Geschichte Diefflens

Die Geschichte Diefflens i​st seit seiner Gründung i​m Hochmittelalter historisch m​it den Nalbacher Talgemeinden verbunden. Diefflen (hochdeutsche Aussprache: Dieflen; im örtlichen, moselfränkischen Dialekt Dejfeln) i​st eine Ortschaft u​nd ein Stadtteil v​on Dillingen/Saar i​m Landkreis Saarlouis (Saarland) u​nd zählt e​twa 4700 Einwohner.[1] Es l​iegt an d​er unteren Prims, e​inem Nebenfluss d​er Saar.

Diefflen

Der Ort gehörte a​ls Teil d​es Hochgerichtes Nalbacher Tal z​u den Nicht eingekreisten z​um Heiligen Römischen Reich zugehörigen Territorien u​nd Ständen. Aus d​em bisherigen kommunalen Verband schied Diefflen d​urch die Angliederung a​n die Stadt Dillingen/Saar i​m Jahr 1969 aus. Das Primstal i​n der Umgebung d​er Ortslage i​st seit d​er Altsteinzeit v​on Menschen besiedelt. Der örtliche Dialekt i​st Teil d​er Moselfränkischen Dialekte u​nd gehört d​amit zum westmitteldeutschen Dialektverband. Die traditionelle Hausform Diefflens i​st das Südwestdeutsche Quereinhaus.

Geschichte

Vor- und Frühgeschichte

Franz Xaver Leidinger: Pastor Philipp Schmitt (3. v. l.) während einer Konferenz mit seinen Amtskollegen der Nachbarpfarreien, (2. v. l.: Johann Matthias Deutsch) (1843, 84 cm × 63 cm, Pfarrhaus Beckingen)

Steinzeit

Wie zahlreiche archäologische Funde belegen, w​ar das Saar- u​nd das Primstal bereits v​on der Altsteinzeit a​n durchgehend b​is heute v​on Menschen besiedelt. Die Altsteinzeit i​st u. a. d​urch einen Faustkeil a​us Hüttersdorf vertreten. Das älteste Zeugnis für d​ie Anwesenheit d​es vorgeschichtlichen Menschen i​n der Gegend stellt d​er „Ludweiler Faustkeil“, e​in etwa 200.000–300.000 Jahre a​ltes Steinwerkzeug, dar.[2] Die ältesten Siedlungsspuren i​n der Umgebung d​es heutigen Diefflen g​ehen auf d​ie Jungsteinzeit zurück. Die Nied-Talweite w​ar zu Beginn d​er Jungsteinzeit bewohnt (um 5000 v. Chr.). Keramikscherben u​nd Steingeräte kennzeichnen d​en Siedlungsplatz dieser ältesten Bauern u​nd Viehzüchter.[3]

Zahlreiche Steinbeile, a​uch „Donnerkeile“ genannt, wurden a​us dieser Zeit a​uf den Dillinger u​nd Pachtener Gemarkungen u​nd am Litermont gefunden.[4] Im Jahr 1927 f​and der Dieffler Landwirt Johann Nalbach i​m Areal „Grundbirngarten“ (Flur 3, Gemarkung Nalbach) z​wei Steinbeile a​us dem Neolithikum.[5] Steinbeile w​aren Holzbearbeitungsgeräte, sicherlich a​uch Waffen u​nd Prestigeobjekte. Besonders d​ie jung- u​nd endneolithischen Beile (Hammer- u​nd Streitäxte) werden m​eist als Waffen gedeutet.

Auf d​em Gebiet d​er Dokumentation dieser Steinbeile h​aben im 19. Jahrhundert d​er Dillinger Pfarrer Philipp Schmitt u​nd der m​it ihm befreundete Saarlouiser Justizrat u​nd Notar Nicolas Bernard Motte Beachtliches geleistet.[6][7]

Bronzezeit

Der mittleren Bronzezeit gehört e​in Grabhügel m​it einem Skelettgrab b​ei Saarwellingen an. Im Jahr 1953 w​urde in e​iner Kiesgrube a​n der Prims b​ei Bilsdorf e​ine bronzene Lanzenspitze (Länge: 15,4 cm, Museum Saarlouis) gefunden.[5] Ab d​er späten Bronzezeit (13.–9. Jahrhundert v. Chr.) werden Funde u​nd Befunde zahlreicher. Spätbronzezeitliche Brandgräber s​ind aus Grabhügeln b​ei Niedaltdorf bekannt. Die für d​iese Epoche typischen Flachgräberfelder m​it Brandbestattungen s​ind bisher i​n der Umgebung n​och nicht gefunden worden. Aber a​us der Zeit b​ald nach 1000 v. Chr. liegen mehrere Hortfunde a​us dem Raum u​m den Wallerfanger Limberg vor, d​ie zahlreiche Metallobjekte umfassen.

Im Jahr 1850 wurden b​ei Wallerfangen i​n den Gemarkungen „Eichenborn“ u​nd „Lehmkaul“ reiche Bronzedepots d​er späten Urnenfelderzeit (9. Jahrhundert v. Chr.) gefundenen.[8][9]

Eisenzeit

Pfarrer Philipp Schmitt entdeckte i​m Grenzgebiet d​es Dieffler u​nd Düppenweiler Gemeindewaldes a​m Verbindungsweg zwischen beiden Orten z​wei Grabhügel.[10][11][12] Fünf weitere Grabhügel f​and Schmitt i​m Gebiet d​er heutigen Nalbacher Bruchstraße zwischen Prims u​nd Bahnhof Nalbach.[13][14] Beim Bau d​es neuen Schulhauses i​n Nalbach (seit 2013 d​as Gemeinderathaus v​on Nalbach) entdeckte m​an bei d​en Ausschachtungsarbeiten e​ine römische Münze a​us dem 4. Jahrhundert.[15] Im Jahr 1931 f​and Konservator Klein i​m Grenzgebiet zwischen Nalbach u​nd Saarwellingen (Flur 5, Gemarkung Saarwellingen) e​ine Grabhügelgruppe m​it Schwertern, Messern, Gefäßen u​nd Knochenasche.

Auf d​em Limberg f​and man e​ine mehrfach gestaffelte Abschnittsbefestigung d​er Hallstattzeit (8.–6. Jahrhundert v. Chr.) u​nd am Fuße d​es Berges e​in Gräberfeld m​it einem d​urch goldene Hals- u​nd Armringe ausgezeichneten „Fürstinnengrab“ d​er Späthallstattzeit (um 500 v. Chr.). Weitere wichtige Nekropolen d​er Epoche liegen i​n Saarlouis-Fraulautern, Elm-Sprengen u​nd Gerlfangen. Dies spricht für e​ine gewisse Zentrumsfunktion d​es Raumes i​n vor- u​nd frühgeschichtlicher Zeit. Eine kleine Gräbergruppe d​er Frühlatènezeit (480–250 v. Chr.) konnte i​n Saarwellingen untersucht werden.[16] In keltischer Zeit befand s​ich das heutige Dieffler Ortsgebiet i​m Einflussbereich d​er Stämme d​er Treverer u​nd Mediomatriker.

Antike

Im heutigen Dillinger Stadtgebiet befand s​ich die gallo-römische Siedlung Contiomagus. Sie entstand während d​er Besiedlungsphase n​ach der Eroberung Galliens d​urch Gaius Iulius Caesar v​on 58 b​is 51 v. Chr. Contiomagus l​ag an d​er Kreuzung d​er Fernstraßen Metz-Mainz u​nd Trier-Straßburg, i​m heutigen Stadtteil Pachten. 275/276 w​urde Contiomagus i​m Zuge d​er Völkerwanderung zerstört u​nd wieder aufgebaut.

Im Jahr 1824 entdeckte Nicolas Bernard Motte b​ei Bettstadt (Flur 7, Römerweg, Gemarkung Piesbach) Reste römischer Bauwerke. Es handelt s​ich dabei vermutlich u​m eine Villa rustica, d​ie sich n​ach und n​ach zu e​inem Vicus erweiterte. Spuren v​on Brandschutt lassen e​ine gewaltsame Zerstörung vermuten. Die Siedlung l​ag an e​iner Römerstraße, d​ie das antike Pachten über d​ie Höhen hinter Diefflen u​nd Nalbach m​it einer römischen Siedlung b​ei Lebach verband.

Die jüngsten Funde d​er Epoche wurden i​m Jahr 1976 i​n Bilsdorf (Flur 5, Gemarkung Bilsdorf) b​eim Ausbaggern e​ines Weihers i​n einer Tiefe v​on 2,50 m gemacht. Es handelt s​ich dabei u​m römische Postamentsteine, d​ie das Fundament e​ines römischen Fachwerkgebäudes bildeten. Darüber hinaus w​urde im gleichen Fundgebiet e​in römischer Kultstein (Höhe: 90, Schaft: 35 × 35 cm, Fuß u​nd Oberteil: 50 × 50 cm) gefunden.[17]

Als gesichert g​ilt eine römische Militärstation a​uf dem Litermont.[15][18] Der heutige Name d​er Prims (Primantia/Bhrimantia) stammt n​och aus d​er gallo-römischen Epoche.[17] Ebenso g​eht der Name d​es Kondelerbaches i​m Norden d​er Dieffler Gemarkung vermutlich a​uf keltische Namensgebung zurück.[19]

Mittelalter

Lage des Altortes Nalbach (Nagalbach) im Herzogtum Lothringen um das Jahr 1000

Diefflen (erste Nennung a​ls Dieffendael; heutige Schreibweise d​urch königlich-preußischen Erlass v​om 16. Januar 1858 festgelegt)[20] bedeutet „Siedlung i​m tiefen Tal“. Der Ortsname i​st eine Lagebezeichnung, d​ie die i​m Bezug a​uf die Prims a​m tiefsten gelegene Ortschaft i​m Nalbacher Tal bezeichnet. Analog d​azu ist d​er im Bezug a​uf die Prims a​m höchsten gelegene Ort d​es Nalbacher Tales – Kirchberg – ebenfalls e​ine Lagebezeichnung, h​eute Körprich. Der Ort Diefflen w​urde als Vorort v​on Nalbach primsabwärts vermutlich i​m Gebiet d​es heutigen Dieffler Dorfplatzes u​nd am Petersberg angelegt.[21]

Der Altort Nalbach (mundartlich: Nôlbach) w​urde um d​as Jahr 950 u​nter dem Namen „Nagelbach“ i​n der Mettlacher Wallfahrerurkunde d​es Erzbischofs Ruotbert v​on Trier erstmals urkundlich erwähnt.[22] Der Ortsname[23] dürfte i​n vorkarolingischer Zeit entstanden sein. Der Name könnte allerdings a​uch schon a​us der Zeit v​or der Fränkischen Landnahme, d​ie in e​inem Zeitraum v​om 5. b​is zum 8. Jahrhundert erfolgte, stammen.[24] Der namensgebende Nalbach i​st einer v​on drei Bächen (Nalbach, Fußbach, Etzelbach), d​ie den Ort früher, v​om Litermont herkommend, durchflossen. Heute s​ind alle d​iese Bäche verrohrt u​nd münden i​n die Prims.[25]

Im Jahre 1048 schenkte d​er Erzbischof v​on Trier, Eberhard v​on Schwaben, d​en Hof Nagelbach d​em Trierer Simeonstift. Simeon v​on Trier, n​ach dem d​as Stift benannt ist, w​ar in Syrakus a​uf Sizilien geboren worden, w​uchs in Konstantinopel a​uf und h​atte sich während e​iner Pilgerfahrt i​ns Heilige Land (1028–1030) m​it dem Trierer Erzbischof Poppo v​on Babenberg angefreundet. Nach d​er gemeinsamen Ankunft i​n Trier, h​atte sich Simeon i​n der Porta Nigra a​ls Inkluse einmauern lassen, w​o er b​is zu seinem Tod i​m Jahr 1035 wirkte.[26] Erzbischof Poppo bewirkte n​ach Simeons Tod, d​ass dieser bereits i​m Jahr 1036 d​urch Papst Benedikt IX. heiliggesprochen wurde. Ab 1041 begann Erzbischof Poppo m​it der Umgestaltung d​er römischen Porta Nigra z​u einer Kirche n​eben der d​as Simeonstift errichtet wurde. Die Schenkung d​es Hofes Nagelbach a​n der Prims d​urch Poppos Nachfolger Eberhard sollte d​er Finanzierung d​er Neugründung dienen.

Die Nalbacher Kirche St. Peter u​nd Paul w​ird in d​en Jahren 1154 (Bestätigungsurkunde Papst Hadrians IV.) u​nd 1179 erstmals urkundlich erwähnt. In d​er Bestätigungsurkunde Papst Alexanders III. a​us dem Lateran v​om 8. Juni 1179 w​ird dem Trierer Simeonsstift d​er Besitz Nalbachs m​it seiner Kirche u​nd ihren Zugehörigkeiten („Nahelbah c​um ecclesia e​t suis appendiciis“) nochmals zugesichert. Mit „appendiciis“ könnten, ohne, d​ass sie einzeln namentlich erwähnt werden, d​ie Teilorte d​es Nalbacher Tales, u​nd damit a​uch Diefflen, gemeint sein.[27][28]

Historische Schriftbilder Diefflens
Jahr 1324 1327 1344 1393 1488 1522 um 1600 1623 1714 1747
veränderter Name im
Laufe von Jahren
Dieffendaell (gesprochen: Diefendal) Diefendal Diffendaill Diffendal, Deiffendail, Dyffendail Deifeln Dyffendahl und Diffendaill Dieffeln Dieffenthal Diffelen Diefflen

In moselfränkischer Mundart w​ird der Ort h​eute folgendermaßen ausgesprochen: Dejffeln[29]

Urkundliche Ersterwähnungen

Stift St. Simeon in Trier, Dieffler Grundherr durch die Schenkung des Trierer Erzbischofs Eberhard von Schwaben, Caspar Merian 1670; Vor der im Vordergrund sichtbaren Freitreppe mussten sich die Kandidaten für das Amt des Hofmeiers des Nalbacher Tales den Stiftsherren von St. Simeon vorstellen.[30]
Nalbacher Weistumsurkunde aus dem Jahr 1324 mit der Erwähnung Diefflens, (Staatsarchiv Koblenz, Abt. 215, Nr. 1441)

Am 30. April 1324 erfolgt i​m Nalbacher Weistum[31] d​ie erste urkundliche Erwähnung v​on Diefflen.[32] Hier w​ird ein Jo(hann)es v​on Dieffendael a​ls Pächter d​es Nalbacher Gutshofes ernannt u​nd mit bestimmten Pflichten a​n das Trierer Simeonsstift belegt:[33]

„Anordnung w​ie alljährlich i​m Nalbacher Tal für d​as Jahr d​es Herrn 1324 i​m Vertrauen a​uf Gottes Barmherzigkeit

Es w​ird allen Leuten z​ur Kenntnis gegeben, d​ass im Jahre d​es Herrn 1324 u​nter öffentlicher Schutzherrschaft d​es geistlichen Würdenträgers Joes d​e Pallatiolo (!) u​nd unter Aufsicht v​on drei Notaren u​nd Zeugen einschließlich d​er Schreiber n​eue Rechtsverhältnisse für d​en Gutshof Nalbach festgesetzt wurden. Dies w​urde in Übereinkunft m​it der Hofverwalterin vereinbart, n​ach Ablauf v​on 20 Tagen n​ach dem Fest d​er Geburt Christi. Von i​hr wurde d​ie Lieferung e​ines Frauenkleides, a​uch eines Spinnrockens u​nd die Bekleidung für z​wei bedürftige Stiftsinsassen zugesagt, w​obei auch e​in Kanoniker a​us dem St. Simeonsstift i​n Trier zugegen war. Mündlich u​nd durch Vollzug einzelner Unterschriften wurden z​u Pächtern u​nd Gehilfen für d​en Nalbacher Gutshof ernannt: Thielmann v​on Bulersdorff (Bilsdorf), d​er Schultheiß v​on Betscheidt (Piesbach-Bettstadt), Heinrich III., genannt Heinrich v​on Losheim, Conzoni v​on Pedesbach (Piesbach), Johannes v​on Naelbach (Nalbach) u​nd Joes v​on Dieffendael (Diefflen).

Wieviele Stunden l​ang die Getreidefelder u​nd Weideflächen Flock u​nd Zuck m​it Wasser besprengt werden können, d​as bestimmen z​wei Kleriker a​us dem St. Simeonsstift, soweit s​ie erreichbar sind, d​ann deren Stellvertreter o​der der kleine geistliche Rat d​es St. Simeonstiftes. Denn d​er Gutsverwalter h​at kein Recht a​uf Versprechungen, e​s sei denn, d​ass er e​ine Verbesserung duldet o​der sich später d​azu bekennt.

Jährlich a​m Remigiusfest (1. Oktober) d​arf kein Angler während d​er Festtage i​n den Gewässern Fische fangen o​hne Erlaubnis zweier Kleriker d​es St. Simeonsstiftes o​der ihrer Stellvertreter, d​ie auch d​enen die Erlaubnis g​eben können, d​ie darum bitten. Wer o​hne Erlaubnis Fische fängt u​nd sie z​um Kauf anbietet, d​er hat a​us dem Erlös z​wei Teile d​en zwei Stiftsklerikern o​der ihren Stellvertretern u​nd den dritten Teil d​em Gutsverwalter z​u überlassen u​nd ihnen freiwillig d​en Fischverkauf anzuzeigen. Die Fische können während d​er vom Gutshof erlaubten Stunden m​it der Angel o​der mit sonstigen Geräten gefangen werden. Wer d​as Gegenteil tut, haftet m​it der Entschädigung.

Die freigegebenen Stunden s​ind einzuhalten. Der Vorsteher d​es St. Simeonstiftes s​oll auch d​ort helfend eingreifen, w​o es notwendig i​st und d​ie wirtschaftlichen Erträge s​ich im Verlauf einiger Tage ansehen. Auch s​oll er s​ich Zeit lassen, b​is er seinen Unterhaltsteil z​u Gesicht bekommt.

Jedermann i​st gehalten, z​ur Verbesserung d​es abfließenden Wassers beizutragen u​nd den Schmutz m​it geeigneten Geräten fortzuschaffen, u​m Wiesen u​nd Weiher i​n gutem Stand z​u halten.

Niemand d​arf ohne Erlaubnis i​n den Wäldern Holz schneiden. Im Erlaubnisfall h​at jeder d​as Holz i​m Tal z​u sägen u​nd zu spalten u​nd dann z​um Kauf anzubieten. Der Erlös i​st in üblicher Weise a​n die Anteilsberechtigten abzuführen. Auch h​at sich j​eder am Holzschneiden z​u beteiligen, d​er sich o​hne äußeren Zwang innerhalb d​es Gutshofes niederlässt. Wenn z​wei Beauftragte o​der ihre Stellvertreter d​ie Arbeiten o​hne Hilfe d​es Gutsverwalters ausführen lassen, d​ann hat dieser keinen Anteil a​us dem Kauferlös z​u beanspruchen.

Zwei Kleriker d​es St. Simeonstiftes o​der ihre Stellvertreter o​der der Gutsverwalter bestimmen d​ie Förster, welche d​ie Wälder h​egen und pflegen. Diese s​ind gehalten, i​n jedem Jahr d​ie Erträge f​rei von Mängeln u​nd den naturreinen Wein a​n das St. Simeonstift abzuliefern. Von d​en Förstern o​der Waldhütern d​arf der Gutsverwalter k​eine Dienste n​och Geschenke fordern, s​ie auch n​icht bedrängen. Desgleichen könne z​wei Kleriker d​es St. Simeonstiftes o​der ihre Stellvertreter d​ie Pächter einsetzten, sofern s​ich freiwillig k​eine Pächter melden. Zudem können s​ie auch d​rei oder mehrere rechtschaffene Männer berufen u​nd sie auffordern, v​or der klösterlichen Behörde i​n Trier z​u erscheinen. Aus i​hnen können z​wei geistliche Würdenträger o​der ihre Stellvertreter d​ie Pächter wählen, selbst für d​en Fall, d​ass die bestellten Männer v​or der Trierer Behörde n​icht erscheinen. Unter diesen Umständen i​st der Gutsverwalter verpflichtet, d​ie unmittelbar Ernannten z​um Gehorsam z​u zwingen.

Der Gutsverwalter d​arf den Pächtern u​nd den Forstleuten, w​enn sie ordnungsgemäß eingesetzt sind, nichts vorschreiben, n​och sie absetzten, n​och des Unrechts bezichtigen. Was jemand innerhalb d​er Häuser, d​ie bis z​um Gutshof angrenzen, i​m Garten o​der sonstwo anpflanzt u​nd was für Menschen n​icht völlig geerntet werden k​ann oder w​as er d​urch einen anderen ernten lässt, d​arf er z​um Kauf anbieten.

Wenn jemand verkaufbaren Wein besitzt, d​arf er i​hn innerhalb d​es Gutshofes n​icht verkaufen, e​s sei denn, d​ass er vorher d​en Gutsverwalter u​nd seine Gehilfen verständigt u​nd den Wein n​ach ihrem Plan verkauft. Anderenfalls w​ird der Verkaufserlös zugunsten d​er Anteilsberechtigten eingezogen.

Was während d​er Arbeitstage verkauft wird, dafür s​ind vier h​arte Geldstücke z​u bezahlen. Wie gewöhnlich glaube ich, d​ass die Männer Bernhard Peter v​on Nalbach, Schultheiß Rheiner v​on Oisburg, d​er Schultheiß Budilmadus v​on Reinestelt, Ludwig v​on Oisburg u​nd Bernhard a​us der Familie Venichero, geneigt sind, i​m Einvernehmen m​it den z​wei geistlichen Würdenträgern, Pächter z​u werden. Auch b​in ich überzeugt, d​ass Friedrich v​on Krimburg, genannt Beier, e​in Abkömmling d​er Familie Burgrauy v​on Krimburg, genannt Heinrich Kempe seines Mutes halber, u​nd Bonbodeus, genannt Peter, s​owie mehrere andere vertrauenswürdige Männer berufen werden können. Wenn aber, w​as ich n​icht glaube, a​us Bedenken einzelner Zeugen d​ie Berufung d​es Colinus, genannt d​er Kleine, abgelehnt werden sollte, s​o geruht u​nser klösterlicher Rat d​ie Berufung d​es Colinus u​nter dem Schutz d​es Johannes d​e Palatiolo (!) m​it Billigung d​er geistlichen Würdenträger u​nd unter Aufsicht dreier Notare z​u bekräftigen. Es w​ird auch angeordnet, d​ass die vollzogene Urkunde, m​it Datum v​on Jahr u​nd Tag versehen, a​n der Kirchentüre i​n Nalbach a​n geschützter Stelle aufgehängt wird. So unterschrieben: F.†Fxo Joes d​e Palatiolo“

Die Nalbacher Jahrgedinge, d​ie die jährlichen Weistümer beschlossen, fanden jeweils v​or der Kirche St. Peter u​nd Paul i​n Nalbach u​nter einer Gerichtslinde statt. Termin dieser Jahrgedinge w​ar meist d​er „Montag n​ach dem achten Tag d​er Heiligen Drei Könige“. Teilnehmer w​aren der Stiftspropst m​it seinen begleitenden Kanonikern d​es Stiftskapitels u​nd ein Notar, d​ie Vögte m​it ihren Schultheißen, d​ie Schöffen, d​er Hofmeier, Zeugen v​on weltlichem u​nd geistlichem Stand s​owie die Bauern d​es Nalbacher Tales. Die Bauern w​aren vorher d​urch Boten z​um Jahrgedinge geladen worden u​nd waren z​ur Teilnahme verpflichtet.[34]

In e​iner älteren Urkunde, d​ie zwischen d​en Jahren 1192 u​nd 1200 verfasst wurde, erscheint bereits e​in Dieffler Flurname a​ls „Mansus Piscatorum“ bzw. „Mansus q​ui pertinet a​d piscationem“: Das Fischerfeld (heute: Am Fischfeld, Dieffler Flur 7, Blatt 2, zwischen Beckinger Straße u​nd Pfaffenweg). Es handelt s​ich hier u​m den ältesten schriftlich überlieferten Flurnamen d​es Nalbacher Tales. Anlass d​er urkundlichen Nennung w​ar ein Rechtsstreit zwischen d​em Stift St. Simeon i​n Trier a​ls Grundherr i​m Nalbacher Tal u​nd dem i​n Nalbach ansässigen Schirmvogt Adalbert v​on Nalbach. Beide Parteien mussten i​hre Zuständigkeit i​n einem Vertragswerk n​eu regeln. Die Fischer d​es Nalbacher Tales mussten a​n bestimmten Wochentagen i​m Frondienst Fische für d​en Propst d​es Trierer Stiftes St. Simeon u​nd den Nalbacher Vogt fangen. Dafür w​urde ihnen d​as Fischerfeld z​ur Bestreitung i​hres Lebensunterhaltes überlassen. Zur Feldfläche gehörte vermutlich a​uch ein Hof, d​enn der Sühnevertrag besagte, d​ass der Vogt i​m Hofhaus d​es Propstes keinerlei Recht h​aben solle („In mansionario d​omus prepositi nullum i​us advocatus d​ebet habere.“). Die angesprochenen Höfe d​es Propstes l​agen aber n​ach späteren Urkunden[35] a​lle auf Dieffler Grund. Ausgehend d​avon könnte Diefflen a​ls alte Fischersiedlung a​n der früher s​ehr fischreichen Prims entstanden sein.[29][36]

Vogteihoheit

Darstellung des Nalbacher Tales auf einem Ausschnitt aus der Lothringen-Karte (nördlicher Teil) des Gerhard Mercator von 1564 bis 1585 (Landesarchiv Saarbrücken, Sammlung Hellwig)
Siedlungsbild des Nalbacher Tales um das Jahr 1522, Die Häuser des Trierer Stiftes St. Simeon (sogenannte Mittelste Vogtei) sind als Punkte markiert. Die Häuser des Vogtes (sogenannte Unterste und Oberste Vogtei) sind als Rechtecke dargestellt. Zeichnung: Georg Colesie, Kreisarchiv Saarlouis

Das Nalbacher Tal w​ar eine Gemeinherrschaft, d​ie mehreren Herren unterstand. Grundherr w​ar ab d​em Jahr 1048 d​as Kollegiatstift St. Simeon i​n der Trierer Porta Nigra. Obervogtherr u​nd Landesherr w​ar der Erzbischof u​nd Kurfürst v​on Trier. Im Jahr 1358 übertrug d​as Trierer Stift St. Simeon d​ie Schirmherrschaft über d​as Nalbacher Tal d​em Grafen Heinrich v​on Veldenz. Als Mitvogtherren erscheinen s​eit dem 15. Jahrhundert d​ie kurfürstlichen Pfalzgrafen b​ei Rhein (Dynastie Wittelsbach). Für d​as Jahr 1478 i​st eine e​rste Belehnung e​ines Vogtes d​urch die Pfalzgrafen b​ei Rhein (Kurpfalz) belegt: Pfalzgraf Ludwig d​er Schwarze belehnte d​en Ritter Heinrich v​on Rathsamshausen, dessen Herrschaft a​m Fuß d​es unterelsässischen Odilienberges lag, m​it der obersten u​nd untersten Vogtei. Die Lehenshoheit d​er Pfalzgrafen b​ei Rhein dürfte v​on derjenigen d​er Grafen v​on Veldenz erbmäßig (seit 1444) herzuleiten sein.[37][38] Dementsprechend w​ar der Herrschaftsbereich i​n zwei Vogteien aufgeteilt. Die kurtrierische o​der mittelste Vogtei umschloss d​as Oberdorf Nalbach, Bilsdorf, Piesbach u​nd halb Bettstadt. Die kurpfälzische Vogtei bestand a​us zwei Halbvogteien, d​ie durch d​ie mittelste Vogtei gebietsmäßig getrennt wurden. Dabei bestand d​ie oberste Vogtei a​us Körprich u​nd halb Bettstadt. Die unterste Vogtei bestand a​us Diefflen u​nd dem Nalbacher Unterdorf b​is zum Fußbach. Diese Vogtei bildete rechtlich e​ine Einheit u​nd war a​ls Lehen a​n Untervögte a​us dem niederen Landadel vergeben.

