Widerlager (Bautechnik)
Widerlager in der Bautechnik stützen andere Bauteile ab und können dabei neben vertikalen Lasten auch einen bedeutenden Anteil Horizontalkräfte aufnehmen (z. B. Gewölbeschub).[1][2]
Widerlager für Bögen werden oft auch als Kämpfer bezeichnet. Widerlager von Brücken sind meist massive Mauerwerks- oder Betonkörper, die horizontale Druckkräfte aufnehmen und in den Baugrund ableiten. Auch andere Bauteile (z. B. Strebepfeiler und Strebebögen, Apsiden-, Kapellen- oder Turmanbauten) können als Widerlager fungieren.
Beispielsweise werden als Widerlager bezeichnet:
- Kämpfer eines Gewölbes (z. B. Kirchenbau),
- Bauteile zur Aufnahme von Umlenkkräften bei Rohrleitungsbögen,[3]
- Auflagerpunkte bei Sparrendächern, sofern sie in die Betondecke integriert sind.
- Widerlager bzw. Kämpferfundamente eines Bogens im Brückenbau. Auch die Ankerblöcke zur Verankerung von Zugseilen von Hängebrücken können als Widerlager angesehen werden.
- Vorrichtungen, an denen sich die Vortriebsvorrichtung beim horizontalen Rohrvortrieb abstützt (in der Regel eine Pressgrube). Solche Widerlager werden nur vorübergehend für die Bauzeit angelegt.
- Verankerungsblöcke der Zugkräfte des Spannstahls zur werksmäßigen Fertigung von Spannbetonbauteilen im Spannbett.
- Bauteile, die den horizontalen Wasserdruck von den Absperrbauwerken im Talsperrenbau (Staudämme, Staumauern) aufnehmen und ableiten,[4] bei Bogenstaumauern auch als Pulvino bezeichnet.
Weblinks
Commons: Abutments – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
- Baulexikon: Widerlager
- Wissen.de: Widerlager (Memento vom 23. November 2011 im Internet Archive)
- Wendehorst/Muth: Bautechnische Zahlentafeln, 26. Auflage, BG Teubner Verlag Stuttgart, 1994.
- Peter Rißler, Talsperrenpraxis, R. Oldenbourg Verlag München Wien, 1998.
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