Vought F6U
Die Vought F6U Pirate (Werksbezeichnung „V-340“) war ein Jagdflugzeug, das 1944 bis 1950 für die United States Navy entwickelt wurde. Wegen vollkommen unzureichender Flugleistungen wurde die Produktion 1950 eingestellt.
Vought F6U Pirate | |
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Vought F6U-1 | |
Typ: | Jagdflugzeug |
Entwurfsland: | |
Hersteller: | Vought |
Erstflug: | 2. Oktober 1946 |
Produktionszeit: | 1944 bis 1950 |
Stückzahl: | 33 |
Entwicklung
Am 5. September 1944 schrieb die U.S. Navy ein neues Flugzeugträger-gestütztes Jagdflugzeug aus, das von einem Westinghouse-24C-Triebwerk angetrieben werden sollte. Vought konstruierte die V-340, einen Tiefdecker mit Lufteinläufen unter den Flügeln und einem Triebwerk im Heck. Der Pilot saß weit vorne im Rumpf, was eine sehr gute Sicht bei Trägerlandungen versprach. Eine technische Besonderheit war das Metalite genannte Material der Außenhaut, das aus zwei Leichtmetalllagen und einer dazwischen eingeklebten Balsaholzschicht bestand. Für das Seitenleitwerk kam mit Fabrilite ein ähnliches Material mit Fiberglas anstelle Metall zum Einsatz. Die Lufteinläufe waren aus glasfaserverstärktem Kunststoff hergestellt.[1]
Vought erhielt den Auftrag für drei Prototypen am 29. Dezember 1944. Als die Pirate am 2. Oktober 1946 erstmals flog, zeigte sich jedoch, dass das eingebaute Westinghouse-J34-WE-22 Triebwerk mit 13,34 kN Schub viel zu schwach war.[2] Daneben zeigten sich Stabilitätsprobleme und die Ruderwirksamkeit des Leitwerks war zu gering, was zu Modifikationen zwang.[3] Der dritte Prototyp wurde deshalb als erstes Flugzeug der U.S. Navy mit einem Triebwerk mit Nachbrenner Solar A-103A ausgerüstet, einem Westinghouse J34-WE-30 mit 18,78 kN Schub.[4] Trotz dieses Triebwerks blieben die Flugleistungen vollkommen unbefriedigend.
Die erste Serienversion F6U-1 flog am 5. März 1949 zum ersten Mal. Die U.S. Navy nahm ab August 1949 30 Serienflugzeuge ab, bevor der Auftrag am 30. Oktober 1950 gestrichen wurde. Die Flugzeuge wurden für Tests bei der Entwicklungsstaffel VX-3 des Naval Air Test Center und kurzfristig bei einer Reservestaffel verwendet.[5] Schon im November 1950 wurden die verbliebenen 27 Maschinen nur noch als Übungsobjekte am Boden verwendet.[3]
Versionen
- XF6U-1
- drei Prototypen, zwei mit Westinghouse J34-WE-22 Triebwerk (BuNos 33532, 33533), einer mit Westinghouse J34-WE-30-Triebwerk mit Nachbrenner (BuNo 33534).
- F6U-1
- Serienversion mit Nachbrenner, 30 gebaut (BuNo 122478-122507), 35 weitere wurde gestrichen.
- F6U-1P
- Umbau einer F6U-1 als Aufklärungsflugzeug (BuNo 122483).
Produktion
Abnahme der Chance-Vought Pirate durch die US Navy:[6]
Version | 1949 | 1950 | SUMME |
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XF6U-1 | 3 | 3 | |
F6U-1 | 22 | 8 | 30 |
SUMME | 25 | 8 | 33 |
Technische Daten
Kenngröße | Daten der F6U-1[7] |
---|---|
Besatzung | Pilot |
Länge | 11,46 m |
Spannweite | 10,00 m |
Höhe | 3,39 m |
Flügelfläche | 18,90 m² |
Flügelstreckung | 5,3 |
Leermasse | 3.320 kg |
max. Startmasse | 5.850 kg |
Höchstgeschwindigkeit | 959 km/h |
Steiggeschwindigkeit | 40,95 m/s |
Dienstgipfelhöhe | 14.100 m |
Reichweite (max.) | 1.880 km |
Antrieb | ein Westinghouse J34-WE-30-Strahltriebwerk mit Nachbrenner (14,0/18,78 kN) |
Bewaffnung | vier 20-mm-M3 Kanonen |
Literatur
- Peter M. Bowers: United States Navy Aircraft since 1911. Naval Institute Press, Annapolis (Maryland) 1990, ISBN 0-87021-792-5, S. 533.
- Paul Eden, Moeng Soph (Hrsg.): The Complete Encyclopedia of World Aircraft. London 2002, ISBN 0-7607-3432-1.
- William Green, Gordon Swanborough: The Complete Book of Fighters. New York 1998, ISBN 0-7607-0904-1.
- Richard Koehnen: Chance Vought F6U Pirate (Naval Fighters 9). Simi Valley (Kalifornien) 1983, ISBN 0-942612-09-4.
Einzelnachweise
- Bill Norton: U.S. Experimental & Prototype Aircraft Projects – Fighters 1939–1945. Speciality Press, 2008, ISBN 978-1-58007-109-3, S. 240.
- Eden, S. 1126.
- Flieger-Revue Februar 2012, S. 52–55, Der Übergang zum Strahlantrieb – FH-1 Phantom, FJ-1 Fury, F6U Pirate
- Bowers, S. 533.
- Green, S. 587 f.
- Statistical Digest of the USAF 1949, S. 164 ff.
- Green, S. 588
Siehe auch
Weblinks
- F6U auf Globalsecurity.org (englisch)