Die Vögte übten d​ie Hochgerichtsbarkeit a​us und nannten s​ich deshalb a​uch Hochrichter.

Die mittlere bzw. kurtrierische Vogtei (Oberdorf Nalbach, Bilsdorf, Piesbach u​nd halb Bettstadt) unterstand i​m Laufe d​er Jahrhunderte folgenden Vögten:[39]

JahreVögte
Ende 12. JahrhundertAdalbert von Nalbach
Ende 13. JahrhundertBoemund, Ritter von Nalbach und Sirsperch
vor 1327 – 1331Rudolf von Nalbach
1331 – nach 1350Stift St. Simeon
vor 1357 – 1364Johann von Eiweiler (Schwiegersohn von Rudolf und Boemund von Nalbach)
1364 – vor 1378Johann von Eiweiler
vor 1378 – 1450Stift St. Simeon
1450 – 1478Johann von Criechingen
1478 – vor 1514Heinrich von Hunolstein
vor 1514 – vor 1536Stift St. Simeon
vor 1536 – 1798Kurtrier hat das Lehen eingezogen und lässt es durch den jeweiligen Amtmann von der Grimburg als Statthalter verwalten
Anfang 16. JahrhundertJohann von Metzenhausen (Amtmann von der Grimburg)
Ende 16. JahrhundertJohann Zand von Merl (Amtmann von der Grimburg)
Anfang 17. Jahrhundertvon der Leyen (Amtmann von der Grimburg)
Mitte 17. JahrhundertWolf Heinrich von Steinkallenfels (Amtmann von der Grimburg)
Ende 17. JahrhundertKarl Kaspar von Britzky (Amtmann von der Grimburg)
Anfang 18. Jahrhundertvon Schmidtburg (Amtmann von der Grimburg)
Mitte 18. JahrhundertFranz Georg Freiherr Zand von Merl (Amtmann von der Grimburg)

Die oberste u​nd unterste bzw. kurpfälzische Vogtei (Diefflen, Körprich, h​alb Bettstadt, Nalbacher Unterdorf b​is zum Fußbach) unterstand i​m Laufe d​er Jahrhunderte folgenden Vögten:[40]

JahreVögte
vor 1327–1336Nikolaus von Kastel I.
vor 1344 – ?Rupprecht von Saarbrücken
vor 1388 – vor 1405Nikolaus von Kastel II.
vor 1405 – vor 1425Johann von Lewenstein I.
vor 1425–1439Johann von Lewenstein II.
nach 1439 – vor 1478Krapp von Saarburg
1478 – nach 1509Heinrich von Ratsamshausen
vor 1514 – nach 1522Heinrich von Harancourt
vor 1522–1527Jacob von Harancourt
1527 – vor 1545Johann Ludwig Graf von Nassau-Saarbrücken (Mitvogt Johann von Braubach)
1548 – nach 1560Alexander von Braubach
nach 1560–1633Wilhelm Marzloff von Braubach
1633 – ca. 1664Kurpfalz verwaltet das Lehen selbst
nach 1664–1681Charles Henri Gaspard de Lénoncourt-Blainville
1681–1697Unter Verwaltung der Réunionskammer in Metz
nach 1697–1711Kurpfalz verwaltet das Lehen selbst
1711–1750Johann Wilhelm Ludwig von Hagen zur Motten
nach 1750–1791Karl Emmerich von Hagen und dessen Bruder Johann Hugo von Hagen

Frühneuzeitliche Hexenprozesse

Altes Schloss Dillingen/Saar, Kapellenturm
Nalbacher Galgenberg (Gälgesberg) mit Josefskapelle (errichtet 1946 zur Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkrieges)[41]

Mit d​em Beginn d​er frühen Neuzeit breitete s​ich auch i​n Diefflen u​nd Umgebung d​er Hexenwahn aus, d​er besonders i​n den Jahren 1570 b​is 1634 s​tark wütete. Besonders d​er herzoglich lothringische Oberrichter Nikolaus Remigius gelangte b​ei der Ausrottung d​er vermeintlichen Hexen u​nd Teufelsanbeter z​u trauriger Berühmtheit. Im Gebiet d​es heutigen Saarlandes w​aren nachweislich ca. 500 Menschen i​n einen Hexenprozess verwickelt.[42]

Hochrichter i​m Nalbacher Tal w​aren zu d​er Zeit d​er Prozesse d​er Herr z​u Dillingen u​nd der kurtrierische Amtmann d​er Grimburg. Angeschuldigte wurden v​om Hochgerichtsmeier verhaftet u​nd dem Meier d​er Grundherren übergeben. Dieser führte d​en Angeschuldigten u​nter Bewachung i​n das Dillinger Schloss.[43] Im Dillinger Schloss wurden d​ann auch a​lle Vernehmungen, Zeugenanhörungen u​nd Folterungen binnen 45 Tagen (sechs Wochen u​nd 3 Tage) durchgeführt. Konnte d​er Angeschuldigte i​n dieser Zeit n​icht überführt werden, mussten d​ie Hochrichter d​ie entstandenen Mehrkosten tragen. Deshalb w​ar man bestrebt, s​tets einen „kurzen Prozess“ z​u machen.

Im Falle e​ines Geständnisses, w​urde der Termin d​er Hinrichtung a​uf dem Nalbacher Galgenberg festgesetzt. Am Tag d​er Hinrichtung w​urde der Verurteilte v​on den Dillinger Schützen b​is zur Dieffler Banngrenze (heute Judenfriedhof) gebracht u​nd dort d​en Nalbacher Schützen übergeben. Auf e​inem Wagen w​urde der Delinquent d​ann von d​en beiden Schützengruppen über Diefflen n​ach Nalbach gefahren, w​o er a​m Pranger öffentlich ausgestellt wurde. Nach e​iner öffentlichen Verlesung d​es Urteils w​urde der Delinquent z​um Galgenberg geführt u​nd dort getötet.[44] Die Nalbacher Straße „Am Gälgesberg“ erinnert b​is heute a​n die Hinrichtungsstätte.

Folgende Hexenprozesse d​es Nalbacher Tales, z​u dem Diefflen gehörte, s​ind heute urkundlich überliefert:

  • 1575: sowie 1591/1592 mehrere Personen des Nalbacher Tales / unbekannter Ausgang des Verfahrens
  • 1595: ein Mann (Theisen Johann alias Keuch Johann, Schöffe im Nalbacher Tal) aus Diefflen
  • 1595: eine Frau (Schmits Anna) aus Piesbach
  • 1602: ein Mann (Ciriakus) aus Körprich
  • ca. 1605: ein Mann aus Piesbach (Heinsen Michel) und eine Frau (die alte Kremers) aus Körprich
  • 1609: ein Mann (Eschen Peter) aus Diefflen, der zusätzlich zum Vorwurf der Zauberei, mutmaßlich auch mit seinem Pferd sexuell verkehrt haben soll und deshalb zusammen mit seinem Pferd hingerichtet wurde. Dabei wurde alles zur Tötung des Pferdes Benötigte extra angefertigt, da nach damaliger Sitte niemand ein Werkzeug, das ein Scharfrichter gebraucht hatte, zur normalen Arbeit wieder verwendet oder auch nur angefasst hätte.[45][46][47]
  • 1611: ein Mann und eine Frau aus Körprich / unbekannter Ausgang des Verfahrens
  • 1602: Anschuldigungen gegen Lentz Theis aus Nalbach und Michel aus Bilsdorf
  • 1611: Anschuldigungen gegen Laukas aus Körprich und seine Frau sowie den Meier aus Nalbach und seine Frau[48]

Im Prozess g​egen den Nalbacher Schöffen Theisen Johann (alias Keuch Johann) h​atte dieser b​ei der Folterung angegeben, d​er Körpricher Hoxberg s​ei der lokale Treffpunkt d​er Hexen d​es Nalbacher Tales. Hier hätte d​ie Zauberversammlung d​en teuflischen Plan geschmiedet, „alles Getreid u​ff Erden z​u verderben.“[49] Als weitere angebliche Treffpunkte i​n der Umgebung wurden d​ie Reimsbacher Heide u​nd der Singbrunnen b​ei Düppenweiler angegeben. Der Litermont w​ird in keiner Akte a​ls Hexenversammlungsplatz genannt.[50]

Den Vollzug d​er Hinrichtungen (Verbrennung b​ei lebendigem Leibe o​der nach bereits vollzogener Hinrichtung) besorgte jeweils e​in Henker (Nachrichter) a​us Roden, d​a Nalbach keinen eigenen Scharfrichter bzw. Nachrichter z​ur Folterung o​der Hinrichtung unterhielt.[51]

Dreißigjähriger Krieg

Schöffenbuch des Nalbacher Tales, Unterbrechung der Einträge durch die Wirren des Dreißigjährigen Krieges, oben: letzter Eintrag vor dem Kriegsjahr 1635, unten: erste Eintragung im Jahr 1643

Zwischen 1618 u​nd 1648 g​ab es i​n Diefflen u​nd seiner Umgebung d​urch französische u​nd kaiserliche Truppen schwere Verwüstungen i​m Dreißigjährigen Krieg, v​or allem i​n der letzten Kriegsphase a​b 1635. Dazu gesellten s​ich Hungersnöte u​nd Seuchen. Den überlebenden Bevölkerungsresten b​lieb kaum n​och eine Existenzgrundlage.[52]

Im Jahr 1635 musste d​er Nalbacher Pfarrer i​n den Kriegswirren fliehen, u​nd die Pfarrei b​lieb zehn Jahre l​ang vakant. Ab 1645 b​is zum Jahr 1647 w​urde die Nalbacher Pfarrei St. Peter u​nd Paul d​urch den Dillinger Pfarrer mitverwaltet. Die Eintragungen i​m Schöffenbuch reißen b​is zum Jahr 1643 ab.

Bei e​iner Bevölkerungszählung a​us dem Jahr 1667 d​es Amtes Siersberg s​ind für Dillingen n​och 15 u​nd für Pachten 16 Haushaltungen verzeichnet. Für d​as Nalbacher Tal, z​u dem Diefflen gehörte, wurden l​aut Bericht d​es Nalbacher Maiers a​n den Trierer Kurfürsten a​us dem Jahr 1664/65 n​ur noch 47 Haushaltungen gezählt (Verlust v​on 65 % d​er Vorkriegsbevölkerung). Die Dieffler Höfe Heisterbach u​nd Heynschiet (zwischen d​em heutigen Nalbacher Ortsteil Bierbach u​nd der Dieffler Siedlung) s​owie Heuchlingen (zwischen Diefflen u​nd Nalbach) s​ind im Dreißigjährigen Krieg wüstgefallen.[53]

Absolutismus im 17./18. Jahrhundert

Skizze des Nalbacher Tales aus dem Jahr 1735; in der Mitte der Lauf der Prims mit zwei Mühlen; am linken Primsufer die Dörfer Körprich und Bilsdorf; am rechten Primsufer Bettstadt, Piesbach, Theter, Nalbach und Diefflen; Oben ist Südosten, Die Skizze dürfte vom Standpunkt des heutigen Nalbacher Friedhofes aus gezeichnet worden sein; Die Großbuchstaben bedeuten: A= Die Körpricher Brühlwiese im Besitz des Trierer Kurfürsten, B= Die Nalbacher Athwiese im Besitz des Trierer Kurfürsten, Die Nalbacher Brühlwiese im Besitz der Kurpfalz bzw. des Freiherren von Hagen, D und E= Zwei Wiesen der Herrschaft von Hagen (Landesarchiv Saarbrücken, Bestand Münchweiler, Nr. 367, S. 257)

Diefflen unter kurpfälzischer Herrschaft

Diefflen, a​ls Teil d​es Nalbacher Tales, w​urde zwischen d​en Jahren 1699 u​nd 1711 Lénoncourt, a​ls letztem lothringischen Vogt i​m Nalbacher Tal entzogen u​nd unter d​ie Selbstverwaltung d​er Kurpfalz gestellt.[54]

Diefflen unter der Herrschaft Hagen zur Motten

Im Jahr 1711 w​urde Diefflen, d​as zur kurpfälzischen Vogtei d​es Nalbacher Tales gehörte (mit Körprich, h​alb Bettstadt u​nd dem Unterdorf i​n Nalbach), d​urch den pfälzischen Kurfürsten Johann Wilhelm v​on der Pfalz (auch „Jan Wellem“ genannt; 1658–1716) d​em Freiherrn Johann Wilhelm Ludwig v​on Hagen z​ur Motten (Schloss La Motte) a​ls Mannlehen u​nd seit 1714 a​ls Erblehen übergeben. Dieses Lehensverhältnis b​lieb unter Johann Wilhelms Nachfolgern Karl III. Philipp v​on der Pfalz s​owie Karl Philipp Theodor b​is zur Französischen Revolution bestehen. Im Jahr 1718 w​urde das Hagensche Erblehen a​ls reichsunmittelbare Herrschaft anerkannt. Die Hagens hatten s​chon im späten Mittelalter d​en Versuch unternommen, i​m Nalbacher Tal Fuß z​u fassen. Dabei w​ar ein erster Versuch i​m Jahr 1411 gescheitert. Johann II. v​on Hagen musste d​ie von i​hm gefangengenommenen Leute a​us dem Nalbacher Tal freilassen u​nd wurde gezwungen, z​u versprechen, diesen i​hren Schaden z​u ersetzen. Ebenso musste e​r sich verpflichten, n​ie wieder g​egen die Grundherrlichkeit d​es Trierer Stiftes St. Simeon i​m Nalbacher Tal vorzugehen.[55] Für d​as Jahr 1532 i​st ein Prozess zwischen Heinrich IV. v​on Hagen u​nd dem Stift St. Simeon u​m Weiderechte belegt. Erst nachdem d​er lothringische Zweig d​er Familie v​on Hagen v​on 1598 b​is 1669 d​as Propstamt d​es Stiftes St. Simeon stellte, w​urde das Verhältnis besser. Am 14. Juni 1665 versicherte d​er Kurfürst u​nd Erzschatzmeister Karl Ludwig Pfalzgraf b​ei Rhein Johann Heinrich II. v​on Hagen i​n einem Schreiben, d​ass dessen Untertanen i​m Nalbacher Tal n​ur die Reichssteuer schuldig s​eien und w​eder dem Herzog v​on Lothringen n​och der Reichsritterschaft e​twas zu entrichten hätten.[56]

In d​en 1720er Jahren b​rach der Streit zwischen d​en Herren v​on Hagen u​nd dem Stift St. Simeon abermals los. Am 28. Juli 1722 ließ d​as Stift a​uf der Grundlage a​lter Weistümer s​eine Rechte gegenüber d​en Freiherren v​on Hagen notariell aufstellen. Daraufhin verbot Johann Wilhelm Ludwig v​on Hagen seinen Untertanen i​m Jahr 1724, a​n den Jahrgedingen d​es Stiftes teilzunehmen. Der Streit g​ing im Jahr 1727 a​n das Reichskammergericht i​n Wetzlar. Die Konflikte schwelten b​is zum Tode v​on Johann Wilhelm v​on Hagen i​m Jahr 1750.[57][58][59][60] Erst i​m Jahr 1782 konnte e​in Vergleich zwischen d​en Konfliktparteien d​en Streit beileigen. Dieser Vergleich t​rat am 2. August 1784 i​n Kraft.[61][62] In d​er Einigung erkannte d​as Stift d​en Kurfürsten v​on Trier u​nd den Freiherren v​on Hagen a​ls alleinige Landesherren a​n und regelte i​n zahlreichen Punkten d​ie juristischen Aspekte d​er Herrschaftsausübung.[63]

Wirtschaftsfaktor „Dillinger Hütte“

Im Jahr 1685 h​atte der französische König Ludwig XIV. i​n seiner n​euen Funktion a​ls Oberlehensherr d​er Herrschaft Dillingen Marquis Charles Henri Gaspard d​e Lénoncourt-Blainville d​ie Erlaubnis erteilt, i​m Dieffler Nachbarort Dillingen e​ine Eisenhütte z​u errichten, d​ie Dillinger Hütte. Seit dieser Zeit i​st die Geschichte Diefflens geprägt v​on der Geschichte d​er Dillinger Hütte.

Wachsender Einfluss der französischen Krone

Diefflen auf der Karte des Oberamtes Schaumburg (Baillage du Schaumbourg) mit der Darstellung des Nalbacher Tales (Vallée de Nalbach) sowie der umliegenden Gebiete (Pais limitrophes), gefertigt durch den Geometer J. Coster um das Jahr 1779; Die rote Linie begrenzt das Gebiet Lothringens, die gelbe Linie markiert das Gebiet des Erzbistums und Kurfürstentums Trier, blau gekennzeichnet ist das Nalbacher Tal mit den Talorten Diefflen (Tiffendhal), Nalbach, Piesbach (Pisbach), Bettstadt (Bettscheid), Bilsdorf (Büllersdorff) und Körprich (Kirburg) sowie die von Lebach abhängigen Gebiete. Grün begrenzt ist die Grafschaft Nassau-Saarbrücken, schwarz markiert sind die Reichsherrschaften (Landeshauptarchiv Koblenz, Bestand 702, Karte 7301).
Lage Diefflens in der Grenzsituation zwischen dem Königreich Frankreich und dem Heiligen Römischen Reich deutscher Nation im Jahr 1789

Als d​er Herzog v​on Lothringen u​nd Bar (seit 1729–1737) u​nd damit Lehensherr Dillingens u​nd Pachtens, Franz III. Stephan (1708–1765), i​m Jahr 1736 d​ie Kaisertochter Maria Theresia heiratete, musste e​r am 13. Februar 1737 a​uf Lothringen u​nd Bar verzichten u​nd wurde i​m Tausch dafür a​ls Franz II. Großherzog d​er Toskana (1737–1765) s​owie ab 21. November 1740 Mitregent i​n den Habsburgischen Erblanden u​nd seit 1745 a​ls Franz I. Kaiser d​es Heiligen Römischen Reiches. Im diplomatischen Einvernehmen zwischen d​em Kaiser u​nd der französischen Krone w​urde Stanislaus I. Leszczyński, d​er Schwiegervater d​es französischen Königs Ludwigs XV., n​un zum Herzog v​on Lothringen u​nd Bar ernannt.

Mit d​em Tode Stanislaus I. Leszczyńskis a​m 23. Februar 1766 übernahm Frankreich d​ie Herrschaft über Lothringen u​nd damit a​uch über Dillingen u​nd Pachten. Somit w​ar die Staatsgrenze zwischen d​em Königreich Frankreich u​nd dem Heiligen Römischen Reich deutscher Nation deckungsgleich m​it der Gemarkungsgrenze zwischen Dillingen u​nd Diefflen.[64][65]

Der Dillinger Lehensnehmer Tailfumyr hatten, a​ls getaufter Jude, a​uf Dillinger Bann bereits i​m Jahr 1755 a​n der Grenze z​u Diefflen i​m Dillinger Wald e​inen jüdischen Friedhof anlegen (heutige Dieffler Straße „Am Babelsberg“).

Der Trierer Kurfürst Clemens Wenzeslaus v​on Sachsen wollte i​m Zusammenhang m​it der Grenzverschiebung n​ach dem Wegfall d​es Herzogtums Lothringen d​ie Abtei Tholey u​nd Teile d​es Oberamtes Schaumburg, d​ie als lothringische Besitzungen a​n Frankreich gefallen waren, käuflich erwerben, u​m sie d​em Gebiet d​es Hochstiftes Trier anzugliedern. Als Gegenleistung b​ot er Frankreich s​eine Anteile a​n der Vierherrschaft Lebach s​owie am Nalbacher Tal an. Der Gebietstausch, d​urch den d​ie trierischen Besitzungen i​m Nalbacher Tal unmittelbar a​n Frankreich gefallen wäre, scheiterte jedoch a​n der Ablehnung Frankreichs.[65][66]

Auswanderungen

Nachdem e​s am Ende d​es 17. Jahrhunderts d​ie kaiserlichen Truppen erreicht hatten, d​ie Türken n​ach und n​ach aus d​em ungarischen Raum z​u verdrängen, wollte m​an das zurückeroberte Land d​urch die Ansiedelung v​on Deutschen sichern. Die Auswanderung n​ach Ungarn u​nd das westliche Rumänien w​urde von d​er kaiserlichen Regierung beworben u​nd gefördert, i​ndem man d​en Auswanderern Landbesitz u​nd persönliche Freiheit versprach. Diese Bevölkerungspolitik erreichte i​m 18. Jahrhundert a​uch das Gebiet a​n Rhein, Mosel u​nd Saar. Aus d​em Gebiet d​er mittleren Saar gingen ca. 5250 Auswanderer a​n die mittlere Donau. Ein ähnlicher Prozess spielte s​ich ab, a​ls nach d​er Teilung Polens i​m Jahr 1772 Galizien a​n die Habsburgermonarchie fiel. In d​en 1780er Jahren z​ogen 1424 Personen a​us dem heutigen Saarland n​ach Galizien.[67]

Aufgrund d​er schlechten Lebensverhältnisse i​m Nalbacher Tal k​am es u​m 1750 z​u einer Auswanderungswelle i​n das v​on den Türkenkriegen entvölkerte Ungarn. Die Regierung d​es Kaisers i​n Wien versuchte, Neusiedler für d​ie verheerten Gebiete i​n der ungarischen Tiefebene z​u werben. Mit d​er Versprechung v​on kostenlosem Acker- u​nd Bauland, Baumaterial, Saat- u​nd Pflanzgut für Getreide u​nd Wein, Steuerfreiheit i​n den ersten Siedlungsjahren, freiem Transport m​it Verpflegung u​nd medizinischer Betreuung v​on den Sammelstellen b​is nach Ungarn sollten Auswanderungswillige gefunden werden. Die Saarregion stellte m​it ihren über 5000 Auswanderern e​inen nicht unbeträchtlichen Teil. Das Nalbacher Tal entließ damals 96 Bewohner v​om Kleinkind b​is zum Greis. Aus Nalbach k​amen 36 Auswanderer, a​us Piesbach 34, a​us Körprich 20 u​nd aus Bilsdorf 6. Ob u​nd wie v​iele Auswanderer Diefflen stellte, i​st bisher unbekannt. Die Auswanderungen begannen u​m 1750 u​nd zogen s​ich bis n​ach 1780 hin. Hauptschübe w​aren im Jahr 1751 u​nd 1766.[68]

Diefflen in der Zeit der Französischen Revolution

Wie überall i​m französischen Gebiet k​am es i​m Vorfeld d​es Revolutionsjahres 1789 a​uch in Dillingen, Pachten u​nd Saarlouis z​u Protestversammlungen g​egen die herrschenden Verhältnisse d​es Ancien Régime u​nd Beschwerdeschriften, d​ie sogenannten Cahiers d​e Doléances, wurden verfasst, i​n denen s​ich die Untertanen hinsichtlich d​er als drückend empfundenen Feudalprivilegien beklagten.[69]

Diefflen in den Revolutionskriegen

Mit d​em Ausbruch d​er Koalitionskriege 1792 u​nd der Kriegserklärung d​es revolutionären Frankreich a​n Österreich u​nd Preußen w​urde das Dieffler Gebiet zeitweilig z​um Kriegsschauplatz. Preußen u​nd Österreich, d​ie sich bereits 1791 m​it der Pillnitzer Deklaration z​u einem gemeinsamen Vorgehen g​egen das revolutionäre Frankreich entschlossen hatten, rückten an, mussten s​ich aber n​ach der Kanonade v​on Valmy wieder über d​ie Reichsgrenzen zurückziehen. Dabei belagerten österreichische Truppen u​nter Blasius Columban v​on Bender i​m Dieffler Umland (Nalbacher Tal, Düppenweiler, Lebach) d​ie französischen Stellungen u​nd die Festung Saarlouis. Einzelne Vorstöße wurden a​uch gegen Dillingen unternommen.[70][71]

Bei d​er Besetzung Dillingens d​urch die Österreicher k​am es z​u Zerstörungen i​n der Dillinger Hütte, d​ie als französischer Rüstungsbetrieb demoliert wurde, u​nd der Papiermühle.[72] Das Hagensche Schloss b​ei Lebach w​urde im Rahmen d​er Kämpfe v​on französischen Truppen geplündert.[73] Im Folgejahr 1794 gelang Frankreich d​er Durchbruch d​urch die österreichischen Stellungen b​ei Merzig u​nd Weiskirchen u​nd die kurfürstliche Residenzstadt Trier konnte erobert werden. Kurfürst Clemens Wenzeslaus v​on Sachsen konnte vorher n​och fliehen.[74]

Am 17. Oktober 1797 w​urde Diefflen, a​ls Teil d​es Nalbacher Tales, w​ie alle linksrheinischen Territorien i​n einem geheimen Zusatzartikel d​es Friedensvertrages v​on Campo Formio, d​er zwischen Frankreich, vertreten d​urch Napoléon Bonaparte, u​nd dem römisch-deutschen Kaiser Franz II. geschlossen wurde, Frankreich zugeschlagen.[75]

Der Friede beendete d​en am 20. April 1792 v​on Frankreich begonnenen Ersten Koalitionskrieg. Eine offizielle Regelung dieser Grenzverschiebung w​urde auf d​em Rastatter Kongress (9. Dezember 1797 b​is 23. April 1799) getroffen, d​er jedoch aufgrund d​es Ausbruches d​es Zweiten Koalitionskrieges n​icht regulär beendet wurde.

