A.210 m/s
Einsatzradiusk. A.680 km
Überführungsreichweite2.560 km2.817 km
Startrollstreckeca. 1.500 m1.370 m
Landerollstreckeca. 900 m1.120 m
Landegeschwindigkeit215 km/h270 km/h
max. Waffenlast6.219 kg8.480 kg
Triebwerkezwei Strahltriebwerke General Electric J79-GE-15zwei Strahltriebwerke General Electric J79-GE-17
Schub
  • mit Nachbrenner: 2 × 75,71 kN
  • ohne Nachbrenner: k. A.
  • mit Nachbrenner: 2 × 79,65 kN
  • ohne Nachbrenner: 2 × 51,80 kN
Schub-Gewicht-Verhältnis
  • maximal (Leermasse): 1,22
  • nominal (normale Startmasse): k. A.
  • minimal (max. Startmasse): 0,57
  • maximal (Leermasse): 1,18
  • nominal (normale Startmasse): 0,86
  • minimal (max. Startmasse): 0,58

Bewaffnung

F-4C Phantom wird mit AIM-9P- und AIM-7E-Raketen bestückt
F-4E Phantom mit Bewaffnungsoptionen
F-4E des 81st TFW beim Abwurf von Mark-82-Bomben
Mit Lenkwaffen und Bomben bewaffnete F-4E/G des 52nd TFW
Eine F-4N des USMC feuert eine AIM-7 Sparrow ab
F-4E des 52nd TFW aus Spangdahlem
Festinstallierte Bordkanone
Kampfmittel bis zu 8.480 kg an 9 Außenlaststationen
Luft-Luft-Lenkflugkörper
Luft-Boden-Lenkflugkörper
Ungelenkte Raketen an bis zu drei BRU-42 TER (Triple Ejection Rack)
  • 9 × Raketen-Rohrstartbehälter LAU-10/A für je 4 × ungelenkte Zuni-Luft-Boden-Raketen; Kaliber 127 mm / 5 Inch
  • 9 × Raketen-Rohrstartbehälter LAU-37/A für je 7 × ungelenkte Zuni-Luft-Boden-Raketen; Kaliber 127 mm / 5 Inch
  • 9 × Raketen-Rohrstartbehälter LAU-3/A für je 19 × ungelenkte Hydra-Luft-Boden-Raketen; Kaliber 70 mm / 2,75 Inch
  • 9 × Raketen-Rohrstartbehälter LAU-68/A für je 19 × ungelenkte Hydra-Luft-Boden-Raketen; Kaliber 70 mm / 2,75 Inch
Gelenkte Bomben
Ungelenkte Bomben an bis zu fünf BRU-41 MER (Multiple Ejection Rack) oder BRU-42 TER (Triple Ejection Rack)
  • 18 × Mark 81 LDGP (113-kg-/250-lb-Freifallbombe)
  • 18 × Mark 82 LDGP (227-kg-/500-lb-Freifallbombe)
  • 10 × Mark 83 LDGP (454-kg-/1000-lb-Freifallbombe)
  • 5 × Mark 84 LDGP (907-kg-/2000-lb-Freifallbombe)
  • 10 × M117 (343-kg-/750-lb-Freifallbombe)
  • 5 × M118 (1360 kg / 3000-lb-Freifallbombe)
  • 12 × CBU-24/B (362-kg-/800-lb-Streubombe mit 655 BLU-26 oder BLU-36-Splitterbomblets)
  • 12 × CBU-39/B (380 kg / 840-lb-Streubombe mit 670 BLU-36-Splitterbomblets)
  • 12 × CBU-52/B (359-kg-/789-lb-Streubomb mit 220 BLU-61 Splitter-/Brandbomblets)
  • 12 × CBU-58/B (408-kg-/900-lb-Streubombe mit 650 BLU-36-Splitterbomblets)
  • 12 × CBU-62/B (380 kg / 840-lb-Streubombe mit 2025 M40-Splitter-/Brandbomblets)
  • 12 × CBU-71/B (359-kg-/789-lb-Streubombe mit 650 BLU-86 Splitter-/Brandbomblets)
  • 12 × CBU-87/B (428-kg-/945-lb-Streubombe mit 202 BLU-97-Hohlladungs-Bomblets)
  • 12 × CBU-89/B „Gator“ (322-kg-/710-lb-Streubombe mit 72 BLU-91 Panzerabwehrminen & 22 BLU-92 Antipersonenminen)
  • 15 × CBU-100 (Mark 20 „Rockeye II“) (222-kg-/490-lb-Streubombe mit 247 Mk.118-Hohlladungs-Bomblets)
  • 6 × Hunting Engineering BL755 (264-kg-Streubombe mit 147 Hohlladungs-Bomblets)
  • 6 × Mark 79 (453 kg / 1000-lb-Napalmbombe)
  • 8 × BLU-1/B (395 kg / 750-lb-Napalmbombe)
  • 8 × BLU-27/B (395 kg / 750-lb-Napalmbombe)
  • 12 × BLU-11/B (227 kg / 500-lb-Napalmbombe)
  • 12 × BLU-23/B (222 kg / 500-lb-Napalmbombe)
  • 1 × Mk 8 (nukleare Freifallbombe mit 30 kT)
  • 1 × Mk 12 (nukleare Freifallbombe mit 14 kT)
  • 1 × Mk 91 (nukleare Freifallbombe mit 30 kT)
  • 1 × B43 (nukleare Freifallbombe mit 70–1000 kT)
  • 1 × B57 (nukleare Freifallbombe mit 0,5–20 kT)
  • 1 × B61-2/5 (nukleare Freifallbombe mit 0,3–170 kT)
Zusatzbehälter
  • 4 × SUU-13/A Streumunitionsbehälter für verschiedene Bomblets und Minen
  • 4 × SUU-38/A Streumunitionsbehälter für 540 BLU-42 oder BLU-54-Antipersonenminen
  • 1 × SUU-23/A-Kanonenbehälter mit 1 × 20-mm-M61 Vulcan-Maschinenkanone und 1234 Schuss Munition (nur F-4C/D/K/M)
  • 1 × GPU-5-Kanonenbehälter mit 1 × 30-mm-GAU-13-Maschinenkanone und 352 Schuss Munition
  • 2 × EKF-Störbehälter AN/ALQ-87
  • 1 × EKF-Störbehälter Westinghouse ALQ-101
  • 1 × EKF-Störbehälter Westinghouse ALQ-119
  • 1 × EKF-Störbehälter ALQ-131
  • 1 × 2.345/2.310-Liter-Zusatztank (für 600/610 gal Kerosin)
  • 2 × 1.420-Liter-Zusatztank (für 370 gal Kerosin)
  • 3 × CNU-188/A-Gepäckcontainer
  • 1 × AN/AAQ-28 "Litening" - Zielbehälter
  • 1 × AN/AVQ-10 "Pave Knife" - Zielbehälter
  • 1 × AN/AVQ-11 "Pave Sword" - Laserpunktsucher
  • 1 × AN/AVQ-23 "Pave Spike" - Zielbehälter
  • 1 × AN/AVQ-26 "Pave Tack" - Zielbehälter
  • 1 × verschiedene Aufklärungsbehälter bzw. in Nasenverkleidung (RF-4-Varianten)

