Suppression of Enemy Air Defences
Suppression of Enemy Air Defences (SEAD; deutsch Unterdrückung feindlicher Luftabwehr) ist ein militärischer Einsatz mit dem Ziel, gegnerische bodengebundene Luftabwehr auszuschalten, zu zerstören oder zumindest zeitweise zu schwächen. Zum Einsatz können sowohl zerstörende als auch störende Mittel wie z. B. elektronische Gegenmaßnahmen kommen.
SEAD Einsätze können sich gegen folgende Komponenten eines gegnerischen Luftverteidigungssystems richten:
- Kommandozentralen oder -Schnittstellen
- Stellungen von Flugabwehrraketen
- Stellungen von Flugabwehrkanonen
- Radargeräte von Frühwarn- und Jägerleitstellen
- Flugabwehrraketenträgerfahrzeuge und -lager
- Personal der Flugabwehr
- Schiffsgestützte Flugabwehr
- Frühwarnsysteme
Innerhalb der NATO sollten SEAD-Missionen vor allem von taktischen Jägern wie der F-16 Fighting Falcon und der F-4 Phantom ausgeführt werden. Seit dem Vietnamkrieg wurden die Flugzeuge speziell für solche Aufgaben ausgerüstet und erhielten den Spitznamen Wild Weasel. In der sowjetischen Doktrin waren für SEAD modifizierte MiG-25 oder schwere Bomber vom Typ Tupolew Tu-22M vorgesehen.
SEAD-Lenkwaffen
USA
- AGM-45 Shrike
- AGM-78 Standard ARM
- AGM-88 HARM
- AGM-86 CALCM (wird meist dafür verwendet, ist aber Allzweck-Abwurfmunition)
- AGM-154 JSOW (Allzweckwaffe, wurde bisher nur in dieser Rolle verwendet)
Europa
- ALARM
- ARMIGER (in Planung, Entwicklung eingestellt)
- AS.37 Martel
Sowjetunion/Russland
Brasilien
- MAR-1
Israel
- Harpy