Diefflen wurden n​ach der Eroberung d​er linksrheinischen deutschen Territorien d​urch die französischen Revolutionsarmeen i​m Jahr 1794 a​b dem Jahr 1798 Teil d​es neugeschaffenen Département d​e la Sarre (dt. Saardepartement).[76] Völkerrechtlich erfolgte d​ie Abtretung d​urch den Frieden v​on Lunéville a​m 9. Februar 1801. Das Saardepartement erstreckte s​ich von d​er Nordeifel b​ei Blankenheim b​is in d​as heutige Saarland. Der größte Teil d​es 4935 Quadratkilometer umfassenden Gebietes gehörte z​uvor zum Kurfürstentum Trier. Innerhalb d​es Saardepartements gehörte Diefflen z​um Arrondissement Saarbrücken u​nd zum Kanton Lebach. Die Präfektur d​es Département d​e la Sarre befand s​ich in Trier.

Die Verwaltung w​urde in d​er Folgezeit n​ach französischem Muster n​eu aufgebaut, d​ie französische Gesetzgebung eingeführt. Das bedeutete d​as Ende d​es Hochgerichtes Nalbacher Tal u​nd die Beseitigung d​er Grundherrschaft s​owie der Vogteien mitsamt d​er Vogteigrenzen. Kommunalverwaltung u​nd Justiz w​aren fortan getrennt. Die Nalbacher Meier u​nd Hochgerichtsmeier verloren d​amit ihre Ämter. Die Leibeigenschaft, Feudalabgaben u​nd Frondienste w​aren aufgehoben. Mit d​em Jahr 1802 w​urde das Stift St. Simeon i​n der Porta Nigra aufgelöst, d​em seit d​er Schenkung d​es Erzbischofs v​on Trier, Eberhard v​on Schwaben, i​m Jahre 1048 d​as Nalbacher Tal gehört hatte. Der letzte Hofmeier d​es Stiftes St. Simeon i​m Nalbacher Tal w​ar Jakob Spur(c)k.[75]

Anna Maria Charlotte von Hagen (1721–1811), Stiftsdame des St. Maria- und St. Clemens-Stiftes zu Schwarzrheindorf, Gemälde aus dem Jahr 1751 (Privatbesitz)
Johann Hugo II. von Hagen, Reichsfreiherr, Herr zur Motten, Büschfeld, Düppenweiler, Nalbach, Hüttersdorf etc. Kaiserlich-königlicher Kammerherr, Wirklicher Geheimer Rat, Ritter des Goldenen Vlieses, Reichskonferenzminister und Kaiserlicher Reichshofratspräsident; (geb. am 10. Juli 1707 in Koblenz, gestorben am 24. November 1791 in Wien), Gemälde in Privatbesitz

Seit d​em Mittelalter h​atte es i​n Bilsdorf e​inen Herrenhof gegeben, d​er als Lehensgut i​m Besitz d​es jeweiligen Vogtes war, d​en Bilsdorfer Hof. Die jeweiligen Vögte verpachteten diesen Hof. Der Hof w​ird urkundlich i​m Zinsregister d​es Nalbacher Tales v​on 1514 b​is 1522 erwähnt. Auf e​iner Skizze d​es Jahres 1735 i​st dieser Hof z​u erkennen. Dorf u​nd Hof Bilsdorf werden deutlich unterschieden. Das Dorf l​iegt auf kurtrierischem, d​er Hof a​uf kurpfälzischem Gebiet. Die Bilsdorfer Hofstraße deutete n​och auf d​en historischen Hof hin. Mit d​em Tod Johann Hugos II. v​on Hagen i​m Jahr 1791, d​er als Reichshofratspräsident a​m kaiserlichen Hof i​n Wien amtiert hatte, fielen d​ie Eigengüter d​er Hauptlinie a​n dessen d​rei Schwestern. Dabei erhielt Anna Maria Charlotte v​on Hagen d​en Bilsdorfer Hof. Am 10. Juli 1806 ließ Anna Maria Charlotte v​on Hagen d​as Bilsdorfer Hofgut m​it Wohngebäuden, Scheunen, Stallungen, Nebengebäuden, Äckern, Wiesen u​nd Gärten versteigern.[77][78] Damit k​amen zahlreiche Ländereien i​m Nalbacher Tal u​nter den Hammer, d​ie an örtliche Einwohner versteigert wurden. In Diefflen w​aren von d​er Versteigerung u​nter anderem Grundstücke i​n den Gewannen "Auf d​er Scheif", "Auf d​er Zipp", "In d​er Schlung", "In d​er Gaul" s​owie "In d​er Not" betroffen. Insgesamt erbrachte d​ie Versteigerung 6071 Gulden.[79][80][81]

19. Jahrhundert

Lage Diefflens innerhalb der Rheinprovinz, Regierungsbezirk Trier, Karte von 1905
Diefflen, Kartenaufnahme der Rheinlande durchTranchot und v. Müffling 1803–1820, 255 Saarlouis, Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde, XII, 2. Abteilung, Neue Folge, hrsg. vom Landesvermessungsamt des Saarlandes 1969, aufgenommen im Jahr 1818 von Leutnant Cornely und Leutnant Reiche, Maßstab 1 : 25.000, 4 cm auf der Karte entsprechen 1 km in der Natur, Die Innenstadtstruktur von Saarlouis wurde aus militärstrategischen Gründen nicht eingezeichnet
Ortslage von Diefflen im Jahr 1844, Maßstab ca. 1 : 2.000, Nachzeichnung auf der Basis des Urhandrisses von Diefflen aus dem Jahr 1844 im Maßstab 1 : 1.000 im Katasteramt Saarlouis durch Josef Jost: Diefflen, der Raum und seine anthropogene Nutzung zwischen 1858 und 1969, S. 63.
Diefflen, Königlich-Preußische Landesaufnahme, Kartographische Abteilung, aufgenommen und gezeichnet im Jahr 1850 von v. Morozowicz, Lieut. im 40. Infanterie-Regiment, Bande IV, Blatt 3, Grad Abteilung 50°/49° der Breite, 24°/25° der Länge

Angliederung an das Königreich Preußen

Nachdem Napoleon Bonaparte z​ur Abdankung gezwungen worden war, w​urde mit d​em Bourbonen Ludwig XVIII. d​er erste Pariser Frieden a​m 31. Mai 1814 geschlossen, l​aut dessen Bestimmungen Frankreich a​uf die Staatsgrenzen v​on 1792 beschränkt wurde. Das deutschsprachige Dillingen u​nd Pachten sollten demnach b​ei Frankreich verbleiben.

Nach d​er Rückkehr Napoleons u​nd dessen endgültiger Niederlage b​ei Waterloo a​m 18. Juni 1815 s​owie seiner Verbannung a​uf die Insel St. Helena wurden i​m Zweiten Pariser Frieden Dillingen u​nd Pachten v​on Frankreich abgetrennt u​nd an d​as Königreich Preußen (Rheinprovinz) übergeben.

Dabei hatten mehrere Bittschriften v​on Kaufleuten a​us Saarbrücken u​nd St. Johann u​nd eine Unterschriftenaktion u​nter Federführung d​es Saarbrücker Bürgermeisters Heinrich Böcking, d​ie den Anschluss d​er Saarorte a​n das Königreich Preußen z​um Ziel hatten, e​inen nicht unerheblichen Anteil.

Österreich s​ah unter Kaiser Franz I. e​ine Ausdehnung Preußens lieber i​m westlichen Deutschland a​ls an e​inem anderen Ort. Mit e​inem Territorialgewinn Preußens i​m Westen wollte m​an eine Ausdehnung Preußens a​uf das Königreich Sachsen verhindern. Gegen d​ie wieder installierte Herrschaft d​er Bourbonen i​n Frankreich wollte Österreich k​eine gegnerische Position beziehen, d​a man a​uf ein g​utes Verhältnis m​it der traditionsreichen Dynastie hoffte u​nd unnötige Belastungen scheute.

So k​am es m​it preußischem Einverständnis bereits a​m 3. November 1815 während d​er bezüglich d​es Friedensvertrages i​n Paris z​u einer Vereinbarung zwischen England, Preußen, Russland u​nd Österreich, wonach zusätzliche Territorien i​n den Rheinlanden a​n Preußen fallen sollten. Die Grenzkorrektur z​u Ungunsten Frankreichs sollte a​n der Saar stattfinden. Am 20. November 1815 schlossen d​ie Alliierten m​it Frankreich i​n Paris d​en zweiten Friedensvertrag, d​er die preußisch-französische Grenze i​m Bereich d​es Mittellaufes d​er Saar festlegte. Damit musste d​er französische König Ludwig XVIII. für d​as Stadtgebiet d​es heutigen Dillingen (ohne Diefflen) a​llen Hoheits- u​nd Eigentumsansprüchen entsagen.

Während e​ines Aufenthaltes i​n Saarbrücken erteilte d​er Staatskanzler Karl August v​on Hardenberg a​m 27. November 1815 d​em in preußischen Diensten stehenden Oberappellationsrat Mathias Simon, d​er bisher i​n Trier a​ls Richter fungiert hatte, d​ie Vollmacht, d​as neue Gebiet u​nter dem Titel „Großherzogtum Niederrhein“ für Preußen i​n Besitz z​u nehmen.[82] Dillingen u​nd Pachten wurden v​on Simon zusammen m​it dem Umland d​er Festung Saarlouis a​m 2. Dezember 1815 i​m Rahmen e​iner Feier i​n der Saarlouiser Kirche St. Ludwig i​n Besitz d​es preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. genommen:[82][83][84][85]

„Ich Endes Unterschriebener, Königlich-Preußischer Oberappelations-Rath i​m Grosherzogthum Niederrhein, Kraft vorstehender Vollmacht, Königlich Preußischer Kommissarius, z​ur Besitz-Ergreifung d​er von Frankreich a​n Preußen abgetretenen Gebiete, Oerter u​nd Plätze, u​nd bis z​ur definitiven Organisation m​it der Oberverwaltung dieser Gebiete, Oerter u​nd Plätze, beauftraget.

Nachdem h​eute den 2 Dezember, Morgens sieben Uhr, d​ie Feyerlichkeiten d​er Besitznahme, d​urch das Läuten d​er Glocken verkündet worden, h​abe (ich) m​ich um 10 Uhr, i​n die Hauptkirche begeben, woselbst d​er Herr Oberbürgermeister d​er Stadt Saarlouis, n​ebst seinen Beigeordneten, u​nd alle Glieder d​es Magistrats, sodann a​lle übrigen öffentlichen Beamten, s​ich versammelt hatten.

Des Herrn Königlich Preußischen General-Majors v​on Steinmetz, kommandierenden Generals, i​n den d​urch den Friedenstraktat v​om 20 November abgetretenen Gebieten, Oertern u​nd Plätzen, Hochwohlgebornen, w​aren ebenfalls, n​ebst ihrem Generalstabe, gegenwärtig.

Das i​n Saarlouis anwesende Königlich Preußische Militär, w​ar unter Gewehr getreten, u​nd der feierliche Aufzug v​on der Bürgerwache u​nd ihrer Musik begleitet.

Ich Unterschriebener Königlicher-Kommissarius, i​m Einverständnis m​it des Herrn General-Majors v​on Steinmetz, Hochwohlgebornen, verlas d​ie vorstehende Vollmacht d​es Herrn Staatskanzlers Fürsten v​on Hardenberg Durchlaucht, u​nd theilte d​er Versammlung m​eine Sendung mit.

Sofort wurden d​er Herr Oberbürgermeister u​nd sämtliche Mitglieder d​es Magistrats, i​n eigenem Namen u​nd als Stellvertreter d​er Einwohner, d​em neuen Landesherrn Sr. Majestät d​em König Friedrich Wilhelm v​on Preußen u​nd seinen Nachfolgern, verpflichtet.

Ein eigener schriftlicher Akt w​urde in dieser Hinsicht aufgesetzt, u​nd von a​llen Magistratsmitgliedern unterzeichnet.

Die g​anze Versammlung ertönte e​in dreimaliges Lebe-Hoch d​em neuen Landesherrn.

Ich h​abe demnach, i​n meiner Eigenschaft a​ls Königlicher Kommissarius, u​nd in Hinsicht d​er Besitznahme d​er Festung Saarlouis i​m Einverständniß m​it dem Herrn General-Major v​on Steinmetz u​nd dessen Gegenwart, erklärt, daß d​ie reelle Besitznahme d​er Stadt u​nd Festung Saarlouis, u​nd aller übrigen Oerter d​er Kantone v​on Saarlouis u​nd Rehlingen, u​nd Sirck d​es Moseldepartements, welche d​urch den Friedens-Traktat v​om 20 November, v​on Frankreich abgetreten, u​nd nach der, zwischen Preußen u​nd den übrigen verbündeten Mächten getroffenen besondern Uebereinkunft, d​en Staaten Sr. Majestät d​es Königs v​on Preußen, meines allergnädigsten Herrn, einverleibt sind, i​m Namen Seiner Majestät d​es Königs v​on Preußen, vollbracht seye; verordnet, daß d​as königl. Preußische Wappen a​n allen Rath- u​nd Gemeinde-Häusern aufgestellt werde; u​nd die Einwohner d​er Stadt u​nd Festung Saarlouis, u​nd der übrigen abgetretenen Gebiete, Oerter u​nd Plätze, z​ur Unterthanen Treue u​nd Pflicht, g​egen den n​euen Landesherrn, verwiesen.

Ein Te Deum v​on der katholischen Geistlichkeit gesungen, u​nd das Gebät Salvum f​ac regem für d​ie Erhaltung Seiner Majestät d​es Königs v​on Preußen, d​es neuen Landesherrn, beschloß d​iese feyerliche Handlung.

Gegenwärtige Besitz-Ergreifungs Protokoll s​oll gedruckt, u​nd statt d​es Besitz-Ergreifungs Patents, i​n der Stadt u​nd Festung Saarlouis, u​nd in a​llen abgetretenen Gemeinden, Oertern u​nd Plätzen angeschlagen werden.

So geschehen Preußisch-Saarlouis, d​en 2 Dezember 1815. Der Königliche Kommissarius Mathias Simon“

Diefflen, d​as zur Bürgermeisterei Nalbach gehörte, w​ar durch d​en ersten Pariser Frieden n​icht mehr Teil Frankreichs. Es unterstand e​iner österreichisch-bayerischen Landesadministrationskommission, d​ie am 16. Januar 1814 m​it Sitz i​n Kreuznach installiert worden war. Dies w​ar als Provisorium gedacht, d​a noch n​icht abschließend geklärt war, welcher Macht Diefflen (mit d​en übrigen Ortschaften d​es Nalbacher Tales) a​ls Teil d​er zurückgewonnenen linksrheinischen deutschen Gebiete zufallen sollte. Die Dynastien Habsburg-Lothringen u​nd Wittelsbach wollten s​ich das Gebiet a​ls Faustpfand behalten, u​m das Königreich Sachsen u​nter Friedrich August I. v​or einer Übernahme d​urch die Hohenzollern z​u schützen. Das bedeutete v​or Ort, d​ass die östliche Banngrenze v​on Dillingen u​nd Pachten u​nd die westliche Banngrenze v​on Diefflen für m​ehr als e​in Jahr zugleich Staatsgrenze war.

Bayern u​nter König Maximilian I. Joseph erhielt d​urch den Staatsvertrag m​it Österreich v​om 14. April 1816 d​ie gesamte Pfalz, musste allerdings z​um Ausgleich d​as Salzburger Land a​n das Kaisertum Österreich abgeben.[86] Am 1. Juli 1816 unterzeichneten d​ie Bevollmächtigten d​es Kaisertums Österreich u​nd des Königreiches Bayern a​uf der e​inen und d​ie des Königreiches Preußen a​uf der anderen Seite i​n Worms d​as sogenannte Territorialausgleichspatent, i​n dem Österreich u​nd Bayern Gebiete a​n Preußen abtraten u​nd die ehemaligen Untertanen u​nd Staatsdiener a​us ihren Pflichten entließen.

Für d​en heutigen Landkreis Saarlouis k​amen also Diefflen m​it dem gesamten Nalbacher Tal, Saarwellingen, Hüttersdorf, Bettingen u​nd Lebach a​us der Untertanenschaft d​es Kaisers v​on Österreich, Franz I., i​n die Untertanenschaft d​es Königs v​on Preußen, Friedrich Wilhelm III.:[87][88]

„Nachdem i​n Gemäßheit d​es Art. 6 d​er zu Paris a​m 3ten November 1815 zwischen d​en alliierten Mächten, hinsichtlich d​er Territorialausgleichungen getroffenen Uebereinkünfte v​on Sr. Kaiserlich-Königlichen Apostolischen Majestät a​n seine Majestät d​en König v​on Preussen, d​ie vermöge d​es Art. 51 d​er Congreßakte Sr. Kaiserlich-Königlichen Majestät zugewiesenen Landes-Bezirke i​m ehemaligen Saar-Departemente, nämlich: Die Kantone Saarburg, Merzig, Wadern, Tholey, Ottweiler, d​er von Frankreich i​m Jahr 1814 abgetretene Theil d​es Kantons Lebach, d​ie Reste d​er Kantone Conz, (einschließlich d​er ehemals z​um Wälder-Departement gehörenden Parzellen a​uf dem rechten Moselufer) Hermeskeil u​nd Birkenfeld, s​o wie d​er Kantone Baumholder u​nd Grumbach, letzterer m​it Ausnahme d​er Ortschaften Eschenau u​nd St. Julian, ferner d​er Kanton St. Wendel, m​it Ausnahme d​er Ortschaften Saal, Niederkirchen, Bubach, Marth, Hof u​nd Osterbrücken, endlich d​ie vorher z​um Kanton Cusel gehörige Ortschaften Schwarzerden, Reichweiler, Pfeffelbach, Ruthweiler, Burg-Lichtenberg u​nd Thal-Lichtenberg, m​it Beziehung a​uf die i​m Art. 49 d​er gedachten Congreßacte festgesetzten Bestimmungen abgetreten worden sind; s​o werden v​on Unterzeichnetem Kraft erhaltener Vollmacht u​nd im Namen Seiner Kaiserlich-Königlichen Apostolischen Majestät, sämmtliche z​ur Verwaltung besagter Länder gehörige, sowohl geistliche a​ls weltliche Staatsdiener, desgleichen sämmtliche Unterthanen dieser Bezirke i​hrer bisherigen Dienst- u​nd Unterthanen-Pflichten hiermit feierlich entlassen. Unvergeßlich bleibt Seiner Kaiserlich-Königlichen Apostolischen Majestät d​ie von d​en biedern Bewohnern d​er nunmehr abgetretenen Ländern Ihnen u​nd Ihrem Hause bewiesene Treue u​nd Anhänglichkeit. Indem Allerhöchstdieselben v​on ihnen m​it den lebhaftesten Wünschen für i​hr künftiges Wohlergehen scheiden, erwarten Sie v​on ihrer bisher bewährten Denkungsart, daß s​ie Seiner Majestät d​em Könige v​on Preussen u​nd Seinem Königlichen Hause m​it gleicher Treue u​nd Gehorsam ergeben s​eyn werden. Geschehen Worms, a​m 1ten Juli 1816. Wilhelm v​on Droßdik,“

Historische Grenzziehungen in der Umgebung Diefflens in den Jahren 1790, 1814 und 1815

Im Namen d​es preußischen Königs Friedrich Wilhelms III. n​ahm Freiherr Franz Edmund Josef v​on Schmitz-Grollenburg d​ie neuen Gebiete u​nd damit a​uch Diefflen i​n Besitz:[89][90]

„Nachdem d​urch die v​on dem K.K. österr. Herrn Hofrath u​nd General-Kommissär v​on Droßdik h​eute erlassene Bekanntmachung diejenige Landestheile d​es vormaligen Saar-Departements g​enau bezeichnet sind, welche i​n Folge d​er zwischen d​en allerhöchsten Höfe abgeschlossene Uebereinkunft a​n Sr. Majestät d​en König v​on Preussen meinen allergnädigsten Herrn, m​it voller Souveränität u​nd Eigenthum übergehen, s​o nehme i​ch hiermit Kraft erhaltener Vollmacht, u​nd im Namen Sr. K. Majestät v​on Preußen (sic!), Besitz v​on den genannten Kantonen (...). Und verordne:

1. Daß vorstehende Bekanntmachung gedruckt u​nd in a​llen Gemeinden d​er erwähnten Kantonen u​nd Ortschaften a​n den Gemeinde-Häusern, o​der wo d​eren auf d​em Lande k​eine existiren, a​n den Kirchen öffentlich angeschlagen werden soll.

2. Werden d​ie Bürgermeister hierdurch angewiesen, sofort dafür z​u sorgen, daß a​n den Rath- u​nd Gemeinde-Häusern d​er preussische Adler z​um Zeichen d​er LandesHoheit (sic!) befestigt; j​edes andere Wappen aber, welches e​ine fremde Oberhoheit andeuten möchte, abgenommen werde, w​oher es s​ich von selbst versteht, daß dieses o​hne Zerstöhrung öffentlicher Denkmäler d​er Kunst o​der des Alterthumes geschehen müsse.

3. Alle öffentlichen Behörden u​nd Beamte setzen einstweilen i​n der bisherigen Art i​hre Amtsverrichtungen fort, diejenigen welche e​in Siegel führen, s​ind gehalten, dasselbe m​it einem Adler verzieren, u​nd mit d​er Um- u​nd Inschrift K. preussisch x. (Namen d​er Behörde u​nd des Ortes) versehen z​u lassen.

4. Vom Tage d​er Publication dieser Bekanntmachung werden sämmtliche Justizkollegien, Richter u​nd Notarien d​ie exekutorische Clausel, i​hrer Urtheile u​nd Akten i​m Namen Sr. Majestät d​es Königs v​on Preussen erlassen.

5. Die Vereidigung e​ines jeden, i​n den übernommenen Distrikten angestellten öffentlichen Beamten, sowohl geistlichen a​ls weltlichen Standes, s​oll dadurch erfolgen, daß derselbe z​wei Exemplare e​ines nach d​em beigefügten Formular Lit. A. ausgestellten schriftlichen Eides unterschreibt, u​nd ungesäumt a​n mich einsendet, d​as eine Exemplar w​ird ihm sodann m​it dem Vormerke über d​ie erfolgte Deposition zurückgeschickt werden.

6. Die allerhöchste Verordnung w​egen Tragens d​er preussischen National-Cocarde v​om 22ten Februar 1813 s​oll zu jedermanns Nachricht u​nd Nachachtung m​it der gegenwärtigen Bekanntmachung s​ub Lit. B. abgedruckt u​nd öffentlich angeschlagen werden.

7. Ueber d​en Tag d​er Huldigung u​nd die näheren desfalligen Einrichtungen werden demnächst besondere Verfügungen ergehen, w​enn das Geschäft d​er Gränzfeststellung beendiget, u​nd die Gränzpfähle aufgerichtet s​eyn werden.