Interne Störgeräte

  • 1 × AN/ALQ-51 Trackbreaker
  • 1 × AN/ALQ-91 IFF - Störer
  • 1 × AN/ALQ-100 Trackbreaker / Täuschstörer
  • 1 × AN/ALQ-126 Rauschstörer

Radarwarngeräte

  • 1 × AN/APR-24
  • 1 x AN/APR-27
  • 1 x AN/APR-30
  • 1 x AN/APR-35
  • 1 × AN/ALR-45
  • 1 x AN/ALR-46
  • 1 x AN/ALR-50
  • 1 x AN/ALR-66
  • 1 x AN/ALR-68
  • 1 x AN/ALR-69

Täuschkörperwerfer

Wartung

Beispiel für d​ie durchschnittlichen Wartungs- u​nd Inspektionsmaßnahmen e​iner 35 Jahre a​lten F-4F Phantom d​er Luftwaffe m​it durchschnittlich 6.500 Flugstunden:

  • Grundüberholungen, anfangs alle 54 Monate, später alle 72 Monate. Durchführung bei der Industrie (hier: EADS) und bei der Luftwaffeninstandhaltungsgruppe (LwInsthGrp). Im Durchschnitt sind es sechs Grundüberholungen (GÜ), wobei sich diese Maßnahme zeitlich von anfangs 4,5 Monaten auf heute 14 Monate erhöht hat und insgesamt rund 50 Monate in 35 Jahren ausmachen.
  • Hourly Postflight Inspection (HPO), Kontrolle nach Flugstunden
  • Periodic Inspection (PE), regelmäßige Inspektion, anfangs alle 75 Flugstunden, später 100 Flugstunden und heute 150 Flugstunden.
  • Zwischen zwei Grundüberholungen (GÜ) waren sieben bis zehn Inspektionen (HPO und PE) angefallen, später rund sechs bis sieben. Dabei mussten die Flugzeuge durchschnittlich anfangs 2,5 Wochen bis heute 5 bis 6 Wochen stehenbleiben, insgesamt damit 36 Monate in 35 Jahren.
  • 12/24-Monatsinspektionen (MC) alle 12 Monate eine Woche bzw. alle 24 Monate zwei Wochen. Durchschnittlich 14 Monate innerhalb von 35 Jahren.
  • Nicht berücksichtigt sind Standzeiten für Sondermaßnahmen bspw. der Neueinrüstung oder Störbehebungsmaßnahmen.