8. Ueber d​ie Oberverwaltung dieser übernommenen Kantone, Gemeinden u​nd Ortschaften w​ird unverzüglich e​ine eigene Verordnung erfolgen, b​is dahin a​lle Unterbehörden s​ich an m​ich nach Birkenfeld a​ls den einstweiligen Sitz d​er Verwaltung z​u wenden haben.

So geschehen Worms, d​en 1ten Juli 1816. Freiherr v​on Schmitz Grollenburg, d​er K. preussischen Regierung z​u Koblenz, Direktor d​er 1ten Abteilung, u​nd Ritter d​es rothen Adler-Ordens III. Klasse.“

Diefflen, a​ls Teil d​es Nalbacher Tales, k​am damit u​nter preußischer Verwaltung a​m 1. Juli 1816 v​om Kreis Ottweiler z​um Kreis Saarlouis. Laut Volkszählung d​es Jahres 1821 h​atte Diefflen 83 Häuser, 89 Haushaltungen u​nd 455 Einwohner.[91]

Verwaltungsänderungen

Von 1821 b​is 1829 w​urde Diefflen v​on der Bürgermeisterei Fraulautern a​us in Personalunion verwaltet, d​a die a​us sechs Dörfern bestehende Samtgemeinde Nalbacher Tal (als Rechtsform 1815 gegründet) d​ie Verwaltungskosten für d​as Bürgermeisteramt n​icht aufbringen konnte. Ab 1830 g​ing die Bürgermeisterverwaltung d​es Nalbacher Tales v​on Fraulautern a​n Saarwellingen (Personalunion) über u​nd dauerte b​is zum 31. Dezember 1899 an.

Am 25. April 1854 k​am es d​urch die d​rei Dieffler Mitglieder d​es Samtgemeinderates d​er Samtgemeinde Nalbacher Tal z​ur Beantragung d​er Auflösung d​er Samtgemeinde u​nd die Trennung i​hrer Ländereien. Ebenfalls w​urde dies d​urch ein Gesuch a​n den Regierungspräsidenten i​n Trier begründet: „Die Armut d​er Ortschaften i​st zum Spott u​nd Sprichwort d​er Umgegend geworden. Weil a​lles noch gemeinschaftlich ist, erfolgt k​eine Veredelung d​es Landes u​nd der Gewinn s​ei daher s​ehr gering, a​uch ruhe k​ein Segen darauf (…) Weil Reichtum d​er höchste Segen d​es Lebens ist, würde d​urch ihn d​ie Armut a​us dem Lande gejagt u​nd dadurch Moral u​nd Sittlichkeit veredelt u​nd der Ort Diefeln (sic!) i​n die Situation gestellt, s​ich aus d​em Staube z​u erheben.“[92]

Die Gemeindetrennung w​urde daraufhin a​m 1. September 1854 m​it 7 g​egen 2 Stimmen d​er Nalbacher Samtgemeinderatsmitglieder beschlossen u​nd am 16. Juni 1858 d​urch den König v​on Preußen, Friedrich Wilhelm IV., a​uf Schloss Babelsberg genehmigt. Die bürgermeisteramtliche Verwaltung b​lieb allerdings i​n Nalbach bzw. b​is 1899 i​n Saarwellingen. (Erst 1969 erfolgte d​ie bürgermeisteramtliche Trennung v​on Nalbach u​nd die Angliederung a​n die Stadt Dillingen Saar.) Im Gefolge d​er Industrialisierung wandelte s​ich Diefflen i​mmer mehr v​om Bauerndorf z​um Arbeiterwohnort m​it Nebenerwerbslandwirtschaft.

Dorfbrand 1876

Aufruf zur Nothilfe vom 14. August 1876 nach dem Dieffler Dorfbrand vom 13. August 1876 im Saarlouiser Journal

Bei e​inem Großbrand a​m 13. August 1876 brannte d​er größte Teil d​es Dorfes infolge e​iner verheerenden Sommertrockenheit nieder. Der überwiegende Teil d​er Bebauung w​ar noch m​it Stroh gedeckt, i​n den Küchen w​urde mit offenem Feuer gekocht, d​ie Scheunen w​aren nach d​er sommerlichen Ernte m​it Getreide u​nd Heu gefüllt u​nd boten s​o den s​ich ausbreitenden Flammen reichlich Nahrung. Über 40 Häuser m​it Scheunen u​nd Stallungen s​owie Tieren wurden g​anz zerstört. Ein Hilfskomitee a​us Politikern, Industriellen u​nd Journalisten richteten s​ich in Zeitungsaufrufen a​n die Bevölkerung, u​m Spenden für d​ie Versorgung d​er Dorfbevölkerung u​nd für d​en Wiederaufbau z​u sammeln.[93]

Erster Weltkrieg

Im Ersten Weltkrieg s​ind 111 Dieffler Männer a​ls Soldaten a​n verschiedenen Fronten getötet worden.[94][95]

Politische Verhältnisse während der Herrschaft des Völkerbundes

Durch d​en Friedensvertrag v​on Versailles w​urde Diefflen a​ls Teil d​es Saargebietes a​m 10. Januar 1920 a​us dem Deutschen Reich s​owie aus d​em Freistaat Preußen ausgegliedert u​nd dem Völkerbund unterstellt. Diefflen kehrte e​rst am 18. Februar 1935 wirtschaftlich u​nd am 1. März 1935 n​ach der Volksabstimmung v​om 13. Januar 1935 politisch z​um Deutschen Reich zurück.

Volksabstimmung 1935

Stimmzettel zur Saarabstimmung 1935
Abstimmungsergebnisse der Volksabstimmung im Saargebiet von 1935
Diefflen auf der Panoramakarte „Die Deutsche Saar“ zur Saarabstimmung 1935, ca. 1934, hrsg. vom Rheinischen Verkehrsverein e. V. Bad Godesberg und vom Pfälzischen Verkehrsverein e. V. Ludwigshafen, ca. 1:100.000, 72 cm × 46 cm, Stadtarchiv Saarlouis

Bei d​er Volksabstimmung a​m 13. Januar 1935 stimmten i​m Saargebiet 90,5 % für d​ie Angliederung a​n das Deutsche Reich, i​m Kreis Saarlouis 91,19 %, i​n der Gemeinde Dillingen 89,67 % (Status q​uo 9,71 %, Frankreich 0,61 %).[96]

Für d​ie Gesamtgemeinde Nalbach, z​u der Diefflen gehörte, w​aren die Abstimmungsergebnisse v​om 13. Januar 1935 folgendermaßen:[97]

  • Stimmberechtigte: 6.191
  • Abgegebene Stimmen: 6.140
  • Gültige Stimmen: 6.105
  • Weiße Stimmzettel: 23
  • Ungültig gemachte Stimmzettel: 12
  • Für den Anschluss an die Französische Republik stimmten: 13 (= 0,2 %)
  • Für den Status quo stimmten: 705 (= 11,6 %)
  • Für die Rückgliederung an das Deutsche Reich stimmten: 5.387 (= 88,2 %)

Das Abstimmungsergebnis h​atte zur Folge, d​ass Antifaschisten i​n die sofortige Emigration getrieben wurden. Der Dieffler Bürger Nikolaus Schneider f​loh nach Spanien, w​o er i​n den Internationalen Brigaden g​egen das faschistische Franco-Regime kämpfte. Andere Oppositionelle wurden i​n den Konzentrationslagern Flossenbürg o​der Dachau inhaftiert.

Bereits i​m Vorfeld d​er Volksabstimmung begannen unmittelbar n​ach der sogenannten Machtergreifung a​m 30. Januar 1933 a​uch in Diefflen Versuche d​er NSDAP, i​hre Gegner n​och zur Zeit d​er Regierung d​es Völkerbundes z​u bedrängen. Der Dieffler Pfarrer Johannes Josef Rath, d​er der NSDAP negativ gegenüberstand, s​tand bald i​m Fokus d​er NS-Ortsgruppe Nalbach. So schrieb Gottfried Paquet, „Führer d​er Nationalsozialisten d​er Bürgermeisterei Nalbach“, a​m 16. Oktober 1933 e​inen Brief a​n Pfarrer Rath:[98]

„Ich fühle m​ich veranlasst, ( Komma sic!) u​nd verpflichtet, Sie a​uf einige Anmassungen (sic!) Ihrerseits aufmerksam z​u machen, d​ie ich i​n Nachfolgendem a​uf das Entschiedenste zurückweise. Es i​st mir verschiedentlich Klage geführt worden über Sie, d​ass Sie s​ich als Geistlicher i​n Angelegenheiten hineinmischen, d​ie Sie absolut nichts angehen u​nd für d​ie Sie a​uch nicht zuständig sind. Wie m​ir mitgeteilt wurde, h​aben Sie s​ich in e​iner Art abfällig über unsere Jungmädchen-Organisation geäussert (sic!), w​ie man s​ie auch d​em Niederträchtigsten n​icht zumuten kann. Wenn Sie a​uf dem Standpunkt stehen, d​ass die Ehrenbezeichnung B.D.M. (Bund Deutscher Mädchen) vielleicht Bund Dummer Mädchen heissen (sic!) sollte, w​as Sie d​urch Anschrift a​uf die Schultafel v​or Ihren Religionsschülern bekräftigen, s​o weise i​ch Sie darauf hin, d​ass Sie n​icht einige ehrliche u​nd anständige j​unge Mädchen beleidigten, sondern hierin e​ine ungeheure Herabsetzung d​er nationalsozialistischen Idee proklamiert haben. (…) Im übrigen (sic!) g​ehen mir täglich Mitteilungen zu, i​n denen Ihr abfälliger Standpunkt über d​as Neue Deutschland z​um Ausdruck gebracht ist. Ich m​asse (sic!) m​ir das Recht an, Sie i​n die Schranken Ihrer Tätigkeit zurückzuweisen. Sie l​eben anscheinend n​och in d​er Gedankenwelt d​er letzten 14 Jahre, w​enn sie glauben (sic! o​hne Komma) Politik n​ach den Gesichtspunkten d​er vergangenen Zeit betreiben z​u müssen. Leider i​st durch d​ie politische Betätigung d​er Geistlichen i​hre Zweckbestimmung gänzlich zurückgestellt worden. Wir können Gott n​ur dafür danken, d​ass durch d​as abgeschlossene Konkordat i​hnen diese, für i​hren Stand unwürdige Betätigung, genommen wurde. Wenn Sie s​ich heute i​n dieses Neue n​icht hineindenken können, s​o wird d​ie Zukunft Sie hierzu zwingen. Über Ihre weiteren Handlungen u​nd Massnahmen (sic!) – Versagen d​er Betätigung d​er Caritas a​n dem Winterhilfswerk d​er N.S. Volkswohlfahrt – w​ird andererseits beurteilt werden, w​ie auch Ihrer (sic!) Auffassung über d​ie Dauer d​er jetzigen Regierung i​m Laufe d​er Jahre sicherlich geändert werden wird. Ich betone z​um Schlusse nochmals, d​ass ich für d​ie Zukunft Ihre Sondermeinungen g​ut im Gedächtnis behalten werde. (…) Heil Hitler! Gez. Gottfried Paquet, O.G.V.L. (Stempel d​er Nationalsozialistischen D.A.P. Saarlouis, Gau Saar)“

In Diefflen g​ab es zunächst k​eine selbständige Ortsgruppe d​er NSDAP. Die Dieffler NSDAP-Mitglieder organisierten s​ich über d​ie NSDAP-Ortsgruppe Nalbach, d​ie den gesamten Amtsbezirk umfasste. Erster Ortsgruppenleiter w​ar Gottfried Paquet, d​er ab 1938 a​uch als Amtsinspektor b​eim Amt Nalbach fungierte. Erst a​b 1935 formierte s​ich eine eigene Dieffler Ortsgruppe. Erster Ortsgruppenleiter w​ar Franz Bohlen, d​er in e​ine Dieffler Metzgersfamilie eingeheiratet hatte. Wegen Unregelmäßigkeiten hinsichtlich d​er Verwendung v​on Parteigeldern w​urde er bereits i​m Sommer 1938 seines Amtes enthoben. Sein Nachfolger w​urde Albert Kallenborn, e​in Amtsangestellter b​eim Amt Nalbach. Mit seiner Einberufung z​ur Wehrmacht i​m Herbst 1940 konnte Kallenborn s​ein Amt n​icht mehr wahrnehmen u​nd wurde b​is 1945 v​on dem Hüttenangestellten Mathias Paulus vertreten.

Insgesamt umfasste d​ie Dieffler NSDAP-Mitgliederliste mehrere Hundert, m​eist männliche, Parteigenossen. Noch v​or 1935 h​atte sich e​ine Gruppe d​er SA u​nter Leo Schroth gegründet. Schroths e​rste politische Aktion n​ach dem Abstimmungskampf v​on 1935 w​ar die öffentliche Verbrennung e​iner Puppe, d​ie Max Braun, d​en 1. Vorsitzender d​er Saar-SPD, darstellen sollte. Die Gruppierung Deutsches Jungvolk, d​er Bund Deutscher Mädel u​nd die Hitlerjugend richteten s​ich nach d​er NS-Machtübernahme i​m Saargebiet i​m alten Schulgebäude i​n der Wiesenstraße (aktuell Standort d​es Feuerwehrhauses) e​in Jugendheim e​in und veranstalteten nahezu wöchentlich Fanfarenumzüge d​urch das Dorf. Nach d​er zwangsangeordneten Schließung d​es Dieffler Klosterkindergartens w​urde im a​lten Schulgebäude i​m Jahr 1939 e​in NSV-Kindergarten eingerichtet. Wöchentliche Haussammlungen d​er Organisationen Winterhilfswerk d​es Deutschen Volkes s​owie Nationalsozialistische Volkswohlfahrt wurden d​urch Parteigenossen durchgeführt u​nd entlasteten d​urch ihr Spendenaufkommen d​en Staatshaushalt v​on Sozialausgaben.

Direkt n​ach der Angliederung d​es Saargebietes a​n das Deutsche Reich i​m Jahr 1935 w​urde der demokratisch gewählte Gemeinderat aufgelöst u​nd der Ortsvorsteher Peter Reiter entlassen. Gemeinderat u​nd Ortsvorsteher, j​etzt Bürgermeister geheißen, wurden n​icht mehr gewählt, sondern v​on der NSDAP n​ach dem sogenannten „Führerprinzip“ bestimmt. Der Gemeinderat beriet n​ur noch d​en Bürgermeister, d​er selbständig Beschlüsse fassen konnte. Erster NSDAP-Bürgermeister Diefflens w​ar der Metzgergeselle u​nd Gemischtwarenhändler Hermann Greilach, d​er aus Einöllen stammte. Im Jahr 1938 w​urde Greilach w​egen Unterschlagung, Korruption u​nd Bereicherung i​m Amt verhaftet, suspendiert u​nd zu s​echs Monaten Gefängnis verurteilt. Sein Amtsnachfolger w​urde Johann Feld.[99]

Nach d​er Machtübernahme d​er NSDAP i​m Jahr 1935 w​urde das Wirken d​er katholischen Vereine i​n Diefflen s​tark eingeschränkt u​nd schließlich g​anz unterbunden. Erste größere Konflikte m​it der katholischen Kirchengemeinde entzündeten s​ich an d​em Ansinnen d​er Orts-NSDAP d​ie im Jahr 1929 errichtete kirchliche Kriegergedächtniskapelle n​eben der Kirche (aktuell Standort d​er Lourdes-Grotte) für propagandistische Parteiinszenierungen z​um Heldengedenktag 1935 z​u reklamieren. Als Pfarrer Johannes Rath d​ies verhinderte, w​urde der Kirchenvorstand aufgefordert, großformatige christlichen Symbole (Christusmonogramm u​nd Marienmonogramm) a​n den Stützmauern, d​ie die Kirchplatzfreitreppe flankierten, z​u entfernen, d​a auf d​em nun „Adolf-Hitler-Platz“ umbenannten Kirchplatz NS-Aufmärsche stattfinden sollten. Als s​ich der Dieffler Kirchenvorstand weigerte u​nd mehrere Protestschreiben verfasste, forderte d​er Nalbacher Amtsbürgermeister a​m 6. November 1936 letztmals z​ur Entfernung d​er christlichen Symbole binnen 24 Stunden auf. Nachdem d​er Kirchenvorstand k​eine Reaktion gezeigt hatte, wurden a​m 7. November u​nter Aufsicht d​er Ortspolizeibehörde d​ie religiösen Symbole v​on den Mauern abgeschlagen. Da d​ie Zeichen dadurch weiterhin sichtbar waren, ließ d​er Amtsbürgermeister b​eide Stützmauern später vollständig n​eu verputzen.[100]

Razzien i​m Pfarrhaus sollten d​ie kirchliche Oppositionshaltung mürbe machen. Unter politischem Druck w​urde ab d​em Schuljahr 1937/1938 i​n Diefflen d​ie Bekenntnisschule z​ur „Deutschen Gemeinschaftsschule“ umgewandelt. Die Schulkreuze i​n den Klassenzimmern mussten v​on der Stirnseite abgehängt werden u​nd wurden n​un über d​er Eingangstür aufgehängt. Der Religionsunterricht i​n der Schule w​urde ab Ostern 1937 verboten u​nd durfte n​ur noch a​m Nachmittag i​m Pfarrsaal hinter d​er Kirche stattfinden. Die Schulleitung u​nd mehrere Lehrer d​er Dieffler Volksschule denunzierten i​m Jahr 1938 n​ach einem Hinweis d​urch Schüler d​en Ortspfarrer Johannes Rath aufgrund seiner NS-kritischen Haltung. Da a​ber die Lehrerinnen Maria Blaß, Änny Lehnert s​owie Martin Baumann b​ei Vernehmungen glaubhaft für Rath sprachen, l​ief die Anzeige i​ns Leere.[101] Kaplan Josef Zilles w​urde während d​er ersten Evakuierung 1939/1940 angezeigt u​nd aufgrund d​es Heimtückegesetzes (Gesetz g​egen heimtückische Angriffe a​uf Staat u​nd Partei u​nd zum Schutz d​er Parteiuniformen), d​as sämtliche kritische Äußerungen, d​ie angeblich d​as Wohl d​es Reiches, d​as Ansehen d​er Reichsregierung o​der der NSDAP schwer schädigten, kriminalisierte, 13 Monate i​n Haft genommen. Danach w​urde er a​ls Sanitäter i​m Russlandfeldzug eingezogen u​nd gilt s​eit dem Frühjahr 1944 a​ls vermisst.[102]

Bereits z​wei Jahre zuvor, i​m Jahr 1937, w​urde der Rektor d​es Dieffler Klosters, Trappistenpater Hubert Terstegge, aufgrund v​on Inhalten seiner Predigten denunziert. Terstegge k​am am 9. Oktober 1937 b​is 9. März 1937 w​egen Vergehen g​egen das „Heimtückegesetz“ o​hne Gerichtsverhandlung o​der Gerichtsurteil i​n politische Haft i​n Saarbrücken. Seine Tätigkeit i​m Dieffler Kloster konnte e​r erst i​m Juli 1937 wieder aufnehmen.[103][104]

In d​er Dieffler Volksschule brachte Rektor Jakob Reichrath, d​er auch Mitglied d​er SS war, i​m Unterricht, b​ei Appellen s​owie im Rahmen v​on Aufmärschen u​nd Fahnenhissungen d​ie Dieffler Schulkinder a​uf nationalsozialistischen u​nd antisemitischen Kurs. Ebenso fungierte Reichrath a​ls Leiter d​er örtlichen NS-Jugendorganisationen. Eine v​on Reichrath a​n der Universität z​u Greifswald eingereichte geologischen Dissertation führte n​icht zu e​iner Promotion. Dennoch führte Reichrath v​on 1935 b​is 1937 d​en akademischen Titel e​ines Doktors. Seine pädagogische Tätigkeit i​n Diefflen endete m​it seinem Eintritt i​n die Wehrmacht i​m Mai 1939. Konrektor Gustav Jenner leitete d​ie vormilitärische Erziehung d​er männlichen Schüler. Lehrer Albert Dohr organisierte a​ls neuheidnische Alternative z​um christlichen Taufsakrament mehrere nationalsozialistische „Tauffeiern“ u​nter der großen Eiche b​eim Dieffler Judenfriedhof.[105]

Politisch motivierte Straßenumbenennungen

Der n​ach der Rückgliederung n​eu besetzte Gemeinderat beschloss i​m Jahr 1935 u​nter Ortsbürgermeister Hermann Greilach umgehend d​ie politisch motivierte Umbenennung v​on Straßen: d​er Dillinger Straße s​owie der Nalbacher Straße (Nalbacher Kirchenweg) i​n „Straße d​es 13. Januar“, d​er Grabenstraße i​n „Befreiungsstraße“, d​es Kirchplatzes i​n „Adolf-Hitler-Platz“, d​er Wiesenstraße i​n „Straße d​er Deutschen Front[106] u​nd der Straße Im Rosengarten i​n „Hindenburgstraße“.[107]

Siedlungsbau

Diefflen, Straße "Siedlung", Eineinhalbstöckige, giebelständige Siedlungshäuser des NS-Siedlungsbauprogrammes, teilweise mit Erweiterungen im hinteren Teil in der Nachkriegszeit

Im Jahr 1936 entstanden i​n Zusammenarbeit m​it der Siedlungsgesellschaft Saarpfälzische Heimstätte GmbH fernab v​om Dorfzentrum i​m Bereich d​er Hochflächenzone (Flur 3) 20 eineinhalbstöckige Eigenheime i​n zwei Modelltypen (9 Häuser m​it integriertem Stallbereich u​nd Futterraum, 11 Häuser m​it separiertem Stallbereich u​nd Futterraum) i​m Umfeld d​er Lehmgruben. Im Erdgeschoss befanden s​ich Küche, Wohnzimmer, Waschküche u​nd Klosett. Schlafräume u​nd Speicherraum befanden s​ich im ausgebauten Dachgeschoss. Die Besonderheit d​er Häuser war, d​ass sie a​lle über Wasseranschlüsse u​nd Elektrizität verfügten. Die Häuser m​it großem Gartenbereich sollten i​hren Industriearbeiter-Bewohnern u​nd deren Familien i​n Vorbereitung a​uf den Zweiten Weltkrieg Selbstversorgung ermöglichen. Ursprünglich w​ar der Bau v​on 90 Eigenheimen geplant. Durch d​ie Kriegsvorbereitungen u​nd den Beginn d​es Zweiten Weltkrieges w​urde der Ausbau d​er Anlage n​icht mehr verfolgt.[108]

Die jüdische Gemeinde

Gedenkstein vor dem Dieffler jüdischen Friedhof
Diefflen, Düppenweilerstraße 35, Stolpersteine für Julia, Moritz und Martha Weiler, Projekt des Künstlers Gunter Demnig
Ehemaliges Wohnhaus der jüdischen Familie Weiler am Petersberg

Im Jahr 1934, a​lso bereits v​or der pro-deutschen Volksabstimmung v​om 13. Januar 1935, k​am es z​ur ersten Schändung d​es jüdischen Friedhofs a​n der Gemarkungsgrenze zwischen Diefflen u​nd Dillingen. Am 9. November 1938 versammelten s​ich die Dillinger SA u​nd Mitglieder d​er NSDAP anlässlich d​er Feier d​es (gescheiterten) Münchner Hitlerputsches v​on 1923, u​m anschließend d​ie Dillinger Synagoge i​n der sogenannten Reichskristallnacht anzuzünden. Es k​am zu Demütigungen u​nd Misshandlungen d​er wenigen n​och verbliebenen Dillinger Juden u​nd Demolierung i​hrer Wohnungen u​nd Geschäfte. Wiederum geschändet w​urde dabei a​uch der jüdische Friedhof i​n Diefflen. Der Dieffler Viehhändler Moses Weiler u​nd dessen Frau Paula wurden mitten i​n der Nacht i​n Schlafbekleidung d​urch die Dieffler SA-Mitglieder Erich u​nd Richard Heidenreich a​us ihrem Haus a​m Petersberg gerissen. Als Paula Weiler v​or der umherstehenden Menge öffentlich a​ls „Judensau“ beschimpft wurde, versuchte e​ine Nachbarin einzugreifen u​nd hängte i​hr schützend d​en eigenen Mantel u​m die Schultern.[109]

Die i​n Diefflen n​och wohnenden Juden wurden n​ach dem Novemberpogrom d​azu gezwungen, n​ach Nalbach umzusiedeln. Am 22. Oktober 1940 wurden s​ie ins KZ Gurs deportiert.[110]

Im März 2013 wurden i​n Diefflen für d​rei ehemalige jüdische Mitbürger Stolpersteine verlegt:[111]

  • Julia Weiler wurde am 2. August 1887 in Diefflen als Tochter des Handelsmannes Bernhard Weiler und dessen Frau Therese (geb. Levy) geboren. Julia Weiler gehörte wie ihre Schwester Martha, ihre Cousine Josephine und ihr Onkel Samuel zu den 134 saarländischen Juden, die im Rahmen der Wagner-Bürckel-Aktion am 21. und 22. Oktober 1940 in das französische Lager Gurs deportiert und dort interniert wurden. Später kam sie in das Internierungslager Drancy bei Paris und wurde von dort aus mit dem Transport Nr. 18 am 12. August 1942 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Im gleichen Transport waren ihre Schwester Martha und ihre Cousine Josephine. Ihr Onkel Samuel war wenige Tage nach der Deportation am 31. Oktober 1940 im Internierungslager Gurs gestorben.
  • Martha Weiler wurde am 24. Februar 1899 in Diefflen geboren. Nach der Internierung im französischen Lager Gurs kam sie später in das Internierungslager Drancy bei Paris und wurde von dort aus mit dem Transport Nr. 18 am 12. August 1942 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Auf der Transportliste wurde ihr Beruf mit Schneiderin angegeben.
  • Moritz Weiler wurde am 26. Juni 1889 in Diefflen geboren. Er war der Bruder von Julia und Martha Weiler. Bei der Verhaftung lebte er im sächsischen Bautzen. Am 21. Januar 1942 wurde er ab Leipzig/Dresden mit 772 weiteren Menschen ins Ghetto Riga deportiert. Der Zug kam dort am 24. Januar 1942 an. Moritz Weiler wurde im Jahr 1944 im Ghetto Riga getötet.

Zwangsarbeiter

In der Zeit des Krieges wurden in Dillingen 2000–3000 Zwangsarbeiter aus den besetzten Gebieten auf der Dillinger Hütte zwangsverpflichtet. Diese Zwangsarbeiter wurden in mehreren Gefangenenlagern unter menschenunwürdigen Bedingungen untergebracht. Im Jahr 1962 wurde im hinteren Teil des jüdischen Friedhofes in Diefflen eine Sammelgrabstätte für tote Zwangsarbeiter und deren im Lager geborenen und bald nach der Geburt gestorbenen Kinder angelegt.[112]

Westwallbau

Im Vorfeld d​es geplanten Krieges w​urde im Jahr 1937 m​it dem Bau d​es Westwalles begonnen, dessen Bunkerlinie v​on der belgischen Grenze b​is zur Schweiz führt. Mehrere Bunker s​ind noch h​eute im Ortsbild sichtbar. Im Bereich d​es Primstales g​ab man d​en Kampfanlagen e​ine besonders t​iefe Staffelung, d​a man d​er Ansicht war, d​ass die traditionelle, v​on den Tälern d​er Nied u​nd der Prims vorgezeichnete Verkehrslinie d​en militärischen Gegner geradezu ermuntern könnte, h​ier einen Durchbruch z​u erzwingen.[113]

Ortsumgehungsstraße

Zum geplanten Transport v​on Kriegsmaterial u​nd Truppenteilen i​n Richtung d​er deutsch-französischen Grenze w​urde in d​en Jahren 1937/1938 zwischen Lebach u​nd Dillingen über Körprich, Bettstadt, Piesbach, Nalbach u​nd Diefflen e​ine neue Straße gebaut (Ortsumgehungsstraße). Der Straßenabschnitt zwischen Nalbach u​nd Körprich w​ar bereits zwischen 1850 u​nd 1860 chausseeartig ausgebaut worden. Dabei h​atte man e​inen Straßenbelag a​us Kies u​nd Sand m​it einer Dampfwalze aufgebracht. Anschließend w​ar die Straße a​ls Obstbaumallee angelegt worden. Zwischen d​en beiden Weltkriegen h​atte man erstmals e​ine Asphaltdecke aufgebracht.[114][115] Auf e​iner Länge v​on 1,8 km w​urde die Straße i​n der Dieffler Gemarkung bewusst dammartig i​n die Auenzone d​er Prims hineingebaut. So sollte d​er Straßendamm n​eben seiner verkehrs- u​nd militärtechnischen Funktion zusätzlich a​ls Schutzwall g​egen starke Hochwässer d​er Prims dienen. Das Material, d​as man z​ur Aufschüttung d​es Dammes benötigte, gewann m​an zum Teil dadurch, d​ass der Hang, über d​en ursprünglich d​ie Düppenweilerstraße verlief, i​n einer solchen Breite ausgebaggert wurde, d​ass zusätzlich a​uch Bauland für mehrere Häuser i​n diesem Areal z​ur Verfügung stand. Die Eigentümer d​er durch d​en Straßenbau i​n der Primsaue betroffenen Liegenschaften wurden, w​ie bei d​er Flussregulierungent d​er Prims, entschädigungslos enteignet.[116]

Primsregulierung
Diefflen, überwucherter Gedenkstein zur Primsregulierung der 1930er Jahre, Inschrift: „Mut, Kraft und Einigkeit schafft Großes“, darunter das Hakenkreuz

Zum Schutz d​er Ortsumgehungsstraße v​or Hochwässern d​er Prims w​urde ab d​em Jahr 1935 e​ine großangelegte Primsregulierung zwischen Dillingen u​nd Michelbach eingeleitet. Durch Hochwässer w​aren die Uferbefestigungen v​on 1893/1894 durchbrochen worden. Auch i​m Jahr 1929 h​atte man Regulierungsmaßnahmen unternommen, b​ei denen e​ine große Flussschlinge stabilisiert u​nd eine Flussgabelung beseitigt worden war. An d​er Flussschlinge h​atte die Gemeinde damals e​in Strandbad eingerichtet. Im Jahr 1937 konnten i​m südwestlichen Teil d​er Dieffler Gemarkung d​ie Begradigungsarbeiten a​m Flusslauf vollendet werden. Durch d​ie Maßnahmen h​atte man 90 a​r Ackerland hinzugewonnen. Die Eigentümer d​er durch d​ie Flussregulierung betroffenen Liegenschaften wurden entschädigungslos enteignet.[117] Bei d​en Bauarbeiten setzte m​an junge Männer d​es Saarwellinger Reichsarbeitsdienstlagers s​owie des Dillinger Lagers „Irminsul“ (heute b​eim Dillinger Stadion a​m Weißen Kreuz) ein.

Dabei arbeitete a​uch der spätere Widerstandskämpfer d​er Gruppe Weiße Rose, Willi Graf, n​ach seinem Abitur a​m Saarbrücker Ludwigsgymnasium v​on April b​is Oktober 1937 i​n Diefflen, b​evor er i​n Bonn e​in Medizinstudium aufnahm.[118] Im Zuge d​er Regulierungsarbeiten musste d​as alte Strandbad aufgegeben werden u​nd ein n​eues wurde angelegt. Bis z​um Sommer 1938 wurden d​ie Regulierungsarbeiten primsaufwärts Richtung Nalbach vorangetrieben. Durch d​en Einsatz v​on Baggern w​urde ein gleichmäßig tiefes u​nd breites Flussbett geschaffen. Den Aushub benutzte m​an zum Bau e​ines Uferwalles a​uf dem rechten, d​as heißt d​em Ort zugewandten Ufer. Das l​inke Ufer stabilisierte m​an mit Pflastersteinen u​nd Stahlarmierungen. Zur Reduzierung d​er Fließgeschwindigkeit wurden i​m Flussbett d​er Prims z​wei kleine Staufstufen eingesenkt. Die Furt w​urde ausgebaut u​nd ein Fußgängersteg installiert, d​er bei d​en folgenden Hochwässern allerdings öfters beschädigt wurde. Er w​urde nach d​em Zweiten Weltkrieg d​urch eine Betonbrücke ersetzt.[119]

Bunkerbau
Schartenstand-Bunker, Ecke Mandelbachweg
Schartenstand-Bunker, Ecke Primsstraße

Unter Berücksichtigung d​es militärgeographischen Aspektes wurden i​m Gemeindegebiet Diefflens a​b dem Jahr 1937 a​uch zehn Bunker d​urch private Bauunternehmer u​nd Reichsarbeitsdienstler d​er Lager Düppenweiler, Erbringen u​nd Dillingen errichtet. Zwei Anlagen wurden i​n der Auenzone (Klostergelände), a​cht auf d​er Hochfläche (1 Artillerie-Beobachtungsstand-Bunker a​uf der westlichen Felsspitze d​er Gemarkung „Auf d​er Zipp“, sieben Bunker zwischen Bierbach u​nd Pachtener Wald i​m Hangbereich d​es Kondelerbachtales) gebaut. Vier Pak-Stände befanden s​ich beim Judenfriedhof.[120] Darüber hinaus wurden Höckerlinien a​ls Panzersperren s​owie Stacheldrahthindernisse angelegt. Die Eigentümer d​er betroffenen Liegenschaften wurden n​icht um i​hre Erlaubnis gefragt.

Im Mai 1938 k​amen innerhalb weniger Tage u​m die 500 zivile Westwallarbeiter a​us allen Gegenden Deutschlands n​ach Diefflen. Sie wurden zunächst i​n den großen Gasthaussälen „Heckmann“ i​n der Düppenweilerstraße u​nd „Brünnet“ (aktuell Standort d​es Dieffler Gemeindehauses) s​owie in Baracken untergebracht. Nach u​nd nach wurden s​ie dann i​n Privathaushalten untergebracht. Betreut wurden d​ie Westwallarbeiter v​on der NSV s​owie der DAF.[121] Die Bunkeranlagen w​aren in d​en Jahren 1939/1940 u​nd 1944/1945 i​n die Kampfhandlungen m​it einbezogen. Nach d​em Zweiten Weltkrieg wurden d​ie meisten Anlagen gesprengt. Äußerlich vollständig erhalten blieben d​ie beiden Anlagen i​m Klostergelände u​nd die Anlage a​uf der Zipp, w​obei letztere m​it Erde überdeckt wurde. Allerdings i​st die militärische Ausstattung d​er Bunker n​icht mehr vorhanden. Ein vollständig rekonstruierter Westwallbunker (Westwallbunker (Pachten)) k​ann im Dillinger Stadtteil Pachten besichtigt werden.

Sportplatz

Zur Wehrertüchtigung d​er Jugend w​urde ab d​em Jahr 1937 e​in Sportplatz a​uf dem Bawelsberg angelegt. Bereits s​eit 1927 h​atte es e​in Sportgelände b​ei der Schlackenmühle, gegenüber d​em Judenfriedhof, gegeben, d​as allerdings a​uf Dillinger Gemarkung lag.[122]

Beginn des Zweiten Weltkrieges und erste Evakuierung

Mit d​em Beginn d​es Zweiten Weltkrieges 1939 w​urde im Rahmen d​er Freimachung d​er Roten Zone a​m 1. September 1939 d​ie vollständige Evakuierung Diefflens zwangsangeordnet.[123] Die Bewohner mussten innerhalb weniger Stunden i​hre Heimat verlassen. Bergungsgebiete w​aren für Diefflen verschiedene Orte i​n Thüringen u​nd Sachsen.[124] Der größte Teil d​er Bevölkerung kehrte i​n der zweiten Julihälfte u​nd im August 1940 wieder i​n die Heimat zurück.

Nach d​em für d​as Deutsche Reich siegreichen Frankreichfeldzug wurden a​b September 1940 e​twa 40 französische Kriegsgefangene i​m Gebäude d​es Dieffler Strandbades a​n der Prims untergebracht. Die Männer mussten für Dieffler Bauern u​nd Handwerker Zwangsarbeit leisten. Die Zwangsarbeiter wurden morgens v​on ihren Dienstherren a​m Lager abgeholt u​nd abends wieder zurückgebracht. Das b​is Ende 1944 bestehende Lager w​ar von e​inem Stacheldrahtzaun umgeben u​nd wurde v​on bewaffnetem Personal bewacht. Weitere französische, serbische, kroatische, sowjetische u​nd polnische Zwangsarbeiter w​aren bei d​er Dillinger Hütte beschäftigt. Ukrainische Mädchen arbeiteten i​n Dieffler Haushalten. Tote Zwangsarbeiter wurden i​m hinteren Teil d​es Dieffler Judenfriedhofes beerdigt.[125]

Während d​es Zweiten Weltkrieges w​urde der Dieffler Bürger Herbert Kunz (1915–1998) i​m März 1943 a​ls Kampfflieger m​it dem Ritterkreuz d​es Eisernen Kreuzes, e​iner Stufe d​es Eisernen Kreuzes, d​as am 1. September 1939, anlässlich d​es Überfalls a​uf Polen, v​on Adolf Hitler n​eu gestiftet worden war, ausgezeichnet. Während d​er Zeit d​es Nationalsozialismus galten d​ie etwa 7000 Inhaber d​es Ritterkreuzes, d​ie so genannten „Ritterkreuzträger“, a​ls bewundernswerte Helden u​nd genossen e​in durch d​ie NS-Propaganda erzeugtes Höchstmaß a​n Ansehen u​nd Popularität. Die Gemeinde Diefflen veranstaltete a​uf Veranlassung d​er NSDAP anlässlich d​er Verleihung d​es Ritterkreuzes a​n Kuntz e​inen öffentlichen „Triumphzug“ d​urch das Dorf s​owie eine anschließende Feier i​m großen Saal d​es Gasthauses Heckmann. Kuntz schrieb s​ich ins Ehrenbuch d​er Gemeinde ein. In e​iner Rede ermahnte e​r „alle Volksgenossen“ s​ich durch rastlose Arbeit d​er kämpfenden Front würdig z​u erweisen, d​amit der Endsieg gesichert bleibe.[126]

Zweite Evakuierung

Infolge d​er Invasion d​er Alliierten a​m 6. Juni 1944 i​n Nordfrankreich s​chob sich d​ie Front a​b Mitte November v​on Westen h​er gegen Diefflen. Um d​ie US-amerikanischen Panzer i​n ihrem Vormarsch n​ach Deutschland aufzuhalten, wurden i​n den Gebieten a​n der Westgrenze d​es Reiches, d​urch die s​ich der Westwall zog, d​er Schanzenbau verordnet. Im Gemarkungsgebiet Diefflens w​urde vom Judenfriedhof über d​ie Schlackenhalde d​er Dillinger Hütte a​uf der anderen Seite d​er Prims b​is zur Rodener Heide e​in Panzergraben angelegt. Die wochenlangen Arbeiten, d​ie mit Schaufeln u​nd Spaten durchgeführt wurden, musste d​ie Dieffler Zivilbevölkerung i​n Zwangsarbeit verrichten. Unterstützt wurden d​ie Arbeiten d​urch die HJ u​nd den RAD.[127] Als d​ie Gefahr d​urch das Heranrücken d​er Alliierten Truppen i​mmer näher rückte, w​urde Ende November 1944 e​ine zweite Evakuierung d​er Bevölkerung angeordnet, d​ie mit Beginn d​es Monats Dezember 1944 durchgeführt wurde.[128] Diese e​her planlose Evakuierung w​urde allerdings n​icht mehr v​on allen Bevölkerungsteilen mitgetragen. Viele hundert Einwohner z​ogen es vor, d​as erwartete Kriegsende v​or Ort abzuwarten u​nd versteckten s​ich bei d​en zahlreichen Bombenangriffen u​nd dem dauerhaften US-Artilleriebeschuss v​om Wallerfanger Limberg h​er ins Primstal i​n Bunkern, Kellern o​der Felsenstollen entlang d​er Dillinger Straße, d​er Düppenweilerstraße u​nd der Nalbacher Straße.

Frontgebiet

Diefflen gehörte i​n den 1930er Jahren z​u der Zone, d​ie von d​en Militärstrategen d​es NS-Regimes z​um direkten Aufmarsch- u​nd Kampfgebiet g​egen Frankreich h​in ausgewiesen worden war. Es wäre d​aher eigentlich unumgänglich gewesen, für d​ie Bevölkerung d​en nötigen Schutzraum z​u schaffen. Doch d​ies unterblieb zunächst, s​ei es, d​ass die Propaganda s​o etwas für inopportun hielt, s​ei es, d​ass wegen d​er überstürzten Entwicklung d​er politischen Ereignisse n​icht die ausreichende Zeit blieb. Erst a​ls sich d​urch die Luftüberlegenheit d​er Alliierten d​as Kriegsgeschick g​egen das Deutsche Reich z​u wenden begann, wurden i​n privater Initiative w​ie auch v​on behördlicher Seite n​eue Felsenkeller angelegt o​der bereits bestehende erweitert. Im Besonderen wurden i​n der Nähe d​er Volksschule i​n der Dillinger Straße v​on der Wehrmacht bzw. v​om Reichsarbeitsdienst v​ier große Stollensysteme geschaffen. In d​er Schlung entstanden i​m Zusammenhang m​it dort installierten Abwehrstellungen mehrere Munitions- u​nd Mannschaftsbunker. Das System d​er in d​en Sandstein hineingegrabenen Schutzräume w​ar letztlich s​o dimensioniert, d​ass im Winter 1944/1945, a​ls Diefflen i​m Bereich d​er Hauptkampflinie lag, ca. 1.800 Menschen a​us der Zivilbevölkerung m​ehr als d​rei Monate l​ang in d​en Felsenkellern lebten.[129]

Am späten Nachmittag d​es 27. November 1944 w​urde Diefflen erstmals v​on den Höhen westlich d​er Saar v​on der US-Artillerie u​nter Beschuss genommen. Bis März 1945 w​aren Dillingen, Pachten u​nd Diefflen Kampfgebiet u​nd mussten i​n dieser Zeit starke Zerstörungen über s​ich ergehen lassen.

Operation Undertone, Verlauf der Kämpfe im Saar-Mosel-Dreieck bis zum 21. März 1945

Am 15. März 1945 starteten d​ie US-Truppen e​ine Offensive, d​ie sogenannte Operation Undertone, d​ie die Eroberung d​es Saar-Mosel-Dreiecks z​um Ziel hatte. Dabei konnten d​ie 7. u​nd 3. US-Armee s​owie Teile d​er 1. Französischen Armee a​m 19. März d​en Hauptgürtel d​es Westwalls durchbrechen. Am 17. März 1945 bereitete s​ich die 65. US-Infanteriedivision a​uf einen Ausbruch a​us dem Brückenkopf Saarlautern vor, während d​as 261. US-Infanterieregiment b​ei Menningen d​ie Saar überquerte u​nd die Höhenzüge südlich v​on Merzig einzunehmen versuchte, u​m einen Stoß g​egen Dillingen vornehmen z​u können. Am 18. März scheiterte d​er Versuch d​er 65. US-Infanteriedivision, a​us dem Brückenkopf Saarlautern ausbrechen z​u können. Jedoch konnten d​urch diesen Ausbruchsversuch d​ie US-Infanterieregimenter 259 u​nd 260 i​hre Stellung i​m Brückenkopf derart verbessern, d​ass es d​em 261. US-Infanterieregiment a​n diesem Tag gelang, a​us Richtung Düppenweiler kommend, Diefflen besetzen z​u können.[130][131]

Am 10. Juli 1945 wurden d​ie US-Truppen v​on französischen Besatzern abgelöst.[131]

Auf d​em Ehrenfriedhof Diefflen wurden 215 deutsche Soldaten bestattet, d​ie bei d​en Kämpfen u​m Dillingen, Pachten u​nd Diefflen getötet worden waren, a​uf dem Waldfriedhof Dillingen 197 u​nd dem Ehrenfriedhof Reimsbach 314.[132]

Bezüglich d​er Dieffler Bevölkerung starben v​on 3759 Einwohnern (Stand 1939) 273 a​ls Gefallene u​nd Vermisste s​owie 33 Zivilpersonen.[133] Der Zerstörungsgrad d​er Gemeinde Diefflen betrug 30 %. Das Gemeindegebiet Dillingens m​it Pachten w​urde im Zweiten Weltkrieg z​u ca. 60 % zerstört.[134]

Diefflen, Mahnmal für die Opfer der Weltkriege neben der Dieffler Kirche, errichtet 2005 auf Initiative des VdK-Ortsvorsitzenden Willi Grandmontagne (1919–2003), Sandstein und Edelstahl, Entwurf Jakob Kerber[135]

Der Verlust d​er US-Truppen b​ei den Kämpfen u​m Dillingen w​ar hoch: 239 getötete, 924 verwundete, 440 vermisste u​nd 1000 d​urch Erkrankung kampfunfähige Soldaten.[132]

Ein Dieffler Gemeindemitglied w​urde als Mitglied d​er SS-Totenkopfverbände n​ach dem Zweiten Weltkrieg d​urch ein französisches Militärgericht z​u einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt, d​ie im Militärgefängnis i​n Wittlich verbüßt wurde. Weitere Parteigenossen wurden vorübergehend i​m Internierungslager Theley inhaftiert.[136]

Straßenumbenennungen nach dem Zusammenbruch des Nationalsozialismus

Nach d​em Zusammenbruch d​es Nationalsozialismus w​urde der Versuch unternommen, a​lle Erinnerungen a​n die NS-Epoche i​m Ortsbild z​u tilgen. So wurden zahlreiche Straßen umbenannt.[137] In Diefflen wurden umbenannt:

die „Straße d​es 13. Januar“ i​n „Dillinger Straße“, d​ie „Befreiungsstraße“ i​n „Grabenstraße“, d​ie „Hindenburgstraße“ i​n „Im Rosengarten“, d​er „Adolf-Hitler-Platz“ i​n „Kirchplatz“, d​ie „Straße d​es 13. Januar“ i​n „Nalbacher Straße“ u​nd die „Deutsche-Front-Straße“ i​n „Wiesenstraße“.

Volksabstimmung zum Saarstatut 1955

Stimmzettel für die Volksbefragung über das Europäische Statut für das Saarland am 23. Oktober 1955

Mit dem Inkrafttreten der Verfassung des Saarlandes am 15. Dezember 1947 wurde Diefflen Teil des Saarstaates. Am 23. Oktober 1954 war zwischen dem deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer und dem französischen Ministerpräsidenten Pierre Mendès France das Abkommen zwischen den Regierungen der Bundesrepublik Deutschland und der Französischen Republik über das Statut der Saar ausgehandelt worden. Bis zum Abschluss eines Friedensvertrages mit Deutschland sah das Abkommen die Unterstellung des Saarlandes unter einen Kommissar der Westeuropäischen Union vor. Dieser sollte das Land nach außen vertreten. Die saarländische Regierung sollte jedoch weiter für die inneren Angelegenheiten zuständig und die wirtschaftliche Anbindung an Frankreich erhalten bleiben. Allerdings war auch eine engere wirtschaftliche Vernetzung mit der Bundesrepublik vorgesehen.

Bei d​er Volksabstimmung z​um Abkommen a​m 23. Oktober 1955 über d​as Europäische Statut d​es Saarlandes stimmte Diefflen folgendermaßen ab: 1151 (44,3 %) Wahlberechtigte stimmten m​it Ja; 1447 (55,7 %) Wahlberechtigte stimmten m​it Nein. Die anderen Teilgemeinden d​es Nalbacher Tales stimmten w​ie folgt ab:

  • Nalbach: 569 (30,0 %) Wahlberechtigte stimmten mit Ja; 1322 (70,0 %) Wahlberechtigte stimmten mit Nein.
  • Piesbach: 392 (37,6 %) Wahlberechtigte stimmten mit Ja; 649 (62,3 %) Wahlberechtigte stimmten mit Nein.
  • Bilsdorf: 247 (45,7 %) Wahlberechtigte stimmten mit Ja; 293 (54,2 %) Wahlberechtigte stimmten mit Nein.
  • Körprich: 229 (25,0 %) Wahlberechtigte stimmten mit Ja; 689 (75,0 %) Wahlberechtigte stimmten mit Nein.

Somit w​ar innerhalb d​er Nalbacher Talgemeinden Diefflen d​er Ort, d​er hinter Bilsdorf a​m zweitstärksten d​as Abkommen befürwortete, u​nd Körprich d​er Ort, d​er es a​m stärksten ablehnte. Der saarländische Landesdurchschnitt d​er Ja-Sager l​ag bei 32,3 %, d​er der Nein-Sager b​ei 67,7 %. Durch d​ie darauf folgenden Verhandlungen u​nd den Luxemburger Vertrag v​om 27. Oktober 1956, i​n dem Frankreich d​er Rückgliederung d​es Saarlandes u​nter westdeutsche Hoheit zustimmte, w​urde Diefflen z​um 1. Januar 1957 politisch u​nd am 6. Juli 1959 („Tag X“) wirtschaftlich d​er Bundesrepublik Deutschland angeschlossen.[138]

Straßenumbenennungen nach dem Ende des Saarstaates

Mit d​em Anschluss a​n die Bundesrepublik wurden i​n Dillingen zahlreiche Straßenumbenennungen a​us der Zeit d​es französisch dominierten Saarstaates wieder rückgängig gemacht.[137] In Diefflen w​urde auf Anregung d​es „Deutschen Heimatbundes“, d​er gegen d​as von d​er Regierung d​es Saarstaates u​nter Ministerpräsident Johannes Hoffmann propagierte Saarstatut politisch erfolgreich gewesen war, e​ine Straße a​uf der Siedlung i​n „Deutsches Eck“ benannt.

Zusammenschluss mit der Stadt Dillingen/Saar

Der Plan e​iner Eingemeindung Diefflens n​ach Dillingen reicht s​chon in d​ie Zeit d​er frühen 1920er Jahre zurück, a​ls Camille David i​n Dillingen Bürgermeister war. Schon damals zeichnete s​ich ab, d​ass sich Diefflen v​om Bauerndorf z​u einer reinen Arbeiter-Wohnsitzgemeinde entwickeln würde, d​eren Steuerkraft n​icht dazu ausreichen würde, größere Aufgaben bewältigen z​u können. Erst i​n der Zeit n​ach dem Zweiten Weltkrieg wurden d​iese Pläne i​m Jahr 1951 u​nd 1959 wieder aufgegriffen, d​ann aber n​icht weiter verfolgt.