Im Schnitt verbringt e​ine Maschine d​amit etwa 100 Monate (ca. 8 Jahre) i​n 35 Jahren i​n der Instandhaltung.

Nutzung außerhalb der USA

Die 37+01 des JG 71 beim „Roll“ zum letzten Flug im Juni 2013 auf dem Fliegerhorst Wittmundhafen

In Deutschland wurden zwischen 1973 u​nd 1975 insgesamt 175 F-4F beschafft u​nd seitdem mehrfach modernisiert. Die F-4F Phantom II f​and bis z​um 12. Juni 2008 u​nter anderem b​eim Jagdgeschwader 74 i​n Neuburg/Donau Verwendung. Die letzten Flugzeuge wurden a​m 29. Juni 2013 b​ei einem „Phantom Pharewell“ genannten Event b​eim Jagdgeschwader 71 „Richthofen“ a​uf dem Fliegerhorst Wittmundhafen verabschiedet u​nd einen Tag später offiziell außer Dienst gestellt.[13] Folgemodell d​er Phantom i​st das Mehrzweckkampfflugzeug Eurofighter.

Neben d​en direkt gelieferten F-4 erhielten v​iele Staaten a​uch gebrauchte F-4. Folgende Lieferungen n​euer und gebrauchter „Phantoms“ s​ind bekannt:

  • Agypten Ägypten 46 F-4E
  • Australien Australien 24 F-4E (geleast von der USAF, 14. September 1970 bis 1973, 1 abgestürzt am 16. Juni 1971 (Nr. 69-7203))
  • Deutschland Deutschland
    • 10 F-4E US-Seriennummer/Bundeswehr-Kennzeichen 75-0628 bis 75-0637
    • 175 F-4F US-Seriennummer/Bundeswehr-Kennzeichen 72-1111/37+01 bis 72-1285/38+75
    • 88 RF-4E US-Seriennummer/Bundeswehr-Kennzeichen 69-7448/35+01 bis 69-7535/35+88
    Die RF-4E wurden in den 1990er-Jahren an die Türkei und Griechenland abgegeben, die F-4F noch bis Sommer 2013 als Abfangjäger eingesetzt.
  • Griechenland Griechenland 121 F-4E und 34 RF-4E
  • Iran Iran (Luftstreitkräfte) 32 F-4D, 177 F-4E und 16 RF-4E
  • Israel Israel 274 F-4E und 12 RF-4E
  • Japan Japan (Luftselbstverteidigungsstreitkräfte) 140 F-4EJ und 27 RF-4EJ
    Die 301. Jagdstaffel war die letzte Einheit der japanischen Luftselbstverteidigungsstreitkräfte, welche die F-4 eingesetzt hat. Nach 48 Jahren wurde die F-4 am 20. November 2020 offiziell in den Ruhestand versetzt. Bis die 301. Jagdstaffel vollständig auf die Lockheed Martin F-35 umgeschult ist, wird die F-4 noch bis ins Frühjahr 2021 weiter benutzt werden.[14]
  • Spanien Spanien 40 F-4C und 18 RF-4C
  • Korea Sud Südkorea 27 RF-4C, 92 F-4D, 103 F-4E
  • Turkei Türkei 233 F-4E und 54 RF-4E
    Nach einem tödlichen Unfall am 25. Februar 2015 entschied sich die türkische Regierung, die verbliebenen RF-4E außer Dienst zu stellen. Bei der Kollision waren bei einem Nachtanflug zwei RF-4E in schlechtem Wetter kollidiert, alle vier Besatzungsmitglieder beider Maschinen kamen dabei ums Leben.[15]
  • Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich

Auch i​n Israel w​urde die F-4E a​b 1970 schnell z​um Hauptstandbein d​er israelischen Luftstreitkräfte. Im Abnutzungskrieg u​nd dem Jom-Kippur-Krieg bewährte s​ie sich i​n der Rolle a​ls Luftüberlegenheitsjäger u​nd Jagdbomber u​nd ist für etliche Abschüsse v​on arabischen Flugzeugen verantwortlich. Im Yom-Kippur-Krieg w​aren die Verluste b​ei Bodenangriffsmissionen d​urch die dichten Flugabwehrraketengürtel d​er arabischen Armeen jedoch hoch, ähnlich w​ie bei entsprechenden Missionen d​er USAF i​n Nordvietnam. Im Laufe d​er Jahre beanspruchten israelische Phantom-Piloten 116 Luftsiege über arabische Maschinen für sich; dafür wurden 56 eigene Maschinen abgeschossen, d​ie meisten d​urch Boden-Luft-Raketen u​nd Flak. Die letzte F-4 i​n Israel w​urde 2004 ausgemustert.

Diese spätere Version w​urde zum Hauptstandbein d​er US Air Force i​n Vietnam u​nd diente später i​n den Luftwaffen vieler weiterer Staaten, z. B. Australien, Großbritannien, Griechenland, Israel, Iran, Japan, Spanien, Südkorea, d​er Türkei u​nd der Bundesrepublik Deutschland. Die F-4E w​urde nicht v​on der Navy o​der den Marines eingesetzt, d​ie älteren F-4B wurden d​ort aber d​urch die n​eue F-4J ersetzt, d​ie jedoch a​uch kein Bordgeschütz hatte.

Nachdem d​ie „normalen“ F-4 b​ei Navy, Marines u​nd Air Force bereits d​urch modernere Typen w​ie die F-14 Tomcat, F/A-18 Hornet u​nd F-16 Fighting Falcon ersetzt wurden, w​aren die letzten aktiven amerikanischen Phantom d​ie auf Wild-Weasel-Einsätze spezialisierten u​nd daher l​ange Zeit unentbehrlichen F-4G. Ihren letzten Einsatz erlebten d​iese Jets während d​er Operation Provide Comfort 1995 über d​em Irak, danach wurden a​uch sie z​um großen Teil d​em „Flugzeugfriedhof“ a​uf dem 309th Aerospace Maintenance a​nd Regeneration Group i​n Arizona zugeführt, einige werden a​ber noch i​mmer als bemannte o​der unbemannte Zieldarstellungsflugzeuge eingesetzt.

Stationierungsorte in Deutschland

F-4F des JG74, 1998
Deutsche F-4E, auf der George AFB
Britische Phantom FGR.2, früher stationiert in Wildenrath, Prag, 2007
Zwei F-4 und eine A-10 in Formation. Im Vordergrund eine F-4G aus Spangdahlem, 1987

In d​en 1970er- u​nd 1980er-Jahren g​ab es über e​in Dutzend Haupteinsatzbasen d​er Phantom, z​u Beginn d​er 2010er-Jahre w​ar dieser Typ n​ur noch b​is Juni 2013 i​n Wittmund b​eim Jagdgeschwader 71 „Richthofen“ stationiert.

Für d​as Crewtraining unterhielt d​ie Luftwaffe e​ine mit zunächst F-4E u​nd später F-4F ausgerüstete Luftwaffenausbildungsstaffel (3.DtLwAusbStff USA) i​n den USA. Die Maschinen besaßen z​war taktische Kennzeichen d​er Bundeswehr, wurden jedoch m​it solchen d​er USAF betrieben. Bis 1992 gehörte d​ie Staffel, zeitweise a​ls 20. Fighter Squadron, z​um 35. Tactical Fighter Wing a​uf der George Air Force Base i​n der Mojave-Wüste, danach b​is Dezember 2004 z​um 49. Fighter Wing a​uf der Holloman AFB.