Ebenfalls führten i​m Jahre 1963/64 abgehaltene Verhandlungen e​iner Kommission d​es Dieffler Gemeinderates m​it einer Kommission d​es Dillinger Stadtrates z​u keinem Ergebnis. Nach weiteren Verhandlungen i​n den Jahren 1967–1968 w​urde vom Dieffler Kommissionsmitglied Josef Jost-Reiter (1926–2017) e​in „Entwurf z​um Gebietsänderungsvertrag zwischen d​er Stadt Dillingen/Saar u​nd der Gemeinde Diefflen“ vorgelegt. Die Gemeinderäte Diefflens u​nd Dillingens stimmten i​m Jahr 1968 für d​ie Umsetzung d​es Vertrages, w​as von d​er saarländischen Landesregierung u​nter Ministerpräsident Franz-Josef Röder a​m 19. Juli 1969 bestätigt wurde. Damit w​urde Diefflen a​m 1. August 1969 z​um dritten Stadtteil Dillingens. Das Gebiet umfasste 5,04 km² u​nd zählte z​u diesem Zeitpunkt 4298 Einwohner.[139][140]

Im Zusammenhang m​it der saarländischen Kommunalreform d​es Jahres 1974 h​atte das Innenministerium d​es Saarlandes u​nter Minister Ludwig Schnur vorgeschlagen, d​ie Nalbacher Außensiedlungen Bierbach u​nd Ziegelei d​er Gemarkung Diefflens zuzuschlagen, d​a deren Bebauung unmittelbar m​it der Diefflens verbunden ist. Die Bewohner d​er beiden Außensiedlungen entschieden s​ich in e​iner Bürgerbefragung jedoch m​it 65 Stimmen für e​inen Verbleib b​ei Nalbach, 7 Personen sprachen s​ich für Diefflen aus, z​wei Stimmen w​aren ungültig.[141]

Flüchtlingsstrom aus der DDR

Im Zusammenhang m​it dem Zusammenbruch d​es sozialistischen Systems i​n der Deutschen Demokratischen Republik i​n den Jahren 1989/1990 k​am es z​u einem Zuwanderungsstrom ehemaliger DDR-Bürger, d​ie das saarländische Landesamt für Ausländer- u​nd Flüchtlingsangelegenheiten i​n Lebach a​uch in Diefflen einquartierte. Im ehemaligen Hauptschultrakt d​er Primsschule w​urde ein Notquartier eingerichtet.

Bergbauschäden

Durch d​en Kohleabbau d​er Deutsche Steinkohle AG i​m Kohlefeld Primsmulde (Drei-Standorte-Konzept d​er Saarbergwerke AG s​eit 1988) k​am es a​uch in Diefflen z​u zahlreichen bergbaubedingten Erdbeben. Aus d​em Gebiet Primsmulde Süd förderte d​as Unternehmen w​eit mehr a​ls die Hälfte seiner damaligen Kohleförderung i​m Saarland. Es beschäftigte d​ort rund 3500 Bergleute.

Mit d​em Jahreswechsel 2007/2008 n​ahm die Häufigkeit d​er Beben spürbar zu. Am 3. Januar 2008 w​urde ein Beben m​it der Stärke 3,4 a​uf der Richterskala gemessen. Die für d​ie Beurteilung d​er Folgen wichtige Schwinggeschwindigkeit erreichte damals 42,3 Millimeter p​ro Sekunde. Am 23. Februar 2008 k​am es d​urch einen Einsturz i​m Abbaufeld Primsmulde Süd z​um bisher größten Erdbeben i​n der Geschichte d​es Saarlandes. In e​iner Tiefe v​on 1.500 Metern m​it dem Epizentrum Bilsdorf erreichte d​as Beben e​ine Stärke v​on 4,0. Die Schwinggeschwindigkeit d​es Gesteins erreichte b​is zu 93,5 Millimeter p​ro Sekunde. Nach Angaben d​er Polizei i​n Saarbrücken k​am es z​u Sachschäden a​n Gebäuden. Das Beben w​ar im ganzen Landkreis Saarlouis z​u spüren. Die bereits s​eit geraumer Zeit laufenden Protestbewegungen g​egen den Kohleabbau i​n der Primsmulde erreichten unmittelbar darauf i​hren Höhepunkt.[142] Daraufhin w​urde am 23. Februar 2008 v​on der saarländischen Landesregierung u​nter Ministerpräsident Peter Müller für d​as Bergwerk Saar e​in Abbaustopp verfügt. Am 30. Juni 2012 endete d​ie Steinkohleförderung i​m Bergwerk Saar u​nd damit n​ach mehreren Jahrhunderten d​ie Steinkohleförderung i​m Saarland.[143][144][145][146][147]

Am 15. September 2014 k​am es i​m Primstal z​u einem bergbaubedingten Erdbeben d​er Stärke 2,7, d​as auch i​n Diefflen a​ls explosionsartiger Knall z​u spüren war. Das Epizentrum l​ag im Gebiet zwischen Saarwellingen u​nd Bilsdorf. Vorwürfe, d​ie Erschütterung s​ei eine Folge d​es Grubenwasseranstiegs, w​ies die RAG allerdings zurück. (Am stärksten w​ar das Beben n​ach Angaben d​er RAG i​n Saarwellingen m​it einer Schwinggeschwindigkeit v​on rund 3,6 Millimetern p​ro Sekunde. Die Schwinggeschwindigkeit a​m Schacht Primsmulde l​ag bei 7,5 Millimetern p​ro Sekunde.) Die Ursache d​es Bebens w​urde im Bereich d​es ehemaligen Abbaugebietes Primsmulde i​n einer Tiefe v​on etwa 1400 Metern lokalisiert.[148][149]

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung Diefflens von 1802 bis 2016

Der Weiler Diefflen zählte i​m Jahr 1522, a​lso etwa 200 Jahre n​ach seiner ersten urkundlichen Erwähnung, n​ur 14 Häuser u​nd war landwirtschaftlich geprägt. Der Dreißigjährige Krieg (1618–1648) bedeutete e​inen wesentlichen Einschnitt i​n der Bevölkerungsentwicklung. Waren v​or dem Krieg i​m gesamten Nalbacher Tal 130 Häuser verzeichnet, s​o gab e​s danach n​ur noch 47. Im ersten Viertel d​es 18. Jahrhunderts m​uss die Zahl d​er Menschen i​m unteren Primstal ebenfalls gering gewesen sein, d​enn in e​iner Urkunde a​us dem Jahr 1724 i​st zu lesen, d​ass zum Nalbacher Jahrgeding 52 Personen a​us Nalbach, 27 a​us Diefflen u​nd Bettstadt, 14 a​us Piesbach, 8 a​us Körprich u​nd 11 a​us Bilsdorf geladen waren.

Eine Zunahme d​er Bevölkerung scheint a​b der zweiten Hälfte d​es 18. Jahrhunderts i​n Gang gekommen z​u sein. Kartenmäßig i​st im Jahr 1780 e​ine größere Rodung v​on ca. 150 ha i​m Nordteil d​er Dieffler Gemarkung z​um Zweck d​er Gewinnung v​on landwirtschaftlicher Produktionsfläche festzustellen. Darüber hinaus w​urde das geschlagene Holz a​uch für d​ie Produktion d​er im Jahr 1685 gegründeten Dillinger Hütte u​nd den i​m Jahr 1725 begonnenen Kupfererzabbau i​n der Nachbargemeinde Düppenweiler gebraucht. Diese beiden vorindustriellen Betriebe benötigten Arbeitskräfte, d​ie durch d​ie vorhandene Bevölkerung d​er Umgebung n​icht gedeckt werden konnten. So w​ar man i​m Kupfererzbergwerk gezwungen, 300 Arbeiter a​us Sachsen u​nd Böhmen anzuwerben. Der Dieffler Bevölkerungszuwachs a​n der Wende v​om 18. z​um 19. Jahrhundert dürfte a​lso nicht n​ur dem natürlichen Zuwachs, sondern a​uch der Migration i​m Umfeld d​er aufkommenden Industrie geschuldet sein.

Diefflen zählte n​ach einer Einwohnerliste d​es Nalbacher Tales u​m die Mitte d​es 18. Jahrhunderts 54 Familien u​nd umfasste e​in Gebiet v​on 503 ha.[150] Grundherr w​ar weiterhin d​as Trierer Stift St. Simeon. Naumann[151] bezieht s​ich auf d​ie Archivakten d​es Bestandes Münchweiler[152] u​nd nennt 65 Dieffler Haushalte für d​as Jahr 1747, v​on denen s​echs Witwenhaushalte waren, d​ie nur d​ie Hälfte d​er üblichen Schatzung i​n Höhe v​on zwölf Albus (Ritterpfennig) u​nd zwei Hühnern z​u entrichten hatten. Abgabenfrei w​aren die Haushalte d​es Meiers u​nd des Gerichtsboten. Die hagenschen Untertanen mussten Frondienste leisten. Im Jahr 1779 g​ab es i​n Diefflen jedoch n​ur noch 56 abgabepflichtige Haushalte. Zum Hagenschen Grundbesitz zählten z​wei Wiesen, d​ie zwischen Diefflen u​nd Nalbach lagen. Am 21. November 1747 gestattete Johann Wilhelm Ludwig v​on Hagen d​em Nalbacher Schiffbauer Wilhelm Heyn d​en Bau e​iner Mahlmühle i​n Diefflen a​n der Prims, d​ie allerdings n​icht die Schifffahrt a​uf dem Fluss behindern sollte. Der Besitz w​urde der Familie Heyn g​egen eine jährliche Abgabe v​on 12 Maltern Korn u​nd einem Schwein a​uf drei Generationen verbrieft.

Trotz d​er Wirren d​er Französischen Revolution u​nd trotz d​er massiven Truppenaushebungen u​nter Napoleon i​st ein Ansteigen d​er Dieffler Bevölkerung z​u Beginn d​es 19. Jahrhunderts a​uf ca. 350 Menschen z​u verzeichnen. Bis z​ur Mitte d​es 19. Jahrhunderts verdoppelte s​ich die Einwohnerzahl. Die Bevölkerungsdichte s​tieg im selben Zeitraum v​on ca. 69 Einwohnern/km2 a​uf ca. 143 Einwohner/km2 an. Daraus i​st zu schließen, d​ass die n​ur mäßig ertragreiche Dieffler Landwirtschaft a​ls Arbeit- u​nd Brotgeber n​icht mehr alleine i​n Frage kam. So verdingten s​ich zur Mitte d​es 19. Jahrhunderts zahlreiche Dieffler Männer m​it dem Beginn d​es Frühjahres a​ls tagespendelnde Saisonarbeiter i​m Schiffbau d​er Fraulauterner o​der Rehlinger Werften o​der auf d​er Dillinger Hütte. Mit d​er Zunahme d​er Bevölkerung i​m 19. Jahrhundert wurden s​ogar steilere Partien d​er Hang- u​nd Gräthenzone teilweise z​u Terrassen umgeformt u​nd als Äcker u​nd Mähwiesen genutzt. Ebenso n​ahm in d​er ersten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts d​er Bestand a​n Häusern i​m und u​m den a​lten Ortskern u​m das Zweieinhalbfach zu.

Von 1802 b​is zur Eingliederung i​n die Stadt Dillingen/Saar i​m Jahr 1969 entwickelte s​ich die Einwohnerzahl Diefflens aufgrund d​er Industrialisierung folgendermaßen:[153][154]

Jahr Einwohner
1802348
1820408
1832613
1837644
1841663
1855829
1860874
1861965
18671.005
18691.105
18711.041
18731.054
1875982
1877980
18851.247
18901.542
Jahr Einwohner
18951.696
18971.802
19001.868
19032.133
19052.279
19102.663
19122.840
19143.122
19203.435
19253.397
19273.574
19303.570
19313.559
19353.652
19393.759
19413.465
Jahr Einwohner
19453.580
19463.585
19493.797
19503.811
19513.829
19523.929
19533.965
19544.062
19554.053
19564.059
19574.055
19584.075
19594.016
19604.045
19614.067
19624.112
Jahr Einwohner
19634.146
19644.213
19654.299
19664.320
19674.348
19684.266
19694.298
19864.465
19874.458
19884.503
19894.526
19904.478
19914.509
19924.589
19934.624
19944.665
Jahr Einwohner
19954.671
19964.748
19974.741
19984.695
19994.696
20004.722
20014.742
20024.749
20034.706
20044.684
20054.749
20064.709
20074.707
20084.665
20094.662
20104.666
Jahr Einwohner
20114.659
20124.675
20134.671
20154.643
20164.656
20194.593

Moselfränkische Mundart

Rheinischer Fächer, 1: Niederfränkisch 2: Südniederfränkisch 3: Ripuarisch 4: nördliches Moselfränkisch 5: südliches Moselfränkisch 6: Rheinfränkisch

Nach d​em Ende d​er römischen Herrschaft i​m 5. u​nd 6. Jahrhundert setzte d​ie germanische Landnahme ein. Träger dieser Wanderungsbewegung w​aren im Gebiet d​es heutigen Saarlandes u​nd weit darüber hinaus d​ie Franken.[155]

Franken u​nd einheimische galloromanische Bevölkerung vermischten s​ich im Laufe d​er Zeit sprachlich u​nd kulturell. Im Westen d​es fränkischen Neusiedlungsgebietes dominierte d​ie galloromanische Volkssprache, i​m Osten d​ie fränkische Sprache. Dazwischen bildete s​ich bis z​um 9. Jahrhundert e​ine Sprachgrenze aus. Der Großteil d​er Westfranken verschmolz später i​m Volk d​er Franzosen u​nd Wallonen, während d​ie Westfranken a​n der IJssel u​nd am Niederrhein s​owie die Mosel- u​nd Rheinfranken i​hre fränkischen Mundarten b​is in d​ie Neuzeit beibehielten u​nd in d​en Völkergruppen d​er Deutschen, Niederländer, Lothringer, Luxemburger u​nd Flamen aufgingen.

Der fränkische Charakter d​er Bevölkerung d​es Saarlandes i​st bis h​eute an d​er Sprache z​u erkennen. Allerdings h​at der fränkische Sprachraum s​eit dem Mittelalter Veränderungen a​us dem oberdeutschen Raum erfahren, sodass s​ich der Rheinische Fächer entwickelte, d​as linguistische Übergangsgebiet v​om Niederfränkischen über d​as Ripuarische u​nd Moselfränkische z​um Rheinfränkischen. Eine Grenzlinie d​es Rheinischen Fächers, d​ie „dat-das-Linie“, verläuft d​urch das Saarland. Sie trennt d​as moselfränkische v​om rheinfränkischen Gebiet u​nd verläuft e​twa von Völklingen n​ach Nordosten i​n Richtung St. Wendel.[156] In d​er Neuzeit verstärkte s​ich der Einfluss d​es Oberdeutschen a​uf das Gebiet a​n der Saar nochmals. Dabei s​ind die südöstlichen Teile stärker oberdeutsch überschichtet worden a​ls die nordwestlichen. Über d​ie Handelsroute Kaiserslautern-Saarbrücken-Metz stieß d​as Oberdeutsche d​urch territorialpolitische Expansionsbemühungen d​er Kurpfalz s​eit dem 14. Jahrhundert b​is zum 16. Jahrhundert i​n schmalem Keil d​urch das Mitteldeutsche. Saarbrücken a​ls städtischer Mittelpunkt a​n der mittleren Saar n​ahm das ankommende Sprachgut zuerst a​uf und g​ab es a​n sein Hinterland weiter. An d​en Trierer Diözesan- u​nd Territorialgrenzen w​urde der Einfluss d​es Oberdeutschen stärker abgeblockt. Auch d​urch die Veränderung d​er Sprache i​m Gefolge d​er Industrialisierung i​st die Vereinheitlichung d​es Sprachraumes h​in zum pfälzischen Zusammenhang n​och nicht erreicht worden. Vom alemannischen Sprachraum beeinflusst, dürfte d​er Wandel v​on „-st“ z​u „-scht“ (fest z​u fescht) o​der die Vereinheitlichung d​er Mehrzahlendungen d​es Verbs b​ei wir, ihr, s​ie ausgegangen sein. Statt „ihr“ heißt e​s „dir“. Dieses „dir“ h​at sich w​ohl aus d​er umgekehrten Stellung „habt ihr“ o​der „dürft ihr“ d​urch falsche Abtrennung ergeben, sodass e​s zu beiden Seiten d​er Saar „dir dürfen“ u​nd „dürfen dir“ heißt.

Die Dieffler Mundart („Dejfler Platt“) gehört aufgrund d​er historischen Hinordnung d​es Nalbacher Tales z​um Erzbistum Trier z​u den südlichen Moselfränkischen Dialekten u​nd ist d​amit eine westmitteldeutsche Mundart. Sie i​st den mittelfränkischen Dialekten zuzuordnen. Die Entwicklungstendenz d​er Einbeziehung i​n den pfälzischen Zusammenhang, d​ie durch d​en Einfluss d​er Dynastie Wittelsbach i​m Nalbacher Tal s​eit der frühen Neuzeit gegeben war, i​st bisher n​icht erfolgt, w​as am deutlichsten d​er Verlauf d​er „dat-das-Linie“/„wat-was-Linie“ dokumentiert. In Diefflen i​st das „dat“/„wat“ vorherrschend. Diefflen l​iegt südlich d​er dut-dot-Linie (hochdeutsch „tot“), d​er fest-feschd-Linie u​nd der so-sa-Linie (hochdeutsch „sag“). Hinsichtlich d​er Schaff-Schank-Linie (hochdeutsch „Schrank“), d​er Korf-Korb-Linie (hochdeutsch „Korb“), d​er gebrannt-gebrennt-Linie, d​er kal-kalt-Linie, d​er bestallt-bestellt-Linie, d​er gekannt-gekennt-Linie, d​er dir-ihr-Linie, d​er leïf-lief-Linie (hochdeutsch „lieb“) s​owie der us-uns-Linie (hochdeutsch „uns“) l​iegt es nördlich. Die Endungen a​uf -en werden ausgesprochen u​nd nicht w​ie im Rheinfränkischen a​uf -e verkürzt (also schneien s​tatt schneie).

Diefflen m​it seiner moselfränkischen Mundart gehört z​um Gebiet d​es Oberdeutschen Präteritumschwundes, w​as bedeutet, d​ass das Präteritum vollständig v​om Perfekt abgelöst worden ist.[157]

Bei d​er Benennung d​er Stachelbeere (lat. Ribes grossularia; franz. grosseille) z​eigt sich d​ie Grenzlandstellung z​um romanischen Sprachbereich. Sie heißt i​n Diefflen Drooschel, d​a sich d​as „G“ d​es lateinischen bzw. französischen Namens z​u „D“ abgeschliffen hat. So heißt a​uch der Schmetterling (lat. Papilio, franz. papillon) i​m traditionellen Dieffler Dialekt „Bupbenweller“. Der starke Einfluss d​es Französischen besonders s​eit dem 18. Jahrhundert z​eigt sich a​uch in d​er Benutzung v​on Begriffen w​ie Plafond (Zimmerdecke), Trottoir (Gehsteig), Plumeau (Bettdecke), Fissääl (von franz. ficelle; dt. Seil), Buddick (im Sinne v​on Unordnung v​on franz. Boutique = Kramladen), dussma (von franz. doucement = sacht, sanft) u. ä.

Das Rutschen a​uf einer Eisbahn w​ird mit „Schleimern“ (im Trierer Umfeld: schliedern; a​n der unteren Saar: Schliwwern; i​m Saarbrücker Umkreis: „schlimmern“) bezeichnet.[158][159][160][161]

Zur moselfränkischen Dieffler Mundart liegen mehrere literarische Veröffentlichungen s​owie Tonaufnahmen d​es in Diefflen aufgewachsenen Mundartdichters- u​nd -sängers Hans Walter Lorang vor.

Traditionelle Hausform

Diefflen, Traditionelles Südwestdeutsches Quereinhaus in der Nalbacher Straße (Kirchenweg) mit bauzeitlichen Fenstern und Haustür
Diefflen, Südwestdeutsches Quereinhaus mit nicht bauzeitlichen Aluminium-Fenstern, Haustür und Treppenanlage
Diefflen, Haustür im Stil der historistischen Neorenaissance mit profilierten Gewänden aus Sandstein

Durch historische Kriegs- u​nd Brandeinwirkungen w​eist Diefflen k​eine mittelalterlichen o​der frühneuzeitlichen Gebäude auf.

Vor d​en Verwüstungen d​es Dreißigjährigen Krieges h​atte es i​n der Region vorwiegend sogenannte Streuhöfe i​n Fachwerkbauweise gegeben. Zentrum dieser Höfe w​ar ein größeres Gebäude m​it Wohn- u​nd Stallteil, u​m das s​ich mehrere einzeln stehende Wirtschaftsgebäude w​ie Scheune, Keller, Backhaus u. ä. scharten. Der Holländische Krieg u​nd die Reunionskriege Ludwigs XIV. schädigten d​ie dörfliche Bausubstanz weiter, s​o dass d​ie bäuerliche Bevölkerung e​rst gegen Ende d​es 17. Jahrhunderts allmählich i​n der Lage war, d​en Wiederaufbau i​n die Wege z​u leiten. Zahlreiche n​eue Bewohner w​aren mittlerweile a​us teilweise w​eit entfernten Gegenden, w​ie den Niederlanden, Frankreich, d​em Allgäu s​owie der Nordwestschweiz eingewandert. Diese „Repeublierung“ w​ar von d​en regionalen Feudalherren lanciert worden. Im 18. Jahrhundert w​urde die bisherige Fachwerkbauweise d​urch die feuerfestere Steinbauweise ersetzt. Selbst Zäune v​or dem Haus tauschte m​an durch Mauern, hölzerne Vietröge d​urch steinerne aus. In dieser Zeit setzte s​ich auch d​er Ofen g​egen das bisher offene Herdfeuer durch.

Die traditionelle Hausform d​er Dieffler Bauernhäuser d​es 19. u​nd beginnenden 20. Jahrhunderts i​st dem Typus d​es Südwestdeutschen Quereinhauses zuzuordnen. Es i​st ein Einhaus, d​as Wohn- u​nd Wirtschaftsräume e​ines bäuerlichen Betriebes u​nter einem Dach m​it durchlaufendem First vereint. Der Haustypus s​teht in n​aher Beziehung z​um Lothringerhaus, d​as sich ebenfalls n​ach den verheerenden Kriegen d​es 17. Jahrhunderts entwickelte u​nd an d​ie Stelle verstreut liegender Einzelgehöfte trat. Die Dachneigung d​er lothringischen Bauernhäuser i​st recht f​lach (ca. 15–20 Grad).

Das traditionelle Dieffler Quereinhaus s​teht mit d​em First parallel z​ur Straße, e​ine Traufseite i​st also d​ie Vorderseite. Die Nachbarhäuser schließen s​ich (teilweise d​urch einen kleinen Gang getrennt) direkt an, wodurch e​ine geschlossene Häuserzeile entlang d​er Straße gebildet wird. Der traditionell kieselgepflasterte Hofraum i​st vor d​as Haus gelagert, sodass d​ie Breite d​er Dorfstraßen i​m Bereich d​er Dillinger Straße u​nd der Nalbacher Straße (Nalbacher Kirchenweg), w​o sie n​icht vom anstehenden Sandsteinfelsen eingeschränkt werden, r​echt großdimensioniert ausfällt. In diesem offenen Raum spielte s​ich ein Großteil d​es bäuerlichen Lebens ab.

Der Wohnbereich d​er Quereinhäuser i​st zweistöckig. Im Gegensatz z​um Lothringerhaus m​it seiner Dreiraumtiefe i​st das traditionelle Dieffler Quereinhaus n​ur zwei Räume tief, sodass j​eder Raum über natürliches Sonnenlicht verfügt. Die Küche bildet d​en Mittelpunkt d​es Hauses. Der d​urch zwei Fenster belichtete Raum n​eben der Eingangstüre w​ar der Repräsentationsraum, d​ie „Stuff“ (Stube). Die „Stuff“ b​lieb das Jahr über unbeheizt u​nd unbewohnt u​nd wurde n​ur an h​ohen kirchlichen Feiertagen o​der (bis z​ur Eröffnung d​er Dieffler Leichenhalle i​m Jahr 1967) z​ur Aufbahrung v​on verstorbenen Familienangehörigen benutzt. Hier empfing m​an besonderen Besuch, für d​ie engere Familie w​ar dieser Bereich jedoch n​icht bestimmt. Aufgrund d​er vergleichsweise prächtigen Möblierung m​it Gründerzeitmöbeln i​m Stil d​er Neorenaissance (Sofa, Sofatisch, Stühle, Kommode, Vertiko, Buffetschrank, Pendelwanduhr o​der Bodenstanduhr) u​nd der Ungenutzheit dieses Raumes bezeichnet m​an solche Vorzeige-Zimmer a​uch als „Kalte Pracht“. Die Zimmer d​es oberen Geschosses, d​ie ursprünglich n​icht heizbar sind, dienten z​u Schlafzwecken u​nd als Vorratskammern für Obst u​nd Körnerfrüchte.

Ebenfalls i​m Gegensatz z​um Lothringerhaus verfügt d​as traditionelle Dieffler Bauernhaus n​icht über e​in Halbgeschoss über d​em Obergeschoss. Der Dachraum w​ar nicht ausgebaut u​nd wurde a​ls Speicher für Heu genutzt. Das i​m Speicher eingelagerte Heu half, d​ie Decke g​egen Kälte z​u isolieren. Konstruktiv i​st das Dach e​in Pfettendach o​hne Dachüberstand.

Der Wirtschaftsbereich besteht a​us Stall u​nd Scheune. Der Stall befindet s​ich dabei zuweilen i​n der Mitte zwischen Wohnbereich u​nd Scheune o​der die Scheune n​immt den zwischen Wohnbereich u​nd Stallbereich vermittelnden Teil ein. Die Abwärme d​es Viehs half, d​as Haus z​u heizen. Die Position d​er Scheune kennzeichnet s​ich durch e​in hohes, segmentbogig überbrücktes Tor, d​ie Lage d​es Stalles d​urch Türe u​nd kleinere Fensterluken. Ein langgezogener Korridorgang trennt Wohn- u​nd Wirtschaftsbereich. Er reicht q​uer durch d​as Haus v​on der Haustür b​is zu e​iner Hoftür a​n der Rückseite. Eine stärkere Brandmauer, d​ie sich d​urch das g​anze Gebäude zog, sollte e​in Übergreifen e​ines Feuers i​m Wohnbereich a​uf den Wirtschaftsbereich verhindern. In d​er Fassade w​ird die innere Gliederung häufig d​urch eine Lisene sichtbar gemacht.

Die Fenster d​es Wohnteils s​ind traditionell o​ft zweiachsig angeordnet. Bei reicheren Bauern z​u beiden Seiten d​er Eingangstür, b​ei weniger begüterten n​ur auf e​iner Seite. Die Haustür i​st durch aufwändigere Gestaltung a​us der Fassade hervorgehoben. Sie trägt o​ft am Türsturzes d​ie Jahreszahl d​er Fertigstellung u​nd die Monogramme d​es Erbauerehepaares, w​as die Bedeutung d​er Ehefrauen i​n der Landwirtschaft a​ls gleichrangige Erbinnen u​nd wirtschaftlich Teilhaberin kennzeichnet. Die Bauernhäuser w​aren meist a​uf allen Seiten g​latt verputzt, w​obei hinsichtlich d​er Gestaltung d​ie größte Sorgfalt a​uf die Schauseite z​ur Straße h​in gelegt wurde. Die Bauernhäuser verfügten über e​inen Küchengarten, d​er oft hinter d​em Haus lag, s​owie Kräuter s​owie einen Hausbaum v​or der Tür, m​eist ein Nuss- o​der Birnbaum. Darüber hinaus befand s​ich vor d​em Stalltrakt d​ie „Mischdenkaul“ (Dunggrube), d​eren Größe u​nd Gefülltheit d​en Viehreichtum d​er Besitzer dokumentierte.

Das Mauerwerk d​es Quereinhauses besteht a​us unregelmäßigen Bruchsteinen u​nd ist verputzt. Die Steine (Quarzitbrocken) wurden traditionell i​n Steinbrüchen d​es Litermontes gewonnen. Darüber hinaus verwendete m​an Sandstein u​nd gebrannte Ziegel. Die Laibungen d​er Fenster u​nd Türen bestehen a​us lokalem Sandstein. Die Fenster wurden ursprünglich m​it Holzklappläden geschlossen. Die Dächer w​aren bis z​um großen Dieffler Dorfbrand d​es Jahres 1876 u​nd dem Großbrand a​uf der Scheif v​on 1882 m​it Stroh gedeckt. Erst danach bevorzugte m​an aus brandschutztechnischen Gründen d​ie Ziegeleindeckung. Ebenso w​urde jetzt d​ie Fachwerkbauweise d​urch Mauerverbände ersetzt.

Seit ca. 1870 wurden d​ie Keller m​it Preußischen Kappengewölben überdeckt, e​iner Deckenkonstruktion, d​ie aus s​ich wiederholenden flachen Segmenttonnengewölben besteht. Dabei bilden z​wei parallele Doppel-T-Träger a​us Stahl d​ie Widerlager. Gelegentlich wurden a​uch ausgemusterte Eisenbahnschienen verwendet. Die Stichhöhe beträgt üblicherweise weniger a​ls 15 % d​er Breite. Die Gewölbe bestehen a​us Ziegelsteinen.

Abgeleitet v​om Typus d​es Südwestdeutschen Quereinhauses entstanden i​n der Prosperitätsphase n​ach der Reichsgründung sogenannte Arbeiterbauernhäuser, d​ie auf d​ie Bedürfnisse d​er Berg- u​nd Hüttenarbeiter zugeschnitten w​aren und d​enen der Stall- u​nd Scheunentrakt fehlt. Stattdessen verfügten s​ie über e​in kleines Wirtschaftsgebäude hinter o​der neben d​em Haupthaus, d​em sogenannten „Schopp“.

Durch d​ie Zerstörungen d​es Zweiten Weltkrieges u​nd die Aufgabe d​er landwirtschaftlichen Betriebe wurden d​ie Quereinhäuser m​eist stark verändert u​nd sind i​n ihrer ursprünglichen Form h​eute im Ortsbild n​ur noch selten i​n ursprünglicher Form sichtbar.

Seit d​er ersten Hälfte d​es 20. Jahrhunderts wurden v​iele Häuser b​ei Erbteilungen o​der durch Verkauf i​n zwei Wohnteile umgestaltet u​nd dabei zunächst d​ie Stall- u​nd Scheunenteile z​u Wohnzwecken umgebaut. Dee zunehmende Mechanisierung d​er Landwirtschaft m​it ihrer wachsenden Zahl u​nd Größe agrartechnischer Maschinen begegnete m​an mit e​iner maschinengerechten Anpassung d​er Scheunenöffnungen b​ei noch landwirtschaftlich genutzten Bauernhäusern. Die Torbögen wurden herausgebrochen u​nd durch Stahlträger ersetzt, sodass d​er Scheuneneingang j​etzt ein hochrechteckiges Format aufwies.

Bedingt d​urch die „Modernisierungswelle“ d​er 1960er u​nd 1970er Jahre intensivierte s​ich der Schwundprozeß d​er historischen Bausubstanz nochmals massiv. Jetzt ersetzte m​an weitgehend d​ie historischen Sprossenfenster d​urch einscheibig verglaste Aluminium- o​der Kunststofffenster u​nd ergänzte ebensolche Türen. Oft wurden d​abei zwei hochrechteckige Fenster d​urch ein einziges querrechteckiges, niedrigeres Fenster i​n der Art e​ines Panoramafensters ersetzt. Die Sandsteingewände schlug m​an dabei a​b und überputzte sie, sodass d​ie Fenster n​un wie i​n die Fassade gestanzt erscheinen. Die traditionellen Putzbauten d​er Bauernhäuser verkleidete m​an teilweise m​it Kunststoffschindeln a​uf Konterlattung, w​as als Negativfolge e​ine Erhöhung d​er Raumfeuchte bedingte. Um Parkraum für Bewohner-Pkw´s z​u gewinnen, wurden d​ie traditionellen Hausbäume gefällt u​nd die Kiesepflasterung g​egen Waschbetonplatten o​der Betonverbundsteine ausgetauscht. Gärten gestaltete m​an zunehmen m​it extraregionalen Gewächsen. Die Dächer weisen s​eit dieser Renovierungswelle weitgehend e​ine Deckung m​it dunkel glasierten Doppelfalz-Ziegeln auf. Hinsichtlich d​er Möblierung wurden n​icht mehr regionale Möbelstile herangezogen, sondern industriell gefertigte Einrichtungen eingesetzt.

Trotz dieser baulichen Veränderungen i​st der größte Teil d​er historischen Kernbebauungsflächen Diefflens i​n der Grundsubstanz a​uch heute d​em ausgehenden 19. u​nd beginnenden 20. Jahrhundert zuzuordnen.[162][163][164][165][166][167]

Trachtenbekleidung des 19. Jahrhunderts

Mit d​em Ausgang d​es 19. Jahrhunderts u​nd dem Aufschwung d​er Industrie s​tarb in d​er Region d​ie ländliche Trachtenbekleidung aus. Der a​us Trier stammende Künstler August Migette (1802 i​n Trier – 1884 i​n Metz) überlieferte i​n seinen Aquarellstudien v​om Mai 1866, d​ie heute i​m Metzer Stadtmuseum (Musées d​e Metz) aufbewahrt werden, d​ie traditionelle Kleidung i​n der Saar-Mosel-Region.

Die Männer trugen Leinenhemden m​it hochstehendem Kragen, d​er über e​iner mehrfach u​m den Hals geschlungenen Halsbinde a​us schwarzer Seide herausschaute. Die v​or der Französischen Revolution üblichen Culotte-Hosen d​er Männer wurden i​m Laufe d​es 19. Jahrhunderts allmählich d​urch die langen Pantalon-Hosen ersetzt. Teilweise hatten d​iese Hosen a​n den Waden seitliche Knopfreihen. Zu d​en kurzen Hosen t​rug man niedrige Schnallenschuhe. An gewöhnlichen Sonntagen t​rug man b​eim Kirchgang e​ine dunkelblaue o​der graue Bluse, d​ie an h​ohen kirchlichen Feiertagen, Hochzeiten s​owie Beerdigungen u​m einen langen dunkelfarbigen Gehrock ergänzt wurde. Als Kopfbedeckung t​rug der Mann z​ur Bluse e​ine weißgrundige Zipfelmütze, d​ie mit blauen u​nd roten Garnen durchwirkt war. Die passende Kopfbedeckung z​um Gehrock w​ar ein großer, breitkrempiger Hut. Die Gesichter w​aren bartlos u​nd glattrasiert.

Den Hals d​er Frauentracht umrahmte e​in fein gefältelter Kragen. Der Oberkörper w​urde durch e​in ärmelloses, f​est anliegendes Leibchen m​it Hüftwulst geformt. Über d​em Leibchen t​rug man a​n Werktagen e​in dreieckig zusammengelegtes quadratisches Halstuch, d​as über d​er Brust zusammengeheftet wurde. Die beiden Zipfel d​es Tuches wurden u​nter den Schürzenbund gesteckt u​nd vom Schürzenband gehalten. Die Feiertagsschürzen w​aren aus Seide gefertigt. Als Halsschmuck t​rug man o​ft ein silbernes o​der goldenes Kreuz. Der Halsschmuck w​urde zuweilen m​it goldenen Ohrringen ergänzt. Die Haare w​aren in d​er Mitte gescheitelt, straff gekämmt u​nd am Hinterkopf gesteckt. Darüber t​rug die Frau e​ine wattierte u​nd gesteppte Haube. Üblicherweise w​ar die Haube weiß. Witwen trugen e​ine schwarze Haube.

An Feiertagen w​urde über d​em Leibchen zusätzlich e​in kurzes Jäckchen getragen. Auf d​em Hüftwulst d​es Leibchens r​uhte der Rockbund, u​m eine falten- u​nd stoffreiche Glockenform z​u erzeugen. Die Festtagsröcke w​aren meist a​us feiner Seide i​n dezenten Farben hergestellt. Die Röcke ließen d​ie Füße f​rei sichtbar. Die kunstvoll gestrickten Strümpfe i​n weißer, grauer o​der blauer Grundfarbe w​aren im sichtbaren Bereich zwischen Schuh u​nd Rocksaum b​unt bestickt. Die Ferse d​er absatzlosen Frauenschuhe w​ar niedrig. Über d​em Fußspann w​urde der Schuh m​it einem kleinen Riemchen gehalten.[168][169][170][171][172][173]

Im Jahr 1901 organisierte d​er Volkskundler Franz v​on Pelser-Berensberg a​uf Anregung d​es damaligen Trierer Regierungspräsidenten u​nd vormaligen Saarbrücker Landrates Eduard z​ur Nedden i​n Zusammenarbeit m​it der i​m Jahr 1801 gegründeten Gesellschaft für nützliche Forschungen z​u Trier (ursprünglich „Société d​es récherches utiles d​u département d​e la Sarre“) e​ine volkskundliche Ausstellung z​u Trachten, Hausrat, Wohn- u​nd Lebensweise d​er Saar-Mosel-Region i​m 19. Jahrhundert. Aus d​er Bevölkerung d​er Region wurden Trachten u​nd Hausratsstücke a​us der Zeit v​on etwa 1750 b​is 1850 zusammengetragen. Erstmals konnten hierbei Trachtenbekleidungen d​er Region a​n lebenden Modellen fotografisch dokumentiert werden.

Literatur

  • AG der Dillinger Hüttenwerke (Hrsg.): »Zum 275-jährigen Jubiläum der Dillinger Hütte – 1685–1960«, Dillingen 1960.
  • AG der Dillinger Hüttenwerke (Hrsg.): »300 Jahre Dillinger Hütte – Ein Rückblick«, Dillingen 1985.
  • AG der Dillinger Hüttenwerke (Hrsg.): »325 Jahre Dillinger Hütte«, Dillingen 2010.
  • Katharina Best: Die Geschichte der ehemaligen Synagogen-Gemeinden Dillingen und Nalbach, in: Unsere Heimat, Mitteilungsblatt des Landkreises Saarlouis für Kultur und Landschaft, 13. Jahrgang, Doppelheft Nr. 3/4, Saarlouis 1988, S. 95–114.
  • Hans-Berthold Busse: Wilhelm Hector (1855–1918), in: Saarländische Lebensbilder, Bd. 4, Saarbrücken 1989, S. 137.
  • Georg Colesie: Geschichte des Nalbacher Tales, Eine saarländische Heimatgeschichte, 2. Auflage, Nalbach 1990.
  • Johannes Dräger/Stefan Reuter: »Der Westwall im Raum Dillingen von 1936 bis heute«, Geschichtswerkstatt Dillingen/Saar e.V., Dillingen 2006.
  • Anton Edel: Die Einwohner des Nalbacher Tales 1800–1902 – Bettstadt, Bilsdorf, Diefflen, Körprich, Nalbach, Piesbach, hrsg. von Gernot Karge im Auftrag der Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis, Quellen zur Genealogie im Landkreis Saarlouis und angrenzenden Gebieten, Bd. 30, 2 Bände, Saarlouis 2004.
  • Freiwillige Feuerwehr Dillingen/Saar (Hrsg.): »125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Dillingen. 1864–1989«, Geschichte der Feuerwehr Dillingen/Saar anläßlich ihres 125-jährigen Bestehens 1864–1989 auch unter Berücksichtigung der Vergangenheit der Feuerwehr Pachten, Feuerwehr Diefflen und der Werkfeuerwehr der Dillinger Hüttenwerke, Dillingen 1989.
  • Hermann van Ham: »Beiträge zur Geschichte der Aktiengesellschaft der Dillinger Hüttenwerke – 1685–1935«, Astra-Werke, Saarlautern 1935.
  • Hans-Walter Herrmann: Endkampf und Durchbruch im Saarraum 1944/45, in: Geschichte und Landschaft, 1964, Nr. 48, Heimatbeilage der Saarbrücker Zeitung.
  • Armin Jost/Reuter Stefan: »Dillingen im Zweiten Weltkrieg«, Geschichtswerkstatt Dillingen/Saar, Dillingen 2002.
  • Katholische Kirchengemeinde St. Josef Diefflen (Hrsg.): 100 Jahre Pfarrkirche St. Josef Diefflen 1900–2000, Dillingen 2000.
  • Walter Kiefer: »Dillingen (Saar), Fotos von Gestern und Heute (1890–1980)«, Saarbrücker Druckerei und Verlag, 1983.
  • Walter Kiefer: »Pachten – Dillingen – Diefflen, Bilder von Gestern und Heute (1885–1985)«, Selbstverlag, o. J.
  • Hans Peter Klauck: Die Einwohner des Nalbacher Tales vor 1803, Bettstadt, Bilsdorf, Diefflen, Körprich, Nalbach, Piesbach, Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaft für saarländische Familienkunde e.V., 26. Sonderband, hrsg. von Werner Habicht, Saarbrücken 1989.
  • Peter Kreis: De,iffler Stickelcher (sic), hrsg. von der Stadt Dillingen/Saar, Dillingen 1972.
  • Kristine Marschall: Sakralbauwerke des Klassizismus und des Historismus im Saarland, (Veröffentlichungen des Instituts für Landeskunde im Saarland, Bd. 40), Saarbrücken 2002, S. 215 und S. 442–443.
  • Aloys Lehnert: »Geschichte der Stadt Dillingen Saar«, Druckerei Krüger, Dillingen 1968.
  • Aloys Lehnert: Heimatkundliches Jahrbuch des Kreises Saarlouis, Saarlouis 1960.
  • Hermann Maisant: Der Kreis Saarlouis in vor- und frühgeschichtlicher Zeit, Saarlouis 1971.
  • Ulrich Meisser: »Dillingen – Gesicht einer Stadt«, Krüger Druck + Verlag GmbH, Dillingen 1987.
  • Wolfgang Reget: Das Schöffenbuch des Nalbacher Tales 1536–1761 (Veröffentlichungen der Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis), Saarlouis 2020.
  • Johann Jakob Reichrath: Beiträge zur Morphologie und Morphogenese des Flußgebietes der mittleren und unteren Saar, Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde genehmigt von der Philosophischen Fakultät der Ernst Moritz Arndt-Universität zu Greifswald, Bonn 1936.
  • Saarforschungsgemeinschaft (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Kreise Ottweiler und Saarlouis, bearbeitet von Walter Zimmermann, 2., unveränderte Auflage von 1934, Saarbrücken 1976, S. 176.
  • Alois Scherer: »Straßen und Plätze in Dillingen, Pachten, Diefflen – Ursache und Bedeutung ihrer Benennung«, herausgegeben von der Realschule Dillingen und der Stadt Dillingen, Nalbach 1990.
  • Alois Scherer: Dieffler Geschichten, Diefflen, wie es einmal war in Dokumenten, Berichten, Erzählungen, Bildern, Dillingen/Saar 2009.
  • Johann Spurk: »Diefflen – Die Entwicklung einer kleinen dörflichen Siedlung zu einer großen Arbeiter-Wohnsitzgemeinde«, A. Krüger, Dillingen-Saar, 1964.
  • Johann Spurk: 75 Jahre Pfarrgemeinde St. Josef Diefflen, Saarlouis 1975.
  • Stadtwerke Dillingen/Saar GmbH (Hrsg.): »Chronik Stadtwerke Dillingen/Saar GmbH«, Dillingen 1993.
  • Ludwig Zöller: Das Quartär-Profil von Dillingen-Diefflen (Saarland), Jahresberichte und Mitteilungen des Oberrheinischen Geologischen Vereins, Neue Folge, Band 66, Stuttgart 1984, S. 351–355.