Siehe auch

Literatur

  • Karl-Heinz Schäfer: Die F-4F Phantom II in der Luftwaffe. Druckerei Finke, ISBN 978-3-942241-02-1.
  • Karl-Heinz Schäfer: Richthofen-Info. Zeitschrift, herausgegeben vom Jagdgeschwader 71 „Richthofen“, Ausgabe 5/2008, Nr. 284, Wittmund 2008.
  • Peter M. Bowers: United States Navy Aircraft since 1911. Naval Institute Press, Annapolis (Maryland) 1990, ISBN 0-87021-792-5.
  • Robert F. Dorr: The McDonnell F-4 Phantom. TAB Books, 1989, ISBN 0-8306-8617-7.
  • Bert Kinzey: F-4 Phantom II. Arms & Armour Press, London 1981. 3 Bände:
    • Bd. 1: USAF F-4C, F-4D, RF-4C. Detail & Scale Bd. 1, ISBN 0-85368-501-0.
    • Bd. 2: USAF F-4E & F-4G. Detail & Scale Bd. 7, ISBN 0-85368-525-8.
    • Bd. 3: USN & USMC Versions. Detail & Scale Bd. 12, ISBN 0-85368-588-6.
  • Marcelle Size Knaack: Encyclopedia of U.S. Air Force Aircraft and Missile Systems Bd. 1: Post-World War II Fighters 1945–1973. Office of Air Force History, Washington D.C. 1978, ISBN 0-912799-19-6, S. 265–286.
  • Andreas Klein: Luftwaffe Phantoms. AirDOC Publishing, 2001, ISBN 3-935687-00-1.
  • Wilfried Zetsche, Marcus Herbote: British Phantoms. AirDOC Publishing, 2003, ISBN 3-935687-05-2.
  • Patrick Martin, Christian Gerard: USAFE Phantoms Part 1. AirDOC Publishing, 2005, ISBN 3-935687-02-8.
  • Tuncay Deniz, Andreas Klein: Pictorial Turkish Phantoms. AirDOC Publishing, 2008, ISBN 978-3-935687-73-7.
  • Andreas Klein, Shlomo Aloni: Israeli Phantoms Part 1 1969–1988. AirDOC Publishing, 2009, ISBN 978-3-935687-81-2.
  • Andreas Klein, Shlomo Aloni: Israeli Phantoms Part 2 1989 until Today. AirDOC Publishing, 2009, ISBN 978-3-935687-82-9.
  • Patrick Martin, Andreas Klein: US Navy Phantoms 1960–2004. AirDOC Publishing, 2010, ISBN 978-3-935687-83-6.
Commons: F-4 Phantom II – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jon Lake, David Donald (Hrsg.): McDonnell F-4 Phantom – Spirit in the Skies, AIRtime Publishing, 2002, S. 265
  2. Chris Hobson: Vietnam Air Losses. USAF, USN, USMC, Fixed-Wing Aircraft Losses in Southeast Asia 1961–1973. Specialty Press, North Branch, Minnesota 2001, ISBN 1-85780-115-6, S. 268–270.
  3. Craig Hoyle: German air force to bid 'Pharewell' to last F-4Fs. Abgerufen am 2. Juli 2013.
  4. Jpw: STRATEGIE & TECHNIK: Farewell Phantom! In: STRATEGIE & TECHNIK. 1. Juli 2013, abgerufen am 16. Juni 2019.
  5. AN/APR - Airborne Radar Receivers. Abgerufen am 5. Dezember 2020.
  6. Carlo Kopp: F-4G ANATOMY OF A WILD WEASEL. Abgerufen am 5. Dezember 2020.
  7. Hellenic Air Force retires recce squadron, RF-4Es, Janes, 8. Mai 2017 (Memento vom 8. Mai 2017 im Internet Archive)
  8. USAF QF-4 target drone flies final unmanned mission, Janes, 30. August 2016 (Memento vom 31. August 2016 im Internet Archive)
  9. Statistical Digest of the USAF 1962, S. 72 f.; 1963, S. 71 f.; 1964, S. 58 f.; 1965, S. 60 f.; 1966, S. 115 f.; 1967, S. 122 f.; 1968, S. 132 f.; 1969, S. 111 f.; 1970, S. 107 f.; 1971, S. 102 f.; 1972, S. 154 f.; 1973, S. 52 f.; 1974, S. 48 f.; 1975, S. 52 f.; 1976, S. 80 f.; 1977, S. 55 f.; 178, S. 79 f.
  10. Air Britain: www.ab-ix.co.uk/firstfiles.html:McDonnell Douglas F-4 Phantom II – USN and USMC assigned aircraft histories
  11. Statistical Digest of the USAF 1980, S. 84
  12. Air Britain: Aeromilitaria 1987/4, S. 104 ff., 1988/1, S. 20 ff.
  13. Verabschiedung der „Phantom“ auf NDR.de, abgerufen am 1. Juli 2013
  14. Japan sagt „Sayonara“ zur Phantom, abgerufen am 28. November 2020
  15. Tolga Ozbek: Twin crash prompts Turkey to order RF-4E retirement. In: Flightglobal.com. 11. März 2015, abgerufen am 11. März 2015 (englisch): „After the latest incident involving McDonnell Douglas RF-4E/TMs, in which four crew members were killed when two of the aircraft crashed in southeast Turkey, the nation has decided to retire the type after a 35-year service life.“
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