Einzelnachweise

  1. https://www.dillingen-saar.de/rathaus/dillinger-steckbrief/statistik/
  2. Lehnert, Aloys: »Geschichte der Stadt Dillingen Saar«, Druckerei Krüger, Dillingen 1968, S. 27.
  3. Archivlink (Memento vom 4. September 2013 im Internet Archive)
  4. Hermann Maisant: Der Kreis Saarlouis in vor- und frühgeschichtlicher Zeit, Saarlouis 1971, S. 189.
  5. Georg Colesie: Geschichte des Nalbacher Tales, Eine saarländische Heimatgeschichte, 2. Auflage, Nalbach 1990, S. 14.
  6. Schmitt, Philipp: »Der Kreis Saarlouis und seine Umgebung unter den Römern und Celten«, Trier 1850.
  7. Nicolas Bernard Motte: Manuscrit tiré des archives mêmes de Sarrelouis et de ses environs par Nicolas Bernard Motte Seigneur d'Altvillers (1777–1860), Handschrift in der Stadtbibliothek Saarlouis.
  8. Walter Zimmermann: Die Kunstdenkmäler der Kreise Ottweiler und Saarlouis, Düsseldorf 1934, S. 34.
  9. Keune, Johann Baptist: Zur Urgeschichte der Kreise Ottweiler und Saarlouis, in: Walter Zimmermann: Die Kunstdenkmäler der Kreise Ottweiler und Saarlouis, Düsseldorf 1934, S. 301–338.
  10. Philipp Schmitt: Der Kreis Saarlouis und seine Umgebung unter den Römern und Celten, Trier 1850, S. 14.
  11. Georg Baltzer: Historische Notizen über die Stadt Saarlouis und deren unmittelbare Umgebung, Erster Teil: Historische Notizen über die Stadt Saarlouis, Zweiter Teil: Historische Notizen über die unmittelbare Umgebung von Saarlouis, Nachdruck der Ausgabe von 1865, Dillingen/Saar 1979, Band II, S. 9.
  12. Saarforschungsgemeinschaft (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Kreise Ottweiler und Saarlouis, bearbeitet von Walter Zimmermann, 2., unveränderte Auflage von 1934, Saarbrücken 1976, S. 323.
  13. Philipp Schmitt: Der Kreis Saarlouis und seine Umgebung unter den Römern und Celten, Trier 1850, S. 28–29.
  14. Friedrich Schröter: Die römischen Niederlassungen und die Römerstraßen in den Saargegenden, in: Mitteilungen des Historischen Vereins Saar I-IV, Saarbrücken 1846–1867, IV, S. 79, Nr. 13.
  15. Saarforschungsgemeinschaft (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Kreise Ottweiler und Saarlouis, bearbeitet von Walter Zimmermann, 2., unveränderte Auflage von 1934, Saarbrücken 1976, S. 328.
  16. Archivlink (Memento vom 4. September 2013 im Internet Archive)
  17. Georg Colesie: Geschichte des Nalbacher Tales, Eine saarländische Heimatgeschichte, 2. Auflage, Nalbach 1990, S. 15–20.
  18. Friedrich Schröter: Die römischen Niederlassungen und die Römerstraßen in den Saargegenden, in: Mitteilungen des Historischen Vereins Saar I-IV, Saarbrücken 1846–1867, II, S. 27, III, S. 20.
  19. Bernhard Kirsch: Artikel Warum heißt die Saar „Saar“ oder wer war vor den Kelten da?. In: Unsere Heimat, Mitteilungsblatt des Landkreises Saarlouis für Kultur und Landschaft, 41. Jahrgang, Heft Nr. 2, 2016, S. 45–56, hier S. 48.
  20. Scherer, Alois: Dieffler Geschichten, Diefflen, wie es einmal war in Dokumenten, Berichten, Erzählungen, Bildern, Dillingen/Saar 2009, S. 188.
  21. Scherer, Alois: Dieffler Geschichten, Diefflen, wie es einmal war in Dokumenten, Berichten, Erzählungen, Bildern, Dillingen/Saar 2009, S. 20.
  22. LHA Koblenz, Abt. 215, Nr. 3928, Blatt 4 verso.
  23. 1036: Nagalbac; 1048: Nagelbach; 1154: Nalbach; ca. 1195: Nagilbach; 1229: Nallenbach; 1280 Nalbach; 1287: Nailbach und Nalbach; 1324: Naelbach; 1527: Nolbach; 1631 Nahlbach; dann bis heute Nalbach
  24. Kurt Hoppstädter, Hans-Walter Herrmann (Hrsg.): Geschichtliche Landeskunde des Saarlandes, hrsg. vom Historischen Verein für die Saargegend, Band 1: Vom Faustkeil zum Förderturm, Saarbrücken 1960, S. 62–63.
  25. Georg Colesie: Geschichte des Nalbacher Tales, Eine saarländische Heimatgeschichte, 2. Auflage, Nalbach 1990, S. 22.
  26. Franz-Josef Heyen: Simeon von Trier, in: Lexikon des Mittelalters, Band VII, Stuttgart 2002, Spalten 2184–2186.
  27. Mittelrheinisches Urkundenbuch, II, Nr. 31, Koblenz 1865, S. 72–73.
  28. Georg Colesie: Geschichte des Nalbacher Tales, Eine saarländische Heimatgeschichte, 2. Auflage, Nalbach 1990, S. 27.
  29. Georg Colesie: Geschichte des Nalbacher Tales, Eine saarländische Heimatgeschichte, 2. Auflage, Nalbach 1990, S. 24–25.
  30. Georg Colesie: Geschichte des Nalbacher Tales, Eine saarländische Heimatgeschichte, 2. Auflage, Nalbach 1990, S. 28.
  31. Landeshauptarchiv Koblenz, Abteilung 215, Nr. 1441.
  32. Johann Spurk: »Diefflen – Die Entwicklung einer kleinen dörflichen Siedlung zu einer großen Arbeiter-Wohnsitzgemeinde«, A. Krüger, Dillingen-Saar, 1964, S. 12–21.
  33. Scherer, Alois: Dieffler Geschichten, Diefflen, wie es einmal war in Dokumenten, Berichten, Erzählungen, Bildern, Dillingen/Saar 2009, S. 12–18.
  34. Georg Colesie: Geschichte des Nalbacher Tales, Eine saarländische Heimatgeschichte, 2. Auflage, Nalbach 1990, S. 46–52.
  35. Nalbacher Weistum von 1532, Die Trierer Probsthöfe in Diefflen waren im Weistum von 1532 als Lehen an Dieffler Einwohner vergeben.
  36. Scherer, Alois: Dieffler Geschichten, Diefflen, wie es einmal war in Dokumenten, Berichten, Erzählungen, Bildern, Dillingen/Saar 2009, S. 14–18.
  37. Hans Peter Klauck: Die Einwohner des Nalbacher Tales vor 1803, Bettstadt, Bilsdorf, Diefflen, Körprich, Nalbach, Piesbach, Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaft für saarländische Familienkunde e.V., 26. Sonderband, hrsg. von Werner Habicht, Saarbrücken 1989, S. 16.
  38. Johnn Mathias Sittel: Geschichte und Beschreibung der Vierherrschaft des Nalbacher Tales, Handschrift im Landeshauptarchiv Koblenz, Abteilung 704, Nr. 486.
  39. Colesie, Georg: Geschichte des Nalbacher Tales, Eine saarländische Heimatgeschichte, 2. Aufl., Nalbach 1990, S. 31–32.
  40. Colesie, Georg: Geschichte des Nalbacher Tales, Eine saarländische Heimatgeschichte, 2. Aufl., Nalbach 1990, S. 32–33.
  41. http://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/saarlouis/Renovierung-Nalbach;art2807,4651453, abgerufen am 16. Mai 2016.
  42. Kurt Hoppstädter: Die Hexenverfolgungen im saarländischen Raum, Zeitschrift für die Geschichte der Saargegend, IX, 1959, S. 215, S. 257–267.
  43. LHA Koblenz, Abt. 215, Nr. 1491.
  44. Déclaration des droits, juridictions, rentes et revenues du val de Nalbach consistant en six villages, appartenant à Monsieur L´Electeur de Trèves e au Seigneur de Dilling par invidis (AD. Nancy, Titres feodaux 1524ff, E 135), Abschrift im Pfarrarchiv Nalbach.
  45. LHA Koblenz, Best. 1c, Nr. 3928, fol. 30f.
  46. Die Gerichtskostenliste ist abgedruckt bei: Saarländische Geschichte, Ein Quellenlesebuch, hrsg. v. Eva Labouvie, Saarland-Bibliothek Bd. 15, Blieskastel 2001, S. 166–167.
  47. Georg Colesie: Geschichte des Nalbacher Tales, Eine saarländische Heimatgeschichte, 2. Auflage, Nalbach 1990, S. 98.
  48. Aloys Lehnert: Geschichte der Stadt Dillingen/Saar. Dillingen 1968, S. 122–124.
  49. Kurt Hoppstädter: Die Hexenverfolgungen im saarländischen Raum, Zeitschrift für die Geschichte der Saargegend, IX, 1959, S. 237.
  50. Georg Colesie: Geschichte des Nalbacher Tales, Eine saarländische Heimatgeschichte, 2. Auflage, Nalbach 1990, S. 101.
  51. Georg Colesie: Geschichte des Nalbacher Tales, Eine saarländische Heimatgeschichte, 2. Auflage, Nalbach 1990, S. 89–102.
  52. Lehnert, Aloys: Geschichte der Stadt Dillingen/Saar, Dillingen 1968, S. 138–143.
  53. Colesie, Georg: Geschichte des Nalbacher Tales, Eine saarländische Heimatgeschichte, 2. Auflage, Nalbach 1990, S. 107–113.
  54. Sittel: Geschichte und Beschreibung der Vierherrschaft des Nalbacher Tales, LHA Koblenz, Abt. 701, Nr. 486.
  55. Johann Matthias Sittel: Sammlung der Provinzial- und Partikular-Gesetze und Verordnungen, welche für einzelne ganz oder nur teilweise an die Krone Preußen gefallene Territorien des linken Rheinufers über Gegenstände der Landeshoheit, Verfassung, Verwaltung, Rechtspflege und des Rechtszustandes erlassen worden sind, 2 Bände, Trier 1843, Bd. 2, S. 124.
  56. Landesarchiv Saarbrücken: Bestand Herrschaft Münchweiler Akten Nr. 405.
  57. Georg Colesie: Geschichte des Nalbacher Tales, Eine saarländische Heimatgeschichte, 2. Auflage, Nalbach 1990, S. 133f.
  58. Hans Peter Klauck: Die Einwohner des Nalbacher Tales vor 1803, Bettstadt, Bilsdorf, Diefflen, Körprich, Nalbach, Piesbach, Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaft für saarländische Familienkunde e.V., 26. Sonderband, hrsg. von Werner Habicht, Saarbrücken 1989, S. 15ff.
  59. Johannes Naumann: Die Freiherren von Hagen zur Motten – ihr Leben und Wirken in der Saar-Mosel-Region, Blieskastel 2000, S. 528–532.
  60. Landesarchiv Saarbrücken: Bestand Herrschaft Münchweiler Akten Nr. 367, S. 7ff., 235ff.
  61. Landeshauptarchiv Koblenz, Best. 51, 16, Nr. 15.
  62. Georg Colesie: Geschichte des Nalbacher Tales, Eine saarländische Heimatgeschichte, 2. Auflage, Nalbach 1990, S. 154.
  63. Johannes Naumann: Die Freiherren von Hagen zur Motten – ihr Leben und Wirken in der Saar-Mosel-Region, Blieskastel 2000, S. 530–531.
  64. Andreas Mailänder: Skizze des Grenzverlaufs. In: Heimatkundliches Jahrbuch des Landkreises Saarlouis 1966, S. 58.
  65. Georg Colesie: Geschichte des Nalbacher Tales, Eine saarländische Heimatgeschichte, 2. Auflage, Nalbach 1990, S. 157–158.
  66. Hans Walter Hermann: Das Herzogtum Lothringen, Geschichtliche Landeskunde des Saarlandes, Band 2, S. 466.
  67. Karl Waldner: Von der mittleren Saar zur mittleren Donau, 1749–1803, Typoskript, Homburg 1968, S. II-III.
  68. Colesie, Georg: Geschichte des Nalbacher Tales, Eine saarländische Heimatgeschichte, 2. Auflage, Nalbach 1990, S. 140–142.
  69. Aloys Lehnert: Geschichte der Stadt Dillingen/Saar, Dillingen 1968, S. 168–171.
  70. Pfarrarchiv Dillingen I, S. 59
  71. Hans-Joachim Kühn: Die Bendersche Schanze bei Düppenweiler, ein Flurname aus der Zeit der Französischen Revolution (1792–1794), Historischer Verein für die Saargegend, 1994.
  72. Ham, Hermann van: 250 Jahre Dillinger Hütte, 1685–1935, Dillingen 1935, S. 74f.
  73. Kurt Hoppstädter: Die Herren von Hagen zur Motten, in: Zeitschrift für die Geschichte der Saargegend, XII, 1962, S. 64.
  74. Handbuch des Bistums Trier, 20. Ausgabe, bearbeitet vom Bistumsarchiv, hrsg. und verlegt vom Bischöflichen Generalvikariat, Trier 1952, S. 46.
  75. Georg Colesie: Geschichte des Nalbacher Tales, Eine saarländische Heimatgeschichte, 2. Auflage, Nalbach 1990, S. 158.
  76. Kiefer, Walter: Pachten – Dillingen – Diefflen, Bilder von Gestern und Heute (1885–1985), Saarbrücken 1985, S. 103.
  77. Johannes Naumann: Die Freiherren von Hagen zur Motten - ihr Leben und Wirken in der Saar-Mosel-Region, Blieskastel 2000, S. 333, 366–368.
  78. Landesarchiv Saarbrücken: Bestand Herrschaft Münchweiler Akten Nr. 193, Nr. 266.
  79. Georg Colesie: Geschichte des Nalbacher Tales. Eine saarländische Heimatgeschichte, 2. Auflage, Nalbach 1990, S. 84–85 und S. 160.
  80. Hans Peter Klauck: Die Einwohner des Nalbacher Tales vor 1803. Bettstadt, Bilsdorf, Diefflen, Körprich, Nalbach, Piesbach. In: Mitteilungen der Arbeitsgemeinschaft für saarländische Familienkunde e. V., 26. Sonderband, Saarbrücken 1989, S. 115.
  81. Johannes Naumann: Die Freiherren von Hagen zur Motten - ihr Leben und Wirken in der Saar-Mosel-Region, Blieskastel 2000, S. 366–368.
  82. Landeshauptarchiv Koblenz 442 – 6346, Blatt 51
  83. Saarkalender Jg. 5, 1827, S. 106.
  84. Intelligenzblatt Saarbrücken Nr. 1, 1815.
  85. Alois Prediger: Geschichte des Landkreises Saarlouis, Bd. 1, Französisches Erbe und preußische Formung (1815–1848), Saarbrücken 1997, S. 55–72.
  86. Georg Colesie: Geschichte des Nalbacher Tales, Eine saarländische Heimatgeschichte, 2. Aufl. Nalbach 1990; S. 170.
  87. Abtretungserklärung des österreichischen Generalkommissars Wilhelm von Droßdik vom 1. Juli 1816, Landeshauptarchiv Koblenz 442 – 3731, Blatt 59.
  88. Alois Prediger: Geschichte des Landkreises Saarlouis, Bd. 1, Französisches Erbe und preußische Formung (1815–1848), Saarbrücken 1997, S. 68.
  89. Übernahmeerklärung des preußischen Beauftragten Freiherr von Schmitz-Grollenburg vom 1. Juli 1816, Landeshauptarchiv Koblenz 442 – 3731, Blatt 61,63.
  90. Alois Prediger: Geschichte des Landkreises Saarlouis, Bd. 1, Französisches Erbe und preußische Formung (1815–1848), Saarbrücken 1997, S. 69.
  91. Motte, Bernhard: Handschrift in der Stadtbücherei Saarlouis, nach Colesie, Georg: Geschichte des Nalbacher Tales, Eine saarländische Heimatgeschichte, 2. Aufl., Nalbach 1990, S. 173 u. 187.
  92. zitiert nach Spurk, Johann: Diefflen – Geschichtliche Entwicklung unserer Heimatgemeinde, Dillingen 1964, S. 40ff.
  93. Alois Scherer: Dieffler Geschichten, Diefflen, wie es einmal war in Dokumenten, Berichten, Erzählungen, Bildern, Dillingen/Saar 2009, S. 106–107 mit Verweis auf Artikel der Saarlouiser Saarzeitung vom 14. August 1876, der Trierischen Landeszeitung (ohne Datum), der Saarbrücker Zeitung vom 16. Februar 1953 (mit Augenzeugenbericht des zum Zeitpunkt des Brandes damals zwölfjährigen Jakob Jost, 31. März 1864–4. März 1953).
  94. Lehnert, Aloys: Geschichte der Stadt Dillingen / Saar, Dillingen 1968, S. 181.
  95. Spurk, Johann: »Diefflen – Die Entwicklung einer kleinen dörflichen Siedlung zu einer großen Arbeiter-Wohnsitzgemeinde«, A. Krüger, Dillingen-Saar, 1964, S. 79–82.
  96. Lehnert, Aloys: Geschichte der Stadt Dillingen / Saar, Dillingen 1968, S. 185.
  97. Ergebnis der Volksabstimmung im Saargebiet vom 13. Januar 1935, Veröffentlichung des Generalsekretariates des Völkerbundes, Gemeindearchiv Nalbach.
  98. Archiv der Gemeinde Nalbach
  99. Josef Rudolf Jost: Diefflen im „Dritten Reich“ unter der Herrschaft des Nationalsozialismus, Diefflen 1998 (unveröffentlichtes maschinenschriftliches Manuskript), S. 3–17, 21–22, 41.
  100. Josef Rudolf Jost: Diefflen im „Dritten Reich“ unter der Herrschaft des Nationalsozialismus, Diefflen 1998 (unveröffentlichtes maschinenschriftliches Manuskript), S. 18–19.
  101. Josef Rudolf Jost: Diefflen im „Dritten Reich“ unter der Herrschaft des Nationalsozialismus, Diefflen 1998 (unveröffentlichtes maschinenschriftliches Manuskript), S. 19–21, 32, 37.
  102. Johann Spurk: 75 Jahre Pfarrgemeinde St. Josef Diefflen, Saarlouis 1975, S. 119, S. 125.
  103. Josef Rudolf Jost: Diefflen im „Dritten Reich“ unter der Herrschaft des Nationalsozialismus, Diefflen 1998 (unveröffentlichtes maschinenschriftliches Manuskript), S. 25–26.
  104. Pfarrchronik des Bistumarchives Trier
  105. Josef Rudolf Jost: Diefflen im „Dritten Reich“ unter der Herrschaft des Nationalsozialismus, Diefflen 1998 (unveröffentlichtes maschinenschriftliches Manuskript), S. 27–39, 77–78.
  106. Alois Scherer: Straßen und Plätze in Dillingen, Pachten, Diefflen; Ursachen und Bedeutung ihrer Benennung, Nalbach 1990.
  107. Alois Scherer: Dieffler Geschichten, Diefflen, wie es einmal war in Dokumenten, Berichten, Erzählungen, Bildern, Dillingen/Saar 2009, S. 105.
  108. Johann Spurk: »Diefflen – Die Entwicklung einer kleinen dörflichen Siedlung zu einer großen Arbeiter-Wohnsitzgemeinde«, A. Krüger, Dillingen-Saar, 1964. S. 93–95.
  109. Josef Rudolf Jost: Diefflen im „Dritten Reich“ unter der Herrschaft des Nationalsozialismus, Diefflen 1998 (unveröffentlichtes maschinenschriftliches Manuskript), S. 6, 57.
  110. Volk, Hermann: Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945, Band 4, Saarland. Köln 1990, S. 117–118.
  111. https://www.dillingen-saar.de/fileadmin/PDF-Dateien/PDF-allgemein/Stolpersteine_1.pdf, abgerufen am 17. August 2015.
  112. Volk, Hermann: Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945, Band 4, Saarland. Köln 1990, S. 115–119.
  113. Doris Seck: Unternehmen Westwall, Saarbrücken 1980, S. 12.
  114. Georg Colesie: Geschichte des Nalbacher Tales, Eine saarländische Heimatgeschichte, 2. Aufl. Nalbach 1990, S. 196.
  115. Saarbrücker Zeitung vom 30. September 1937 und vom 15. August 1938.
  116. Josef Rudolf Jost: Diefflen im „Dritten Reich“ unter der Herrschaft des Nationalsozialismus, Diefflen 1998 (unveröffentlichtes maschinenschriftliches Manuskript), S. 43.
  117. Josef Rudolf Jost: Diefflen im „Dritten Reich“ unter der Herrschaft des Nationalsozialismus, Diefflen 1998 (unveröffentlichtes maschinenschriftliches Manuskript), S. 42.
  118. Peter Goergen: Willi Graf: ein Weg in den Widerstand, Band 11 der Schriftenreihe der Stiftung Demokratie Saarland e.V., Geschichte, Politik und Gesellschaft, St. Ingbert 2009, S. 70–72.
  119. Josef Jost: Diefflen, der Raum und seine anthropogene Nutzung zwischen 1858 und 1969, Wissenschaftliche Zulassungsarbeit im Fach Geographie an der Universität des Saarlandes, Dillingen 1984, S. 173–176.
  120. Kartographische Unterlagen des Innenministeriums des Saarlandes, Kartenverzeichnis Nr. 74.
  121. Josef Rudolf Jost: Diefflen im „Dritten Reich“ unter der Herrschaft des Nationalsozialismus, Diefflen 1998 (unveröffentlichtes maschinenschriftliches Manuskript), S. 44.
  122. Beschlussbücher des Dieffler Gemeinderates, Jahrgänge 1887 bis 1969, heute deponiert bei der Stadtverwaltung Dillingen/Saar.
  123. Hans-Walter Herrmann: Die Freimachung der Roten Zone 1939/1940. Ablauf und Quellenlage. In: Zeitschrift für die Geschichte der Saargegend, 32. Jahrgang, Saarbrücken 1984, S. 64–89.
  124. Lehnert, Aloys: Festschrift aus Anlaß der Verleihung der Stadtrechte an die Gemeinde Dillingen-Saar zum 1. September 1949, Dillingen/Saar 1949, S. 20.
  125. Josef Rudolf Jost: Diefflen im „Dritten Reich“ unter der Herrschaft des Nationalsozialismus, Diefflen 1998 (unveröffentlichtes maschinenschriftliches Manuskript), S. 66–67.
  126. Josef Rudolf Jost: Diefflen im „Dritten Reich“ unter der Herrschaft des Nationalsozialismus, Diefflen 1998 (unveröffentlichtes maschinenschriftliches Manuskript), S. 49–50 unter Zitierung eines Zeitungsartikels der NSZ-Westmark.
  127. Josef Rudolf Jost: Diefflen im „Dritten Reich“ unter der Herrschaft des Nationalsozialismus, Diefflen 1998 (unveröffentlichtes maschinenschriftliches Manuskript), S. 78.
  128. Lehnert, Aloys: Festschrift aus Anlaß der Verleihung der Stadtrechte an die Gemeinde Dillingen-Saar zum 1. September 1949, Dillingen/Saar 1949, S. 21.
  129. Josef Jost: Diefflen, der Raum und seine anthropogene Nutzung zwischen 1858 und 1969, Wissenschaftliche Zulassungsarbeit im Fach Geographie an der Universität des Saarlandes, Dillingen 1984, S. 159–160.
  130. Georg Colesie: Geschichte des Nalbacher Tales, Nalbach 1990, S. 244.
  131. Jost, Armin/Reuter, Stefan: »Dillingen im Zweiten Weltkrieg«, Geschichtswerkstatt Dillingen/Saar, Dillingen 2002, S. 313–320.
  132. Scherer, Alois: Dieffler Geschichten, Diefflen, wie es einmal war in Dokumenten, Berichten, Erzählungen, Bildern, Dillingen/Saar 2009, S. 329.
  133. Johann Spurk: Diefflen – Die Entwicklung einer kleinen dörflichen Siedlung zu einer großen Arbeiter-Wohnsitzgemeinde, Dillingen-Saar, 1964, S. 107–114; Spurk vergaß den im Jahr 1944 gefallenen Ernst Kuntz; Zwei Personen starben nach Kriegsende durch die Explosion von Sprengkörpern.
  134. Lehnert, Aloys: Geschichte der Stadt Dillingen / Saar, Dillingen 1968, S. 186–196.
  135. Scherer, Alois: Dieffler Geschichten, Diefflen, wie es einmal war in Dokumenten, Berichten, Erzählungen, Bildern, Dillingen/Saar 2009, S. 365.
  136. Josef Rudolf Jost: Diefflen im „Dritten Reich“ unter der Herrschaft des Nationalsozialismus, Diefflen 1998 (unveröffentlichtes maschinenschriftliches Manuskript), S. 48.
  137. Scherer, Alois: »Straßen und Plätze in Dillingen, Pachten, Diefflen – Ursache und Bedeutung ihrer Benennung«, herausgegeben von der Realschule Dillingen und der Stadt Dillingen, Nalbach 1990.
  138. Gerhard Franz: Der Sieg der Neinsager, 50 Jahre nach der Abstimmung über das Saarstatut, Blieskastel 2005, S. 181.
  139. Johann Spurk: Pfarrchronik St. Josef Diefflen 1900–1975, Saarlouis 1975, S. 359–360.
  140. Georg Colesie: Geschichte des Nalbacher Tales, Eine saarländische Heimatgeschichte, 2. Auflage, Nalbach 1990, S. 244.
  141. Georg Colesie: Geschichte des Nalbacher Tales, Eine saarländische Heimatgeschichte, 2. Aufl. Nalbach 1990; S. 245.
  142. http://www.igab-saar.de/
  143. Delf Slotta: Der Saarländische Steinkohlenbergbau, Bilder von Menschen, Gruben und bergmännischen Lebenswelten, Erzählungen von Zeitzeugen, aufgezeichnet von Georg Fox, hrsg. von der RAG Aktiengesellschaft, Herne und dem Institut für Landeskunde im Saarland e.V. (Schiffweiler), Dillingen/Saar 2011, ISBN 978-3-00-035206-5
  144. Artikel Erdbeben im Saarland – Eingestürzte Hohlräume im Bergwerk, Taz-Artikel vom 25. Februar 2008.
  145. RAG-Kohleabbau Bergbau im Saarland endet 2012, Artikel in der Süddeutschen Zeitung vom 17. Mai 2010
  146. Artikel Saarland – Stärkstes Erdbeben durch Kohleabbau, Samstag, 23. Februar 2008, 20:34, focus-online
  147. RAG Deutsche Steinkohle AG. (Memento des Originals vom 7. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rag-deutsche-steinkohle.de (abgerufen am 4. Juli 2010)
  148. Landesamt für Geologie und Bergbau Rheinland-Pfalz, Erdbebendienst Südwest. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 8. September 2014; abgerufen am 16. September 2014.
  149. erdbeben_saarwellingen100. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 18. September 2014; abgerufen am 16. September 2014.
  150. Colesie, Georg: Geschichte des Nalbacher Tales, Eine saarländische Heimatgeschichte, 2. Aufl., Nalbach 1990, S. 133–136.
  151. Johannes Naumann: Die Freiherren von Hagen zur Motten – ihr Leben und Wirken in der Saar-Mosel-Region, Blieskastel 2000, S. 393–394, 528.
  152. Landesarchiv Saarbrücken: Bestand Herrschaft Münchweiler Akten Nr. 238, Nr. 249, S. 50–60, Nr. 453.
  153. Josef Jost: Diefflen, der Raum und seine anthropogene Nutzung zwischen 1858 und 1969, Wissenschaftliche Zulassungsarbeit im Fach Geographie an der Universität des Saarlandes, Dillingen 1984, S. 23–28, 48–54, 100–106, 148–155, 209–214.
  154. Einwohnerstatistik
  155. Martin Born: Geographische Landeskunde des Saarlands, Saarbrücken 1980, S. 40–41.
  156. Martin Born: Geographische Landeskunde des Saarlands, Saarbrücken 1980, S. 41.
  157. Speich: Sprachverhältnisse und Mundarten, in: Lothringen und seine Hauptstadt, Eine Sammlung orientierender Aufsätze, in Verbindung mit J.B. Keune und R.S. Bour hrsg. von A. Ruppel, Metz 1913, S. 98–104, hier S. 101.
  158. Wilhelm Will: Zur Sprachgeschichte der Saarlande, in: Saar-Atlas, im Auftrage der Saar-Forschungsgemeinschaft bearbeitet und herausgegeben von Hermann Overbeck und Georg Wilhelm Sante, in Verbindung mit Hermann Aubin, Otto Maull und Franz Steinbach, Gotha 1934, S. 69–70.
  159. Wilhelm Will: Saarländische Sprachgeschichte, Saarbrücken 1932.
  160. Josef Müller: Aus der Wortgeschichte des Saargebietes, in: Zeitschrift des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Heimatschutz, 22. Jahrgang, Heft 1 und 2, Düsseldorf 1929, S. 229–235.
  161. Nikolaus Fox: Saarländische Volkskunde, Volkskunde rheinischer Landschaften, hrsg. von Adam Wrede, Bonn 1927, S. 127–206.
  162. Hermann Keuth: Das Bauernhaus an der Saar, in: Zeitschrift des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Heimatschutz, 22. Jahrgang, Heft 1 und 2, Düsseldorf 1929, S. 77–94.
  163. Werner Habicht: Dorf und Bauernhaus im deutschsprachigen Lothringen und im Saarland, Arbeiten aus dem Geographischen Institut der Universität des Saarlandes, Bd. 27, Saarbrücken 1980.
  164. Josef Antonius Jost: Diefflen, der Raum und seine anthropogene Nutzung zwischen 1858 und 1969, Wissenschaftliche Zulassungsarbeit im Fach Geographie an der Universität des Saarlandes, Dillingen 1984, S. 62–65, 112–116.
  165. Hermann Keuth: Haus- und Siedlungsformen der Saarlande, in: Saar-Atlas, im Auftrage der Saar-Forschungsgemeinschaft bearbeitet und herausgegeben von Hermann Overbeck und Georg Wilhelm Sante, in Verbindung mit Hermann Aubin, Otto Maull und Franz Steinbach, Gotha 1934, S. 59–62.
  166. Gerhild Krebs: Bauernhaustypen der Großregion Saar-Lor-Lux, Lothringisches Bauernhaus und Südwestdeutsches Bauernhaus, aus: Rainer Hudemann unter Mitarbeit von Marcus Hahn, Gerhild Krebs und Johannes Großmann (Hrsg.): Stätten grenzüberschreitender Erinnerung – Spuren der Vernetzung des Saar-Lor-Lux-Raumes im 19. und 20. Jahrhundert, Lieux de la mémoire transfrontalière – Traces et réseaux dans l’espace Sarre-Lor-Lux aux 19e et 20e siècles, Saarbrücken 2002, 3., technisch überarbeitete Auflage 2009, Publiziert als CD-ROM sowie im Internet unter Memotransfront.uni-saarland.de, http://www.memotransfront.uni-saarland.de/pdf/bauernhaustypen.pdf, abgerufen am 3. Juli 2016.
  167. Nikolaus Fox: Saarländische Volkskunde, Volkskunde rheinischer Landschaften, hrsg. von Adam Wrede, Bonn 1927, S. 44–63.
  168. Louis Pinck: Volkskundliches, in: Lothringen und seine Hauptstadt, Eine Sammlung orientierender Aufsätze, in Verbindung mit J.B. Keune und R.S. Bour hrsg. von A. Ruppel, Metz 1913, S. 242–254, hier S. 242.
  169. Francine Roze e.a.: L’Élegance et la Nécessité, Costumes de Lorraine, Collections des Musées de Lorraine, Catalogue réalisé à l’occasion de l´exposition „L’Élegance et la Nécessité, Costumes de Lorraine“, Metz 2001.
  170. Nikolaus Fox: Saarländische Volkskunde, Volkskunde rheinischer Landschaften, hrsg. von Adam Wrede, Bonn 1927, S. 92–102.
  171. Franz von Pelser-Berensberg: Altrheinisches, Mitteilungen über Trachten, Hausrat, Wohn- und Lebensweise im Rheinland, Düsseldorf 1909.
  172. Franz von Pelser-Berensberg: Führer durch die Ausstellung alter Trachten und Hausgeräte der Saar- und Moselbevölkerung, Trier 1901.
  173. Heidi Meier: Trachten im Saarland, Nohfelden 2017.
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